http://www.google.de/search?hl=de&source=hp&q="Der+Stand+einer+Sache+muss+jederzeit+aus+den+Akten"
Sollte man im Eingangsbereich der Ministerien in Erz graben. SPIEGEL 4/2012, S. 14: Eine Aufklärung des umstrittenen Aktiendeals um den Energieversorger EnBW wird schwierig, da ein Prüfbericht große Lücken in der Aktenführung dokumentiert.
Der wahre Schatz sind die Akten der niedersächsischen Staatskanzlei, als Christian Wulff dort noch regiert hat. Aber sein damaliger Sprecher Olaf Glaeseker hat, so sagt es sein Nachfolger, ein "aktenfreies Büro" übergeben, bevor er mit Wulff aufs Schloss Bellevue umzog.
http://www.stern.de/politik/deutschland/fragen-und-antworten-zur-wulff-affaere-die-grosse-lehr-stunde-1775935.html
http://www.google.de/search?hl=de&source=hp&q=%22aktenfreies+b%C3%BCro%22&btnG=Google-Suche&meta=&aq=f&oq=
Quousque tandem?
Sollte man im Eingangsbereich der Ministerien in Erz graben. SPIEGEL 4/2012, S. 14: Eine Aufklärung des umstrittenen Aktiendeals um den Energieversorger EnBW wird schwierig, da ein Prüfbericht große Lücken in der Aktenführung dokumentiert.
Der wahre Schatz sind die Akten der niedersächsischen Staatskanzlei, als Christian Wulff dort noch regiert hat. Aber sein damaliger Sprecher Olaf Glaeseker hat, so sagt es sein Nachfolger, ein "aktenfreies Büro" übergeben, bevor er mit Wulff aufs Schloss Bellevue umzog.
http://www.stern.de/politik/deutschland/fragen-und-antworten-zur-wulff-affaere-die-grosse-lehr-stunde-1775935.html
http://www.google.de/search?hl=de&source=hp&q=%22aktenfreies+b%C3%BCro%22&btnG=Google-Suche&meta=&aq=f&oq=
Quousque tandem?
http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Neuer-Klang-fuer-die-Sebastiankapelle-id18426961.html
Seit 1320 wird der heilige Sebastian in der Stadt Aichach verehrt und als Stadtpatron angerufen. 1484 weihte Weihbischof Ulrich von Augsburg die Sebastiankapelle an der Stelle eines Vorgängerbaus an der Stadtmauer. Nach dem Schwedeneinfall 1634 wurde das kleine Kirchlein völlig zerstört. Pfarrer Mathias Müller (Molitor) ließ die Kapelle neu erbauen. Die bestehende Bruderschaft wurde durch Papst Alexander VII. neu bestätigt.
1656 brach in der Stadt die Pest aus. Im März starben 33 Menschen, im April waren es 51, im Mai 42 Todesfälle. Die Aichacher legten ein Gelübde ab: Falls ihre Stadt von der Seuche verschont bliebe, sollte alljährlich im Januar eine Prozession zur Sebastiankapelle stattfinden.
Eine umfassende Renovierung war dann 1937 nötig. Im Zweiten Weltkrieg musste die 68 Kilogramm schwere Glocke abgeliefert werden.
Kommerzienrat Robert Haselberger stiftete nach den schweren Kriegsjahren im Jahre 1947, neben anderen Aichacher Glocken, auch zwei Glocken für die Sebastiankapelle. 1974 renovierte die Stadt die Kapelle umfassend.
Auch die Schützen erkoren Sebastian zu ihrem Schutzheiligen. Schon seit Alters her gab es nahe der Aichacher Sebastiankapelle einen Schießstand, wie auf alten Stichen zu sehen ist. Die Aichacher Schützen und die Sebastianbruderschaft hatten ein besonderes Verhältnis. Bei der Hundert-Jahr-Feier bezüglich der Wiedererrichtung der Bruderschaft 1756 feierten die Aichacher Bürger ihre Sebastianbruderschaft und die Schützenkompanie hatte sich dabei besonders hervorgetan. Während der gesamten Veranstaltung wurde in Uniform paradiert und auf den Wällen der Befestigungsanlage Salut geschossen.
Die große Sebastianprozession, wie sie momentan von der Stadtpfarrei gepflegt wird, wurde 1985 bezüglich des 750-jährigen Stadtjubiläums der Stadt von Bürgermeister Alfred Riepl wiederbelebt.
Auch Stühlingen ehrte ihn
http://www.badische-zeitung.de/stuehlingen/zeichen-oekumenischer-verbundenheit--55037412.html
Und Eltville
http://www.wiesbadener-kurier.de/region/rheingau/eltville/11594940.htm
Landsberg
http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Zu-Ehren-des-Stadtpatrons-id18417546.html
Seit 1320 wird der heilige Sebastian in der Stadt Aichach verehrt und als Stadtpatron angerufen. 1484 weihte Weihbischof Ulrich von Augsburg die Sebastiankapelle an der Stelle eines Vorgängerbaus an der Stadtmauer. Nach dem Schwedeneinfall 1634 wurde das kleine Kirchlein völlig zerstört. Pfarrer Mathias Müller (Molitor) ließ die Kapelle neu erbauen. Die bestehende Bruderschaft wurde durch Papst Alexander VII. neu bestätigt.
1656 brach in der Stadt die Pest aus. Im März starben 33 Menschen, im April waren es 51, im Mai 42 Todesfälle. Die Aichacher legten ein Gelübde ab: Falls ihre Stadt von der Seuche verschont bliebe, sollte alljährlich im Januar eine Prozession zur Sebastiankapelle stattfinden.
Eine umfassende Renovierung war dann 1937 nötig. Im Zweiten Weltkrieg musste die 68 Kilogramm schwere Glocke abgeliefert werden.
Kommerzienrat Robert Haselberger stiftete nach den schweren Kriegsjahren im Jahre 1947, neben anderen Aichacher Glocken, auch zwei Glocken für die Sebastiankapelle. 1974 renovierte die Stadt die Kapelle umfassend.
Auch die Schützen erkoren Sebastian zu ihrem Schutzheiligen. Schon seit Alters her gab es nahe der Aichacher Sebastiankapelle einen Schießstand, wie auf alten Stichen zu sehen ist. Die Aichacher Schützen und die Sebastianbruderschaft hatten ein besonderes Verhältnis. Bei der Hundert-Jahr-Feier bezüglich der Wiedererrichtung der Bruderschaft 1756 feierten die Aichacher Bürger ihre Sebastianbruderschaft und die Schützenkompanie hatte sich dabei besonders hervorgetan. Während der gesamten Veranstaltung wurde in Uniform paradiert und auf den Wällen der Befestigungsanlage Salut geschossen.
Die große Sebastianprozession, wie sie momentan von der Stadtpfarrei gepflegt wird, wurde 1985 bezüglich des 750-jährigen Stadtjubiläums der Stadt von Bürgermeister Alfred Riepl wiederbelebt.
Auch Stühlingen ehrte ihn
http://www.badische-zeitung.de/stuehlingen/zeichen-oekumenischer-verbundenheit--55037412.html
Und Eltville
http://www.wiesbadener-kurier.de/region/rheingau/eltville/11594940.htm
Landsberg
http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Zu-Ehren-des-Stadtpatrons-id18417546.html
KlausGraf - am Dienstag, 24. Januar 2012, 11:38 - Rubrik: Landesgeschichte
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Sehr geehrte Damen und Herren,
am kommenden Donnerstag schließt die Reihe „Institutsgespräche“ für dieses Semester mit einem Beitrag von Susanne Huber-Wintermantel M.A. (Hüfingen), ehemalige Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar e.V., ab:
„Die geretteten Bücher. Von der Fürstlich-fürstenbergischen Hofbibliothek zur Bibliothek des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar e.V.“
S. Huber-Wintermantel berichtet über die Schätze, die sich in der Bibliothek des Baar-Vereins befinden, unter anderem aus der Laßberg-Bibliothek. Daneben sind dort rare Kostbarkeiten, die oft in Baden-Württemberg gar nicht, ja selbst in Deutschland nicht vorhanden sind.
Die Bibliothek war Bestandteil der ehemaligen Fürstlich-fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen, mit der die Vereinsbibliothek über knapp zwei Jahrhunderte symbiotisch verbunden war und die deshalb im Umfeld des Verkaufs im Jahr 1999 nur unter größten Schwierigkeiten aus dieser herausgelöst werden konnte.
Ort. Bibliothek des Alemannischen Instituts, Bertoldstr. 45, Rückgebäude
Zeit: Donnerstag, 26. Januar 2012, 18.15 h
Freundlicher Hinweis von Herrn Staatsarchivreferendar Clemens Joos.
http://archiv.twoday.net/search?q=hofbibliothek+donaueschingen
am kommenden Donnerstag schließt die Reihe „Institutsgespräche“ für dieses Semester mit einem Beitrag von Susanne Huber-Wintermantel M.A. (Hüfingen), ehemalige Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar e.V., ab:
„Die geretteten Bücher. Von der Fürstlich-fürstenbergischen Hofbibliothek zur Bibliothek des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar e.V.“
S. Huber-Wintermantel berichtet über die Schätze, die sich in der Bibliothek des Baar-Vereins befinden, unter anderem aus der Laßberg-Bibliothek. Daneben sind dort rare Kostbarkeiten, die oft in Baden-Württemberg gar nicht, ja selbst in Deutschland nicht vorhanden sind.
Die Bibliothek war Bestandteil der ehemaligen Fürstlich-fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen, mit der die Vereinsbibliothek über knapp zwei Jahrhunderte symbiotisch verbunden war und die deshalb im Umfeld des Verkaufs im Jahr 1999 nur unter größten Schwierigkeiten aus dieser herausgelöst werden konnte.
Ort. Bibliothek des Alemannischen Instituts, Bertoldstr. 45, Rückgebäude
Zeit: Donnerstag, 26. Januar 2012, 18.15 h
Freundlicher Hinweis von Herrn Staatsarchivreferendar Clemens Joos.
http://archiv.twoday.net/search?q=hofbibliothek+donaueschingen
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Werbefilm über einen Forscher, der über seiner traditionellen Quellensuche alt wird, dann aber doch noch einen effektiveren Weg entdeckt.
Das Internetportal "Adelskartei.de" ist eine Einrichtung des Kieler Instituts Deutsche Adelsforschung und hilft Forschern durch die Vermittlung von Quellennachweisen auf historische Akten- und Buchinhalte in Bibliotheken und Archiven. Spezialgebiete: Kriminelle und Deutscher Adel aus der Zeit 1200-1945
Wolf Thomas - am Montag, 23. Januar 2012, 20:52 - Rubrik: Genealogie
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"Um 1900 wurden psychisch kranke Menschen in Irrenanstalten eingesperrt. Heute können viele Patienten dank medikamentöser Behandlung die Klinik schon bald wieder verlassen und in ihrer vertrauten Umgebung ein ganz normales Leben führen. Diesen Wandel in der praktischen psychiatrischen Versorgung zeigen die mehr als 11 500 Patientenakten des Ameos-Klinikums Neustadt aus der Zeit von 1893 bis 1950, die in den vergangenen drei Jahren im Landesarchiv Schleswig-Holstein erfasst und dokumentiert wurden. Zum Abschluss des Projektes übergab der Leiter des Archivs, Rainer Hering, der Leitung des Klinikums am Montag vier sogenannte Findbücher, in denen die Akten mit ihren Archivnummern erfasst sind.
«Dadurch haben Wissenschaftler jetzt Zugang zu den Dokumenten, die sowohl die Geschichte des Krankenhauses als auch die Entwicklung der Psychiatrie in Schleswig-Holstein dokumentieren», sagte der Geschäftsführer des heute zur Schweizer Ameos-Gruppe gehörenden Klinikums, Michael Dieckmann. Das Krankenhaus hat sich mit 55 000 Euro an den Kosten der Erfassung beteiligt. «Wir wollten einfach nicht, dass die Akten verloren gehen oder vernichtet werden», sagte Diekmann. Eine wissenschaftliche Auswertung sei bislang nicht geplant, werde aber bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.
Nach Ansicht des Direktors des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität Lübeck, Cornelius Borck, sind die Akten eine Fundgrube für Mediziner und Historiker. Die Akten aus der Zeit vom Kaiserreich bis in die frühe Nachkriegszeit umfassten einen Zeitraum, in dem sich nicht nur politische Systeme, sondern auch medizinische Weltanschauungen verändert hätten, sagte er.
Die Klinik in Neustadt im Kreis Ostholstein wurde 1893 unter dem Namen Provinzial-Pflegeanstalt als Außenstelle der «Irrenanstalt zu Schleswig» gegründet. Zwischen 1939 und 1945 wurden die meisten Patienten von den Nationalsozialisten verschleppt und in Konzentrationslagern ermordet. Nach 1945 wurde die Klinik zu einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, seit 1978 werden hier auch Suchtkranke behandelt. 2005 übernahm die Schweizer Ameos-Gruppe die Einrichtung."
Quelle: Welt, 23.1.2012
«Dadurch haben Wissenschaftler jetzt Zugang zu den Dokumenten, die sowohl die Geschichte des Krankenhauses als auch die Entwicklung der Psychiatrie in Schleswig-Holstein dokumentieren», sagte der Geschäftsführer des heute zur Schweizer Ameos-Gruppe gehörenden Klinikums, Michael Dieckmann. Das Krankenhaus hat sich mit 55 000 Euro an den Kosten der Erfassung beteiligt. «Wir wollten einfach nicht, dass die Akten verloren gehen oder vernichtet werden», sagte Diekmann. Eine wissenschaftliche Auswertung sei bislang nicht geplant, werde aber bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.
Nach Ansicht des Direktors des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität Lübeck, Cornelius Borck, sind die Akten eine Fundgrube für Mediziner und Historiker. Die Akten aus der Zeit vom Kaiserreich bis in die frühe Nachkriegszeit umfassten einen Zeitraum, in dem sich nicht nur politische Systeme, sondern auch medizinische Weltanschauungen verändert hätten, sagte er.
Die Klinik in Neustadt im Kreis Ostholstein wurde 1893 unter dem Namen Provinzial-Pflegeanstalt als Außenstelle der «Irrenanstalt zu Schleswig» gegründet. Zwischen 1939 und 1945 wurden die meisten Patienten von den Nationalsozialisten verschleppt und in Konzentrationslagern ermordet. Nach 1945 wurde die Klinik zu einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, seit 1978 werden hier auch Suchtkranke behandelt. 2005 übernahm die Schweizer Ameos-Gruppe die Einrichtung."
Quelle: Welt, 23.1.2012
Wolf Thomas - am Montag, 23. Januar 2012, 20:26 - Rubrik: Staatsarchive
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In Cottas vielgelesenem "Morgenblatt" veröffentlichte Gustav Schwab (1792-1850) am 14. April 1815 zwei Sagenballaden "Die Achalm" und "Die Tübinger Schloß-Linde":
http://books.google.de/books?id=6mpEAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA353
Zum 17. April ist das Digitalisat unbrauchbar. Ist natürlich aus München. Und da ist es wie immer ebenso mies:
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10531671_00381.html
Gefunden dank
http://de.wikisource.org/wiki/Morgenblatt_(Cotta) = http://goo.gl/rd21S
Zur Sache
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3459/pdf/Graf_schwabensagen.pdf S. 14
http://books.google.de/books?id=6mpEAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA353
Zum 17. April ist das Digitalisat unbrauchbar. Ist natürlich aus München. Und da ist es wie immer ebenso mies:
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10531671_00381.html
Gefunden dank
http://de.wikisource.org/wiki/Morgenblatt_(Cotta) = http://goo.gl/rd21S
Zur Sache
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3459/pdf/Graf_schwabensagen.pdf S. 14
KlausGraf - am Montag, 23. Januar 2012, 18:49 - Rubrik: Landesgeschichte
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Auch wenn es der Titel auf den ersten Blick nicht vermuten läßt: eigentlich eine gute Gelegenheit, sich einen archivischen Twitter-Account zuzulegen...
Hashtag: #loveheritage
http://askarchivists.wordpress.com/2012/01/21/valentines-day-2012-in-archives/
Hashtag: #loveheritage
http://askarchivists.wordpress.com/2012/01/21/valentines-day-2012-in-archives/
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Gesucht werden die Lebensdaten des württembergischen Juristen Gustav Hohbach, der z.B. eine Geiselstein-Ballade schrieb:
http://books.google.de/books?id=VwpHAQAAIAAJ&pg=PA267
Tipp: Adventskalender!
Geiselstein
http://books.google.de/books?id=VwpHAQAAIAAJ&pg=PA267
Tipp: Adventskalender!
KlausGraf - am Montag, 23. Januar 2012, 15:10 - Rubrik: Unterhaltung
Der Beweis: Tonaufnahme "Auf der schwäbschen Eisenbahne... ", gesungen 1954 in Damme, Kreis Vechta (!!).
http://www.lwl.org/VokoArchivTon/ShowDetailAction.do?id=167748
http://www.lwl.org/VokoArchivTon/ShowDetailAction.do?id=167748
KlausGraf - am Montag, 23. Januar 2012, 11:43 - Rubrik: Unterhaltung
http://paper.lib.uiowa.edu/index.php
Das Forschungsprojekt untersuchte Papiere des 14.-19. Jahrhunderts, ohne sie zu beschädigen.
In the fall of 2010, we completed a new analysis of 1,578 papers using only nondestructive techniques. Book, manuscript, and printmaking papers made between the fourteenth and the nineteenth centuries were tested using XRF (X-ray fluorescence) and UV-Vis-NIR (ultraviolet-visible-near-infrared) spectrometers. For each specimen, we gathered data on gelatin and alum concentration; calcium (Ca) and iron (Fe) concentration (in whatever form they appeared, such as oxides, salts, or metal fragments); color; sheet dimensions and thickness; paper strength; publication (date, title, author, country, etc.); and quality of materials and workmanship.
Auf http://paper.lib.uiowa.edu/testing.php gibt es jeweils eine Abbildung aus den untersuchten Handschriften und Drucken.
Das Forschungsprojekt untersuchte Papiere des 14.-19. Jahrhunderts, ohne sie zu beschädigen.
In the fall of 2010, we completed a new analysis of 1,578 papers using only nondestructive techniques. Book, manuscript, and printmaking papers made between the fourteenth and the nineteenth centuries were tested using XRF (X-ray fluorescence) and UV-Vis-NIR (ultraviolet-visible-near-infrared) spectrometers. For each specimen, we gathered data on gelatin and alum concentration; calcium (Ca) and iron (Fe) concentration (in whatever form they appeared, such as oxides, salts, or metal fragments); color; sheet dimensions and thickness; paper strength; publication (date, title, author, country, etc.); and quality of materials and workmanship.
Auf http://paper.lib.uiowa.edu/testing.php gibt es jeweils eine Abbildung aus den untersuchten Handschriften und Drucken.
KlausGraf - am Montag, 23. Januar 2012, 11:06 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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http://www.derwesten.de/staedte/plettenberg/grabsteinfotos-stehen-im-internet-id6265416.html
Hätten Sie gedacht, dass im Internet Hunderte von Grabstein-Fotos der heimischen Friedhöfe am Hirtenböhl und in Holthausen zu finden sind? Interesse an den Grabsteininschriften haben Ahnenforscher, die an aktuelle Geburts- und Sterbedaten anders nicht herankommen.
Reichlich erstaunt zeigt sich Pfarrer Dietmar Auner von der Evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg über dieses Internet-Angebot. „Hier nimmt man keine Rücksicht auf die Trauer der Menschen“, erachtet er die gesetzlichen Zeiten für den Datenschutz (30 Jahre nach dem Sterbetag) als richtig und sinnvoll. „Ich verstehe zwar das Interesse von Familienforschern an Familien-Daten, schließlich sind sie das Gedächtnis des Volkes, aber an die Gefühle der Hinterbliebenen denkt man wohl nicht.“
Auner will sich mit dem Landeskirchenamt in Verbindung setzen und nachfragen, wie die Meinung der Kirche zu den Grabstein-Fotos ist. Schließlich handelt es sich um Kirchengelände. Für solche Fotoserien müsste man seiner Auffassung nach eine Genehmigung einholen.
Kirchengesetze sind aus meiner Sicht keine richtigen Gesetze, und nach den richtigen Gesetzes dieses Landes endet der Datenschutz mit dem Tod des Betroffenen, die kommerzielle Komponente des postmortalen Persönlichkeitsrechts 10 Jahre nach dem Tod, desgleichen das Recht am eigenen Bild. Archivrechtliche Schutzfristen variieren: 10-30 Jahre nach dem Tod.
Ich kann auch nicht im mindesten erkennen, wieso das Gefühl der Hinterbliebenen verletzt wird, wenn man öffentlich zugängliche Daten auf öffentlich zugänglichen Friedhöfen fotografiert und im Internet zugänglich macht. Hauptsache verbieten, Bedenkentragen ...
Update: Damit das Prinzip der Alitteration auch denjenigen klar wird, die hier herummobben statt sich ein eigenes Forum zu suchen, habe ich die Überschrift durch einen Buchstaben ergänzt. Wer mit so ungeheurem moralischem Anspruch wie die Kirchen auftritt, muss damit leben, dass Spuren von Herabwürdigung im Meinungskampf nicht ganz vermieden werden können, wenn Kirchenvertreter offensichtlich Inkompetentes und Datenschutz-Hysterisches äußern, was ich mit dem von mir erfundenen Wort pfaseln zum Ausdruck bringen möchte.
Update:
http://klawtext.blogspot.com/2012/03/personlichkeitsrechte-auf-dem-friedhof.html
Hätten Sie gedacht, dass im Internet Hunderte von Grabstein-Fotos der heimischen Friedhöfe am Hirtenböhl und in Holthausen zu finden sind? Interesse an den Grabsteininschriften haben Ahnenforscher, die an aktuelle Geburts- und Sterbedaten anders nicht herankommen.
Reichlich erstaunt zeigt sich Pfarrer Dietmar Auner von der Evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg über dieses Internet-Angebot. „Hier nimmt man keine Rücksicht auf die Trauer der Menschen“, erachtet er die gesetzlichen Zeiten für den Datenschutz (30 Jahre nach dem Sterbetag) als richtig und sinnvoll. „Ich verstehe zwar das Interesse von Familienforschern an Familien-Daten, schließlich sind sie das Gedächtnis des Volkes, aber an die Gefühle der Hinterbliebenen denkt man wohl nicht.“
Auner will sich mit dem Landeskirchenamt in Verbindung setzen und nachfragen, wie die Meinung der Kirche zu den Grabstein-Fotos ist. Schließlich handelt es sich um Kirchengelände. Für solche Fotoserien müsste man seiner Auffassung nach eine Genehmigung einholen.
Kirchengesetze sind aus meiner Sicht keine richtigen Gesetze, und nach den richtigen Gesetzes dieses Landes endet der Datenschutz mit dem Tod des Betroffenen, die kommerzielle Komponente des postmortalen Persönlichkeitsrechts 10 Jahre nach dem Tod, desgleichen das Recht am eigenen Bild. Archivrechtliche Schutzfristen variieren: 10-30 Jahre nach dem Tod.
Ich kann auch nicht im mindesten erkennen, wieso das Gefühl der Hinterbliebenen verletzt wird, wenn man öffentlich zugängliche Daten auf öffentlich zugänglichen Friedhöfen fotografiert und im Internet zugänglich macht. Hauptsache verbieten, Bedenkentragen ...
Update: Damit das Prinzip der Alitteration auch denjenigen klar wird, die hier herummobben statt sich ein eigenes Forum zu suchen, habe ich die Überschrift durch einen Buchstaben ergänzt. Wer mit so ungeheurem moralischem Anspruch wie die Kirchen auftritt, muss damit leben, dass Spuren von Herabwürdigung im Meinungskampf nicht ganz vermieden werden können, wenn Kirchenvertreter offensichtlich Inkompetentes und Datenschutz-Hysterisches äußern, was ich mit dem von mir erfundenen Wort pfaseln zum Ausdruck bringen möchte.
Update:
http://klawtext.blogspot.com/2012/03/personlichkeitsrechte-auf-dem-friedhof.html
KlausGraf - am Montag, 23. Januar 2012, 10:55 - Rubrik: Genealogie
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"Eine für 200 Jahre verschollene Handschrift des romantischen Dichters Novalis hat der Träger des Frankfurter Goethe-Hauses erworben.
Handschriften zu zentralen Werken der Weltliteratur tauchten nur äußerst selten auf dem Markt auf, teilte das Museum am Sonntag mit. Bei dem Fund handelt es sich um ein beidseitig beschriebenes Blatt aus einem Entwurf zum berühmten Romanfragment "Heinrich von Ofterdingen".
Zusätzlich konnte sich das Goethe-Haus rund 870 Handschriften aus dem Umkreis der deutschen Romantik sichern."
Quelle: hr-Videotext, S. 152, 22.1.2012
Wikipedia-Artikel Novalis
Wolf Thomas - am Sonntag, 22. Januar 2012, 21:22 - Rubrik: Literaturarchive
Ich hatte bereits über diese Tagung berichtet: hier und hier. Nun liegt die online-Tagungsdokumentation vor: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-LMZ/Bild_Film_Tonarchiv/Tagung_Filmarchiv/ .
Ich empfehle folgende Vorträge:
1) Drs. Harry Romijn (Stellv. Direktor des RHC Groningen Archiven, Abt.-Leiter Neue Medien, Bild und Ton, Niederlande):
Das Regionaal Historisch Centrum Groninger Archieven und seine audiovisuellen Bestände
Hoffentlich ist dieses Plädoyer für die Video-Überlieferung der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts bald online!
2) Viviane Thill (Stellv. Direktorin des Centre national de l'audiovisuel (CNA), Luxembourg): Das Centre national de l'audiovisuel (CNA), Luxemburg (PDF)
Auf S. 19 ihrer PDF verweist Till auf den therapeutischen Nutzen historischer Filme (und auch Bilder) bei der Behandlung von Alzheimer- und Demenz-Patienten hin. Ein Aspket, der in Deutschland . W. noch nicht diskutiert wurde.
3) Dr. Jens Murken (Leiter des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen): Amtlich und ehrenamtlich. Filmarchivierung für die Landeskirche (PDF).
Selbstkritik par excellence!
Ich empfehle folgende Vorträge:
1) Drs. Harry Romijn (Stellv. Direktor des RHC Groningen Archiven, Abt.-Leiter Neue Medien, Bild und Ton, Niederlande):
Das Regionaal Historisch Centrum Groninger Archieven und seine audiovisuellen Bestände
Hoffentlich ist dieses Plädoyer für die Video-Überlieferung der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts bald online!
2) Viviane Thill (Stellv. Direktorin des Centre national de l'audiovisuel (CNA), Luxembourg): Das Centre national de l'audiovisuel (CNA), Luxemburg (PDF)
Auf S. 19 ihrer PDF verweist Till auf den therapeutischen Nutzen historischer Filme (und auch Bilder) bei der Behandlung von Alzheimer- und Demenz-Patienten hin. Ein Aspket, der in Deutschland . W. noch nicht diskutiert wurde.
3) Dr. Jens Murken (Leiter des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen): Amtlich und ehrenamtlich. Filmarchivierung für die Landeskirche (PDF).
Selbstkritik par excellence!
Wolf Thomas - am Sonntag, 22. Januar 2012, 20:59 - Rubrik: Filmarchive
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http://openstreetmap.de/lizenzaenderung.html
Dass eine PD-Lizenz, die für Daten einzig sinnvoll ist, nicht auf Akzeptanz stoßen würde, zeigt, dass ein solches freies Projekt an die abstrusen Vorstellungen der Community gebunden ist.
Siehe auch
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Database_License
Dass eine PD-Lizenz, die für Daten einzig sinnvoll ist, nicht auf Akzeptanz stoßen würde, zeigt, dass ein solches freies Projekt an die abstrusen Vorstellungen der Community gebunden ist.
Siehe auch
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Database_License
KlausGraf - am Sonntag, 22. Januar 2012, 12:48 - Rubrik: Open Access
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Thomas Flottenamt Just macht in der geschlossenen Facebook-Gruppe Archivfragen auf einen FAZ-Artikel aufmerksam:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/blb-skandal-raetselhafte-immo-raserei-in-ruhrtopia-11616716.html
Siehe hier
http://archiv.twoday.net/search?q=landesarchiv+duisburg
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/blb-skandal-raetselhafte-immo-raserei-in-ruhrtopia-11616716.html
Siehe hier
http://archiv.twoday.net/search?q=landesarchiv+duisburg
KlausGraf - am Sonntag, 22. Januar 2012, 12:41 - Rubrik: Staatsarchive
Seit 10 Jahren wird der Festtag des Heiligen Sebastian in Herzogenaurach wieder mit einer Prozession feierlich begangen. In diesem Jahr feiert die Stadtpfarrei am Sonntag, 22. Januar, mit den Herzogenaurachern das Fest mit einer Prozession. Aber auch schon früher gedachten die Herzogenauracher ihres Stadtpatrons.
Früher war der 20. Januar, der Tag des Heiligen Sebastian, in Herzogenaurach sogar ein lokaler Feiertag. Gottesdienste mit auswärtigen Predigern und Beichtgelegenheiten prägten diesen Festtag des Herzogenauracher Stadtpatrons.
Bis zu den Umbrüchen in der Napoleonischen Zeit gab es in Herzogenaurach eine eigene Sebastiani-Bruderschaft. Über die Entstehung dieser Bruderschaft konnte der Herzogenauracher Forscher Luitpold Maier einiges in Erfahrung bringen. Im Jahr 2006 hat außerdem die Herzogenauracherin Julia Bucher ihre Zulassungsarbeit zu diesem Thema verfasst. Es war im Jahre 1496, als unsere ganze Pfarrei von einer fürchterlichen Pest heimgesucht wurde. Täglich wurden mehrere Leichen zu Grabe getragen und der Tod droht die Pfarrei völlig zu entvölkern. Da nahm die hiesige Bürgerschaft ihre Zuflucht zum heiligen Sebastian, errichtete zu seiner Ehre einen Altar in der Kirche, und trat in ein Heiliges Bündnis zusammen.
Im Jahr 1670, unter Pfarrer Johann Georg Ruppert, erhielt diese fromme Anstalt die bischöfliche Bestätigung. Seit diesem Jahre wurde eine Totenmatrikel über die Angehörigen der Bruderschaft mit dem barocken Titel angelegt: „Sanct Sebastians Bruderschaft Todtenbuch in welchem aller Abgestorbenen Brüder und Schwester Nahmen zu finden. Angefangen den 20. Monattag January A° 1671“. Im Jahre 1699 wurde begonnen, alljährlich gesonderte Rechnung hierüber zu führen. Es fielen aber auch Ausgaben für die Bruderschaft an. So mussten einige Tage vor den Festtagen um den 20. Januar Verkündigungszettel in die umliegenden Ortschaften, die nicht mehr zur Pfarrei zählten, getragen werden. Solche kamen sogar nach Höchstadt und Etzelskirchen. Auch die Geistlichen Herren von auswärts, die mit Beichthören und anderen kirchlichen Funktionen hier tätig waren, mussten für zwei Tage entschädigt werden. Den größten Teil davon trug jedoch die Kirchenverwaltung.
Einen ziemlichen Aufwand beanspruchte natürlich die öffentliche Prozession. Sowohl während des Gottesdienstes als auch der Prozession musizierten die Türmer von Höchstadt. Lediglich 1715 und 1718 werden auch die Türmer von Bruck als Musikanten erwähnt. Während des Hochamtes wurden an diesem Tage vor der Kirchentür drei Böllerschüsse abgegeben, und es paradierte eine Abteilung Bürgerwehr vor dem Altar.
1710 ließ Hans Steeger, der damals Bruderschaftspfleger war, die Bilder der Heiligen Maria Magdalena, Sebastian und Maria in Erlangen malen, die bei Leichenbegängnissen von Bruderschaftsmitgliedern an das Bahrtuch gehängt wurden. 1719 wurde das alte Altarbild an den Schuhmacher Hans Ziegler um 48 Kreuzer verkauft. Es wurde nun eine neue Statue angeschafft, die jetzige, deren Kosten 12 Gulden und 50 Kreuzer für den leider nicht genannten Maler und Bildhauer in Bamberg betrugen.
In den Wirren der Napoleonischen Zeit um 1800 gingen die finanzielle Ausstattung und die Kostbarkeiten der Bruderschaft verloren. Bedauerlicherweise wurde auch der Altar 1902 abgebrochen und mit unbekanntem Empfänger verkauft, sodass lediglich die Statue des Heiligen Sebastian aus dieser Zeit auf uns überkommen ist. 1935 wurde sie in den neugeschaffenen, jetzigen Altar eingefügt, der eine Kopie eines Altars aus Pettstadt ist.
http://www.nordbayern.de/region/hoechstadt/lichter-fur-den-stadtpatron-1.1799042 (Manfred Welker)
Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtpatron
Früher war der 20. Januar, der Tag des Heiligen Sebastian, in Herzogenaurach sogar ein lokaler Feiertag. Gottesdienste mit auswärtigen Predigern und Beichtgelegenheiten prägten diesen Festtag des Herzogenauracher Stadtpatrons.
Bis zu den Umbrüchen in der Napoleonischen Zeit gab es in Herzogenaurach eine eigene Sebastiani-Bruderschaft. Über die Entstehung dieser Bruderschaft konnte der Herzogenauracher Forscher Luitpold Maier einiges in Erfahrung bringen. Im Jahr 2006 hat außerdem die Herzogenauracherin Julia Bucher ihre Zulassungsarbeit zu diesem Thema verfasst. Es war im Jahre 1496, als unsere ganze Pfarrei von einer fürchterlichen Pest heimgesucht wurde. Täglich wurden mehrere Leichen zu Grabe getragen und der Tod droht die Pfarrei völlig zu entvölkern. Da nahm die hiesige Bürgerschaft ihre Zuflucht zum heiligen Sebastian, errichtete zu seiner Ehre einen Altar in der Kirche, und trat in ein Heiliges Bündnis zusammen.
Im Jahr 1670, unter Pfarrer Johann Georg Ruppert, erhielt diese fromme Anstalt die bischöfliche Bestätigung. Seit diesem Jahre wurde eine Totenmatrikel über die Angehörigen der Bruderschaft mit dem barocken Titel angelegt: „Sanct Sebastians Bruderschaft Todtenbuch in welchem aller Abgestorbenen Brüder und Schwester Nahmen zu finden. Angefangen den 20. Monattag January A° 1671“. Im Jahre 1699 wurde begonnen, alljährlich gesonderte Rechnung hierüber zu führen. Es fielen aber auch Ausgaben für die Bruderschaft an. So mussten einige Tage vor den Festtagen um den 20. Januar Verkündigungszettel in die umliegenden Ortschaften, die nicht mehr zur Pfarrei zählten, getragen werden. Solche kamen sogar nach Höchstadt und Etzelskirchen. Auch die Geistlichen Herren von auswärts, die mit Beichthören und anderen kirchlichen Funktionen hier tätig waren, mussten für zwei Tage entschädigt werden. Den größten Teil davon trug jedoch die Kirchenverwaltung.
Einen ziemlichen Aufwand beanspruchte natürlich die öffentliche Prozession. Sowohl während des Gottesdienstes als auch der Prozession musizierten die Türmer von Höchstadt. Lediglich 1715 und 1718 werden auch die Türmer von Bruck als Musikanten erwähnt. Während des Hochamtes wurden an diesem Tage vor der Kirchentür drei Böllerschüsse abgegeben, und es paradierte eine Abteilung Bürgerwehr vor dem Altar.
1710 ließ Hans Steeger, der damals Bruderschaftspfleger war, die Bilder der Heiligen Maria Magdalena, Sebastian und Maria in Erlangen malen, die bei Leichenbegängnissen von Bruderschaftsmitgliedern an das Bahrtuch gehängt wurden. 1719 wurde das alte Altarbild an den Schuhmacher Hans Ziegler um 48 Kreuzer verkauft. Es wurde nun eine neue Statue angeschafft, die jetzige, deren Kosten 12 Gulden und 50 Kreuzer für den leider nicht genannten Maler und Bildhauer in Bamberg betrugen.
In den Wirren der Napoleonischen Zeit um 1800 gingen die finanzielle Ausstattung und die Kostbarkeiten der Bruderschaft verloren. Bedauerlicherweise wurde auch der Altar 1902 abgebrochen und mit unbekanntem Empfänger verkauft, sodass lediglich die Statue des Heiligen Sebastian aus dieser Zeit auf uns überkommen ist. 1935 wurde sie in den neugeschaffenen, jetzigen Altar eingefügt, der eine Kopie eines Altars aus Pettstadt ist.
http://www.nordbayern.de/region/hoechstadt/lichter-fur-den-stadtpatron-1.1799042 (Manfred Welker)
Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtpatron
KlausGraf - am Samstag, 21. Januar 2012, 16:35 - Rubrik: Landesgeschichte
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Auswertung der Kurzumfrage
http://infobib.de/blog/2012/01/20/ergebnisse-wessen-inhalte-durfen-ins-institutional-repository/
Siehe
http://archiv.twoday.net/stories/64025890/
37 Antworten gabs (überwiegend UBs). 23 davon sind der Ansicht, dass das Werk von Wissenschaftlern in ihrem IR nicht zerrissen wird. Eine ziemlich unbelegte Meinungsäußerung, mit der man wenig anfängt.
10 IRs nehmen tatsächlich ungern Arbeiten vor dem Eintritt des Autors in die eigene Institution. Das ist ein höherer Anteil als ich dachte und natürlich aus Sicht von OA völlig unsinnig.
In 22 IRs muss sich der Wissenschaftler eine andere OA-Bleibe suchen.
Lesenswert auch die Kommentare. Insgesamt bestätigt mich die Auswertung in meiner IR-Skepsis.
http://infobib.de/blog/2012/01/20/ergebnisse-wessen-inhalte-durfen-ins-institutional-repository/
Siehe
http://archiv.twoday.net/stories/64025890/
37 Antworten gabs (überwiegend UBs). 23 davon sind der Ansicht, dass das Werk von Wissenschaftlern in ihrem IR nicht zerrissen wird. Eine ziemlich unbelegte Meinungsäußerung, mit der man wenig anfängt.
10 IRs nehmen tatsächlich ungern Arbeiten vor dem Eintritt des Autors in die eigene Institution. Das ist ein höherer Anteil als ich dachte und natürlich aus Sicht von OA völlig unsinnig.
In 22 IRs muss sich der Wissenschaftler eine andere OA-Bleibe suchen.
Lesenswert auch die Kommentare. Insgesamt bestätigt mich die Auswertung in meiner IR-Skepsis.
KlausGraf - am Samstag, 21. Januar 2012, 16:21 - Rubrik: Open Access
Wenn wir nicht in der Lage sind, Liebermanns Selbstbildnisse und Corinths Spätwerk in der deutschsprachigen WP zu zeigen, obwohl es vollkommen unzweifelhaft nach deutschem Recht legal und gemeinfrei ist, sollten wir das Thema "Förderung Freien Wissens" aus unserer Agenda streichen. (Achim Raschka)
http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2012-January/005969.html
Via
http://www.finanzer.org/blog/2012/01/19/gedanken-zu-ingenieuren-und-freiem-wissen/
Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/64038866/
http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2012-January/005969.html
Via
http://www.finanzer.org/blog/2012/01/19/gedanken-zu-ingenieuren-und-freiem-wissen/
Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/64038866/
KlausGraf - am Samstag, 21. Januar 2012, 16:04 - Rubrik: Archivrecht
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Aus Sagen der Schwäbischen Alb, hrsg. und kommentiert von Klaus Graf, Leinfelden-Echterdingen: DRW Verlag 2008 gebe ich im folgenden das Kapitel "Im Sagenreich der Pfullinger Urschel" (S. 115-146 mit Nachweisen S. 292f.) wieder.
Mehr zum Buch und weitere Auszüge:
http://archiv.twoday.net/stories/5401895/
Zu den Pfullinger Sagen ist künftig auch mein im Manuskript abgeschlossener Beitrag "Urschel, Nachtfräulein und andere Gespenster Überlieferungen und Sagen in Reutlingen und Pfullingen" (erscheint in: Reutlinger Geschichtsblätter) einschlägig.
Weitergeführt werden dort die Überlegungen in meinen "Schwabensagen" von 2007:
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3459/
Zu den Texten siehe auch die Nachweise von Digitalisaten:
http://de.wikisource.org/wiki/Pfullingen
***
Pfullingen
Andres Mährchen
Wiederum erzählt die Sage, der Ursulenberg sey nur des Tages ein Berg, des Nachts aber eine Höhle, in der ein weiblicher Geist bei unendlichen Schätzen auf Erlösung harre. Einst habe ein Bürger von Pfullingen sich zu diesem Versuche entschlossen, und sey in der Nacht nach der Höhle gegangen. Dort erschien ihm der Geist in Gestalt einer Nonne, und lud ihn ein, mit ihm drei Nächte hintereinander zu speisen, ohne sich zu fürchten, und ohne einen Laut von sich zu geben. Dann werde der Geist erlöst seyn, der Mann aber den ungeheuren Schatz erheben. Die erste Nacht erschien der Geist in seiner gewöhnlichen Gestalt als Nonne; der Bürger schmauste ohne Furcht und Rede bei ihm. In der zweiten Nacht erschien aber statt der Nonne eine gräßliche Schlange vor dem wohlbesetzten Tisch, bäumte sich schwellend, und leckte zischend von dem Speisen. Der Mann überwand sein Grausen, und unterdrückte den Schrei des Entsetzens, der über seine Lippe wollte; des Morgens kehrte er zur Stadt und in sein Haus zurück. Als aber die dritte Nacht heran kam, die das Abentheuer enden sollte, da fand man ihn todt auf seinem Lager: der Schrecken der zweiten hatte ihn umgebracht. (85)
Niemand weiss, warum ausgerechnet Pfullingen, am Fuß der Alb gelegen, den reichsten Sagenbestand Schwabens aufweist. Am frühesten greifbar ist die Geschichte von der gescheiterten Erlösung der alten Urschel in diesem Text, der Gustav Schwabs Albführer 1823 entnommen ist. 1828 gab Pfarrer Friedrich Meyer Sagen in seiner handschriftlichen Pfarrbeschreibung wieder. Ernst Meier eröffnete mit 14 Pfullinger Sagen seine 1852 gedruckte Sammlung schwäbischer Sagen. Nicht weniger als zwölf Texte schrieben Schüler des Stuttgarter Gymnasiallehrers Albert Schott 1845/1847 auf. Einige sind hier erstmals ediert.
Der schwäbische Literat Hermann Kurz (1813-1873) arbeitete die Erlösungsgeschichte vom Urschelberg in seinen historischen Roman „Schiller's Heimatjahre“ (Stuttgart 1843) ein und hat dadurch wohl spätere Sagenversionen beeinflusst. Dank der gedruckten Fassungen kam es zu einem Austausch zwischen lebendiger mündlicher Überlieferung und schriftlicher Fixierung. Die Sagen kursierten in Pfullingen in unterschiedlichen Versionen. Der Heimatbuchautor Wilhelm Kinkelin beobachtete, dass „in bestimmten Familien die Sagen in einer bestimmten besonderen Weise erzählt werden. Mein Vater wußte alles so wie meine Mutter dem Inhalt nach genau, und doch immer wieder ein bißchen anders“.
Ernst Meier deutete die alte Urschel mythologisch, und über seine Sammlung ging sie in die internationale volkskundliche Literatur ein. In Pfullingen ist sie bis heute populär. Auf dem Pfullinger Marktbrunnen aus den 1950er Jahren ist sie mit anderen Sagengestalten dargestellt. 1999 gründete sich ein Narrenverein „Die Uschlaberghexa“.
Der Ursulaberg
In Pfullingen lebte vor vielen Jahren ein armer Taglöhner, der in der schweren Zeit außer Stand gesetzt war, sich, sein Weib und sein Kind zu ernähren, so daß sie oft bitteren Hunger leiden mußten. In einer Nacht, als seine Lieben schon lange neben ihm schliefen, wachte er noch kummervoll uund dachte daran, wie er sein trauriges Loos ändern könnte. Aber nirgend zeigte sich ihm ein Ausweg, und er war der Verzweiflung nahe. Von Sorgen erschöpft und halb betäubt, schlief er ein. Im Traume aber sah er den Ursulaberg vor sich, sah wie ein enger Spalt an demselben immer weiter wurde, und endlich als weites Gewölbe vor seinen Augen stand, die von dem angehäuften Golde und den Edelsteinen, von den reichen Schmucksachen, welche die Wände zierten, ganz geblendet waren. Unruhig erwachte er und theilte seinem Weibe den Vorsatz mit, in der nächsten Nacht den Berg zu besuchen, vielleicht, daß das Glück ihm mit einem Male günstig sei. Umsonst bat ihn sein Weib, das Vertrauen auf Gott nicht fahren zu lassen, wie dieser am besten wisse, was dem Menschen nütze.
In der kommenden Nacht ging der Arme hin, fand den Spalt, der sich auch öffnete, wie die nahe Thurmuhr anzeigte, daß es Mitternacht sei. Wie er es im Traume gesehen, so stand das Gewölbe vor seinen Blicken, nur daß sich in demselben noch eine Jungfrau von wunderbarer Schönheit befand, die ihn zu einer reichbesetzten Tafel führte, und ihn köstlich bewirthete. Als das Mahl geendet war, ergriff sie eine Laute und sang Lieder voller Liebesklage und Liebessehnsucht, ohne daß sie den Armen verführen wollte, der treu an seinem Weibe hing, und endlich die Jungfrau bat, daß sie ihm erlauben möge, etwas von den herrlichen Speisen nach Hause nehmen zu dürfen. Die Jungfrau aber füllte alle seine Taschen, so viel sie nur fassen konnten, mit Gold und Edelsteinen, worauf sie ihn an den Ausgang des Gewölbes führte. Die Morgensonne war eben im Aufgehen, und der Arme glaubte geträumt zu haben, als er umsah und keine Spur einer Oeffnung in dem Berge gewahr wurde. Aber die Schätze, welche ihn belasteten, überzeugten ihn von der Wirklichkeit des Erlebten. Voll Freude eilte er nach Hause, und sein Weib fiel auf die Kniee betend nieder, denn jetzt waren sie plötzlich reich geworden. Aber, wie leider der Besitz so häufig die Begierde nach Mehrbesitz erzeugt, und immer heftiger steigert, so geschah es auch hier. Der dem Hungertod so nah Gewesene konnte eines Reichthums nicht froh werden; beständig sah er die Schätze, welche in der Höhle zurückgeblieben, und dachte nur daran, sie auch zu erhalten und war entschlossen, sie mit Gewalt an sich zu reißen, wenn sie die Jungfrau nicht freiwillig hergeben würde.
Um diese zu zwingen, ging er mit einem Dolche bewaffnet in der kommenden Nacht zur Höhle, die er ganz so reich geschmückt fand, wie früher, nur daß an der Stelle der Schönen ein gräßlicher Drache lag, der ihn aus dem Gewölbe jagte und ihn den ganzen Berg hinab mit Gebrüll verfolgte.
Der Habgierige erreichte zwar unbeschädigt seine Wohnung, aber schon am nächsten Tage starb er an den Folgen des erlittenen Schreckens. (86)
Alexander Patuzzi bearbeitete in seiner Schwäbischen Sagen-Kronik (1844) offenkundig ein 1832 erschienenes sozialkritisches Gedicht des späteren Bauernkrieghistorikers Wilhelm Zimmermann (1807-1878): „Der Ursulenberg bei Pfullingen“. Patuzzi hat aber Zimmermanns Erlösungs-Motiv weggelassen: Im Gedicht erhält der Arme keine Schätze, er muss am nächsten Tag wiederkehren, um die Maid zu erlösen und lässt sich von dem Drachen verjagen.
Der Dreieichenweg auf dem Ursulaberg
Ein Bauer von Pfullingen, Namens Jakob Hättler, fuhr öfters mit einem Wagen in den Wald auf dem Ursulaberge, um dort Holz zu holen und durfte, während andere Bauern beim Herabfahren alle vier Räder an ihren Wagen sperren mußten, nie an seinen Wagen einen Radschu anlegen, weil ihm diß Geschäft jedesmal von einer Frau besorgt wurde. Eines Tags nun fuhr der Bauer, wie gewöhnlich, wieder in den Wald, verspätete sich aber, weil ihm ein böser Geist am Wagen etwas zerbrochen hatte, bis in die tiefe Nacht hinein, so daß er erst gegen 12 Uhr von demselben wieder abfahren konnte. Kaum hatte er einen kleinen Theil seines Wegs zurückgelegt, als es 12 schlug und plötzlich eine reichgekleidete Frau vor ihm stand, welche sich ihm als die Ursula, die in diesem Berge hause, zu erkennen gab und zu ihm sagte, daß nur er sie erlösen könnte. Nachdem sie ihn mit den zu der Erlösung nötigen Verhaltungsmaaßregeln näher bekannt gemacht hatte, zeigte sie ihm eine Öffnung, welche in den Berg hinein gieng, und gab ihm dann ein Schwert, ein Scepter und ein Kraut in die Hände. Hierauf stieg der Bauer in den Berg hinunter u. stieß dann bald auf eine Thüre, welche durch die Berührung mit seinem Kraute sogleich aufflog. Hier kam ein großer schwarzer Pudel mit feurigen Augen und mit einem langen Messer in der Pfote auf ihn zugesprungen, welcher sobald jener mit der Linken sein Scepter diesem entgegenhielt, ruhig stehen blieb, und sich durch des Bauern Schwert tödten ließ. Damit war es aber noch nicht genug, sondern er hatte noch zwei Ungeheuer, nemlich einen grimigen Löwen und eine furchtbar große Schlange umzubringen, was ihm zwar auch gelang, aber doch viel mehr Mühe kostete als die erste That. Sofort trat er noch durch eine zweite von ihm geöffnete Thüre, in einen äußerst prächtigen, mit Kostbarkeiten aller Art und einer Menge Goldes angefüllten Saal, wo er dann theils durch die glückliche Vollbringung freudetrunken, theils durch die Masse Kostbarkeiten geblendet, leider nicht mehr der Ursula gedachte, welche ihn vorher gewarnt hatte, nicht lange unter einer Thüre zu verweilen und nicht mehr von den Kostbarkeiten zu nehmen, als er zum Berge hinaustragen könne, sondern so viel mitnahm, daß er schon an der letzten Thüre Etwas von seinem Golde fallen ließ. Dadurch, daß er noch unter der Thüre stehen blieb und daß die Thüre plötzlich zuknarrte, hatte er das Unglück, um beide Fersen zu kommen. Auf der Oberfläche des Berges angekommen, erschien ihm wieder mit bleichem und von Jammer verzerrtem Aussehen die Ursula mit 3 Eicheln, u. sagte ihm, indem sie diese fallen ließ, sie müße von jetzt an so lange in dem Berge herumschweben, bis diese 3 Eicheln zu 3 vollständigen Eichen emporgewachsen und dann wieder abgestorben seien. Nach diesen Worten verschwand sie wieder und der Bauer fuhr vollends mit seinem Wagen, den er noch angetroffen hatte, nach Hause, starb aber bald darauf. Es stehen nun wirklich 3 Eichen auf dem Ursulaberge, von welchen die Sage geht, daß sie in Folge von der Nichterlösung der Ursula entstanden seien. (87)
In der Fassung der Erlösungs-Geschichte des Stuttgarter Gymnasiasten Schmückle (1847) sind die magischen Hilfsmittel des Bauern vermutlich dem Motivbestand der Märchen entnommen.
Die Feien des Ursulenberges
Wenn die Nebel Schleier weben.
Um Gebirg und Flur,
Regt in der Natur
Sich ein anderes Leben.
Aus den Blumen, die sich neigen
In der Erde Kluft
Vor des Winters Luft,
Ihre Seelen steigen.
Anzuschaun wie zarte Weiber
Schweben sie heraus
Aus des Berges Haus,
Jungfräuliche Leiber.
Mit dem Blau der Genziane,
Mit der Lilie Glanz,
Mit des Rosenbrands
Gluthen angethane.
Flattern, wenn sie Lichter sehen,
In die Hüten, wo
Spinnerinnen froh
Seidne Fäden drehen.
Setzen an der Mägde Kunkel,
Luft’ge Gäste, sich,
Spinnen emsiglich
Durch der Nächte Dunkel
Und von ihren Lippen wallen
Worte leicht und leis,
Goldner Sagen Preis,
Die behagen Allen.
Von des Berges tiefen Spalten,
Wo in ew’ger Nacht
In dem kühlen Schacht
Blumen Hochzeit halten.
Von der Erdengeister Treiben,
Fürstlichem Geschlecht,
Und von Gnom und Knecht,
Und von Wasserweiben.
Und die Spindel rollet Allen
Lustig durch die Hand,
Bis daß an der Wand
Morgenlichter wallen.
Da entschlüpfen schnell die Frauen:
An des Bergs Gestein
Sind die seel’gen Fei’n
Nebeln gleich zu schauen.
Doch der Flachs ist abgesponnen,
Und die Spindel ruht,
Und ein zehnfach Gut
Jede hat gewonnen. (88)
Autor dieses Gedichtes ist Gustav Schwab, der es im Taschenbuch „Urania“ auf das Jahr 1823 veröffentlichte und es später auch in seine „Neckarseite der Schwäbischen Alb“ (1823) aufnahm.
Die Nachtfräulein und die alte Urschel
Noch bey zwey erst vor wenigen Jahren verstorbenen Frauen, ins Keßlers Haus auf Wiel, und beym Wielweber, fanden sich regelmäßig an jedem stillen Winterabende zwey Nachtfräulein ein, kleine, zierliche, wunderschöne Gestalten, schneeweiß angethan und glänzend in Gesicht und Kleidern, wie der funkelnde Schnee. Sie spannen an der Weiber Kunkeln die feinsten Fäden hurtig und flink, gegen die Menschen schweigsam, nur unter sich zuweilen einige Worte in kindischer Aussprache wechselnd. Wenn der Morgen graute, giengen sie davon und man sah ihr Laternchen bis in die Gegend des Nachtfräuleinloches; dann war auf einmal Alles verschwunden. Der Flachs indeß war abgesponnen, wie groß die Kunkeln auch gewesen waren.
Als Ursache ihres Ausbleibens wird erzählt: der Wielweber hatte einst Fruchtmangel und klagte diese Noth seinem Weibe, als eben die Nachtfräulein da waren. Da öffnete die eine von ihnen den zierlichen Mund und bot ihm Frucht an, so viel er begehre, jedoch auf Wiedererstattung. Nur dürfe die zurük zu gebende ja nicht am Sonntag gedroschen seyn. Abends standen zwei schneeweiße Säke voll herrlicher Frucht an der Treppe, wußte Niemand, wie sie hergekommen seyn mochten. Den Ersatz des Darlehens stellte der Wielweber in denselben Säken wieder an die Treppe hin. Da blieb er Tage und Wochen unberührt stehen. Endlich kam die eine von den Nachtfräulein und bitterlich weinend jammerte sie: die Frucht sey am Sonntag gedroschen; sie könne nun nimmer zu den Menschen kommen, die sie betrogen. Sie verschwand und man hat seitdem nichts mehr von beiden gesehen. Der Segen wich mit ihnen aus dem Hause. Die Frucht war am Samstags von dem Wielweber gedroschen, und, um zu sehen, was daraus erfolgen möge, hatte er damit bis Nachts nach 12 Uhr fortgemacht.
In dieser Sage finden wir unverkennbar die freundlichen Elfen der Vorzeit, deren Erscheinen die Volkssage von einem Geschlecht zum andern bis in die nächste Vergangenheit herüberzieht. Auch die tückischen Alfe (Gnomen) fehlen nicht; nur identificirt sie die Sage mit jenen und nennt auch diese: Nachtfräulein.
In eine Grube am Ursulaberge, sie ist eben das sogenannte Nachtfräuleinsloch, wirft noch ein Jeder, der vorüber geht, einen Stein, und doch wird sie nie ausgefüllt. Wer dieses Opfer nicht bringt, dem legen die Nachtfräulein einen Stein so in den Weg, daß er darüber durchaus fallen muß, oder sie spielen ihm auf irgend eine andere Weise einen argen Streich.
Das Schloß auf dem Ursulaberge soll mit unendlichen Schäzen versunken seyn. Die Bergsage, die alte Urschel, suche noch, als Steingeist diejenigen, die bey Nacht über die Steinge gehn, zu blenden, und nach dem Ursulaberge hin zu verführen, damit sie diese Schäze haben, und damit sie gleich zu erlösen.
Eine ältere Sage erzählt: Ein junger Geselle gieng einst mit seinen Eltern auf ein Feld am Ursulaberge, um Kartoffeln zu holen. Die abgeschirrten Pferde ließen sie einstweilen weiden. Sie nachher auf dem Berge wiedersuchend, findet dort der Geselle ein neues Pferdekummet, nimmt und sezt sichs, wie es der Brauch ist, auf beyde Schultern, den Kopf zwischend durchstekend. Da sieht er augenbliks die alte Urschel vor sich stehn, im grünen Rok, mit rothen Strümpfen. Ich und noch Jemand, spricht sie, freuen uns, daß du endlich kommen bist. Wir warten hier schon Jahrhunderte auf Erlösung durch dich. Dann führt sie ihm zu Gemüthe, wie sie, mit unendlichem Sehnen, des Baumes (ein Baum zu gleicher Bestimmung soll eben jezt wieder auf dem Ursulaberge stehn und von der alten Urschel gehegt und gepflegt werden), daraus man seine Wiege gemacht, Keimen und Wachsen belauscht und betrieben und Minuten, Jahre und Jahrhunderte gezählt habe, bis er endlich gehauen ward. Sie habe ihn in dieser Wiege gepflegt und vor den Nachstellungen ihres Feindes geschirmt, und jezt sey die Zeit für ihn gekommen, dankbar dafür zu seyn und sie zu erlösen, was einzig ihm möglich sey. Sie hüte unermeßliche Schäze. (Auch auf der Achalm sollen von 2 Pudeln unendliche Reichthümer gehütet werden.) Die wolle sie alle ihm geben und einen noch tausendmal köstlichern Schaz, wenn er sie erlöse. Sie werde ihn durch einen allen andern Menschen unsichtbaren Eingang in den innern Berg führen. Dort stehe jezt das alte herrliche Schloß, das vordem auf dem Berge stand. Dort werde aber eine Schlange, furchtbar anzusehen, ihm auf das Herz losfahren. Die solle er jedoch nur herzhaft in die Arme schließen und fest an sein Herz drüken. Dann werde er das schönste Weib der Welt in seinen Armen finden. Dann sey der Fluch gelöst. Das alte Schloß werde von neuem ans Licht des Tages heraufsteigen und er mit seinem Schaz in solchem Schloße all dessen goldene Schäze theilen. Mit noch viel andern verführerischen Worten suchte sie ihn zu berüken. Er aber, als ein frommer Jüngling, betete zu Gott im Stillen: Vater Unser da war urplözlich die Urschel verschwunden. Nachher erschien sie ihm indeß noch zu verschiedenen Malen und suchte ihn mit gar beweglichen Worten dahin zu bringen, daß er ihr zu Willen seyn möchte. Er wiederstand jedoch kräftig jeder Versuchung, zumal da ihm die alte Urschel nicht einmal gestatten wollte, seine Eltern zu dem Abentheuer mitzunehmen. Sie sollten höchstens bis an den Eingang des Berges mitgehn dürfen.
Einst kam der junge Geselle mit andern Kammeraden wieder an den Ursulaberg. Auch da erschien die alte Urschel wieder und drohte ihm nun, daß es sein junges Leben gelte, wenn er nach ihrem Begehren nicht thue. Die andern aber sahen nichts und hörten nichts von ihr. Da sagt’ er es endlich ihr zu. Doch fragt er vorher noch den Geistlichen, der sein Beichtvater war, um Rath; der aber hielt dafür, daß eine einmal verfluchte Seele durchaus nicht erlöst werden dürfe. Dies führte er noch in einer Predigt, die er am nächsten Sonntag hielt, des Weitern aus, und schloß damit, das Ganze sey ein Teufelsspuk, die arme Seele dieses frommen Jünglings zu verderben. Die ältesten Leute wollen von ihren Eltern wissen, daß diese die besagte Predigt angehört haben. Nach Jahr und Tagen gieng darauf der junge Geselle mit seinen Eltern einmal wieder auf den Aker am Ursulaberg, um Kartoffeln zu holen. Sie hatten wieder ihre Pferde bey sich, von denen eines das gefundene Kummet anhatte. Da erschien ihm denn die alte Urschel, ungesehen von seinen Eltern, wieder, schalt ihn heftig aus, daß er dem Pfarrer von ihr gesagt, und fiel dann wieder in ihr altes Jammern, daß, wenn er sie nicht erlöse, sie noch Jahrhunderte zu leiden habe. So geschieht dies eben recht, gab ihr der junge Geselle zur Antwort, wer einmal verflucht ist, ist ewig verflucht. Solche Rede hörten seine Eltern und merkten daraus, daß er mit der Urschel rede, von deren Worten sie jedoch nichts vernommen hatten. Bald aber sahn sie ihre furchtbare Rache. Ihr Kind fiel plötzlich todt vor ihren Augen nieder, die alte Urschel hatte ihn erwürgt; das gefundene Kummet verschwand. – Von dieser Geschichte sollen die Aeker hinter dem Ursulaberge den Namen haben: Mordios-Aeker.
b) Auf dem Uebersberge soll ehedem oberhalb ein Schloß gestanden seyn. Noch dröhnt es dumpf und hohl aus der Erde herauf, wenn man nicht weit vom Mädchenfelsen hart auftritt. Dort sollen von dem verfallenen Schloße noch die Keller seyn. Es mögen indeß, wohl natürliche Felsenhöhlen seyn.
Mädchenfelsen oder Dorotheen-Felsen heißt die vorspringende Felsenstirn des Uebersberges. Die Sage über den Ursprung dieses Namens erzählt: eine fromme Jungfrau, von einem bösen Jäger verfolgt, kommt an die steile Felsenwand, und wagt in Gottes Namen, betend: Der Herr wird seinen Engeln über dir Befehl thun, daß sie dich auf ihren Händen tragen, den Sprung die schwindelnde Höhe hinab und wird wunderbar erhalten. Der nachspringende Verfolger zerschellt an den Felsen. (89)
Der Sagenabschnitt aus der umfangreichen handschriftlichen Pfarrchronik (1828) von Friedrich Meyer (1794-1848), seit 1820 in Pfullingen als protestantischer Geistlicher tätig, wird hier erstmals vollständig abgedruckt. Meyer war Ludwig Uhlands Schwager und ein Freund von Gustav Schwab.
Vom Urschelberg
Ueber Pfullingen erhebt sich ein Berg, der Urschelberg genannt. Wie sein Name an den Hörseelenberg (vom Volke Hörschelberg gesprochen), in Thüringen erinnert, so hat er auch an einem Abhang, der das Hörnle heißt, gleich jenem, der unter seinem, Eisenach zugestrecktem Horn eine Höhle hat, das Hörselloch - ebenfalls eine solche, die bei den Umwohnern das Nachtfräuleinsloch genannt wird.
Gleich der Frau Holle, der alten Spinnefrau im Hörseelenberge (Sage Nr. 459 und 757), wohnt die alte Urschel als Spinnerin im Urschelberge, und ist des Berges ganze Umgegend mit Sagen über sie erfüllt. Ein Theil dieser Sagen deutet darauf hin, daß die Urschel gleich andern wandernden Jungfrauen aus verwünschten oder versunkenen Schlössern (zwei Schlösser sollen auf dem Urschelberge versunken sein), auf Erlösung harre, die auf einer Eichel, deren erwachsen zum Baume, auf das fertigen einer Wiege aus diesem Baume, und auf einem darin gewiegten Sonntagskinde beruht - der hoffenden aber stets fehl geschlagen, weil der erkorene Gesell, der sie durch ein aufgefundenes Pferdekummt sichtbar geschaut, nicht Muth genug gehabt, das Werk der Erlösung zu vollführen. Nach andern war es keine Eiche, sondern eine von der Urschel selbst gepflanzte Buche, aus welcher die Wiege gefertigt wurde, und noch immer soll eine solche Buche auf dem Urschelberge stehen und von ihr gehüthet werden. Anderntheils deuten die Urschelsagen rein auf sie als Spinnefrau. Wie die Berchtha im Voigtlande ihr Gefolge hat von Heimchen, hat die Urschel eines von Nachtfräulein, nur nicht so zahlreich, meist nur auf die Dreizahl beschränkt. In deren Begleitung kam sie nach Pfullingen „auf Wiel," eine also genannte Häuserreihe, an welche die Heergasse (Sage Nr. 918) vorüberführt - leise Hindeutung auf die Urschel auch als wilde Jagdfrau - in die Lichtkarz, und spannen allda sehr fleißig. Einst machte sich aber ein Bursche den Scherz, einem der Nachtfräulein den Faden abzubrechen, und wollte nach der üblichen Sitte, indem er den Rocken nahm, diesen mit einem Kuß ausgelöst haben - das nahmen die Urschel und die Nachtfräulein sehr übel, nahmen ihre Spindeln, gingen von dannen und kamen nie wieder in dieses Haus. Von dem Hause aber wich seitdem aller Segen. Sie besuchten dagegen bisweilen andere Häuser, und spannen nicht allein für sich, sondern auch für die Frauen, die sie besuchten, und spannen deren Kunkeln ganz leer, und alle Spindeln voll, und den feinsten Faden, den es geben konnte, spannen sie, und wann sie gingen, sah man ihre schloßschleierweißen Kleider beim Schein ihres Laternchens bis nahe an das Nachtfräuleinsloch am Urschelberge leuchten. In Reutlingen heißen sie Bergfräulein, weil sie im Urschelberge wohnen, da sollen sie ihren Aus- und Eingang, wenn sie auch dorthin zum Spinnen kamen, mitten auf dem Markt gehabt haben. So ganz ledigen Standes müssen aber die Urschelbergerinnen doch nicht gelebt haben, denn es sind Sagen von in den Berg geholten Hebammen vorhanden, welche mit Strohhalmen belohnt wurden, von denen sich die in Goldstangen und Goldstücke verwandelten, die nicht verächtlich weggeworfen worden waren. (90)
Ludwig Bechstein, der vor allem durch seine Märchensammlung bekannte Thüringer Autor, arbeitete gern Parallelen in die Texte seines Deutschen Sagenbuchs von 1853 ein. Hier gibt er eine Zusammenfassung der verschiedenen Urschelberg-Sagen aus der kurz zuvor erschienenen Sammlung von Ernst Meier (1852).
Der Ursulaberg (Urschelberg) bei Pfullingen
Unweit Pfullingen ragt auf dem Alpgebirge unter andern ein ziemlich hoher Berg hervor, welcher von alter Zeit her nach der unter den dortigen Bewohnern noch gehenden Sage, seine Benennung von einer gewissen Feenkönigin, Ursula genannt, erhalten haben soll.
Diese Ursula war, nach der Aussage, keine von den bösartigen Feen, sondern im Gegentheil eine sehr wohlthätige und machte öfters unter den Leuten von Pfullingen und den umliegenden Ortschaften Besuche, wenn sie Nachts mit dem Spinnen beschäftigt waren, wo sie dann auch meistens mitgesponnen und ihnen mit ihren Weissagungen nützliche Dienste erwiesen hat; so kündigte sie z. B. an, wenn ein gutes oder ein schlechtes Flachsjahr kommen werde. Zuweilen kamen auch noch einige andere Feen, welche ihr unterthänig waren, mit ihr. In diesem Ursulaberge hatte sie ein prächtiges Schloß und darinn Ueberfluß von Gold und Silber, wovon sie fast jedesmal bei ihrem Besuche einen bestimmten Theil je nach Umständen ausgetheilt hat. Auf dem Gipfel des Berges befindet sich ein sehr tiefes Loch, aus welchem Ursula herausgestiegen ist, und von wo aus man oft einen wunderbar schönen Gesang gehört hat. (91)
Aufgezeichnet von dem Gymnasiasten Schmückle 1846.
Die versiegte Quelle der Ursula
Als ich im vergangenen Spätjahre mich zu Pfullingen aufhielt, besuchte ich auch die Berge der Umgegend, von denen aus man eine schöne und weite Aussicht genießen konnte. Als einen solchen Punkt rühmte man mir auch den Jungfrauenfelsen. Der Weg dahin, den ich in Begleitung eines Bauern machte, führte uns über den Ursulaberg, der ringsum mit einem schönen Grün bekleidet ist. Um so mehr fiel mir eine Stelle neben dem Wege auf, die ganz mit Steinen bedekt war, welche absichtlich hingeworfen zu sein schienen. Diese meine Vermuthung bestätigte sich, indem mein Begleiter einen Stein auf dem Wege aufhob, und ihn mit den Worten: "da, Ursula!" auf die Stelle hinwarf. Zugleich forderte er mich auf, dasselbe zu thun. Lachend warf ich einen Stein hin und fragte den Bauern dann um die Ursache seiner sonderbaren Handlung. "Ja, antwortete er, dazu haben wir unsere guten Gründe, da Ihr aber die Sache nicht zu wissen scheint, will ich sie Euch erzählen: Hier an dieser Stelle war früher ein Loch, in dem sich eine schöne Quelle befand. Neben der Quelle saß gewöhnlich so ein Bergfräulein, Namens Ursula, welcher der ganze Berg gehörte. Wer nun ihr Gebiet betrat, mußte ihr etwas, woran er gerade Überfluß hatte, vor oder in ihr Loch werfen, sonst zog sie die Vorübergehenden hinein oder ließ ihnen auf dem Wege ein Unglück zustoßen. Weil nun aber wir Bauern an Steinen immer den größten Ueberfluß haben, werfen wir gewöhnlich der Ursula statt einer Gabe nur einen Stein hin. Vielleicht nun wäre ihr etwas Anderes lieber gewesen, oder fürchtete sie, von den Steinen, die in ihr Loch fielen, getroffen zu werden; kurzum sie ließ sich von da an auf dem Berg nicht mehr sehen, nahm uns aber auch dafür die Quelle mit. Dennoch unterlassen wir nicht ihr diese Steine zu schenken, da auch jezt noch gewöhnlich dem, der diese Sitte vernachlässigt, die Ursula etwas, wäre es auch nur ein Regen oder Gewitter, auf den Hals schickt. (92)
Der Stuttgarter Gymnasiast Wanser wusste 1847 von einem „Opfer“-Ritual, das in anderer Form in der Nr. 1 der Sagensammlung Ernst Meiers „Das Opfer für die alte Urschel“ erscheint. Meier zufolge legten am Remselesstein Pfullinger Kinder durchlöcherte Hornknöpfe, die „Remsele“ hießen, als Opfer nieder. Um 1900 wurde dieser angebliche Opferbrauch als Kinderspiel berichtet. Die Buben spielten auf dem Weg zum Berg auf dem Remselesstein:
Man warf die Remsele in die Höhe und je nach Lage, in der sie auf den Stein zu liegen kamen, fielen sie der einen oder anderen der spielenden Parteien zu. So spielte man der Urschel zuliebe, damit einem im Walde nichts zustoße, der Urschel übergab man aber die Remsele nicht, auch nannte man das Spiel nicht Opfer.
Die auch andernorts im 19. Jahrhundert belegten „Opferbräuche“ lassen sich zwar nicht sicher deuten, aber es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass es sich um uralte heidnische Traditionen handelt, wie man im 19. Jahrhundert vermutete.
Das versunkene Kloster Ursulenberg
Über den Ursulaberg bei Pfullingen ist folgende Sage im Umlauf, als deren Gewährsmann ich einen alten Pfullinger anführen kann. Dort soll einst ein Kloster der heiligen Ursula gestanden sein, dessen Nonnen sich nur des Tags mit geistlichen Dingen beschäftigten, Nachts jedoch allerlei Zauberei trieben. Deshalb wurden sie in der Umgegend theils als Wunderthäterinnen gepriesen, theils als Hexen verrufen. Dieser letztern Ansicht war auch der Schutzherr des Klosters und er wollte es daher bei Nacht zerstören. Da sich aber die Nonnen in allerlei Gestalten verwandelten, um ihm zu entgehen, rief er erzürnt aus: "Der Teufel möge euch und euer Kloster verschlingen!" Dieser Wunsch gefiel dem Bösen und er ließ den Berg mit Allem, was darauf war, in den Boden versinken. Da aber der Geist der Finsterniß nur des Nachts Macht hat, konnte er nicht verhindern, daß am nächsten Morgen der Berg sich wieder erhob, wiewohl ohne Kloster, das durch Zauberei entweiht, ganz in den Händen des Teufels war. Und auch jetzt noch soll an der Stelle, wo des Tags der Berg steht, Nachts ein Abgrund gähnen, in dessen Tiefe die Klosterschätze liegen. (93)
So der Stuttgarter Gymnasiast Martens 1847. Ein Kloster stand nie auf dem Ursulaberg, der 1370 erstmals als „Ursenberg“ bezeugt ist.
Die Nixe von der Echatz. Eine Sage
Nicht weit von dem Fußwege, welcher an der Echatz hin von Reutlingen nach Pfullingen führt befindet sich ein schöner Wasserfall, der sich einen nach der Sage unergründlichen Kessel gehöhlt hat.
Folgende Sage geht über denselben im Munde des Volks.
Vor grauen Zeiten kam jeden Abend eine Jungfrau, die dem Strudel des Wasserfalls entstiegen war in die Spinnstube (Karz) nach Pfullingen. Die Jungfrau erzählte schöne Mährchen und sang während des Spinnens liebliche Lieder. Dadurch wurde allen der Abend erheitert, allein mit dem 10ten Stundenschlag kehrte sie eiligst in den Strudel zurück.
Bald liebte sie der Sohn des Meßners, der ebenfalls den Karz besuchte, unaussprechlich, allein auch dieser vermochte sie nie [zu bewegen], länger, als bis 10 Uhr zu bleiben.
Seine Sehnsucht war so groß, daß er oft bey Tag an den Wasserfall gieng und denselben ganze Stunden anstarrte.
Das Nahen des Frühlings machte ihn noch trauriger, da mit Frühlingsanfang der Karz zu Ende gieng. Jede Minute, die er bey ihr zubrachte, war ihm daher kostbar, er sann auf eine List und glaubte sie darin gefunden zu haben, daß er die Kirchenuhr um Eine Stunde zurückrichtete. Dadurch gelang es ihm, daß sie sich erst entfernte, als es 10 Uhr schlug.
Die Echatz brauste zerstörend durchs Thal, als der Jüngling erwachte, vom nahen Ursulaberge her tönten Seufzer, aus welchem Laute wie Todesschmerzen schoßen und auf welchem ein schauriger Blutfleck schwamm. Aus Verzweiflung stürzte sich der Jüngling in den Strudel aus welchem die Jungfrau nie mehr zurückkehrte. (94)
Carl Albert Zeller hielt diese Sage für seinen Lehrer Albert Schott 1845 fest.
Der Haule im Sörgenthal
Es mögen schon sehr viele Jahre verflossen seyn, seitdem in Pfullingen ein Mezger, Namens Haule, lebte, welcher durch Leichtsinn und Verschwendung seines ziemlich grossen Vermögens so weit herabgekommen war, daß er darben mußte. Anstatt daß er nun getrachtet hätte, durch Arbeit sein Brod zu verdienen, gieng er mit mörderischen Gedanken um, und machte sich eines Tags auf den Weg in einen naheliegenden Wald, durch den ein Bauer, welcher viel Geld bei sich trug, kommen mußte, um denselben zu ermorden. Als dieser an ihm vorüber war, schlich er ihm leise nach, brachte ihm von hinten mit einem Knittel einen Hieb bei, daß er sogleich todt zu Boden stürzte und eilte dann mit diesem Geld nach Hause, welches bald aufgebraucht war. Alsbald nach dem Morde wachte in ihm sein Gewissen auf und ließ ihm keine Ruhe mehr, bis er sich in seinem Hause aufhenkte. Er hinterließ ein Weib und einige Kinder, welche durch die Noth gezwungen wurden, ihr Haus zu verkaufen. Der neue Hausbesitzer und seine ganze Familie wurde jede Nacht durch ein unheimliches Winzeln und starkes Poltern und Rasseln im Schlafe gestört, das Gesinde blieb nicht mehr und streute in der Stadt das Gerücht aus, daß es in dem Hause spucke, weil sich darin der Haule erhenkt habe. Als die Unruhe in dem Hause nicht aufhörte, sondern nur noch zunahm, ließ der Hauseigenthümer aus der Umgegend von Pfullingen einen Geisterbeschwörer komen, welcher den Geist in ein Fläschgen bannte und in eine Schlucht des Sörgenthals trug. Von jetzt an war die Ruhe in dem Hause wiederhergestellt, allein in dem Sörgenthal wurde es nach einiger Zeit um so lebhafter, obschon man niemals daselbst etwas gesehen oder gehört hatte. Es fand nemlich ein Schnitter das Fläschchen, von welchem er sogleich den Stöpsel wegthat um zu sehen, ob etwas darin enthalten sei; aber kaum war derselbe weg, so wurde plötzlich ein starkes Geräusch hörbar, und es trabte an ihm ein Mann auf einem Schimmel vorbei, welcher immer "hup hup" schrie. Sehr viele Leute wollen von der Zeit an den Reiter bei Nacht gesehen und hup hup rufen gehört haben, auch soll man, wenn man an diesem Thale vorbei komme, sehr gerne darin verirren und Ohrfeigen bekommen. (95)
Der Stuttgarter Gymnasiast Schmückle schrieb diese Geschichte 1847 nieder. Noch heute ist dieser Geist, der Haule vom Serchental, in Pfullingen bekannt, glaubt man den „Pfullinger Sagen“ von 1987. Als Übereinstimmungen sind zu registrieren: Der Haule habe einen Fremden umgebracht und reite meist auf einem Schimmel. Die anderen Motive aus Schmückles Version sind nicht mehr bekannt, andere sind an ihre Stelle getreten. Im Pfullinger Konferenzaufsatz des Schullehrers Schäf (1900) heißt es zu dieser Sagengestalt:
Vor wenigen Monaten starb hier eine Frau, die nicht nur fest an ihn glaubte, sondern ihn auch öfters gesehen hatte.Einmal fuhr sie mit anderen bei Nacht auf einem Leiterwagen von einer Hochzeit in Gönningen her. Im „Serchenthal“ sah sie den Haule, wie er sich mit einer Hand am hinteren Ende des Wagens hielt und diesem nachlief, während er in der anderen Hand seinen Kopf trug. Ein andermal wollte dieselbe Frau, vom Heuen auf den Holzwiesen ermüdet, ein Mittagsschläfchen machen. Der Haule ließ sie aber nicht dazu kommen und störte sie immer wieder durch Zupfen an ihrem Kleide. Von da an ging die Frau nie mehr in jene Gegend.
Weißes Schwein geht um
In mehren Gassen von Pfullingen läuft um Weihnachten ein kleines weißes Schweinchen um. Es begegnet namentlich solchen, die auf verbotenen Wegen gehen. So wollte einmal ein Bursch zu einem Mädchen durchs Fenster steigen; allein das Schwein litt es nicht. Ebenso gieng es ihm am folgenden Abend. Schon oft hat man versucht, es zu fangen, hat es umstellt und eingeschloßen; aber es verschwand jedesmal den Leuten unter den Händen. (96)
Von den gespenstischen „Dorftieren“ wusste man in allen Gegenden Deutschlands zu erzählen. Im Pfullinger Konferenzaufsatz von 1900 liest man:
Vom 1. Advent bis zum Erscheinungsfest läßt sich bei Nacht in den Straßen, namentlich in der Heergasse ein "Säule" sehen, dessen ganze Thätigkeit im Umherspringen besteht. Am häufigsten ist`s um 12 Uhr zu sehen. Auch auf dem Kunstmühleweg (5 Min. vor der Stadt) soll es zu sehen sein.
Geist bringt Radfahrer zu Fall
An der Arbachbrücke (zwischen hier und Reutlingen) soll ebenfalls ein Geist zu sehen sein, der es als fortschrittlicher Geist auf die Radfahrer abgesehen hat, die er zu Fall bringt, indem er ihnen die Luft aus den Reifen zieht. (97)
So der Konferenzaufsatz von 1900, aus dem auch der nächste Text stammt.
Kröte in der Pfarrkirche
Im Jahr 1889 wurde die hiesige Kirche umgebaut. Als man den Staffeltritt im Chor wegnahm, sei eine große Kröte darunter gewesen, die dann in den benachbarten Hirschgarten hüpfte. (98)
Im Mondschein soll man nicht arbeiten
In Pfullingen spann einmal eine Frau noch um Mitternacht bei Mondschein, um Oel zu sparen. Da trat ein nackter Mann herein und bot ihr den Hintern hin und sagte, daß sie ihn kratzen solle, was sie in der Angst denn auch that. Darauf gieng er fort. Die Frau begab sich dann zu Bett und erzählte noch ihrem Manne die Geschichte. In der folgenden Nacht blieb der Mann auf, um zu sehen, was geschehen würde, und hechelte Flachs beim Mondschein. Da erschien wieder der nackte Mann; als er aber seinen Hintern herhielt, um sich kratzen zu laßen, da nahm der Andere die Hechel in die Hand und kratzte ihn damit recht ordentlich, worauf der nackte Mann fortgegangen und nicht wieder gekommen ist. (99)
Die Glockenhöhle
Ganz in der Nähe desselben Weilers [Breitenbach] befand sich ehedem die Glockenhöhle, darin es, wenn einer redet, wie eine Glocke klingt. Sie findet sich nimmer, wie sorgfältig ich auch gesucht habe. (100)
Am 20. Juni 1834 schrieb Ludwig Uhland sein Gedicht „Die Glockenhöhle“ nieder. Inspiriert wurde er von dieser Passage aus der Pfarrbeschreibung seines Schwagers Meyer. In einer Beschreibung des Blauhofs von 1572 wird ein Markstein genannt, „so in die Klingen- und Glockenhöhle hinabsteht“.
Sage vom Mägdleinsfelsen
Die Sage vom Mägdleinsfels ist dieselbe, die sich in allen Gebirgen Deutschlands bei ähnlichen Felsenvorsprüngen wiederholt: es ist die der Riesentrappe, des Jungfernsprungs und andrer Stellen: Ein Jäger, der ein schönes Mägdlein verfolgt, und sie auf die Spitze des Felsen treibt, wo sie nicht weiter kann. Sie stürzt sich betend hinab; aber sie wird von unsichtbaren Händen getragen, und ihr wiederfährt kein Leid, Der Jäger springt ihr nach, und findet in der Tiefe zerschmettert seinen Tod. (101)
So Gustav Schwab 1823. Er kannte diese Überlieferung bereits 1816. Ernst Meier ergänzte 1852, man sage auch, diese Jungfrau sei eins von den Nachtfräulein des Urschelberges gewesen. Der „Mädchenstein“ erscheint 1521 als „Metlinstein“.
Eningen unter Achalm
Ursprung des Namens Achalm
Die von mir poetisch bearbeitete Sage vom Ursprung des Namens der Burg Achalm (s. Morgenbl. März 1815), wo ich nur aus Versehen einen Pfeilschuß statt des sagengemässen Schwertstosses (den Uhland in seinem Eberhard dem Greiner s. dessen Gedichte beibehalten) gesetzt habe, wird auch anders und prosaischer so erzählt: Ein Kaiser habe den hohen und steilen Berg bestiegen, und unterwegens in der Ermattung ausrufen wollen: ach allmächtiger Gott! Wobei ihm der Athem ausgegangen, und er nur Ach allm- hervorgebracht.
Derselbe spitze und isolierte Berg auf dem die Ruinen von Achalm stehen, soll zu seinem Fusse unter der Erde mit einer goldenen Kette umflochten seyn; weswegen die Bauern da schon öfters Schatzgräbereien angestellt. (102)
Dies teilte Gustav Schwab Wilhelm Grimm im Rahmen einer kleinen Sagensammlung am 20. Oktober 1816 mit. Er hatte die Texte überwiegend aus der Beschreibung Württembergs von Johann Martin Rebstock (1699) exzerpiert.
Gespenster und umgehende Tote
Die Lage Eningens am Fuße der Alb, wo die Sagen „reicher fließen“ (Oberamtsbeschreibung von Reutlingen von 1893, Seite 152), und die kühngeformten Berge der prächtigen Umgebung schon von alten Zeiten her mächtig auf das Gemüt und die Phantasie eingewirkt haben, sowie das lebhafte und bewegte Naturell der Eninger, das sich für Neues leicht, wenn auch nicht gerade nachhaltig tief erregen läßt, endlich der Umstand, daß viele Kauf- und Handelsleute („Eninger Krämer“) fast in allen Städten und Dörfern des In- und Auslandes verkehrten - diese drei Punkte bringen es mit sich, daß an volkstümlichen Überlieferungen auf allen Gebieten Vieles sich hier findet. Aber unsere materialistische, verstandeskalte Zeit drängt das Alte, das Überlieferte, besonders aber den alten Aberglauben mit der früher so beliebten Sage mehr und mehr in den Winkel oder in den Kreis weniger Freunde, Nachbarn oder Familien.
Und auch hier will das junge Geschlecht von Vielem nichts mehr wissen; das "dumme" Alte wird erzählt, um ein mitleidiges Lächeln über die vielgläubigen Ahnen anbringen zu können - wenigstens ist das so in größerer Gesellschaft, im Wirtshaus. So ein Aufgeklärter bringt es mitunter aber doch trotzdem fertig, bei Unannehmlichkeiten mancher Art, bei Krankheit oder bei der gefürchteten Aushebung zum Militär „zu jemand zu gehen“, um sich mit Sprüchen, Amuletten und anderen Mitteln feien zu lassen. Traurig, aber leider wahr!
Will der Sammler reichere Kunde und gläubigere Anhänger alter Überlieferungen finden, so muß er sich an ein altes Mütterlein oder einen ergrauten Vertreter vergangener Tage wenden; man darf dabei aber ja nicht glauben, alles aus den Leuten herausbringen zu können; mit einem kurzen "das sag ich nicht!" oder "ich kann es nicht sagen!" werden die schönsten Geheimnisse zu einem Privatbesitz weniger Eingeweihter gemacht. "So lebt vieles unter der Oberfläche unvermerkt fort", und der Sammler muß nicht selten die betrübende Wahrnehmung machen, einen alten Schatz zwar nach seinem Vorhandensein zu kennen, ihn aber nicht heben und der Vergessenheit entziehen zu können. [...]
Ein "feuriger Reiter" ohne Kopf ergeht sich unter der Achalm am Hag; aber nicht alle Leute sehen ihn. Ein schwarzer "gottsträflicher" Pudel zeigt sich bisweilen auf dem Fußweg von Eningen nach Pfullingen (sog. Boll); das Gespenst nimmt seinen Weg dem Ursulaberg zu und hat auch einmal einen, der nachts von der Mühle heimkehrte, auf Irrwegen diesem Berge zugeführt. Ganz gefährlich steht es um die Leute, die nachts von einer Bösen (Hexe ?) ohne Kopf besucht werden. Geräuschlos schleicht sie daher; am andern Morgen ist alles Vieh losgebunden; ja einmal hat die Böse sogar einen Mann im Arrest aufgesucht und ihn weidlich durchgeprügelt.
Irrlichter giebt es an verschiedenen Orten, so im sog. Banget, am Weistenberg, Katzenbuckel. Auf dem Kirchhof zeigt sich ein Licht, das nahe kommt, so bald man etwas vom Boden aufhebt. Auch in der Eninger Kirche soll es nicht ganz geheuer sein. Man habe sogar vor nicht zu langer Zeit während der Sonntagskinderlehre einen früheren Geistlichen zum Altar gehen sehen, so daß viele Mädchen in Ohnmacht gesunken seien und der Geistliche das Amen habe sprechen müssen. Aus vielen Äußerungen hiesiger Bewohner kann geschlossen werden, daß das "Volk" zwischen dem rechen Glauben (Kirchenglauben) und den Gespenstern, den Irrlichtern, den Spukgeister, dem wilden Heer u.a. insofern einen Zusammenhang herstellt, als ein gläubig-frommer Sinn vor allen bösen Einflüssen bewahrt. So äußerte sich ein Bewohner: "Ich glaube ja nicht viel und will auch nicht zu den Frommen gehören; aber wenn ich des Morgens aufstehe, so sage ich: "Das walte Gott". Ich mag dann hingehen, wo ich will, so fürchte ich mich nicht; auch beim Gewitter denke ich, du hast den Tag mit Gebet angefangen und auch sonst nichts besonderes Böses gethan, deswegen wird es dir auch nicht schaden." Wie überall ist ferner die Ansicht verbreitet, daß, wer Marksteine versetzt, Opfer stiehlt, sich in den unrechten Besitz von Häusern und Äckern setzt, geisten d.h. umgehen muß. Nur (wenig) Jahre zurück hat es in einem hiesigen Hause ganz gewaltig gespukt, so daß alle Nachbarn und, wie erzählt wurde, der Geistliche in das betreffende Haus gerufen wurde. Eine Nachtwache, gebildet aus dem Landjäger und einem hiesigen Bäcker und Gemeinderat, letzterer seinen Mut in Gestalt einer Flasche Rotwein mit sich führend, hörte auf das ängstliche Schreien und Jammern der Hausfrau und Kinder hin wirklich ein "starkes 3maliges Klopfen." Aber "was" und "wer" es sei, weiß man bis heute noch nicht. (103)
Die Überlieferungen zeichnete Schullehrer G. Krieg in seinem Konferenzaufsatz im Jahr 1900 auf.
Genkingen
Der Geist in der Esche
Bei Genkingen auf der Alb steht an dem Wege, der nach Pfullingen führt, eine alte hohle Esche, darin wohnt ein Geist, der die vorübergehenden Menschen erschreckt, sie anhält und mit in die Esche zu nehmen sucht. Deshalb wagt es Niemand, selbst nicht bei Regenwetter, sich in den hohlen Baum hineinzustellen. Diesen Geist will man sogar schon gesehen haben. Er soll eine rothe Weste, schwarze Hosen und weiße Strümpfe tragen. (104)
Belsen
Die Belsener Kapelle
Die Volkssage von Belsen erklärt diese Kirche, die seit undenklicher Zeit zum Gottesdienst der Gemeinde eingerichtet ist, für einen heidnischen Bels- oder Baalstempel, von dem sie auch den Namen Belsen ableitet, setzt den Farrenberg, wohl auch den Roßberg damit in Verbindung, indem sie erzählt, daß auf diesen Höhen das heilige Opfervieh geweidet wurde, und zeigt noch im Innern der Capelle den Stein, an welchen die Opfer gebunden wurden. (105)
Die von Gustav Schwab in seinem Albführer 1823 als „Volkssage“ bezeichnete Deutung der rätselhaften romanischen Bildwerke der Belsener Kapelle ist natürlich eher eine Sage der Gebildeten, denen der antike Baals-Kult geläufig war. Bereits im 18. Jahrhundert haben sich Altertumsforscher an Interpretationen der Plastiken versucht. In einem kritischen Exkurs setzte sich Schwab mit den gelehrten Phantasien auseinander. Er stellte fest, dass auch die „Volkstradition“ die Baals-Deutung bevorzuge, bemerkte dann aber durchaus einsichtsvoll:
Doch möchte sie dorthin erst durch die gelehrte Welt, durch Pfarrer oder Schulmeister gekommen seyn.
Dem Pfarrer die Predigt aus dem Kopf nehmen
Der Hexen- und Geisterglauben wurzelt in Belsen im fruchtbarsten Boden; denn wo einst Götter verehrt wurden, treiben Geister und Hexen ihr Wesen. Ganze Familien sind im Verdacht, Hexerei zu treiben. Von weit her werden die Hexenmeister besucht um Unholde zu bannen. In der Schlucht zwischen dem Farren- und Heuberge ist es nicht geheuer und gefährlich den Weg des Nachts zu gehen. Hier begegnet man Hexen und Kobolden und zuweilen einem Manne, der kein Herz, an dessen Statt aber ein Licht hat und den Kopf unter dem Arm trägt. Es ist diess eine merkwürdige Identifizirung Wuodans und Frô's für eine Stelle, wo ganz in der Nähe ein Licht- oder Sonnen-Kultus bestanden hat.
Wenn der Redefluss des Geistlichen, welcher in der Kapelle zu predigen hat ins Stocken gerathet. so sind die Leute fest überzeugt, dass die Jungfrau, welche von der Ruine Andeck herkommt ihm auf seinem Gang zur Kirche begegnet ist. Mehr noch als diese Begegnung ist die Sage verbreitet, dass noch ein Heide in der Kapelle sei, welcher dem Pfarrer die Predigt aus dem Kopf nehme. (106)
Theophil Rupps Buch „Aus der Vorzeit Reutlingens und seiner Umgebung“ (1864) ist einer der zahlreichen Versuche, mythologische Kombinationen auf heimatliche Namen und Überlieferungen anzuwenden. Selbstverständlich durfte darin ein Kapitel über die Belsener Kapelle nicht fehlen.
Unterhausen
Gang unter der Echaz
Unterhausen gegenüber, auf der rechten Thalseite, ragt das sogenannte Burgholz mit einem vorspringenden Felsen hervor, welcher der Burgerstein, Burgstein genannt wird, und nach Crusius einst eine Greifensteinische Burg trug. Unter demselben bemerkt man noch ein gemauertes Gewölbe, das tief in den Berg hineinführt, und der Sage nach mit einem, unter der Echaz durchgehenden unterirdischen Gang zusammenhängt. (107)
Unterirdische Gänge werden von den Leuten auch da vermutet, wo sie eigentlich unmöglich sind. Wenn alle diese Geschichten wahr wären, wäre ganz Deutschland von einem riesigen Höhlensystem durchlöchert. Man darf annehmen, dass es sich um dasjenige traditionelle Sagen-Motiv handelt, das heute noch am weitesten mündlich verbreitet ist.
Lichtenstein
Herzog Ulrichs Zuflucht
Gewiß ist aus diesem Wenigen schon ersichtlich, wie der Lichtenstein eigentlich der Glanzpunkt der Alppartie ist, die wir von Reutlingen aus angetreten haben; allein welchem Württemberger und Schwaben würde nicht, wenn er den Namen „Lichtenstein“ hört, unwillkürlich auch das Wort „Nebelhöhle“ oder „Nebelloch“, wie man es früher hieß, auf die Zunge kommen? Beide sind ja in der württembergischen Volkssage unzertrennlich, laut welcher Herzog Ulrich, als er sich von dem schwäbischen Bunde flüchtig im Lande herumtrieb, in der Nebelhöhle eine sichere Zuflucht gefunden habe und allda von dem nahem Lichtenstein aus mit Speise und Trank versehen worden sei! (108)
Wie hier Theodor Griesinger 1866 wusste schon Wilhelm Zimmermann 1836 von einer angeblichen „Volkssage“ vom Aufenthalt Ulrichs in der Nebelhöhle. Diese Überlieferung geht aber ganz auf den 1826 erschienenen Erfolgsroman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff zurück. Dieses Buch war auch der Grund für die Erbauung des historistischen „Märchenschlosses“ Lichtenstein um 1840.
Während der Nebelhöhlen-Aufenthalt von Hauff erfunden wurde, gab es eine ältere Tradition über Herzog Ulrich und Schloss Lichtenstein. Schwabs Albbeschreibung, eine Quelle Hauffs, zitierte die Beschreibung des Schlosses Lichtenstein bei Martin Crusius am Ende des 16. Jahrhunderts. Diese lautet in der Übersetzung von Johann Jakob Moser:
Einen Stuck-Schuß weit von Holzelfingen, gegen Mittag sieht man das Schloß Lichtenstein, welches nicht groß ist und auf einem Felsen ligt, so daß die untere Zimmer in den Felsen gehauen sind. Dieses hat, wie man sagt, eine alte Edel-Frau erbauet; man weißt aber nicht, wer sie gewesen und zu welcher Zeit sie gelebt. Doch ist von alten Leuthen erzehlt worden, daß sie, da der Bau zu Ende war, gesagt habe: Nun bin ich GOttes Freundin, aber der gantzen Welt Feindin. Denn sie glaubte, sie sey nun wieder jedermann in demselben sicher. [...] Im obern Stockwerck ist eine überaus schöne Stuben oder Saal, rings herum mit Fenstern, aus welchen man biß an den Asperg sehen kan: Darinn hat der vertriebene Fürst, Ulrich von Würtemberg, öffters gewohnt, der des Nachts vor das Schloß kam, und nur sagte: Der Mann ist da; so wurde er eingelassen.
NACHWEISE
Zu den Abkürzungen:
http://archiv.twoday.net/stories/5401895/
(85) Schwab S. 73. Vgl. Graf, Schwabensagen; Wilhelm Kinkelin, Das Pfullinger Heimatbuch, 1956, S. 559. Deutung der Marktbrunnendarstellungen: Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 7f.
(86) Alexander Patuzzi, Schwäbische Sagen-Kronik, 1844, S. 30f. Vgl. Wilhelm Zimmermann, Gedichte, 1832, S. 170-173 (in der 2. Aufl. 1839, S. 245-249 ohne Ortsbezug unter dem Titel „Der verzauberte Schatz. Volkssage“); Birlinger II, S. 263: Mündlich.
(87) Haderthauer S. 139f. nach Schott II, Bl. 117-119v: Schmückle IX. 1847.
(88) Schwab S. 72f.
(89) Pfarrbeschreibung von Dietrich Friedrich Wilhelm Meyer (1828), Stadtarchiv Pfullingen B 1123, S. 40-43 (Ü). Vgl. Hermann Taigel, in: Pfullingen einst und jetzt, 1982, S. 110-113 (dort leicht gekürzt). Herrn Taigel danke ich auch hier für Unterstützung.
(90) Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853, S. 751f. Vgl. Meier S. 3-18.
(91) Haderthauer S. 138 nach Schott II, Bl. 112-112v: Schmückle VIII. 1846.
(92) Schott II, Bl. 108-110: Wanser VIII. 1847; Karl Bohnenberger, Volkstümliche Überlieferungen in Württemberg, 1980, S. 5 = Württembergische Jahrbücher 1904 I, S. 95. Vgl. Meier S. 3f.
(93) Schott II, Bl. 125-125v: Martens VIII. 1847. Ursenberg: Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 17.
(94) Haderthauer S. 148 nach Schott II, Bl. 145-145v: Carl Albert Zeller 26.12.1845.
(95) Haderthauer S. 140f. nach Schott II, Bl. 123-124v: Schmückle IX. 1847. Vgl. Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 49; KA Pfullingen; OAB Reutlingen, 1893, S. 159.
(96) Meier S. 224f.: Mündlich aus Pfullingen (Ü); KA Pfullingen. Vgl. HDA 2 (1930), Sp. 352-357.
(97) KA (Ü).
(98) KA (Ü).
(99) Meier S. 234f.: Mündlich aus Pfullingen.
(100) Paul Schwarz, Ludwig Uhlands Beziehungen zu Pfullingen, in: BllSAV 86 (1980), S. 115 nach der Pfarrbeschreibung Meyers (Ü). Vgl. Meier S. 345.
(101) Schwab S. 74. Vgl. Haderthauer S. 35; Meier S. 288f.; Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 19.
(102) Haderthauer S. 34 nach Staatsbibliothek Berlin, Nachl. Grimm 688 (Ü). Vgl. Schwab S. 79f.; Meier S. 344.
(103) KA (Ü).
(104) Meier S. 251: Mündlich aus Genkingen.
(105) Schwab S. 51, 300. Vgl. Meier S. 296-298.
(106) Theophil Rupp, Aus der Vorzeit Reutlingens und seiner Umgebung, 1864, S. 42f. (Ü)
(107) OAB Reutlingen, 1824, S. 127 (Ü). Vgl. Graf, Stuttgart, S. 18; Keith Thomas, Vergangenheit, Zukunft, Lebensalter, 1988, S. 37 (für England).
(108) Theodor Griesinger, Württemberg. Nach seiner Vergangenheit und Gegenwart in Land und Leuten, 1866, S. 169 (Ü); Martin Crusius, Schwäbische Chronick, Bd. 2, Frankfurt a. M. 1733, S. 426. Vgl. Max Schuster, Der geschichtliche Kern von Hauffs Lichtenstein, 1904, S. 9, 18-30; Hans Binder, Ein Fürst und ein Dichter begründen den Ruhm der Nebelhöhle, in: Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde, Reihe A Heft 4,1969, S. 33-55, hier S. 47-51. Zum Schloss vgl. Barbara Potthast, Der Lichtenstein – ein Sehnsuchtsort des 19. Jahrhunderts, in: Kurzer Aufenthalt, 2007, S. 197-201.
Urschel-Wandgemälde Wilhelm-Blos-Straße 2, Pfullingen
Archivversion dieses Eintrags:
http://www.webcitation.org/66SlMnkR9
Mehr zum Buch und weitere Auszüge:
http://archiv.twoday.net/stories/5401895/
Zu den Pfullinger Sagen ist künftig auch mein im Manuskript abgeschlossener Beitrag "Urschel, Nachtfräulein und andere Gespenster Überlieferungen und Sagen in Reutlingen und Pfullingen" (erscheint in: Reutlinger Geschichtsblätter) einschlägig.
Weitergeführt werden dort die Überlegungen in meinen "Schwabensagen" von 2007:
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3459/
Zu den Texten siehe auch die Nachweise von Digitalisaten:
http://de.wikisource.org/wiki/Pfullingen
***
Pfullingen
Andres Mährchen
Wiederum erzählt die Sage, der Ursulenberg sey nur des Tages ein Berg, des Nachts aber eine Höhle, in der ein weiblicher Geist bei unendlichen Schätzen auf Erlösung harre. Einst habe ein Bürger von Pfullingen sich zu diesem Versuche entschlossen, und sey in der Nacht nach der Höhle gegangen. Dort erschien ihm der Geist in Gestalt einer Nonne, und lud ihn ein, mit ihm drei Nächte hintereinander zu speisen, ohne sich zu fürchten, und ohne einen Laut von sich zu geben. Dann werde der Geist erlöst seyn, der Mann aber den ungeheuren Schatz erheben. Die erste Nacht erschien der Geist in seiner gewöhnlichen Gestalt als Nonne; der Bürger schmauste ohne Furcht und Rede bei ihm. In der zweiten Nacht erschien aber statt der Nonne eine gräßliche Schlange vor dem wohlbesetzten Tisch, bäumte sich schwellend, und leckte zischend von dem Speisen. Der Mann überwand sein Grausen, und unterdrückte den Schrei des Entsetzens, der über seine Lippe wollte; des Morgens kehrte er zur Stadt und in sein Haus zurück. Als aber die dritte Nacht heran kam, die das Abentheuer enden sollte, da fand man ihn todt auf seinem Lager: der Schrecken der zweiten hatte ihn umgebracht. (85)
Niemand weiss, warum ausgerechnet Pfullingen, am Fuß der Alb gelegen, den reichsten Sagenbestand Schwabens aufweist. Am frühesten greifbar ist die Geschichte von der gescheiterten Erlösung der alten Urschel in diesem Text, der Gustav Schwabs Albführer 1823 entnommen ist. 1828 gab Pfarrer Friedrich Meyer Sagen in seiner handschriftlichen Pfarrbeschreibung wieder. Ernst Meier eröffnete mit 14 Pfullinger Sagen seine 1852 gedruckte Sammlung schwäbischer Sagen. Nicht weniger als zwölf Texte schrieben Schüler des Stuttgarter Gymnasiallehrers Albert Schott 1845/1847 auf. Einige sind hier erstmals ediert.
Der schwäbische Literat Hermann Kurz (1813-1873) arbeitete die Erlösungsgeschichte vom Urschelberg in seinen historischen Roman „Schiller's Heimatjahre“ (Stuttgart 1843) ein und hat dadurch wohl spätere Sagenversionen beeinflusst. Dank der gedruckten Fassungen kam es zu einem Austausch zwischen lebendiger mündlicher Überlieferung und schriftlicher Fixierung. Die Sagen kursierten in Pfullingen in unterschiedlichen Versionen. Der Heimatbuchautor Wilhelm Kinkelin beobachtete, dass „in bestimmten Familien die Sagen in einer bestimmten besonderen Weise erzählt werden. Mein Vater wußte alles so wie meine Mutter dem Inhalt nach genau, und doch immer wieder ein bißchen anders“.
Ernst Meier deutete die alte Urschel mythologisch, und über seine Sammlung ging sie in die internationale volkskundliche Literatur ein. In Pfullingen ist sie bis heute populär. Auf dem Pfullinger Marktbrunnen aus den 1950er Jahren ist sie mit anderen Sagengestalten dargestellt. 1999 gründete sich ein Narrenverein „Die Uschlaberghexa“.
Der Ursulaberg
In Pfullingen lebte vor vielen Jahren ein armer Taglöhner, der in der schweren Zeit außer Stand gesetzt war, sich, sein Weib und sein Kind zu ernähren, so daß sie oft bitteren Hunger leiden mußten. In einer Nacht, als seine Lieben schon lange neben ihm schliefen, wachte er noch kummervoll uund dachte daran, wie er sein trauriges Loos ändern könnte. Aber nirgend zeigte sich ihm ein Ausweg, und er war der Verzweiflung nahe. Von Sorgen erschöpft und halb betäubt, schlief er ein. Im Traume aber sah er den Ursulaberg vor sich, sah wie ein enger Spalt an demselben immer weiter wurde, und endlich als weites Gewölbe vor seinen Augen stand, die von dem angehäuften Golde und den Edelsteinen, von den reichen Schmucksachen, welche die Wände zierten, ganz geblendet waren. Unruhig erwachte er und theilte seinem Weibe den Vorsatz mit, in der nächsten Nacht den Berg zu besuchen, vielleicht, daß das Glück ihm mit einem Male günstig sei. Umsonst bat ihn sein Weib, das Vertrauen auf Gott nicht fahren zu lassen, wie dieser am besten wisse, was dem Menschen nütze.
In der kommenden Nacht ging der Arme hin, fand den Spalt, der sich auch öffnete, wie die nahe Thurmuhr anzeigte, daß es Mitternacht sei. Wie er es im Traume gesehen, so stand das Gewölbe vor seinen Blicken, nur daß sich in demselben noch eine Jungfrau von wunderbarer Schönheit befand, die ihn zu einer reichbesetzten Tafel führte, und ihn köstlich bewirthete. Als das Mahl geendet war, ergriff sie eine Laute und sang Lieder voller Liebesklage und Liebessehnsucht, ohne daß sie den Armen verführen wollte, der treu an seinem Weibe hing, und endlich die Jungfrau bat, daß sie ihm erlauben möge, etwas von den herrlichen Speisen nach Hause nehmen zu dürfen. Die Jungfrau aber füllte alle seine Taschen, so viel sie nur fassen konnten, mit Gold und Edelsteinen, worauf sie ihn an den Ausgang des Gewölbes führte. Die Morgensonne war eben im Aufgehen, und der Arme glaubte geträumt zu haben, als er umsah und keine Spur einer Oeffnung in dem Berge gewahr wurde. Aber die Schätze, welche ihn belasteten, überzeugten ihn von der Wirklichkeit des Erlebten. Voll Freude eilte er nach Hause, und sein Weib fiel auf die Kniee betend nieder, denn jetzt waren sie plötzlich reich geworden. Aber, wie leider der Besitz so häufig die Begierde nach Mehrbesitz erzeugt, und immer heftiger steigert, so geschah es auch hier. Der dem Hungertod so nah Gewesene konnte eines Reichthums nicht froh werden; beständig sah er die Schätze, welche in der Höhle zurückgeblieben, und dachte nur daran, sie auch zu erhalten und war entschlossen, sie mit Gewalt an sich zu reißen, wenn sie die Jungfrau nicht freiwillig hergeben würde.
Um diese zu zwingen, ging er mit einem Dolche bewaffnet in der kommenden Nacht zur Höhle, die er ganz so reich geschmückt fand, wie früher, nur daß an der Stelle der Schönen ein gräßlicher Drache lag, der ihn aus dem Gewölbe jagte und ihn den ganzen Berg hinab mit Gebrüll verfolgte.
Der Habgierige erreichte zwar unbeschädigt seine Wohnung, aber schon am nächsten Tage starb er an den Folgen des erlittenen Schreckens. (86)
Alexander Patuzzi bearbeitete in seiner Schwäbischen Sagen-Kronik (1844) offenkundig ein 1832 erschienenes sozialkritisches Gedicht des späteren Bauernkrieghistorikers Wilhelm Zimmermann (1807-1878): „Der Ursulenberg bei Pfullingen“. Patuzzi hat aber Zimmermanns Erlösungs-Motiv weggelassen: Im Gedicht erhält der Arme keine Schätze, er muss am nächsten Tag wiederkehren, um die Maid zu erlösen und lässt sich von dem Drachen verjagen.
Der Dreieichenweg auf dem Ursulaberg
Ein Bauer von Pfullingen, Namens Jakob Hättler, fuhr öfters mit einem Wagen in den Wald auf dem Ursulaberge, um dort Holz zu holen und durfte, während andere Bauern beim Herabfahren alle vier Räder an ihren Wagen sperren mußten, nie an seinen Wagen einen Radschu anlegen, weil ihm diß Geschäft jedesmal von einer Frau besorgt wurde. Eines Tags nun fuhr der Bauer, wie gewöhnlich, wieder in den Wald, verspätete sich aber, weil ihm ein böser Geist am Wagen etwas zerbrochen hatte, bis in die tiefe Nacht hinein, so daß er erst gegen 12 Uhr von demselben wieder abfahren konnte. Kaum hatte er einen kleinen Theil seines Wegs zurückgelegt, als es 12 schlug und plötzlich eine reichgekleidete Frau vor ihm stand, welche sich ihm als die Ursula, die in diesem Berge hause, zu erkennen gab und zu ihm sagte, daß nur er sie erlösen könnte. Nachdem sie ihn mit den zu der Erlösung nötigen Verhaltungsmaaßregeln näher bekannt gemacht hatte, zeigte sie ihm eine Öffnung, welche in den Berg hinein gieng, und gab ihm dann ein Schwert, ein Scepter und ein Kraut in die Hände. Hierauf stieg der Bauer in den Berg hinunter u. stieß dann bald auf eine Thüre, welche durch die Berührung mit seinem Kraute sogleich aufflog. Hier kam ein großer schwarzer Pudel mit feurigen Augen und mit einem langen Messer in der Pfote auf ihn zugesprungen, welcher sobald jener mit der Linken sein Scepter diesem entgegenhielt, ruhig stehen blieb, und sich durch des Bauern Schwert tödten ließ. Damit war es aber noch nicht genug, sondern er hatte noch zwei Ungeheuer, nemlich einen grimigen Löwen und eine furchtbar große Schlange umzubringen, was ihm zwar auch gelang, aber doch viel mehr Mühe kostete als die erste That. Sofort trat er noch durch eine zweite von ihm geöffnete Thüre, in einen äußerst prächtigen, mit Kostbarkeiten aller Art und einer Menge Goldes angefüllten Saal, wo er dann theils durch die glückliche Vollbringung freudetrunken, theils durch die Masse Kostbarkeiten geblendet, leider nicht mehr der Ursula gedachte, welche ihn vorher gewarnt hatte, nicht lange unter einer Thüre zu verweilen und nicht mehr von den Kostbarkeiten zu nehmen, als er zum Berge hinaustragen könne, sondern so viel mitnahm, daß er schon an der letzten Thüre Etwas von seinem Golde fallen ließ. Dadurch, daß er noch unter der Thüre stehen blieb und daß die Thüre plötzlich zuknarrte, hatte er das Unglück, um beide Fersen zu kommen. Auf der Oberfläche des Berges angekommen, erschien ihm wieder mit bleichem und von Jammer verzerrtem Aussehen die Ursula mit 3 Eicheln, u. sagte ihm, indem sie diese fallen ließ, sie müße von jetzt an so lange in dem Berge herumschweben, bis diese 3 Eicheln zu 3 vollständigen Eichen emporgewachsen und dann wieder abgestorben seien. Nach diesen Worten verschwand sie wieder und der Bauer fuhr vollends mit seinem Wagen, den er noch angetroffen hatte, nach Hause, starb aber bald darauf. Es stehen nun wirklich 3 Eichen auf dem Ursulaberge, von welchen die Sage geht, daß sie in Folge von der Nichterlösung der Ursula entstanden seien. (87)
In der Fassung der Erlösungs-Geschichte des Stuttgarter Gymnasiasten Schmückle (1847) sind die magischen Hilfsmittel des Bauern vermutlich dem Motivbestand der Märchen entnommen.
Die Feien des Ursulenberges
Wenn die Nebel Schleier weben.
Um Gebirg und Flur,
Regt in der Natur
Sich ein anderes Leben.
Aus den Blumen, die sich neigen
In der Erde Kluft
Vor des Winters Luft,
Ihre Seelen steigen.
Anzuschaun wie zarte Weiber
Schweben sie heraus
Aus des Berges Haus,
Jungfräuliche Leiber.
Mit dem Blau der Genziane,
Mit der Lilie Glanz,
Mit des Rosenbrands
Gluthen angethane.
Flattern, wenn sie Lichter sehen,
In die Hüten, wo
Spinnerinnen froh
Seidne Fäden drehen.
Setzen an der Mägde Kunkel,
Luft’ge Gäste, sich,
Spinnen emsiglich
Durch der Nächte Dunkel
Und von ihren Lippen wallen
Worte leicht und leis,
Goldner Sagen Preis,
Die behagen Allen.
Von des Berges tiefen Spalten,
Wo in ew’ger Nacht
In dem kühlen Schacht
Blumen Hochzeit halten.
Von der Erdengeister Treiben,
Fürstlichem Geschlecht,
Und von Gnom und Knecht,
Und von Wasserweiben.
Und die Spindel rollet Allen
Lustig durch die Hand,
Bis daß an der Wand
Morgenlichter wallen.
Da entschlüpfen schnell die Frauen:
An des Bergs Gestein
Sind die seel’gen Fei’n
Nebeln gleich zu schauen.
Doch der Flachs ist abgesponnen,
Und die Spindel ruht,
Und ein zehnfach Gut
Jede hat gewonnen. (88)
Autor dieses Gedichtes ist Gustav Schwab, der es im Taschenbuch „Urania“ auf das Jahr 1823 veröffentlichte und es später auch in seine „Neckarseite der Schwäbischen Alb“ (1823) aufnahm.
Die Nachtfräulein und die alte Urschel
Noch bey zwey erst vor wenigen Jahren verstorbenen Frauen, ins Keßlers Haus auf Wiel, und beym Wielweber, fanden sich regelmäßig an jedem stillen Winterabende zwey Nachtfräulein ein, kleine, zierliche, wunderschöne Gestalten, schneeweiß angethan und glänzend in Gesicht und Kleidern, wie der funkelnde Schnee. Sie spannen an der Weiber Kunkeln die feinsten Fäden hurtig und flink, gegen die Menschen schweigsam, nur unter sich zuweilen einige Worte in kindischer Aussprache wechselnd. Wenn der Morgen graute, giengen sie davon und man sah ihr Laternchen bis in die Gegend des Nachtfräuleinloches; dann war auf einmal Alles verschwunden. Der Flachs indeß war abgesponnen, wie groß die Kunkeln auch gewesen waren.
Als Ursache ihres Ausbleibens wird erzählt: der Wielweber hatte einst Fruchtmangel und klagte diese Noth seinem Weibe, als eben die Nachtfräulein da waren. Da öffnete die eine von ihnen den zierlichen Mund und bot ihm Frucht an, so viel er begehre, jedoch auf Wiedererstattung. Nur dürfe die zurük zu gebende ja nicht am Sonntag gedroschen seyn. Abends standen zwei schneeweiße Säke voll herrlicher Frucht an der Treppe, wußte Niemand, wie sie hergekommen seyn mochten. Den Ersatz des Darlehens stellte der Wielweber in denselben Säken wieder an die Treppe hin. Da blieb er Tage und Wochen unberührt stehen. Endlich kam die eine von den Nachtfräulein und bitterlich weinend jammerte sie: die Frucht sey am Sonntag gedroschen; sie könne nun nimmer zu den Menschen kommen, die sie betrogen. Sie verschwand und man hat seitdem nichts mehr von beiden gesehen. Der Segen wich mit ihnen aus dem Hause. Die Frucht war am Samstags von dem Wielweber gedroschen, und, um zu sehen, was daraus erfolgen möge, hatte er damit bis Nachts nach 12 Uhr fortgemacht.
In dieser Sage finden wir unverkennbar die freundlichen Elfen der Vorzeit, deren Erscheinen die Volkssage von einem Geschlecht zum andern bis in die nächste Vergangenheit herüberzieht. Auch die tückischen Alfe (Gnomen) fehlen nicht; nur identificirt sie die Sage mit jenen und nennt auch diese: Nachtfräulein.
In eine Grube am Ursulaberge, sie ist eben das sogenannte Nachtfräuleinsloch, wirft noch ein Jeder, der vorüber geht, einen Stein, und doch wird sie nie ausgefüllt. Wer dieses Opfer nicht bringt, dem legen die Nachtfräulein einen Stein so in den Weg, daß er darüber durchaus fallen muß, oder sie spielen ihm auf irgend eine andere Weise einen argen Streich.
Das Schloß auf dem Ursulaberge soll mit unendlichen Schäzen versunken seyn. Die Bergsage, die alte Urschel, suche noch, als Steingeist diejenigen, die bey Nacht über die Steinge gehn, zu blenden, und nach dem Ursulaberge hin zu verführen, damit sie diese Schäze haben, und damit sie gleich zu erlösen.
Eine ältere Sage erzählt: Ein junger Geselle gieng einst mit seinen Eltern auf ein Feld am Ursulaberge, um Kartoffeln zu holen. Die abgeschirrten Pferde ließen sie einstweilen weiden. Sie nachher auf dem Berge wiedersuchend, findet dort der Geselle ein neues Pferdekummet, nimmt und sezt sichs, wie es der Brauch ist, auf beyde Schultern, den Kopf zwischend durchstekend. Da sieht er augenbliks die alte Urschel vor sich stehn, im grünen Rok, mit rothen Strümpfen. Ich und noch Jemand, spricht sie, freuen uns, daß du endlich kommen bist. Wir warten hier schon Jahrhunderte auf Erlösung durch dich. Dann führt sie ihm zu Gemüthe, wie sie, mit unendlichem Sehnen, des Baumes (ein Baum zu gleicher Bestimmung soll eben jezt wieder auf dem Ursulaberge stehn und von der alten Urschel gehegt und gepflegt werden), daraus man seine Wiege gemacht, Keimen und Wachsen belauscht und betrieben und Minuten, Jahre und Jahrhunderte gezählt habe, bis er endlich gehauen ward. Sie habe ihn in dieser Wiege gepflegt und vor den Nachstellungen ihres Feindes geschirmt, und jezt sey die Zeit für ihn gekommen, dankbar dafür zu seyn und sie zu erlösen, was einzig ihm möglich sey. Sie hüte unermeßliche Schäze. (Auch auf der Achalm sollen von 2 Pudeln unendliche Reichthümer gehütet werden.) Die wolle sie alle ihm geben und einen noch tausendmal köstlichern Schaz, wenn er sie erlöse. Sie werde ihn durch einen allen andern Menschen unsichtbaren Eingang in den innern Berg führen. Dort stehe jezt das alte herrliche Schloß, das vordem auf dem Berge stand. Dort werde aber eine Schlange, furchtbar anzusehen, ihm auf das Herz losfahren. Die solle er jedoch nur herzhaft in die Arme schließen und fest an sein Herz drüken. Dann werde er das schönste Weib der Welt in seinen Armen finden. Dann sey der Fluch gelöst. Das alte Schloß werde von neuem ans Licht des Tages heraufsteigen und er mit seinem Schaz in solchem Schloße all dessen goldene Schäze theilen. Mit noch viel andern verführerischen Worten suchte sie ihn zu berüken. Er aber, als ein frommer Jüngling, betete zu Gott im Stillen: Vater Unser da war urplözlich die Urschel verschwunden. Nachher erschien sie ihm indeß noch zu verschiedenen Malen und suchte ihn mit gar beweglichen Worten dahin zu bringen, daß er ihr zu Willen seyn möchte. Er wiederstand jedoch kräftig jeder Versuchung, zumal da ihm die alte Urschel nicht einmal gestatten wollte, seine Eltern zu dem Abentheuer mitzunehmen. Sie sollten höchstens bis an den Eingang des Berges mitgehn dürfen.
Einst kam der junge Geselle mit andern Kammeraden wieder an den Ursulaberg. Auch da erschien die alte Urschel wieder und drohte ihm nun, daß es sein junges Leben gelte, wenn er nach ihrem Begehren nicht thue. Die andern aber sahen nichts und hörten nichts von ihr. Da sagt’ er es endlich ihr zu. Doch fragt er vorher noch den Geistlichen, der sein Beichtvater war, um Rath; der aber hielt dafür, daß eine einmal verfluchte Seele durchaus nicht erlöst werden dürfe. Dies führte er noch in einer Predigt, die er am nächsten Sonntag hielt, des Weitern aus, und schloß damit, das Ganze sey ein Teufelsspuk, die arme Seele dieses frommen Jünglings zu verderben. Die ältesten Leute wollen von ihren Eltern wissen, daß diese die besagte Predigt angehört haben. Nach Jahr und Tagen gieng darauf der junge Geselle mit seinen Eltern einmal wieder auf den Aker am Ursulaberg, um Kartoffeln zu holen. Sie hatten wieder ihre Pferde bey sich, von denen eines das gefundene Kummet anhatte. Da erschien ihm denn die alte Urschel, ungesehen von seinen Eltern, wieder, schalt ihn heftig aus, daß er dem Pfarrer von ihr gesagt, und fiel dann wieder in ihr altes Jammern, daß, wenn er sie nicht erlöse, sie noch Jahrhunderte zu leiden habe. So geschieht dies eben recht, gab ihr der junge Geselle zur Antwort, wer einmal verflucht ist, ist ewig verflucht. Solche Rede hörten seine Eltern und merkten daraus, daß er mit der Urschel rede, von deren Worten sie jedoch nichts vernommen hatten. Bald aber sahn sie ihre furchtbare Rache. Ihr Kind fiel plötzlich todt vor ihren Augen nieder, die alte Urschel hatte ihn erwürgt; das gefundene Kummet verschwand. – Von dieser Geschichte sollen die Aeker hinter dem Ursulaberge den Namen haben: Mordios-Aeker.
b) Auf dem Uebersberge soll ehedem oberhalb ein Schloß gestanden seyn. Noch dröhnt es dumpf und hohl aus der Erde herauf, wenn man nicht weit vom Mädchenfelsen hart auftritt. Dort sollen von dem verfallenen Schloße noch die Keller seyn. Es mögen indeß, wohl natürliche Felsenhöhlen seyn.
Mädchenfelsen oder Dorotheen-Felsen heißt die vorspringende Felsenstirn des Uebersberges. Die Sage über den Ursprung dieses Namens erzählt: eine fromme Jungfrau, von einem bösen Jäger verfolgt, kommt an die steile Felsenwand, und wagt in Gottes Namen, betend: Der Herr wird seinen Engeln über dir Befehl thun, daß sie dich auf ihren Händen tragen, den Sprung die schwindelnde Höhe hinab und wird wunderbar erhalten. Der nachspringende Verfolger zerschellt an den Felsen. (89)
Der Sagenabschnitt aus der umfangreichen handschriftlichen Pfarrchronik (1828) von Friedrich Meyer (1794-1848), seit 1820 in Pfullingen als protestantischer Geistlicher tätig, wird hier erstmals vollständig abgedruckt. Meyer war Ludwig Uhlands Schwager und ein Freund von Gustav Schwab.
Vom Urschelberg
Ueber Pfullingen erhebt sich ein Berg, der Urschelberg genannt. Wie sein Name an den Hörseelenberg (vom Volke Hörschelberg gesprochen), in Thüringen erinnert, so hat er auch an einem Abhang, der das Hörnle heißt, gleich jenem, der unter seinem, Eisenach zugestrecktem Horn eine Höhle hat, das Hörselloch - ebenfalls eine solche, die bei den Umwohnern das Nachtfräuleinsloch genannt wird.
Gleich der Frau Holle, der alten Spinnefrau im Hörseelenberge (Sage Nr. 459 und 757), wohnt die alte Urschel als Spinnerin im Urschelberge, und ist des Berges ganze Umgegend mit Sagen über sie erfüllt. Ein Theil dieser Sagen deutet darauf hin, daß die Urschel gleich andern wandernden Jungfrauen aus verwünschten oder versunkenen Schlössern (zwei Schlösser sollen auf dem Urschelberge versunken sein), auf Erlösung harre, die auf einer Eichel, deren erwachsen zum Baume, auf das fertigen einer Wiege aus diesem Baume, und auf einem darin gewiegten Sonntagskinde beruht - der hoffenden aber stets fehl geschlagen, weil der erkorene Gesell, der sie durch ein aufgefundenes Pferdekummt sichtbar geschaut, nicht Muth genug gehabt, das Werk der Erlösung zu vollführen. Nach andern war es keine Eiche, sondern eine von der Urschel selbst gepflanzte Buche, aus welcher die Wiege gefertigt wurde, und noch immer soll eine solche Buche auf dem Urschelberge stehen und von ihr gehüthet werden. Anderntheils deuten die Urschelsagen rein auf sie als Spinnefrau. Wie die Berchtha im Voigtlande ihr Gefolge hat von Heimchen, hat die Urschel eines von Nachtfräulein, nur nicht so zahlreich, meist nur auf die Dreizahl beschränkt. In deren Begleitung kam sie nach Pfullingen „auf Wiel," eine also genannte Häuserreihe, an welche die Heergasse (Sage Nr. 918) vorüberführt - leise Hindeutung auf die Urschel auch als wilde Jagdfrau - in die Lichtkarz, und spannen allda sehr fleißig. Einst machte sich aber ein Bursche den Scherz, einem der Nachtfräulein den Faden abzubrechen, und wollte nach der üblichen Sitte, indem er den Rocken nahm, diesen mit einem Kuß ausgelöst haben - das nahmen die Urschel und die Nachtfräulein sehr übel, nahmen ihre Spindeln, gingen von dannen und kamen nie wieder in dieses Haus. Von dem Hause aber wich seitdem aller Segen. Sie besuchten dagegen bisweilen andere Häuser, und spannen nicht allein für sich, sondern auch für die Frauen, die sie besuchten, und spannen deren Kunkeln ganz leer, und alle Spindeln voll, und den feinsten Faden, den es geben konnte, spannen sie, und wann sie gingen, sah man ihre schloßschleierweißen Kleider beim Schein ihres Laternchens bis nahe an das Nachtfräuleinsloch am Urschelberge leuchten. In Reutlingen heißen sie Bergfräulein, weil sie im Urschelberge wohnen, da sollen sie ihren Aus- und Eingang, wenn sie auch dorthin zum Spinnen kamen, mitten auf dem Markt gehabt haben. So ganz ledigen Standes müssen aber die Urschelbergerinnen doch nicht gelebt haben, denn es sind Sagen von in den Berg geholten Hebammen vorhanden, welche mit Strohhalmen belohnt wurden, von denen sich die in Goldstangen und Goldstücke verwandelten, die nicht verächtlich weggeworfen worden waren. (90)
Ludwig Bechstein, der vor allem durch seine Märchensammlung bekannte Thüringer Autor, arbeitete gern Parallelen in die Texte seines Deutschen Sagenbuchs von 1853 ein. Hier gibt er eine Zusammenfassung der verschiedenen Urschelberg-Sagen aus der kurz zuvor erschienenen Sammlung von Ernst Meier (1852).
Der Ursulaberg (Urschelberg) bei Pfullingen
Unweit Pfullingen ragt auf dem Alpgebirge unter andern ein ziemlich hoher Berg hervor, welcher von alter Zeit her nach der unter den dortigen Bewohnern noch gehenden Sage, seine Benennung von einer gewissen Feenkönigin, Ursula genannt, erhalten haben soll.
Diese Ursula war, nach der Aussage, keine von den bösartigen Feen, sondern im Gegentheil eine sehr wohlthätige und machte öfters unter den Leuten von Pfullingen und den umliegenden Ortschaften Besuche, wenn sie Nachts mit dem Spinnen beschäftigt waren, wo sie dann auch meistens mitgesponnen und ihnen mit ihren Weissagungen nützliche Dienste erwiesen hat; so kündigte sie z. B. an, wenn ein gutes oder ein schlechtes Flachsjahr kommen werde. Zuweilen kamen auch noch einige andere Feen, welche ihr unterthänig waren, mit ihr. In diesem Ursulaberge hatte sie ein prächtiges Schloß und darinn Ueberfluß von Gold und Silber, wovon sie fast jedesmal bei ihrem Besuche einen bestimmten Theil je nach Umständen ausgetheilt hat. Auf dem Gipfel des Berges befindet sich ein sehr tiefes Loch, aus welchem Ursula herausgestiegen ist, und von wo aus man oft einen wunderbar schönen Gesang gehört hat. (91)
Aufgezeichnet von dem Gymnasiasten Schmückle 1846.
Die versiegte Quelle der Ursula
Als ich im vergangenen Spätjahre mich zu Pfullingen aufhielt, besuchte ich auch die Berge der Umgegend, von denen aus man eine schöne und weite Aussicht genießen konnte. Als einen solchen Punkt rühmte man mir auch den Jungfrauenfelsen. Der Weg dahin, den ich in Begleitung eines Bauern machte, führte uns über den Ursulaberg, der ringsum mit einem schönen Grün bekleidet ist. Um so mehr fiel mir eine Stelle neben dem Wege auf, die ganz mit Steinen bedekt war, welche absichtlich hingeworfen zu sein schienen. Diese meine Vermuthung bestätigte sich, indem mein Begleiter einen Stein auf dem Wege aufhob, und ihn mit den Worten: "da, Ursula!" auf die Stelle hinwarf. Zugleich forderte er mich auf, dasselbe zu thun. Lachend warf ich einen Stein hin und fragte den Bauern dann um die Ursache seiner sonderbaren Handlung. "Ja, antwortete er, dazu haben wir unsere guten Gründe, da Ihr aber die Sache nicht zu wissen scheint, will ich sie Euch erzählen: Hier an dieser Stelle war früher ein Loch, in dem sich eine schöne Quelle befand. Neben der Quelle saß gewöhnlich so ein Bergfräulein, Namens Ursula, welcher der ganze Berg gehörte. Wer nun ihr Gebiet betrat, mußte ihr etwas, woran er gerade Überfluß hatte, vor oder in ihr Loch werfen, sonst zog sie die Vorübergehenden hinein oder ließ ihnen auf dem Wege ein Unglück zustoßen. Weil nun aber wir Bauern an Steinen immer den größten Ueberfluß haben, werfen wir gewöhnlich der Ursula statt einer Gabe nur einen Stein hin. Vielleicht nun wäre ihr etwas Anderes lieber gewesen, oder fürchtete sie, von den Steinen, die in ihr Loch fielen, getroffen zu werden; kurzum sie ließ sich von da an auf dem Berg nicht mehr sehen, nahm uns aber auch dafür die Quelle mit. Dennoch unterlassen wir nicht ihr diese Steine zu schenken, da auch jezt noch gewöhnlich dem, der diese Sitte vernachlässigt, die Ursula etwas, wäre es auch nur ein Regen oder Gewitter, auf den Hals schickt. (92)
Der Stuttgarter Gymnasiast Wanser wusste 1847 von einem „Opfer“-Ritual, das in anderer Form in der Nr. 1 der Sagensammlung Ernst Meiers „Das Opfer für die alte Urschel“ erscheint. Meier zufolge legten am Remselesstein Pfullinger Kinder durchlöcherte Hornknöpfe, die „Remsele“ hießen, als Opfer nieder. Um 1900 wurde dieser angebliche Opferbrauch als Kinderspiel berichtet. Die Buben spielten auf dem Weg zum Berg auf dem Remselesstein:
Man warf die Remsele in die Höhe und je nach Lage, in der sie auf den Stein zu liegen kamen, fielen sie der einen oder anderen der spielenden Parteien zu. So spielte man der Urschel zuliebe, damit einem im Walde nichts zustoße, der Urschel übergab man aber die Remsele nicht, auch nannte man das Spiel nicht Opfer.
Die auch andernorts im 19. Jahrhundert belegten „Opferbräuche“ lassen sich zwar nicht sicher deuten, aber es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass es sich um uralte heidnische Traditionen handelt, wie man im 19. Jahrhundert vermutete.
Das versunkene Kloster Ursulenberg
Über den Ursulaberg bei Pfullingen ist folgende Sage im Umlauf, als deren Gewährsmann ich einen alten Pfullinger anführen kann. Dort soll einst ein Kloster der heiligen Ursula gestanden sein, dessen Nonnen sich nur des Tags mit geistlichen Dingen beschäftigten, Nachts jedoch allerlei Zauberei trieben. Deshalb wurden sie in der Umgegend theils als Wunderthäterinnen gepriesen, theils als Hexen verrufen. Dieser letztern Ansicht war auch der Schutzherr des Klosters und er wollte es daher bei Nacht zerstören. Da sich aber die Nonnen in allerlei Gestalten verwandelten, um ihm zu entgehen, rief er erzürnt aus: "Der Teufel möge euch und euer Kloster verschlingen!" Dieser Wunsch gefiel dem Bösen und er ließ den Berg mit Allem, was darauf war, in den Boden versinken. Da aber der Geist der Finsterniß nur des Nachts Macht hat, konnte er nicht verhindern, daß am nächsten Morgen der Berg sich wieder erhob, wiewohl ohne Kloster, das durch Zauberei entweiht, ganz in den Händen des Teufels war. Und auch jetzt noch soll an der Stelle, wo des Tags der Berg steht, Nachts ein Abgrund gähnen, in dessen Tiefe die Klosterschätze liegen. (93)
So der Stuttgarter Gymnasiast Martens 1847. Ein Kloster stand nie auf dem Ursulaberg, der 1370 erstmals als „Ursenberg“ bezeugt ist.
Die Nixe von der Echatz. Eine Sage
Nicht weit von dem Fußwege, welcher an der Echatz hin von Reutlingen nach Pfullingen führt befindet sich ein schöner Wasserfall, der sich einen nach der Sage unergründlichen Kessel gehöhlt hat.
Folgende Sage geht über denselben im Munde des Volks.
Vor grauen Zeiten kam jeden Abend eine Jungfrau, die dem Strudel des Wasserfalls entstiegen war in die Spinnstube (Karz) nach Pfullingen. Die Jungfrau erzählte schöne Mährchen und sang während des Spinnens liebliche Lieder. Dadurch wurde allen der Abend erheitert, allein mit dem 10ten Stundenschlag kehrte sie eiligst in den Strudel zurück.
Bald liebte sie der Sohn des Meßners, der ebenfalls den Karz besuchte, unaussprechlich, allein auch dieser vermochte sie nie [zu bewegen], länger, als bis 10 Uhr zu bleiben.
Seine Sehnsucht war so groß, daß er oft bey Tag an den Wasserfall gieng und denselben ganze Stunden anstarrte.
Das Nahen des Frühlings machte ihn noch trauriger, da mit Frühlingsanfang der Karz zu Ende gieng. Jede Minute, die er bey ihr zubrachte, war ihm daher kostbar, er sann auf eine List und glaubte sie darin gefunden zu haben, daß er die Kirchenuhr um Eine Stunde zurückrichtete. Dadurch gelang es ihm, daß sie sich erst entfernte, als es 10 Uhr schlug.
Die Echatz brauste zerstörend durchs Thal, als der Jüngling erwachte, vom nahen Ursulaberge her tönten Seufzer, aus welchem Laute wie Todesschmerzen schoßen und auf welchem ein schauriger Blutfleck schwamm. Aus Verzweiflung stürzte sich der Jüngling in den Strudel aus welchem die Jungfrau nie mehr zurückkehrte. (94)
Carl Albert Zeller hielt diese Sage für seinen Lehrer Albert Schott 1845 fest.
Der Haule im Sörgenthal
Es mögen schon sehr viele Jahre verflossen seyn, seitdem in Pfullingen ein Mezger, Namens Haule, lebte, welcher durch Leichtsinn und Verschwendung seines ziemlich grossen Vermögens so weit herabgekommen war, daß er darben mußte. Anstatt daß er nun getrachtet hätte, durch Arbeit sein Brod zu verdienen, gieng er mit mörderischen Gedanken um, und machte sich eines Tags auf den Weg in einen naheliegenden Wald, durch den ein Bauer, welcher viel Geld bei sich trug, kommen mußte, um denselben zu ermorden. Als dieser an ihm vorüber war, schlich er ihm leise nach, brachte ihm von hinten mit einem Knittel einen Hieb bei, daß er sogleich todt zu Boden stürzte und eilte dann mit diesem Geld nach Hause, welches bald aufgebraucht war. Alsbald nach dem Morde wachte in ihm sein Gewissen auf und ließ ihm keine Ruhe mehr, bis er sich in seinem Hause aufhenkte. Er hinterließ ein Weib und einige Kinder, welche durch die Noth gezwungen wurden, ihr Haus zu verkaufen. Der neue Hausbesitzer und seine ganze Familie wurde jede Nacht durch ein unheimliches Winzeln und starkes Poltern und Rasseln im Schlafe gestört, das Gesinde blieb nicht mehr und streute in der Stadt das Gerücht aus, daß es in dem Hause spucke, weil sich darin der Haule erhenkt habe. Als die Unruhe in dem Hause nicht aufhörte, sondern nur noch zunahm, ließ der Hauseigenthümer aus der Umgegend von Pfullingen einen Geisterbeschwörer komen, welcher den Geist in ein Fläschgen bannte und in eine Schlucht des Sörgenthals trug. Von jetzt an war die Ruhe in dem Hause wiederhergestellt, allein in dem Sörgenthal wurde es nach einiger Zeit um so lebhafter, obschon man niemals daselbst etwas gesehen oder gehört hatte. Es fand nemlich ein Schnitter das Fläschchen, von welchem er sogleich den Stöpsel wegthat um zu sehen, ob etwas darin enthalten sei; aber kaum war derselbe weg, so wurde plötzlich ein starkes Geräusch hörbar, und es trabte an ihm ein Mann auf einem Schimmel vorbei, welcher immer "hup hup" schrie. Sehr viele Leute wollen von der Zeit an den Reiter bei Nacht gesehen und hup hup rufen gehört haben, auch soll man, wenn man an diesem Thale vorbei komme, sehr gerne darin verirren und Ohrfeigen bekommen. (95)
Der Stuttgarter Gymnasiast Schmückle schrieb diese Geschichte 1847 nieder. Noch heute ist dieser Geist, der Haule vom Serchental, in Pfullingen bekannt, glaubt man den „Pfullinger Sagen“ von 1987. Als Übereinstimmungen sind zu registrieren: Der Haule habe einen Fremden umgebracht und reite meist auf einem Schimmel. Die anderen Motive aus Schmückles Version sind nicht mehr bekannt, andere sind an ihre Stelle getreten. Im Pfullinger Konferenzaufsatz des Schullehrers Schäf (1900) heißt es zu dieser Sagengestalt:
Vor wenigen Monaten starb hier eine Frau, die nicht nur fest an ihn glaubte, sondern ihn auch öfters gesehen hatte.Einmal fuhr sie mit anderen bei Nacht auf einem Leiterwagen von einer Hochzeit in Gönningen her. Im „Serchenthal“ sah sie den Haule, wie er sich mit einer Hand am hinteren Ende des Wagens hielt und diesem nachlief, während er in der anderen Hand seinen Kopf trug. Ein andermal wollte dieselbe Frau, vom Heuen auf den Holzwiesen ermüdet, ein Mittagsschläfchen machen. Der Haule ließ sie aber nicht dazu kommen und störte sie immer wieder durch Zupfen an ihrem Kleide. Von da an ging die Frau nie mehr in jene Gegend.
Weißes Schwein geht um
In mehren Gassen von Pfullingen läuft um Weihnachten ein kleines weißes Schweinchen um. Es begegnet namentlich solchen, die auf verbotenen Wegen gehen. So wollte einmal ein Bursch zu einem Mädchen durchs Fenster steigen; allein das Schwein litt es nicht. Ebenso gieng es ihm am folgenden Abend. Schon oft hat man versucht, es zu fangen, hat es umstellt und eingeschloßen; aber es verschwand jedesmal den Leuten unter den Händen. (96)
Von den gespenstischen „Dorftieren“ wusste man in allen Gegenden Deutschlands zu erzählen. Im Pfullinger Konferenzaufsatz von 1900 liest man:
Vom 1. Advent bis zum Erscheinungsfest läßt sich bei Nacht in den Straßen, namentlich in der Heergasse ein "Säule" sehen, dessen ganze Thätigkeit im Umherspringen besteht. Am häufigsten ist`s um 12 Uhr zu sehen. Auch auf dem Kunstmühleweg (5 Min. vor der Stadt) soll es zu sehen sein.
Geist bringt Radfahrer zu Fall
An der Arbachbrücke (zwischen hier und Reutlingen) soll ebenfalls ein Geist zu sehen sein, der es als fortschrittlicher Geist auf die Radfahrer abgesehen hat, die er zu Fall bringt, indem er ihnen die Luft aus den Reifen zieht. (97)
So der Konferenzaufsatz von 1900, aus dem auch der nächste Text stammt.
Kröte in der Pfarrkirche
Im Jahr 1889 wurde die hiesige Kirche umgebaut. Als man den Staffeltritt im Chor wegnahm, sei eine große Kröte darunter gewesen, die dann in den benachbarten Hirschgarten hüpfte. (98)
Im Mondschein soll man nicht arbeiten
In Pfullingen spann einmal eine Frau noch um Mitternacht bei Mondschein, um Oel zu sparen. Da trat ein nackter Mann herein und bot ihr den Hintern hin und sagte, daß sie ihn kratzen solle, was sie in der Angst denn auch that. Darauf gieng er fort. Die Frau begab sich dann zu Bett und erzählte noch ihrem Manne die Geschichte. In der folgenden Nacht blieb der Mann auf, um zu sehen, was geschehen würde, und hechelte Flachs beim Mondschein. Da erschien wieder der nackte Mann; als er aber seinen Hintern herhielt, um sich kratzen zu laßen, da nahm der Andere die Hechel in die Hand und kratzte ihn damit recht ordentlich, worauf der nackte Mann fortgegangen und nicht wieder gekommen ist. (99)
Die Glockenhöhle
Ganz in der Nähe desselben Weilers [Breitenbach] befand sich ehedem die Glockenhöhle, darin es, wenn einer redet, wie eine Glocke klingt. Sie findet sich nimmer, wie sorgfältig ich auch gesucht habe. (100)
Am 20. Juni 1834 schrieb Ludwig Uhland sein Gedicht „Die Glockenhöhle“ nieder. Inspiriert wurde er von dieser Passage aus der Pfarrbeschreibung seines Schwagers Meyer. In einer Beschreibung des Blauhofs von 1572 wird ein Markstein genannt, „so in die Klingen- und Glockenhöhle hinabsteht“.
Sage vom Mägdleinsfelsen
Die Sage vom Mägdleinsfels ist dieselbe, die sich in allen Gebirgen Deutschlands bei ähnlichen Felsenvorsprüngen wiederholt: es ist die der Riesentrappe, des Jungfernsprungs und andrer Stellen: Ein Jäger, der ein schönes Mägdlein verfolgt, und sie auf die Spitze des Felsen treibt, wo sie nicht weiter kann. Sie stürzt sich betend hinab; aber sie wird von unsichtbaren Händen getragen, und ihr wiederfährt kein Leid, Der Jäger springt ihr nach, und findet in der Tiefe zerschmettert seinen Tod. (101)
So Gustav Schwab 1823. Er kannte diese Überlieferung bereits 1816. Ernst Meier ergänzte 1852, man sage auch, diese Jungfrau sei eins von den Nachtfräulein des Urschelberges gewesen. Der „Mädchenstein“ erscheint 1521 als „Metlinstein“.
Eningen unter Achalm
Ursprung des Namens Achalm
Die von mir poetisch bearbeitete Sage vom Ursprung des Namens der Burg Achalm (s. Morgenbl. März 1815), wo ich nur aus Versehen einen Pfeilschuß statt des sagengemässen Schwertstosses (den Uhland in seinem Eberhard dem Greiner s. dessen Gedichte beibehalten) gesetzt habe, wird auch anders und prosaischer so erzählt: Ein Kaiser habe den hohen und steilen Berg bestiegen, und unterwegens in der Ermattung ausrufen wollen: ach allmächtiger Gott! Wobei ihm der Athem ausgegangen, und er nur Ach allm- hervorgebracht.
Derselbe spitze und isolierte Berg auf dem die Ruinen von Achalm stehen, soll zu seinem Fusse unter der Erde mit einer goldenen Kette umflochten seyn; weswegen die Bauern da schon öfters Schatzgräbereien angestellt. (102)
Dies teilte Gustav Schwab Wilhelm Grimm im Rahmen einer kleinen Sagensammlung am 20. Oktober 1816 mit. Er hatte die Texte überwiegend aus der Beschreibung Württembergs von Johann Martin Rebstock (1699) exzerpiert.
Gespenster und umgehende Tote
Die Lage Eningens am Fuße der Alb, wo die Sagen „reicher fließen“ (Oberamtsbeschreibung von Reutlingen von 1893, Seite 152), und die kühngeformten Berge der prächtigen Umgebung schon von alten Zeiten her mächtig auf das Gemüt und die Phantasie eingewirkt haben, sowie das lebhafte und bewegte Naturell der Eninger, das sich für Neues leicht, wenn auch nicht gerade nachhaltig tief erregen läßt, endlich der Umstand, daß viele Kauf- und Handelsleute („Eninger Krämer“) fast in allen Städten und Dörfern des In- und Auslandes verkehrten - diese drei Punkte bringen es mit sich, daß an volkstümlichen Überlieferungen auf allen Gebieten Vieles sich hier findet. Aber unsere materialistische, verstandeskalte Zeit drängt das Alte, das Überlieferte, besonders aber den alten Aberglauben mit der früher so beliebten Sage mehr und mehr in den Winkel oder in den Kreis weniger Freunde, Nachbarn oder Familien.
Und auch hier will das junge Geschlecht von Vielem nichts mehr wissen; das "dumme" Alte wird erzählt, um ein mitleidiges Lächeln über die vielgläubigen Ahnen anbringen zu können - wenigstens ist das so in größerer Gesellschaft, im Wirtshaus. So ein Aufgeklärter bringt es mitunter aber doch trotzdem fertig, bei Unannehmlichkeiten mancher Art, bei Krankheit oder bei der gefürchteten Aushebung zum Militär „zu jemand zu gehen“, um sich mit Sprüchen, Amuletten und anderen Mitteln feien zu lassen. Traurig, aber leider wahr!
Will der Sammler reichere Kunde und gläubigere Anhänger alter Überlieferungen finden, so muß er sich an ein altes Mütterlein oder einen ergrauten Vertreter vergangener Tage wenden; man darf dabei aber ja nicht glauben, alles aus den Leuten herausbringen zu können; mit einem kurzen "das sag ich nicht!" oder "ich kann es nicht sagen!" werden die schönsten Geheimnisse zu einem Privatbesitz weniger Eingeweihter gemacht. "So lebt vieles unter der Oberfläche unvermerkt fort", und der Sammler muß nicht selten die betrübende Wahrnehmung machen, einen alten Schatz zwar nach seinem Vorhandensein zu kennen, ihn aber nicht heben und der Vergessenheit entziehen zu können. [...]
Ein "feuriger Reiter" ohne Kopf ergeht sich unter der Achalm am Hag; aber nicht alle Leute sehen ihn. Ein schwarzer "gottsträflicher" Pudel zeigt sich bisweilen auf dem Fußweg von Eningen nach Pfullingen (sog. Boll); das Gespenst nimmt seinen Weg dem Ursulaberg zu und hat auch einmal einen, der nachts von der Mühle heimkehrte, auf Irrwegen diesem Berge zugeführt. Ganz gefährlich steht es um die Leute, die nachts von einer Bösen (Hexe ?) ohne Kopf besucht werden. Geräuschlos schleicht sie daher; am andern Morgen ist alles Vieh losgebunden; ja einmal hat die Böse sogar einen Mann im Arrest aufgesucht und ihn weidlich durchgeprügelt.
Irrlichter giebt es an verschiedenen Orten, so im sog. Banget, am Weistenberg, Katzenbuckel. Auf dem Kirchhof zeigt sich ein Licht, das nahe kommt, so bald man etwas vom Boden aufhebt. Auch in der Eninger Kirche soll es nicht ganz geheuer sein. Man habe sogar vor nicht zu langer Zeit während der Sonntagskinderlehre einen früheren Geistlichen zum Altar gehen sehen, so daß viele Mädchen in Ohnmacht gesunken seien und der Geistliche das Amen habe sprechen müssen. Aus vielen Äußerungen hiesiger Bewohner kann geschlossen werden, daß das "Volk" zwischen dem rechen Glauben (Kirchenglauben) und den Gespenstern, den Irrlichtern, den Spukgeister, dem wilden Heer u.a. insofern einen Zusammenhang herstellt, als ein gläubig-frommer Sinn vor allen bösen Einflüssen bewahrt. So äußerte sich ein Bewohner: "Ich glaube ja nicht viel und will auch nicht zu den Frommen gehören; aber wenn ich des Morgens aufstehe, so sage ich: "Das walte Gott". Ich mag dann hingehen, wo ich will, so fürchte ich mich nicht; auch beim Gewitter denke ich, du hast den Tag mit Gebet angefangen und auch sonst nichts besonderes Böses gethan, deswegen wird es dir auch nicht schaden." Wie überall ist ferner die Ansicht verbreitet, daß, wer Marksteine versetzt, Opfer stiehlt, sich in den unrechten Besitz von Häusern und Äckern setzt, geisten d.h. umgehen muß. Nur (wenig) Jahre zurück hat es in einem hiesigen Hause ganz gewaltig gespukt, so daß alle Nachbarn und, wie erzählt wurde, der Geistliche in das betreffende Haus gerufen wurde. Eine Nachtwache, gebildet aus dem Landjäger und einem hiesigen Bäcker und Gemeinderat, letzterer seinen Mut in Gestalt einer Flasche Rotwein mit sich führend, hörte auf das ängstliche Schreien und Jammern der Hausfrau und Kinder hin wirklich ein "starkes 3maliges Klopfen." Aber "was" und "wer" es sei, weiß man bis heute noch nicht. (103)
Die Überlieferungen zeichnete Schullehrer G. Krieg in seinem Konferenzaufsatz im Jahr 1900 auf.
Genkingen
Der Geist in der Esche
Bei Genkingen auf der Alb steht an dem Wege, der nach Pfullingen führt, eine alte hohle Esche, darin wohnt ein Geist, der die vorübergehenden Menschen erschreckt, sie anhält und mit in die Esche zu nehmen sucht. Deshalb wagt es Niemand, selbst nicht bei Regenwetter, sich in den hohlen Baum hineinzustellen. Diesen Geist will man sogar schon gesehen haben. Er soll eine rothe Weste, schwarze Hosen und weiße Strümpfe tragen. (104)
Belsen
Die Belsener Kapelle
Die Volkssage von Belsen erklärt diese Kirche, die seit undenklicher Zeit zum Gottesdienst der Gemeinde eingerichtet ist, für einen heidnischen Bels- oder Baalstempel, von dem sie auch den Namen Belsen ableitet, setzt den Farrenberg, wohl auch den Roßberg damit in Verbindung, indem sie erzählt, daß auf diesen Höhen das heilige Opfervieh geweidet wurde, und zeigt noch im Innern der Capelle den Stein, an welchen die Opfer gebunden wurden. (105)
Die von Gustav Schwab in seinem Albführer 1823 als „Volkssage“ bezeichnete Deutung der rätselhaften romanischen Bildwerke der Belsener Kapelle ist natürlich eher eine Sage der Gebildeten, denen der antike Baals-Kult geläufig war. Bereits im 18. Jahrhundert haben sich Altertumsforscher an Interpretationen der Plastiken versucht. In einem kritischen Exkurs setzte sich Schwab mit den gelehrten Phantasien auseinander. Er stellte fest, dass auch die „Volkstradition“ die Baals-Deutung bevorzuge, bemerkte dann aber durchaus einsichtsvoll:
Doch möchte sie dorthin erst durch die gelehrte Welt, durch Pfarrer oder Schulmeister gekommen seyn.
Dem Pfarrer die Predigt aus dem Kopf nehmen
Der Hexen- und Geisterglauben wurzelt in Belsen im fruchtbarsten Boden; denn wo einst Götter verehrt wurden, treiben Geister und Hexen ihr Wesen. Ganze Familien sind im Verdacht, Hexerei zu treiben. Von weit her werden die Hexenmeister besucht um Unholde zu bannen. In der Schlucht zwischen dem Farren- und Heuberge ist es nicht geheuer und gefährlich den Weg des Nachts zu gehen. Hier begegnet man Hexen und Kobolden und zuweilen einem Manne, der kein Herz, an dessen Statt aber ein Licht hat und den Kopf unter dem Arm trägt. Es ist diess eine merkwürdige Identifizirung Wuodans und Frô's für eine Stelle, wo ganz in der Nähe ein Licht- oder Sonnen-Kultus bestanden hat.
Wenn der Redefluss des Geistlichen, welcher in der Kapelle zu predigen hat ins Stocken gerathet. so sind die Leute fest überzeugt, dass die Jungfrau, welche von der Ruine Andeck herkommt ihm auf seinem Gang zur Kirche begegnet ist. Mehr noch als diese Begegnung ist die Sage verbreitet, dass noch ein Heide in der Kapelle sei, welcher dem Pfarrer die Predigt aus dem Kopf nehme. (106)
Theophil Rupps Buch „Aus der Vorzeit Reutlingens und seiner Umgebung“ (1864) ist einer der zahlreichen Versuche, mythologische Kombinationen auf heimatliche Namen und Überlieferungen anzuwenden. Selbstverständlich durfte darin ein Kapitel über die Belsener Kapelle nicht fehlen.
Unterhausen
Gang unter der Echaz
Unterhausen gegenüber, auf der rechten Thalseite, ragt das sogenannte Burgholz mit einem vorspringenden Felsen hervor, welcher der Burgerstein, Burgstein genannt wird, und nach Crusius einst eine Greifensteinische Burg trug. Unter demselben bemerkt man noch ein gemauertes Gewölbe, das tief in den Berg hineinführt, und der Sage nach mit einem, unter der Echaz durchgehenden unterirdischen Gang zusammenhängt. (107)
Unterirdische Gänge werden von den Leuten auch da vermutet, wo sie eigentlich unmöglich sind. Wenn alle diese Geschichten wahr wären, wäre ganz Deutschland von einem riesigen Höhlensystem durchlöchert. Man darf annehmen, dass es sich um dasjenige traditionelle Sagen-Motiv handelt, das heute noch am weitesten mündlich verbreitet ist.
Lichtenstein
Herzog Ulrichs Zuflucht
Gewiß ist aus diesem Wenigen schon ersichtlich, wie der Lichtenstein eigentlich der Glanzpunkt der Alppartie ist, die wir von Reutlingen aus angetreten haben; allein welchem Württemberger und Schwaben würde nicht, wenn er den Namen „Lichtenstein“ hört, unwillkürlich auch das Wort „Nebelhöhle“ oder „Nebelloch“, wie man es früher hieß, auf die Zunge kommen? Beide sind ja in der württembergischen Volkssage unzertrennlich, laut welcher Herzog Ulrich, als er sich von dem schwäbischen Bunde flüchtig im Lande herumtrieb, in der Nebelhöhle eine sichere Zuflucht gefunden habe und allda von dem nahem Lichtenstein aus mit Speise und Trank versehen worden sei! (108)
Wie hier Theodor Griesinger 1866 wusste schon Wilhelm Zimmermann 1836 von einer angeblichen „Volkssage“ vom Aufenthalt Ulrichs in der Nebelhöhle. Diese Überlieferung geht aber ganz auf den 1826 erschienenen Erfolgsroman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff zurück. Dieses Buch war auch der Grund für die Erbauung des historistischen „Märchenschlosses“ Lichtenstein um 1840.
Während der Nebelhöhlen-Aufenthalt von Hauff erfunden wurde, gab es eine ältere Tradition über Herzog Ulrich und Schloss Lichtenstein. Schwabs Albbeschreibung, eine Quelle Hauffs, zitierte die Beschreibung des Schlosses Lichtenstein bei Martin Crusius am Ende des 16. Jahrhunderts. Diese lautet in der Übersetzung von Johann Jakob Moser:
Einen Stuck-Schuß weit von Holzelfingen, gegen Mittag sieht man das Schloß Lichtenstein, welches nicht groß ist und auf einem Felsen ligt, so daß die untere Zimmer in den Felsen gehauen sind. Dieses hat, wie man sagt, eine alte Edel-Frau erbauet; man weißt aber nicht, wer sie gewesen und zu welcher Zeit sie gelebt. Doch ist von alten Leuthen erzehlt worden, daß sie, da der Bau zu Ende war, gesagt habe: Nun bin ich GOttes Freundin, aber der gantzen Welt Feindin. Denn sie glaubte, sie sey nun wieder jedermann in demselben sicher. [...] Im obern Stockwerck ist eine überaus schöne Stuben oder Saal, rings herum mit Fenstern, aus welchen man biß an den Asperg sehen kan: Darinn hat der vertriebene Fürst, Ulrich von Würtemberg, öffters gewohnt, der des Nachts vor das Schloß kam, und nur sagte: Der Mann ist da; so wurde er eingelassen.
NACHWEISE
Zu den Abkürzungen:
http://archiv.twoday.net/stories/5401895/
(85) Schwab S. 73. Vgl. Graf, Schwabensagen; Wilhelm Kinkelin, Das Pfullinger Heimatbuch, 1956, S. 559. Deutung der Marktbrunnendarstellungen: Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 7f.
(86) Alexander Patuzzi, Schwäbische Sagen-Kronik, 1844, S. 30f. Vgl. Wilhelm Zimmermann, Gedichte, 1832, S. 170-173 (in der 2. Aufl. 1839, S. 245-249 ohne Ortsbezug unter dem Titel „Der verzauberte Schatz. Volkssage“); Birlinger II, S. 263: Mündlich.
(87) Haderthauer S. 139f. nach Schott II, Bl. 117-119v: Schmückle IX. 1847.
(88) Schwab S. 72f.
(89) Pfarrbeschreibung von Dietrich Friedrich Wilhelm Meyer (1828), Stadtarchiv Pfullingen B 1123, S. 40-43 (Ü). Vgl. Hermann Taigel, in: Pfullingen einst und jetzt, 1982, S. 110-113 (dort leicht gekürzt). Herrn Taigel danke ich auch hier für Unterstützung.
(90) Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853, S. 751f. Vgl. Meier S. 3-18.
(91) Haderthauer S. 138 nach Schott II, Bl. 112-112v: Schmückle VIII. 1846.
(92) Schott II, Bl. 108-110: Wanser VIII. 1847; Karl Bohnenberger, Volkstümliche Überlieferungen in Württemberg, 1980, S. 5 = Württembergische Jahrbücher 1904 I, S. 95. Vgl. Meier S. 3f.
(93) Schott II, Bl. 125-125v: Martens VIII. 1847. Ursenberg: Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 17.
(94) Haderthauer S. 148 nach Schott II, Bl. 145-145v: Carl Albert Zeller 26.12.1845.
(95) Haderthauer S. 140f. nach Schott II, Bl. 123-124v: Schmückle IX. 1847. Vgl. Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 49; KA Pfullingen; OAB Reutlingen, 1893, S. 159.
(96) Meier S. 224f.: Mündlich aus Pfullingen (Ü); KA Pfullingen. Vgl. HDA 2 (1930), Sp. 352-357.
(97) KA (Ü).
(98) KA (Ü).
(99) Meier S. 234f.: Mündlich aus Pfullingen.
(100) Paul Schwarz, Ludwig Uhlands Beziehungen zu Pfullingen, in: BllSAV 86 (1980), S. 115 nach der Pfarrbeschreibung Meyers (Ü). Vgl. Meier S. 345.
(101) Schwab S. 74. Vgl. Haderthauer S. 35; Meier S. 288f.; Martin Fink/Ina Brandmaier, Pfullinger Sagen, 1987, S. 19.
(102) Haderthauer S. 34 nach Staatsbibliothek Berlin, Nachl. Grimm 688 (Ü). Vgl. Schwab S. 79f.; Meier S. 344.
(103) KA (Ü).
(104) Meier S. 251: Mündlich aus Genkingen.
(105) Schwab S. 51, 300. Vgl. Meier S. 296-298.
(106) Theophil Rupp, Aus der Vorzeit Reutlingens und seiner Umgebung, 1864, S. 42f. (Ü)
(107) OAB Reutlingen, 1824, S. 127 (Ü). Vgl. Graf, Stuttgart, S. 18; Keith Thomas, Vergangenheit, Zukunft, Lebensalter, 1988, S. 37 (für England).
(108) Theodor Griesinger, Württemberg. Nach seiner Vergangenheit und Gegenwart in Land und Leuten, 1866, S. 169 (Ü); Martin Crusius, Schwäbische Chronick, Bd. 2, Frankfurt a. M. 1733, S. 426. Vgl. Max Schuster, Der geschichtliche Kern von Hauffs Lichtenstein, 1904, S. 9, 18-30; Hans Binder, Ein Fürst und ein Dichter begründen den Ruhm der Nebelhöhle, in: Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde, Reihe A Heft 4,1969, S. 33-55, hier S. 47-51. Zum Schloss vgl. Barbara Potthast, Der Lichtenstein – ein Sehnsuchtsort des 19. Jahrhunderts, in: Kurzer Aufenthalt, 2007, S. 197-201.
Archivversion dieses Eintrags:
http://www.webcitation.org/66SlMnkR9
KlausGraf - am Samstag, 21. Januar 2012, 13:28 - Rubrik: Landesgeschichte
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http://filosofiastoria.wordpress.com/2012/01/20/mediatheca-franciscana-manoscritti-del-fondo-antico-del-sacro-convento-di-assisi/
weist auf die Handschriftendigitalisierung hin, die mir zumindest schon seit langem bekannt ist.
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KlausGraf - am Samstag, 21. Januar 2012, 10:47 - Rubrik: Kodikologie
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Da es genügend Archive gibt, die davon keine Ahnung haben (wollen):
http://vifabenelux.wordpress.com/2012/01/20/was-ist-eigentlich-ein-rss-feed/
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http://www.geheugenvannederland.nl/?/nl/collecties/topografie
Über 13.000 Bilddigitalisate, meist Druckgrafik, aus der UB Leiden.

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KlausGraf - am Freitag, 20. Januar 2012, 19:35 - Rubrik: Bildquellen
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KlausGraf - am Freitag, 20. Januar 2012, 11:35 - Rubrik: Open Access
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"Heute berät der Deutsche Bundestag den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen „Umfassende Initiative zur Digitalisierung des Filmerbes starten“. Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) und der zuständige Berichterstatter Johannes Selle:
„Die CDU/CSU-Fraktion begrüßt, dass die Bundesregierung alles dafür tut, das deutsche Filmerbe zu erhalten, da dies ein bedeutendes kulturelles Erbe ist. Angesichts der Digitalisierung stellt die Sicherung des filmischen Gedächtnisses der Nation eine Herkulesaufgabe dar.
Die Bundesregierung hat wesentliche Ziele bereits erreicht: Sie führt die institutionelle Förderung des Kinematheksverbunds verlässlich fort: Die Stiftung Deutsche Kinemathek, das Bundesarchiv-Filmarchiv und das Deutsche Filminstitut widmen sich darin dem Erhalt und der Vermittlung des filmischen Erbes. Im Bundeshaushalt 2012 sind dem Bundesarchiv weitere 350.000 Euro für die technischen Voraussetzungen und zusätzliches Personal bewilligt worden. In der für dieses Jahr angekündigten Novelle des Bundesarchivgesetzes ist eine Pflichtregistrierung deutscher Kinofilme vorgesehen.
Unabhängig davon besteht seit 2004 eine Pflichthinterlegung für mit öffentlichen Mitteln geförderte Kinofilme. Damit werden fast 90 Prozent aller jährlich in Deutschland produzierten Filme erfasst. Die CDU/CSU-Fraktion hält es für anerkennenswert, dass nun auch die Filmförderanstalt als Repräsentantin der Filmbranche die grundsätzliche Bereitschaft zeigt, sich an der Bewahrung des Filmerbes zu beteiligen. Wir danken privaten Organisationen wie der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und anderen für ihren Einsatz für das filmische Erbe.
Die Digitalisierung des Filmbestands ist kein Allheilmittel. Denn noch gibt es keinen digitalen technischen Standard, der voraussichtlich länger als zehn Jahre haltbar wäre. Daher bleibt die analoge Sicherung auf Zelluloid weiter geboten.“"
Pressemitteilung Johannes Selle, CSU_MdB
„Die CDU/CSU-Fraktion begrüßt, dass die Bundesregierung alles dafür tut, das deutsche Filmerbe zu erhalten, da dies ein bedeutendes kulturelles Erbe ist. Angesichts der Digitalisierung stellt die Sicherung des filmischen Gedächtnisses der Nation eine Herkulesaufgabe dar.
Die Bundesregierung hat wesentliche Ziele bereits erreicht: Sie führt die institutionelle Förderung des Kinematheksverbunds verlässlich fort: Die Stiftung Deutsche Kinemathek, das Bundesarchiv-Filmarchiv und das Deutsche Filminstitut widmen sich darin dem Erhalt und der Vermittlung des filmischen Erbes. Im Bundeshaushalt 2012 sind dem Bundesarchiv weitere 350.000 Euro für die technischen Voraussetzungen und zusätzliches Personal bewilligt worden. In der für dieses Jahr angekündigten Novelle des Bundesarchivgesetzes ist eine Pflichtregistrierung deutscher Kinofilme vorgesehen.
Unabhängig davon besteht seit 2004 eine Pflichthinterlegung für mit öffentlichen Mitteln geförderte Kinofilme. Damit werden fast 90 Prozent aller jährlich in Deutschland produzierten Filme erfasst. Die CDU/CSU-Fraktion hält es für anerkennenswert, dass nun auch die Filmförderanstalt als Repräsentantin der Filmbranche die grundsätzliche Bereitschaft zeigt, sich an der Bewahrung des Filmerbes zu beteiligen. Wir danken privaten Organisationen wie der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und anderen für ihren Einsatz für das filmische Erbe.
Die Digitalisierung des Filmbestands ist kein Allheilmittel. Denn noch gibt es keinen digitalen technischen Standard, der voraussichtlich länger als zehn Jahre haltbar wäre. Daher bleibt die analoge Sicherung auf Zelluloid weiter geboten.“"
Pressemitteilung Johannes Selle, CSU_MdB
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 21:32 - Rubrik: Filmarchive
Bild von Klaus Fröhlich aus Beitrag Innenhafen Duisburg am Abend...... auf www.lokalkompass.deOb da auch nachts gearbeitet wird?
s. a. http://archiv.twoday.net/search?q=landesarchiv+duisburg
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 21:10 - Rubrik: Staatsarchive
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"Die Recherchen für den "Ariernachweis" rechtfertigen nach 1933 eine Personalaufstockung"
"Am Frankfurter Stadtarchiv existiert ab 1933 die deutschlandweit erste "Beratungsstelle für Familienforschung und Ariernachweis". Zur "Pflege der Erbgesundheit" dienend, untersteht sie dem Stadtgesundheitsamt und ist mittelbar in die rassistische Vernichtungspolitik einbezogen. Die Einrichtung eines dem Stadtarchiv angeschlosenen Kreissippenamtes wird auf die Nachkriegszeit vertagt. Ab 1938 leitet ein auf den "Endsieg" vertrauender eifriger Nationalsozialist das Archiv. Da er anfangs nur auf äußeren Druck Auslagerungen veranlasst und später keine ausreichenden Transportkapazitäten organisieren kann, steuert das Archiv auf die größte Katastrophe seiner Geschichte hin: 1944 verliert es bei Bombenangriffen unersetzliche Bestände; weitere unbezifferbare entstehen durch die Zerstörung bis ins 19. Jahrhundert reichender städtischer Ämterregistraturen.""
"Zu den sehr spät begonnenen Auslagerungen von Archivgut setzt das Stadtarchiv auch französische Kriegsgefangene und polnische Zwangsarbeiter ein." [Ein zeitgenössischer Film ist dazu in der Ausstellung zu sehen]
"Die letzten Terrorangriffe auf Großstädte haben gezeigt, dass es in dicht besiedelten Stadtteilen sichere Gebäude, in denen Archivbestände unbedenklich aufbewahrt werden können, nicht mehr gibt. ... Es bleibt also nichts anderes übrig, als ... restlos zu räumen." (Kommissar für den Archivschutz, 27. Oktober 1943)"
"Unser Magazin mit den wertvollen, seit Jahrhunderten unangetasteten Beständen war vernichtet. ... Die Brände flackerten immer wieder auf; das Archiv brannte und schwelte drei Wochen lang." (Erna Berger, o. J.)
Quelle: Auswahl von Texten aus der Ausstellung "Das Gedächtnis Frankfurts. 575 Jahre Institut für Stadtgeschichte" (Link zu Informationen zur Ausstellung)
Literaturtipp: Konrad Schneider: Das Stadtarchiv Frankfurt 1933 bis 1945, S. 372-384, in: Das deutsche Archivwesen und der Nationalsozialismus. 75. Deutscher Archivtag 2005 in Stuttgart (=Tagungsdokumentationen zum Deutschen Archivtag, Band 10), Essen 2007
Linktipp: http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_isg_stadtarchiv_33_45 (K. Schneider, Das Statdarchiv Frankfurt von 1933 bis 1945)
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 19:51 - Rubrik: Archivgeschichte
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Ein lesenswerter Blog-Eintrag der Lausitzer Rundschau: ".... Akribische Zeitungslektüre war für sie Pflicht. Die Archivare entschieden in Konferenzen, welche Beiträge es in eines der Regale schaffen sollten. Dann schnippelten die Kollegen das Wichtigste aus, klebten es in Miniatur auf Karten, chiffrierten diese mit komplexen Codes. Das DDR-Regime legte solche Kürzel für jeden Suchbegriff fest. Ob “Kartoffel”, “Berlin” oder “Nasenhaar” – Buchstabenreihen ohne jeden Zusammenhang sollten Ordnung schaffen. Die letzte Archivarin lächelt beim Gedanken daran. Sie brauchte fünf Jahre, um all die Codes auswendig zu lernen. So war sie viele Jahre lang Wikipedia, google und Elias in einem.
Wenn sie geht, bleiben nur die Computer."
Wenn sie geht, bleiben nur die Computer."
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 19:42 - Rubrik: Medienarchive

"Goldbunter Herbst in der Altmark. Laura Perch freut sich auf entspannte Urlaubstage im Dorf ihrer Großeltern. Anstelle des erhofften Empfangs in Gardelegen erwartet sie jedoch ein blutiger Mord. Als Archivarin kann sie Hauptkommissarin Brunner bei den Ermittlungen helfen, denn ein Geheimnis der Vergangenheit zerstört die Idylle in Waldau. Sie können aber nicht verhindern, dass weitere Opfer gefunden werden. Was mit einer ominösen Schatzsuche beginnt, weitet sich zu einer verhängnisvollen Kette von tödlichen Missverständnissen und abgrundtiefer Bosheit aus. ..."
Homepage Heike Schroll, Buchseite
Autorin:
"Heike Schroll, geboren 1961 in Gardelegen, wuchs in Leipzig auf.
Nach Schule und Berufsausbildung mit Abitur begann sie 1981 das Studium der Archivwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben Geschichte und Philosophie umfasste die Ausbildung auch die Historischen Hilfswissenschaften, wie Paläografie, Heraldik, Aktenkunde und Diplomatik.
Seit 1986 arbeitete Heike Schroll als wissenschaftliche Archivarin im Stadtarchiv Berlin und ist seit 1991 im Landesarchiv Berlin tätig.
1996 promovierte sie über das Schicksal der Bestände des Stadtarchivs Berlin im Zweiten Weltkrieg. Sie ist Spezialistin für Provenienzforschung, für Archivgutverluste im Zweiten Weltkrieg sowie für die archivische Überlieferung des DDR-Staates und der DDR-Wirtschaft.
In ihrer Freizeit schreibt Heike Schroll Kriminalromane.
Sie ist verheiratet und lebt in Berlin."
Quelle: Homepage Heike Schroll
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 19:31 - Rubrik: Unterhaltung
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"Wer zu privaten Zwecken einen Tag im Stadtarchiv recherchieren möchte, muss derzeit 5,10 Euro zahlen, für einen halben Tag sind es 2,60 Euro. Die Verwaltung wollte kräftig an der Gebührenschraube drehen: Mindestens 15 Euro sollten gezahlt werden, stand in einem neuen Satzungsentwurf zu den Verwaltungskosten. Die Gebühr für eine Woche sollte sich von 15,30 auf 50 Euro erhöhen. Neu einführen wollte man zudem eine Jahresgebühr von 100 Euro.
Der Stadtrat schmetterte das Papier aus dem Rathaus aber Ende Dezember ab. Gleichwohl: Höhere Gebühren für Archivnutzer sind damit nicht vom Tisch. Kulturamtsleiterin Cornelia Klose (SPD) erklärte, im zweiten Halbjahr dieses Jahres einen neuen Vorschlag vorlegen zu wollen. Zugleich betonte sie, dass die Verwaltung keinen "Affront gegenüber den Archivnutzern" wolle: "Das Interesse am Archiv soll bleiben." Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) betonte, dass die Einnahmen aus der Gebühr auch direkt dem Archiv zugutekommen werden.
Der seit Jahresbeginn das Archiv leitende Wolfram Theilemann hatte erst Anfang dieser Woche betont, wie wichtig ihm sei, gerade bei jüngeren Leuten das Interesse am Archiv zu wecken. Ebenso liegt ihm eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und engagierten Bürgern am Herzen. Er lädt deshalb am 25. Januar zu einem öffentlichen Gespräch in den Bürgersaal des Nordhäuser Rathauses. Beginn ist 19 Uhr."
Quelle: Thüringer Allgemeine Zeitung, 12.1.12
Anm.: Das sind aber üppige Preise!
Der Stadtrat schmetterte das Papier aus dem Rathaus aber Ende Dezember ab. Gleichwohl: Höhere Gebühren für Archivnutzer sind damit nicht vom Tisch. Kulturamtsleiterin Cornelia Klose (SPD) erklärte, im zweiten Halbjahr dieses Jahres einen neuen Vorschlag vorlegen zu wollen. Zugleich betonte sie, dass die Verwaltung keinen "Affront gegenüber den Archivnutzern" wolle: "Das Interesse am Archiv soll bleiben." Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) betonte, dass die Einnahmen aus der Gebühr auch direkt dem Archiv zugutekommen werden.
Der seit Jahresbeginn das Archiv leitende Wolfram Theilemann hatte erst Anfang dieser Woche betont, wie wichtig ihm sei, gerade bei jüngeren Leuten das Interesse am Archiv zu wecken. Ebenso liegt ihm eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und engagierten Bürgern am Herzen. Er lädt deshalb am 25. Januar zu einem öffentlichen Gespräch in den Bürgersaal des Nordhäuser Rathauses. Beginn ist 19 Uhr."
Quelle: Thüringer Allgemeine Zeitung, 12.1.12
Anm.: Das sind aber üppige Preise!
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 19:21 - Rubrik: Kommunalarchive
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"Poster Series – Personal Project
This artwork is part of my so called »archive project«, where I redesign old family photos and slides taken by my grandfather, who used to be a photographer."
Homepage Swantje Wenz
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 19:16 - Rubrik: Wahrnehmung
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For the Record - Library & Archives Canada from Jeff Lively on Vimeo.
"Worked as the Creative Director to produce an awareness piece intended for the general public to explain what LAC does & why basically.A combination of motion graphics & live action video. I shot the original footage using the Canon 5D DSLR and the Kessler Phillip Bloom Slider.
Written & produced by Hyperactive Productions for Library & Archives Canada. "
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 19:11 - Rubrik: English Corner
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WW2 Poster from Carl Mclaren on Vimeo.
WW2 Poster from Carl Mclaren on Vimeo.
Animated series of WW2 posters from the IWM archives, for display at IWM NorthWolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 19:05 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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rebus:archive by PTFS Europe from PTFS Europe on Vimeo.
Ein Archiv für Bibliotheken?Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 18:54 - Rubrik: Wahrnehmung
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vielleicht eine Idee für einen archivischen Imagefilm?
Déménagement EUROFLASH, votre spécialiste du transfert d’entreprise from JL Blanchemain on Vimeo.
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 18:52 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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Tagung des Deutschen Historischen Instituts Paris und des Instituts für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Start des Blogportals de.hypotheses.org (Digital Humanities am DHIP #4) . In München.
Ich referiere über Archivalia & Co.
Programm und Näheres:
http://redaktionsblog.hypotheses.org/136
Ich referiere über Archivalia & Co.
Programm und Näheres:
http://redaktionsblog.hypotheses.org/136
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Mein Kommentar:
http://log.netbib.de/archives/2012/01/19/lasst-tausend-bucher-brennen/
Siehe hier
http://archiv.twoday.net/stories/3351291/
Update:
http://libreas.wordpress.com/2012/01/23/uber-paperbackups-darf-man-bucher-wegwerfen-und-was-hat-apple-vor/
http://log.netbib.de/archives/2012/01/19/lasst-tausend-bucher-brennen/
Siehe hier
http://archiv.twoday.net/stories/3351291/
Update:
http://libreas.wordpress.com/2012/01/23/uber-paperbackups-darf-man-bucher-wegwerfen-und-was-hat-apple-vor/
American Education is in the Dumpster (von brewbooks) - CC-BY-SA
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http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN679699112
Anonyme Rittererzählungen (Liebesgeschichten), publiziert 1796 in Berlin.
I. Der Rheinturm. [1]
Als Stoffgrundlage dient die Erzählung über die Belagerung von Alt-Eberstein, siehe etwa
http://de.wikisource.org/wiki/Die_Belagerung_von_Alt-Eberstein
II. Das Witwengericht. 43
Zum Stoff (Otto III. Ehefrau) siehe etwa Maßmann
http://books.google.de/books?id=xGITAAAAQAAJ&pg=PA1084
Grimm Deutsche Sagen Nr. 479f.
http://es.wikipedia.org/wiki/La_justicia_del_emperador_Ot%C3%B3n_III
III. Der getäuschte Buhle. 67
Protagonist: Herr Heinrich von Ramstein aus dem Westrich
IV. Herzog Bertold von Zäringen. 103
V. Die schöne Provenzalin. 140
Geschichte um den Merowinger Theudebert.
VI. Ursprung der Welfen. 185
Die Mehrlingssage der Welfen, an Isenbart angehängt. Zum Stoff:
http://archiv.twoday.net/stories/31622690/
Dieric Bouts zur Sage über Otto III. ca. 1460
Anonyme Rittererzählungen (Liebesgeschichten), publiziert 1796 in Berlin.
I. Der Rheinturm. [1]
Als Stoffgrundlage dient die Erzählung über die Belagerung von Alt-Eberstein, siehe etwa
http://de.wikisource.org/wiki/Die_Belagerung_von_Alt-Eberstein
II. Das Witwengericht. 43
Zum Stoff (Otto III. Ehefrau) siehe etwa Maßmann
http://books.google.de/books?id=xGITAAAAQAAJ&pg=PA1084
Grimm Deutsche Sagen Nr. 479f.
http://es.wikipedia.org/wiki/La_justicia_del_emperador_Ot%C3%B3n_III
III. Der getäuschte Buhle. 67
Protagonist: Herr Heinrich von Ramstein aus dem Westrich
IV. Herzog Bertold von Zäringen. 103
V. Die schöne Provenzalin. 140
Geschichte um den Merowinger Theudebert.
VI. Ursprung der Welfen. 185
Die Mehrlingssage der Welfen, an Isenbart angehängt. Zum Stoff:
http://archiv.twoday.net/stories/31622690/
KlausGraf - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 13:38 - Rubrik: Landesgeschichte
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Es gibt nicht nur den Ngram-Viewer von Google-Books
http://books.google.com/ngrams/
http://archiv.twoday.net/search?q=ngram
Aus Anlass von
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg46733.html
einige jüngere Hinweise zum Thema:
http://weblog.hist.net/archives/5683
stellt das N-Gram-Tool des UK Web Archive vor:
http://www.webarchive.org.uk/ukwa/ngram/
und verweist auf den eigenen Beitrag zum JSTOR-Viewer:
http://weblog.hist.net/archives/5433
Das JSTOR-Tool:
http://dfr.jstor.org/
http://schmalenstroer.net/blog/2012/01/bookworm-ein-weiteres-culturomics-projekt/
bespricht http://bookworm.culturomics.org/ (datenbasis: Internet Archive)
Eine musikalische Anwendung:
http://www.peachnote.com
Was gibts noch?
http://books.google.com/ngrams/
http://archiv.twoday.net/search?q=ngram
Aus Anlass von
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg46733.html
einige jüngere Hinweise zum Thema:
http://weblog.hist.net/archives/5683
stellt das N-Gram-Tool des UK Web Archive vor:
http://www.webarchive.org.uk/ukwa/ngram/
und verweist auf den eigenen Beitrag zum JSTOR-Viewer:
http://weblog.hist.net/archives/5433
Das JSTOR-Tool:
http://dfr.jstor.org/
http://schmalenstroer.net/blog/2012/01/bookworm-ein-weiteres-culturomics-projekt/
bespricht http://bookworm.culturomics.org/ (datenbasis: Internet Archive)
Eine musikalische Anwendung:
http://www.peachnote.com
Was gibts noch?
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http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12260760/492531/Der-Potsdamer-Historiker-Manfred-Goertemaker-ueber-die-Aufarbeitung.html
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarren-berger (FDP) hat den Historiker Manfred Görtemaker und den Rechtswissenschaftler Christoph Safferling mit der Aufarbeitung der NS-Geschichte des Ministeriums beauftragt. Mit Görtemaker sprach Rüdiger Braun.
Auszüge:
Eduard Dreher war 1. Staatsanwalt am Sondergericht Innsbruck und Mitwirkender an Todesurteilen, dann aber von 1951 bis 1969 im BMJ tätig. Ernst Kanter war Generalrichter im besetzten Dänemark und wirkte an 103 Todesurteilen mit. Nach dem Krieg war er bis 1953 Ministerialdirigent im BMJ.
Die Ministerien ignorieren das Bundesarchivgesetz:
Es gibt tatsächlich kaum einen Teil der deutschen Geschichte, der so gut erforscht ist wie die Zeit zwischen 1933 und 1945. Das gilt aber nicht für die Ministerien und ihre NS-Vergangenheit. Das hängt damit zusammen, dass die Personalakten bisher in der Regel nicht zugänglich waren. Die sind zum Teil noch in den Ministerien vorhanden, auch mit der Begründung, dass diese Akten immer noch gebraucht würden. Aber es hat sicher auch ein mangelndes historisches Bewusstsein oder einfach mangelnde Bereitschaft gegeben, diese Dinge selbst aufzuarbeiten, um das eigene Nest nicht zu beschmutzen. Dabei ist der Bereich der Justiz besonders sensibel, weil es hier nicht zuletzt um Fragen der rechtlichen Moral geht.
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarren-berger (FDP) hat den Historiker Manfred Görtemaker und den Rechtswissenschaftler Christoph Safferling mit der Aufarbeitung der NS-Geschichte des Ministeriums beauftragt. Mit Görtemaker sprach Rüdiger Braun.
Auszüge:
Eduard Dreher war 1. Staatsanwalt am Sondergericht Innsbruck und Mitwirkender an Todesurteilen, dann aber von 1951 bis 1969 im BMJ tätig. Ernst Kanter war Generalrichter im besetzten Dänemark und wirkte an 103 Todesurteilen mit. Nach dem Krieg war er bis 1953 Ministerialdirigent im BMJ.
Die Ministerien ignorieren das Bundesarchivgesetz:
Es gibt tatsächlich kaum einen Teil der deutschen Geschichte, der so gut erforscht ist wie die Zeit zwischen 1933 und 1945. Das gilt aber nicht für die Ministerien und ihre NS-Vergangenheit. Das hängt damit zusammen, dass die Personalakten bisher in der Regel nicht zugänglich waren. Die sind zum Teil noch in den Ministerien vorhanden, auch mit der Begründung, dass diese Akten immer noch gebraucht würden. Aber es hat sicher auch ein mangelndes historisches Bewusstsein oder einfach mangelnde Bereitschaft gegeben, diese Dinge selbst aufzuarbeiten, um das eigene Nest nicht zu beschmutzen. Dabei ist der Bereich der Justiz besonders sensibel, weil es hier nicht zuletzt um Fragen der rechtlichen Moral geht.
KlausGraf - am Donnerstag, 19. Januar 2012, 12:29 - Rubrik: Staatsarchive
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http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:UF#Tausende_Commons-Dateien_von_L.C3.B6schung_bedroht_.28Golan_v._Holder.2C_Entscheidung_des_US_Supreme_Court.29
"Der Fall Golan v. Holder ist heute vom Supreme Court entschieden worden (PDF), der Uruguay Round Agreements Act wurde bestätigt. Das heißt, dass etliche Werke, die in ihren Ursprungsländern (bspw. Deutschland) nach der üblichen Formel 70 Jahre pma mittlerweile gemeinfrei sind, in den USA weiterhin geschützt bleiben, weil sie 1996 (in den meisten Fällen) für 95 Jahre ab Veröffentlichung geschützt wurden."
Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Als ob 70 Jahre pma nicht mehr als genug sind. Tausende Medien auf Commons, die in Europa eindeutig gemeinfrei sind, werden wohl gelöscht werden müssen, u.a. Tucholsky-Werke.
Update:
http://www.nytimes.com/2012/01/19/business/public-domain-works-can-be-copyrighted-anew-justices-rule.html?_r=1
http://philobiblos.blogspot.com/2012/01/supreme-court-rules-on-public-domain.html
http://archiv.twoday.net/stories/64956524/
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Golan_v._Holder_(2012_slip_opinion).pdf
http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Deletion_requests/All_files_copyrighted_in_the_US_under_the_URAA
Steht zur Löschung an: Gemälde von Max Liebermann gest. 1935 - hochgeladen von Praefcke
"Der Fall Golan v. Holder ist heute vom Supreme Court entschieden worden (PDF), der Uruguay Round Agreements Act wurde bestätigt. Das heißt, dass etliche Werke, die in ihren Ursprungsländern (bspw. Deutschland) nach der üblichen Formel 70 Jahre pma mittlerweile gemeinfrei sind, in den USA weiterhin geschützt bleiben, weil sie 1996 (in den meisten Fällen) für 95 Jahre ab Veröffentlichung geschützt wurden."
Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Als ob 70 Jahre pma nicht mehr als genug sind. Tausende Medien auf Commons, die in Europa eindeutig gemeinfrei sind, werden wohl gelöscht werden müssen, u.a. Tucholsky-Werke.
Update:
http://www.nytimes.com/2012/01/19/business/public-domain-works-can-be-copyrighted-anew-justices-rule.html?_r=1
http://philobiblos.blogspot.com/2012/01/supreme-court-rules-on-public-domain.html
http://archiv.twoday.net/stories/64956524/
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Golan_v._Holder_(2012_slip_opinion).pdf
http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Deletion_requests/All_files_copyrighted_in_the_US_under_the_URAA
Steht zur Löschung an: Gemälde von Max Liebermann gest. 1935 - hochgeladen von PraefckeKlausGraf - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 21:46 - Rubrik: Archivrecht
Ein Interview mit der Künstlerin Jenny Michel - ausnahmsweise ohne Archiverwähnung!
Homepage der Künstlerin
Homepage der Künstlerin
Wolf Thomas - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 21:00 - Rubrik: Wahrnehmung
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Francis McKee | Centre for Contemporary Arts from Creative Scotland on Vimeo.
"One of the biggest things we have for next year is a huge archive project for the Third Eye Centre and CCA from 1973 to the present, looking at everything, digitising old archives, films from the 70’s, pulling that altogether and asking people what they can tell us about it and that will happen from the summer onwards and I think that will be one of the most exciting things we’re doing."Wolf Thomas - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 20:53 - Rubrik: Filmarchive
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El Archivo de San Fernando de Henares from portfoliodeanaesteban on Vimeo.
Vídeo promocional del archivo de la ciudad de San Fernando de Henares (Madrid). Realizado en 2008.Anm.: Archive erzeugen offensichtlich eine atemlose Spannung. ;-)
Wolf Thomas - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 20:47 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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"Nachdem der alte Arbeitskreis kritischer BibliothekarInnen mehrheitlich seine Arbeit eingestellt hat (s. http://www.akribie.org), versuchen wir - ein Kreis von jüngeren und älteren BibliothekarInnen und Fachangestellten aus verschiedenen Zweigen des deutschen Bibliothekswesens, etwas Neues aufzubauen: den Arbeitskreis Kritische Bibliothek."
http://www.kribiblio.de
http://www.kribiblio.de
SW - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 20:06 - Rubrik: Bibliothekswesen
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Eine Gebührenerhöhung soll ein Plus von 400 € in die leeren Kassen spülen. Gepaart mit dem Zaubermittel der "interkommunalen Kooperation" soll so archivseitig der Haushalt konsolidiert werden- ein Klassiker eben.
Quelle: Bad Berleburg Stadtverordnetenversammlung v. 5.12.2011, TOP 5.5. (Anlage zur Sitzungsvorlage S. 20)
Quelle: Bad Berleburg Stadtverordnetenversammlung v. 5.12.2011, TOP 5.5. (Anlage zur Sitzungsvorlage S. 20)
Wolf Thomas - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 20:02 - Rubrik: Kommunalarchive
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Von Dörte Böhner:
http://bibliothekarisch.de/blog/2012/01/18/fuer-oeffentliche-bibliotheken-keine-alternativen-zur-onleihe/
Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=onleihe
http://bibliothekarisch.de/blog/2012/01/18/fuer-oeffentliche-bibliotheken-keine-alternativen-zur-onleihe/
Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=onleihe
KlausGraf - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 19:35 - Rubrik: Bibliothekswesen
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" .... In der zweiten Projektphase ist geplant, das bestehende Netzwerk weiter auszubauen, die gemeinsam genutzte Infrastruktur weiterzuentwickeln und das Archiv inhaltlich wesentlich zu bereichern, um in dieser Weise ein innovatives Forschungsinstrument zu entwickeln und eine umfassende Forschungsressource zu Lucas Cranach zu generieren. Das Projekt soll die interdisziplinäre und interinstitutionelle Forschung sowie die Entwicklung eines internationalen und nachhaltigen Forschungsnetzwerkes befördern.
Die zweite Projektphase verfolgt zwei primäre Ziele:
Die Weiterentwicklung der internetbasierten gemeinschaftlichen Forschungsinstrumente und Arbeitsprozesse, die Archivierung, Austausch und Vermittlung von kunsthistorischen, technologischen, naturwissenschaftlichen und restaurierungswissenschaftlichen Informationen zu unterstützen und damit Wissenschaft und Lehre zu befördern.
Zusammenführung und Generierung kunsthistorischer, technologischer sowie restaurierungs- und naturwissenschaftlicher Dokumentationen zu über 1000 Gemälden von Lucas Cranach und seiner Werkstatt sowie die Digitalisierung und Transkription erhaltener Quellenschriften zum Ausbau eines nachhaltigen Wissensspeichers zu Lucas Cranach, um ein tieferes Verständnis für dessen Kunst zu ermöglichen.
In der zweiten Projektphase werden sich über 30 Partnermuseen, fünf Archive und viele weitere Mitwirkende am Cranach Digital Archive beteiligen. Wir sehen einem erfolgreichen Projektverlauf entgegen, der unseres Erachtens eine Antwort auf die zahlreichen Ansätze offeriert, welche uns neue digitale Technologien ermöglichen.
Bis Dezember 2014 beabsichtigt das cda folgende Projektergebnisse zu erreichen:
Generierung der primären, umfassenden und interinstitutionellen Ressource zu Lucas Cranach, die neue Formen der kunstwissenschaftlichen Forschung befördert
Schaffung einer Plattform, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Kunsthistorikern, Historikern, Restaurierungswissenschaftlern, Naturwissenschaftlern und der Öffentlichkeit anregt und unterstützt
Aufbau einer Ressource, die Erwartungen verschiedener Nutzer erfüllt und sich durch einen hohen Standard wissenschaftlicher Datenpflege auszeichnet
Entwicklung einer Plattform, die den Zugang sowohl zu historischen Dokumentationen als auch zu neuesten Forschungsergebnissen ermöglicht
Schaffung einer Quelle des Wissens über Lucas Cranach den Älteren, seine Söhne und die Werkstatt, welche sich signifikant von dem traditionellen Modell eines auf Fragen der Zuschreibung fokussierten Werkkataloges abhebt
Aufbau einer Ressource, die sich von einem Projekt zu einem nachhaltigem Online-Archiv entwickelt
Generierung eines Modells für weitere Künstler-Archive und interinstitutionelle Netzwerke ....."
Quelle: http://www.lucascranach.org/index_de.html
s. a. http://archiv.twoday.net/stories/6091010/ und http://archiv.twoday.net/stories/6284287/
Die zweite Projektphase verfolgt zwei primäre Ziele:
Die Weiterentwicklung der internetbasierten gemeinschaftlichen Forschungsinstrumente und Arbeitsprozesse, die Archivierung, Austausch und Vermittlung von kunsthistorischen, technologischen, naturwissenschaftlichen und restaurierungswissenschaftlichen Informationen zu unterstützen und damit Wissenschaft und Lehre zu befördern.
Zusammenführung und Generierung kunsthistorischer, technologischer sowie restaurierungs- und naturwissenschaftlicher Dokumentationen zu über 1000 Gemälden von Lucas Cranach und seiner Werkstatt sowie die Digitalisierung und Transkription erhaltener Quellenschriften zum Ausbau eines nachhaltigen Wissensspeichers zu Lucas Cranach, um ein tieferes Verständnis für dessen Kunst zu ermöglichen.
In der zweiten Projektphase werden sich über 30 Partnermuseen, fünf Archive und viele weitere Mitwirkende am Cranach Digital Archive beteiligen. Wir sehen einem erfolgreichen Projektverlauf entgegen, der unseres Erachtens eine Antwort auf die zahlreichen Ansätze offeriert, welche uns neue digitale Technologien ermöglichen.
Bis Dezember 2014 beabsichtigt das cda folgende Projektergebnisse zu erreichen:
Generierung der primären, umfassenden und interinstitutionellen Ressource zu Lucas Cranach, die neue Formen der kunstwissenschaftlichen Forschung befördert
Schaffung einer Plattform, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Kunsthistorikern, Historikern, Restaurierungswissenschaftlern, Naturwissenschaftlern und der Öffentlichkeit anregt und unterstützt
Aufbau einer Ressource, die Erwartungen verschiedener Nutzer erfüllt und sich durch einen hohen Standard wissenschaftlicher Datenpflege auszeichnet
Entwicklung einer Plattform, die den Zugang sowohl zu historischen Dokumentationen als auch zu neuesten Forschungsergebnissen ermöglicht
Schaffung einer Quelle des Wissens über Lucas Cranach den Älteren, seine Söhne und die Werkstatt, welche sich signifikant von dem traditionellen Modell eines auf Fragen der Zuschreibung fokussierten Werkkataloges abhebt
Aufbau einer Ressource, die sich von einem Projekt zu einem nachhaltigem Online-Archiv entwickelt
Generierung eines Modells für weitere Künstler-Archive und interinstitutionelle Netzwerke ....."
Quelle: http://www.lucascranach.org/index_de.html
s. a. http://archiv.twoday.net/stories/6091010/ und http://archiv.twoday.net/stories/6284287/
Wolf Thomas - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 19:16 - Rubrik: Museumswesen
http://digi.ceskearchivy.cz/
"Tagebücher des Grafen Eugen Karl Czernin
von und zu Chudenitz aus den Jahren 1838-1952" Muss ja recht langlebig gewesen sein ...
"Tagebücher des Grafen Eugen Karl Czernin
von und zu Chudenitz aus den Jahren 1838-1952" Muss ja recht langlebig gewesen sein ...
KlausGraf - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 18:55 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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http://www.d-g-v.org/veroeffentlichungen/dgv-informationen/mdgv
Nr. 1-68 (1905-1961) sind als PDFs online.
Nr. 1-68 (1905-1961) sind als PDFs online.
KlausGraf - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 17:36 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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http://www.flickr.com/photos/stadtarchiv_speyer/sets/72157628924861737/
Regestenkartei Stadtarchiv Speyer: Regesten (ab 1241) aus nicht-urkundlichen Beständen bzw. nicht-originaler Überlieferung.
Die Zettelkartei des Stadtarchivs enthält mehrere Hundert Karteikarten mit ms. Vollregesten der Urkunden des Stadtarchivs. Sie werden als Images demnächst bei Monasterium ergänzend "eingehängt" und stehen ebenso auf www.stadtarchiv-speyer.findbuch.net zur Verfügung. Einige Karteikarten beruhen auf nichturkundlichen Beständen (zumeist) des Stadtarchivs. Damit die Arbeit der früheren Archivarskollegen nicht weiterhin "verborgen" bleibt, stellen wir auch diese Regesten zur Verfügung, zunächst in einem Flickr-Album, work-in-progress.
Umsetzung: Mattis Pfänder.
J. Kemper - am Mittwoch, 18. Januar 2012, 15:41 - Rubrik: Landesgeschichte

http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:SOPA_initiative/Learn_more
Während etwa die italienischsprachige Wikipedia mit einer vorgeschalteten schwarzen Infoseite ihre Solidarität zeigt, zeigt die deutschsprachige Wikipedia kaum Engagement. Der ist eine Vulva auf der Hauptseite ja auch wichtiger.
Noch ignoranter: die Franzosen. Dort erfährt man auf der Hauptseite gar nichts.
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