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Heimo Reinitzer widmete der mutmaßlichen Schreiberin der Hamburger Handschrift Cod. 105 in scrinio, Gertrud von Büren, einen Artikel in der zweiten Auflage des Verfasserlexikons (²VL). Bisherige Versuche, diese Person zu identifizieren, waren erfolglos.

2009 stieß ich bei der Durchsicht des Linzer Handschriftenkatalogs von Konrad Schiffmann (maschinenschriftlich 1935), der im Netz als PDF einsehbar ist, zur Handschrift 224 der Oberösterreichischen Landesbibliothek in Linz auf einen identischen Schreiberinnenvermerk: Bitte vor die arme schrieberynne (daneben nachträglich: Gertrut von Buren). Dr. Rudolf Lindpointner (Oö. LB) versorgte mich kostenlos mit zwei Digitalfotos der Handschrift und stellte in Aussicht, dass Linzer Handschriften in naher Zukunft digitalisiert würden, was ich damals eher als Zukunftsmusik abtat. Als ich einige Zeit später mit Gisela Kornrumpf telefonierte, stellten wir fest, dass wir beide die gleiche Identifizierung vorgenommen hatten. Übrigens hatte schon Sigrid Krämer in ihren "Scriptores" (Datenbank) die Hamburger und die Linzer Handschrift zusammengeführt.

Inzwischen sind aus dem 9. bis 16. Jahrhundert 12 Linzer Handschriften in guter Qualität digitalisiert, darunter auch Hs. 224:

http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/224/1/LOG_0000/

Eine moderne Gesamtbeschreibung existiert nicht, laut Handschriftencensus hat sich nur Niedema mit den aufschlussreichen Texten des Bandes befasst:

http://www.handschriftencensus.de/12589

Ich ergänze im folgenden den Text des Schiffmann-Katalogs, soweit ich zusätzliche Informationen beibringen kann.

1. Bl. 1r-94v Mechthildenbuch, deutsch. – Bl. 94v: Hie endet sich sant Mechtildis leben. Geschrieben in dem jare unsers herren MDXXIX und geendet an sant Marien Magdalena
abent. Bitte vor die arme schrieberynne (daneben nachträglich: Gertrut von Buren).


Es handelt sich um Mechthild von Hackeborn: 'Liber specialis gratiae', dt.
http://www.handschriftencensus.de/werke/5035 (ohne diese Hs.)

Eine nähere Bestimmung mit zumutbarem Aufwand ist aussichtslos, da die textgeschichtlichen Untersuchungen von M. Zieger, auf die sich Margot Schmidt im ²VL 6 (1987), Sp. 256f. bezieht, leider nie erschienen sind.

Die von Marcus von Weida herausgebrachte Übersetzung Leipzig 1503 ist in München online.

2. Bl. 95r-124r Buchlyn der Verglichung der jungfrauwen und des Martyrers, deutsch. – Bl. 95r: Den wirdigen und andechtigen jungfrauwen, der mater und gemeynen versamelunge zu Fischbach wunscht her Just Kleyn gnade und friede von got dem vatter und heil von Christo Ihesu unserm herren. Am Schl.: Datum Keysersluttern den XII. tag Augusti MCCCCCXXIX. –
Bl. 96v: Erasmus von Roterdam wunscht heil in Christo Jesu der ... und aller junfrauwen cron der versammlunge der jungfrauwen zum Machabeer zu Cöln. – Bl. 124r: Hie hat ein end des buchlyn der verglichung der jungfrauwen und des Martyrers. – Hierauf die Namen der sieben Makkabäer Brüder.


Jost Klein übersetzte den Sendbrief des Erasmus von Rotterdam 'Virginis et martyris comparatio' an die Benediktinerinnen des Kölner Makkabäer-Klosters (erweiterte Fassung 1524, zum Text siehe etwa hier oder hier). Digitalisat einer Ausgabe von 1529:
http://www.erasmus.org/index.cfm?fuseaction=eol.detailfacsimile&field1=id&value1=3326&djvupage=279

Die Übersetzung ist wie zu erwarten nicht mit der des Georg Carpentarius identisch (Digitalisat der Ausgabe Basel 1525).

3. Bl. 124v-130r Den jungen menschen in Christo von der demudigkeit, deutsch.

Nicht identifiziert.

4. Bl. 130r-142 v Der geistliche mynnen brieff, den Jhesus Christus konig der glorien sendet zu seiner brut, der mynnenden selen, deutsch. – Bl. 142v: Bittet got vor die arme schriberyn.
In anno Dom. MCCCCCXXXIX.


Es handelt sich offenbar um eine hochdeutsche Übersetzung des mittelniederländischen geistlichen Minnebriefs, von dem sieben Inkunabelausgaben ab ca. 1491 bezeugt sind (GW, Nachweis einer Ausgabe Antwerpen 1530 hier; handschriftlich (wohl Druckabschrift) in Edinburgh, UB, Ms. 65 von ca. 1530/40
Katalog). Zur Identifizierung lagen mir nur die kurzen Angaben von Willem Moll 1867 vor.

5. Bl. 143r-174r Hie begynnet Nicodemus ewangelium von der passien unsers herren Jhesu Christi, deutsch. – Bl. 174: Hie endet sich Nicodemus ewengelium, geschrieben anno Dom. MDX [X] IX. Bit got vor arme schriberynne umb die lieb Jhesu. Bl. 174v leer.

Die einschlägige Sekundärliteratur zum 'Evangelium Nicodemi', die wohl eine nähere Einordnung erlaubt hätte, habe ich nicht eingesehen, daher nur Hinweis auf

http://www.handschriftencensus.de/werke/2123 (ohne diese Hs.)

6. Bl. 175r-219r Hernach steit geschriben die gnade und ablass, auch das heilthum by den sieben haubtkirchen und allen kirchen zu Rom und vil wonderzeichen und geschicht zu Rom
ist, auch alle staciones in kirche uber jar, deutsch. – Bl. 219: Hie endet sich der ablass, geschriben uss dem druck, der zu Rom in der stat getrucket ist, und ist abgeschriben in dem jar unsers heren dusent D und XXIX und geendet an der heiligen jungfrauwen sancta Clara dag. – Bl. 200 ein Passus über die Päpstin Johanna.


Entgegen den Vorschlägen von Falk Eisermann hat der Handschriftencensus darauf verzichtet, die Druckabschrift ausdrücklich zu kennzeichnen. Ab ca. 1475 gab es über 50 deutsche Drucke von 'Historia et descriptio', so Nine Robijntje Miedema, Die 'Mirabilia Romae'. Untersuchungen zu ihrer Überlieferung mit Edition der deutschen und niederländischen Texte (MTU 108), Tübingen 1996, S. 204. Nur für diesen Text der Handschrift liegt eine moderne Einordnung (eben durch Miedema 1996, S. 113f.) vor.

7. Bl. 219v-222r Von eyner andechtigen mollerin, deutsch. – Inc.: Zwen priester prediger ordens. Expl.: un eyn schopphe der heiligen drifoltigkeit.

'Von einer frommen (seligen) Müllerin'

http://www.handschriftencensus.de/werke/636 (ohne diese Hs.)

Zum Incipit siehe etwa hier.

8. Bl. 222r-223r Diss ist uss dem buch der geistlichen liebe. Merck es wol, deutsch. – Inc.:
Dieser brudigam, da er nicht die lufft. Expl.: und schicken myn hertze zu dem springen des
brudigams. Deo gracias. Hierauf vier Schreiberverse. Bl. 223v leer.


Nicht identifiziert.

Kodexbeschreibung:
Saec. XVI (Bl. 94v,96v,142v,174v,219r : 1529), Pap., 205x160, 223 Bll. – Lagen zu 8 (1-7,9-28) u. 6 (8) Bll. Am Schl. ein Bl. dazugeheftet. – Holzdeckel mit braunem Lederüberzug.
Blindpressung (französ. Lilien?), Rücken erneuert. Schliesse abgebrochen. Deckbll. aus einem theol. Traktat saec. XII. – Grössere Initialen in bunten Farben Bl. 1r, 3v, 22v, 95r, 96v,
124v, 130v, 143r, 175r, 193v. Ranverzierung Bl. 1r u. 143r. – Aus Gleink, Bl. 1r: Monasterii Glunicensis.


Konrad Schiffmann, Die Handschrift des Linzer Entechrist, in: ZfdA 59 (1922), S. 163f. archive.org meinte, er dürfte die hier besprochene Handschrift und vier weitere deutschsprachige Codices zu einer "landfremden" Gruppe des Gleinker Bestands zusammenstellen.

1. unsere Handschrift

2. angebl. Historienbibel = Hs. 471 Lauber
http://www.handschriftencensus.de/12586

3. Brevier = Hs. 19
http://www.handschriftencensus.de/10465

4. Brevier = Hs. 116
http://www.handschriftencensus.de/12590

5. Entechrist = Hs. 33
http://www.mr1314.de/1546

Diese Hypothese bedarf der kritischen Überprüfung.

Den Datierungen in der Handschrift zufolge ist sie wohl vor allem im Lauf des Jahres 1529 niedergeschrieben worden. Miedema S. 113f. verweist auf einen Wasserzeichenbefund, der dazu passt (verschiedene Kronen u.a. Piccard III 24 von 1516/28).

Da Jost Klein (es gab in Kaiserslautern irgendwann anscheinend einen Pfarrherr dieses Namens, belehrt mich ein Google-Schnipsel) seine Übersetzung den Nonnen von Fischbach widmete, möchte ich Fischbach als Schreibort annehmen. Sonderlich viel Literatur gibt es über den 1471 von Höningen aus gegründeten Konvent der regulierten Chorfrauen nicht (Wendehorst/Benz JfL 1996; Remling, Abteien II, 1836). Er gilt aber als windesheimischer "Musterkonvent". Deute ich Google-Schnipsel aus Berigers Arbeit über Rutger Sycamber richtig, so lobte dieser die Frömmigkeit der Fischbacher Nonnen.

[Zum Windesheimer Musterkonvent Fischbach siehe Joachim Kemper, Klosterreformen 2005 S. 311ff.
http://www.mittelrheinische-kirchengeschichte.de/downloads/text.pdf ]

Während Forscher wie Werner Williams in der Linzer Handschrift vielleicht eine "Spätblüte" der Ordensreform manifestiert finden würden, wiederhole ich, was ich zu Thomas Finck ausführte: Handschriften aus den Jahrzehnten um 1500 müssen zuallererst als Kinder ihrer Entstehungszeit gesehen werden, was einen kurzschlüssigen Verweis auf die monastische Reformbewegung ausschließt. Nicht weniger wichtig waren das Aufkommen des Buchdrucks, die "Frömmigkeitstheologie" und der Humanismus. Der Kaiserslauterer Kleriker übersetzte eine Erasmus-Schrift für die Fischbacher Nonnen, der Mirabilia-Teil ist eine Druckabschrift, vermutlich ist das auch der geistliche Minnebrief.

Über die Hamburger Handschrift Cod. 105 in scrin. (Handschriftencensus) unterrichtet zusammenfassend der Katalog "Von Rittern, Bürgern und Gottes Wort" (Kiel 2002, PDF), in dem sich auch eine Farbabbildung auf S. 27 befindet. Die Hamburger Handschrift ist sorgfältiger geschrieben als die Linzer, trotzdem möchte ich nicht ausschließen, dass beide - mehrere Jahrzehnte auseinander - von der gleichen Hand stammen. Ich möchte mich dafür aber auch nicht verbürgen.

Derzeit befassen sich keine Forscher mit der Evangelienübersetzung. Nach dem Erscheinen des Kataloges "Von Rittern, Bürgern und von Gottes Wort" ist nicht mehr über den Codex gearbeitet worden. Lediglich Carola Redzich, die die Beschreibung seinerzeit erstellte, hat in ihrer Dissertation die Hs. nochmals herangezogen: Carola Redzich: Apocaypsis Joannis tot habet sacramenta quot verba. Studien zu Sprache, Überlieferung und Rezeption hochdeutscher Apokalypseübersetzungen im späten Mittelalter. (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 137). München 2010. (Mitteilung der SUB vom November 2011).

Die Hamburger Handschrift nennt die Jahreszahl 1404, was man üblicherweise in 1504 korrigiert. Das älteste Papier ist nicht vor 1480 hergestellt worden. In beiden Handschriften wird der Schreiberinnenname gertrut von buren von anderer Hand nachgetragen. Die mittelrheinische Schreibsprache der Hamburger Handschrift würde gut zu einer Entstehung in Fischbach passen.

Daher erscheint es mir vorerst plausibel, die Hamburger und die Linzer Handschrift der Schreiberin Gertrud von Buren aus dem Windesheimer Chorfrauenstift Fischbach bei Kaiserslautern zuzuweisen, womit das Rätsel der Herkunft dieser Schreiberin gelöst wäre.

In jedem Fall haben wir aber mit der Linzer Handschrift ein kostbares, weil extrem seltenes Zeugnis zur Pflege deutschsprachiger Literatur in Pfälzer Frauenklöstern gewonnen.

Alle Türchen 2011

#forschung

#fnzhss


Die deutschsprachige Wikisource-Community hat die Digitalisierung dieses für die Literaturgeschichte bedeutenden Werks finanziert. Es enthält unter anderem Gedichte von Hölderlin und Uhlands Dramenfragment Konradin. Mir bislang nicht bekannt war ein Gedicht von Conz, das dieser Joseph von Lassberg anlässlich des Todes der geliebten Elisabeth von Fürstenberg im Juli 1822, mit der Lassberg liiert war und einen Sohn hatte, gewidmet hat:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_231.jpg

http://www.archive.org/details/TaschenbuchVonDerDonau1824


"De Koninklijke Bibliotheek, nationale bibliotheek van Nederland, en het Nationaal Archief zullen samengevoegd worden tot één organisatie. Dat heeft het kabinet op 23 december besloten op voorstel van staatssecretaris Zijlstra (OCW)."

http://www.informatieprofessional.nl/nieuws/8987-koninklijke-bibliotheek-en-nationaal-archief-fuseren.html

Meinungen?

Update: http://www.kb.nl/nieuws/2011/kbna.html

http://telota.bbaw.de/constitutiones/

Einführung:
http://digiversity.net/2011/mgh-constitutiones-online/

http://www.istl.org/11-fall/refereed2.html

Der Aufsatz untersucht die Zitationen der Wikipedia in führenden chemischen Zeitschriften: Wikipedia "is in fact being cited as a credible information source in articles in major chemistry journals."

Zum Thema hier
http://archiv.twoday.net/search?q=wikipedia+zitier

Meine Position hat sich nicht geändert. Erreicht ein Wikipedia-Artikel das Niveau eines zitierfähigen gedruckten Nachschlagewerks, so kann er zitiert werden.

Die in der Wikipedia weit verbreitete dümmliche unreflektierte Gegenposition vertritt Markus Cyron im sog. Expertenchat:
http://archiv.twoday.net/stories/55775415/

http://www.daswaldviertel.at/digital.htm

Die einzelnen Nummern gibts als PDF. Wer die erste anklickt, findet unendlich viel Werbung und davor völkisch angehauchte Heimattümelei. Ein weitere Stichprobe (1931/1) brachte ebenfalls nichts Wertvolles zutage. Zur Heimatscholle gehört auch der Mist, und diesen finden wir in diesen Heften zur Genüge.

Via
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=19379 (ohne jegliche Wertung)

http://ahpn.lib.utexas.edu/home

"A product of broad international collaboration, these digitized documents from the Guatemalan National Police Historical Archive (AHPN) aim to facilitate scholarly and legal research into a vast cache of historical documentation. The discovery of the National Police Historical Archive in 2005 opened an extensive and timely resource for the study of Guatemalan history and human rights in the region, spanning a broad array of topics from Guatemala's armed conflict between 1960 and 1996 to the sexually transmitted disease experiments performed at the behest of the United States government in the 1940s. The Archive is presented online here for the first time.

This site currently includes over 10 million scanned images of documents from the National Police Historical Archive. This digital archive mirrors and extends the physical archive that remains preserved in Guatemala as an important historical patrimony of the Guatemalan people."

Den Viewer kennt man vom Internet Archive, aber die Auflösung lässt doch zu wünschen übrig. Siehe etwa
http://ahpn.lib.utexas.edu/search/documento/3212632?d=1871#page/4/mode/1up

http://the1709blog.blogspot.com/2011/12/scanned-public-domain-works-and-beyond.html

http://the1709blog.blogspot.com/2011/12/scanned-public-domain-works-whats.html

Gemäß den dort geäußerten Meinungen spricht alles dafür, dass reine Reproduktionen, die möglicherweise im UK geschützt sind, nicht die vom Europäischen Gerichtshof aufgestellten Kriterien (zuletzt: persönliche Note) erfüllen und daher nicht urheberrechtlich geschützt sind.

Das Thema ist hier ein Dauerbrenner:
http://archiv.twoday.net/search?q=reproduktionsf

"Der 98. Band der „Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln“ mit dem Titel „Das Schatzhaus der Bürger mit Leben erfüllt“ liegt nun vor. In der Publikation finden sich Beiträge und Ergebnisse eines Symposiums am 19. Oktober 2007 noch im alten Gebäude in der Severinstraße. Anlass war das 150-jährige Jubiläum des Archivs. Den 160 Seiten starken Band hat die Direktorin Bettina Schmidt-Czaia herausgegeben.

Anlass für die Publikation ist die zum Archivjubiläum 2007 gezeigte Ausstellung „150 Jahre Historisches Archiv der Stadt Köln“. Sie präsentierte zahlreiche Schätze des Hauses, von Herrscherurkunden über kostbare Handschriften bis hin zu Plänen, Zeugnissen der modernen Verwaltung und Beispielen aus den zahlreichen Nachlässen von Künstlern und Politikern. Bei der Vorbereitung stellte sich heraus, dass kaum Erkenntnisse über die Geschichte des Archivs, seine Bestände und seine Mitarbeiter existieren. Um mehr darüber zu erfahren, veranstaltete das Archiv das Kolloquium. Die dabei gehaltenen sieben Vorträge haben das Wissen von den Geschicken mancher Bestände und ihrer Bearbeiter in vielfältiger Weise bereichert.

Die Weichen für die Veröffentlichung waren bereits im Frühjahr 2009 gestellt, doch nach dem Einsturz am 3. März 2009 standen andere Projekte im Vordergrund. Das Erscheinen des Bandes, über dreieinhalb Jahre nach dem Symposium, ist ein weiterer Schritt des Historischen Archivs in Richtung Normalität. Die Beiträge schildern, wie bestimmte Archivbestände ins Haus kamen und wie sich die alten Besitzerinnen und Besitzer damit beschäftigt haben.

Einem heiklen Vorgang widmet sich Wilfried Reininghaus, Präsident des Landesarchivs NRW in seinem Beitrag „Eine ‚erzwungene Abgabe’ und ihre Hintergründe. Die politisch motivierte Deponierung der Bestände Kölner Klöster und Stifter aus dem Staatsarchiv Düsseldorf im Historischen Archiv der Stadt Köln 1948/49“.

Mit ganz anders gearteten Verlagerungen von Archivalien, den „Unterlagen aus dem Hansekontor in London, dem Stalhof, im Historischen Archiv der Stadt Köln“, beschäftigt sich Iwan Iwanow vom Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen. Köln beherbergt neben Lübeck das bedeutendste Archiv der deutschen Hanse, weil 1593/94 auf Beschluss des Hansetages die Urkunden und Akten des seinerzeit größten Kontors in Antwerpen in die sicheren Mauern Kölns verbracht wurden. Die Stadt war bis zu den Zerstö-rungen des Zweiten Weltkriegs nie gewaltsam erobert, zerstört oder geplündert worden.

Andreas Kupka vom Museum Zitadelle Jülich verdeutlicht in seinem Beitrag „Archäologie und Archiv: Die Kölner Stadtbahn und der Bestand „Festungskarten“ im HAStK“ anhand verschiedener Beispiele, wie der Bau der neuen Nord-Süd-U-Bahn unsere Kenntnisse über den Kölner Festungsbau erweitert hat.

Zwei Aufsätze widmen sich den beiden Gründerpersönlichkeiten des modernen Kölner Stadtarchivs. Holger Krahnke vom Gemeindearchiv Petershagen-Eggersdorf zeigt in „Archivar in den Nebenstunden. Johann Peter Fuchs und die deutsche Geschichtsforschung im 19. Jahrhundert“, wie sich der städtische Obersekretär Fuchs (1782-1857) der Ordnung und Verzeichnung der Kölner Bestände widmete.

Fuchs’ Nachfolger Leonard Ennen (1820-1880) hat bislang noch keine ausführliche biographische Würdigung gefunden. Stephan Laux (Heinrich Heine-Universität Düsseldorf) füllt diese Lücke mit seinen Ausführungen „Leonard Ennen – Geistlicher, Historiker, Archivar. Eine Skizze“.

Ebenfalls Kärrner- und Grundlagenarbeit leisteten jene jungen Männer und Frauen, denen sich Frank Engel (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen) unter dem bezeichnenden Titel „ ‚Generation Praktikum’? Die Ordnungs-, Erschließungs- und Auswertungsarbeiten in der Ära Joseph Hansen (1891-1927) und ihr personeller Hintergrund“ zuwendet.

Der Leiter des Stadtarchivs Essen, Klaus Wisotzky schildert ein düsteres Kapitel des Kölner Stadtarchivs, das „,…sein hohes Ansehen im Kreis der deutschen Archive unweigerlich verlieren wird’. Das Historische Archiv Köln im ‚Dritten Reich’.“

Der Rückblick in die eigene Archivgeschichte, den der vorliegende Band bietet, versteht sich für die Mitarbeitenden am Wiederaufbau des Historischen Archivs der Stadt Köln als Begleiter und Verpflichtung.

Bettina Schmidt-Czaia (Hrsg.), Das Schatzhaus der Bürger mit Leben erfüllt – 150 Jahre Überlieferungsbildung im Historischen Archiv der Stadt Köln. Beiträge des Symposiums anlässlich des 150-jährigen Jubiläums am 19. Oktober 2007, Köln 2011, ISBN 978-3-928907-20-0, 38 Euro."


Quelle: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stadt Köln

http://resikom.adw-goettingen.gwdg.de/MRK/MRK21-2.htm

Lieber Leser,

dieses ist das letzte „Heft“ der Ihnen und uns vertraut gewordenen „Mitteilungen“. Recht­zeitig erreicht es Sie vor dem Weihnachtsfest und vor dem Jahresende, das zu­gleich das Erlöschen der alten Residenzen-Kommission nach 26 Jahren ihres Be­ste­hens bedeutet. 21 Jahre lang gab es zweimal im Jahr eine Lieferung, größeren und ge­rin­geren Umfangs, doch stets mit einem Vorwort meiner Hand versehen, zwei­und­vierzig Texte, zweiundvierzig Titelvignetten, die man noch einmal an sich vo­rü­ber­zie­hen lassen kann, wenn einem danach ist.
Mit der Arbeit sind wir fast ganz fertig geworden: Die Akten des Coburger Sym­po­siums des Jahres 2010 werden Mitte Januar ausgeliefert, im Januar wird das biblio­gra­phische „Sonderheft“ mit den Titeln der letzten sechs Jahre ins Netz gestellt. Der 4. Teil des Handbuchs „Grafen und Herren“, Gegenstand unendlicher Korrektur-, Än­de­rungs- und Ergänzungswünschen, folgt sogleich danach, im Februar/März. Dann ist alles erledigt – und bleibt im Netz verfügbar, bis auf das Handbuch Online, das uns noch eine Weile beschäftigen wird, bis wir auch damit zu Rande gekommen sind. Nur auf die Edition der Hof-, Regiments- und Ämterordnungen von Jülich-Kleve-Berg durch Brigitte Kasten und Margarete Bruckhaus warten wir noch.
Ein wenig verwundert schaut man zurück und freut sich, wie nach schwierigen An­fängen alles sich doch recht prächtig entfaltet hat und zu einiger Größe aufgewachsen ist, und gedenkt dankbar der verstorbenen Kommissions-Kollegen: Hans Patze, des Grün­ders, Josef Fleckenstein, Reinhard Wenskus, und denen die nach ihnen kamen und doch vorzeitig gehen mußten: Hartmut Boockmann und Ernst Schubert. Dank ist zu sagen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, die fordernd und fördernd uns begleitete, der Fritz Thyssen Stiftung, die Arbeit und Druck beharrlich finanziert hat, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die uns seit 1990 Gastrecht gewährte. Schließlich den gegenwärtigen Mitgliedern der Residenzen-Kommission selbst, die sich nun auflöst nach vollbrachter Arbeit: Uwe Albrecht, Enno Bünz, Gerhard Fouquet, Volker Honemann, Peter Johanek, Peter Moraw, Matthias Müller, Andreas Ranft, Karl-Heinz Spieß und Thomas Zotz. Die tägliche Arbeit aber haben verrichtet seit 1995 bzw. 1996 Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer, deren Namen, mal der eine, mal der andere, mal beide zusammen mit demjenigen des Unterzeichneten als Herausgeber auf den Titelblättern der Symposiumsbände erscheinen. Während Jan Hirschbiegel sich be­sonders der gedruckten Publikationen annahm, gestaltete und pflegte Jörg Wett­laufer die umfangreiche Internetseite der Kommission und or­ga­ni­sierte die immer wich­tiger werdende elektronische Kommunikation.
Jetzt wird er uns verlassen, geht nach Göttingen, wo die Akademie entdeckte, wie gut sie für die „Digital Humanities“ jemanden gebrauchen kann, der Geistes­wis­sen­schaftler und zugleich ein Fachmann für die Informationstechnologie ist. Er stellt sich einer neuen Herausforderung, hofft auch, seine eigenen evolutionär-anthropologisch in­spirierten rechtshistorischen For­schungen zum sozialen Gebrauch des Schamgefühls in der spätmittelalterlichen Gesellschaft, von denen hier nie die Rede war, voran­zu­bringen. Unsere guten Wünsche begleiten ihn und die Hoffnung, daß wir ihn weiter kon­sul­tie­ren können. Es war ihm ein Anliegen, sich von Ihnen, liebe Leser, persönlich zu ver­ab­schieden (siehe S. 9). Glücklicherweise bleibt uns Jan Hirschbiegel erhalten, der sich „übrigens“ soeben mit einer Arbeit zu „Nahbeziehungen bei Hof – Mani­fe­sta­ti­o­nen des Vertrauens? Karrieren in reichsfürstlichen Diensten am Ende des Mittelalter“ in Kiel habilitiert hat.
An der Reihe der letzten drei Titelvignetten konnten Kenner schon erraten, wie es um uns steht: Zunächst sah er ein verschlossenes Tor oder unsere Zukunftssorgen, dann eine geöffnete Tür oder unsere Zukunftshoffnung, schließlich jetzt den einzig­artigen Vogel Phoenix oder die Auferstehung aus der Asche: Am 31. Dezember stirbt die alte Residenzen-Kommission, am 1. Januar wird die neue geboren. Das Un­wahr­schein­liche ist am 7. November 2011 geschehen, nämlich daß unter den lediglich sie­ben bewilligten Neuanträgen von zweihundert der unsrige war. Es geht also weiter. Das Thema ist aber nicht mehr „Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Deut­schen Reich (1200-1600)“, sondern „Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800). Ur­ba­nität im integrativen und konkurrierenden Beziehungsgefüge von Herrschaft und Ge­meinde“. Der Schwerpunkt wurde vom Hof auf die Stadt verlagert, der Zeit­aus­schnitt erweitert bis hin in die Moderne. Die Leitungskommission ist neu zu­sam­men­gestellt, ihr gehören anfangs an Ute Daniel, Gerhard Fouquet, Stephan Hoppe, Olaf Mörke, Matthias Müller und der Unterzeichnete. Die Kieler Arbeitsstelle zusammen mit einem Mainzer Außenposten wächst von zwei auf vier Stellen, es gibt zwei Dok­to­randen und mehrere Hilfskräfte. Unter strenger Beobachtung begeben wir uns nun auf den Weg, auf eine Wanderschaft, die weitere 14 Jahre währen darf. Ob die Mit­tei­lungen in dieser Form fortbestehen werden, ist unsicher. Doch wenn es nicht diese ist, so wird es doch eine andere Weise geben, mit Ihnen, lieber Leser, in Verbindung zu bleiben. Jetzt aber schlägt erst einmal die Stunde des Abschieds. Nicht unzufrieden mit der Vergangenheit, hoffnungsvoll in die Zukunft schauend sagt „Adieu“, nicht ohne Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest gewünscht zu haben, zwischen den Jahren Einkehr und Beschaulichkeit, in 2012 dann neuen Schwung und neuen Erfolg,

Ihr

Werner Paravicini

Einer der bedeutendsten bibliophilen Sammler der USA im 20. Jahrhundert, Lessing J. Rosenwald, vererbte seine erlesene Kollektion von Büchern und Handschriften der Library of Congress, die inzwischen gar nicht wenige Stücke digital zugänglich gemacht hat. Liste der qualitätvollen Digitalisate von Büchern aus Mittelalter und Renaissance:

http://www.loc.gov/rr/rarebook/rosenwald-MandR.html

Ich bin dankbar, dass die Bibliothek auf meine Anregung hin einen inhaltsreichen Nürnberger Sammelband der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit einem Schembartbuch digitalisiert hat. Kurator Daniel DeSimone hat geduldig viele Fragen beantwortet. Bertold von Haller und Hartmut Bock haben ihr Fachwissen mit mir geteilt.

Leider hat die LoC den Band zwar am Stück digitalisiert, aber dann auf die einzelnen Signaturen verteilt (und auch dies nicht sonderlich glücklich), so dass es unmöglich ist, die Reihenfolge der Bestandteile zu rekonstruieren. Es gibt auch keinen Eintrag für den Gesamtband, dem man diese entnehmen könnte.

Die Reihenfolge ist:

17, 697, 709, 690, 686, 18

(Irreführend der Eintrag zu Rosenwald 17: "Bound with Rosenwald 697, 690, 686, 709 and 18.")

Beschreibungen im Katalog von 1977 unter den angegebenen Nummern (Digitalisat, zu den Handschriften 17 und 18 hier, zu den Nrr. 686 ff. hier).

17: Handschrift: Wappen Nürnberger Familien (und Einband)
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0017page.db
Die vorgedruckten Wappenschilde sind bis Bild Nr. 212 ausgemalt.

Zu den 25 knieenden Kostümpaaren siehe nun den Artikel von Hartmut Bock im Katalog Bürgermacht usw. S. 62 (zitiert und online nachgewiesen in Türchen XVIII).

697: Druck: Wappenbuch von Virgil Solis
VD16 S 6977 (?)
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0697page.db
Erste Wappentafel:
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0017page.db&recNum=297
Titelseite fehlt. Zum Druck gehört vor Rosenwald 17:
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0017page.db&recNum=5

709: Druck: Wappentafel der Lehensträger des Hochstifts Würzburg (handkoloriert), 1573
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0709page.db
Ein späteres Wappenblatt (1589) in der Münchner Einblattdrucke-Datenbank
http://www.bsb-muenchen.de/Einblattdrucke.178.0.html

690: Druck: Augsburger Geschlechterbuch, 1550
VD16 M 365 (bislang im VD 16 ohne Digitalisate)
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0690page.db (setzt mit 709 ein)

686: Druck: Köbelsches Wappenbuch, 1545 (handkoloriert)
VD16 K 1623
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0686page.db
Das Titelblatt:
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2011rosen0690page.db&recNum=183

18: Handschrift: Nürnberger Schembartbuch
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2010rosen0018page.db
(Endet mit Bildnr. 145. Ab Bildnr. 168 abschließendes Register zum Nürnberger Wappenbuch)

Zu digitalisierten Schembartbüchern siehe
http://de.wikisource.org/wiki/Schembartlauf

Bildersammlung auf Commons:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Schembartlauf

Alle Türchen 2011

[2015 in der Überschrift ergänzt: eine Nürnberger Handschrift der Library of Congress]

#forschung


".... Obwohl im Rathaus niemand des Flämischen mächtig ist, waren die Überschriften in den Zeitungen alarmierend genug, um sofort unseren Stadtarchivar einzuschalten. Für Ludwig Burwitz sind die neuen Informationen historische Erkenntnisse, die es in einer Vielzahl gibt". Die Stadt sehe "keine Veranlassung, Peter Paul Rubens als größten Sohn der Stadt nach diesen Veröffentlichungen aufzugeben"."
Astrid Schneider,Pressesprecherin der Stadt Siegen, in der Siegener Zeitung v. 22.12.2011 zur wieder aufgeflammten Diskussion über die Geburtsort Peter Paul Rubens´.


Bild Homepage der Stadt Siegen

Anmerkung: Der Verlust dieses Alleinstellungsmerkmals ist für das regionale Marketing problematisch. Nicht nur ein renomierter Kunstpreis ist nach dem flämischen Maler benannt. Auch die Vermarktung regionaler Gastronomie und regionaler Lebensmittel erfolgt unter dem Slogan "Zwischen Rubens und Landluft". So verteibt ein auf Archivalia nicht unbekannter Chocolatier eine Rubens-Präsentkiste mit Rubensstollen und Rubenskugeln.
Übrigens: Ein solch schnelles Einschalten würde man sich öfter wünschen ......

Version 4.0 des Migrationsleitfadens des CIO Bund steht hier zur Kommentierung bereit: Migrationsleitfaden zur Kommentierung

gibt es hier: MoReq 2010

Solange allerdings die MoReq weder ins Deutsche übersetzt sind, noch der dt. Terminologie und Anforderungen an die Schriftgutverwaltung entsprechen, ist deren Anwendung nur bedingt empfehlenswert.

sind hier online: Vorträge">http://dlmforum.eu/index.php?option=com_jotloader&view=categories&cid=44_d4a36895fa5c084447161f73dd8f43f8&Itemid=142&lang=en">Vorträge DLM-Forum

Schmuddelwetter ... Schneeräumpflicht ... Pünktlich zum morgigen Winteranfang gebärdet sich die Witterung hierzulande eher garstig. Im mexikanischen Puebla gibt es tagsüber ungestörten Sonnenschein bei Temperaturen von 10 bis 21°C. Grund genug, wenigstens eine virtuelle Reise dorthin anzutreten, und die kleine, aber feine digitale Sammlung der auf Jesuitenbibliotheken zurückgehenden Altbestandsbibliothek "Biblioteca Jose Maria Lafragua" der Autonomen Universität von Puebla zu besuchen.

Unser heutiges Bild stammt aus einer mixtekischen Bilderhandschrift aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, dem Codex Yanhuitlán. Es gibt aber auch eine digitalisierte Inkunabel (von insgesamt 11, 2008 waren es noch zwei Digitalisate) und mexikanische Drucke.

http://www.lafragua.buap.mx:8180/digital/

Zu Digitalisaten mexikanischer Bibliotheken siehe
http://wiki.netbib.de/coma/DigiMisc
http://ict.udlap.mx/rabid/
http://primeroslibros.org/
http://bdmx.mx
http://archiv.twoday.net/stories/6307794/

Alle Türchen 2011


"Die Landeshauptstadt München sucht für das Direktorium, Hauptabteilung I, Stadtarchiv, Abteilung 2, Benutzerbetreuung,
Forschung und Vermittlung zum nächstmöglichen Zeitpunkt
eine Dipl.-Archivarin/einen Dipl.-Archivar (FH)
Das Stadtarchiv ist die städtische Fachdienststelle für alle Fragen des städtischen Archivwesens und der Stadtgeschichte. Der Abteilung 2, Benutzerbetreuung, Forschung und Vermittlung, obliegt neben der Erschließung des Archivgutes die Beratung und die Auskunftserteilung im Benutzerdienst, die Erstellung der Stadtchronik, die zeitgeschichtliche Dokumentationsarbeit sowie die stadtgeschichtliche Forschung und die historische Bildungsarbeit im Rahmen von Ausstellungen, Führungen, Vorträgen, Veranstaltungen und Publikationen.
Was sind Ihre Aufgabenschwerpunkte?
· Ordnung, Verzeichnung und inhaltliche Erschließung neueren und neuesten Schriftgutes der städtischen Dienststellen;
· Bearbeitung von schriftlichen Benutzeranfragen, insbesondere aus dem Bereich der Personenrecherchen;
· Beratung von Benutzerinnen und Benutzern des Stadtarchives;
· Mitarbeit an stadtgeschichtlichen Ausstellungen und Publikationen
Worauf kommt es uns an?
Ein erfolgreich abgeschlossenes Fachhochschulstudium als Dipl.-Archivarin/Dipl.-Archivar (FH)
· Soziale Kompetenz: vor allem ein hohes Maß an Kunden- und Serviceorientierung, Problem- und Konfliktlösungskompetenz sowie ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit;
· Methodische Kompetenz, wie konzeptionelles Denken und Handeln sowie Organisationstalent;
· Persönliche Eigenschaften, insbesondere Verantwortungsbewußtsein, Eigeninitiative und
Kreativität.
Was bieten wir Ihnen?
· Die Stelle ist mit BesGr. A 10 bewertet. Bei Erfüllung der beamtenrechtlichen Voraussetzungen ist eine Einstellung im Beamtenverhältnis vorgesehen.
· Eine interessante, vielseitige und anspruchsvolle Aufgabe in München
· Eine bundesweit anerkannte Personalentwicklung; Sie werden in allen Phasen Ihres Berufslebens unterstützt und haben attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten
· Flexible Arbeitszeiten sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie
· Ein verbilligtes Ticket für den Personennahverkehr
· Hilfe bei der Wohnungssuche
· Unterstützung bei der Suche nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten
· Eine attraktive betriebliche Altersvorsorge
Die Beschäftigung ist in Teilzeit und Vollzeit möglich.
Die Landeshauptstadt München fördert aktiv die Gleichstellung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir begrüßen deshalb Bewerbungen von Frauen und Männern, unabhängig von deren kultureller und sozialer Herkunft, Alter, Religion, Weltanschauung, Behinderung oder sexueller Identität. Schwerbehinderte
Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls bevorzugt.
Auskünfte zum ausgeschriebenen Aufgabenbereich erteilen Ihnen gerne Herr Dr. Heimers,
Tel. (089) 233-30812 und Herr Hecker, Tel. (089) 233-30804 vom Direktorium-Stadtarchiv.
Für Fragen zum Ausschreibungsverfahren steht Ihnen gerne Frau Maier (Tel. (089) 233-92255) vom
Personal- und Organisationsreferat, Abteilung P 2.35 - Personalbetreuung zur Verfügung.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen (wie Lebenslauf, Abschlusszeugnis
Berufsausbildung/Studium und Arbeitszeugnisse in Kopie, da wir Ihre Unterlagen nach Abschluss des
Bewerbungsverfahrens leider nicht zurücksenden können) unter Angabe der Verfahrens-Nr. 11-1203-075
bis spätestens 20.01.2012 an die
Landeshauptstadt München
Personal- und Organisationsreferat, P 2.35
Marienplatz 8 (Rathaus), 80331 München
Internet: http://www.muenchen.de / stellen
E-Mail: jessica.maier@muenchen.de
Hinweis zu E-Mail-Bewerbungen"

Der zuständige Fachbereich stellt via E-Mail v. 20.12.2011 ein neues Layout und neue Funktionen (m. W. u. a. bspw. das Einbinden von Digitalisaten) in Aussicht.

Nachdem das erste Türchen der Stadtbibliothek Mainz gewidmet war, werfen wir nun einen Blick auf die Digitalisate einer französischen Stadtbibliothek: der Bibliothèque Municipale von Reims. Dabei handelt es sich keineswegs um einen Einzelfall. Zwar verfügen längst nicht alle der traditionsreichen französischen Stadtbibliotheken, die sich heute oft Mediatheken nennen, über durchaus respektable digitale Sammlungen, aber doch erstaunlich viele (siehe etwa hier).

Wie schon die Bibliotheken in Valenciennes und Troyes werden in Reims SW-Mikrofilme mittelalterlicher Handschriften digital zugänglich gemacht.

http://www.bm-reims.fr/webcontent/viewer/viewer.asp?INSTANCE=EXPLOITATION&EXTERNALID=WBCTDOC_131&SYNCMENU=EN_CHANTIER

Wenn man ohne einen Suchbegriff die Suche auf mittelalterliche Handschriften einschränkt, werden (wenn die häufig Fehlergebnisse liefernde Datenbank einem gewogen ist) über 230 Treffer angezeigt. Alle Seiten sind zoombar. Einige Handschriften wurden in Farbe digitalisiert.

Unser Bild stammt aus dem Evangeliar Erzbischof Hinkmars von Reims aus dem 9. Jahrhundert (Ms. 7, Bl. 21v).

Ansonsten sind die Inhalte der digitalen Sammlung im Bereich der digitalisierten Bücher eher bescheiden (nur zwei Inkunabeln). Aber wichtig ist doch das Bekenntnis zum Patrimoine und seiner digitalen Präsentation, das ich bei fast allen deutschen Stadtbibliotheken vermisse!

Alle Türchen 2011


http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/all/LastUpdate

Es gibt wieder einige Murer-Handschriften aus Frauenfeld, eine Chronik Fründs in St. Gallen, Meyers Buch der Reformatio Prediger Ordens (siehe neulich Anzeige des Tübinger Digitalisats) und Engelberger Predigten, um nur die deutschsprachigen Neuzugänge zu nennen.

Blatt aus einer Engelberger Handschrift heute in Cleveland

Über 46.000 französische Ortsnamen sind recherchierbar.

http://cths.fr/topo/accueil.php

Via
http://filosofiastoria.wordpress.com/2011/12/19/dictionnaire-topographique-de-la-france/

So kann man subtil allein durch Wortwahl Open Access ans Bein pissen. Ich zitiere Anton Tantner wörtlich:

Böhlau stellt ein weiteres seiner Bücher Open Access als PDF zur Verfügung, eine nicht gerade kurze (1216 Seiten) Habilitationsschrift über Robert Musil. Zu verdanken ist dies der Open Access-Politik des Subventionsgebers FWF, der die Verlage nunmehr dazu zwingt, die Bücher auch online zu veröffentlichen. Noch besser wäre es freilich, wenn neben dem PDF auch das Format EPUB angeboten würde, das müsste bei der sicherlich nicht geringen Subvention doch drinnen sein!

Wolf, Norbert Christian: Kakanien als Gesellschaftskonstruktion. Robert Musils Sozioanalyse des 20. Jahrhunderts. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2011, [Verlags-Info] http://www.boehlau-verlag.com/download/162727/978-3-205-78740-2_OpenAccess.pdf


http://adresscomptoir.twoday.net/stories/59207314/

Angemessen wäre gewesen: Erfreulicherweise legt der österreichische FWF (anders als die DFG) Wert darauf, dass Förderauflagen, zu denen die Open-Access-Zugänglichkeit gehört, auch eingehalten werden. Hier von einem "Zwang" zu sprechen, spielt nur den Reussianern in die Hände.

Update zu
http://archiv.twoday.net/stories/55772241/

Sehr geehrter Herr Graf,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich habe mich mit dem Stadtarchiv Regensburg in Verbindung gesetzt, um die von Ihnen aufgeworfene Frage zu klären und kann Ihnen Folgendes mitteilen:
Es ist zwar richtig, dass das Stadtarchiv Regensburg - um unzumutbar lange Bearbeitungszeiten zu vermeiden - selbst keine schriftlichen Anfragen mehr bearbeitet, es hat aber stattdessen die Möglichkeit geschaffen, externe Wissenschaftler mit dieser Aufgabe zu betrauen. Das Archiv gibt hierzu eine Liste von erfahrenen Historikern an Interessierte heraus und wahrt dadurch die Möglichkeit der Bearbeitung von schriftlichen Anfragen. Die für die Forschung durch externe Wissenschaftler anfallenden Kosten müssen mit den Auftragnehmern direkt geklärt werden. Gebühren würden, wie man mir mitteilte, aber auch bei einer Bearbeitung durch Bedienstete des Stadtarchivs anfallen.
Meines Wissens gehen inzwischen mehrere Archive diesen Weg zur Bearbeitung von schriftlichen Anfragen durch freiberufliche Wissenschaftler - nicht nur in Regensburg.

Zuletzt noch eine kleine Anmerkung zu Ihrer Nachfrage an mich über abgewordnetenwatch.de: Bürgeranliegen werden von mir grundsätzlich mit äußerster Sorgfalt bearbeitet und beantwortet. Ich bitte um Verständnis, dass dies - auch aufgrund der Fülle der Anliegen mit häufig komplexen Sachverhalten - eine gewisse Zeit beansprucht (in Ihrem Fall genau zwei Wochen).

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Franz Rieger MdL


Da das Auffinden der PDFs auf der Seite der rheinland-pfälzischen Archivverwaltung erhebliches Geschick voraussetzt, greifen wir gern den auf Facebook, aber leider nicht hier gegebenen Hinweis des Stadtarchivs Speyer auf und verlinken demnach

http://www.landeshauptarchiv.de/fileadmin/download/archivePDF/Heft_56.pdf

Jost Hausmann stellt das hier noch nicht gewürdigte neue Archivgesetz von RP vor (mit Textabdruck).

Was wohl ein Archivmemo ist (S. 38)? Vermutlich ein Spiel vom Memory-Typ, das man nicht so nennen darf. Ob das Stadtarchiv Saarbrücken (S. 41) schon Abmahn-Post von Ravensburger bekommen hat?

http://de.wikipedia.org/wiki/Memory_(Spiel)#Die_Marke_Memory

Mein Kurskollege schreibt mir:

19.12.2011

AZ: 2–7512 Graf, Klaus
Bez: Mail vom 8.12.2011


Sehr geehrter Herr Dr. Graf,

Ihre Mail von „Klaus Graf (Google+) – noreply-e749ddbd@plus.google.com“ ist am 8. 12. 2011 bei mir eingegangen.

Dem in der Mail angesprochenen archivfachlichen Sachverhalt zum Gutsarchiv Niederstotzingen der Grafen von Maldeghem sind wir nachgegangen.

Der Bestand Q 3/31 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart umfasst Unterlagen aus dem Zeitraum zwischen 1360 und 1943. Einige Stücke reichen bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein. Es handelt sich dabei um Material des Herrschaftsarchivs Niederstotzingen. Unterlagen aus den Außenbesitzungen der Familie (mit einer Ausnahme) sowie dem Maldeghemschen Familienarchiv sind nicht enthalten. Im Stuttgarter Bestand stammen die ältesten Unterlagen der Familie Maldeghem aus dem Jahr 1809. Diese Informationen können Sie auch dem online-stehenden Findbuch samt Vorwort entnehmen:

https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olb/struktur.php?archiv=1&klassi=1.14&anzeigeKlassi=1.14.003.%&inhaltHauptframe=naeheres&anzeigeId=6830&letztesLimit=unbegrenzt&syssuche=&logik=#_1

Die in Belgien in den Verkauf gelangten Stücke sind demnach nicht Teil des Bestandes gewesen, der heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart lagert.

Zu dem von Ihnen geäußerten Vorwurf, es sei am 8.12.2011 im Landesarchiv um 15.30 Uhr niemand erreichbar gewesen, darf ich Sie daran erinnern, dass die Kollegin am Telefon darauf hingewiesen hat, dass ich im Haus sei und Sie es etwas später noch einmal probieren möchten. Zudem wäre ich per Mail erreichbar gewesen; ich hätte auch zurückgerufen.

Das Arbeitsfeld „Adelsarchiv“ mit dem zugehörigen Ansprechpartner finden Sie in unserem Internetangebot unter der Bezeichnung Denkmalschutz im Archivwesen.

Es ist uns daher rätselhaft, weshalb Sie glaubten, zu Worten wie „Saustall im Landesarchiv Baden-Württemberg“ greifen zu müssen. War es wirklich notwendig, die Begebenheiten unzutreffend darzustellen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesarchivs zu verunglimpfen und dies dann auch noch über Archivalia und Google+ zu verbreiten?

Wir fordern Sie daher auf, an allen Orten, an denen Sie die verunglimpfenden Äußerungen publiziert haben, dieses Schreiben als Gegendarstellung in vergleichbarer Weise zu veröffentlichen oder Ihre Verunglimpfungen umgehend zu entfernen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Clemens Rehm

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Dr. Clemens Rehm
Landesarchiv Baden-Württemberg

Abteilung Fachprogramme und Bildungsarbeit

Eugenstr. 7 , D-70182 Stuttgart
Telefon: ++49 (0)711 / 212-4288
mailto:clemens.rehm@la-bw.de -- http: www.landesarchiv-bw.de


Wie sich aus dem Vergleich meiner Darstellung
https://plus.google.com/u/0/117546351384071338747/posts/iyxHvKLkbYQ
mit obiger Stellungnahme ergibt, habe ich keine Fakten falsch dargestellt. Hier nochmals meine Darstellung, die den Sachverhalt absolut zutreffend wiedergibt.

laut Verzeichnis der Adelsarchive von 2007 wird das Gutsarchiv Niederstotzingen von einem öffentlichen Archiv verwaltet.

http://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/120/46039/Verzeichnis_Adelsarchive2007.pdf

Am Ende des PDFs steht eine Telefonnummer und ich kam auf den Gedanken, da anzurufen. Eine schlechte Idee!

Es meldete sich nicht die damalige Sachbearbeiterin Frau Dr. Rückert, sondern ein anderer Mitarbeiter des Landesarchivs, der sehr unfreundlich war und auf die Frage nach seinem Namen einfach auflegte.

Es war ca. 15:30, also Kernzeit, doch gelang es mir nicht, auf der Internetseite des Landesarchivs einen Zuständigen für Adelsarchive aufzufinden. In Ludwigsburg ging Frau Rückert nicht ans Telefon, bei der zentralen Nummer des Landesarchivs (die beim Präsidenten angegeben ist) meldete sich niemand, weder Keitel noch Rehm gingen ans Telefon. Bei der Nummer der Pressereferentin meldete sich eine offensichtlich überforderte Vertretung, die empfahl, lieber eine Mail zu schreiben, auf Nachhaken dann aber doch Rehm empfahl, der sei der einzige Archivar im Haus, die anderen seien Verwaltungs- und EDV-Leute. Er sei heute im Haus.

Was wenn ich ein Adelsarchiveigentümer gewesen wäre? Wieso aktualisiert man das PDF nicht und ergänzt es durch Links wenigstens zu den Findbüchern/Bestandsbeschreibungen des Landesarchivs? Wieso kommt die Adelsarchivpflege unter den Aufgaben des Landesarchivs nicht vor? Wieso bekommt man niemand Kompetentes, der Auskunft über die Zuständigkeit geben kann, ans Telefon?


Ob Kollege Rehm tatsächlich erreichbar gewesen wäre, kann niemand wissen, da ich nach den Telefonaten entnervt aufgegeben habe und Kollege Rehm sich in der Vergangenheit nicht gerade als Freund von Archivalia und meiner Person erwiesen hat.

Richtig ist auch, dass nicht jeder notwendigerweise auf den Gedanken kommt, Adelsarchive dem Denkmalschutz zuzuordnen.

Immerhin hat man das PDF geändert.

"Die Stadt Villingen-Schwenningen hat eine Pionierrolle in der Datensicherung übernommen – als erste Gemeinde hat sie die wertvollen Daten von Vermessungsamt und Stadtarchiv in Glas brennen lassen, um sie für die Ewigkeit festzuhalten:
Das patentierte Verfahren der Firma Syylex löst endlich ein großes Problem, das bei Behörden, Unternehmen und im medizinischen Bereich besteht – alle anderen Datenträger haben eine begrenzte Lebensdauer und sind ständig dem Risiko des Datenverlusts ausgesetzt.
Per Laserstrahl in Glas gebrannt – dies sei für die Datenspeicherung die „Keilschrift des 21. Jahrhunderts“ und die Lösung aller bisherigen Speicherprobleme. Die Entwickler der Firma Syylex wissen sehr genau um die Problematik der bisher verwendeten Speichermedien, haben sie doch maßgeblich an der Entwicklung von „Compact Disc“, „DVD“ und „Blu-Ray“ mitgearbeitet. Wie jedem Computernutzer seien ihnen Festplatten-Crashs und nicht lesbare Festspeicher leidvoll vertraut.
Wer sensible und unwiederbringliche Daten bisher dauerhaft sichern wollte, musste ständig aufwendig neu duplizieren und kopieren. Ganze Filmarchive wurden über Jahre von analogem Magnetband auf digitale Träger überspielt, doch angesichts der begrenzten Lebensdauer der digitalen Speicher von irgendwo zwischen fünf und höchstens 30 Jahren muss der Prozess eigentlich ständig wiederholt werden. Die Speicherung auf hitzebeständigem Spezialglas soll nun das kostenträchtige und risikobehaftete Archivierungsproblem ein für alle Mal lösen – die auf jedem DVD- oder Blu-ray-Spieler wiederzugebenen Glasscheiben unterlägen keinem Alterungsprozess, magnetische oder thermische Einflüsse hätten keine Wirkung.
Die Stadt Villingen-Schwenningen nutzt diese bahnbrechende Technik als erste Gemeinde. Bürgermeister Rolf Fußhoeller würdigte die Bedeutung dieser historischen Entscheidung und begleitete den Leiter des Vermessungsamtes, Ulrich Götz, sowie den Archivleiter Heinrich Maulhardt persönlich zur Übergabe der ersten gläsernen Zeitzeugen. Die Firma Syylex, im Innovationspark der Schwarzwaldgemeinde Villingen ansässig, erstellt die Glas-Disks in einem eigens für diese Aufgabe erstellten Werk innerhalb weniger Tage."

Quelle: datensicherheit.de, 16.12.2011

Hompepage Syylex

zur Glas-Disc-Diskussion auf Archivalia s. zuletzt: http://archiv.twoday.net/stories/8421990/

Zusammenstellung von Speichermedien auch hier: http://www.boljour.de/2011/10/1000-jahre-datenspeicherung-wird-realitat/



"Bis heute halten viele Historiker die Handschrift für eine Fälschung, die der New Yorker Antiquariatsbuchhändler Wilfried Voynich im Jahr 1912 in Umlauf gebracht haben soll, um sie zahlungskräftigen Handschriftensammlern anzubieten. Tatsächlich sind die Umstände der Entdeckung des Manuskripts höchst mysteriös. In der Villa Mondragone, nahe Rom, soll Voynich auf eine Truhe aus dem Nachlass eines der berühmtesten Gelehrten des 17. Jahrhunderts, Athanasius Kirchner gestoßen sein. Voynich schaffte es allerdings zeitlebens nicht, die geheimnisvolle Handschrift zu verkaufen. Nach seinem Tod gelangte sie in den Bestand der "Beinecke Rare Books Library" der Universität Yale.
Alter, Herkunft und Inhalt des Manuskripts sind bis heute unbekannt. Vor allem die zahlreichen Illustrationen des Buches geben seit fast einem Jahrhundert Anlass zu abenteuerlichen Spekulationen und erstaunlichen Theorien. Einige erkennen darin eine mittelalterliche Alchemistenrezeptur für den sagenumwobenen Jungbrunnen oder den Schlüssel für den Stein der Weisen. Andere halten es für ein Geheimdokument mit verbotenem Wissen aus der Zeit der europäischen Religionskriege. Roger Bacon, der große Universalgelehrte des 13. Jahrhunderts, wird ebenso als Autor vermutet wie Jacobus de Tepenec, Alchemist am Hof von Rudolf II., dessen Namen von der ersten Seite des Manuskripts ausgekratzt wurde und heute nur mehr unter UV-Licht zu erkennen ist. Sogar der junge Leonardo da Vinci und der Medizin-Pionier Paracelsus gerieten ins Visier der Voynich-Forscher.
Besonders viele Rätsel gibt die verwendete Geheimschrift selbst auf. Beginnend mit den Experten des "Signal Intelligence Service" der US-Armee wurde der Text seit den 40er Jahren immer wieder mit den unterschiedlichsten Methoden untersucht. Doch es ist keine einheitliche sprachliche Struktur erkennbar. Das Schriftbild ähnelt zwar den Chiffren historischer Geheimalphabete, scheint aber ungleich komplexere Verschlüsselungsalgorithmen zu verwenden. Doch jetzt soll ein neuer Untersuchungsansatz Klarheit bringen. An der Universität Yale rückt man der mysteriösen Handschrift mit materialwissenschaftlichen Methoden zu Leibe. Von Pergament, Tinten und Farben wurden Proben entnommen, um sie auf Alter und chemische Zusammensetzung zu untersuchen. Die Ergebnisse stellen alles, was man bisher über das Voynich-Manuskript Manuskript wusste, auf den Kopf. Alle bisherigen Theorien sind falsch. Denn das Buch ist viel älter als gedacht.

(Frankreich, Deutschland, Österreich, 2010, 50mn)
ARTE / ORF
....
weitere Ausstrahlungstermine: Freitag, 23. Dezember 2011, 04:00
Mittwoch, 4. Januar 2012, 11:20
Dienstag, 10. Januar 2012, 11:55
"


s.a. http://archiv.twoday.net/search?q=voynich

Jan Velterop plädiert gegen die NC-Einschränkung:

http://www.mendeley.com/blog/open-access/guest-post-jan-velterop-putting-the-public-back-in-publication/

C’mon publishers, the CC-NC licence doesn’t give you a penny more in revenues and it frustrates the hell out of scientists. Please change it to CC-BY. Please.

Cory Doctorow kritisiert die Universität Cambridge, die ein Copyright über ihre Newton-Scans beansprucht:

http://boingboing.net/2011/12/12/cambridge-digital-library-post.html

In den Kommentaren wird auf die eindeutige Position der EU-Kommission hingewiesen:

http://www.communia-association.org/2011/11/08/commission-recommendation-on-the-digitisation-and-online-accessibility-of-cultural-material-and-digital-preservation/#more-198

[The European Commission hereby recommends that Member States] improve access to and use of digitised cultural material that is in the public domain by:

a. ensuring that material in the public domain remains in the public domain after digitisation,

b. promoting the widest possible access to digitised public domain material as well as the widest possible re-use of the material for non-commercial and commercial purposes,

c. taking measures to limit the use of intrusive watermarks or other visual protection measures that reduce the usability of the digitised public domain material

Wir haben es lange wirklich nicht an Solidarität mit dem Historischen Archiv der Stadt Köln fehlen lassen, obwohl uns nie ein Wort des Dankes für unsere Bemühungen, sachlich zu informieren und die dortigen KollegInnen zu unterstützen, erreichte. Nur auf den ersten Blick vorbildlich ist das digitale historische Archiv, in dem man das hier ausschnittsweise wiedergegebene Notariatsinstrument des auch sonst bezeugten Notars Johann Bruwer von Erpel (GBS-Belege; Schuler hat nur den hier gezeigten Beleg) von 1451 findet.

Best. 1, HUA U 1/12359, Verantwortung für Gerhard von dem Viehove Köln [15. September 1451]

http://historischesarchivkoeln.de/de/lesesaal/1.1.1.1/Best.+1/HUA+U+1-12359

Dieses Stück weist ausnahmsweise eine brauchbare Auflösung auf, während bei den meisten Archivfilmen die online angebotetene Auflösung unzulänglich ist. Was auf der Startseite des digitalen Lesesaals oder unter

http://historischesarchivkoeln.de/de/info/forschen

an optischen Reizen geboten wird, bestätigt alle Vorurteile über uninteressante Archivalien. Ein Witz sind die derzeit in der Rubrik "Die Schönsten" präsentierten Unterlagen. Mir erschließt sich nicht, wieso die Suche "komfortabel" genannt werden darf, die Browsingmöglichkeiten sind schlechter Durchschnitt und es fehlen jegliche Web 2.0-Funktionalitäten wie z.B. dass ein Besucher der Website den Namen des Notars Bruwer ergänzen kann.

Das DHAK nennt sich Open Access. Das ist irreführend, denn es heißt in den FAQ: Die Abbildungen des DHAK können kostenlos genutzt werden. Bei einer Veröffentlichung fallen jedoch die in der Entgeltordnung vom 29.07.2003 (Link), Teil C, angegebenen Kosten an. Soviel zum Thema Bürgerarchiv. Eine unfähige Direktorin verspielt alle Chancen für einen mutigen Neuanfang.

Alle Türchen 2011


Das muss man nach den bisher vorliegenden Berichten wohl bejahen:

http://archaeologik.blogspot.com/2011/12/kairo-institute-degypt-wahrend.html

http://www.lepoint.fr/monde/l-institut-d-egypte-et-ses-inestimables-archives-detruits-par-les-flammes-18-12-2011-1409913_24.php

http://fr.wikipedia.org/wiki/Institut_d'%C3%89gypte

Update:
http://safecorner.savingantiquities.org/2011/12/after-iraq-national-archives-after.html

Kommentare unten mit vielen weiteren Hinweisen.

http://bibliothekarisch.de/blog/2011/12/27/aktuelles-ueber-den-zustand-der-manuskripte-und-buecher-des-abgebrannten-institut-degypt-in-kairo/

Das Tumblr-Blog von Frau Schulbibliothekarin Felicitas Noeske, Betreuerin der hier mehrfach thematisierten kostbaren Bibliothek des Gymnasiums Christianeum in Altona, enthält nicht nur sehenswerte Abbildungen, sondern auch einen kurzen Bericht über die Bestimmung eines bisher lokal falsch zugeordneten Reutlinger Enea-Drucks:

http://anonymea.tumblr.com/post/14271175886/die-abbildung-zeigt-die-zweite-seite-eines-drucks

Update:
http://www.christianeum.org/index.php?option=com_content&view=article&id=166&Itemid=170&limitstart=6


http://www.koblenz.de/stadtleben_kultur/stadtarchiv_ecce_homo.html

Satzungs- und Mitgliederbuch der Elendigenbruderschaft zu Koblenz, 1441-1772. Pergamenthandschrift, Ledereinband, 123 Blatt, 28,5 x 20 cm. Signatur: Stadtarchiv Koblenz 623 Nr. 1374.

Zum Thema
http://archiv.twoday.net/search?q=illumin


Andreas Praefcke fotografierte den Archivschrank des Hospitalarchivs aus den Archivräumen in den Gewölben des Südflügels des Heilig-Geist-Hospitals, Biberach 1617, Schubladen u. a. mit Aufschrift der Besitzungen des Hospitals (Braith-Mali-Museum Biberach) und stellte sein Bild unter die CC-BY-Lizenz.

Hinweis im Kommentar
http://archiv.twoday.net/stories/59206513/#59206966



http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Archive_interiors

http://digisam.ub.uni-giessen.de/diglit/ink-s-67065

Ein extrem rarer Druck von ca. 1507, siehe
http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/SCHWKON.htm
http://runeberg.org/bokobibl/1925/0189.html (Colijn)
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4506/ (Schüling)
http://hdl.handle.net/2027/mdp.39015033589634?urlappend=%3Bseq=13 US-Proxy (Haebler 1910)

Die der brandenburgischen vorangehende Ulmer Tätigkeit des Arztes (siehe http://books.google.de/books?id=ddI_AQAAIAAJ&pg=PA451 , http://books.google.de/books?id=1N0_AQAAIAAJ&pg=PA29 US-Proxy, Nübling)
[ https://archive.org/stream/bub_gb_P_igAAAAMAAJ#page/n831/mode/2up ] ist im ²VL übersehen. Beleg zu 1474:
http://hdl.handle.net/2027/uc1.$b415521?urlappend=%3Bseq=441
Dazu auch Urkunde 1382 "Bürgermeister und Rat und alle Bürger der Stadt Ulm verschreiben sich, vom Kloster [Söflingen] als Zinslehen empfangen zu haben die Mühle vor der Stadt an der Blau, die man die Schwesternmühle nennt, mit Wiese, Äckern und Garten, die dazu gehören, und allen Rechten, die Hans der Schwestermüller vormals gehabt hat" http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2384381 Herkunft aus Ulm scheint mir daher wahrscheinlich.

Zu Schw. siehe auch Lisch MecklJbb 1874
http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002481

[GND
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=103151265 ]
#forschung

Eigentlich sollte dieser Adventskalender ja vorbildliche digitale Sammlungen aufnehmen und nicht solche, bei denen einem bei der Vorbereitung der Schweiß ausbricht. Vor einigen Jahren hatte ich auf der Seite der Stadtbibliothek Antwerpen das Digitalisat einer bedeutenden deutsch-niederländisch-lateinischen Heroldshandschrift gefunden und mir das PDF abgespeichert (leider so, dass ich es nicht wiederfand ...). Ich habe mir dann per Fernleihe 2009 den Aufsatz von Anrooij 2006 besorgt, bin aber nicht dazu gekommen, die zumindest der Altgermanistik bisher unbekannte Handschrift hier ausführlicher zu würdigen. Ich erinnerte mich klar, auf der Website der Antwerpener Bibliothek eine Kurzvorstellung des Digitalisats mit Zitat der Anrooij-Arbeit gelesen zu haben. Diese ist aber inzwischen ebenso verschwunden wie die in DigiWesten und 2004 in Netbib angegebenen Internetadressen für die Antwerpener Digitalisate. Nach vergeblicher Suche auf dem eigenen Desktop und auf der Antwerpener Website entdeckte ich einen abtippbaren Link in der Neuauflage des Buchs von Werner Paravicini, Die ritterlich-Höfische Kultur des Mittelalters, 2001, S. 136 (Google Books). Das PDF der Handschrift war erfreulicherweise noch abrufbar:

http://anet.ua.ac.be/desktop/sba/static/ebooks/EHC_B89420_kl.pdf

Eine neuere Adresse gab Hartmut Bock 2011 im Online-Abbildungsnachweis (PDF) zu seinem Aufsatz über bebilderte Geschlechterbücher:

http://anet.ua.ac.be/digital/opacehc/ehc/o:lvd:973264/E

Hier gibt es Abschnitts-PDFs, und man kann sich den Codex in einem Viewer anschauen und die Seiten vergrößern.

Seit der Verschlimmbesserung der Bibliotheks-Website ist man gezwungen, die eigenen Digitalisate der Antwerpener Bibliotheken im OPAC aufzuspüren. Das ist auf Anhieb nicht möglich, denn die angebotene Liste von 1690 Titeln, beginnend mit ganz jungen aus anderen elektronischen Angeboten, ist ganz offensichtlich völlig nutzlos. Niemand blättert 1690 Titel durch, vor allem nicht, wenn er nicht weiß, nach welchem Prinzip die Liste angeordnet ist. Ich stelle mir eine Höllensektion vor, in der Bibliothekare damit gequält werden, dass sie ihren eigenen digitalen Murks benutzen müssen. Eine gewiss harte Pein!

Mit der erweiterten Suche nach dem Publikationstyp Handschriften (glücklicherweise heißt das im Flämischen genauso!) und der Internet-Eingrenzung hat man dann recht schnell die gesuchte Handschrift und auch einige weitere. Bei Druckschriften muss man mit anderen Eingrenzungen arbeiten z.B. Taal = Duits oder Latijn. So findet man etwa ein lateinisches Werk von Rosinus 1743. Leider sind solche OPAC-Digitalisate immer noch viel zu weit verbreitet, obwohl es ja nun wirklich kein Kunststück ist, jedes neues Digitalisat auf eine für Google optimierte Internetseite zu schreiben (oder in ein News-Blog, dann hätte man auch den RSS-Feed automatisch). Allgemein zugängliche Online-Angebote sollen doch auch der Bibliothek nützen, was nicht der Fall ist, wenn sie nur mit viel Glück und Mühe gefunden werden können!

Viel zu wenig Zeit ist nun für die Vorstellung der vor allem mit Wappen illustrierten Antwerpener Handschrift B 48920 geblieben, die erheblich faszinierender und authentischer ist als das immer wieder gern herangezogene Eptinger Hausbuch.

Außer der kurzen Erwähnung bei Paravicini (siehe oben) sind zur Antwerpener Handschrift (sie fehlt im Handschriftencensus) zwei Aufsätze von Anrooij und eine eher kurze Erwähnung der Bilderreihe der Grafen von Holland bei Bock zu nennen.

Wim van Anrooij: Bayern, Herolde und Literatur im spätmittelalterlichen Reich. In: 650 Jahre Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland. Vortragsreihe. Hrsg. von Alfon Huber/Johannes Prammer. Straubing 2005, S. 235-27, hier S. 256-261 ("Heinrich von Heessel: Herold am kaiserlichen und burgundischen Hof")

Wim van Anrooij: Hendrik Van Heessel, héraut à la cour impériale et à la cour de Bourgogne. In: Revue du Nord 88 (2006), S. 709-728
[ https://www.cairn.info/revue-du-nord-2006-3-page-709.htm ]

Hartmut Bock: Bebilderte Geschlechterbücher. In: Bürgermacht & Bürgerpracht. Augsburger Ehren- und Familienbücher der Renaissance. Katalogband zur Ausstellung im Maximilianmuseum Augsburg vom 18. März bis 19. Juni 2011. Hrsg. von Christoph Emmendörffer und Helmut Zäh, Luzern 2011, S. 57-65, hier S. 57 Abb. 1, S. 58
Online: http://www.hartmut-bock.de/Gattung/Katalog_BB_Bock_72dpi.pdf

Die 185 Blätter umfassende Handschrift aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (nicht vor 1456 beendet) wurde angelegt vom Wappenkönig der Ruwieren Heinrich von Heessel (gestorben 1470). Von dem reichen Inhalt erwähne ich nur die für die Altgermanistik vielleicht wichtigsten Stücke: ein deutschsprachiges Gedicht (zu datieren 1433/61, siehe Anrooij 2006, S. 713) Heessels über den Verfall der Ritterschaft (Bl. 2r-4v) und eine von niemand anderem als Hans Hartlieb verfasste Übersetzung einer Abhandlung (aus welcher Sprache ist nicht gesagt) zum Ursprung des Heroldsamts (Bl. 63v-70r), die Hartlieb seinem Freund Heessel widmete.

Bei dem unbekannten Text von Hartlieb denkt, wer - anders als Anrooij - mit der deutschsprachigen Forschung vertraut ist, zunächst an eine Übersetzung von Enea Silvios Brief vom 1. Juni 1451 "De heraldis", wie sie ja in Handschriften überliefert ist und vom Hartlieb-Forscher Frank Fürbeth auch untersucht wurde:
"Vom Ursprung der Herolde". Ein humanistischer Brief als heraldischer Lehrtext. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 117 (1995), S. 437-488 (dieser Aufsatz erschien 10 Jahre vor Anroijs Arbeiten). Zur Überlieferung:
'Vom Stamm der Herolde' http://www.handschriftencensus.de/19277 (die 1463 von Caspar Strengberger geschriebene Vorlage der Giessener Abschrift befindet sich inzwischen in Princeton)

'Vom Ursprung der Herolde': Nur GNM HR 131. Aus dem deutschsprachigen Raum kenne ich keine Parallele für die Antwerpener Handschrift, obwohl ich seit den 1990er Jahren nach "Heroldsliteratur" gesucht habe. Allenfalls die Handschrift HR 131 des GNM Nürnberg erscheint mir entfernt vergleichbar. Sie wurde 1494 aber nicht von einem Herold, sondern von dem Augsburger Kaufmann Claus Spaun geschrieben!

Hartliebs Text hat aber mit Enea und dessen frühhumanistischen Spekulationen nichts zu tun. Er führt das Amt auf Julius Caesar zurück und bezieht sich auf das römische Recht. Die lateinische Vorlage steht in der gleichen Handschrift Bl. 84r-89r. Mehr darüber erfährt man wohl im Symposiumsband "Vorbild Austausch Konkurrenz" 2010 (Google Books bietet folgenden Auszug ohne lokalisierbare Seitenzahl, aber wohl aus dem Aufsatz von Hiltmann: "255 (B. 89420) und stammt aus dem Besitz des Heinrich von Heesel, dem langjährigen Wappenkönig von Ruyers. Enthalten sind auch eine deutsche und eine lateinische Version des bereits erwähnten »Selon les ditz-Traktates«." - Ein Abdruck des französischen Traktats hier, eine Handschrift saec. XV in Gallica. Was das wohl soll, das Inhaltsverzeichnis von Torsten Hiltmanns Buch über Spätmittelalterliche Heroldskompendien, 2011, in dem S. 240ff. ausführlich über den Traktat gehandelt wird, vom Server des DHI Paris zu nehmen? Man findet es aber im BVB wieder).

Die Antwerpener Handschrift, die bequem online einsehbar ist (hat man sie denn einmal gefunden), ist für die spätmittelalterliche Heroldskultur von unschätzbarer Bedeutung und sollte künftig mehr Beachtung finden.

Alle Türchen 2011

#forschung

Abzeichen des aragonesischen Kannenordens (Bl. 18v) und Beginn der lateinischen Statutenabschrift

http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Aus-Holbeins-Werkstatt-id17958016.html

Nun liegt er also unter Glas in Augsburg, der sogenannte „Kleine Klebeband“, der genauso gut auch der inhaltsgewichtige „Große Klebeband“ heißen könnte, weil er eine einzigartige Sammlung bedeutendster Zeichnungen altdeutscher Meister enthält und zum national wertvollen Kulturgut zählt.

Aufgeschlagen ist er im Grafischen Kabinett der Kunstsammlungen in der Maximilianstraße 48, nachdem er aus der Fürstlich Waldburg-Wolfegg’schen Sammlung über die Münchner Kunsthandlung Arnoldi-Livie verkauft worden war – und bevor er im Januar weitergereicht wird an das Berliner Kupferstichkabinett (Preußischer Kulturbesitz), wo er untersucht, konservatorisch behandelt, erforscht und künftig gelagert wird.


Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/42995065/


http://de.wikisource.org/wiki/Digitale_Sammlungen_von_Archiven

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Berücksichtigt werden deutschsprachige Bestände von nennenswertem Umfang in Archiven (nicht in Bibliotheken oder Museen usw.).


  Anzahl   Datum   Titel   Autor
1 80441 17.12.03 Deutsche Drucke des 16. Jahrhunderts im WWW KlausGraf
2 35271 04.09.03 Linkliste Lateinische Texte im Internet KlausGraf
3 32077 20.01.04 Neue Soziale Bewegungen: Archive von unten adi
4 31375 16.02.11 Weitere Quelle(n) zu Guttenberg-Plagiat entdeckt KlausGraf
5 30250 06.06.07 Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe KlausGraf
6 29513 15.06.03 Urheberrecht im WWW KlausGraf
7 25692 06.03.03 Bildersuchmaschinen KlausGraf
8 21307 03.04.03 Deutsche Archivbibliotheken mit Internetkatalogen KlausGraf
9 20332 14.06.04 Digitalisierte Zeitschriften der Geschichtswissenschaft KlausGraf
10 20182 15.07.05 Finding E-Books KlausGraf
11 19692 20.11.06 Rechtsfragen von Open Access KlausGraf
12 18698 31.05.04 Open Access und Edition KlausGraf
13 18090 28.05.07 Kirchenbücher digital: Evangelische Kirchenarchive planen gnadenlose Abzocke KlausGraf
14 17592 14.05.05 Fürstenhaus Ysenburg-Büdingen verscherbelt Kulturgut KlausGraf
15 15295 01.03.08 Google Books mit US-Proxy leicht gemacht KlausGraf
16 15209 02.05.03 Übersicht der von Gallica faksimilierten Bände der MGH KlausGraf
17 15009 04.04.03 Die geheimen Tagebücher der Nibelungen aus Zwettl KlausGraf
18 14080 22.02.07 Bücher weggeben statt wegwerfen KlausGraf
19 13993 03.03.09 Köln: Historisches Stadtarchiv eingestürzt Wolf Thomas
20 13176 30.10.11 Open-Access-Woche 2011 geht zuende KlausGraf
21 12724 25.11.05 Du bist Deutschland - ein Foto macht Furore - Bildrechtliches KlausGraf
22 12642 07.04.04 Reader Elektronisches Publizieren und Open Access KlausGraf
23 12499 12.12.06 Wem gehören die badischen Kroninsignien? KlausGraf
24 11320 12.11.07 Wie geht das mit dem US-Proxy? KlausGraf
25 11086 05.01.05 Digitalisierung auf Ein-Euro-Job-Basis KlausGraf




Hinweis: Das ist das, was Twoday vorgibt: eine "ewige Bestenliste" (ohne dass ich garantieren kann, dass die Zählung korrekt ist). Ein eigener Beitragszähler ist nicht installiert. Frühere Beiträge

http://archiv.twoday.net/search?q=meistgelesen

http://www.bibliotheca-laureshamensis-digital.de/de/bildergalerie/initialen.html

"Die Bildergalerie „Initialen“ zeigt Detailaufnahmen und Ausschnitte von Initialen im insularen Stil, Rankeninitialen, sonstigen Zierinitialen sowie Initial- und Textzierseiten in Lorscher Handschriften"


Erneut ergeht die Bitte, weitere Bilder zu historischen Archivräumen nachzuweisen.

http://archiv.twoday.net/stories/5384884/


Dass wir das noch erleben dürfen. Am 13. Dezember 2011 wurde doch tätsächlich - nach drei Jahren Pause - wieder ein Beitrag in die reichlich unbekannte altgermanistische Open-Access-Zeitschrift Perspicuitas eingestellt:

http://www.uni-due.de/imperia/md/content/perspicuitas/moshoevel.pdf

Während wir hier eigentlich laufend Forschungsbeiträge zu Handschriftenfunden veröffentlichen, ist die entsprechende Rubrik - bis auf den Startbeitrag - gähnend leer. Professor Seidel schrieb 1999:

Handschriftenfunde - zur Rubrik
Wer mit mittelalterlichen Handschriften arbeitet, sei es zur Vorbereitung einer Edition, sei es im Rahmen
überlieferungs- und textgeschichtlicher Untersuchungen, macht immer wieder Beobachtungen und Funde, die neben
seinem unmittelbaren Untersuchungsinteresse liegen. Man identifiziert mitüberlieferte Texte, man stößt auf
Parallelüberlieferungen, man findet Schreibernamen, Besitzereinträge, Provenienzhinweise und vieles andere. Solche
Funde können einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis literarischer und überlieferungsgeschichtlicher Zusammenhänge
bilden, oft unterbleibt aber ihre Publikation, da es sich nur um eine knappe miszellenartige Notiz handeln würde oder
aber zeitaufwenige weitere Untersuchungen erforderlich wären, um den Fund in Zusammenhänge einzuordnen.
Die Rubrik "Handschriftenfunde" soll dazu dienen, sowohl solche kurzen Hinweise als auch vorläufige
Mitteilungen über Funde allgemein bekannt zu machen. So weit möglich soll der Zusammenhang zu den
einschlägigen Artikeln des Verfasserlexikons und zu Angaben in den Handschriftenkatalogen hergestellt werden;
hier wären auch die Einträge in der DBI-Datenbank zu berücksichtigen. Um eine schnelle Publikation zu
ermöglichen, sollte ein Verfasser deutlich machen, ob er selbst eine weitergehende Untersuchung plant, er sollte
erkennen lassen, was er bereits zur Einordnung seines Fundes unternommen hat und wo weitere Nachforschungen
erforderlich sind. Ziel der Rubrik ist es, noch unbekanntes Material bekannt zu machen, auch wenn es noch nicht in
jedem Fall vollständig aufgearbeitet ist; falls ein Verfasser sich nicht die weitere Untersuchung vorbehält, können
andere Ergänzungen und weitergehende Untersuchungen liefern, so daß in einzelnen Fällen ein Handschriftenfund
zu einem kooperativen 'Work in progress' werden kann.


Das ist fein beobachtet und absolut zutreffend. Schade, dass nichts daraus geworden ist.

Da der Handschriftencensus keine Publikation von Miszellen ermöglicht, teile ich entsprechende Funde eben hier mit. Zumal sie hier viel mehr beachtet werden als in Perspicuitas.

Der Forschungsbeitrag http://archiv.twoday.net/stories/55777580/ wurde umfassend überarbeitet.

"Am Mittwoch wurden die Beamten der Verkehrsbereitschaft Darmstadt auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt in der Nähe von Mörfelden als Schweinefänger eingesetzt, nachdem ein mit 120 bis 130 jungen Schweinen beladener Anhänger eines Lastzuges infolge Glatteises ins Schleudern geriet, umkippte und seinen quiekenden Inhalt auf die Fahrbahn ergoß."

Wann genau war das?

Besonders degoutant, wie sich in der Löschprüfung Prof. Dr. Horst Enzensberger, der mit Patrick Sahle und Georg Vogeler z.B. in der VL Hilfswissenschaften zusammenarbeitet, vehement gegen die Wiederherstellung des Artikels positioniert. Dass er sich nicht schämt, die Nichterwähnung in der halbtoten Liste diskus als Argument anzuführen!

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:L%C3%B6schpr%C3%BCfung&oldid=97234040#Institut_f.C3.BCr_Dokumentologie_und_Editorik

Die Israelische Nationalbibliothek präsentiert ihre digitalen Sammlungen neu:

http://web.nli.org.il/sites/NLI/English/digitallibrary/Pages/default.aspx

Abgesehen von dem scheußlichen Viewer bei den Karten ist mir die Freude vergällt, wenn ich auf einer Sebastian-Münster-Karte ein (und sei es auch noch so dezentes) Copyfraud-Zeichen (C) am Rand (d.h. im historischen teil und nicht außerhalb) entdecke. Auf Fotos ist ein Wasserzeichen mittig im Bild.

Auch sonst ist die Usability des Angebots bescheiden. Wieso man die Bücher nicht chronologisch ordnen kann, leuchtet ganz und gar nicht ein.

http://www.jnul.huji.ac.il/eng/digibook.html
hat 1100 Bücher (ca. 30 Inkunabeln), das neue Angebot 400.

Ärgerlich auch die Sprachbarriere: Wer ein englischsprachiges Angebot auf die Beine stellt, sollte auch sicherstellen, dass man ohne Hebräischkenntnisse zurecht kommt.

Via
http://www.haaretz.com/print-edition/news/israel-s-national-library-puts-collection-online-1.399377

Am 14.12. wurde der Band "Archive im Web / Archives on the Web" im Rahmen einer ICARUS-Lecture im HHStA Wien vorgestellt. Das Buch geht zurück auf die gleichnamige internationale Konferenz vom November 2010.


Inhaltsverzeichnis:
Vorwort

Gerhart Marckhgott Vom Diener zum Dienstleister. Gedanken zu einem neuen Selbstbewußtsein der Archive

Alina Pavelescu Learning from others’ experiences: the debates around the public access to documents in electronic format at the National Archives of Romania

Marta Nogueira Archives on Web 2.0: new contexts, new opportunities (Facebook, Flickr, YouTube).

Katharina M. Bergmayr Digital sozial? Chancen und Herausforderungen sozialer Netzwerke für Bibliotheken und Archive

Gerald Maier Europeana und „Deutsche Digitale Bibliothek“ – Sachstand und Perspektiven für die Archive

Vlatka Lemić ARHiNET system as a model for archival networks

Karel Halla Porta fontium. Bayerisch-tschechisches Netzwerk digitaler Geschichtsquellen

István Kenyeres, András Sipos Hungarian Archives Portal – a collaborative solution for publication of digitized archival content and databases

Monika Péková, Jozef Hanus Archival heritage in Slovakian State Archives and its presentation on the Internet.

Barbara Berska Educational activities of Polish Archives in the web.

Francesco Roberg Die Urkundenabteilung des Staatsarchivs Marburg und ihre Erschließung.

Andreas Kränzle, Julia Leisinger Die Reorganisation des Einsiedler Klosterarchivs (nicht nur) im Netz.

György Rácz Medieval Hungary online: The Hungarian National Archives’ online portal on medieval charters.

Francesca Klein The Diplomatico project of the State Archives of Florence: new opportunities on the web.

Jitka Křečková Charters of the National Archives in Prague on Monasterium.net.

Redmer Alma Das Digitaal oorkondeboek Groningen en Drenthe (Cartago).

Simone Würz Mittelalterliche Quellen im Internet – Aspekte der Digitalisierung und Vernetzung der Regesta Imperii Online.

Hannah Keß, Stefan Petersen Die Hohe Registratur des Lorenz Fries (1489-1550). Erfassung, Untersuchung und Edition eines Archivrepertoriums des 16. Jahrhunderts im Internet.

Tobias Schenk Präsentation archivischer Erschließungsergebnisse analog und digital. Das deutsch-österreichische Kooperationsprojekt „Die Akten des Kaiserlichen Reichshofrats“.

Antonella Ambrosio Towards the Creation of a Learning Environment within the Monasterium Project: Teaching Experiences of Diplomatics.

Daniel Russell, Maria Magdalena Rückert Virtuelles deutsches Urkundennetzwerk – Virtual German Charters-network. A Project joining Archives and Research.

Autorenverzeichnis

Weitere Informationen:
http://www.icar-us.eu/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=121&Itemid=135&lang=de

Noch länger im Rückstand als die WLB Stuttgart, holt die UB Tübingen nun bei der Digitalisierung auf (die Direktorin der Bibliothek hat sogar, wie ich erfuhr, einen RSS-Feed in Aussicht gestellt). Konnten wir neulich ein Digitalisat der wichtigen Chorographia des David Wolleber vermelden, so geht es heute um Jakob Frischlin (mit dem Wolleber eng zusammenarbeitete), zu dem wir in diesem Weblog ja bereits neue Erkenntnisse veröffentlichten:

http://archiv.twoday.net/stories/38760632/ (Hinweis auf Handschrift von Anns in Pommersfelden)

http://archiv.twoday.net/stories/11897243/ (Encomion Reutlingens 1602)

Der nicht vor 1621 gestorbene Schulmeister (das Todesjahr 1621 lässt sich derzeit nicht absichern) war der Bruder des neulateinischen Dichters Nikodemus Frischlin.

Seit kurzem online ist die 1599 datierte Tübinger Handschrift Mh 452 (Katalogisat) online: Grundtliche und warhafftige geschichten: Von Ursprung, Anfang unnd altem Herkommen der Edlen hoch und Wolgebornen Erstlich Freiiherrn zu Beutelspach etc. Hernach Graven und Hörtzog zu Wurttemberg etc. vonn Iren Kriegen Thurnieren Hochzeiten unnd Löblichenn thaten, seeligen Absterben vonn diser welt Auss alten monumentis, grabschrifften, geschribnen unnd getruckten Chronickbüechern, ordenlich zusamen verfasst mit Lateinischen unnd teütschen versen beschriben durch M. Iacobum Frischlinum Lateinischen Schuelmaistern zue Reuttlingen seinem vilgeliebten Vatterlannd zu Lob unnd Ehren.

http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Mh452

Von den Federzeichnungen des Bandes (kein Frischlin-Autograph!) zeigt die auf Bl. 12 die Stammburg der Württemberger auf dem Rotenberg.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, auf eine bislang nicht bekannte Handschrift Frischlins hinzuweisen, die ich in der HMML-Datenbank fand: UB Salzburg M II 73, eine 1621 datierte Beschreibung Tuttlingens bzw. des Oberamts Tuttlingen (mit zugehörigem Hohentwiel) sowie der Klöster und Ämter im südlicheren Schwarzwald, offenbar eine Ausgliederung aus von Frischlin verfassten württembergischen "Landbüchern" (für einordnende Hinweise danke ich Dr. Michael Klein, Stuttgart). Geschrieben ist die Handschrift von einer regelmäßigen Kanzleihand, also nicht von Frischlin selbst, dessen Schrift Klein als "Sauklaue" bezeichnet. Vergleichbare Teilbeschreibungen Frischlins gibt es handschriftlich in Stuttgart, Hauptstaatsarchiv: J 1 Nr. 34: Calw und Umgebung, Nr. 30: Weinsberg und Umgebung.

Beatrix Koll war so freundlich, geduldig Fragen zu dem Stück zu beantworten, das wohl über die Bibliothek Christoph Besolds nach Salzburg gekommen ist. Sie hat ihm dann auch ein Katalogisat gewidmet, dem erfreulicherweise zwei Seitenfaksimiles beigegeben sind:

http://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/handschriften/mII73.htm

Erinnert sei in diesem Zusammenhang daran, dass sich auch das Wolleber-Autograph Cod. hist. 2° 934 in Salzburg befand, bevor es im 20. Jahrhundert an die WLB Stuttgart abgegeben wurde.

Nachtrag: Aus Kristellers Iter Italicum ein Hinweis auf eine Ulmer Handschrift:

"U 9535. Now Stadtarchiv, H Frischlin 1. cart. s. XVI ex. 60 fols.

Panegyrici tres libri de laudibus...domus Wirtenbergicae...a M. Jacobo Frischlino Ludimagistro Waiblingensi, a poem, with a verse prologue to Ludovicus Dux Wirtenbergensis. The manuscript contains only the first book."

Alle Türchen 2011

#forschung

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