Frereysen, Antonius, of Gmünd, fl. 1559-61: Wimpf 88 (purch. Gmünd), 123, 271 (1561), 285 (1559), 417 (1561, iure … possessor); Copenh 3744 (1560) bietet Needhams IPI. Auch die Kopenhagener Inkunabel stammt aus dem Dominikanerkloster Wimpfen:
http://www.kb.dk/permalink/2006/manus/735/dan/198/?var=
"Anthonius Frereysen de Gammundia" heißt es in einem Besitzvermerk von 1561:
http://books.google.de/books?id=7lELAQAAIAAJ&q=frereysen+wimpfen
Die Familie Gfereis(en) war in Schwäbisch Gmünd ansässig noch im 19. Jahrhundert. Handwerker aus dem 17. Jahrhundert (vor allem Pflasterer) weist Hermann Kissling, Künstler und Handwerker ..., 1995, S. 118f. nach. Aus dem 16. Jahrhundert finde ich nur: Nitsch, Spitalarchiv, 1965 Nr. 965 1541 Jan. 20 Lenz Frereysen verkauft Zins aus einem Haus in der Eutighofer Gasse, den er 1552 ablöst. Die gleiche Person oder ein gleichnamiger Verwandter begegnet 1576 Mai 1 (Deibele, Katharinenspital, 1969, Nr. 206): Lorenz Gföreisen der Gentner verkauft Zins aus seinem Haus beim Türlensteg.
Trotz des seltenen Namens besteht wohl kein Zusammenhang mit dem Heilbronner Apotheker Anton Frereysen, der als VD-16-Beiträger die GND
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119676206
hat. Das Stadtarchiv Heilbronn half auf Facebook weiter: "Bei unserem Heilbronner Anton Fröreisen lässt sich kein Bezug zu Gmünd nachweisen. Allerdings ist auch nicht allzu viel über ihn bekannt: Er wird erstmals im Betbuch von 1574 genannt, 1584 erscheint er anlässlich einer Taufe mit der Bezeichnung "Apotheker" – er war definitiv evangelisch. Er starb (vermutlich in Heilbronn) zwischen 1600 und 1606. Der gleichnamige Sohn wurde am 15. November 1578 in Heilbronn getauft, 1604 gründete er die Einhorn-Apotheke; er starb hier am 25. Juli 1639.
Die Heilbronner Namensträger schreiben sich stets mit "ö" Fröreisen oder Fröreysen."
http://www.facebook.com/stadtgeschichte.heilbronn/posts/440590245974444
Testimonium des Heilbronner Apothekers 1592:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00023013/image_230
In den Beiträgen zur württembergischen Apothekengeschichte wurde er behandelt laut
http://books.google.de/books?id=mL7RAQ7bx3gC&pg=PA176&q=apotheke+heilbronn+anton
[Ich hatte zwar hier darauf hingewiesen, dass Wankmüllers Beiträge online sind, es aber offenkundig wieder vergessen:
Langer Link 1
Langer Link 2 ]
Dass ein evangelischer Heilbronner dem Wimpfener katholischen Dominikanerkonvent Bücher geschenkt hat, ist höchst unwahrscheinlich. Ob es irgendwo weitere Belege über den aus Gmünd stammenden Buchbesitzer, den ich als Verwandter des oben genannten Lorenz Gfrereisen ansehe, geben mag?
#forschung
http://www.kb.dk/permalink/2006/manus/735/dan/198/?var=
"Anthonius Frereysen de Gammundia" heißt es in einem Besitzvermerk von 1561:
http://books.google.de/books?id=7lELAQAAIAAJ&q=frereysen+wimpfen
Die Familie Gfereis(en) war in Schwäbisch Gmünd ansässig noch im 19. Jahrhundert. Handwerker aus dem 17. Jahrhundert (vor allem Pflasterer) weist Hermann Kissling, Künstler und Handwerker ..., 1995, S. 118f. nach. Aus dem 16. Jahrhundert finde ich nur: Nitsch, Spitalarchiv, 1965 Nr. 965 1541 Jan. 20 Lenz Frereysen verkauft Zins aus einem Haus in der Eutighofer Gasse, den er 1552 ablöst. Die gleiche Person oder ein gleichnamiger Verwandter begegnet 1576 Mai 1 (Deibele, Katharinenspital, 1969, Nr. 206): Lorenz Gföreisen der Gentner verkauft Zins aus seinem Haus beim Türlensteg.
Trotz des seltenen Namens besteht wohl kein Zusammenhang mit dem Heilbronner Apotheker Anton Frereysen, der als VD-16-Beiträger die GND
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119676206
hat. Das Stadtarchiv Heilbronn half auf Facebook weiter: "Bei unserem Heilbronner Anton Fröreisen lässt sich kein Bezug zu Gmünd nachweisen. Allerdings ist auch nicht allzu viel über ihn bekannt: Er wird erstmals im Betbuch von 1574 genannt, 1584 erscheint er anlässlich einer Taufe mit der Bezeichnung "Apotheker" – er war definitiv evangelisch. Er starb (vermutlich in Heilbronn) zwischen 1600 und 1606. Der gleichnamige Sohn wurde am 15. November 1578 in Heilbronn getauft, 1604 gründete er die Einhorn-Apotheke; er starb hier am 25. Juli 1639.
Die Heilbronner Namensträger schreiben sich stets mit "ö" Fröreisen oder Fröreysen."
http://www.facebook.com/stadtgeschichte.heilbronn/posts/440590245974444
Testimonium des Heilbronner Apothekers 1592:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00023013/image_230
In den Beiträgen zur württembergischen Apothekengeschichte wurde er behandelt laut
http://books.google.de/books?id=mL7RAQ7bx3gC&pg=PA176&q=apotheke+heilbronn+anton
[Ich hatte zwar hier darauf hingewiesen, dass Wankmüllers Beiträge online sind, es aber offenkundig wieder vergessen:
Langer Link 1
Langer Link 2 ]
Dass ein evangelischer Heilbronner dem Wimpfener katholischen Dominikanerkonvent Bücher geschenkt hat, ist höchst unwahrscheinlich. Ob es irgendwo weitere Belege über den aus Gmünd stammenden Buchbesitzer, den ich als Verwandter des oben genannten Lorenz Gfrereisen ansehe, geben mag?
#forschung
KlausGraf - am Sonntag, 22. Juli 2012, 19:51 - Rubrik: Landesgeschichte
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Staatsarchiv Ludwigsburg B 177 S U 309
1572 April 23 (Georgii)
Anna Gaisbergin, Witwe Wilhelms von Bellestraß, kaiserlicher Ehrenhold, stellt Bürgermeister und Rat der Stadt Gmünd über Wohnung und Beisitz in der Stadt einen Revers aus.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2443999
Zunächst hatte ich nichts weiter über diese Person gefunden, kam dann aber auf die Idee nach "wilhelm von" und ehrenhold zu suchen. In Google Books fand ich dann, dass der kaiserliche Ehrenhold Wilhelm von Pellestraß (OCR: "Wilhelm von Pellesnch") im Dezember 1566 die Achtankündigung an Herzog Johann Friedrich von Sachsen überbringen sollte:
http://books.google.de/books?id=MUAOAAAAQAAJ&pg=PA352
Auf diese Ankündigung bezieht sich die Druckschrift (ohne dass der Name des Herolds genannt wird):
http://books.google.de/books?id=taRRAAAAcAAJ
Aus einer Anfrage nach dem Wappen von Wilhelm v. "Bellestras", der 1572 nicht mehr lebte, im Monatsblatt des Adlers (Bd. 5, S. 295) erfährt man leider nichts Neues.
http://books.google.de/books?id=PhAWAAAAYAAJ&pg=PA295 (US)
Suche mit Soundex in der Wiener Archivdatenbank erbrachte:
Signatur: AT-OeStA/HHStA RHR Passbriefe 2-3-29
Titel: Bellenstrass Wilhelm von, kaiserlicher Herold, Passbrief zum kaiserlicher Botschafter am französischen Hof
Entstehungszeitraum: 1569
http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2125327
[1563 Wilhalm von Pellenstras als Hausbesitzer in Wien belegt, ebenso 1566: Pellenstrass
http://books.google.de/books?id=BuM-AAAAYAAJ&pg=PA120
= Am Hof 8 (Huth, wie unten)]
Nach Georgii von Georgenau war Anna, Tochter von Johann Heinrich Gaisberg und Agathe Eysengrein, verheiratet mit Wilhelm von Bellenstrass in Gmünd.
http://archive.org/stream/Biographisch-genealogischeBlaetterAusUndUeberSchwaben#page/n217/mode/2up
Ebenso Faber, Familienstiftungen
http://books.google.de/books?id=LGoKAAAAIAAJ&pg=RA2-PA125
In Bernhardts Zentralbehörden kommt die Ehefrau Anna ebenfalls vor "Gaisberger, Agathe, geb. Eisengrein 3o8 - Anna, 00 v. Bellestras 3o8". Hans Heinrich Gaisberger floh 1534 nach Gmünd:
http://books.google.de/books?id=BCVoAAAAMAAJ&q=agathe+eisengrein+gm%C3%BCnd
Dort auch erwähnt "Gaisberger , Klaus [...] aus Schorndorf , + 1541 Aug. 26 zu Schw. Gmünd " Sein Totenschild im Gmünder Münster!
In den Gmünder Regestenwerken finde ich nur die Witwe. Am 14. Sept. 1599 stiftete die Witwe Anna von Bellerstraß geborene von Geißberg zu Gmünd 40 Gulden an das Katharinenspital (Deibele, Katharinenspital, 1969, Regest 253a). Anna Bellsträssin erscheint auch als Wohltäterin des Gmünder Spitals (Nitsch, Spitalarchiv, 1965, S. 281).
Nachtrag: Volkhard Huth vom Bensheimer Institut für Personengeschichte teilte mir auf Anfrage am 26.7.2012 freundlicherweise mit: "Für den gesuchten Herold werden Sie im Netz ein paar Referenzen mehr finden, wenn Sie ihn in der graphematischen Variante "Püllenstraß" (o.ä.) suchen. Dann gelangen Sie auch an die Digitalversion des Turnierbuchs Hans Francolins (zu diesem vgl. den komplett herunterzuladenden Artikel von Gerhard Winkler, unter:
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/WM_1_0105-0120.pdf ), das mir hier mit unserem Institutsexemplar in der deutschen Fassung (Frankfurt am Main 1578) vorliegt und in den Schilderungen jenes üppigen Festes schwelgt, das Maximilian II. 1560 in Wien veranstaltet hat. Bei diesem fiel auch "Wilhelm Püllenstraß" als "Böhemische[m] Ernhold" eine repräsentative Aufgabe zu, neben dem Herold "Steffan Demoures/sonst Heimnault genannt" (a.a.O., fol. IIv). Über dieses Werk dürfte auch Berchem (bzw. Otto Hupp) Ihren P[u]ellenstras[s] gekannt haben; vgl. Beiträge zur
Heraldik, Berlin 1939/ND Neustadt an der Aisch 1972, Verzeichnis S. 223."
Die Stelle im Turnierbuch Francolins (Ausgabe 1561)
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00029446/image_24
Seyler erwähnte den Herold danach:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/1077703
Wie man sich den böhmischen Herold bei einem Maskenfest in Utrecht vorstellte (Foto):
http://www.hetutrechtsarchief.nl/collectie/beeldmateriaal/fotografische_documenten/1890-1900/129559
Nachtrag 2015:
Kaiserlicher Hofstaat Augsburg 1566 - Heroldsliste: Pellenstraß
https://books.google.de/books?id=m8xcAAAAcAAJ&pg=PT29
#forschung
1572 April 23 (Georgii)
Anna Gaisbergin, Witwe Wilhelms von Bellestraß, kaiserlicher Ehrenhold, stellt Bürgermeister und Rat der Stadt Gmünd über Wohnung und Beisitz in der Stadt einen Revers aus.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2443999
Zunächst hatte ich nichts weiter über diese Person gefunden, kam dann aber auf die Idee nach "wilhelm von" und ehrenhold zu suchen. In Google Books fand ich dann, dass der kaiserliche Ehrenhold Wilhelm von Pellestraß (OCR: "Wilhelm von Pellesnch") im Dezember 1566 die Achtankündigung an Herzog Johann Friedrich von Sachsen überbringen sollte:
http://books.google.de/books?id=MUAOAAAAQAAJ&pg=PA352
Auf diese Ankündigung bezieht sich die Druckschrift (ohne dass der Name des Herolds genannt wird):
http://books.google.de/books?id=taRRAAAAcAAJ
Aus einer Anfrage nach dem Wappen von Wilhelm v. "Bellestras", der 1572 nicht mehr lebte, im Monatsblatt des Adlers (Bd. 5, S. 295) erfährt man leider nichts Neues.
http://books.google.de/books?id=PhAWAAAAYAAJ&pg=PA295 (US)
Suche mit Soundex in der Wiener Archivdatenbank erbrachte:
Signatur: AT-OeStA/HHStA RHR Passbriefe 2-3-29
Titel: Bellenstrass Wilhelm von, kaiserlicher Herold, Passbrief zum kaiserlicher Botschafter am französischen Hof
Entstehungszeitraum: 1569
http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2125327
[1563 Wilhalm von Pellenstras als Hausbesitzer in Wien belegt, ebenso 1566: Pellenstrass
http://books.google.de/books?id=BuM-AAAAYAAJ&pg=PA120
= Am Hof 8 (Huth, wie unten)]
Nach Georgii von Georgenau war Anna, Tochter von Johann Heinrich Gaisberg und Agathe Eysengrein, verheiratet mit Wilhelm von Bellenstrass in Gmünd.
http://archive.org/stream/Biographisch-genealogischeBlaetterAusUndUeberSchwaben#page/n217/mode/2up
Ebenso Faber, Familienstiftungen
http://books.google.de/books?id=LGoKAAAAIAAJ&pg=RA2-PA125
In Bernhardts Zentralbehörden kommt die Ehefrau Anna ebenfalls vor "Gaisberger, Agathe, geb. Eisengrein 3o8 - Anna, 00 v. Bellestras 3o8". Hans Heinrich Gaisberger floh 1534 nach Gmünd:
http://books.google.de/books?id=BCVoAAAAMAAJ&q=agathe+eisengrein+gm%C3%BCnd
Dort auch erwähnt "Gaisberger , Klaus [...] aus Schorndorf , + 1541 Aug. 26 zu Schw. Gmünd " Sein Totenschild im Gmünder Münster!
In den Gmünder Regestenwerken finde ich nur die Witwe. Am 14. Sept. 1599 stiftete die Witwe Anna von Bellerstraß geborene von Geißberg zu Gmünd 40 Gulden an das Katharinenspital (Deibele, Katharinenspital, 1969, Regest 253a). Anna Bellsträssin erscheint auch als Wohltäterin des Gmünder Spitals (Nitsch, Spitalarchiv, 1965, S. 281).
Nachtrag: Volkhard Huth vom Bensheimer Institut für Personengeschichte teilte mir auf Anfrage am 26.7.2012 freundlicherweise mit: "Für den gesuchten Herold werden Sie im Netz ein paar Referenzen mehr finden, wenn Sie ihn in der graphematischen Variante "Püllenstraß" (o.ä.) suchen. Dann gelangen Sie auch an die Digitalversion des Turnierbuchs Hans Francolins (zu diesem vgl. den komplett herunterzuladenden Artikel von Gerhard Winkler, unter:
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/WM_1_0105-0120.pdf ), das mir hier mit unserem Institutsexemplar in der deutschen Fassung (Frankfurt am Main 1578) vorliegt und in den Schilderungen jenes üppigen Festes schwelgt, das Maximilian II. 1560 in Wien veranstaltet hat. Bei diesem fiel auch "Wilhelm Püllenstraß" als "Böhemische[m] Ernhold" eine repräsentative Aufgabe zu, neben dem Herold "Steffan Demoures/sonst Heimnault genannt" (a.a.O., fol. IIv). Über dieses Werk dürfte auch Berchem (bzw. Otto Hupp) Ihren P[u]ellenstras[s] gekannt haben; vgl. Beiträge zur
Heraldik, Berlin 1939/ND Neustadt an der Aisch 1972, Verzeichnis S. 223."
Die Stelle im Turnierbuch Francolins (Ausgabe 1561)
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00029446/image_24
Seyler erwähnte den Herold danach:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/1077703
Wie man sich den böhmischen Herold bei einem Maskenfest in Utrecht vorstellte (Foto):
http://www.hetutrechtsarchief.nl/collectie/beeldmateriaal/fotografische_documenten/1890-1900/129559
Nachtrag 2015:
Kaiserlicher Hofstaat Augsburg 1566 - Heroldsliste: Pellenstraß
https://books.google.de/books?id=m8xcAAAAcAAJ&pg=PT29
#forschung
KlausGraf - am Sonntag, 22. Juli 2012, 16:33 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1183
Der Bestand enthält sowohl Archivalien, die noch unter Eigentumsvorbehalt der 1802 an Württemberg gekommenen ehemaligen Reichsstadt (Schwäbisch) Gmünd stehen, wie auch Schriftgut, welches in das Eigentum des Staates bzw. der staatlichen Archivverwaltung übergegangen ist. Letzteres umfasst Archivalien, die teils von Lotter im Jahre 1827 im Stadtarchiv, im Spitalarchiv und in den Archiven des Augustiner-, Dominikaner-, Franziskaner- und Kapuzinerklosters sowie des Franziskanerinnenklosters St. Ludwig und des Dominikanerinnenklosters Gotteszell ausgehoben wurden, teils auch durch Ankauf (1862) und Ausscheidungen des Kameralamts Gmünd (1844, 1851 und 1894) sowie der Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmale (1889) zu einem späteren Zeitpunkt in das Stuttgarter Archiv gelangten. Nach einer Inspektion der bislang noch im Stadtarchiv Gmünd verbliebenen Archivalien durch P. Stälin im Jahre 1880 wurde ein großer Teil (mit Ausnahme etwa der Archivalien der Spitalverwaltung sowie der Kirchen- und Schulpflege) nach Stuttgart verbracht und aufgrund Gemeinderatsbeschlusses im Jahre 1900 dem Staate zur dauernden Aufbewahrung unter Eigentumsvorbehalt überlassen. Der gesamte Bestand wurde im Zuge der Beständebereinigung zwischen den Archiven in Stuttgart und Ludwigsburg im Jahr 1969 in das Staatsarchiv Ludwigsburg überführt.
Bei der Neuordnung und Verzeichnung sämtlicher (in Stuttgart befindlicher) Beständeteile wurden ein Großbestand gebildet, die Archivalien unter Kennzeichnung des jeweiligen Eigentümers vereinigt und - aus praktischen Erwägungen unter gelegentlicher Aufgabe des Provenienzprinzips (auf lokaler Ebene) - sach- und lokalpertinent geordnet, und zwar: I. Beziehungen zu Kaiser und Reich; - II. Beziehungen zum Schwäbischen Kreis; - III. Beziehungen zum Schwäbischen Bund; - IV. Beziehungen zu anderen Städten; - V. Beziehungen zu Württemberg; - VI. Beziehungen zu adeligen Nachbarn; - VII. Beziehungen zu geistlichen Nachbarn; - VIII. Freie Pirsch; - IX. Kriegsangelegenheiten; - X. Magistrat, Beamtenschaft, Gesetzgebung; XI. Zünfte, Professionen, Stände; - XII. Unterrichtswesen; - XIII. Verkehrs- und Straßenbauwesen; - XIV. Finanzwesen; - XV. Gerichtswesen; - XVI. Privatrechtliches; - XVII. Güterbesitz zu Gmünd (mit Gotteszell); - XVIII. Bestand- und Lagerbücher über das Gmünder Gebiet; - XIX. Einzelne Orte (in alphabetischer Folge); - XX. Kirchliches (mit Wohltätigkeitsanstalten und Stiftungen); - XXI. Klöster.
Die in der letzten Rubrik ursprünglich enthaltenen Archivalien über das Dominikanerinnenkloster Gotteszell wurden vor 1969 herausgelöst und zu einem selbstständigen Bestand (B 185) formiert. Ebenso extrahiert wurden im Hauptstaatsarchiv Stuttgart die Königs- und Kaiserurkunden bis 1437 und die Mehrzahl der Lager- und Kopialbücher, die in die entsprechenden Selektbestände überführt wurden. Der Hauptteil des weitgehend erhaltenen Spitalarchivs befindet sich (s.o.) im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, wo hingegen nurmehr wenige Archivalien eigentlich reichsstädtischer Provenienz vorhanden sind.
Das vorliegende Findbuch wurde im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes 2010/11 retrokonvertiert. Ein Abgleich der Titelaufnahmen mit den in verschiedenen Bänden der Reihe der Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg (Hefte 9, 11,12, 14 und 15) gedruckten Regesten der Urkunden und Akten der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd und einzelner dortiger geistlicher Institutionen konnte im Rahmen des Retrokonversionsprojektes nicht durchgeführt werden, ist aber zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.
Findmittel
AR (Midosa21) von Marionela Wolf, 2012, nach VA (hschr.) von Rudolf Krauß, 1907
Umfang
2087 Urkunden, 3032 Büschel (34,7 lfd. m)
Ein wichtiger Fortschritt für die Stadtgeschichtsforschung von Schwäbisch Gmünd. Leider ist das Findbuch von Gotteszell (B 185) nicht online.
Der Bestand enthält sowohl Archivalien, die noch unter Eigentumsvorbehalt der 1802 an Württemberg gekommenen ehemaligen Reichsstadt (Schwäbisch) Gmünd stehen, wie auch Schriftgut, welches in das Eigentum des Staates bzw. der staatlichen Archivverwaltung übergegangen ist. Letzteres umfasst Archivalien, die teils von Lotter im Jahre 1827 im Stadtarchiv, im Spitalarchiv und in den Archiven des Augustiner-, Dominikaner-, Franziskaner- und Kapuzinerklosters sowie des Franziskanerinnenklosters St. Ludwig und des Dominikanerinnenklosters Gotteszell ausgehoben wurden, teils auch durch Ankauf (1862) und Ausscheidungen des Kameralamts Gmünd (1844, 1851 und 1894) sowie der Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmale (1889) zu einem späteren Zeitpunkt in das Stuttgarter Archiv gelangten. Nach einer Inspektion der bislang noch im Stadtarchiv Gmünd verbliebenen Archivalien durch P. Stälin im Jahre 1880 wurde ein großer Teil (mit Ausnahme etwa der Archivalien der Spitalverwaltung sowie der Kirchen- und Schulpflege) nach Stuttgart verbracht und aufgrund Gemeinderatsbeschlusses im Jahre 1900 dem Staate zur dauernden Aufbewahrung unter Eigentumsvorbehalt überlassen. Der gesamte Bestand wurde im Zuge der Beständebereinigung zwischen den Archiven in Stuttgart und Ludwigsburg im Jahr 1969 in das Staatsarchiv Ludwigsburg überführt.
Bei der Neuordnung und Verzeichnung sämtlicher (in Stuttgart befindlicher) Beständeteile wurden ein Großbestand gebildet, die Archivalien unter Kennzeichnung des jeweiligen Eigentümers vereinigt und - aus praktischen Erwägungen unter gelegentlicher Aufgabe des Provenienzprinzips (auf lokaler Ebene) - sach- und lokalpertinent geordnet, und zwar: I. Beziehungen zu Kaiser und Reich; - II. Beziehungen zum Schwäbischen Kreis; - III. Beziehungen zum Schwäbischen Bund; - IV. Beziehungen zu anderen Städten; - V. Beziehungen zu Württemberg; - VI. Beziehungen zu adeligen Nachbarn; - VII. Beziehungen zu geistlichen Nachbarn; - VIII. Freie Pirsch; - IX. Kriegsangelegenheiten; - X. Magistrat, Beamtenschaft, Gesetzgebung; XI. Zünfte, Professionen, Stände; - XII. Unterrichtswesen; - XIII. Verkehrs- und Straßenbauwesen; - XIV. Finanzwesen; - XV. Gerichtswesen; - XVI. Privatrechtliches; - XVII. Güterbesitz zu Gmünd (mit Gotteszell); - XVIII. Bestand- und Lagerbücher über das Gmünder Gebiet; - XIX. Einzelne Orte (in alphabetischer Folge); - XX. Kirchliches (mit Wohltätigkeitsanstalten und Stiftungen); - XXI. Klöster.
Die in der letzten Rubrik ursprünglich enthaltenen Archivalien über das Dominikanerinnenkloster Gotteszell wurden vor 1969 herausgelöst und zu einem selbstständigen Bestand (B 185) formiert. Ebenso extrahiert wurden im Hauptstaatsarchiv Stuttgart die Königs- und Kaiserurkunden bis 1437 und die Mehrzahl der Lager- und Kopialbücher, die in die entsprechenden Selektbestände überführt wurden. Der Hauptteil des weitgehend erhaltenen Spitalarchivs befindet sich (s.o.) im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, wo hingegen nurmehr wenige Archivalien eigentlich reichsstädtischer Provenienz vorhanden sind.
Das vorliegende Findbuch wurde im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes 2010/11 retrokonvertiert. Ein Abgleich der Titelaufnahmen mit den in verschiedenen Bänden der Reihe der Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg (Hefte 9, 11,12, 14 und 15) gedruckten Regesten der Urkunden und Akten der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd und einzelner dortiger geistlicher Institutionen konnte im Rahmen des Retrokonversionsprojektes nicht durchgeführt werden, ist aber zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.
Findmittel
AR (Midosa21) von Marionela Wolf, 2012, nach VA (hschr.) von Rudolf Krauß, 1907
Umfang
2087 Urkunden, 3032 Büschel (34,7 lfd. m)
Ein wichtiger Fortschritt für die Stadtgeschichtsforschung von Schwäbisch Gmünd. Leider ist das Findbuch von Gotteszell (B 185) nicht online.
KlausGraf - am Sonntag, 22. Juli 2012, 16:11 - Rubrik: Landesgeschichte
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Wenn ein Beamter behördliche Akten vernichtet, macht er sich strafbar. Geregelt ist dies im Paragrafen 133 des Strafgesetzbuches unter dem Begriff Verwahrungsbruch. Vorgesehen sind eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Nach Ansicht des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) haben mehrere Verfassungsschutzbehörden eindeutig gegen dieses Gesetz verstoßen.
Von staatsanwaltlichen Ermittlungen ist bislang jedoch nichts bekannt. Auf die Frage, ob sein Verband bei der Justiz auf Strafverfolgung insistieren werde, sagte Clemens Rehm, der stellvertretende Vorsitzende des VdA: 'Ich denke, dass wir noch mal nachhaken.' Es dränge sich angesichts der bekannt gewordenen Details der Eindruck auf, dass es sich bei den Aktenvernichtungen nicht um individuelles Fehlverhalten von Mitarbeitern handelte, sondern um ein systematisches Unterlaufen der geltenden Bestimmungen; sowie auch der Absprachen zwischen Bundesbehörden und Bundesarchiv.
Der VdA betonte am Freitag erneut, das Bundesamt für Verfassungsschutz sei nicht befugt über das Vernichten von Unterlagen zu entscheiden. Solche Vorgänge seien alarmierend. 'Damit wird der Rechtsstaat ausgehöhlt.' Zugleich forderten die Archivare konkrete Sofortmaßnahmen für 'rechtsstaatliches Handeln in den Ämtern'. Unter anderem sollen die zuständigen Archive unverzüglich Einsicht erhalten in die Akten der Verfassungsschutzämter, dazu seien neue Stellen zu schaffen.
Auch durch die Berufung auf den Datenschutz lasse sich das Archivgesetz nicht aushebeln, sagte Rehm. Denn Archivgesetze seien als spezielle Regelungen zum Schutz von Daten zu verstehen. Lange Sperrfristen würden garantieren, dass keine Persönlichkeitsrechte verletzt würden. Deshalb seien sämtliche Akten vor der Löschung dem zuständigen Archiv anzubieten. Allein das G10-Gesetz zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses kennt solche Regelungen jedoch nicht. Darauf beruft sich das Bundesinnenministerium.
Verurteilungen wegen Verwahrungsbruchs sind selten. In Rheinland-Pfalz musste in den 90er Jahren ein Bürgermeister 500 Mark Geldbuße bezahlen, weil er ortsgeschichtliche Dokumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert verbrennen ließ. Auch sechs Nürnberger Bestatter wurden wegen Verwahrungsbruchs verurteilt. Sie hatten aber keine Akten vernichtet, sondern das Zahngold von Toten zu Geld gemacht. RN
http://www.sueddeutsche.de/35w38C/734994/Archivare-entsetzt-ueber-Umgang-mit-Dokumenten.html
Von staatsanwaltlichen Ermittlungen ist bislang jedoch nichts bekannt. Auf die Frage, ob sein Verband bei der Justiz auf Strafverfolgung insistieren werde, sagte Clemens Rehm, der stellvertretende Vorsitzende des VdA: 'Ich denke, dass wir noch mal nachhaken.' Es dränge sich angesichts der bekannt gewordenen Details der Eindruck auf, dass es sich bei den Aktenvernichtungen nicht um individuelles Fehlverhalten von Mitarbeitern handelte, sondern um ein systematisches Unterlaufen der geltenden Bestimmungen; sowie auch der Absprachen zwischen Bundesbehörden und Bundesarchiv.
Der VdA betonte am Freitag erneut, das Bundesamt für Verfassungsschutz sei nicht befugt über das Vernichten von Unterlagen zu entscheiden. Solche Vorgänge seien alarmierend. 'Damit wird der Rechtsstaat ausgehöhlt.' Zugleich forderten die Archivare konkrete Sofortmaßnahmen für 'rechtsstaatliches Handeln in den Ämtern'. Unter anderem sollen die zuständigen Archive unverzüglich Einsicht erhalten in die Akten der Verfassungsschutzämter, dazu seien neue Stellen zu schaffen.
Auch durch die Berufung auf den Datenschutz lasse sich das Archivgesetz nicht aushebeln, sagte Rehm. Denn Archivgesetze seien als spezielle Regelungen zum Schutz von Daten zu verstehen. Lange Sperrfristen würden garantieren, dass keine Persönlichkeitsrechte verletzt würden. Deshalb seien sämtliche Akten vor der Löschung dem zuständigen Archiv anzubieten. Allein das G10-Gesetz zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses kennt solche Regelungen jedoch nicht. Darauf beruft sich das Bundesinnenministerium.
Verurteilungen wegen Verwahrungsbruchs sind selten. In Rheinland-Pfalz musste in den 90er Jahren ein Bürgermeister 500 Mark Geldbuße bezahlen, weil er ortsgeschichtliche Dokumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert verbrennen ließ. Auch sechs Nürnberger Bestatter wurden wegen Verwahrungsbruchs verurteilt. Sie hatten aber keine Akten vernichtet, sondern das Zahngold von Toten zu Geld gemacht. RN
http://www.sueddeutsche.de/35w38C/734994/Archivare-entsetzt-ueber-Umgang-mit-Dokumenten.html

KlausGraf - am Samstag, 21. Juli 2012, 22:49 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
ist seit einiger Zeit in Düsseldorf online, nun gibt es einen Wikipedia-Artikel zu dem gelehrten Chorherrn und Propst des Ulmer Wengen-Stifts
http://goo.gl/64iHO =
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Kuen_(Geistlicher)
Johann Birks (Schulmeisters der Abtei Kempten) Tractatus ed. Kuen Collectio II:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/2711468

http://goo.gl/64iHO =
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Kuen_(Geistlicher)
Johann Birks (Schulmeisters der Abtei Kempten) Tractatus ed. Kuen Collectio II:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/2711468

KlausGraf - am Samstag, 21. Juli 2012, 20:47 - Rubrik: Landesgeschichte
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Preprint aus der ZGO 2012 [erschienen Jg. 160, S. 622f.]
Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache WMU auf der
Grundlage des Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300. Unter Leitung von Bettina Kirschstein und Ursula Schulze (ab Lieferung 25: Unter Leitung von Ursula Schulze) erarbeitet von Sibylle Ohly und Daniela Schmidt. Berlin: Erich Schmidt Verlag. 23. Lieferung:
verswigen - vorder S. 2113-2208 (2007); 24. Lieferung: vorder - wagen
S. 2209-2304 (2008); 25. Lieferung. wâgen - widersage S. 2305-2400
(2009); 26. Lieferung: widersagen - zesamenetragen S. 2401-2496
(2009); 27. Lieferung: zesamenevüegen - zwîvelrede. Nachträge abebenen
- zilboum. Bemerkungen zum Abschluss des WMU S. 2497-2619 (2010).
Brosch.
“Nach einer Publikationszeit von 24 Jahren liegt das ‘Wörterbuch der
mittelhochdeutschen Urkundensprache’ 2010 abgeschlossen vor. (Die
Planung hatte Ende der 50er Jahre begonnen. Es umfasst in 27
Lieferungen 8986 Lemmata von abbet bis zwîvelrede, dazu kommen 439
Nachtragsstichwörter” (S. 2613). Stolz resümiert die Projektleiterin
Ursula Schulze -
1960 von Helmut de Boor als Hilfskraft eingestellt - in den
abschließenden Bemerkungen ihr Langzeitprojekt. Am Schluss steht eine
Danksagung, die leider eine Gruppe ausspart: die Rezensenten des
voluminösen Werks. Seit dem Jahrgang 1988 dieser Zeitschrift quäle ich
mich mit diesem zunehmend ungeliebten gedruckten Nachschlagewerk
(weitere Rezensionen, die mehrere Lieferungen zusammenfassen,
erschienen 1991, 1996, 2002 und 2007). Dass ich als junger Referendar
im Generallandesarchiv 1987 beim ersten Heft zugriff, war rückblickend
betrachtet eine Fehlentscheidung. Weder beruflich noch privat habe ich
von diesem Spezialwörterbuch in nennenswertem Umfang profitiert, und
ob meine Rezensionen irgendeinen Nutzen gestiftet haben, möchte ich
bezweifeln. Obwohl von Anfang an ausgemacht war, dass nicht jede
Lieferung einzeln besprochen werden kann, drängte der Verlag und
setzte die Schriftleitung unter Druck. Da ich mich - anders als der
Rezensent der Nassauischen Annalen - dagegen entschieden hatte,
einzelne Lemmata kommentierend aufzulisten, musste ich mir jedesmal
einigermaßen neue Aspekte einfallen lassen. Was ich in der Sache
zusammenfassend zum WMU zu sagen habe, habe ich bereits in der letzten
Besprechung formuliert (der Text ist abrufbar unter:
http://archiv.twoday.net/stories/75224744/ ).
Je weiter das Unternehmen fortschritt, um so unzufriedener wurde ich
mit seiner teuren gedruckten Präsentationsform. Der offizielle Preis
des Gesamtwerks beträgt 1194 Euro in Deutschland. Unter anderem
“verlagsrechtliche Gründe” hätten eine Umstellung des Werks auf
elektronische Bearbeitung nicht zugelassen, erfährt man (S. 2613).
Dass es in absehbarer Zeit die dringend wünschenswerte
Open-Access-Version, die an die Seite der höchst verdienstvollen
Corpus-Digitalisierung (www.corpus.uni-trier.de) treten könnte, geben
wird, halte ich für unwahrscheinlich. Die öffentliche Hand hat mit
viel Steuergeldern das Projekt finanziert, während der Verlag fette
Profite einstreichen durfte. So wird es sich womöglich auch bei der
angekündigten Online-Fassung verhalten. Ein freies nachnutzbares WMU
(unter der Lizenz CC-BY - Creative Commons Attribution) könnte der
Forschung unschätzbaren Nutzen bescheren. Aber darum kümmern sich die
Verkrustungen des traditionellen Verlagswesens nicht. Freilich wäre es einseitig, nur die Verlage verantwortlich zu machen. Die konservativen Open-Access-Verhinderer an den Akademien tragen eine erhebliche Mitschuld.
Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache WMU auf der
Grundlage des Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300. Unter Leitung von Bettina Kirschstein und Ursula Schulze (ab Lieferung 25: Unter Leitung von Ursula Schulze) erarbeitet von Sibylle Ohly und Daniela Schmidt. Berlin: Erich Schmidt Verlag. 23. Lieferung:
verswigen - vorder S. 2113-2208 (2007); 24. Lieferung: vorder - wagen
S. 2209-2304 (2008); 25. Lieferung. wâgen - widersage S. 2305-2400
(2009); 26. Lieferung: widersagen - zesamenetragen S. 2401-2496
(2009); 27. Lieferung: zesamenevüegen - zwîvelrede. Nachträge abebenen
- zilboum. Bemerkungen zum Abschluss des WMU S. 2497-2619 (2010).
Brosch.
“Nach einer Publikationszeit von 24 Jahren liegt das ‘Wörterbuch der
mittelhochdeutschen Urkundensprache’ 2010 abgeschlossen vor. (Die
Planung hatte Ende der 50er Jahre begonnen. Es umfasst in 27
Lieferungen 8986 Lemmata von abbet bis zwîvelrede, dazu kommen 439
Nachtragsstichwörter” (S. 2613). Stolz resümiert die Projektleiterin
Ursula Schulze -
1960 von Helmut de Boor als Hilfskraft eingestellt - in den
abschließenden Bemerkungen ihr Langzeitprojekt. Am Schluss steht eine
Danksagung, die leider eine Gruppe ausspart: die Rezensenten des
voluminösen Werks. Seit dem Jahrgang 1988 dieser Zeitschrift quäle ich
mich mit diesem zunehmend ungeliebten gedruckten Nachschlagewerk
(weitere Rezensionen, die mehrere Lieferungen zusammenfassen,
erschienen 1991, 1996, 2002 und 2007). Dass ich als junger Referendar
im Generallandesarchiv 1987 beim ersten Heft zugriff, war rückblickend
betrachtet eine Fehlentscheidung. Weder beruflich noch privat habe ich
von diesem Spezialwörterbuch in nennenswertem Umfang profitiert, und
ob meine Rezensionen irgendeinen Nutzen gestiftet haben, möchte ich
bezweifeln. Obwohl von Anfang an ausgemacht war, dass nicht jede
Lieferung einzeln besprochen werden kann, drängte der Verlag und
setzte die Schriftleitung unter Druck. Da ich mich - anders als der
Rezensent der Nassauischen Annalen - dagegen entschieden hatte,
einzelne Lemmata kommentierend aufzulisten, musste ich mir jedesmal
einigermaßen neue Aspekte einfallen lassen. Was ich in der Sache
zusammenfassend zum WMU zu sagen habe, habe ich bereits in der letzten
Besprechung formuliert (der Text ist abrufbar unter:
http://archiv.twoday.net/stories/75224744/ ).
Je weiter das Unternehmen fortschritt, um so unzufriedener wurde ich
mit seiner teuren gedruckten Präsentationsform. Der offizielle Preis
des Gesamtwerks beträgt 1194 Euro in Deutschland. Unter anderem
“verlagsrechtliche Gründe” hätten eine Umstellung des Werks auf
elektronische Bearbeitung nicht zugelassen, erfährt man (S. 2613).
Dass es in absehbarer Zeit die dringend wünschenswerte
Open-Access-Version, die an die Seite der höchst verdienstvollen
Corpus-Digitalisierung (www.corpus.uni-trier.de) treten könnte, geben
wird, halte ich für unwahrscheinlich. Die öffentliche Hand hat mit
viel Steuergeldern das Projekt finanziert, während der Verlag fette
Profite einstreichen durfte. So wird es sich womöglich auch bei der
angekündigten Online-Fassung verhalten. Ein freies nachnutzbares WMU
(unter der Lizenz CC-BY - Creative Commons Attribution) könnte der
Forschung unschätzbaren Nutzen bescheren. Aber darum kümmern sich die
Verkrustungen des traditionellen Verlagswesens nicht. Freilich wäre es einseitig, nur die Verlage verantwortlich zu machen. Die konservativen Open-Access-Verhinderer an den Akademien tragen eine erhebliche Mitschuld.
KlausGraf - am Samstag, 21. Juli 2012, 15:33 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=22666
Die Ausstellung "Buch & Macht" in Strechau würdigt den Bibliophilen Ferdinand Hoffmann, dessen Sammlung bei der Zerstreuung der Nikolsburger Bibliothek 1933/34 - siehe http://archiv.twoday.net/stories/14663042/ - ebenfalls in alle Winde verweht wurde.
Zur Person
Buch über steirische Exlibris, austria-lexikon.at
http://ipi.cerl.org/
Update: http://archiv.twoday.net/stories/138660800/

Die Ausstellung "Buch & Macht" in Strechau würdigt den Bibliophilen Ferdinand Hoffmann, dessen Sammlung bei der Zerstreuung der Nikolsburger Bibliothek 1933/34 - siehe http://archiv.twoday.net/stories/14663042/ - ebenfalls in alle Winde verweht wurde.
Zur Person
Buch über steirische Exlibris, austria-lexikon.at
http://ipi.cerl.org/
Update: http://archiv.twoday.net/stories/138660800/

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Links zur wichtigen habsburgischen Gesetzessammlung gibt es unter
http://adresscomptoir.twoday.net/stories/110776898/
Insbesondere Josef Pauser, Leiter einer hochangesehenen Behördenbibliothek, hätte es in der Hand gehabt, Digitalisate für http://alex.onb.ac.at/ zu veranlassen. Wenn ANNO, das Schwesterprojekt von ALEX, aktuell "Friesierkunst der Mode" digitalisierte, so bestätigt das einmal mehr den Befund, dass Digitalisierungsprojekte wissenschaftliche Prioritäten verkennen bzw. dass diese ihnen schnurzpiepegal sind.
http://adresscomptoir.twoday.net/stories/110776898/
Insbesondere Josef Pauser, Leiter einer hochangesehenen Behördenbibliothek, hätte es in der Hand gehabt, Digitalisate für http://alex.onb.ac.at/ zu veranlassen. Wenn ANNO, das Schwesterprojekt von ALEX, aktuell "Friesierkunst der Mode" digitalisierte, so bestätigt das einmal mehr den Befund, dass Digitalisierungsprojekte wissenschaftliche Prioritäten verkennen bzw. dass diese ihnen schnurzpiepegal sind.
KlausGraf - am Samstag, 21. Juli 2012, 13:52 - Rubrik: Archivrecht
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http://www.brennpunkt-geschichte.de/2012/07/01/was-ist-digitale-geschichtsdidaktik/
http://historischdenken.hypotheses.org/202
Das Digitale ist aus meiner Sicht sowohl Werkzeug als auch Quelle. Es gilt, Geschichtsvermittlung mit digitalen Mitteln zu verbessern, wobei Web 2.0 die Vermittelnden und ihre Adressaten auf Augenhöhe bringen kann, und empirisch - durch "teilnehmende Beobachtung" - die Rolle des Digitalen in der Geschichts- und Erinnerungskultur zu untersuchen. In beiden Fällen ist noch viel zu tun.
http://historischdenken.hypotheses.org/202
Das Digitale ist aus meiner Sicht sowohl Werkzeug als auch Quelle. Es gilt, Geschichtsvermittlung mit digitalen Mitteln zu verbessern, wobei Web 2.0 die Vermittelnden und ihre Adressaten auf Augenhöhe bringen kann, und empirisch - durch "teilnehmende Beobachtung" - die Rolle des Digitalen in der Geschichts- und Erinnerungskultur zu untersuchen. In beiden Fällen ist noch viel zu tun.
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http://bib-blog.de/?page_id=773 bietet eine Liste von Links zu Hochschulbibliotheken und (leicht veraltete) Angaben über die Studierendenzahl. Überprüft wurden nur die Universitäten mit mehr als 10.000 Studierenden auf das Vorhandensein von digitalen Sammlungen. Die Reihenfolge folgt der Quelle und orientiert sich am vollen Namen der jeweiligen Einrichtung.
Da viele Bibliotheken ihre digitalen Sammlungen verstecken, kann es sein, dass mir solche entgangen sind.
Freiburg i. Br.
http://www.ub.uni-freiburg.de/index.php?id=dipro
Oldenburg
Die digitalisierten historischen Kinderbücher wurden offenbar in jüngster Zeit vom Netz genommen. Eine Erklärung dafür findet sich nicht online. Eine Rezension des Angebots von 2005:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=90&type=rezwww
Kiel
http://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/
Tübingen
http://www.ub.uni-tuebingen.de/literatur-suchen-ausleihen/digitalisierte-bestaende.html
Greifswald
http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/
FH Frankfurt
Die Institution ist nicht in der Lage, einen korrekten Link zur kleinen digitalen Sammlung von 48 Werken zu setzen:
http://frankfurt.intranda.com/viewer/searchList.xhtml
Von http://frankfurt.intranda.com kommt man nicht weiter.
Erlangen-Nürnberg
http://bvbm1.bib-bvb.de/R/?local_base=UBE
Jena
http://www.urmel-dl.de/
Göttingen
http://gdz.sub.uni-goettingen.de/
Düsseldorf
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/
Hochschule RheinMain
Die Angebote der integrierten Landesbibliothek Wiesbaden (außer den verlinkten Tageszeitungen noch 1 Hildegardis-Handschrift) sind sehr gut versteckt
http://www.hs-rm.de/landesbibliothek/hessen-und-nassau/tageszeitungen-der-region-digital/index.html
HU Berlin
http://edoc.hu-berlin.de/?lesen=6
Frankfurt
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/
Würzburg
Unsinnigerweise auf zwei Portale verteilt. Neben dem verlinkten auch die Franconica
http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/index.html
Gießen
http://digisam.ub.uni-giessen.de/index.html
Karlsruhe
http://www.bibliothek.kit.edu/cms/digitalisierte-altbestaende.php
München
http://epub.ub.uni-muenchen.de/
Halle
http://bibliothek.uni-halle.de/dbib/digital/
Bamberg
So gut wie nicht auffindbar (einiges Gemeinfreie frei zugänglich):
https://katalog.ub.uni-bamberg.de/ubg-www/Digitalisate/
Marburg
Keine Übersicht über den Gesamtbestand. Neben DigiWunschbuch auch Nachlassdigitalisierung.
http://www.uni-marburg.de/bis/service/digiwunschbuch/index_html
Bonn
http://s2w.hbz-nrw.de/ulbbn/
Heidelberg
http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/digi/digilit.html
RWTH Aachen
Digitalisate in OPUS versteckt
http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/abfrage_collections.php?la=de
TU Berlin
Die paar Digitalisate in OPUS zählen eigentlich nicht:
http://opus.kobv.de/tuberlin/
Schlecht auffindbar:
http://gartentexte-digital.ub.tu-berlin.de/
http://pomologie.ub.tu-berlin.de/
TU Braunschweig
http://rzbl04.biblio.etc.tu-bs.de:8080/docportal/content/main/sammlungen.xml
Darmstadt
http://www.ulb.tu-darmstadt.de/angebot/medien/digitale_sammlungen_1/digitale_sammlungen.de.jsp
Dresden
http://digital.slub-dresden.de/kollektionen/
TU München
http://mediatum.ub.tum.de/
Augsburg
http://www.bibliothek.uni-augsburg.de/dda/
Bielefeld
http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/
Bremen
http://brema.suub.uni-bremen.de/
(sowie Karten)
Hamburg
Sehr gut versteckt:
http://www.sub.uni-hamburg.de/bibliotheken/projekte/digitalisierte-bestaende.html
Kassel
http://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/
Köln
http://www.ub.uni-koeln.de/digital/digitsam/index_ger.html
Trier
http://www.uni-trier.de/index.php?id=2943
Münster
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/
http://www.ulb.uni-muenster.de/sammlungen/digital/
Fazit: Nur 35 der 61 dort verlinkten Universitätsbibliotheken größerer deutscher Hochschulen bieten digitalisierte eigene Bestände an! Die Auffindbarkeit der digitalen Sammlungen ist oft unbefriedigend.
Die Datengrundlage meiner Quelle ist freilich zweifelhaft. Das Fehlen der UB Leipzig ist unverzeihlich. Die Leipziger Digitalisate muss man sich via
http://www.ub.uni-leipzig.de/projekte.html
zusammensuchen. Dort fehlen die in Manuscripta Mediaevalia versteckten Handschriftendigitalisate.
Da viele Bibliotheken ihre digitalen Sammlungen verstecken, kann es sein, dass mir solche entgangen sind.
Freiburg i. Br.
http://www.ub.uni-freiburg.de/index.php?id=dipro
Oldenburg
Die digitalisierten historischen Kinderbücher wurden offenbar in jüngster Zeit vom Netz genommen. Eine Erklärung dafür findet sich nicht online. Eine Rezension des Angebots von 2005:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=90&type=rezwww
Kiel
http://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/
Tübingen
http://www.ub.uni-tuebingen.de/literatur-suchen-ausleihen/digitalisierte-bestaende.html
Greifswald
http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/
FH Frankfurt
Die Institution ist nicht in der Lage, einen korrekten Link zur kleinen digitalen Sammlung von 48 Werken zu setzen:
http://frankfurt.intranda.com/viewer/searchList.xhtml
Von http://frankfurt.intranda.com kommt man nicht weiter.
Erlangen-Nürnberg
http://bvbm1.bib-bvb.de/R/?local_base=UBE
Jena
http://www.urmel-dl.de/
Göttingen
http://gdz.sub.uni-goettingen.de/
Düsseldorf
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/
Hochschule RheinMain
Die Angebote der integrierten Landesbibliothek Wiesbaden (außer den verlinkten Tageszeitungen noch 1 Hildegardis-Handschrift) sind sehr gut versteckt
http://www.hs-rm.de/landesbibliothek/hessen-und-nassau/tageszeitungen-der-region-digital/index.html
HU Berlin
http://edoc.hu-berlin.de/?lesen=6
Frankfurt
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/
Würzburg
Unsinnigerweise auf zwei Portale verteilt. Neben dem verlinkten auch die Franconica
http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/index.html
Gießen
http://digisam.ub.uni-giessen.de/index.html
Karlsruhe
http://www.bibliothek.kit.edu/cms/digitalisierte-altbestaende.php
München
http://epub.ub.uni-muenchen.de/
Halle
http://bibliothek.uni-halle.de/dbib/digital/
Bamberg
So gut wie nicht auffindbar (einiges Gemeinfreie frei zugänglich):
https://katalog.ub.uni-bamberg.de/ubg-www/Digitalisate/
Marburg
Keine Übersicht über den Gesamtbestand. Neben DigiWunschbuch auch Nachlassdigitalisierung.
http://www.uni-marburg.de/bis/service/digiwunschbuch/index_html
Bonn
http://s2w.hbz-nrw.de/ulbbn/
Heidelberg
http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/digi/digilit.html
RWTH Aachen
Digitalisate in OPUS versteckt
http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/abfrage_collections.php?la=de
TU Berlin
Die paar Digitalisate in OPUS zählen eigentlich nicht:
http://opus.kobv.de/tuberlin/
Schlecht auffindbar:
http://gartentexte-digital.ub.tu-berlin.de/
http://pomologie.ub.tu-berlin.de/
TU Braunschweig
http://rzbl04.biblio.etc.tu-bs.de:8080/docportal/content/main/sammlungen.xml
Darmstadt
http://www.ulb.tu-darmstadt.de/angebot/medien/digitale_sammlungen_1/digitale_sammlungen.de.jsp
Dresden
http://digital.slub-dresden.de/kollektionen/
TU München
http://mediatum.ub.tum.de/
Augsburg
http://www.bibliothek.uni-augsburg.de/dda/
Bielefeld
http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/
Bremen
http://brema.suub.uni-bremen.de/
(sowie Karten)
Hamburg
Sehr gut versteckt:
http://www.sub.uni-hamburg.de/bibliotheken/projekte/digitalisierte-bestaende.html
Kassel
http://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/
Köln
http://www.ub.uni-koeln.de/digital/digitsam/index_ger.html
Trier
http://www.uni-trier.de/index.php?id=2943
Münster
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/
http://www.ulb.uni-muenster.de/sammlungen/digital/
Fazit: Nur 35 der 61 dort verlinkten Universitätsbibliotheken größerer deutscher Hochschulen bieten digitalisierte eigene Bestände an! Die Auffindbarkeit der digitalen Sammlungen ist oft unbefriedigend.
Die Datengrundlage meiner Quelle ist freilich zweifelhaft. Das Fehlen der UB Leipzig ist unverzeihlich. Die Leipziger Digitalisate muss man sich via
http://www.ub.uni-leipzig.de/projekte.html
zusammensuchen. Dort fehlen die in Manuscripta Mediaevalia versteckten Handschriftendigitalisate.
KlausGraf - am Freitag, 20. Juli 2012, 18:50 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt Bd. 110. 2001, nunmehr auch online
http://periodika.digitale-sammlungen.de/ingolstadt/Blatt_bsb00069307,00005.html
http://periodika.digitale-sammlungen.de/ingolstadt/Blatt_bsb00069307,00005.html
KlausGraf - am Freitag, 20. Juli 2012, 18:23 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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KlausGraf - am Freitag, 20. Juli 2012, 18:08 - Rubrik: Internationale Aspekte
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This week alerts appeared about the proposed sale of parts of the Mendham Collection, since thirty years on deposit at Canterbury Cathedral. The owner, the Law Society of England and Wales, describes the collection at its own website as “a unique collection of Catholic and anti-Catholic literature including manuscripts and printed books ranging from the 15th to the 19th centuries”. Despite protests of Canterbury Cathedral the Law Society has started removing books from Canterbury on July 18, 2012 in preparation for an auction at Sotheby’s, apparently to raise funds. Canterbury Cathedral and the University of Kent have jointly decided to involve the general public in their protest against the possible dispersal of a collection with more than 5,000 items including medieval manuscripts and early printed books. An online petition to support both institutions has been launched.
Read more by Otto Vervaart at
http://rechtsgeschiedenis.wordpress.com/2012/07/19/selling-the-mendham-collection-a-poor-move/
Update:
http://www.kentonline.co.uk/kentonline/news/2012/july/24/mendham_collection.aspx
Read more by Otto Vervaart at
http://rechtsgeschiedenis.wordpress.com/2012/07/19/selling-the-mendham-collection-a-poor-move/
Update:
http://www.kentonline.co.uk/kentonline/news/2012/july/24/mendham_collection.aspx
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http://kups.ub.uni-koeln.de/4727/
Wann merken die Schriftenserver, dass bei einem solchen Werk das Inhaltsverzeichnis in die Metadaten gehört?
Ein Aufsatz behandelt auch die aktuellen urheberrechtlichen Probleme im Bibliotheksbereich.
Wann merken die Schriftenserver, dass bei einem solchen Werk das Inhaltsverzeichnis in die Metadaten gehört?
Ein Aufsatz behandelt auch die aktuellen urheberrechtlichen Probleme im Bibliotheksbereich.
KlausGraf - am Freitag, 20. Juli 2012, 16:33 - Rubrik: Bibliothekswesen
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Wolf Thomas - am Freitag, 20. Juli 2012, 14:45 - Rubrik: Staatsarchive
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Die im Bundesarchivgesetz festgelegte Anbietungspflicht scheint selbst im Bundesinnenministerium unbekannt zu sein, das nach einem Bericht der Stuttgarter Zeitung vom 19.07.2012 selbst die Anweisung zur Vernichtung von Verfassungsschutzakten gab:
Das Bundesinnenministerium (BMI) hat zehn Tage nach dem Auffliegen der Thüringer Neonazi-Zelle NSU angeordnet, dass die Protokolle von sechs Abhörmaßnahmen des Bundesamts für Verfassungsschutz vernichtet werden, obwohl es sich dabei um Spitzelaktionen gegen Rechtsextremisten gehandelt hatte...Das BMI bestätigte den Vorgang am Abend und rechtfertigt ihn mit einer „fristgerechten Sammelanordnung für Löschungsfälle nach Ablauf der Speicherfrist“, so ein Ministeriumssprecher. Der Vorgang sei in der Sache gerechtfertigt und die zeitliche Nähe zum Aufdecken des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ NSU um Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe ein Zufall.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.verfassungsschutzbericht-schredder-befehl-von-ganz-oben.67f9752e-8f11-4ecc-9590-2c46e6974d92.html
S.a.
http://archiv.twoday.net/stories/97068889/
http://archiv.twoday.net/stories/97072455/
http://archiv.twoday.net/stories/109324340/
http://archiv.twoday.net/stories/109329711/
Das Bundesinnenministerium (BMI) hat zehn Tage nach dem Auffliegen der Thüringer Neonazi-Zelle NSU angeordnet, dass die Protokolle von sechs Abhörmaßnahmen des Bundesamts für Verfassungsschutz vernichtet werden, obwohl es sich dabei um Spitzelaktionen gegen Rechtsextremisten gehandelt hatte...Das BMI bestätigte den Vorgang am Abend und rechtfertigt ihn mit einer „fristgerechten Sammelanordnung für Löschungsfälle nach Ablauf der Speicherfrist“, so ein Ministeriumssprecher. Der Vorgang sei in der Sache gerechtfertigt und die zeitliche Nähe zum Aufdecken des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ NSU um Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe ein Zufall.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.verfassungsschutzbericht-schredder-befehl-von-ganz-oben.67f9752e-8f11-4ecc-9590-2c46e6974d92.html
S.a.
http://archiv.twoday.net/stories/97068889/
http://archiv.twoday.net/stories/97072455/
http://archiv.twoday.net/stories/109324340/
http://archiv.twoday.net/stories/109329711/
ingobobingo - am Freitag, 20. Juli 2012, 10:35 - Rubrik: Staatsarchive
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KlausGraf - am Mittwoch, 18. Juli 2012, 15:13 - Rubrik: Open Access
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Ich kann Dilibri gar nicht genug danken, dass sie diese vermutlich von Fälschungen Roths durchzogene Quellensammlung, die auch in Bibliotheken sehr rar ist, online bereitgestellt hat:
http://www.dilibri.de/id/867776
http://www.dilibri.de/id/867776
KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 17:48 - Rubrik: Landesgeschichte
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Meint Gerhard Dannemann, Professor für Recht, Wirtschaft und Politik am Großbritannien-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/verjaehrungsfrist-fuer-plagiatsvergehen-dannemann-gegen-verjaehrung-a-841795.html
"Ausgerechnet jetzt, wo wir das volle Ausmaß unentdeckter oder unzulänglich aufgearbeiteter Altfälle zu erahnen beginnen, darf man nicht über eine Verjährungsregel deren überfällige Aufarbeitung im Keim ersticken."
Stimmt! Der Umgang universitärer Gremien mit dem Problem ist vielfach skandalös.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/verjaehrungsfrist-fuer-plagiatsvergehen-dannemann-gegen-verjaehrung-a-841795.html
"Ausgerechnet jetzt, wo wir das volle Ausmaß unentdeckter oder unzulänglich aufgearbeiteter Altfälle zu erahnen beginnen, darf man nicht über eine Verjährungsregel deren überfällige Aufarbeitung im Keim ersticken."
Stimmt! Der Umgang universitärer Gremien mit dem Problem ist vielfach skandalös.

KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 17:29 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
Unter den Neuzugängen sind etliche deutsche Handschriften:
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msinc/nav/history
Twingers Straßburger Chronik
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/titleinfo/3663121
Wie kann man nur einen belanglosen Zettel über das wunderbare Jungen-Exlibris kleben?
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/3663126
Oder wenn der Zettel nur an einer Seite befestigt ist, wie kann man nur die Seite digitalisieren, ohne beide Ansichten wiederzugeben?
Ein Aktenband zur Grafschaft Hohenberg aus der Sammlung des Ulmer Prälaten Schmid, die sonst im Stadtarchiv Ulm und Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt wird:
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/titleinfo/3655901
Mit Ms. germ. qu. 7 liegt die zweite Handschrift des Minne- und Aventiure-Romans Friedrich von Schwaben online vor (die Frankfurter Handschrift war der Forschung zum "FvS" lange entgangen, bevor sie in der ZfdA 1976 vorgestellt wurde.)
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/titleinfo/3649901
Der Spruch auf den schwäbischen Städtekrieg
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/3656695
nach der Edition von Steiff/Mehring:
http://de.wikisource.org/wiki/Die_K%C3%A4mpfe_bei_Gm%C3%BCnd,_Staufen_und_E%C3%9Flingen_%281449%29
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msinc/nav/history
Twingers Straßburger Chronik
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/titleinfo/3663121
Wie kann man nur einen belanglosen Zettel über das wunderbare Jungen-Exlibris kleben?
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/3663126
Oder wenn der Zettel nur an einer Seite befestigt ist, wie kann man nur die Seite digitalisieren, ohne beide Ansichten wiederzugeben?
Ein Aktenband zur Grafschaft Hohenberg aus der Sammlung des Ulmer Prälaten Schmid, die sonst im Stadtarchiv Ulm und Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt wird:
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/titleinfo/3655901
Mit Ms. germ. qu. 7 liegt die zweite Handschrift des Minne- und Aventiure-Romans Friedrich von Schwaben online vor (die Frankfurter Handschrift war der Forschung zum "FvS" lange entgangen, bevor sie in der ZfdA 1976 vorgestellt wurde.)
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/titleinfo/3649901
Der Spruch auf den schwäbischen Städtekrieg
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/3656695
nach der Edition von Steiff/Mehring:
http://de.wikisource.org/wiki/Die_K%C3%A4mpfe_bei_Gm%C3%BCnd,_Staufen_und_E%C3%9Flingen_%281449%29
KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 17:00 - Rubrik: Kodikologie
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KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 16:29 - Rubrik: Open Access
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Fragt RA Winfried Klein in der heutigen FAZ
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kaspar-hausers-raetsel-zweiter-teil-sargverlust-in-der-fuerstengruft-11822206.html
damit seine Studien zur Pforzheimer Fürstengruft fortsetzend, siehe
http://archiv.twoday.net/stories/97050074/
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kaspar-hausers-raetsel-zweiter-teil-sargverlust-in-der-fuerstengruft-11822206.html
damit seine Studien zur Pforzheimer Fürstengruft fortsetzend, siehe
http://archiv.twoday.net/stories/97050074/
KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 15:53 - Rubrik: Landesgeschichte
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http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Stadtarchiv/Juedisches-Muenchen/Gedenkbuch.html
Ohne Einzelnachweise.
Ohne Einzelnachweise.
KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 15:46 - Rubrik: Kommunalarchive
KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 15:43 - Rubrik: Open Access
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Leise ging das Weblog des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs am 22. Juni 2012 an den Start.
Link: http://www.bb-wa.de/de/neuigkeiten.html
Wolf Thomas - am Dienstag, 17. Juli 2012, 13:30 - Rubrik: Weblogs
Eine Schreckensnachricht aus INETBIB:
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
heute erfuhr ich, dass die DNB die digitalisierten Zeitschriften der
Exilsammlung abgeschaltet hat. Auf der Hinweisseite heißt es dazu nur,
dass es aus "rechtlichen Gründen" geschehen sei.
Für Rückfragen zu diesem Vorgang stünde Frau Dr. Asmus zur Verfügung.
http://www.dnb.de/DE/DEA/Kataloge/Periodika/periodika_node.html
Welche rechtlichen Gründe kann es wohl für die Abschaltung geben?
Ich bitte sie alle, sich danach bei der DNB zu erkundigen, denn ohne
diese wichtigen Quellen ist eine gute Arbeit in unserem Haus kaum
möglich.
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Schulze
***********************************
Florian Schulze
Dipl.-Bibl. (FH)
Bibliothek
Jüdisches Museum Franken
Fürth, Schnaittach & Schwabach
Nürnberger Straße 3
D-90762 Fürth
http://www.dnb.de/DE/DEA/Kataloge/Exilpresse/exilpresse_node.html
http://www.dnb.de/DE/Wir/Projekte/Abgeschlossen/exilpresseDigital.html
Update:
http://archiv.twoday.net/stories/110778661/
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
heute erfuhr ich, dass die DNB die digitalisierten Zeitschriften der
Exilsammlung abgeschaltet hat. Auf der Hinweisseite heißt es dazu nur,
dass es aus "rechtlichen Gründen" geschehen sei.
Für Rückfragen zu diesem Vorgang stünde Frau Dr. Asmus zur Verfügung.
http://www.dnb.de/DE/DEA/Kataloge/Periodika/periodika_node.html
Welche rechtlichen Gründe kann es wohl für die Abschaltung geben?
Ich bitte sie alle, sich danach bei der DNB zu erkundigen, denn ohne
diese wichtigen Quellen ist eine gute Arbeit in unserem Haus kaum
möglich.
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Schulze
***********************************
Florian Schulze
Dipl.-Bibl. (FH)
Bibliothek
Jüdisches Museum Franken
Fürth, Schnaittach & Schwabach
Nürnberger Straße 3
D-90762 Fürth
http://www.dnb.de/DE/DEA/Kataloge/Exilpresse/exilpresse_node.html
http://www.dnb.de/DE/Wir/Projekte/Abgeschlossen/exilpresseDigital.html
Update:
http://archiv.twoday.net/stories/110778661/
KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 13:05 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
Im Rahmen der vielen Beiträge zu Geschichtsfälschungen in Archivalia - siehe http://archiv.twoday.net/stories/96987511/ - hatte ich mir unlängst vorgenommen, endlich einmal auch jene Fiktion vorzustellen, die mich schon seit den frühen 1990er Jahren beschäftigt hat: die 1918 erschienene "Goldschmiede-Chronik". Meine Fernleih-Bestellung der Rezension in der Deutschen Rundschau 1919 trägt den Datumsstempel 16. April 1993. Ich hatte mir - mit tatkräftiger Unterstützung von Frau Effinger in Heidelberg - den entlegen publizierten Aufsatz von Johann Michael Fritz (2008) und auch die unkritische Würdigung von Irmscher in der "Weltkunst" 1995 (S. 140f.) besorgt, ein einigermaßen günstiges Exemplar des Buchs erworben (es soll von der UB Heidelberg mit Genehmigung des Rechteinhabers digitalisiert werden) und Kontakt mit dem Enkel des "Herausgebers" Curt Rudolf Vincentz, Dr. Lothar Vincentz aufgenommen. Er bestätigte mir im April 2012 am Telefon, was ich schon bei der ersten Lektüre des Buchs wusste: Dass es sich nicht um eine authentische Quelle des 16. Jahrhunderts handelte. Merkwürdigerweise hätte das Interesse an dem Werk, erzählte er mir, in letzer Zeit zugenommen, während in den Jahrzehnten zuvor keine Anfragen dazu gekommen seien. Der Leiter von "Vincentz Network", Nachfolger der von seinem Großvater begründeten Fachverlage, übersandte mir liebenswürdigerweise sogar ein Exemplar des von mir bibliographisch ermittelten Buchs von Eberhard Meckel "Curt Rudolf Vincentz" (1954) als Leihgabe. Aus den bislang nicht beachteten Passagen dieser seltenen Schrift ergab sich eindeutig der fiktionale Charakter der sich als Werk des 16. Jahrhunderts ausgebenden "Chronik".
So standen die Dinge, als mir Karen Lambrecht, mit der ich vor allem in Sachen Hexenforschung früher freundschaftlichen Kontakt pflog, am 5. Juli ihren Aufsatz zur Goldschmiedechronik zusandte. Ich hatte am Rand von Hohenheimer Tagungen und auch im Gespräch mit ihr vor längerer Zeit die Authentizität der oft benutzten Quelle bestritten und auch von der Absicht der Veröffentlichung meiner Einsichten gesprochen. Ich war "not amused", dass mir Lambrechts Publikation in die Quere kam und dass die Autorin auch vor Abgabe ihres Beitrags keinen Kontakt mehr mit mir aufgenommen hatte. Lambrecht erweckt den Eindruck, als hätte sie allein die Fiktion aufgedeckt, obwohl ich sie doch im damaligen Gespräch (nach meiner Erinnerung ) auf den Casus und die Fiktion deutlich aufmerksam gemacht hatte. Ich kenne sie seit mindestens 1993 und bin mir ziemlich sicher, dass unsere Gespräche schon in den 1990er Jahren stattgefunden haben, während Lambrecht noch in ihrem Beitrag "Communicating Europe" in: German History 20 (2002), S. 18 Anm. 78 die Goldschmiede-Chronik ohne jegliche kritische Distanz als authentische Quelle zitiert!
Ich habe es satt, die kleinen Unredlichkeiten des Wissenschaftsbetriebs zu schlucken, auch wenn Lambrecht nun vorgibt, sich nicht an eine Publikationsabsicht meinerseits erinnern zu können. Ich weiß nur, dass ich an ihrer Stelle im Zweifel nicht den Eindruck erweckt hätte, allein die Quelle entlarvt zu haben, wenn Jahre zuvor in Gesprächen dieses Ergebnis bereits auch von anderer Seite kommuniziert worden war. Sie hätte mit mir nochmals Kontakt aufnehmen müssen, um die Sachlage abzuklären und ggf. Einsichten auszutauschen. Alles andere erscheint mir höchst unfair.
Karen Lambrecht: Dichtung und Wahrheit. Zum Verfasser der Goldschmiede-Chronik Curt Rudolf Vincentz (1867-1945). In: Schlesische Gelehrtenrepublik (2012), S. 269-280 ist ein klarer Fortschritt in der Beschäftigung mit der Goldschmiedechronik, wenngleich ihr die mir auch erst seit kurzem bekannte etwas frühere Stellungnahme des ehemals Heidelberger Kunsthistorikers Fritz entgangen ist. Sie schildert den skandalösen unkritischen Gebrauch der Quelle durch die moderne Selbstzeugnis-Forschung und kann erstmals das Meckel-Buch als Schlüsseltext für die Entstehung des Buchs heranziehen. Sie zollt am Schluss dem Autor Vincentz als Geschichtenerzähler Respekt, schreibt aber (und dem ist ohne Wenn und Aber beizupflichten), dass sein Werk nicht länger als geschichtswissenschaftliche Quelle der Selbstzeugnisforschung genutzt werden kann.
Der kurze Aufsatz von Johann Michael Fritzl: Eine historische Quelle zu den Breslauer Goldschmieden des 16. Jahrhunderts? In: Biuletyn historii sztuki 70 (2008), S. 303-305 bringt von seinem Publikationsort alle Voraussetzungen mit, hierzulande übersehen zu werden. Fritz kennt das Buch von Meckel nicht und erzählt aus Anlass der Verwendung der Goldschmiede-Chronik durch eine polnische Kunsthistorikerin von seiner eigenen Begegnung mit dem Text, die ihn zu dem Schluss führte, auf diese - wenn sie echt wäre - "sensationelle" Quelle in eigenen Publikationen zu verzichten. Er stellt fest, dass die maßgebliche Studie zu den Breslauer Goldschmieden von Hintze 1906 in der Chronik verwertet ist und diese daher "eine lokalpatriotische historisierende Erfindung" ist, die sich durch die altertümelnde Sprache als Original ausgibt (S. 304f.).
Fritz sagt, dass in dem Buch eine Verlagsangabe fehle und auch kein Herausgeber genannt sei. Das kann durchaus sein, auch wenn die mir zugänglichen Exemplare beides nennen. Es hat offensichtlich mehrere Druckvarianten gegeben. Ich habe mir nicht notiert, in welcher Bibliothek bzw. aus welchem Fernleihexemplar ich mir seinerzeit einige Kopien aus dem Buch gemacht habe, aber das Titelblatt des kopierten Buchs weist eine andere Gestaltung (nämlich ein Holzschnitt-Ornament unterhalb des Titels) auf als das in meinem Eigentum befindliche Exemplar mit Verlagsangabe und Datum auf dem Titelblatt:
Die Goldschmiede-Chronik.
Die Erlebnisse
der ehrbaren Goldschmiede-Ältesten
Martin und Wolfgang, auch Mag.
Peters Vincentz.
Verlag der Deutschen Bauhütte
Hannover
1918
Lambrecht stellt zurecht heraus, dass die Aufnahme von Textauszügen in Wolfram Fischers einflussreiche Quellensammlung zur Geschichte des deutschen Handwerks (1957, S. 30-55) die Rezeption der Chronik als historische Quelle erheblich befördert hat. Sie sei in der Entstehung undurchsichtig, schrieb Fischer (S. 11) und konzedierte, dass sie ohne Zweifel von ihrem Herausgeber Curt Rudolf Vincentz bearbeitet worden sei. Doch spräche "eine starke innere Wahrscheinlichkeit für die grundsätzliche Echtheit der Quelle" (S. 23). In der Fußnote dankt Fischer nicht weniger als 13 namentlich genannten Gewährsleuten (überwiegend mit Doktortitel), die ihm geholfen hätten, der Herkunft der Quelle auf die Spur zu kommen. Nun gab es damals noch nicht das Internet und die Wikipedia, mit der man blitzschnell zur heutigen Firma Vincentz gelangt, aber auch in den 1950er Jahren wäre es doch ohne weiteres möglich gewesen, den weiterbestehenden Verlag zu ermitteln und dort nachzufragen.
Dass es Vincentz, auf dessen universale Bildung und vielseitige Interessen ich nicht eingehen kann (und der auch bei Lambrecht etwas zu kurz kommt), von Anfang an gelungen ist, seine Autorschaft zu verschleiern, zeigt bereits die kurze Anzeige in der Deutschen Rundschau vom Dezember 1919, S. 473, die ich komplett wiedergebe: "In unruhige Zeit, wenn auch eine entlegene, führt die 'Goldschmiede-Chronik', die von den Erlebnissen der ehrbaren Goldschmiedeältesten Martin und Wolfgang, auch Mag. Peters Vinzent kündet (Deutsche Bauhütte, Hannover). Sie umfaßt die Jahre 1480 bis 1586 und handelt von den Freuden und Leiden, dem Stolz und der Not deutschen Handwerks im Kampf gegen Polen und Pest. Hier ist ein Dokument, das kulturhistorisch und auch national von besonderem Wert ist".
Auf ideologische Aspekte des Buchs geht Lambrecht nicht ein. Mir fielen Passagen über die Juden (vor allem S. 301-305) auf, die auf antisemitische Diskurse der Entstehungszeit zurückgehen könnten. Immerhin ist die berüchtigte "Laichinger Hungerchronik" (publiziert 1913/17) etwa zur gleichen Zeit aus antisemitischem Affekt gefälscht worden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Laichinger_Hungerchronik (mit weiteren Nachweisen)
Zu den literarischen Vorlagen von Vincentz könnte die durch ihre farbigen Schilderungen und die eingemischten Schwänke heute noch faszinierende Zimmerische Chronik gehört haben. Auch die Goldschmiede-Chronik mischt gern schwankhafte Erzählungen ein. Auf jeden Fall hat sich das heute noch durchaus lesbare Buch von Vincentz - schon allein wegen seiner Rezeption, siehe unten - weitere interpretatorische Bemühungen verdient.
Lambrecht meint, das Buch vermittle durchaus den Eindruck einer authentischen Quelle und es erfordere schon genaues Hinsehen, um die Fiktion zu erkennen (S. 279). Der Ansicht bin ich nicht. Wer auch nur ein wenig quellenkritisches Gespür und kritischen Geist hat, sollte eigentlich schon sehr rasch merken (wie ich das bei der ersten Lektüre getan habe), dass einfach alles zu gut passt, dass die Protagonisten bei zu vielen wichtigen Ereignissen dabei waren. Aber Lambrecht ist ja früher selbst auf die Quelle hereingefallen und mit ihr ganz viele andere, auch renommierte Historiker.
Lambrechts Nachweise der Benutzung in der modernen Geschichtswissenschaft als authentische Quelle (Kaspar von Greyerz, Axel Gotthard u.a.m.) lassen sich mit Google Book Search ohne Mühe vermehren:
Katharina Simon-Murscheid: Die Dinge im Schnittpunkt sozialer Beziehungsnetze (2004), im Literaturverzeichnis
Knut Schulz, in: Jahrbuch des Historischen Kollegs 1996, S. 74 Anm. 24: ein im Kern echter Wanderbericht
Jürgen Kuczynski (1980) usw. usf.
https://www.google.de/search?q=goldschmiedechronik&tbm=bks
https://www.google.de/search?q="goldschmiede-chronik"&tbm=bks
Sehr selten sind distanzierende Hinweise:
Rudolf Holbach, in: Kredit im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa (1991), S. 136 Anm. 15: "in der freilich reichlich dubiosen Goldschmiede-Chronik"
Walther Karl Zülch: Frankfurter Künstler (1935), S. 342: "vermutlich unechte, aber viele historische Tatsachen enthaltende"
Sehr viele Historikerinnen und Historiker (auch solche aus der ersten Reihe) sind Vincentz auf den Leim gegangen und haben eine fiktive Schrift unkritisch als authentische Quelle verwertet, da sie einfach zu schönen und einzigartigen Stoff bot. Zweifel, die sich schon aufgrund der Präsentationsform des Ganzen aufdrängen mussten, wurden kaum artikuliert. Niemand hat offenbar beim Verlag recherchiert, wo man ihm wohl freimütig das mitgeteilt hätte, was ich am Telefon erfuhr und was in Meckels Buch von 1954 (das auch in einigen wissenschaftlichen Bibliotheken steht) gedruckt zu lesen war, dass es sich bei der Goldschmiedechronik um ein Resultat der überbordenden historischen Phantasie des Curt Rudolf Vincentz handelt. Das alles wirft kein gutes Licht auf die Praxis der Geschichtswissenschaft.
Nachtrag August 2012: Das Buch von Vincentz ist online
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/vincentz1918
#forschung
Ölgemälde von Curt R. Vincentz (aus dem Buch von Meckel)
Titelblatt (von mir vor längerem kopiert)
So standen die Dinge, als mir Karen Lambrecht, mit der ich vor allem in Sachen Hexenforschung früher freundschaftlichen Kontakt pflog, am 5. Juli ihren Aufsatz zur Goldschmiedechronik zusandte. Ich hatte am Rand von Hohenheimer Tagungen und auch im Gespräch mit ihr vor längerer Zeit die Authentizität der oft benutzten Quelle bestritten und auch von der Absicht der Veröffentlichung meiner Einsichten gesprochen. Ich war "not amused", dass mir Lambrechts Publikation in die Quere kam und dass die Autorin auch vor Abgabe ihres Beitrags keinen Kontakt mehr mit mir aufgenommen hatte. Lambrecht erweckt den Eindruck, als hätte sie allein die Fiktion aufgedeckt, obwohl ich sie doch im damaligen Gespräch (nach meiner Erinnerung ) auf den Casus und die Fiktion deutlich aufmerksam gemacht hatte. Ich kenne sie seit mindestens 1993 und bin mir ziemlich sicher, dass unsere Gespräche schon in den 1990er Jahren stattgefunden haben, während Lambrecht noch in ihrem Beitrag "Communicating Europe" in: German History 20 (2002), S. 18 Anm. 78 die Goldschmiede-Chronik ohne jegliche kritische Distanz als authentische Quelle zitiert!
Ich habe es satt, die kleinen Unredlichkeiten des Wissenschaftsbetriebs zu schlucken, auch wenn Lambrecht nun vorgibt, sich nicht an eine Publikationsabsicht meinerseits erinnern zu können. Ich weiß nur, dass ich an ihrer Stelle im Zweifel nicht den Eindruck erweckt hätte, allein die Quelle entlarvt zu haben, wenn Jahre zuvor in Gesprächen dieses Ergebnis bereits auch von anderer Seite kommuniziert worden war. Sie hätte mit mir nochmals Kontakt aufnehmen müssen, um die Sachlage abzuklären und ggf. Einsichten auszutauschen. Alles andere erscheint mir höchst unfair.
Karen Lambrecht: Dichtung und Wahrheit. Zum Verfasser der Goldschmiede-Chronik Curt Rudolf Vincentz (1867-1945). In: Schlesische Gelehrtenrepublik (2012), S. 269-280 ist ein klarer Fortschritt in der Beschäftigung mit der Goldschmiedechronik, wenngleich ihr die mir auch erst seit kurzem bekannte etwas frühere Stellungnahme des ehemals Heidelberger Kunsthistorikers Fritz entgangen ist. Sie schildert den skandalösen unkritischen Gebrauch der Quelle durch die moderne Selbstzeugnis-Forschung und kann erstmals das Meckel-Buch als Schlüsseltext für die Entstehung des Buchs heranziehen. Sie zollt am Schluss dem Autor Vincentz als Geschichtenerzähler Respekt, schreibt aber (und dem ist ohne Wenn und Aber beizupflichten), dass sein Werk nicht länger als geschichtswissenschaftliche Quelle der Selbstzeugnisforschung genutzt werden kann.
Der kurze Aufsatz von Johann Michael Fritzl: Eine historische Quelle zu den Breslauer Goldschmieden des 16. Jahrhunderts? In: Biuletyn historii sztuki 70 (2008), S. 303-305 bringt von seinem Publikationsort alle Voraussetzungen mit, hierzulande übersehen zu werden. Fritz kennt das Buch von Meckel nicht und erzählt aus Anlass der Verwendung der Goldschmiede-Chronik durch eine polnische Kunsthistorikerin von seiner eigenen Begegnung mit dem Text, die ihn zu dem Schluss führte, auf diese - wenn sie echt wäre - "sensationelle" Quelle in eigenen Publikationen zu verzichten. Er stellt fest, dass die maßgebliche Studie zu den Breslauer Goldschmieden von Hintze 1906 in der Chronik verwertet ist und diese daher "eine lokalpatriotische historisierende Erfindung" ist, die sich durch die altertümelnde Sprache als Original ausgibt (S. 304f.).
Fritz sagt, dass in dem Buch eine Verlagsangabe fehle und auch kein Herausgeber genannt sei. Das kann durchaus sein, auch wenn die mir zugänglichen Exemplare beides nennen. Es hat offensichtlich mehrere Druckvarianten gegeben. Ich habe mir nicht notiert, in welcher Bibliothek bzw. aus welchem Fernleihexemplar ich mir seinerzeit einige Kopien aus dem Buch gemacht habe, aber das Titelblatt des kopierten Buchs weist eine andere Gestaltung (nämlich ein Holzschnitt-Ornament unterhalb des Titels) auf als das in meinem Eigentum befindliche Exemplar mit Verlagsangabe und Datum auf dem Titelblatt:
Die Goldschmiede-Chronik.
Die Erlebnisse
der ehrbaren Goldschmiede-Ältesten
Martin und Wolfgang, auch Mag.
Peters Vincentz.
Verlag der Deutschen Bauhütte
Hannover
1918
Lambrecht stellt zurecht heraus, dass die Aufnahme von Textauszügen in Wolfram Fischers einflussreiche Quellensammlung zur Geschichte des deutschen Handwerks (1957, S. 30-55) die Rezeption der Chronik als historische Quelle erheblich befördert hat. Sie sei in der Entstehung undurchsichtig, schrieb Fischer (S. 11) und konzedierte, dass sie ohne Zweifel von ihrem Herausgeber Curt Rudolf Vincentz bearbeitet worden sei. Doch spräche "eine starke innere Wahrscheinlichkeit für die grundsätzliche Echtheit der Quelle" (S. 23). In der Fußnote dankt Fischer nicht weniger als 13 namentlich genannten Gewährsleuten (überwiegend mit Doktortitel), die ihm geholfen hätten, der Herkunft der Quelle auf die Spur zu kommen. Nun gab es damals noch nicht das Internet und die Wikipedia, mit der man blitzschnell zur heutigen Firma Vincentz gelangt, aber auch in den 1950er Jahren wäre es doch ohne weiteres möglich gewesen, den weiterbestehenden Verlag zu ermitteln und dort nachzufragen.
Dass es Vincentz, auf dessen universale Bildung und vielseitige Interessen ich nicht eingehen kann (und der auch bei Lambrecht etwas zu kurz kommt), von Anfang an gelungen ist, seine Autorschaft zu verschleiern, zeigt bereits die kurze Anzeige in der Deutschen Rundschau vom Dezember 1919, S. 473, die ich komplett wiedergebe: "In unruhige Zeit, wenn auch eine entlegene, führt die 'Goldschmiede-Chronik', die von den Erlebnissen der ehrbaren Goldschmiedeältesten Martin und Wolfgang, auch Mag. Peters Vinzent kündet (Deutsche Bauhütte, Hannover). Sie umfaßt die Jahre 1480 bis 1586 und handelt von den Freuden und Leiden, dem Stolz und der Not deutschen Handwerks im Kampf gegen Polen und Pest. Hier ist ein Dokument, das kulturhistorisch und auch national von besonderem Wert ist".
Auf ideologische Aspekte des Buchs geht Lambrecht nicht ein. Mir fielen Passagen über die Juden (vor allem S. 301-305) auf, die auf antisemitische Diskurse der Entstehungszeit zurückgehen könnten. Immerhin ist die berüchtigte "Laichinger Hungerchronik" (publiziert 1913/17) etwa zur gleichen Zeit aus antisemitischem Affekt gefälscht worden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Laichinger_Hungerchronik (mit weiteren Nachweisen)
Zu den literarischen Vorlagen von Vincentz könnte die durch ihre farbigen Schilderungen und die eingemischten Schwänke heute noch faszinierende Zimmerische Chronik gehört haben. Auch die Goldschmiede-Chronik mischt gern schwankhafte Erzählungen ein. Auf jeden Fall hat sich das heute noch durchaus lesbare Buch von Vincentz - schon allein wegen seiner Rezeption, siehe unten - weitere interpretatorische Bemühungen verdient.
Lambrecht meint, das Buch vermittle durchaus den Eindruck einer authentischen Quelle und es erfordere schon genaues Hinsehen, um die Fiktion zu erkennen (S. 279). Der Ansicht bin ich nicht. Wer auch nur ein wenig quellenkritisches Gespür und kritischen Geist hat, sollte eigentlich schon sehr rasch merken (wie ich das bei der ersten Lektüre getan habe), dass einfach alles zu gut passt, dass die Protagonisten bei zu vielen wichtigen Ereignissen dabei waren. Aber Lambrecht ist ja früher selbst auf die Quelle hereingefallen und mit ihr ganz viele andere, auch renommierte Historiker.
Lambrechts Nachweise der Benutzung in der modernen Geschichtswissenschaft als authentische Quelle (Kaspar von Greyerz, Axel Gotthard u.a.m.) lassen sich mit Google Book Search ohne Mühe vermehren:
Katharina Simon-Murscheid: Die Dinge im Schnittpunkt sozialer Beziehungsnetze (2004), im Literaturverzeichnis
Knut Schulz, in: Jahrbuch des Historischen Kollegs 1996, S. 74 Anm. 24: ein im Kern echter Wanderbericht
Jürgen Kuczynski (1980) usw. usf.
https://www.google.de/search?q=goldschmiedechronik&tbm=bks
https://www.google.de/search?q="goldschmiede-chronik"&tbm=bks
Sehr selten sind distanzierende Hinweise:
Rudolf Holbach, in: Kredit im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa (1991), S. 136 Anm. 15: "in der freilich reichlich dubiosen Goldschmiede-Chronik"
Walther Karl Zülch: Frankfurter Künstler (1935), S. 342: "vermutlich unechte, aber viele historische Tatsachen enthaltende"
Sehr viele Historikerinnen und Historiker (auch solche aus der ersten Reihe) sind Vincentz auf den Leim gegangen und haben eine fiktive Schrift unkritisch als authentische Quelle verwertet, da sie einfach zu schönen und einzigartigen Stoff bot. Zweifel, die sich schon aufgrund der Präsentationsform des Ganzen aufdrängen mussten, wurden kaum artikuliert. Niemand hat offenbar beim Verlag recherchiert, wo man ihm wohl freimütig das mitgeteilt hätte, was ich am Telefon erfuhr und was in Meckels Buch von 1954 (das auch in einigen wissenschaftlichen Bibliotheken steht) gedruckt zu lesen war, dass es sich bei der Goldschmiedechronik um ein Resultat der überbordenden historischen Phantasie des Curt Rudolf Vincentz handelt. Das alles wirft kein gutes Licht auf die Praxis der Geschichtswissenschaft.
Nachtrag August 2012: Das Buch von Vincentz ist online
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/vincentz1918
#forschung


KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 00:34 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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http://researchfragments.blogspot.de/2012/06/price-of-pamphlet.html
Bis zu 31,50 Euro je Scan!
Siehe auch
http://de.wikisource.org/wiki/Wikisource:Digitalisierungstarife

Bis zu 31,50 Euro je Scan!
Siehe auch
http://de.wikisource.org/wiki/Wikisource:Digitalisierungstarife

KlausGraf - am Dienstag, 17. Juli 2012, 00:14 - Rubrik: Bibliothekswesen
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Zugangsregelungen zu Archivgut in den Archivgesetzen des Bundes und der Länder
Stefan Ittner
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/ojs/index.php/bibliothek/article/view/9403
Abstract
Dieser Aufsatz gibt einen Überblick über die Zugangsregeln zu Archivgut in den Archivgesetzen des Bundes und der Länder. Der Zugang zu Archivgut erfolgt dabei grundsätzlich im Spannungsfeld zwischen Informationsrechten und Forschungsfreiheit auf der einen Seite und einschränkenden Rechtsnormen des Personen- und Datenschutzes auf der anderen Seite. Nach einem kurzen historischen Abriss über die Entwicklung der Archivgesetzgebung in Deutschland wird zunächst auf einige allgemeine Gesichtspunkte des Zugangs (z.B. „Jedermann-Recht“) und mögliche Versagensgründe einer Archivbenutzung eingegangen. Anschließend wird ein Überblick über die Schutzfristen und Möglichkeiten ihrer Verkürzung für die verschiedenen Klassen von Archivgut (allgemein, personenbezogen sowie Geheimhaltungsvorschriften unterliegend) gegeben, bei dem auch auf die Auswirkungen der Informationsfreiheitsgesetze auf die Archivnutzung eingegangen wird. Als Ergebnis lässt sich feststellen, dass die Novellierungen der Archivgesetze in den letzten Jahren eine Erleichterung des Zugangs mit sich brachten. Andererseits herrscht in Deutschland nach wie vor große Heterogenität bei den Schutz- und Sperrfristen sowie den Möglichkeiten ihrer Verkürzung vor. Das Ideal eines einheitlichen und nachvollziehbaren Zugang zu Archivgut auch über Ländergrenzen hinweg ist somit noch lange nicht erreicht.
Steht unter CC-BY.
Stefan Ittner
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/ojs/index.php/bibliothek/article/view/9403
Abstract
Dieser Aufsatz gibt einen Überblick über die Zugangsregeln zu Archivgut in den Archivgesetzen des Bundes und der Länder. Der Zugang zu Archivgut erfolgt dabei grundsätzlich im Spannungsfeld zwischen Informationsrechten und Forschungsfreiheit auf der einen Seite und einschränkenden Rechtsnormen des Personen- und Datenschutzes auf der anderen Seite. Nach einem kurzen historischen Abriss über die Entwicklung der Archivgesetzgebung in Deutschland wird zunächst auf einige allgemeine Gesichtspunkte des Zugangs (z.B. „Jedermann-Recht“) und mögliche Versagensgründe einer Archivbenutzung eingegangen. Anschließend wird ein Überblick über die Schutzfristen und Möglichkeiten ihrer Verkürzung für die verschiedenen Klassen von Archivgut (allgemein, personenbezogen sowie Geheimhaltungsvorschriften unterliegend) gegeben, bei dem auch auf die Auswirkungen der Informationsfreiheitsgesetze auf die Archivnutzung eingegangen wird. Als Ergebnis lässt sich feststellen, dass die Novellierungen der Archivgesetze in den letzten Jahren eine Erleichterung des Zugangs mit sich brachten. Andererseits herrscht in Deutschland nach wie vor große Heterogenität bei den Schutz- und Sperrfristen sowie den Möglichkeiten ihrer Verkürzung vor. Das Ideal eines einheitlichen und nachvollziehbaren Zugang zu Archivgut auch über Ländergrenzen hinweg ist somit noch lange nicht erreicht.
Steht unter CC-BY.
KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 23:33 - Rubrik: Archivrecht
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Wiebke Herr: Exlibris als Provenienzmerkmale und eigenständige Druckgraphik: Sammlungen, Erschließungsstand, Nutzungspotential
in: Perspektive Bibliothek. Die Open Access-Zeitschrift der Münchner Bibliotheksreferendare Bd. 1, Nr. 1 (2012)
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/ojs/index.php/bibliothek/article/view/9400
Ignoriert wird dort:
http://archiv.twoday.net/stories/11445459/
Vielleicht auch von Interesse
http://archivalia.tumblr.com/post/27343109446/british-armorial
in: Perspektive Bibliothek. Die Open Access-Zeitschrift der Münchner Bibliotheksreferendare Bd. 1, Nr. 1 (2012)
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/ojs/index.php/bibliothek/article/view/9400
Ignoriert wird dort:
http://archiv.twoday.net/stories/11445459/
Vielleicht auch von Interesse
http://archivalia.tumblr.com/post/27343109446/british-armorial
KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 23:28 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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Hedwig Finger (1899 – 1974) – die erste CDU-Landtagsabgeordnete aus Siegen und eine entschiedene Friedensaktivistin. In: siwiarchiv.de. Blog der Archive im Kreis Siegen-Wittgenstein vom 10. Juli 2012. Online:
http://www.siwiarchiv.de/2012/07/hedwig-finger-1899-1974-2/
Der namentlich nicht gekennzeichnete Beitrag des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein (daher oben ohne Verfasser zitiert) weist ein umfangreiches Literaturverzeichnis und 35 Anmerkungen auf. Er entspricht genau dem, was ich mir als Inhalt für die "Historischen Miszellen" vorstelle, siehe
http://archiv.twoday.net/search?q=historische+miszellen
Man kann solche kurzen Beiträge in einem Blog "reifen" lassen und nach einer Weile in überarbeiteter Form in einer qualitätsgesicherten Online-Open-Access-Zeitschrift veröffentlichen (oder man nimmt die Überarbeitung im Blog vor, wenn einem nicht viel an einer formellen Zeitschriftenpublikation liegt.)
Ich hoffe, dass mein wiederholtes Werben für Blogs als wissenschaftliches Forum dazu führen wird, dass es bald aussichtsreich ist, einen Preis für den besten wissenschaftlichen = neue Erkenntnisse bietenden geisteswissenschaftlichen Blog-Artikel auszuloben.
Update: Siehe schon
http://archiv.twoday.net/stories/97017522/
http://www.siwiarchiv.de/2012/07/hedwig-finger-1899-1974-2/
Der namentlich nicht gekennzeichnete Beitrag des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein (daher oben ohne Verfasser zitiert) weist ein umfangreiches Literaturverzeichnis und 35 Anmerkungen auf. Er entspricht genau dem, was ich mir als Inhalt für die "Historischen Miszellen" vorstelle, siehe
http://archiv.twoday.net/search?q=historische+miszellen
Man kann solche kurzen Beiträge in einem Blog "reifen" lassen und nach einer Weile in überarbeiteter Form in einer qualitätsgesicherten Online-Open-Access-Zeitschrift veröffentlichen (oder man nimmt die Überarbeitung im Blog vor, wenn einem nicht viel an einer formellen Zeitschriftenpublikation liegt.)
Ich hoffe, dass mein wiederholtes Werben für Blogs als wissenschaftliches Forum dazu führen wird, dass es bald aussichtsreich ist, einen Preis für den besten wissenschaftlichen = neue Erkenntnisse bietenden geisteswissenschaftlichen Blog-Artikel auszuloben.
Update: Siehe schon
http://archiv.twoday.net/stories/97017522/
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/3907908
Inhalt: http://archiv.twoday.net/stories/42182/
Inhalt: http://archiv.twoday.net/stories/42182/
KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 22:11 - Rubrik: Universitaetsarchive
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Zu dieser Schlussfolgerung kann kommen, wer sich
http://schmalenstroer.net/blog/2012/07/wie-man-sich-selbst-abschafft/
durchliest.
http://schmalenstroer.net/blog/2012/07/wie-man-sich-selbst-abschafft/
durchliest.
KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 19:58 - Rubrik: Archivrecht
"FWF Der Wissenschaftsfonds stellt seit heute auf seiner Website Open Access Testimonials aus allen Wissenschaftsdisziplinen vor und setzt damit ein starkes Zeichen für die Notwendigkeit einer Veränderung des Publikationswesens."
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=22559
Die Testimonials:
http://www.fwf.ac.at/de/public_relations/oai/testimonials.html
Judith Simon schreibt:
Forschung ist ein kollaborativer Prozess und baut auf früherem Wissen auf. Daher ist ein freier Zugang zu wissenschaftlichem Wissen entscheidend, aber derzeit nur in unzureichendem Maße gegeben. Obwohl Wissenschaftler zumeist ohne Honorar Artikel schreiben und begutachten sind die Kosten für wissenschaftliche Zeitschriften in den letzten Jahren explodiert. Das führt dazu, dass nicht nur interessierte SteuerzahlerInnen, sondern WissenschaftlerInnen selbst teilweise keinen Zugang zu diesen Zeitschriften haben. Es wundert daher kaum, dass auch WissenschaftlerInnen sehr unzufrieden mit diesem System sind: 98,3% der TeilnehmerInnen einer Studie zu Web2.0 und wissenschaftlichem Publizieren lehnen das "subscriber-only"-Modell ab und 97,7% möchten das Copyright für ihre Artikel nicht weiterhin an Verlage abtreten müssen (Ponte & Simon 2011). Das heißt, ein Großteil der WissenschaftlerInnen fordert mehr Open Access und Creative Commons Lizenzen.
Update: Dazu passt auch das Interview mit dem Mathematiker Grötschel über die Macht der Verlage
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal/innenansichten/2012/tui0712_wissenschaft_im_wuergegriff/
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=22559
Die Testimonials:
http://www.fwf.ac.at/de/public_relations/oai/testimonials.html
Judith Simon schreibt:
Forschung ist ein kollaborativer Prozess und baut auf früherem Wissen auf. Daher ist ein freier Zugang zu wissenschaftlichem Wissen entscheidend, aber derzeit nur in unzureichendem Maße gegeben. Obwohl Wissenschaftler zumeist ohne Honorar Artikel schreiben und begutachten sind die Kosten für wissenschaftliche Zeitschriften in den letzten Jahren explodiert. Das führt dazu, dass nicht nur interessierte SteuerzahlerInnen, sondern WissenschaftlerInnen selbst teilweise keinen Zugang zu diesen Zeitschriften haben. Es wundert daher kaum, dass auch WissenschaftlerInnen sehr unzufrieden mit diesem System sind: 98,3% der TeilnehmerInnen einer Studie zu Web2.0 und wissenschaftlichem Publizieren lehnen das "subscriber-only"-Modell ab und 97,7% möchten das Copyright für ihre Artikel nicht weiterhin an Verlage abtreten müssen (Ponte & Simon 2011). Das heißt, ein Großteil der WissenschaftlerInnen fordert mehr Open Access und Creative Commons Lizenzen.
Update: Dazu passt auch das Interview mit dem Mathematiker Grötschel über die Macht der Verlage
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal/innenansichten/2012/tui0712_wissenschaft_im_wuergegriff/
KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 19:32 - Rubrik: Open Access
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http://blogs.nature.com/news/2012/07/uk-research-funders-announce-liberated-open-access-policy.html
"Pre-paid gold papers must also receive a liberal publishing licence (Creative Commons CC-BY), making the work free to text-mine or otherwise re-use, RCUK insists."
Ein wichtiger Schritt für libre Open Access!
"Pre-paid gold papers must also receive a liberal publishing licence (Creative Commons CC-BY), making the work free to text-mine or otherwise re-use, RCUK insists."
Ein wichtiger Schritt für libre Open Access!
KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 15:19 - Rubrik: Open Access
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KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 15:03 - Rubrik: Literaturarchive
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Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, hrsg. von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2012. 4 Bände mit durchgehender Seitenzählung: LXVII, 2211 S. Ab 1.8.2012 116 Euro
Der Verlag hat mich gezwungen, die Ausgabe auf totem Holz - siehe dazu http://archiv.twoday.net/stories/97068979/ - im (Papp)-Schuber zu rezensieren. Ich hätte lieber PDFs besprochen, die nehmen keinen Platz in Regalen weg.
Mit der bibliographischen Erfassung solcher Veröffentlichungen in den deutschen Bibliotheken gehts bergab. Der Verlag gibt einen Gesamtumfang von 2248 Seiten an, was die Deutsche Nationalbibliothek übernimmt, obwohl ich bei der Addition von 67 und 2211 auf 2278 Seiten komme. Wer so "blöd" ist, sich mit Citavi etc. aus Bibliothekskatalogen zu bedienen, handelt sich eine eklatante Falschangabe (Gütersloh) des Erscheinungsorts ein, die auf die Deutsche Nationalbibliothek zurückgeht.
Die Ausgabe, die sicher hinreichend jubelnde Besprechungen erfahren wird, weil kritischer Sinn herzlich wenig in der Landesgeschichte verbreitet ist, enthält zwar unter anderem ein italienisches Geleitwort des damaligen Vatikan-Archivars, aber keinen Einleitungsteil, der die Grundzüge der klösterlichen Entwicklung skizziert. Für LaienleserInnen kommt das Werk also nicht in Betracht.
Ein ständiges Ärgernis ist das Hantieren mit dem Literaturverzeichnis, das ebenso wie der Orts- und Personenindex in den vierten Band gesteckt wurde, da nur Kurztitel (auch für die Lokalliteratur) angegeben werden.
Die einzelnen Beiträge sind nach einem festen Schema verfasst. Das Schema und ein Artikel über eine Johanniterkommende sind online:
http://kkg-lagerieste.de/app/download/5785771178/Kraienhorst_Lage-Johanniter.pdf
Die schlecht gepflegte Website des Projekts bietet immerhin als Download die Vorläuferwerke (Klosterlexika) von Hoogeweg 1908 und Streich 1986 an:
http://wwwuser.gwdg.de/~kloster/html/downloads.html
[Wie schäbig ist das denn: Offenbar aus Rache für diese Besprechung selbst das gemeinfreie Werk von Hoogeweg aus dem Netz zu nehmen! Aber glücklicherweise gibts dieses anderswo frei und ohne dass Prof. Dr. Peter Aufgebauer sich da einmischen kann:
http://archive.org/details/verzeichnisders00hooggoog ]
Auf Schritt und Tritt stellt man Fehler und inkonsequente Bearbeitung fest. So ist es ganz und gar verfehlt, die Karmeliterniederlassung des 15. Jahrhunderts in Appingen um 1200 einzuordnen (so auch in der chronologischen Liste S. XLII). Dergleichen darf einem verantwortungsbewussten Herausgeber nicht passieren!
Konzeptionelle Schwächen sind unübersehbar. Gern hätte man im Kopfteil eine Kurzübersicht, die das Allerwichtigste mitteilt. Aber wenn man bei Lamspringe wissen will, von wann bis wann die Kanonissen, von wann bis wann die Benediktinerinnen und von wann bis wann die Benediktiner ansässig waren, muss man den Artikel sichten.
Das geistige Leben der Konvente wird mit Füßen getreten: Entsprechende Leistungen können in der allgemeinen Darstellung (2.1) oder aber - optional! - im Sammelsurium 2.6: "Darstellung bestimmter Besonderheiten wie Ordensverleihungen, wissenschaftliche und künstlerische Leistungen, besondere Wirtschaftssysteme etc." untergebracht werden, nicht aber unter 2.4 ("kulturelle und spirituelle Leistungen"), wo ausschließlich über Schule, Hospitäler und Wallfahrten gehandelt werden darf. Für Bruderschaften ist gar nicht erst ein Gliederungspunkt vorgesehen.
Ob die BearbeiterInnen sich über die Konventsstärke auslassen wollten oder über die soziale Zusammensetzung des Konvents, war ihrer Kompetenz oder Inkompetenz überlassen. Daher vermisst man häufig diese Angaben. Auch sonst gibt keine durchgehenden Kennzahlen oder anderen Angaben (z.B. über Landstandschaft), die für Vergleichszwecke bzw. eine Art "Ranking" der Klöster brauchbar wären.
Es ist doch beschämend, dass eine aufschlussreiche und rare Quellenstelle zur Größe des Lilientahler Konvents - 1333 wurde die festgelegte Höchstzahl von 50 Nonnen überschritten - im Artikel zu Hude erscheint (S. 828), aber nicht im Artikel Lilienthal selbst.
Die Unterscheidung in Fließtext und listenartige Darstellung (im petitdruck) führt nicht selten zu überflüssigen Dubletten. Solche sind aber auch sonst anzutreffen, etwa S. 1358f., wo der gleiche Satz zweimal Verwendung findet.
Da auf Einheitlichkeit nicht sonderlich Wert gelegt wurde - was soll dann das Bearbeitungsschema, das die Lektüre stört?
Sicher ist es gut gemeint, einen Punkt 4.2.8 "Alte Inschriften" (wer käme auf den Gedanken, hier neue zu suchen?) aufzunehmen, aber wenn da jeder Bearbeiter sein eigenes Süppchen kocht (nicht einmal die Heideklöster sind in dieser Hinsicht einheitlich, obwohl es einen Band in den "DI" gibt), dann ist die entsprechende Angabe nutzlos, da man durch Auswertung dieses Punktes sich keineswegs einen verlässlichen Überblick über den Inschriftenbestand oder gar die Schwerpunkte der Überklieferung in den niedersächsischen Klöstern verschaffen kann.
Angesichts vieler Bearbeiter und mangelhafter Redaktionstätigkeit wundert es nicht, wenn man auf schlecht lesbare hölzerne Artikel stößt (z.B. S. 180, 1101), auf falsches Latein (S. 1216 "fuat", S. 1322 "monsterii", richtig aber S. 1323 "monasterii") und andere Peinlichkeiten (S. 620 der Evangeliar, S. 312 der Autograph). Die ab 1781 in Osnabrück tätigen Franziskanerkonventualen waren zur Leitung der "mittelalterlichen Domschule" verpflichtet (S. 1230) - wann endete eigentlich das Mittelalter?
In vielen Fällen werden wichtige Fakten aus der geistigen Kultur der Konvente unterschlagen oder allzu peripher berücksichtigt. So hätte der nur ganz kurz erwähnte Fischbecker Wandteppich auch mit ein paar Worten mehr in die allgemeine Geschichte gehört, ebenso wie die Heininger Philosophiedecke (mit Konventsliste!). Die einschlägige Studie zu den Heininger Textilinschriften von Eisermann 1996 fehlt im Literaturverzeichnis!
Dass man einen Artikel über das Hildesheimer Michaelskloster schreiben darf, ohne Henning Rose zu erwähnen, glaube ich nicht. S. 1379 hätte auch Alexander von Stade genannt werden müssen. "3.4.6 Pohle, Cronica" (S. 558) ist nur ein besonders krasses Beispiel für eine immer wieder begegnende Vernachlässigung der historiographischen Leistungen. Wann Pohle seine Chronik schrieb und was es mit ihr auf sich hat, erfährt man aus dem Klosterbuch nicht.
Völlig uneinheitlich sind die Teile zu den Handschriften bzw. zum Bibliotheksbestand. Mal werden alle aufgelistet, mal bleibt der Umfang des erhaltenen Bestands völlig offen. Bei den Inkunabeln ist Needhams IPI unbekannt (so hätte man eine nach Paris gelangte Inkunabel aus Hude erwähnen können). Krämers durch und durch fehlerhaftes Handschriftenerbe ist nur in der Druckausgabe, nicht aber in der Datenbankversion benutzt.
Korrekte Angaben über die Zerstreuung der Bibliothek von Frenswegen sucht man vergebens. Es wäre angemessen gewesen, die Ergebnisse der Rekonstruktion der Klosterbibliothek durch Irene Stahl in 1-2 Sätzen zusammenzufassen.
S. 620 wird ein in der kunsthistorischen Forschung wiederholt diskutiertes Evangeliar, das im 15. Jahrhundert sich in Heiningen befand, mit falscher Signatur (nämlich ohne das "Add") der British Library angeführt und ohne Erwähnung des anderen Teils, der in der Pierpont Morgan Library in New York liegt.
Über Bibliothekskataloge wird man kaum unterrichtet, obwohl die Existenz solcher Kataloge nicht weniger wichtiger ist als die bestimmter Archivaliengattungen, für die eigene Gliederungspunkte vorgesehen sind.
Bei einem solchen Nachschlagewerk erwarte ich, dass die Literaturangaben aus der allgemeinen Sekundärliteratur unbedingt einheitlich sind, dass also die Redaktion darauf achtet, dass allgemeine Nachschlagewerke konsequent zitiert werden. Allein, man hat das hier den Bearbeitern überlassen, die also selbst entscheiden durften, ob sie das LThK, das Lexikon des Mittelalters, das Handbuch der historischen Städten usw. zitieren wollten. Vom allzu selten herangezogenen DHGE ganz zu schweigen.
Es ist ein gravierender Mangel, wenn die Liste der Säkularkanonikerstifte Wendehorst/Benz (2. Auflage 1997) so gut wie nie zitiert wird und die 1996 von ihnen veröffentlichte Liste der Chorherrenstifte
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048846/image_15
nicht einmal im Literaturverzeichnis erscheint. Wenn eines der maßgeblichen neueren Nachschlagewerke für die Stifte nicht zitiert wird und womöglich dem Herausgeber gar nicht bekannt ist, berechtigt aus meiner Sicht schon allein dieser Umstand, den Stab über das neue Sammelwerk zu brechen.
Es ist unverzeihlich, dass der Artikel von Helmut von Jan im Monasticon fratrum vitae communis (den Streich 1986 noch aufführte!) bei den Hildesheimer Fraterherren (die Bezeichnug Kugelherren nur bei Streich) fehlt.
Die eitle Verfasserin des Artikels Börstel nennt zwar im Haupttext das von ihr verfasste Aktenrepertorium, verzichtet aber im Literaturverzeichnis auf wichtige Werke zugunsten eigener Artikel. Zu nennen gewesen wären mindestens die Monographie von Heutgen 1968, die Arbeit von Delbanco über die Börsteler Rückvermerke und der bauhistorische Aufsatz von Hurst.
Uffmanns Rosengarten - http://archiv.twoday.net/stories/5892949/ - wäre auch bei Ebstorf, Heiningen und Lüne anzuführen gewesen. Bei Ebstorf fehlt auch Uffmanns Aufsatz zur Nonnenbildung. Bei Hilwartshausen erscheint Uffmann unter den Literaturangaben, aber es geht doch ganz und gar nicht an, dass nicht explizit auf das ja doch wohl höchst aufschlussreiche Faktum aufmerksam gemacht wird, dass im Schwesternbuch des niederländischen Diepenveen ausführlich über die Geschichte Hilwartshausens berichtet wird. Die Ausgabe von Brinkerink des Schwesternbuchs (nach der Uffmann wohl zitiert) wäre also unter den gedruckten Quellen zu nennen gewesen.
Beim Braunschweiger Ägidienkloster kann man nicht von einer soliden Bibliographie sprechen, wenn die Ausgabe von Hänselmann und die Aufsätze von Herbst (zum geistigen Leben) und Nass (zur Auctor-Verehrung) fehlen. Beim Franziskanerkloster Lüneburg vermisse ich den Eintrag zur Ratsbücherei Lüneburg im Fabiand-Handbuch.
Geradezu schändlich ist das Fehlen eines Heiligenregisters (Reliquien, Patrozinien, Heiligenfiguren). Wer wissen möchte, wo es eine Adelgundisreliquie gab - viel Spaß beim Durchlesen von über 2200 Seiten!
Natürlich kann man über einzelne Fehler hinwegsehen, aber bei längeren Artikeln halte ich Nachschlagewerke wie das vorliegende für wertlos, da keine Einzelnachweise gegeben werden. Unbelegtes Wissen ist wertloses Wissen. Nur ganz ausnahmsweise werden (z.B. S. 130) die Quellen für die Listen der "Institutsvorstände" (so denkbar hölzern die Bezeichnung für die LeiterInnen) angegeben. Woher stammen die Einzelangaben? Sind sie aus der Literatur abgeschrieben oder aus den Quellen erarbeitet? Nur weil man sich angewöhnt hat, gedruckte Klosterlexika ohne Anmerkungen unters Volk zu werfen, darf man Forschern zumuten, teilweise erheblichen Suchaufwand nach der Quelle eines Details zu betreiben?
Vergreiste Landeshistoriker und junge Privatdozenten, die nie mit dem Internet umzugehen gelernt haben, mögen solchem Schabernack noch etwas abgewinnen können. Für mich steht fest, dass ein laufend aktualisierbares Online-Nachschlagewerk unter freier Lizenz wie die Wikipedia (das größte - mehr oder minder brauchbare - deutsche Klosterlexikon) ein solches gedrucktes Nachschlagewerk um Längen schlägt. Dass man hier zur völlig veralteten Druckversion gegriffen hat, ist absolut unentschuldbar und beweist nur, dass man in Göttingen nicht das geringste von den Anforderungen an die Wissenschaft im digitalen Zeitalter begriffen hat.
- Es gibt keine Volltextsuche (was bei Angaben, die nicht über den Index erschlossen sind, zur Gesamtlektüre zwingt, siehe Adelgundis)
- Es gibt keine Bilder zu den einzelnen Klöstern (während die Wikipedia oftmals viel besseres als die stets angeführten schlechten SW-Fotos von www.fotomarburg.de zu bieten hat)
- Es gibt keine Einzelnachweise, während Wikipedia-Artikel mehr und mehr solche bieten.
- Es gibt keine Links zu Digitalisaten von Quellen und Sekundärliteratur (während die Wikipedia oder Wikisource
http://de.wikisource.org/wiki/Kloster_Wienhausen
solche bequem anklickbar bieten können)
- Es gibt keine Querverweise mittels Hyperlink (und fast keine konventionellen Querverweise)
Angesichts der angeführten durchaus gravierenden Mängel, die in gerade mal zwei Tagen von mir festgestellt wurden (länger liegt mir der Schuber nicht vor), stufe ich das neue Niedersächsische Klosterbuch als schlechtes Nachschlagewerk ein und rate vom Kauf ausdrücklich ab.

Der Verlag hat mich gezwungen, die Ausgabe auf totem Holz - siehe dazu http://archiv.twoday.net/stories/97068979/ - im (Papp)-Schuber zu rezensieren. Ich hätte lieber PDFs besprochen, die nehmen keinen Platz in Regalen weg.
Mit der bibliographischen Erfassung solcher Veröffentlichungen in den deutschen Bibliotheken gehts bergab. Der Verlag gibt einen Gesamtumfang von 2248 Seiten an, was die Deutsche Nationalbibliothek übernimmt, obwohl ich bei der Addition von 67 und 2211 auf 2278 Seiten komme. Wer so "blöd" ist, sich mit Citavi etc. aus Bibliothekskatalogen zu bedienen, handelt sich eine eklatante Falschangabe (Gütersloh) des Erscheinungsorts ein, die auf die Deutsche Nationalbibliothek zurückgeht.
Die Ausgabe, die sicher hinreichend jubelnde Besprechungen erfahren wird, weil kritischer Sinn herzlich wenig in der Landesgeschichte verbreitet ist, enthält zwar unter anderem ein italienisches Geleitwort des damaligen Vatikan-Archivars, aber keinen Einleitungsteil, der die Grundzüge der klösterlichen Entwicklung skizziert. Für LaienleserInnen kommt das Werk also nicht in Betracht.
Ein ständiges Ärgernis ist das Hantieren mit dem Literaturverzeichnis, das ebenso wie der Orts- und Personenindex in den vierten Band gesteckt wurde, da nur Kurztitel (auch für die Lokalliteratur) angegeben werden.
Die einzelnen Beiträge sind nach einem festen Schema verfasst. Das Schema und ein Artikel über eine Johanniterkommende sind online:
http://kkg-lagerieste.de/app/download/5785771178/Kraienhorst_Lage-Johanniter.pdf
http://wwwuser.gwdg.de/~kloster/html/downloads.html
[Wie schäbig ist das denn: Offenbar aus Rache für diese Besprechung selbst das gemeinfreie Werk von Hoogeweg aus dem Netz zu nehmen! Aber glücklicherweise gibts dieses anderswo frei und ohne dass Prof. Dr. Peter Aufgebauer sich da einmischen kann:
http://archive.org/details/verzeichnisders00hooggoog ]
Auf Schritt und Tritt stellt man Fehler und inkonsequente Bearbeitung fest. So ist es ganz und gar verfehlt, die Karmeliterniederlassung des 15. Jahrhunderts in Appingen um 1200 einzuordnen (so auch in der chronologischen Liste S. XLII). Dergleichen darf einem verantwortungsbewussten Herausgeber nicht passieren!
Konzeptionelle Schwächen sind unübersehbar. Gern hätte man im Kopfteil eine Kurzübersicht, die das Allerwichtigste mitteilt. Aber wenn man bei Lamspringe wissen will, von wann bis wann die Kanonissen, von wann bis wann die Benediktinerinnen und von wann bis wann die Benediktiner ansässig waren, muss man den Artikel sichten.
Das geistige Leben der Konvente wird mit Füßen getreten: Entsprechende Leistungen können in der allgemeinen Darstellung (2.1) oder aber - optional! - im Sammelsurium 2.6: "Darstellung bestimmter Besonderheiten wie Ordensverleihungen, wissenschaftliche und künstlerische Leistungen, besondere Wirtschaftssysteme etc." untergebracht werden, nicht aber unter 2.4 ("kulturelle und spirituelle Leistungen"), wo ausschließlich über Schule, Hospitäler und Wallfahrten gehandelt werden darf. Für Bruderschaften ist gar nicht erst ein Gliederungspunkt vorgesehen.
Ob die BearbeiterInnen sich über die Konventsstärke auslassen wollten oder über die soziale Zusammensetzung des Konvents, war ihrer Kompetenz oder Inkompetenz überlassen. Daher vermisst man häufig diese Angaben. Auch sonst gibt keine durchgehenden Kennzahlen oder anderen Angaben (z.B. über Landstandschaft), die für Vergleichszwecke bzw. eine Art "Ranking" der Klöster brauchbar wären.
Es ist doch beschämend, dass eine aufschlussreiche und rare Quellenstelle zur Größe des Lilientahler Konvents - 1333 wurde die festgelegte Höchstzahl von 50 Nonnen überschritten - im Artikel zu Hude erscheint (S. 828), aber nicht im Artikel Lilienthal selbst.
Die Unterscheidung in Fließtext und listenartige Darstellung (im petitdruck) führt nicht selten zu überflüssigen Dubletten. Solche sind aber auch sonst anzutreffen, etwa S. 1358f., wo der gleiche Satz zweimal Verwendung findet.
Da auf Einheitlichkeit nicht sonderlich Wert gelegt wurde - was soll dann das Bearbeitungsschema, das die Lektüre stört?
Sicher ist es gut gemeint, einen Punkt 4.2.8 "Alte Inschriften" (wer käme auf den Gedanken, hier neue zu suchen?) aufzunehmen, aber wenn da jeder Bearbeiter sein eigenes Süppchen kocht (nicht einmal die Heideklöster sind in dieser Hinsicht einheitlich, obwohl es einen Band in den "DI" gibt), dann ist die entsprechende Angabe nutzlos, da man durch Auswertung dieses Punktes sich keineswegs einen verlässlichen Überblick über den Inschriftenbestand oder gar die Schwerpunkte der Überklieferung in den niedersächsischen Klöstern verschaffen kann.
Angesichts vieler Bearbeiter und mangelhafter Redaktionstätigkeit wundert es nicht, wenn man auf schlecht lesbare hölzerne Artikel stößt (z.B. S. 180, 1101), auf falsches Latein (S. 1216 "fuat", S. 1322 "monsterii", richtig aber S. 1323 "monasterii") und andere Peinlichkeiten (S. 620 der Evangeliar, S. 312 der Autograph). Die ab 1781 in Osnabrück tätigen Franziskanerkonventualen waren zur Leitung der "mittelalterlichen Domschule" verpflichtet (S. 1230) - wann endete eigentlich das Mittelalter?
In vielen Fällen werden wichtige Fakten aus der geistigen Kultur der Konvente unterschlagen oder allzu peripher berücksichtigt. So hätte der nur ganz kurz erwähnte Fischbecker Wandteppich auch mit ein paar Worten mehr in die allgemeine Geschichte gehört, ebenso wie die Heininger Philosophiedecke (mit Konventsliste!). Die einschlägige Studie zu den Heininger Textilinschriften von Eisermann 1996 fehlt im Literaturverzeichnis!
Dass man einen Artikel über das Hildesheimer Michaelskloster schreiben darf, ohne Henning Rose zu erwähnen, glaube ich nicht. S. 1379 hätte auch Alexander von Stade genannt werden müssen. "3.4.6 Pohle, Cronica" (S. 558) ist nur ein besonders krasses Beispiel für eine immer wieder begegnende Vernachlässigung der historiographischen Leistungen. Wann Pohle seine Chronik schrieb und was es mit ihr auf sich hat, erfährt man aus dem Klosterbuch nicht.
Völlig uneinheitlich sind die Teile zu den Handschriften bzw. zum Bibliotheksbestand. Mal werden alle aufgelistet, mal bleibt der Umfang des erhaltenen Bestands völlig offen. Bei den Inkunabeln ist Needhams IPI unbekannt (so hätte man eine nach Paris gelangte Inkunabel aus Hude erwähnen können). Krämers durch und durch fehlerhaftes Handschriftenerbe ist nur in der Druckausgabe, nicht aber in der Datenbankversion benutzt.
Korrekte Angaben über die Zerstreuung der Bibliothek von Frenswegen sucht man vergebens. Es wäre angemessen gewesen, die Ergebnisse der Rekonstruktion der Klosterbibliothek durch Irene Stahl in 1-2 Sätzen zusammenzufassen.
S. 620 wird ein in der kunsthistorischen Forschung wiederholt diskutiertes Evangeliar, das im 15. Jahrhundert sich in Heiningen befand, mit falscher Signatur (nämlich ohne das "Add") der British Library angeführt und ohne Erwähnung des anderen Teils, der in der Pierpont Morgan Library in New York liegt.
Über Bibliothekskataloge wird man kaum unterrichtet, obwohl die Existenz solcher Kataloge nicht weniger wichtiger ist als die bestimmter Archivaliengattungen, für die eigene Gliederungspunkte vorgesehen sind.
Bei einem solchen Nachschlagewerk erwarte ich, dass die Literaturangaben aus der allgemeinen Sekundärliteratur unbedingt einheitlich sind, dass also die Redaktion darauf achtet, dass allgemeine Nachschlagewerke konsequent zitiert werden. Allein, man hat das hier den Bearbeitern überlassen, die also selbst entscheiden durften, ob sie das LThK, das Lexikon des Mittelalters, das Handbuch der historischen Städten usw. zitieren wollten. Vom allzu selten herangezogenen DHGE ganz zu schweigen.
Es ist ein gravierender Mangel, wenn die Liste der Säkularkanonikerstifte Wendehorst/Benz (2. Auflage 1997) so gut wie nie zitiert wird und die 1996 von ihnen veröffentlichte Liste der Chorherrenstifte
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048846/image_15
nicht einmal im Literaturverzeichnis erscheint. Wenn eines der maßgeblichen neueren Nachschlagewerke für die Stifte nicht zitiert wird und womöglich dem Herausgeber gar nicht bekannt ist, berechtigt aus meiner Sicht schon allein dieser Umstand, den Stab über das neue Sammelwerk zu brechen.
Es ist unverzeihlich, dass der Artikel von Helmut von Jan im Monasticon fratrum vitae communis (den Streich 1986 noch aufführte!) bei den Hildesheimer Fraterherren (die Bezeichnug Kugelherren nur bei Streich) fehlt.
Die eitle Verfasserin des Artikels Börstel nennt zwar im Haupttext das von ihr verfasste Aktenrepertorium, verzichtet aber im Literaturverzeichnis auf wichtige Werke zugunsten eigener Artikel. Zu nennen gewesen wären mindestens die Monographie von Heutgen 1968, die Arbeit von Delbanco über die Börsteler Rückvermerke und der bauhistorische Aufsatz von Hurst.
Uffmanns Rosengarten - http://archiv.twoday.net/stories/5892949/ - wäre auch bei Ebstorf, Heiningen und Lüne anzuführen gewesen. Bei Ebstorf fehlt auch Uffmanns Aufsatz zur Nonnenbildung. Bei Hilwartshausen erscheint Uffmann unter den Literaturangaben, aber es geht doch ganz und gar nicht an, dass nicht explizit auf das ja doch wohl höchst aufschlussreiche Faktum aufmerksam gemacht wird, dass im Schwesternbuch des niederländischen Diepenveen ausführlich über die Geschichte Hilwartshausens berichtet wird. Die Ausgabe von Brinkerink des Schwesternbuchs (nach der Uffmann wohl zitiert) wäre also unter den gedruckten Quellen zu nennen gewesen.
Beim Braunschweiger Ägidienkloster kann man nicht von einer soliden Bibliographie sprechen, wenn die Ausgabe von Hänselmann und die Aufsätze von Herbst (zum geistigen Leben) und Nass (zur Auctor-Verehrung) fehlen. Beim Franziskanerkloster Lüneburg vermisse ich den Eintrag zur Ratsbücherei Lüneburg im Fabiand-Handbuch.
Geradezu schändlich ist das Fehlen eines Heiligenregisters (Reliquien, Patrozinien, Heiligenfiguren). Wer wissen möchte, wo es eine Adelgundisreliquie gab - viel Spaß beim Durchlesen von über 2200 Seiten!
Natürlich kann man über einzelne Fehler hinwegsehen, aber bei längeren Artikeln halte ich Nachschlagewerke wie das vorliegende für wertlos, da keine Einzelnachweise gegeben werden. Unbelegtes Wissen ist wertloses Wissen. Nur ganz ausnahmsweise werden (z.B. S. 130) die Quellen für die Listen der "Institutsvorstände" (so denkbar hölzern die Bezeichnung für die LeiterInnen) angegeben. Woher stammen die Einzelangaben? Sind sie aus der Literatur abgeschrieben oder aus den Quellen erarbeitet? Nur weil man sich angewöhnt hat, gedruckte Klosterlexika ohne Anmerkungen unters Volk zu werfen, darf man Forschern zumuten, teilweise erheblichen Suchaufwand nach der Quelle eines Details zu betreiben?
Vergreiste Landeshistoriker und junge Privatdozenten, die nie mit dem Internet umzugehen gelernt haben, mögen solchem Schabernack noch etwas abgewinnen können. Für mich steht fest, dass ein laufend aktualisierbares Online-Nachschlagewerk unter freier Lizenz wie die Wikipedia (das größte - mehr oder minder brauchbare - deutsche Klosterlexikon) ein solches gedrucktes Nachschlagewerk um Längen schlägt. Dass man hier zur völlig veralteten Druckversion gegriffen hat, ist absolut unentschuldbar und beweist nur, dass man in Göttingen nicht das geringste von den Anforderungen an die Wissenschaft im digitalen Zeitalter begriffen hat.
- Es gibt keine Volltextsuche (was bei Angaben, die nicht über den Index erschlossen sind, zur Gesamtlektüre zwingt, siehe Adelgundis)
- Es gibt keine Bilder zu den einzelnen Klöstern (während die Wikipedia oftmals viel besseres als die stets angeführten schlechten SW-Fotos von www.fotomarburg.de zu bieten hat)
- Es gibt keine Einzelnachweise, während Wikipedia-Artikel mehr und mehr solche bieten.
- Es gibt keine Links zu Digitalisaten von Quellen und Sekundärliteratur (während die Wikipedia oder Wikisource
http://de.wikisource.org/wiki/Kloster_Wienhausen
solche bequem anklickbar bieten können)
- Es gibt keine Querverweise mittels Hyperlink (und fast keine konventionellen Querverweise)
Angesichts der angeführten durchaus gravierenden Mängel, die in gerade mal zwei Tagen von mir festgestellt wurden (länger liegt mir der Schuber nicht vor), stufe ich das neue Niedersächsische Klosterbuch als schlechtes Nachschlagewerk ein und rate vom Kauf ausdrücklich ab.

KlausGraf - am Montag, 16. Juli 2012, 01:22 - Rubrik: Landesgeschichte
Der Westdeutsche Archivtag war eine aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammende jährliche Zusammenkunft der Archivierenden aus den Ländern Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz sowie der angrenzenden Gebiete. In der Nachkriegszeit hatte er in Koblenz, Köln und Wiesbaden (1963) stattgefunden. 1964 richtete das 50.000 Einwohner zählende Siegen die Veranstaltung aus.
Weitere Informationen: http://www.siwiarchiv.de/2012/07/westdeutscher-archivtag-1964
Weitere Informationen: http://www.siwiarchiv.de/2012/07/westdeutscher-archivtag-1964
Wolf Thomas - am Montag, 16. Juli 2012, 00:59 - Rubrik: Archivgeschichte
Ein kleiner Crowdsourcing-Versuch via Flickr (Stadtarchiv Speyer)
http://www.flickr.com/photos/stadtarchiv_speyer/collections/72157630432150586/

http://www.flickr.com/photos/stadtarchiv_speyer/collections/72157630432150586/

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