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Mitteilung der ULB Halle [zum EALG]. Siehe hier

http://archiv.twoday.net/stories/861653423/

http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7596

Dort nicht vertreten:

Mäßig informativ und NL-lastig:

http://de.slideshare.net/OlafJanssenNL/introduction-to-digital-libraries-concepts-examples-trends

http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa_cee/3835959/Schlimmstes-Plagiat-das-ich-bisher-gesehen-habe-?from=rss

"Der Bürgermeister der serbischen Hauptstadt Belgrad, Sinisa Mali, soll nach einer wissenschaftlichen Untersuchung seinen Doktortitel durch massive Täuschung erschwindelt haben. Seine Doktorarbeit sei "das schlimmste Plagiat", das er bisher gesehen habe, sagte der Finanzprofessor Rasa Karapandza der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag in Belgrad.
Am Vortag hatte der aus Serbien stammende und in Deutschland lehrende Universitätsprofessor eine ausführliche Analyse mit dem Nachweis veröffentlicht, dass der 41-jährige Mali "ein Drittel oder mehr" seiner rund 220 Seiten umfassenden Dissertation ohne Kennzeichnung abgeschrieben haben soll. Von Mali war zunächst keine Reaktion zu erhalten.
"Er hat ganze Absätze von Wikipedia übernommen", erläuterte der Wiesbadener Professor seine Vorwürfe."

Origines et notitia liberae Imperialis Tremoniae Ms. boruss. fol. 572
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000AE9700000000

Chroniken zur Geschichte Dortmunds Ms. boruss. oct. 29
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000AEAD00000000
Siehe auch
https://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege#Reinold_Kerkh.C3.B6rde

Muhler, Detmar: Chronik von Dortmund (780-1523) Ms. boruss. fol. 573
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000AEA300000000

Chronicon Dominicanorum in Tremonia (1221-1543) Ms. boruss. fol. 571
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000AE9300000000
Siehe auch
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_01207.html

Chroniken zur Geschichte Dortmunds Ms. boruss. fol. 574
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000AEA600000000

Zur Dortmunder Geschichtsschreibung siehe Chroniken der deutschen Städte:
https://archive.org/stream/diechronikender00unkngoog#page/n15/mode/2up
http://www.geschichtsquellen.de/

Des Dominicaners Jo. Nederhoff Cronica Tremoniensium
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/2525515
S. XV zu Boruss. oct. 29 und fol. 574

#fnzhss

http://www.kb.nl/webexposities/nederland-tijdens-de-eerste-wereldoorlog

Zu diesem Schluss kommt:

http://strafraum.info/strafrechtliche-bewertung-des-streams-aus-offensichtlich-rechtswidriger-quelle/

Die ACRL entwickelt ein neues "Information Literacy Framework for Higher Education":

http://acrl.ala.org/ilstandards/wp-content/uploads/2014/02/Framework-for-IL-for-HE-Draft-2.pdf
http://acrl.ala.org/ilstandards/

Eines der Diskussionsthemen der mit der Neufassung beauftragten Taskforce ist die "critical information literacy", dieTroy Swanson in seinem Beitrag

http://tametheweb.com/2014/07/07/information-as-a-human-right-a-missing-threshold-concept-by-ttw-contributor-troy-swanson/

wie folgt charakterisiert:
"Critical information literacy provides the opportunity to discuss the power structures behind the information ecosystem, the privilege that some voices have over others, and the existing possibilities to diversify participation in the larger scholarly and civic dialogue."

Fünf der in dem neuen Framework beschriebenen Rahmenbedingungen weisen eine Verbindung zur "critical information literacy" auf. Kritische Einschätzung Swansons zu der Frage, ob "Information as a Human Right" als potentielle Rahmenbedingung eine Bereicherung im Sinne eines neuen Denkansatzes ("threshold concept") darstellte.

http://bibliostoria.wordpress.com/2014/07/09/milano-digitale-e-book-e-digitalizzazioni-delle-biblioteche-milanesi/

http://mittelalter.hypotheses.org/4036

Zu Wilhelm Engel siehe
http://archiv.twoday.net/stories/913951353/

http://ww1.habsburger.net/de

Via
http://culture-to-go.com/2014/07/09/virtuelle-aussellung-der-erste-weltkrieg-und-das-ende-des-habsburgerreiches/

"1454 erschien in Mainz Gutenbergs berühmte zweibändige Bibel. Schon 1459/1460 wurde erstmals auch außerhalb der Stadt Mainz gedruckt, nämlich in Bamberg und Straßburg. Der Augsburger Buchwissenschaftler und Leiter der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Augsburg, Dr. Günter Hägele, hat nun einen bisher unbekannten Straßburger Einblattdruck von 1461 im Stadtarchiv Baden im Aargau entdeckt.

Neue Funde aus dem ersten Jahrzehnt der Buchdruckerkunst sind nach 200 Jahren intensiver wissenschaftlicher Inkunabelforschung (lat. incunabula: die Windeln, die Wiege – als die Buchdruckerkunst noch in der Wiege lag) eigentlich kaum mehr zu erwarten. Umso überraschender ist Hägeles Fund im Stadtarchiv Aargau, wo seit dem späten 15. Jahrhundert gleich 15 druckfrische, bestens erhaltene Exemplare eines 1461 in Straßburg gedruckten Ablassbriefes aufbewahrt – und seither übersehen wurden."

Günter Hägele: Ein unbekannter Mentelin-Druck von 1461 im Stadtarchiv Baden im Aargau: Ablassbrief zum Besten des Kollegiatstifts St. Cyriacus in Neuhausen [Straßburg: Johannes Mentelin, vor 18. November 1461], in: Gutenberg-Jahrbuch 89 (2014), S. 68-85

Update:
http://archiv.twoday.net/stories/1022221795/


Meint die SZ:

"Die Dokumente, die Helmut Kohl heute für sich reklamiert und gemeinsam mit seiner zweiten Frau Maike Kohl-Richter behalten möchte, sind keine privaten Dokumente. "

http://www.sueddeutsche.de/politik/dokumente-von-altkanzler-kohl-begehrtes-altpapier-1.2029930

Vorangehend:
http://archiv.twoday.net/stories/913080254/

Siehe dazu auch Gaby Weber:

"Im Februar 2012 urteilte das Verwaltungsgericht Koblenz, dass das Bundesarchiv nicht über einen rechtlich durchsetzbaren Herausgabeanspruch gegen die Besitzer dieser Unterlagen verfügt. Dass hoheitliches Schriftgut - meiner Meinung nach unrechtmäßig - in Privatbesitz gelangt ist, und dass es fortan von diesen privaten Stiftungen oder Instituten nach deren Gutdünken und nicht nach dem Gesetz verwaltet wird, störte die Richter nicht. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte diese Rechtsauffassung."
http://archiv.twoday.net/stories/434210515/


In der Regel halte ich im Rahmen meiner Freiburger Übung eine virtuelle Sitzung ab, die sich vor allem zwei Themen widmet.

1. Ask a librarian!

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, bei Recherchen Bibliothekare und Experten zu befragen - persönlich, per Telefon oder per Mail oder Chat. Vor allem die Chatauskunft bietet sich für eine solche Stunde an.

Erbärmlich, wie wenig sich das Bibliothekswesen um den Artikel

https://de.wikipedia.org/wiki/Chatauskunft

kümmert. Es ist schlimm genug, dass die ZLB-Linksammlungen aus dem Netz verschwunden sind, aber dass es keinen Nachfolger gibt und niemand seit meinem letzten Besuch 2013 die defekten Links rausgeworfen hat ist noch schlimmer und wirft ein Licht auf den Stand der Fachkommunikation. Ich habe als Notlösung jetzt die ZLB-Seite im Internet Archive verlinkt, desgleichen bei

https://de.wikipedia.org/wiki/QuestionPoint

Eine Google-Suche kann dort nicht verlinkt werden, hilft aber weiter:

https://www.google.de/search?q=questionpoint%20site%3Ade

Zur Chatauskunft sollte die Frage nach der interessantesten Frage diese Woche und später auch die Frage nach dem täglichen Frageaufkommen gestellt werden. Einige Auskunftsdienste haben gar nicht reagiert, obwohl sie aktiv sein sollten. Ich z.B. bekam keine Antwort von der ÖNB.

Ein Teilnehmer hat sich damit überrascht, dass er zwei Screenshots der Auskunft mit

http://www.bilder-upload.eu/

hochgeladen hat.

An der Helmut-Schmidt-Uni ist der Dienst offenkundig sehr populär:

" Im Jahr 2013 waren es ca. 1.000 Chatanfagen (geteilt durch 220 Arbeitstage - dann haben Sie die Zahl)
2:57 BIBHSU das macht bezogen auf unsere primäre Nutzergruppe von 2.000 Studenten eine Menge aus"

Besonders befremdlich war die Auskunft der ZBW, zur Bibliothek des Jahres 2014 gekürt.

“Interessante Fragen waren z.B.:
- Ich suche aktuelle Informationen zur Energiemarktstruktur in Polen - Marktstruktur - aktueller Energie Mix und Ausblick bis 2030.
- Wie hoch war die Umsatzsteuer 1938
- Mich interessieren die aktuellen Daten zur Entwicklung der Stadtbevölkerung in Deutschland, Europa und weltweit. Gibt es dazu aussagekräftige Grafiken?

Daten zum Fragenaufkommen geben wir leider nur vertraulich weiter. Ich kann sie für die Veröffentlichung in einer Übung leider nicht herausgeben.”

In Sachen Transparenz muss diese Bibliothek eigentlich noch alles lernen. Als Institution des Landes Schleswig-Holstein unterliegt sie dem IFG.

Bibliotheken, die nicht mit einer offenen Gesellschaft umgehen können, in der es prinzipiell kein Geheimnis darstellen sollte, wieviele Auskunftsfragen man beantwortet, haben den Titel Bibliothek des Jahres aus meiner Sicht nicht verdient.

Vielleicht sollte man die ZBW fragen, wie man auf

http://www.zbw.eu/de/forschung/klaus-tochtermann/

an die Mail von Direktor Tochtermann kommt oder irgendeine andere Mail kommt. Die Mails sind verschlüsselt, beim Draufklicken tut sich aber nichts, ausprobiert mit Chrome und FF.

Zu Questionpoint: Die Studierenden äußerten den Verdacht, für eine so detaillierte Auskunft wie ich sie von der Handschriftenabteilung der BSB München bekommen habe, bekäme man nur mit einem "Dr" vor dem Namen, was ich aber in Abrede stellte.

2. Gemeinsames Arbeiten mit Etherpad und Google Docs

Wie immer kam die virtuelle Sitzung gut an.


http://archiv.twoday.net/stories/142784087/

Andergast (Gast) meinte am 2012/10/04 16:28:
Wer pflückt nun diese Blume?
Das kodikologische Rätsel fürs Wochenende:

http://diglib.hab.de/drucke/190-6-quod-8/start.htm?image=eb01
http://diglib.hab.de/drucke/190-6-quod-8/start.htm?image=eb04

Die Metadaten enthalten - versehentlich - keinen Hinweis.


Das Rätsel wurde als Kommentar zu einem Beitrag "Paul Lehmann über kodikologische Blumen am Wegesrand" hinterlassen, an den ich mich nach der Lektüre von Michael Schonhardts ausgezeichnetem Blogeintrag "Alter Wein in neue Schläuche? Einige Thesen zum Verhältnis von Wissenschaft und social media"

http://mittelalter.hypotheses.org/3975

erinnerte, bei dem es ebenfalls um Mitteilungen über Handschriftenreisen ging. Schonhardts Eintrag wurde mir erst durch die ehrenvolle Erwähnung im schicken Newsletter

http://kulturimweb.net/

bekannt. Ich finde es also gar nicht schlimm, wenn mich Nachrichten auf mehreren Kanälen erreichen, da man nicht alle sorgfältig sichten kann. Je relevanter die Nachricht, um so größer die Chance, dass man sie mittels Social Media wahrnimmt.

Aus dem Kommentar von Jan Keupp zu Schonhardt:

"Spezialisierung hilft bei der Selektion (für alles andere gibt es das fantastische Sammelbecken archivalia)."


http://retractionwatch.com/2014/07/08/sage-publications-busts-peer-review-and-citation-ring-60-papers-retracted/

Das Buch von Lore Sprandel-Krafft aus dem Jahr 2000 ist online unter:

http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/00rp952555/index.html

Sehen etwas flotter aus als bisher:

http://digital.zlb.de/viewer/

http://digital.ub.tu-freiberg.de/

"Im Vorfeld des 250-Jubiläums der Bergakademie Freiberg im Jahr 2015 präsentiert die Universitätsbibliothek einen Großteil ihrer Schätze aus dem wissenschaftlichen Altbestand in der neuen Digitalen Bibliothek. "

http://www.officesax.de/news/621/tu-bergakademie-freiberg-career-center/saechsisches-berg-und-huettenwesen-digital-unibibliothek-freiberg-startet-digitale-bibliothek


http://www.gsta.spk-berlin.de/digitalisierte_archivalien_1612.html

In der Gruppe Manuskripte sind 18 überwiegend frühneuzeitliche, zum kleineren Teil aber auch mittelalterliche Handschriften komplett einsehbar.

http://www.handschriftencensus.de/hss/Berlin#bib5

Christine Stöllinger Löser tadelt im Artikel "Weiglin, Jakob" im Verfasserlexikon (2. Auflage, Bd. 10, 1999, Sp. 789f.),

http://www.libreka.de/9783110156065/405

der GW und Wolfgang Stammler hätten den Übersetzer der Pseudo-Cyprian-Schrift, die in Reutlingen 1492 erschien, mit dem Namen Jakob Weiglin versehen. Es kann dahingestellt bleiben, ob die Autorin sich der ehernen Devise "Regionalia non leguntur" http://archiv.twoday.net/stories/894827492/ nicht auch mit ganz analogen Mitteln hätte entgegenstellen können, indem sie Regionalliteratur zum Raum Messkirch ausgewertet hätte. Hätte sie dort recherchiert, könnte ich mich aber nicht mit den folgenden Belegen brüsten.

Bei dem Druck handelt es sich um GW 2935

Pseudo-Augustinus, Aurelius: De duodecim abusionum gradibus, deutsch von Jakob Weiglin. Daran: Appellatio des Sünders. Reutlingen: Johann Otmar, [Mai/Juni 14]92. 4°
http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW02935.htm

Zur lateinischen Vorlage (einem frühmittelalterlichen irischen Text) genügt der Hinweis auf
https://de.wikipedia.org/wiki/De_duodecim_abusivis_saeculi
https://en.wikipedia.org/wiki/De_duodecim_abusivis_saeculi

Stöllinger Löser nennt eine zweite deutsche Übersetzung des Textes im Cod. 1035, S. 671-682 (15. Jahrhundert), die im Scherrer-Katalog erwähnt wird, aber im Handschriftencensus fehlt:

http://www.stibi.ch/handschriften/hss/1035.htm

Das MDZ hat den Reutlinger Druck digitalisiert:

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00026721/image_36

In der Schlussschrift gibt der Drucker an, das Büchlein sei ins Deutsche übersetzt worden von dem "gelerten vnnd fürsichtigen N. Amman vnd vogt zu+o meßkirch".

Wer war damals Ammann der Stadt Messkirch? Vermutlich Jakob Weiglin.

Unergiebig ist die GND
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=120950987

Jakob Weiglin ist "vor 1478" bis 1488 als Stadtammann zu belegen.

Tumbült gab seiner Messkircher Geschichte SVG Baar 1933, S. 64 (PDF, swbdok) eine Liste der Messkircher Stadtammänner bei, die zu Weiglin vermerkt, er heiße 1477 Altstadtammann und für Jacob Wigli, Weiglin Belege zu 1481-1503 angibt. Möglicherweise weiß man vor Ort oder vielleicht weiß Volker Trugenberger. der wiederholt zu Messkirch geforscht hat, mehr, aber ich habe zu Weiglin folgende Belege gefunden.

Über die Familiengeschichte der Weiglin unterrichtet die Zimmerische Chronik (vor allem II, 543-546), aber im Vordergrund steht der im frühen 16. Jahrhundert amtierende Stadtammann Heinrich Weiglin, der in den 1530er Jahren gestorben ist. Wie immer ist bei den Angaben der Chronik Vorsicht geboten.

https://de.wikisource.org/wiki/Zimmerische_Chronik

Die Weiglin stammten aus Mühlheim an der Donau. Sie "zogen nach Meßkirch, wo Hainrich Weiglin, vermutlich Bechtolds Sohn, das Amt des Stadtammanns bekleidete. Hainrich hatte von seinen Voreltern großen Güterbesitz ererbt. Woher die Wiglin kamen, ist unbekannt", so Elmar Bessing.
https://www.google.de/search?q=zogen+nach+Me%C3%9Fkirch,+wo+Hainrich+Weiglin&tbm=bks

1457 wurde Heinrich Weiglin als Neubürger in Messkirch aufgenommen (Trugenberger im Katalog: Die Grafen von Zimmern und die Kultur des schwäbischen Adels, 2012, S. 308). 1462 saß er schon im Rat (Fürstenbergisches Urkundenbuch = FUB VI, S. 92
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/5821323 ). Stadtammann war damals Hans Sträuli. 1461 hatte er wegen seiner Kinder Ärger mit dem Stadtherrn Junker Werner von Zimmern (FUB ebd.).

1474 kam es zu einem Streit zwischen dem Messkircher Kirchherrn und Jakob Wigli wegen einem Scheffel Korn, der von Johann Werner von Zimmern geschlichtet wurde. Für Wigli siegelte der Stadtammann Hans Sträwlin (Strow-). FUB VII, S. 36
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/5821838 .

Am 7. März 1477 heißt er Altstadtammann von Messkirch. Er siegelt die im Fürstenbergischen Archiv zu Donaueschingen erhaltene Urkunde mit seinem eigenen Siegel "+ S jacobi .... wiglin", das eine Lilie zeigt, FUB 7, S. 23
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/5821825

1484 kaufte der Messkircher Bürger Jakob Wiglin um 100 Gulden einen Hof zu Bietingen, der erblich an seinen Schwager Hans Vischer kam. Dieser verklagte Ortolf von Heudorf deswegen vor dem Landgericht Hegau, das am 14. Mai 1495 urteilte, FUB 7, S. 126
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/5821928

1485 belegt ihn die Datenbank des Landesarchivs als Stadtammann:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=6-1474663

Dem Beleg zu 1488 im Zusammenhang mit dem Übergang der Herrschaft an die Werdenberger dürfte Ruckgaber

http://books.google.de/books?id=bZxAAAAAcAAJ&pg=PA122

aus der Zimmern'schen Chronik (I, S. 537: alt Jacob Weiglin) haben. Als Vogt erscheint Nikolaus Uhl. Der Zimmern-Chronist erzählt eine obszöne Geschichte im Zusammenhang mit dem Tod des alt Jacob Weiglin und nennt Caspar Spindler genannt Schwarzach als Bürgermeister (IV, S. 183), der Bd. II, S. 81 zu 1503 erwähnt wird.

Als Messkirch 1503 wieder an die Zimmern kam, nennt der Chronist Jakob Weiglin als Stadtammann (Bd. II, S. 59), doch das dürfte - gegen Tumbült! - ein Irrtum sein, denn Jakob Weiglin hat schon im Mai 1495 (siehe oben) nicht mehr gelebt. Einen zweiten Jakob Weiglin, der 1503 Stadtammann gewesen sein könnte, darf man nicht annehmen.

Zur Genealogie der Familie: Am einfachsten setzt man Jakob Weiglin als Sohn des 1457 aufgenommenen Heinrich Weiglin an und den Stadtammann Heinrich als Sohn Jakobs. 1479 studierte Bonifatius Wigli aus Messkirch, der später im Bistum Chur auftaucht, in Tübingen:

http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/buecher_listen/Liste%20der%20Bisch%C3%B6fe%20und%20Domherren%20des%20Bistums%20Chur.pdf

Er könnte ein Bruder von Jakob gewesen sein, aber aufgrund des erschlossenen Geburtsdatums um 1465 doch eher ein Sohn. Bonifaz hieß auch ein Sohn des Stadtammanns Heinrich Weiglin, der seinen Sohn Heinrich zum Studieren nach Tübingen schickte (Zimmerische Chronik II, S. 543-546).

Dass Jakob 1477 als Notar belegt ist, wie eine dubiose Internetseite suggeriert

http://www.heraldrysinstitute.com/cognomi/Wiglin/Germany/idc/794057/lang/de/

glaube ich nicht. Der Beleg dürfte aus Tumbült stammen, wo aber kein Notars-Amt genannt wird, siehe auch die ungarische Seite, auf der Wiglin laut Google Translate Stadtschreiber heißt

http://www.sulinet.hu/oroksegtar/data/magyarorszagi_nemzetisegek/nemetek/torokbalint/torokbalint_grossturwall/pages/032_Csaladi_nevek_szarmazasa.htm

Die Quelle bezieht sich aber eindeutig auf Tumbült.

Jakob Weiglein war mit mindestens einer Unterbrechung von vor 1478 bis 1488 Stadtammann von Messkirch. Der Reutlinger Drucker scheint den Namen nicht gekannt zu haben, da er ihn mit N. angibt. Dass Weiglin in Personalunion auch das Amt des Vogts bekleidet habe, wie der Drucker angibt, ist nicht zu belegen. Jedenfalls 1488 waren Vogt und Stadtammann getrennte Ämter.

Durchaus denkbar ist, dass der Reutlinger Drucker sich hinsichtlich der Verfasserschaft geirrt hat, also gar kein Messkircher Stadtammann die Abhandlung übersetzt hat. Und es ist auch denkbar, dass ein anderer, früherer Stadtammann z.B. Sträuli der Übersetzer war.

Für Weiglin spricht, dass seine Amtszeit nah am Erscheinungsdatum liegt und man generell eine Laienübersetzung eher in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts setzen möchte, wenngleich sie prinzipiell auch im 14. Jahrhundert denkbar wäre.

Da über Weiglins Ausbildung nichts bekannt ist, kann man allenfalls als eher schwaches Indiz für eine Affinität zur Gelehrsamkeit das Tübinger Studium seines mutmaßlichen Sohnes anführen. Reich genug für eine eigene akademische Ausbildung dürfte er jedenfalls gewesen sein.

War Weiglin der Übersetzer, dann darf man ihn wohl mit den geistigen Interessen seines Herrn Johann Werner des Älteren von Zimmern in Verbindung bringen. Als Stadtammann hatte er eine Doppelloyalität zu beachten: Er musste dem Stadtherrn dienen, aber auch der Stadt. In einer kleinen Herrschaft wie dem Territorium der damaligen Freiherren von Zimmern darf man ihn getrost als engen Vertrauensmann Johann Werners betrachten. Da dieser literarisch sehr interessiert war, würde der Übersetzer eines religiösen Traktats gut zu ihm passen.

Zu Johann Werner dem Älteren (ca. 1455-1496) siehe zuletzt den Katalog Die Grafen von Zimmern (Register) und
http://www.mrfh.de/1305

"Herr Johannes Wernher freiherr zu Zimmern der elter hat zu schönen büechern ein grossen lust gehabt und vil gelesen", sagt die Zimmerische Chronik (I, S. 423) und erwähnt als Handschriftenschreiber den Gabriel Sattler von Pfullendorf, der modernen Forschung auch als Schreiber des übelen Gerhart bekannt:
http://archiv.twoday.net/stories/64967893/

1482 widmete Michael Christan dem Johann Werner von Zimmern zwei Brief-Übersetzungen:
http://archiv.twoday.net/stories/133339160/

Johann Werner verfasste ein Märe, siehe die ausführliche Interpretation durch Ursula Kocher 2005:

http://books.google.de/books?id=tqSt2gW2J0EC

Kocher (S. 292) und Jacob Klingner trauen Johann Werner auch die Verfasserschaft von "Der neuen Liebe Buch" zu.

http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/BUCH.htm#DerNeuenLiebeBuch
http://www.iaslonline.lmu.de/index.php?vorgang_id=3700

Aber darf man Johann Werners Begeisterung für die Literatur auch als Indiz für die Verfasserschaft Weiglins verwerten?

Setzt man die 1492 gedruckte Übersetzung in das letzte Viertel des 15. Jahrhunderts, so ist es sehr wahrscheinlich (oder anders gewendet: ich bin davon überzeugt), dass Weiglin der Autor ist und seine Arbeit in Zusammenhang mit den Studien seines Herrn Johann Werner von Zimmern steht.

Ist sie aber beispielsweise schon um 1460 entstanden, könnte der Stadtammann Sträuli der Autor sein und der Bezug zu Johann Werner fällt natürlich weg. Von Johann Werners Vater Werner nimmt man an, dass er die Familienbibliothek begründet hat, aber viel Staat ist damit in unserem Zusammenhang nicht zu machen.

Natürlich gibt es keine Möglichkeit, den Zeitpunkt der Übersetzung zu datieren.

Der Überzeugungsgrad, mit dem man dem Namen Weiglin vertraut, hängt vom Vorwissen und den Vorurteilen des jeweiligen Wissenschaftlers ab. Wer geneigt ist, vor allem der älteren germanistischen Forschung vorzuwerfen, dass sie oft fahrlässig irgendwelche Verfasserschaften in Spiel gebracht hat, siehe etwa zu Hildegard von Hürnheim

http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/1999/0310.html

wird die Sachlage anders beurteilen als jemand, der in der "Weiglin"-Übersetzung ein willkommenes Mosaiksteinchen für die geistigen Interessen derer von Zimmern zu sehen sich wünscht. Dass man überhaupt einen Namen und einige Belege hat, nimmt für Weiglin ein; es ist interessanter, zu ihm zu recherchieren, als sich mit einem nicht weiter bekannten N.N., der nach Angabe des Reutlinger Druckers Otmar Stadtammann und Vogt zu Messkirch war, zu begnügen.

Einen Indizienprozess, der - wie Juristen sagen - jeden vernünftigen Zweifel ausschließt, konnte ich nicht führen. Auch wenn man wie ich dazu tendiert, die Abfassung der Übertragung an den Druck heranzurücken, bleibt ein mehr oder minder großes Fragezeichen. Der GW sollte es zusammen mit einem Link zu diesem Beitrag eintragen.

NACHTRAG:

Volker Trugenberger stellte freundlicherweise die folgenden wichtigen Ergänzungen zur Verfügung:

1468 Dez. 1: Anna Beringerin, Heinrich Wiglis selig Witwe (Staatsarchiv Sigmaringen FAS DS 39 T 1-3 U 559)

1482 Jan. 31: Jakob Wyglin [Wiglin], Stadtammann zu Meßkirch (Staatsarchiv Sigmaringen FAS DS 33 T 1 R 116, 6)

1484 Nov. 12: Heinz Mieger, Stadtammann zu Meßkirch; Jakob Wyglin [Wiglin], Amtmann des Herrn von Zimmern (Staatsarchiv Sigmaringen FAS DS 39 T 1-3 U 610 und U 611)

1493 Mai 25: Jakob Wiglin, Stadtammann zu Meßkirch (Staatsarchiv Sigmaringen FAS DS 39 T 1-3 U 658 und 659)

#forschung

http://histgymbib.hypotheses.org/467

Nicht ausgewertet, geschweige denn genannt wurde meine Zusammenstellung von 2006/2011 zu Inkunabeln in deutschen Schulbibliotheken:

http://archiv.twoday.net/stories/11435879/

Wieso man wichtige URLs nicht kontrollieren kann, wenn man eine solche Zusammenstellung freischaltet, ist mir nicht einsichtig. Der Aufsatz von Feldmann 1993 ist inzwischen erreichbar unter:

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-85659520334

Ingrid Baumgärtner (Uni Kassel) ist leider eine Ausnahme:

http://www.uni-kassel.de/fb05/fachgruppen/geschichte/mittelalter/prof-dr-ingrid-baumgaertner/publikationen.html

http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00008D0400000000

http://www.handschriftencensus.de/8818


http://www.spiegel.de/kultur/literatur/hans-ulrich-wehler-ist-tot-deutscher-historiker-bielefeld-a-979565.html

http://idw-online.de/pages/de/news595100

http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/content.php?nav_id=5082

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Ulrich_Wehler

Das schlägt das BMJ vor.

https://www.tankred-schipanski.de/13071

http://www.noz.de/deutschland-welt/gut-zu-wissen/artikel/488378/gefalschte-abmahnwelle-uberrollt-deutschland

http://www.anwalt24.de/beitraege-news/fachartikel/spam-filesharing-welle-ueberrollte-deutschland

http://www.wbs-law.de/abmahnung-filesharing/riesige-filesharing-fake-abmahnwelle-ueberrollt-deutschland-54119/

Zehntausende deutsche Internetnutzer haben eine gefälschte Filesharing-Abmahnung bekannter Kanzleien in ihrem Mailpostfach vorgefunden. Das ZIP, das man öffnen soll, enthält einen Virus (Trojaner), aber keine Kontonummer. NICHT ÖFFNEN, Abmahnung löschen.

Üblicherweise werden echte Abmahnungen nicht per Mail versandt.


Wie kommt ein Bestand von ca. 1000 Scherenschnitten - Porträts, Gruppen, Menschen, Tiere - in ein Staatsarchiv? Nun, dank der verwickelten Geschichte des 20. Jahrhunderts verwahrt das Estnische Nationalarchiv, Abt. Staatsarchiv, in Tallinn diesen Bestand, der auf die deutsch-baltische Silhouetteurin Eveline von Maydell (1890-1962) zurückgeht. Sie hatte ihn bei der Evakuierung aus Tallinn 1940 als Depositum in der Obhut des Kunstmuseums zurückgelassen. Das Museum gab die Kunstwerke, zuammen mit Fotos und Dokumenten, 1946 an das Archiv ab, wo sie sicher verwahrt wurden, aber bisher nie öffentlich zu sehen waren. In einer Gemeinschaftsausstellung erinnern Archiv und Museum noch bis zum 7. September 2014 an das ungewöhnliche Leben (geboren in Teheran, gestorben in Portugal) der baltischen Baronin und ihre heute fast vergessene Kunst, die ihr im Exil in den USA ein Einkommen sicherte. Das Archiv hat einen Teil der Werke und Fotos online zugänglich gemacht.

Eveline-von-Maydell-1925

Dass ich Lienerts Buch über Dietrich-Testimonien für unzulänglich halte, wissen aufmerksame Leser dieses Blogs.

http://archiv.twoday.net/stories/156272722/ mit Nachweis weiterer Stellungnahmen.

Dietrich-Testimonien des 6. bis 16. Jahrhunderts (2008), S. 209 Nr. 286 behandelt das Ereignislied von Hans Umperlin (nach Oktober 1516), das für Herzog Ulrich von Württemberg Partei ergreift.

GND Hans Umperlin
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119854732

Zitiert wird die Stelle

Str. 19 er ist hinauß geritten
als Dietrich von Bern
manhaft on alles zittren (Steiff/Mehring S. 121)

nach der Ausgabe von Liliencron Nr. 299

http://books.google.de/books?id=m0o7AAAAcAAJ&pg=PA193

der dem Abdruck von Uhland folgte.

http://books.google.de/books?id=FRxbAAAAQAAJ&&pg=PA482

Maßgeblich ist aber seit 1912 (!) die Ausgabe von Steiff/Mehring: Geschichtliche Lieder und Sprüche Württembergs S. 119-122 Nr. 31.

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:De_Lieder_Spr%C3%BCche_W%C3%BCrttembergs_069.jpg

Als einzige Überlieferung war damals bekannt Valentin Holls Handschrift Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. Merkel 2° 966, Bl. 123rv

http://www.handschriftencensus.de/5499
http://www.mrfh.de/1080
http://www.mrfh.de/10750

Seit 1996 hätte man aber wissen können, dass die Dombibliothek Hildesheim einen Sammelband mit einem unikalen Druck verwahrt: Friedrich Schanze: Seltene Drucke in einem Sammelband des 16. Jahrhunderts in der Dombibliothek Hildesheim. In: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart 64 (1996), S. 353-375, hier S. 362 Nr. 6, natürlich mit Steiff/Mehring!

http://gateway-bayern.de/VD16+ZV+18258

Auf das Dietrich-Testimonium nimmt der Titelholzschnitt des von dem Augsburger Drucker Erhard Öglin nach den Blaubeurer Verhandlungen (also nach dem 19. Oktober 1516) publizierten Druckes Bezug, der aus einem Eckenlied-Druck (Augsburg 1491) stammt, wo er illustrierte, "wie Herr Dietrich von der Burg ritt" (Schanze S. 362).

Die Abschrift Holls beruht nach Schanze nicht auf dem in Hildesheim erhaltenen Druck.

Biographisches zu Umperlin, "ein kornarmer, aber kinderreicher Lobdichter auf Ulrich" (Stälin
http://books.google.de/books?id=KhJTAAAAcAAJ&pg=PA135 ) ist nicht bekannt.

Umperlins Zeugnis wird - mit vielen anderen Dietrich-Testimonien - in Ferdinand Vetters Aufsatz von 1908

http://project.ortsnamen.ch/Texte/vetter_bern_1908.pdf

erwähnt, der bei Lienert nicht genannt wird.

#forschung

Holzschnitt aus dem Eckenlied http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN729130398&PHYSID=PHYS_0150

Es kann mit einer stattlichen Reihe von Aufsätzen im Volltext aufwarten:

http://project.ortsnamen.ch/index.php/online-texte/wissenschaftliche-litertur.html

Darunter auch:

Waser, Erika: Stadtbuchähnliche Quellen von Luzern und ihr Wert für die Namenforschung, in: Debus, Friedhelm (Hg.): Stadtbücher als namenkundliche Quelle. Vorträge des Kolloquiums vom 18.–20. September 1998 (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Einzelveröffentlichungen 7), 461–474. Stuttgart 2000
http://project.ortsnamen.ch/Texte/Waser_Stadtbuch.pdf (offenbar Autorinnenversion)

Was da bei Christie's unter den Hammer kommt, birgt ungeahnte Schätze.

http://www.telegraph.co.uk/culture/art/artsales/10946649/For-sale-the-3m-library-that-time-forgot.html

Katalog:

http://www.christies.com/eCatalogues/index.aspx?saleid=24799

Nr. 12 ist das bisher unbekannte einzige Vollständige Manuskript des Mirror of Recluses von 1414.

Nr. 11 ist das Missale des Patriarchen Ludwig von Teck, illuminiert vom Albrechtsmeister (ca. 1430/35).

Zu ihm und seinem Brevier in Brixen siehe

http://archiv.twoday.net/stories/498219917/

Zu beachten ist aber auch Nr. 126, kabbalistische Berechnungen, ein Geburtstagsgeschenk für den Lilienfelder Abt Wieser von den Kremser Kapuzinern 1721.


http://blog.selket.de/aus-den-museen/museum-versteigert-4500-jahre-alte-aegyptische-statue-bei-christies

"Eine der wichtigsten Aufgaben eines Museums ist es, kulturelles Gemeingut zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum im Northampton, England, will nun dieses Gemeingut dazu nutzen, um ihr Geldsäckel zu füllen. Sie lassen eine 4500 Jahre alte ägyptische Statue bei dem Auktionshaus Christie’s verkaufen, um den Gewinn in den Ausbau ihres Museums zu stecken. [...]

Der siebte Marquis von Northampton zeigte sich ebenso entrüstet darüber, ein von seinem Vorfahren gestiftetes Objekt nun von dem Museum verhökert zu sehen. Doch schließlich wurde man sich einig auf eine Art, die dem ganzen noch die Krone aufsetzt: Der Marquis, dessen Vorfahr die Statue als eine Art Souvenir aus Ägypten mitgenommen hat und der laut der Gegenbewegung zu einer der reichsten Männer England gehört, soll 45% des Verkaufserlöses erhalten. [...]

Wenn das Museum die Statue schon nicht mehr haben möchte, wäre es eine ungleich vorbildliche Tat gewesen, sie einfach nach Ägypten zurückzugeben. So wird nun aber – Stand der Dinge jetzt – am 10. Juli die Statue mit einem Schätzwert zwischen 4-6 Millionen Pfund (ca. 5 – 7,5 Millionen Euro) bei Christie’s versteigert werden. Bei so einem Wert wird sie schlimmstenfalls bei einer Privatperson landen. Und damit hätten bei dieser Geschichte eigentlich alle verloren: die Geschichtsinteressierten, die die Statue schlimmstenfalls nie mehr zu Gesicht bekämen, die Museen der Welt, denn manch einer wird es sich nun 2x überlegen, ob er seine Altertümer einem Museum vermacht, und letztendlich auch das Northampton Museum, das zwar nun Geld in andere Projekte stecken kann, aber dessen Ansehen einen gehörigen Schaden genommen hat. Ob all das die Sache wirklich wert ist?"

https://www.facebook.com/Sekhemka

Das Abgeordnetenhaus der Hauptstadt hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, die 7-Tage-Frist für Mediatheken von ARD und ZDF auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls zu streichen.

http://heise.de/-2250312

Die Dissertation von Susanne Koch (2014) steht unter CC-BY-SA

http://webdoc.sub.gwdg.de/univerlag/2014/Koch_wilde.pdf


http://www.oberpfaelzerkulturbund.de/cms/pages/der-verein/publikationen.php

#histverein

PDFs

http://www.goerres-gesellschaft.de/archiv.html

Als Volltexte gibt es auf

http://www.cartusiana.org/node/719

eine Bibliographie und einen Aufsatz von Meta Niederkorn-Bruck 2008

http://www.cartusiana.org/files/NBC%202.pdf#page=314
http://www.cartusiana.org/files/Rolevinck_Wissen%20bei%20den%20Kartaeusern.PDF

Die Westfälische Zeitschrift 1980 wartet mit einem PDF von Warnecke auf:

http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/normal/txt1384.pdf

GND:
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118749536

Unzulänglich in Sachen Online-Nachweise wie fast immer der RI-OPAC.

Gescannte Bände gibt es auf

https://www.google.de/search?q=site%3Abyzantinorossica.org.ru+%22byzantinische+zeitschrift%22

[ http://byzantinorossica.org.ru/BZ.html ]

Zu älteren Bänden im Internet Archive:

https://de.wikisource.org/wiki/Byzantinische_Zeitschrift#Online_verf.C3.BCgbare_B.C3.A4nde

http://www.gsta.spk-berlin.de/uploads/inventare/universitaets_studenten_und_korporationsgeschichte.pdf

Ein umfangreiches Inventar von Jürgen Kloosterhuis.

Die Magisterarbeit von Iris Holzwart-Schäfer aus dem Jahr 2000 steht seit Februar 2014 im Netz:

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-73384

Bisher 8 Texte

http://repositorium.medienkulturforschung.de/publikationen/

http://www.univie.ac.at/igl.geschichte/zajic/ss_2014/Humanistische_Ambitionen.pdf

[2015: futsch]

Andreas Zajic hat im Archiv für Diplomatik 2013 einen Aufsatz veröffentlicht, der mir gar nicht gefällt. Ich hoffe, ich komme noch zu einer ausführlichen Stellungnahme. Zunächst darf ich auf eigene Arbeiten aufmerksam machen, die die Phänomene in einen größeren Zusammenhang einordnen:

http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5366

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5242/

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2007/395/

Kapitel aus dem Kulturwissenschaftlichen Handbuch Erster Weltkrieg (2014):

https://www.metzlerverlag.de/download/978-3-476-02445-9/Hb_Erster_WK-Rohkraemer-Sinnstiftung.pdf

Siehe auch
https://www.metzlerverlag.de/index.php?mod=bookdetail&isbn=978-3-476-02445-9

Materialien zur Prager Tagung 2013

http://www.histbib.eu/Conferences/fifth-conference-on-european-historical-bibliographies

Etliche Volltexte:

http://bennewitz-frauengeschichte.de/downloads/

Vom März 2014

http://www.artexperts.ch/fileadmin/user_upload/Publikationen/SIK_NACHLASSSTUDIE.pdf

Anscheinend hat man auf

http://www.badische-heimat.de/neu/verein/heft/reprint/index.htm

inzwischen eingesehen, dass OCR-Texte ohne Faksimiles wenig sinnvoll sind.

#histverein

Die RHWP machen Arbeiten, die seit 2012 aus Forschungsprojekten am IGLR (des Instituts für die Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten, Österreich) hervorgegangen oder darüber hinaus von IGLR-MitarbeiterInnen verfasst worden sind, vor Drucklegung verfügbar.

http://www.ruralhistory.at/de/publikationen/rhwp

Auf

http://www.morgarten2015.ch/de/medien/publikationen/

kann man die Dissertation von Christoph Henggeler zum Morgartendenkmal einsehen.

#erinnerungskultur

Zur Anstalt St. Iddazell in Fischingen (CH):

Kinderheim und Sekundarschule St. Iddazell. Historische Untersuchung

http://www.landesgeschichte.ch/downloads/Bericht_Fischingen_2014_05_04.pdf

LESEN! Eine spannende Lektüre.

S. 93: Katholische Schwestern praktizieren Waterboarding.

Update: Weitere Materialien aus der Schweiz [zu Heimkindern]

Bericht zu den Ingenbohler Schwestern 2013
http://www.kinderheime-schweiz.ch/de/pdf/ingenbohler_schwestern_in_kinderheimen_schlussbericht_expertenkommission_23januar2013.pdf

Bericht zu den Kinderheimen im Kanton Luzern 2012
http://www.disg.lu.ch/schlussbericht_aufarbeitung_kinderheime_120731.pdf

Buch "Hinter Mauern" (kirchl. Heimerziehung Kt. Luzern)
http://www.lukath.ch/dl.php/de/5152cbf2e2a55/130327_buch_hinter-mauern.pdf
Vgl.
http://www.lukath.ch/de/angebotehilfsmittel/dokumentefs/hintermauern/

Siehe auch für Deutschland

http://beauftragter-missbrauch.de/course/view.php?id=34

http://scholar.google.com/scholar?hl=de&q=heimerziehung+missbrauch&btnG=&lr=

http://www.lwv-hessen.de/files/272/Forschungsbericht_Heimerziehung.pdf

http://www.fonds-heimerziehung.de/fonds/berichte-pressemitteilungen-und-dokumente.html (DDR)

Update: Der Artikel

https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_in_der_r%C3%B6misch-katholischen_Kirche

umfasst gut 900 Anmerkungen und ist als PDF über 130 Seiten lang. Dort verlinkt u.a. der Ettal-Bericht

http://www.ipp-muenchen.de/files/ipp_ettalbericht_2013.pdf

http://www.zhbluzern.ch/index.php?id=978

Er würde an sich das Stöbern lohnen. Vertreten sind auch geschichtswissenschaftliche Monographien z.B. zum Luzerner Patriziat (1976). Leider werden bei der vorgegebenen Suchabfrage auch bloße Inhaltsverzeichnisse gefunden. Daher findet man die wirklichen Volltexte kaum in der Masse der Treffer.

Es gibt wohl 4 Monographien aus dem Rex-Verlag (die Metadaten sind unzulänglich, es fehlt die Reihenangabe):

http://goo.gl/7yGAwC

Für Bibliotheken relevant die FS Rehor 2004
http://edoc.zhbluzern.ch/zhb/zhb_edoc_001.pdf

Aufsatz von Volker Wahl 2001:
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b068153.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Engel

Bis auf den aktuellen Jahrgang ist die Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung kostenlos online:

https://www.kas.de/wf/de/34.10/

Wer den aktuellen Jahrgang lesen will, muss bei de Gruyter zahlen:

http://www.degruyter.com/view/j/hpm.2013.20.issue-1/issue-files/hpm.2013.20.issue-1.xml

Seit 2011 einschließlich des aktuellen Hefts:

http://www.heimatbund-niedersachsen.de/html/heimatbund_niedersachsen__arch.html

Nicht in der EZB.

#histverein

Insgesamt 15 Aufsätze auf Freidok:

Freidok-Suche

Darunter auch
"Aus dem Geschlecht König Konrads"/"De genere regis "Cunradi" - die Familie König Konrads III. und die frühen Staufer (2011), in dem Dendorfer (wie schon früher) in Anm. 12 veraltete Literatur zu den Lorcher Staufergrabmälern zitiert. Siehe

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5266/

http://www.hr-lavater.ch/2014/07/05/register-zofinger-neujahrsblatt/

Zofingen ist eine winzige Stadt zwischen Deutschland und Italien.

http://schmalenstroer.net/blog/2014/07/streit-um-helmut-kohls-privatarchiv/

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/909744796/
http://archiv.twoday.net/stories/4848784/

http://larryferlazzo.edublogs.org/2014/07/01/good-resources-on-world-war-one/


Sogar Hitler nahm Crystal Meth - und 9 weitere Fakten über die gefährliche Droge

Ich habe einen künstlichen Darmausgang - na und?

Ein Baby im Bett und ein süßer Hund mit Ausdauer - das garantiert Lacher (VIDEO)

Der Beweis zu

http://archiv.twoday.net/stories/909746123/

siwiarchiv_schmu

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.haigerloch-doktorarbeit-von-heinrich-goetz-auf-dem-pruefstand.fc2b6fcf-17c5-477f-88c6-bff5e96615ec.html

"Der Haigerlocher Bürgermeister hat nach der Auffassung von Thorwart und seiner Kollegen den akademischen Grad PhD (Philosphiae doctor) an der Privatuniversität Banska Bystrica (Neusohl) im Jahr 2008 mit einer Arbeit erworben, die nicht viel mehr als Lehrbuchwissen wiedergibt und Sachverhalte beschreibt, die ausreichend bekannt sind.

"Von einem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu sprechen, wäre hier ein kühnes Unterfangen", urteilt deshalb Thorwart [...].

Da ihm Bürgermeister Heinrich Götz schon im April 2013 aus urheberrechtlichen Gründen die Verbreitung einer rückübersetzten Doktorarbeit untersagt hat, darf Thorwart sie jetzt nicht an die Spender weitergeben, die mit 5850 Euro erst die Beauftragung der Übersetzerin ermöglicht hatten. Stattdessen hat der Uni-Professor einen Abschlussbericht und einen wissenschaftlichen Aufsatz mit dem Titel "Promovieren auf Transsilvanisch" geschrieben. Darin beschreibt er in kommentierender Form den Fall. Dieser Aufsatz soll diesen Sommer in der im Nomos-Verlag erscheinenden rechtswissenschaftlichen Fachzeitschrift "Kritische Justiz" veröffentlicht werden."

Haigerloch ist eine winzige Stadt auf der Schwäbischen Alb.

Haigerloch: Blick auf Schloß und Oberstadt

http://archivalia.tumblr.com/post/90790103330/archivist-peter-kurilecz-explains-his-news-service-he

Blättert man in Augsburger Publikationen zum 16. Jahrhundert, stößt man so gut wie nie auf den Namen des Augsburger Webers Simprecht Kröll (GND 118902466). Auch in dem Band "Literarisches Leben in Augsburg während des 15. Jahrhunderts" (1995) wird er nur als Abschreiber von Texten in seinen "Hausbüchern" in den Blick genommen (siehe Register). Immerhin ist er im Augsburger Stadtlexikon vertreten.

Im Mai 2012 wies mich Annelen Ottermann von der Stadtbibliothek Mainz auf die dortige Hs. II 396 hin, konnte jedoch zunächst das von mir gesuchte, von F.W.E. Roth in der ZfdPh 1894 edierte Lied auf Landgraf Philipp von Hessen nicht entdecken. Hat Roth, über dessen Geschichtsfälschungen ich seit einigen Jahren recherchiere, womöglich den Text erfunden? Das am Ende des Lieds angegebene Datum 1532 kann ja nicht stimmen, da Landgraf Philipp erst im Frühjahr 1534 Herzog Ulrich von Württemberg wieder zu seinem Land verhalf. Es muss also nach der Entscheidungsschlacht bei Lauffen am 13. Mai 1534 entstanden sein und wäre damit mit "1534, nicht vor Mai" vielleicht am korrektesten datiert. Ich hätte Roth Unrecht getan, denn das Lied steht, wie später sich herausstellte, ohne Zeilenfall tatsächlich in der Handschrift, die jetzt endlich auch online einsehbar ist. Am Ende des Lieds auf Bl. 6Br steht tatsächlich 1534, Roth hatte also - wie so oft - schludrig gearbeitet. 1893 hatte er (Mennonitische Blätter, S. 115) eine Notiz zu Augsburger Wiedertäufern auf Bl. 8v (schlecht) wiedergegeben. Annelen Ottermann hatte am 11. September 2012 die Handschrift in der Mailingliste DISKUS kurz vorgestellt und Karin Zimmermann, Matthias Miller und Günter Hägele für entscheidende Hinweise gedankt. Laut Dilibri soll die Handschrift 16 Blätter umfassen, digitalisiert ist als letzte Seite Bl. 15r. Ottermann wies den aus einer größeren Handschrift stammenden Handschriftenrest der Provenienz Ulrich Fuggers zu und stellte fest, sie sei von der gleichen Hand wie Cpg 304 geschrieben. Allerdings gehörte die Mainzer Handschrift nie zu Cpg 304. Da Cpg 304 von Simprecht Kröll stammt, hat er auch die fragmentarische Mainzer Handschrift II 396 zu verantworten. Die Chronikhandschrift enthält - mitten im Text einsetzend - vor allem Nachrichten aus den 1530er Jahren, doch ist keine jünger als 1538.

Charakteristisch für die autographen Handschriften Krölls ist, dass er in der Regel annalistische Aufzeichnungen aus seiner Augsburger Gegenwart einstreut, die zusammengenommen eine bemerkenswerte Dokumentation des Augsburger Zeitgeschehens in der ersten Hälfte und der Mitte des 16. Jahrhunderts ergeben.

Zu Kröll liegt eine fleißige, doch weitgehend deskriptive und im Detail nicht immer verlässliche Arbeit vor: Dieter H. Meyer: Literarische Hausbücher des 16. Jahrhunderts. Die Sammlungen des Ulrich Mostl, des Valentin Holl und des Simprecht Kröll, 2 Teile (Würzburger Beiträge zur deutschen Philologie 2,1/2), Würzburg 1989. Nach dem Erscheinen von Meyers Dissertation sind jedoch weitere Handschriften Krölls bekannt geworden. Notizen zu Krölls Handschriften habe ich im Herbst 2012 dem Handschriftencensus übermittelt, der sie jedoch bis zum heutigen Tag nicht eingearbeitet hat. Erfreulicherweise liegen die Handschriften in Augsburg, Heidelberg und Mainz online vor. Es wäre dringend wünschenswert, dass die Universitätsbibliothek Heidelberg die Kröll-Bücher im römischen Druckschriftenbestand in ihr Palatina-Digitalisierungsprojekt einbezieht.

Der Germanistik seit langem als Hausbuch des Simprecht Kröll bekannt ist Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cpg 109 (Digitalisat mit Beschreibung von Karin Zimmermann; Handschriftencensus), entstanden 1516-1527. Schwerpunkt der Notizen Bl. 172v-173r sind Todesnachrichten (die vom Katalog gewählte Bezeichnung "Todesanzeigen" widerstrebt mir). Die Einträge stammen vor allem von 1527. Eine Notiz zum Fechtunterricht verweist darauf, dass die Augsburger Fechtschule Kröll besonders interessierte. Immer wieder notierte er in seinen Handschriften einschlägige Ereignisse zum Fechten.

Um 1528 datierte Frieder Schanze (Meisterliche Liedkunst II, 1984, S. 183f.) den Heidelberger Cpg 793 (Digitalisat; Handschriftencensus; Katalog Bartsch). Die Handschrift - ebenfalls ein Kröll-Autograph - beginnt mit Augsburger Aufzeichnungen Bl. 1r-2r, hauptsächlich Todesdaten, die bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zurückgreifen. Sie reichen bis 1528. Weitere: Bl. 14v, 20v, 42r-v, 47v, 53v, 70r-72v, 80r, 84v, 118v-121v (alle nicht über 1528 hinausreichend). Auch hier durchbrechen Notizen aus dem 15. Jahrhundert die Chronologie.

Extrem detailliert erschlossen hat Matthias Miller 2007 die "Historischen Notizen aus Augsburg und München 1296-1546", den Heidelberger Cpg 304 (Digitalisat, Handschriftencensus). Die Vorsicht, mit der sich Miller um die ins Auge stechende Einsicht herumdrückt, dass hier ein weiteres Kröll-Autograph vorliegt, kann ich nicht im mindesten nachvollziehen: "Teile der Vorlagen für diese Hs. stammen vermutlich aus der Feder des Augsburger Webers Simprecht Kröll (vgl. Cod. Pal. germ. 109 und 793). [...] Die Einträge, die Kröll betreffen, z. Bsp. die detaillierte Beschreibung seiner Verlobungsfeier 185v–186r, bzw. die Angaben zu seiner Tätigkeit als Weber in verschiedenen Augsburger Häusern, sind die einzigen der Hs., die in der Ich-Form gehalten sind". Wieso wohl? Das ist doch die gleiche Hand wie bei Cpg 109 und 793! Welchen Grund sollte jemand haben, die Familiennachrichten eines Augsburger Webers zu kopieren? Da eine Edition der Kröll-Chronikstücke noch fehlt (sie wäre wünschenswert), vermittelt die Zusammenfassung aller Nachrichten in Form von Kurzregesten durch Miller für diejenigen, die Krölls Schrift nicht lesen können, einen ausgezeichneten Einblick in die Themen, die den Augsburger Handwerker historiographisch umtrieben.

Ein willkürlich ausgewählter Auszug: Hanns Öttlÿ von Wöllenburg (Wellenburg) wird an den Pranger gestellt und anschließend aus der Stadt getrieben. Wenige Tage später wird er wieder in der Stadt gefangengenommen (1540; s.o. 87v); (90v) Anna Schmidin von Öppenspurg (Eppisburg?) gräbt, nachdem ihr die Fundstelle im Traum vorhergesagt worden war, in einem durch lange Dürre trockengefallenen Sumpf einen Topf mit 900 römischen Silbermünzen aus der Zeit des Kaisers Augustus aus (1540); die Kirche St. Wolfgang vor dem Wertachbruggerthor wird zu einem Kolhawss gemacht, Fenster und Türen werden zugemauert (1540); (90v–91r) bei der Aushebung von Landsknechten, die nach Ungarn geschickt werden sollen, ficht Six Rauner mit einem anderen Rekruten im Gasthaus Zum Valentin mit scharfen Waffen, wobei Sixt eine Hand abgeschlagen wird. Er wird daraufhin ausgemustert. Der Streit wird von Hauptmann Scherttle geschlichtet (30. August/September? 1540)

Von mehreren Händen stammt der Cpg 813 (Digitalisat; nicht im Handschriftencensus; Katalog Wille), aber verräterisch ist der Brief an Simprecht Kröll aus Sterzing 1538 Bl. 15r-v. Als Ganzes kann der Band nicht von Kröll angelegt worden sein, wie ein Schriftstück von 1580 beweist, aber ansonsten scheinen die meisten Schreiben und Texte in die Mitte des 16. Jahrhunderts gehören. Die Beschreibung von Augsburger Begräbnisstätten und Grabmälern Bl. 11r-v, 16v, 33v-34r, 38v, 39v, 50v, 80v sind von Kröll geschrieben und nennen Bl. 34r und 39v Daten von Anfang 1557. Auch diese Handschrift enthält viele "lokalgeschichtliche Notizen", die alle von Krölls Hand stammen: Bl. 18r, 19r-20v, 37v, 42r-47r, 48r, 54v, 55v, 56v-58r, 59v-60r, 63v, 64v, 66r, 67r, 69v, 70r, 75v, 77v, 82v (ohne Gewähr). Jüngstes Datum ist 1558 (Bl. 75v). Kröll schrieb seine Notizen auch auf den Rand anderer Schreiben (vor allem Bl. 19r-20v), gern auch auf die Rückseiten fremder Briefe. Es sind aber nicht nur die genannten Teile Kröll-Autographen, sondern auch weitere.

Als Nachtrag eingetragen wurden in eine Handschrift des 15. Jahrhunderts "Augsburger chronistische Aufzeichnungen, überwiegend der Jahre 1554-55 (des Simprecht Kröll?": Augsburg, Universitätsbibliothek, Cod.III.1.8.30, Bl. 56r-72v (Digitalisat ; Handschriftencensus; Katalog Schneider). Das Fragezeichen ist unnötig, da es an einer Stelle "mir Zimbrecht Kröll" heißt und der Teil von der uns nun schon bekannten Hand Krölls geschrieben ist. Also ein weiteres Autograph mit Chronikalien.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod,. 2981 (Handschriftencensus; manuscripta.at; Katalog Menhardt) hat Schanze als Handschrift Krölls identifziert. Er schrieb zwar 1984 (Liedkunst II S. 246 Anm. 103), der Nachweis bleibe einer eigenen Veröffentlichung vorbehalten, aber man wird davon ausgehen können, dass ein Schriftvergleich ausschlaggebend war. Und wieder gibt es die üblichen Aufzeichnungen: "Chronologisches aus Augsburg v. J. 1534" (Bl. 30r-31r) und ebensolches 1465-1534 (Bl. 32v-34v).

Drei gedruckte Bände aus Krölls Besitz ehemals in der Heidelberger Palatina, nun in Rom, hat schon Meyer ausführlich beschrieben.

Pal. Vat. IV, 146 (Stevenson II, 2 Nr. 3186a-3196m S. 342-345; Handschriftencensus; Meyer S. 429-450; Sammelbeschreibung Handschriftenarchiv; Manuscripta Mediaevalia). Datierungen 1547-1552 (nach Meyer). Im handschriftlichen Teil finden sich chronikalische Notizen aus Augsburg, zu denen ein Bericht über einen Inschriftenfund 1551 gehört, den Martin Ott ausführlich besprochen hat (Die Entdeckung des Altertums, 2002, S. 84-87). Kröll schrieb gern Inschriften ab und interessierte sich auch sonst für Altertümer.

Pal. Vat. IV, 228 (Stevenson II, 1 Nr. 980a-984e S. 248-250, Handschriftencensus; Meyer S. 406-428). Datierungen 1518-1522 (nach Meyer).

Pal. Vat. V, 1292 (Stevenson II, 2 Nr. 2424a-2444v S. 107-112; Handschriftencensus; Meyer S. 451-461). Kein handschriftlicher Teil, Drucke 1503-1512, nachträglich eingeklebter Einblattdruck von ca. 1540. Pfister gibt als Signatur: Inc. V. 208(21 (für Meyer Nr. XXI), aber ein Blick auf die zwei digitalisierten Inkunabeldrucke der Serie Stamp. pal. lässt daran zweifeln, dass im Vatikan umsigniert wurde.

"1516-1554 mehrfach als Weber mit dem niedrigsten Steuersatz in den Augsburger Steuerbü­chern verzeichnet" (Augsburger Stadtlexikon) kann Kröll nicht bereits "um 1554" gestorben sein, da er in Cpg 813 noch eine Notiz zu 1558 aufgezeichnet hat. Er ist also nicht vor 1558 gestorben. Vermutlich sind alle 10 genannten Handschriften bzw. Bücher Krölls über den bibliophilen Ulrich Fugger an ihre heutigen Aufbewahrungsorte gelangt.

Krölls historiographisches Oeuvre, das hier erstmals zusammengestellt wurde, könnte Stoff für eine oder mehrere Abschlussarbeiten bieten. Seine Notizen, die die Sichtweise eines einfachen Handwerkers wiedergeben, sind keineswegs unwichtiger als die Werke von Clemens Sender, Wilhelm Rem, Jörg Preu dem Älteren oder Paul Hektor Mair, die in den "Chroniken der deutschen Städte" ediert und von Kramer-Schlette 1970 vergleichend untersucht wurden ("Vier Augsburger Chronisten der Reformationszeit"). Dank der Digitalisate kann ein großer Teil der Aufzeichnungen Krölls bereits bequem eingesehen werden. Es ist zu hoffen, dass man den gebildeten Augsburger Weber künftig nicht nur als Vermittler literarischer Texte wahrnimmt, sondern auch als Stadtchronist.

kroell_mainz

#forschung

#fnzhss

Obiger Beitrag erschien zuerst in: Geschichte Bayerns
http://histbav.hypotheses.org/2631

Die Bilderreihe zum Wochenende enthält meistens Märchenillustrationen und Meerjungfrauen.

http://archivalia.tumblr.com/tagged/folklore



Mehr Tumblr-Tags:
http://archiv.twoday.net/stories/640155586/

http://www.businessinsider.com/the-camera-in-the-mirror-2014-7


http://f.hypotheses.org/wp-content/blogs.dir/1930/files/2014/06/manutius.nazianz.1516.titel_.jpg

Kann jemand den Eintrag auf dem Titel oben rechts vor der Jahreszahl "1595" entziffern?

Zugehöriger Artikel: http://histgymbib.hypotheses.org/408

nicht verbrannt, sondern geklaut
http://blog.selket.de/grabraeuber/schmuggel-von-seiten-aus-der-description-de-legypte-vereitelt


zu den Vorgängen im Dezember 2011: http://archaeologik.blogspot.de/2011/12/kairo-institute-degypt-wahrend.html

http://www.computerbild.de/artikel/cbs-News-PC-Cosplay-Alarm-Ezio-versetzt-Rottweil-Panik-Assassins-Creed-10256354.html

http://www.nrwz.de/inhalt/rottweil/Rottweil-kann-aufatmen_-Die-Polizei-hat-den-Moench-gefasst--00054983.html

http://assassinscreed.wikia.com/wiki/Ezio_Auditore_da_Firenze

Ein "Cosplayer" hat in einer mönchsartigen Verkleidung die winzige Stadt Rottweil (liegt zwischen Stuttgart und Freiburg) in Panik versetzt.

Mit den historischen Assassinen befasste sich eine der gelehrtesten Buchrezensionen, die ich je schrieb (erschienen 1991):

http://swbplus.bsz-bw.de/bsz01492756Xrez.htm

Update:
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2014/07/05/ein-cosplayer-geht-ueber-eine-wiese/

Ezio Auditore - Assassin's Creed 2

Sie wird natürlich zurückgegeben:

http://histbav.hypotheses.org/2644

http://francofil.hypotheses.org/2548

Und nun werfen wir vergleichend einen Blick auf die extrem ärmliche deutsche Website der Eutiner Forschungsstelle:

http://www.lb-eutin.de/index.php?fuseaction=cntrl.rf

(Wie verkommen die LB Eutin ist, sieht man nach wie vor an der Registrierungspflicht bei den historischen Zeitungsausgaben.)

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/hunsrueck_artikel,-Sensationsfund-20000-Jahre-alte-Felszeichnungen-in-Gondershausen-entdeckt-_arid,1174696.html#.U7bUtUAa7ps

Foto GDKE via http://www.wormser-zeitung.de/politik/rheinland-pfalz/gondershausen-archaeologen-entdecken-felsgravuren-aus-der-altsteinzeit-im-hunsrueck_14283909.htm

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/google-loeschanfragen-verlage-und-medien-befuerchten-zensur-a-978926.html

Britische Medien kritisieren Googles Umsetzung des Suchmaschinen-Urteils.

http://www.nzz.ch/mehr/digital/wie-das-recht-auf-vergessen-ad-absurdum-gefuehrt-wird-1.18335962

"Google zeigt den Artikel nur nicht mehr an, wenn man den Namen des erfolgreichen Beschwerdeführers eingibt. Über diesen wird weder der Nutzer noch der Seitenbetreiber informiert. Es dürfte in vielen Fällen aber derjenige sein, zu dessen Namen man den entsprechenden Artikel nicht mehr findet. Wenn man also «Dougie McDonald» in die Suchmaschine eingibt, wird der erwähnte «Guardian»-Bericht nicht mehr gefunden. Eine Site-Search (Scottish referee lied site:theguardian.com) führt aber weiterhin zum Beitrag.

Bekanntlich wird nur der Treffer entfernt. Die Originalquelle bleibt zugänglich, sie wird also bloss etwas schwieriger sie zu finden. Die beanstandeten Treffer werden im Erfolgsfall von allen europäischen Domains des Suchmaschinisten, also zum Beispiel google.ch, nicht mehr präsentiert, nach wie vor aber etwa von google.com. Davon abgesehen ist da noch der Streisand-Effekt: Jemand wehrt sich gegen unliebsame Berichterstattung und verschafft ihr gerade dadurch erst Aufmerksamkeit. "

Via
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=32746

Siehe auch
http://www.zdnet.de/88197886/recht-auf-vergessen-bbc-kritisiert-loeschung-eines-sieben-jahren-alten-artikels-aus-googles-suchindex/
http://diepresse.com/home/techscience/internet/google/3832693/Google-soll-267000-Links-loschen-Medien-klagen-uber-Zensur

http://www.siwiarchiv.de/?p=7325#comments

C. Speicher hat gelöst, wobei ich zu Protokoll geben möchte, dass sein Kommentar von 14:24 datiert. Heute zwischen 13 und 14 Uhr habe ich aber ebenfalls die richtige Lösung als Kommentar eingereicht, DER ABER NICHT FREIGESCHALTET WURDE! Offenkundig liegt das an dem Schrottsystem von Siwiarchiv, bei dem es ja schon häufig zu Problemen kam, oder an einer mich diskriminierenden Entscheidung des Kollegen Wolf.

Mein Lösungsweg war:

https://www.google.de/search?q=%221899-1980%22+danemark&tbm=bks dann QFIAB-Treffer

Dann doch lieber wieder eins von diesen unlösbaren Bilderrätseln, bei denen niemand eine Chance hat.

Vierteiliger Beitrag im Blog archive20.hypotheses.org:

Teil 1 - Einleitung
Teil 2 - Ziele, Ordnung, Verzeichnungsstufen
Teil 3 - Der Verzeichnungsvorgang
Teil 4 - Erschließungsprodukte und Resümee

 

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