http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/duisburg/nachrichten/terminproblem-am-innenhafen-1.2970813
"Es war ziemlich kalt, und einige Arbeiten mussten länger als geplant liegen bleiben. Wir wissen erst in ein bis zwei Monaten, ob wir bis zum Sommer 2013 tatsächlich fertig werden. Aktuell können wir das noch nicht sagen."
Siehe hier
http://archiv.twoday.net/search?q=landesarchiv+duisburg
"Es war ziemlich kalt, und einige Arbeiten mussten länger als geplant liegen bleiben. Wir wissen erst in ein bis zwei Monaten, ob wir bis zum Sommer 2013 tatsächlich fertig werden. Aktuell können wir das noch nicht sagen."
Siehe hier
http://archiv.twoday.net/search?q=landesarchiv+duisburg
KlausGraf - am Mittwoch, 29. August 2012, 19:48 - Rubrik: Staatsarchive
http://geschichtspuls.de/archiv-adresse-stadtarchiv-rosenheim-art1588
Das Stadtarchiv Rosenheim konnte sich 1997 http://www.stadtarchiv.de sichern.
Das Stadtarchiv Rosenheim konnte sich 1997 http://www.stadtarchiv.de sichern.
KlausGraf - am Mittwoch, 29. August 2012, 12:36 - Rubrik: Kommunalarchive
http://blog.handelsblatt.com/handelsblog/2012/02/21/das-schmutzige-geschaft-mit-zwangszitaten/
Anfang Februar ist in der Fachzeitschrift “Science” eine bemerkenswerte Studie erschienen: Die beiden US-Ökonomen Allen W. Wilhite und Eric A. Fong leuchten aus, wie sehr wissenschaftliche Fachzeitschriften versuchen, ihre Reputation zu manipulieren.
Im Kern geht es um die folgende Frage: Wie sehr werden Wissenschaftler, die eine Arbeit bei einer Fachzeitschrift einreichen, von den Herausgebern dazu genötigt, Arbeiten zu zitieren, die sie eigentlich gar nicht zitieren wollen?
Text des Aufsatzes
http://faculty.missouri.edu/~glaserr/3700s12/Science_Coercive_Citations_542.full.pdf
Materialien
http://www.sciencemag.org/content/suppl/2012/02/01/335.6068.542.DC1/1212540.Wilhite.SOM.pdf
Anfang Februar ist in der Fachzeitschrift “Science” eine bemerkenswerte Studie erschienen: Die beiden US-Ökonomen Allen W. Wilhite und Eric A. Fong leuchten aus, wie sehr wissenschaftliche Fachzeitschriften versuchen, ihre Reputation zu manipulieren.
Im Kern geht es um die folgende Frage: Wie sehr werden Wissenschaftler, die eine Arbeit bei einer Fachzeitschrift einreichen, von den Herausgebern dazu genötigt, Arbeiten zu zitieren, die sie eigentlich gar nicht zitieren wollen?
Text des Aufsatzes
http://faculty.missouri.edu/~glaserr/3700s12/Science_Coercive_Citations_542.full.pdf
Materialien
http://www.sciencemag.org/content/suppl/2012/02/01/335.6068.542.DC1/1212540.Wilhite.SOM.pdf
KlausGraf - am Mittwoch, 29. August 2012, 12:30 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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http://heise.de/-1677870
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Initiative für den besseren Schutz von Presseerzeugnissen im Internet beschlossen. Betroffen sein sollen von dem geplanten neuen Leistungsschutzrecht neben gewerblichen Betreibern von Suchmaschinen auch News-Aggregatoren.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Initiative für den besseren Schutz von Presseerzeugnissen im Internet beschlossen. Betroffen sein sollen von dem geplanten neuen Leistungsschutzrecht neben gewerblichen Betreibern von Suchmaschinen auch News-Aggregatoren.
KlausGraf - am Mittwoch, 29. August 2012, 11:39 - Rubrik: Archivrecht
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http://arachne.uni-koeln.de/drupal/?q=en/node/291
"This digitized version of the CIL will initially comprise of the more than 50 parts (of vols. I-XVI + auctaria and of v. I (edition altera)) published before 1940. Available funding covers the digitization of the volumes with an imperfect OCR searching capability. " Wieso nur die urheberrechtlich nicht geschützten Bände? Ein solches Grundlagenwerk sollte ganz Open Access zur Verfügung stehen.
Etliche Bände des Corpus Inscriptionum Latinarum sind schon einsehbar.
"This digitized version of the CIL will initially comprise of the more than 50 parts (of vols. I-XVI + auctaria and of v. I (edition altera)) published before 1940. Available funding covers the digitization of the volumes with an imperfect OCR searching capability. " Wieso nur die urheberrechtlich nicht geschützten Bände? Ein solches Grundlagenwerk sollte ganz Open Access zur Verfügung stehen.
Etliche Bände des Corpus Inscriptionum Latinarum sind schon einsehbar.
KlausGraf - am Mittwoch, 29. August 2012, 11:27 - Rubrik: Open Access
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http://de.althochdeutscheglossen.wikia.com
Ein hochakademisches Angebot zu althochdeutschen Glossen, gepflastert mit ekelhafter Werbung. Wieso kann die Wikimedia Foundation oder deutsche Verein für eindeutig wissenschaftliche Zwecke nicht werbefreie Wikis finanzieren?
Zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikia

Statt eines Fotos des Wikiagründers Jimmy Wales zeige ich das eines eitlen Pfaus (Foto: J. M. Garg http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de )
Ein hochakademisches Angebot zu althochdeutschen Glossen, gepflastert mit ekelhafter Werbung. Wieso kann die Wikimedia Foundation oder deutsche Verein für eindeutig wissenschaftliche Zwecke nicht werbefreie Wikis finanzieren?
Zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikia

Statt eines Fotos des Wikiagründers Jimmy Wales zeige ich das eines eitlen Pfaus (Foto: J. M. Garg http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de )
Mehr dazu habe ich im Frühneuzeit-Blog der RWTH Aachen geschrieben:
http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1296

http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1296

KlausGraf - am Dienstag, 28. August 2012, 17:44 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Die von Anton Birlinger begründete Zeitschrift erschien von 1873 bis 1917. Nun sind alle Jahrgänge auch digitalisiert nachgewiesen unter:
http://de.wikisource.org/wiki/Alemannia
Die jüngsten Jahrgänge mussten etwas mühsam seitenweise aus HathiTrust mit US-Proxy heruntergeladen werden. Ende Mai meldete ich mich bei HathiTrust, da der zweite Teil von http://hdl.handle.net/2027/uc1.$b421471 unbrauchbar war. Nun hat HathiTrust diese Scans durch eine bessere Version ersetzt.
http://de.wikisource.org/wiki/Alemannia
Die jüngsten Jahrgänge mussten etwas mühsam seitenweise aus HathiTrust mit US-Proxy heruntergeladen werden. Ende Mai meldete ich mich bei HathiTrust, da der zweite Teil von http://hdl.handle.net/2027/uc1.$b421471 unbrauchbar war. Nun hat HathiTrust diese Scans durch eine bessere Version ersetzt.
KlausGraf - am Dienstag, 28. August 2012, 13:16 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Eine stolze Zahl:
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/ausgaben/uni_ausgabe.html?projekt=1157526886
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/ausgaben/uni_ausgabe.html?projekt=1157526886
KlausGraf - am Dienstag, 28. August 2012, 13:12 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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Zwei kurze biographische Skizzen zu Michael Christan/Cristan (GND 102570566), einem in Konstanz und Bernrein wirkenden Kleriker, sind online zugänglich von
- FJ Worstbrock im HLS
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D21555.php
- Christa Bertelsmeier-Kierst
http://mrfh.de/0041
Christan veranlasste die Erstausgabe der "Europa" des Enea Silvio Piccolomini, ich verlinke den Widmungsbrief an Otto von Sonnenberg im Darmstädter Digitalisat:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/inc-ii-307/0002
[Siehe auch:
http://fondosdigitales.us.es/media/books/302/302_109428_10.jpeg ]
Zur Ausgabe:
http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/M33717.htm
Leider noch nicht online ist die Inkunabelausgabe seiner 1484 datierten Übersetzung einer Schrift des Konstanzer Bischofs Otto von Sonnenberg:
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=23002684
[Siehe aber jetzt das Freiburger Digitalisat:
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/otto1488 ]
Worstbrock hat dieses Werk Christans erst in Bd. 11 des Verfasserlexikons ergänzt. Die Lieferung 1 erschien im Jahr 2000, von daher verwundert es nicht, dass Worstbrock den Nachweis eines weiteren Briefs Christans von ca. 1470 an einen Jakob "scolastico" von St. Gallen in der Fuldaer Handschrift C 11, Bl. 56v nicht mehr berücksichtigen konnte. Regina Hausmanns Handschriftenkatalog nennt auch die anderen bekannten Handschriften Christans (Stuttgart HB X 12, Cod. hist. 2° 7, Würzburg M. ch. q. 9 - zu allen drei sind Kataloge im Netz), die man bei Worstbrock (bis auf eine der beiden Stuttgarter Handschriften) vermisst.
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0541_b070_jpg.htm
Seit kurzem ist der Wiener Cod. 12596 online, der zwei Übersetzungen Christans enthält (und einen Widmungsbrief an Johann Werner von Zimmern):
http://data.onb.ac.at/rec/AL00157942
Worstbrock sind Bänzigers Beiträge zur Geschichte der Spätscholastik und des Frühhumanismus in der Schweiz entgangen, die ebenfalls zu Christan einschlägig sind:
http://books.google.de/books?id=rpESAAAAIAAJ&q="michael+cristan"
Worstbrock gab als Sekundärliteratur im ²VL nur Joachimsens Aufsatz zum Frühhumanismus in Schwaben an:
http://www.mgh-bibliothek.de/etc/zeitschriftenmagazin/WVLG_NF_05_1896.pdf
#forschung
- FJ Worstbrock im HLS
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D21555.php
- Christa Bertelsmeier-Kierst
http://mrfh.de/0041
Christan veranlasste die Erstausgabe der "Europa" des Enea Silvio Piccolomini, ich verlinke den Widmungsbrief an Otto von Sonnenberg im Darmstädter Digitalisat:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/inc-ii-307/0002
[Siehe auch:
http://fondosdigitales.us.es/media/books/302/302_109428_10.jpeg ]
Zur Ausgabe:
http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/M33717.htm
Leider noch nicht online ist die Inkunabelausgabe seiner 1484 datierten Übersetzung einer Schrift des Konstanzer Bischofs Otto von Sonnenberg:
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=23002684
[Siehe aber jetzt das Freiburger Digitalisat:
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/otto1488 ]
Worstbrock hat dieses Werk Christans erst in Bd. 11 des Verfasserlexikons ergänzt. Die Lieferung 1 erschien im Jahr 2000, von daher verwundert es nicht, dass Worstbrock den Nachweis eines weiteren Briefs Christans von ca. 1470 an einen Jakob "scolastico" von St. Gallen in der Fuldaer Handschrift C 11, Bl. 56v nicht mehr berücksichtigen konnte. Regina Hausmanns Handschriftenkatalog nennt auch die anderen bekannten Handschriften Christans (Stuttgart HB X 12, Cod. hist. 2° 7, Würzburg M. ch. q. 9 - zu allen drei sind Kataloge im Netz), die man bei Worstbrock (bis auf eine der beiden Stuttgarter Handschriften) vermisst.
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0541_b070_jpg.htm
Seit kurzem ist der Wiener Cod. 12596 online, der zwei Übersetzungen Christans enthält (und einen Widmungsbrief an Johann Werner von Zimmern):
http://data.onb.ac.at/rec/AL00157942
Worstbrock sind Bänzigers Beiträge zur Geschichte der Spätscholastik und des Frühhumanismus in der Schweiz entgangen, die ebenfalls zu Christan einschlägig sind:
http://books.google.de/books?id=rpESAAAAIAAJ&q="michael+cristan"
Worstbrock gab als Sekundärliteratur im ²VL nur Joachimsens Aufsatz zum Frühhumanismus in Schwaben an:
http://www.mgh-bibliothek.de/etc/zeitschriftenmagazin/WVLG_NF_05_1896.pdf
#forschung
KlausGraf - am Dienstag, 28. August 2012, 00:30 - Rubrik: Kodikologie
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Das fragt man sich in der Tat. Die Signatur Cod. 220/14 deutet auf einen neueren Zugang. Hat da jemand eine Handschrift aus dem schwäbischen Medingen erwerben wollen und eine aus Niedersachsen erhalten? Das Digitalisat der lateinischen Handschrift:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba002012-5
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba002012-5
KlausGraf - am Montag, 27. August 2012, 22:21 - Rubrik: Kodikologie
Dies soll 2013 erfolgen:
http://bibliothekarisch.de/blog/2012/08/27/uebernahme-staats-und-stadtbibliothek-augsburg-erst-2013/ mit weiteren Nachweisen
Siehe auch hier:
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek+augsburg
http://bibliothekarisch.de/blog/2012/08/27/uebernahme-staats-und-stadtbibliothek-augsburg-erst-2013/ mit weiteren Nachweisen
Siehe auch hier:
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek+augsburg
KlausGraf - am Montag, 27. August 2012, 21:51 - Rubrik: Bibliothekswesen
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http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/Newsletter-Archiv/DGUF-Dok_06-DGUF-Newsletter_2012-08-04.pdf
Sehr reichhaltig, auch an interessanten aktuellen Meldungen. Aber warum um Himmel willen wählt man das fossile Format eines Newsletters, wenn man die Nachrichten aktueller als Blog veröffentlichen könnte?
(Natürlich via Archaeologik.)
Sehr reichhaltig, auch an interessanten aktuellen Meldungen. Aber warum um Himmel willen wählt man das fossile Format eines Newsletters, wenn man die Nachrichten aktueller als Blog veröffentlichen könnte?
(Natürlich via Archaeologik.)
KlausGraf - am Montag, 27. August 2012, 21:44 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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Harald Haarmann: "Das Rätsel der Donauzivilisation",
C. H. Beck, München 2011, 256 Seiten
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1537420/
http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Haarmann
SW - am Montag, 27. August 2012, 20:03 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
http://gra.hypotheses.org/
Aus Mareike Königs Zusammenstellung der neuen Blogs auf de.hypothese.org:
http://redaktionsblog.hypotheses.org/622
Aus Mareike Königs Zusammenstellung der neuen Blogs auf de.hypothese.org:
http://redaktionsblog.hypotheses.org/622
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Die Zusammenstellung der Quellen zum Mainzer Turnier im Jahr 1480 durch Hans H. Pöschko: Turniere in Mittel- und Süddeutschland von 1400 bis 1550 (1987), S. 96 kann ich erheblich ergänzen.
Eine ausführliche Beschreibung des Turniers lag Georg Rüxner für sein Turnierbuch nicht vor. Abgesehen von einer einleitenden Angabe zum Ablauf und dem Turnierblatt mit den Namen der vier zu Blatt Getragenen gibt er nur eine Liste der vergleichsweise wenigen Mitwirkenden, eine Liste derjenigen vier Turnierer, die zwischen den Seilen postiert waren, den Namen eines nicht Zugelassenen und Angaben zu den vier Dank-Turnieren.
Ausgabe 1532:
http://www.dilibri.de/rlbdfg/content/pageview/324621
[Erstausgabe:
http://books.google.at/books?id=j8RUAAAAcAAJ&pg=PT680 ]
Die Leute an den Seilen und die "Dänke" hat gleichlautend auch Raidenbuchers verschollenes Turnierbuch von 1510. Die Stelle hat Gumppenberg gerettet:
http://books.google.de/books?id=LeUSAAAAYAAJ&pg=PA71
Das Eptinger Hausbuch (ed. Dorothea Christ, 1992, S. 361-365 hat die umfangreichste Dokumentation zum Turnier (Bl. 188v-194r): Turnierblatt, Bericht über die Anreise von Basel aus (gedruckt schon in den Basler Chroniken Bd. 7, S. 187f.), gemalte Ahnenprobe des Ludwig von Eptingen, Wappen der teilnehmenden Familien (gegliedert nach Schwaben, Franken, Meißner, Gesellschaft vom Wolf, Wetterau, Hanau (!), Gesellschaft Gekrönter Steinbock, Gesellschaft vom Wind, Bayern), Geschlagene, vier Dänke, Angabe zu den Frauen (128, darunter neun namentlich genannte Gräfinnen).
Auch wenn man ich nicht ausschließen möchte, dass die Wir-Erzählung bei dem Anfahrtbericht und das "Ich Ludwig von Eptingen Ritter bin zue Mentz Im Turnier gewesen In diser gestalt auff zinstag vor Sanct Bartholomaei tag" auf das Konto des Redaktors des Hausbuchs im frühen 17. Jahrhundert geht, so besteht doch kein Grund, an einer alten Quelle zu zweifeln. Der Redaktor hätte, falls man meiner Skepsis hinsichtlich der Authentizität des Hausbuchs als spätmittelalterlicher Quelle (das ist es nun einmal nicht!) folgt, die Wir- bzw. Ich-Form eingesetzt, musste aber über Unterlagen aus der Zeit des Turniers verfügen. Man kann sich durchaus vorstellen, dass die Eptinger sich nach der Rückkehr vom Turnier ein wappengeschmücktes Dossier haben anfertigen lassen, das die Vorlage des Abschnitts im späteren Hausbuch wurde. Wir kennen ein zeitnah nach dem Ingolstädter Turnier 1484 angefertigtes Wappenbuch (Berlin mgo 107):
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253144,T
Michel von Ehenheim erwähnt, dass das Mainzer Turnier sein erstes Turnier war. Außerdem bestätigt er die Angaben des Eptinger Hausbuchs zu dem großen Rheinhochwasser:
http://archive.org/stream/ZeitschriftFrDeutscheKulturgeschichte1-1891#page/n135/mode/2up
Nur über den Konflikt mit Martin Zollner auf dem Mainzer Turnier - das aber recht ausführlich - handelt die von Ludwig von Eyb dem Jüngeren verfasste Lebensbeschreibung des Wilwolt von Schaumberg (ed. Keller, S. 48-52):
http://books.google.de/books?id=Ua0LAAAAIAAJ&pg=PA48
Den Konflikt bespricht Roth von Schreckenstein:
http://archive.org/stream/dieritterwrdeun00schrgoog#page/n685/mode/2up
Der Basler Bürger und Chronist Ludwig Kilchmann meldete kurz seine Anwesenheit in Mainz am 22. August 1480:
http://archive.org/stream/baslerchroniken04basegoog#page/n461/mode/2up
Ein längerer lateinischer Zusatz vom Ende des 15. Jahrhunderts zu den hochmittelalterlichen Annalen des Mainzer Albansklosters (früher: Annales Wirziburgenses) im Pariser Ms. lat. 4860 (MGH SS 2, S. 247) nennt den 21. August 1480 als Datum des Turniers:
http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_2_S._247
Wilhelm und Heinz von der Ker waren am Montag nach Bernhardstag 1480 (August 21) auf dem Turnier in Mainz nach Aufzeichnungen im Cod. 162 der Schörnborn'schen Bibliothek zu Pommersfelden (auf beiden Seiten des Schlussblattes 118). Die 1448 datierte Schwabenspiegelhandschrift enthält Eintragungen zur fränkischen Adelsfamilie von der Ker 1470/80, die Ludwig Rockinger kurz erwähnte:
http://archive.org/stream/sitzungsbericht239klasgoog#page/n629/mode/2up
Erwähnungen der im Handschriftencensus fehlenden Pommersfeldener Handschrift:
- Ludwig Bethmann, Archiv der Gesellschaft 9 (1847), S. 529
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858514_0009&DMDID=dmdlog54
- Otto Stobbe, Zeitschrift für Rechtsgeschichte 2 (1863), S. 176
http://dlib-zs.mpier.mpg.de/mj/kleioc/0010/exec/bigpage/%222085079_02%2b1863_0180%22
- Wilhelm Schonath, Katalog der Handschriften der Gräflich von Schönborn'schen Bibliothek zu Pommersfelden. 4 Bde. [masch.]. Pommersfelden 1951-1952.
- Oppitz, Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters 2 (1990), S. 740 Nr. 1216
Wilhelm von der Kere, der zum Würzburger Turnier 1479 nicht zugelassen worden war, hatte sich kurz vor dem Mainzer Turnier (am 13. August) eine Kundschaft über die Turnierfähigkeit seiner Familie von dem Ritter Balthasar von Ostheim geben lassen. Sie blieb im Stadtarchiv Frankfurt am Main erhalten (Reichssachen I, 6053), besprochen von Zotz (in: Das ritterliche Turnier, 1985, S. 497f.:
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a097856.pdf ). Kurz erwähnt im Inventar 1888:
http://archive.org/stream/inventaredesfra00maingoog#page/n288/mode/2up
Zwei Schreiben des Mainzer Erzbischofs Dieter von Isenburg überliefert Gudenus (Codex diplomaticus 4, 1758, S. 451-453):
http://books.google.de/books?id=nlnJZTzCwtsC&pg=PA451
Am Donnerstag nach Oculi (März 9, falsch aufgelöst bei Gudenus) sicherte Dieter den Teilnehmern Geleit und Zollfreiheit für das auf den 25. August (Freitag nach Assumptio Mariae) anberaumte Ritterspiel zu. Auf Latein entschuldigte er sich bei dem Papst am 10. Mai (deutsche Übersetzung in Hutters Taschenbuch S. 300-302, wie unten, und eine andere bei Schwarz, Isenburg S. 219f., wie unten).
Anders als der Editor Hegel (Chroniken der deutschen Städte Bd. 18, S. 84) annahm, ist der Eintrag der "Mainzer Chronik II" zum Turnier nicht zeitgenössisch, sondern von Rüxner abgeschrieben.
http://archive.org/stream/diechronikenderm02bayeuoft#page/n103/mode/2up
Dies zeigte Arthur Wyss in seiner Rezension in der Westdeutschen Zeitschrift 3 (1888), S. 45 (unter Zugrundelegung der Rüxner-Ausgabe von 1578):
http://archive.org/stream/WestdeutscheZeitschriftFuerGeschichteUndKunst3-1884/WestdeutscheZeitschriftFrGeschichteUndKunst3#page/n59/mode/2up
Das von Serarius zum Mainzer Turnier erwähnte Turnierbuch (bei Joannis:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/2243836 )
ist sicher auch Rüxner.
Ebenfalls auf Rüxner zurück geht der wohl vom Herausgeber Johann Adam Ignaz Hutter verfasste Beitrag in: Historisches Taschenbuch für das Vaterland und seine Freunde. Mainz 1790, S. 296-304: Thurnier zu Mainz auf dem Thiermarkte.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hutter_Mainzer_Thurnier.pdf
Auch wenn dort von einer zeitgenössischen Handschrift die Rede ist, zeigt das falsche Datum (siehe unten) und der von Wyss bemerkte Fehler Rüxners (Bernhard statt Reinhard von Leiningen) die Abhängigkeit. (Dem Beitrag ist eine Turnierdarstellung als Kupferstich beigegeben, die zeigt, wie man sich 1790 einen Turnierzweikampf vorstellte.)
Im gleichen Jahr 1790 erschien von Heinrich Josef Schwarz die zweibändige Monographie über Diether von Isenburg, die sich bei Wiedergabe einer Namensliste Bd. 2, S. 222 auf ein altes Mainzer Manuskript beruft (Hinweis bei Roth Dt. Gbll. 1908, S. 64, siehe unten):
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10018907_00254.html
[ http://books.google.de/books?id=Jl8AAAAAcAAJ&pg=PA221 ]
Aber auch hier liegt wie bei Hutter nur Rüxner zugrunde.
Die vielleicht interessantesten Quellen stammen von der Turniergesellschaft des gekrönten Steinbocks. (Zu ihr vgl. außer Kruse at al.: Ritterorden 1991 und Ranft: Adelsgesellschaften 1994, S. 358 (Register) nach Regina Schäfer in: Lebenswelten Johannes Gutenbergs, 2005, S. 154f. auch die Dissertation Tanja Storn-Jaschkowitz: Gesellschaftsverträge adliger Schwureinungen im Spätmittelalter. Edition und Typologie. Berlin 2007, die mir nicht vorliegt.) Sie hatte ihren geistlichen Mittelpunkt in der Mainzer Augustinerkirche.
Wilhelm Franck: Beitrag zur Geschichte der Turniere und Turniergesellschaften in Deutschland. In: Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Frankfurt am Main Bd. 2, 1 (1861), S. 17-52 druckte im Anschluss an die Wiedergabe des Gesellenbriefs von 1480 (nach einer Vorlage damals im Staatsarchiv Darmstadt) den bemerkenswerten Voranschlag für den Proviant des Mainzer Turniers (S. 51f.), der, soweit ich sehe, für die Kulturgeschichte der Vierlandeturniere noch nicht ausgewertet wurde.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Beitrag_zur_Geschichte_der_Turniere_und_Turniergesellschaften_in_Deutschland.pdf
[Aufsatz von Franck online:
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11041056_00027.html ]
Die 1772 durch einen barocken Neubau ersetzte Augustinerkirche beherbergte einen Wappenfries mit den Namen und Wappen der Teilnehmer der Steinbock-Gesellschaft an den Vierlandeturnieren 1480 bis 1486. Vgl. Joachim Glatz: Mittelalterliche Wandmalerei in der Pfalz und in Rheinhessen (1981), S. 255:
http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/280418
Das Zeugnis wurde am umfangreichsten bearbeitet von Arens in den Deutschen Inschriften 2 (1958), S. 471f. Nr. 938, wobei ich nur den gemeinfreien Quellentext online zugänglich machen kann:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turniertafel_der_Steinbock-Gesellschaft.png
Arens spricht irreführend von der "Turniertafel der Steinbock-Gesellschaft", obwohl es sich offenbar um einen gemalten Wappenfries gehandelt hat. Seine Quelle war "Gamans, Johannes: Fragmenta Gamansiana. Epitaphia et inscriptiones ecclesiarum urbis Moguntiae. 2. Bd. [ca. 1660] Univ.bibl. Würzburg, Hs. M ch q 95", Bl. 190. Ohne Rüxner zu berücksichtigen, ergänzte Arens Lesarten zu den Namen aus Hutters Taschenbuch (darunter auch das falsche Bernhard Graff zu Leiningen).
FWE Roth druckte - ohne Quellenangabe - die Würzburger Aufzeichnung als "Chronikalische Nachrichten 1480-1487" in seinen Fontes Bd. 3, 1880, S. 167f.:
http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/883221
Auf den Inschriftensammler Helwich führte die von Roth abgedruckten Notizen ein Aufsatz von 1884 zurück:
http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/883221
Allerdings ist anzunehmen, dass Arens die Quelle Helwich angegeben hätte, wäre sie in der Würzburger Handschrift vermerkt gewesen.
Von aufgehängten Turnierschilden schreibt irrtümlich Roth in einer späteren Publikation (Dt. Gbll. 1908, S. 64; auch er nennt Helwich als Quelle):
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Roth_deutsche_geschichtsblaetter.pdf&page=8
Roths Abdruck ist nur noch aufgrund der Wiedergabe der bei Arens (wie stets in den Deutschen Inschriften) weggelassenen Einleitung heranzuziehen: "Nomina eorum, qui arma sua posuerunt in pariete chori ad dexteram in ingressu ecclesiae S. Augustini Moguntiae".
Roth geht wie üblich unverantwortlich mit seiner Vorlage um. Er ersetzt ohne Kennzeichnung die Namensformen der Vorlage durch seiner Ansicht nach Bessere (z.B. "Reingard graf zu Lenning He zu Wittenberg" bei Arens durch "Reinhard, Graf zu Leining, Her zu Westerberg"). Außerdem hat er den Eintrag zu 1487 chronologisch vermeintlich richtig an den Schluss gestellt, ohne dies anzumerken.
Das hätte Roth nicht tun sollen, denn in Wirklichkeit bezieht sich der Eintrag auf das Ansbacher Turnier von 1485. Gamans hat also die Ziffern 5 und 7 vertauscht. Zunächst werden auf dem Mainzer Wandgemälde die Teilnehmer des Mainzer Turniers aufgezählt (33 Namen), dann folgen fünf Teilnehmer am Heidelberger Turnier 1481, die neun Teilnehmer an einem Turnier zu Worms "mit den vß den 4 landen" Dienstag nach Bartolomäi 1484 (nicht bei Rüxner), die Teilnahme des Philipp von Cronberg am Stuttgarter Turnier 1484 Mittwoch nach Dreikönig, die drei Teilnehmer am Ansbacher Turnier Mittwoch nach Himmelfahrt 1485 (Vorlage: 1487) sowie die zwei Teilnehmer am Bamberger Turnier 1486 Mittwoch nach Dreikönig.
[Zum angeblichen Wormser Turnier 1487:
http://archiv.twoday.net/stories/142782766/ ]
Diese Quelle gewährt auch endlich einigermaßen sicheren Aufschluss über den Ablauf des Mainzer Turniers 1480. Am Montag vor Bartholomäi (21. August) war "beritten und Helmtheilung", während am Dienstag das eigentliche Turnier auf dem Diebsmarkt stattfand. Man wird daher als Datum den 21./22. August 1480 annehmen dürfen (wenngleich ich ein "Get together" des "Meetings" in der Herberge am Sonntag Abend nicht ausschließen möchte). Das stimmt zu den zeitgenössischen Quellen aus Basel (Eptinger Hausbuch und Kilchmann: Dienstag vor Bartholomäi, also 22. August), aus St. Alban in Mainz und zu den Aufzeichnungen der Familie von der Kere im Pommersfeldener Codex (beide 21. August). Rüxner und seine Ableitungen haben eindeutig falsch den Sonntag nach Bartholomäi. Das falsche Datum Sonntag nach Bartholomäi hat auch Raidenbuchers Turnierbuch, was auf eine gemeinsame Quelle mit Rüxner bei diesem Turnier schließen lässt. Da keine Quelle etwas vom Mittwoch sagt, kann man Rüxners Aussage, das Turnier habe von der Ankunft am Sonntag bis Mittwoch gedauert, nicht bestätigen.
Nicht geklärt werden kann hier, was es mit einer im Mainzer Stadtarchiv (III Be 14) erhaltenen Zeichnung Franz Joseph Bodmanns auf sich hat. Bodmann soll die Namensaufstellung in fünf Reihen von einem illuminierten Pergament des 15. Jahrhunderts haben, das ihm im Mai 1803 der Vikar Dael zugänglich gemacht haben soll (so Arens S. 472). Arens wollte annehmen, dass dieses Pergament nichts mit den Turnierwappen zu tun hatte, da die Namen nur selten mit der Überlieferung von Gams übereinstimmen würden. Da nur der notorische Fälscher Bodmann etwas von dieser Quelle weiß, ist Vorsicht geboten. Auch bei einer Zeichnung kann eine Fälschung vorliegen.
Nachtrag: Dass Bodmann zeichnend fälschte wird belegt in:
http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2010/119-10.pdf
***
Bisherige Beiträge zu den Vierlandeturnieren in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=vierlandeturnier
#forschung
Zeichnung Bodmanns
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mainz_bodmann_zeichnung.jpg
Eine ausführliche Beschreibung des Turniers lag Georg Rüxner für sein Turnierbuch nicht vor. Abgesehen von einer einleitenden Angabe zum Ablauf und dem Turnierblatt mit den Namen der vier zu Blatt Getragenen gibt er nur eine Liste der vergleichsweise wenigen Mitwirkenden, eine Liste derjenigen vier Turnierer, die zwischen den Seilen postiert waren, den Namen eines nicht Zugelassenen und Angaben zu den vier Dank-Turnieren.
Ausgabe 1532:
http://www.dilibri.de/rlbdfg/content/pageview/324621
[Erstausgabe:
http://books.google.at/books?id=j8RUAAAAcAAJ&pg=PT680 ]
Die Leute an den Seilen und die "Dänke" hat gleichlautend auch Raidenbuchers verschollenes Turnierbuch von 1510. Die Stelle hat Gumppenberg gerettet:
http://books.google.de/books?id=LeUSAAAAYAAJ&pg=PA71
Das Eptinger Hausbuch (ed. Dorothea Christ, 1992, S. 361-365 hat die umfangreichste Dokumentation zum Turnier (Bl. 188v-194r): Turnierblatt, Bericht über die Anreise von Basel aus (gedruckt schon in den Basler Chroniken Bd. 7, S. 187f.), gemalte Ahnenprobe des Ludwig von Eptingen, Wappen der teilnehmenden Familien (gegliedert nach Schwaben, Franken, Meißner, Gesellschaft vom Wolf, Wetterau, Hanau (!), Gesellschaft Gekrönter Steinbock, Gesellschaft vom Wind, Bayern), Geschlagene, vier Dänke, Angabe zu den Frauen (128, darunter neun namentlich genannte Gräfinnen).
Auch wenn man ich nicht ausschließen möchte, dass die Wir-Erzählung bei dem Anfahrtbericht und das "Ich Ludwig von Eptingen Ritter bin zue Mentz Im Turnier gewesen In diser gestalt auff zinstag vor Sanct Bartholomaei tag" auf das Konto des Redaktors des Hausbuchs im frühen 17. Jahrhundert geht, so besteht doch kein Grund, an einer alten Quelle zu zweifeln. Der Redaktor hätte, falls man meiner Skepsis hinsichtlich der Authentizität des Hausbuchs als spätmittelalterlicher Quelle (das ist es nun einmal nicht!) folgt, die Wir- bzw. Ich-Form eingesetzt, musste aber über Unterlagen aus der Zeit des Turniers verfügen. Man kann sich durchaus vorstellen, dass die Eptinger sich nach der Rückkehr vom Turnier ein wappengeschmücktes Dossier haben anfertigen lassen, das die Vorlage des Abschnitts im späteren Hausbuch wurde. Wir kennen ein zeitnah nach dem Ingolstädter Turnier 1484 angefertigtes Wappenbuch (Berlin mgo 107):
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253144,T
Michel von Ehenheim erwähnt, dass das Mainzer Turnier sein erstes Turnier war. Außerdem bestätigt er die Angaben des Eptinger Hausbuchs zu dem großen Rheinhochwasser:
http://archive.org/stream/ZeitschriftFrDeutscheKulturgeschichte1-1891#page/n135/mode/2up
Nur über den Konflikt mit Martin Zollner auf dem Mainzer Turnier - das aber recht ausführlich - handelt die von Ludwig von Eyb dem Jüngeren verfasste Lebensbeschreibung des Wilwolt von Schaumberg (ed. Keller, S. 48-52):
http://books.google.de/books?id=Ua0LAAAAIAAJ&pg=PA48
Den Konflikt bespricht Roth von Schreckenstein:
http://archive.org/stream/dieritterwrdeun00schrgoog#page/n685/mode/2up
Der Basler Bürger und Chronist Ludwig Kilchmann meldete kurz seine Anwesenheit in Mainz am 22. August 1480:
http://archive.org/stream/baslerchroniken04basegoog#page/n461/mode/2up
Ein längerer lateinischer Zusatz vom Ende des 15. Jahrhunderts zu den hochmittelalterlichen Annalen des Mainzer Albansklosters (früher: Annales Wirziburgenses) im Pariser Ms. lat. 4860 (MGH SS 2, S. 247) nennt den 21. August 1480 als Datum des Turniers:
http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_2_S._247
Wilhelm und Heinz von der Ker waren am Montag nach Bernhardstag 1480 (August 21) auf dem Turnier in Mainz nach Aufzeichnungen im Cod. 162 der Schörnborn'schen Bibliothek zu Pommersfelden (auf beiden Seiten des Schlussblattes 118). Die 1448 datierte Schwabenspiegelhandschrift enthält Eintragungen zur fränkischen Adelsfamilie von der Ker 1470/80, die Ludwig Rockinger kurz erwähnte:
http://archive.org/stream/sitzungsbericht239klasgoog#page/n629/mode/2up
Erwähnungen der im Handschriftencensus fehlenden Pommersfeldener Handschrift:
- Ludwig Bethmann, Archiv der Gesellschaft 9 (1847), S. 529
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858514_0009&DMDID=dmdlog54
- Otto Stobbe, Zeitschrift für Rechtsgeschichte 2 (1863), S. 176
http://dlib-zs.mpier.mpg.de/mj/kleioc/0010/exec/bigpage/%222085079_02%2b1863_0180%22
- Wilhelm Schonath, Katalog der Handschriften der Gräflich von Schönborn'schen Bibliothek zu Pommersfelden. 4 Bde. [masch.]. Pommersfelden 1951-1952.
- Oppitz, Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters 2 (1990), S. 740 Nr. 1216
Wilhelm von der Kere, der zum Würzburger Turnier 1479 nicht zugelassen worden war, hatte sich kurz vor dem Mainzer Turnier (am 13. August) eine Kundschaft über die Turnierfähigkeit seiner Familie von dem Ritter Balthasar von Ostheim geben lassen. Sie blieb im Stadtarchiv Frankfurt am Main erhalten (Reichssachen I, 6053), besprochen von Zotz (in: Das ritterliche Turnier, 1985, S. 497f.:
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a097856.pdf ). Kurz erwähnt im Inventar 1888:
http://archive.org/stream/inventaredesfra00maingoog#page/n288/mode/2up
Zwei Schreiben des Mainzer Erzbischofs Dieter von Isenburg überliefert Gudenus (Codex diplomaticus 4, 1758, S. 451-453):
http://books.google.de/books?id=nlnJZTzCwtsC&pg=PA451
Am Donnerstag nach Oculi (März 9, falsch aufgelöst bei Gudenus) sicherte Dieter den Teilnehmern Geleit und Zollfreiheit für das auf den 25. August (Freitag nach Assumptio Mariae) anberaumte Ritterspiel zu. Auf Latein entschuldigte er sich bei dem Papst am 10. Mai (deutsche Übersetzung in Hutters Taschenbuch S. 300-302, wie unten, und eine andere bei Schwarz, Isenburg S. 219f., wie unten).
Anders als der Editor Hegel (Chroniken der deutschen Städte Bd. 18, S. 84) annahm, ist der Eintrag der "Mainzer Chronik II" zum Turnier nicht zeitgenössisch, sondern von Rüxner abgeschrieben.
http://archive.org/stream/diechronikenderm02bayeuoft#page/n103/mode/2up
Dies zeigte Arthur Wyss in seiner Rezension in der Westdeutschen Zeitschrift 3 (1888), S. 45 (unter Zugrundelegung der Rüxner-Ausgabe von 1578):
http://archive.org/stream/WestdeutscheZeitschriftFuerGeschichteUndKunst3-1884/WestdeutscheZeitschriftFrGeschichteUndKunst3#page/n59/mode/2up
Das von Serarius zum Mainzer Turnier erwähnte Turnierbuch (bei Joannis:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/2243836 )
ist sicher auch Rüxner.
Ebenfalls auf Rüxner zurück geht der wohl vom Herausgeber Johann Adam Ignaz Hutter verfasste Beitrag in: Historisches Taschenbuch für das Vaterland und seine Freunde. Mainz 1790, S. 296-304: Thurnier zu Mainz auf dem Thiermarkte.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hutter_Mainzer_Thurnier.pdf
Auch wenn dort von einer zeitgenössischen Handschrift die Rede ist, zeigt das falsche Datum (siehe unten) und der von Wyss bemerkte Fehler Rüxners (Bernhard statt Reinhard von Leiningen) die Abhängigkeit. (Dem Beitrag ist eine Turnierdarstellung als Kupferstich beigegeben, die zeigt, wie man sich 1790 einen Turnierzweikampf vorstellte.)
Im gleichen Jahr 1790 erschien von Heinrich Josef Schwarz die zweibändige Monographie über Diether von Isenburg, die sich bei Wiedergabe einer Namensliste Bd. 2, S. 222 auf ein altes Mainzer Manuskript beruft (Hinweis bei Roth Dt. Gbll. 1908, S. 64, siehe unten):
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10018907_00254.html
[ http://books.google.de/books?id=Jl8AAAAAcAAJ&pg=PA221 ]
Aber auch hier liegt wie bei Hutter nur Rüxner zugrunde.
Die vielleicht interessantesten Quellen stammen von der Turniergesellschaft des gekrönten Steinbocks. (Zu ihr vgl. außer Kruse at al.: Ritterorden 1991 und Ranft: Adelsgesellschaften 1994, S. 358 (Register) nach Regina Schäfer in: Lebenswelten Johannes Gutenbergs, 2005, S. 154f. auch die Dissertation Tanja Storn-Jaschkowitz: Gesellschaftsverträge adliger Schwureinungen im Spätmittelalter. Edition und Typologie. Berlin 2007, die mir nicht vorliegt.) Sie hatte ihren geistlichen Mittelpunkt in der Mainzer Augustinerkirche.
Wilhelm Franck: Beitrag zur Geschichte der Turniere und Turniergesellschaften in Deutschland. In: Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde in Frankfurt am Main Bd. 2, 1 (1861), S. 17-52 druckte im Anschluss an die Wiedergabe des Gesellenbriefs von 1480 (nach einer Vorlage damals im Staatsarchiv Darmstadt) den bemerkenswerten Voranschlag für den Proviant des Mainzer Turniers (S. 51f.), der, soweit ich sehe, für die Kulturgeschichte der Vierlandeturniere noch nicht ausgewertet wurde.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Beitrag_zur_Geschichte_der_Turniere_und_Turniergesellschaften_in_Deutschland.pdf
[Aufsatz von Franck online:
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11041056_00027.html ]
Die 1772 durch einen barocken Neubau ersetzte Augustinerkirche beherbergte einen Wappenfries mit den Namen und Wappen der Teilnehmer der Steinbock-Gesellschaft an den Vierlandeturnieren 1480 bis 1486. Vgl. Joachim Glatz: Mittelalterliche Wandmalerei in der Pfalz und in Rheinhessen (1981), S. 255:
http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/280418
Das Zeugnis wurde am umfangreichsten bearbeitet von Arens in den Deutschen Inschriften 2 (1958), S. 471f. Nr. 938, wobei ich nur den gemeinfreien Quellentext online zugänglich machen kann:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turniertafel_der_Steinbock-Gesellschaft.png
Arens spricht irreführend von der "Turniertafel der Steinbock-Gesellschaft", obwohl es sich offenbar um einen gemalten Wappenfries gehandelt hat. Seine Quelle war "Gamans, Johannes: Fragmenta Gamansiana. Epitaphia et inscriptiones ecclesiarum urbis Moguntiae. 2. Bd. [ca. 1660] Univ.bibl. Würzburg, Hs. M ch q 95", Bl. 190. Ohne Rüxner zu berücksichtigen, ergänzte Arens Lesarten zu den Namen aus Hutters Taschenbuch (darunter auch das falsche Bernhard Graff zu Leiningen).
FWE Roth druckte - ohne Quellenangabe - die Würzburger Aufzeichnung als "Chronikalische Nachrichten 1480-1487" in seinen Fontes Bd. 3, 1880, S. 167f.:
http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/883221
Auf den Inschriftensammler Helwich führte die von Roth abgedruckten Notizen ein Aufsatz von 1884 zurück:
http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/883221
Allerdings ist anzunehmen, dass Arens die Quelle Helwich angegeben hätte, wäre sie in der Würzburger Handschrift vermerkt gewesen.
Von aufgehängten Turnierschilden schreibt irrtümlich Roth in einer späteren Publikation (Dt. Gbll. 1908, S. 64; auch er nennt Helwich als Quelle):
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Roth_deutsche_geschichtsblaetter.pdf&page=8
Roths Abdruck ist nur noch aufgrund der Wiedergabe der bei Arens (wie stets in den Deutschen Inschriften) weggelassenen Einleitung heranzuziehen: "Nomina eorum, qui arma sua posuerunt in pariete chori ad dexteram in ingressu ecclesiae S. Augustini Moguntiae".
Roth geht wie üblich unverantwortlich mit seiner Vorlage um. Er ersetzt ohne Kennzeichnung die Namensformen der Vorlage durch seiner Ansicht nach Bessere (z.B. "Reingard graf zu Lenning He zu Wittenberg" bei Arens durch "Reinhard, Graf zu Leining, Her zu Westerberg"). Außerdem hat er den Eintrag zu 1487 chronologisch vermeintlich richtig an den Schluss gestellt, ohne dies anzumerken.
Das hätte Roth nicht tun sollen, denn in Wirklichkeit bezieht sich der Eintrag auf das Ansbacher Turnier von 1485. Gamans hat also die Ziffern 5 und 7 vertauscht. Zunächst werden auf dem Mainzer Wandgemälde die Teilnehmer des Mainzer Turniers aufgezählt (33 Namen), dann folgen fünf Teilnehmer am Heidelberger Turnier 1481, die neun Teilnehmer an einem Turnier zu Worms "mit den vß den 4 landen" Dienstag nach Bartolomäi 1484 (nicht bei Rüxner), die Teilnahme des Philipp von Cronberg am Stuttgarter Turnier 1484 Mittwoch nach Dreikönig, die drei Teilnehmer am Ansbacher Turnier Mittwoch nach Himmelfahrt 1485 (Vorlage: 1487) sowie die zwei Teilnehmer am Bamberger Turnier 1486 Mittwoch nach Dreikönig.
[Zum angeblichen Wormser Turnier 1487:
http://archiv.twoday.net/stories/142782766/ ]
Diese Quelle gewährt auch endlich einigermaßen sicheren Aufschluss über den Ablauf des Mainzer Turniers 1480. Am Montag vor Bartholomäi (21. August) war "beritten und Helmtheilung", während am Dienstag das eigentliche Turnier auf dem Diebsmarkt stattfand. Man wird daher als Datum den 21./22. August 1480 annehmen dürfen (wenngleich ich ein "Get together" des "Meetings" in der Herberge am Sonntag Abend nicht ausschließen möchte). Das stimmt zu den zeitgenössischen Quellen aus Basel (Eptinger Hausbuch und Kilchmann: Dienstag vor Bartholomäi, also 22. August), aus St. Alban in Mainz und zu den Aufzeichnungen der Familie von der Kere im Pommersfeldener Codex (beide 21. August). Rüxner und seine Ableitungen haben eindeutig falsch den Sonntag nach Bartholomäi. Das falsche Datum Sonntag nach Bartholomäi hat auch Raidenbuchers Turnierbuch, was auf eine gemeinsame Quelle mit Rüxner bei diesem Turnier schließen lässt. Da keine Quelle etwas vom Mittwoch sagt, kann man Rüxners Aussage, das Turnier habe von der Ankunft am Sonntag bis Mittwoch gedauert, nicht bestätigen.
Nicht geklärt werden kann hier, was es mit einer im Mainzer Stadtarchiv (III Be 14) erhaltenen Zeichnung Franz Joseph Bodmanns auf sich hat. Bodmann soll die Namensaufstellung in fünf Reihen von einem illuminierten Pergament des 15. Jahrhunderts haben, das ihm im Mai 1803 der Vikar Dael zugänglich gemacht haben soll (so Arens S. 472). Arens wollte annehmen, dass dieses Pergament nichts mit den Turnierwappen zu tun hatte, da die Namen nur selten mit der Überlieferung von Gams übereinstimmen würden. Da nur der notorische Fälscher Bodmann etwas von dieser Quelle weiß, ist Vorsicht geboten. Auch bei einer Zeichnung kann eine Fälschung vorliegen.
Nachtrag: Dass Bodmann zeichnend fälschte wird belegt in:
http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2010/119-10.pdf
***
Bisherige Beiträge zu den Vierlandeturnieren in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=vierlandeturnier
#forschung

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mainz_bodmann_zeichnung.jpg
KlausGraf - am Montag, 27. August 2012, 00:13 - Rubrik: Landesgeschichte
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Stefan Frankewitz: Der Niederrhein und seine Burgen, Schlösser, Herrenhäuser an der Niers. Kommissionsverlag B.o.s.s.: Geldern 2011. 676 S., 1 CD-ROM. 29 EUR.
Inhaltsverzeichnis:
http://d-nb.info/1011687933/04
Stefan Frankewitz residiert nicht nur als Stadtarchivar von Geldern in einem ehemaligen Schloss, er ist auch der Eigentümer von Haus Eyll in Straelen. 2006 hatte er eine kleine Schrift über die Schlösser in Rees als "Rheinischer Burgenatlas Bd. 1" vorgelegt. Der voluminöse Band von 2011 ist nun Band 2.
Sein Burgenbuch darf mit Fug und Recht vorbildlich genannt werden. Verschwenderisch mit Farbfotos (zu fast jedem Anwesen gibt es eine gelungene Luftaufnahme), alten Ansichten, Karten und Stammtafeln der Besitzerfamilien ausgestattet, erfüllt es im Gegensatz zu den meisten Burgenbildbänden auch den wissenschaftlichen Anspruch, dass alle Angaben mit Anmerkungen belegt werden. Frankewitz hat nicht selten auch Archivalien zur Geschichte der adeligen Sitze konsultiert.
Vorgestellt werden gut 70 große und bekannte Anlagen (Wickrath, Rheydt, Wissen u.a.m.), aber auch kleine Herrensitze entlang der Niers, die 117 Kilometer vom Raum Erkelenz zur Mündung in die Maas bei der niederländischen Stadt Gennep das niederrheinische Land durchfließt. Drei Häuser am Oberlauf werden in den nächsten Jahren bedauerlicherweise für den Braunkohleabbau geopfert werden. Man erfährt viel über die Besitzgeschichte und die Baugeschichte der Burgen und Schlösser, dagegen nur sporadisch etwas über die einstige und jetzige Innenausstattung (was an der Quellenlage liegt und dem Autor nicht anzulasten ist). So beherbergte das prachtvolle Schloss Wissen um 1600 eine bedeutende Antikensammlung (S. 518). Aus Haus Ingenraedt wurde ein Altarbild aus der Mitte des 16. Jahrhunderts 1993 in den Kunsthandel gegeben (S. 305). Eine Adelsbibliothek (allerdings nur 285 Bücher) wird anlässlich der Besprechung des französischen Inventars des Dückerhauses aus dem Jahr 1808 erwähnt (S. 207).
Für 29 EUR ist dieses wunderschöne Buch außerordentlich preisgünstig zu erwerben, zumal eine CD mit einem rund 45 Minuten langen Film (ein toller Hubschrauberflug über die im Buch behandelten Herrensitze) beigegeben ist. Der Band motiviert dazu, die Burgen und Schlösser an der Niers aufzusuchen - soweit das möglich ist. Viele, aber längst nicht alle Anlagen sind von öffentlichen Wegen aus zu sehen, und nur bei einem einzigen in Privathand befindlichen Schloss heißt es: "Besichtigung nach Voranmeldung möglich" (Haus Gesselen, S. 488). Üblicherweise öffnen die Bauten leider auch am "Tag des offenen Denkmals" nicht. Frankewitz sollte als Schlossherr von Haus Eyll hier mit gutem Beispiel vorangehen.

Inhaltsverzeichnis:
http://d-nb.info/1011687933/04
Stefan Frankewitz residiert nicht nur als Stadtarchivar von Geldern in einem ehemaligen Schloss, er ist auch der Eigentümer von Haus Eyll in Straelen. 2006 hatte er eine kleine Schrift über die Schlösser in Rees als "Rheinischer Burgenatlas Bd. 1" vorgelegt. Der voluminöse Band von 2011 ist nun Band 2.
Sein Burgenbuch darf mit Fug und Recht vorbildlich genannt werden. Verschwenderisch mit Farbfotos (zu fast jedem Anwesen gibt es eine gelungene Luftaufnahme), alten Ansichten, Karten und Stammtafeln der Besitzerfamilien ausgestattet, erfüllt es im Gegensatz zu den meisten Burgenbildbänden auch den wissenschaftlichen Anspruch, dass alle Angaben mit Anmerkungen belegt werden. Frankewitz hat nicht selten auch Archivalien zur Geschichte der adeligen Sitze konsultiert.
Vorgestellt werden gut 70 große und bekannte Anlagen (Wickrath, Rheydt, Wissen u.a.m.), aber auch kleine Herrensitze entlang der Niers, die 117 Kilometer vom Raum Erkelenz zur Mündung in die Maas bei der niederländischen Stadt Gennep das niederrheinische Land durchfließt. Drei Häuser am Oberlauf werden in den nächsten Jahren bedauerlicherweise für den Braunkohleabbau geopfert werden. Man erfährt viel über die Besitzgeschichte und die Baugeschichte der Burgen und Schlösser, dagegen nur sporadisch etwas über die einstige und jetzige Innenausstattung (was an der Quellenlage liegt und dem Autor nicht anzulasten ist). So beherbergte das prachtvolle Schloss Wissen um 1600 eine bedeutende Antikensammlung (S. 518). Aus Haus Ingenraedt wurde ein Altarbild aus der Mitte des 16. Jahrhunderts 1993 in den Kunsthandel gegeben (S. 305). Eine Adelsbibliothek (allerdings nur 285 Bücher) wird anlässlich der Besprechung des französischen Inventars des Dückerhauses aus dem Jahr 1808 erwähnt (S. 207).
Für 29 EUR ist dieses wunderschöne Buch außerordentlich preisgünstig zu erwerben, zumal eine CD mit einem rund 45 Minuten langen Film (ein toller Hubschrauberflug über die im Buch behandelten Herrensitze) beigegeben ist. Der Band motiviert dazu, die Burgen und Schlösser an der Niers aufzusuchen - soweit das möglich ist. Viele, aber längst nicht alle Anlagen sind von öffentlichen Wegen aus zu sehen, und nur bei einem einzigen in Privathand befindlichen Schloss heißt es: "Besichtigung nach Voranmeldung möglich" (Haus Gesselen, S. 488). Üblicherweise öffnen die Bauten leider auch am "Tag des offenen Denkmals" nicht. Frankewitz sollte als Schlossherr von Haus Eyll hier mit gutem Beispiel vorangehen.

KlausGraf - am Sonntag, 26. August 2012, 18:59 - Rubrik: Landesgeschichte
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Die umfangreiche Literaturgeschichte zur althochdeutschen und mittelhochdeutschen Epoche (1918/35) ist in Düsseldorf online:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/4135301
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/4135301
KlausGraf - am Samstag, 25. August 2012, 21:09 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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"In Baden-Württemberg sind zentrale Daten zum umstrittenen EnBW-Aktiendeal wohl unwiederbringlich gelöscht worden. Wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, ließ Ex-Ministerpräsident Mappus nach seiner Abwahl die Festplatte seines Arbeitscomputers im Staatsministerium zerstören. [...]"
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/baden-wuerttemberg-mappus-soll-vor-amtsuebergabe-daten-geloescht-haben-a-851605.html
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/baden-wuerttemberg-mappus-soll-vor-amtsuebergabe-daten-geloescht-haben-a-851605.html
Archivar123 - am Samstag, 25. August 2012, 20:52 - Rubrik: Bewertung
Auch nach der Ausgabe Ludwig von Eyb der Ältere (1417-1502): Schriften. Hrsg. von Matthias Thumser. Neustadt/Aisch 2002 behält die umfangreiche Monographie von Albert Werminghoff ihren Wert, die nunmehr auch ohne US-Proxy eingesehen werden kann:
http://archive.org/details/LudwigVonEybDerAeltere
Siehe auch
http://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege#Ludwig_von_Eyb_der_.C3.84ltere
Weitere Werke Werminghoffs:
http://de.wikisource.org/wiki/Albert_Werminghoff
http://archive.org/details/LudwigVonEybDerAeltere
Siehe auch
http://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege#Ludwig_von_Eyb_der_.C3.84ltere
Weitere Werke Werminghoffs:
http://de.wikisource.org/wiki/Albert_Werminghoff
KlausGraf - am Samstag, 25. August 2012, 20:13 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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Die Dokumente aus dem Bundeskanzleramt sind einsehbar unter:
https://fragdenstaat.de/anfrage/informationen-zu-abendessen-mit-herrn-ackermann-im-april-2008-45/
Zum Kontext:
http://blog.fragdenstaat.de/post/27919702939/dokumente-zum-ackermann-abendessen-veroeffentlichen
Eine Verweigerung der Veröffentlichung von Dokumenten, die aufgrund des IFG angefordert werden, ist im IFG nicht vorgesehen (ebensowenig wie bei journalistischen Auskünften nach den Pressegesetzen). Dagegen kann bei der Archivnutzung durchaus mit Auflagen (z.B. Nichtveröffentlichung) gearbeitet werden.
Soweit Rechte Dritter betroffen sind, sind diese bei der Entscheidung über die Zugänglichmachung der Dokumente zu berücksichtigen. Es können Schwärzungen vorgenommen werden (wie bei den Dokumenten des Bundeskanzleramts geschehen.)
Soweit bei urheberrechtlich geschützten Dokumenten im Rahmen des IFG eine Herausgabe stattfindet, ist das Erstveröffentlichungsrecht nach § 12 UrhG verbraucht. Das liegt im vorliegenden Fall auf der Hand, da über 600 Bürger die Dokumente via Fragdenstaat angefordert hatten. Zitate nach § 51 UrhG aus den Dokumenten sind daher möglich, nicht ohne weiteres eine Zugänglichmachung im Internet. Dafür bedarf es der Zustimmung des Rechteinhabers.
Und nun wird es interessant: Über den Antrag auf die Genehmigung der Veröffentlichung hat die Behörde meines Erachtens nach den Grundsätzen des öffentlichen Rechts zu entscheiden, der Verwaltungsrechtsweg ist eröffnet. Es verhält sich insoweit anders als bei der BGH-Entscheidung "Topographische Landeskarten", bei der es um Angebote im geschäftlichen Verkehr ging, die dem Privatrecht zugeordnet wurden:
http://de.wikisource.org/wiki/Bundesgerichtshof_-_Topographische_Landeskarten
Zur Problemlage:
http://archiv.twoday.net/stories/3018048/
https://fragdenstaat.de/anfrage/informationen-zu-abendessen-mit-herrn-ackermann-im-april-2008-45/
Zum Kontext:
http://blog.fragdenstaat.de/post/27919702939/dokumente-zum-ackermann-abendessen-veroeffentlichen
Eine Verweigerung der Veröffentlichung von Dokumenten, die aufgrund des IFG angefordert werden, ist im IFG nicht vorgesehen (ebensowenig wie bei journalistischen Auskünften nach den Pressegesetzen). Dagegen kann bei der Archivnutzung durchaus mit Auflagen (z.B. Nichtveröffentlichung) gearbeitet werden.
Soweit Rechte Dritter betroffen sind, sind diese bei der Entscheidung über die Zugänglichmachung der Dokumente zu berücksichtigen. Es können Schwärzungen vorgenommen werden (wie bei den Dokumenten des Bundeskanzleramts geschehen.)
Soweit bei urheberrechtlich geschützten Dokumenten im Rahmen des IFG eine Herausgabe stattfindet, ist das Erstveröffentlichungsrecht nach § 12 UrhG verbraucht. Das liegt im vorliegenden Fall auf der Hand, da über 600 Bürger die Dokumente via Fragdenstaat angefordert hatten. Zitate nach § 51 UrhG aus den Dokumenten sind daher möglich, nicht ohne weiteres eine Zugänglichmachung im Internet. Dafür bedarf es der Zustimmung des Rechteinhabers.
Und nun wird es interessant: Über den Antrag auf die Genehmigung der Veröffentlichung hat die Behörde meines Erachtens nach den Grundsätzen des öffentlichen Rechts zu entscheiden, der Verwaltungsrechtsweg ist eröffnet. Es verhält sich insoweit anders als bei der BGH-Entscheidung "Topographische Landeskarten", bei der es um Angebote im geschäftlichen Verkehr ging, die dem Privatrecht zugeordnet wurden:
http://de.wikisource.org/wiki/Bundesgerichtshof_-_Topographische_Landeskarten
Zur Problemlage:
http://archiv.twoday.net/stories/3018048/
KlausGraf - am Samstag, 25. August 2012, 18:42 - Rubrik: Informationsfreiheit und Transparenz
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http://archiv.onb.ac.at:1801/webclient/DeliveryManager?pid=3332756
Siehe
http://www.handschriftencensus.de/3766

Siehe
http://www.handschriftencensus.de/3766

KlausGraf - am Samstag, 25. August 2012, 02:58 - Rubrik: Kodikologie
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Buchhändler P. aus RV erfreut uns nun nicht mehr nur durch seine oberschwäbischen Mannigfaltigkeiten
http://mannigfaltigkeiten.twoday.net/
Nun experimentiert er auch mit Tumblr:
http://andreasp-rv.tumblr.com/

http://mannigfaltigkeiten.twoday.net/
Nun experimentiert er auch mit Tumblr:
http://andreasp-rv.tumblr.com/

"Wikipedia: Wissen lokal schöpfen – weltweit sharen"
VORTRAG mit Christoph Meineke, Wennigsen,
und Sebastian Sooth, Berlin
11.09.2012, 17.00 Uhr
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Hannover, Werner Kraft Vortragssaal
(Eintritt frei, Anmeldung erbeten)
http://www.gwlb.de/kulturprogramm/Veranstaltungen/
http://www.gwlb.de/kulturprogramm/Veranstaltungen/2012/Vortrag_Meineke_Sooth.pdf
Mit Sebastian Sooth ist auch ein Vertreter von Wikimedia Deutschland anwesend. Dies ist eine Chance, auf die Schattenseiten hinzuweisen und zu fragen, wie der Verein damit umzugehen gedenkt, z.B.:
http://archiv.twoday.net/stories/129659148/
VORTRAG mit Christoph Meineke, Wennigsen,
und Sebastian Sooth, Berlin
11.09.2012, 17.00 Uhr
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Hannover, Werner Kraft Vortragssaal
(Eintritt frei, Anmeldung erbeten)
http://www.gwlb.de/kulturprogramm/Veranstaltungen/
http://www.gwlb.de/kulturprogramm/Veranstaltungen/2012/Vortrag_Meineke_Sooth.pdf
Mit Sebastian Sooth ist auch ein Vertreter von Wikimedia Deutschland anwesend. Dies ist eine Chance, auf die Schattenseiten hinzuweisen und zu fragen, wie der Verein damit umzugehen gedenkt, z.B.:
http://archiv.twoday.net/stories/129659148/
SW - am Freitag, 24. August 2012, 20:30 - Rubrik: Wikis
In einer lateinischen Beschreibung des Bistums Konstanz 1689 (als Verfasser wird Jakob Mennel genannt), BLB Karlsruhe Cod. 662.
http://digital.blb-karlsruhe.de/blbhs/content/titleinfo/991876

[Zur Sage von Heinrich III. als Waldfindling und Graf von Calw z.B.:
http://books.google.de/books?id=pcvWAAAAMAAJ&pg=PA181 ]
http://digital.blb-karlsruhe.de/blbhs/content/titleinfo/991876
[Zur Sage von Heinrich III. als Waldfindling und Graf von Calw z.B.:
http://books.google.de/books?id=pcvWAAAAMAAJ&pg=PA181 ]
KlausGraf - am Freitag, 24. August 2012, 18:57 - Rubrik: Kodikologie
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http://www.hab.de/forschung/qualitaetssicherung/Bibliographie.pdf
Ulrich Herb stieß auf diese doch recht umfrangreiche Zusammenstellung zum Thema Peer Review:
http://www.scinoptica.com/pages/topics/auswahlbibliographie-zur-qualitaetssicherung-in-geistes-wissenschaftlichen-zeitschriften.php
Ulrich Herb stieß auf diese doch recht umfrangreiche Zusammenstellung zum Thema Peer Review:
http://www.scinoptica.com/pages/topics/auswahlbibliographie-zur-qualitaetssicherung-in-geistes-wissenschaftlichen-zeitschriften.php
KlausGraf - am Freitag, 24. August 2012, 18:49 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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Additional signatures in support of the petition are requested:
http://tinyurl.com/Mendham-Collection-disbursal
+++ Forwarded announcement +++
Dear fellow petitioners,
More than 3,500 people have signed the petition entreating the Law Society of England and Wales to reconsider their decision to break up the historic collection of Joseph Mendham. It is remarkable to have the support of people from all over the world, and with diverse interests in the material contained within the collection. Petitioners’ comments about why the integrity of the Mendam Collection matters makes for powerful reading.
The petition has caught the attention of the UK media, and the plight of the collection has been covered in such diverse publications as Private Eye, Country Life, the Independent, and the Sunday Times, as well as on the radio and TV news. Twitter and bloggers have played an important role in getting the word out, and in keeping the campaign in the public eye. A recent example is Michael Caines’s excellent post on the TLS Blog.
We believe that the petition and the media campaign has caught the attention of the decision makers at the Law Society, but we are still some way from achieving our goal of securing the future of the Mendham Collection in perpetuity.
I therefore hope that we can maintain or even increase the petition’s momentum, and I would be grateful if you could alert your personal and professional networks about the situation. The more signatures and comments that our petition attracts, the harder the campaign will be for the Law Society to ignore.
Our collective expression of the value of this collection as a public resource is proving to be a vital part of our argument to save it.
Thank you for your support,
Alixe Bovey
Chair, Mendham Task Force
University of Kent
a.bovey@kent.ac.uk
See also
http://www.djshaw.co.uk/Mendham.pdf (Article on the Mendham collection)
http://archiv.twoday.net/stories/110776633/
http://tinyurl.com/Mendham-Collection-disbursal
+++ Forwarded announcement +++
Dear fellow petitioners,
More than 3,500 people have signed the petition entreating the Law Society of England and Wales to reconsider their decision to break up the historic collection of Joseph Mendham. It is remarkable to have the support of people from all over the world, and with diverse interests in the material contained within the collection. Petitioners’ comments about why the integrity of the Mendam Collection matters makes for powerful reading.
The petition has caught the attention of the UK media, and the plight of the collection has been covered in such diverse publications as Private Eye, Country Life, the Independent, and the Sunday Times, as well as on the radio and TV news. Twitter and bloggers have played an important role in getting the word out, and in keeping the campaign in the public eye. A recent example is Michael Caines’s excellent post on the TLS Blog.
We believe that the petition and the media campaign has caught the attention of the decision makers at the Law Society, but we are still some way from achieving our goal of securing the future of the Mendham Collection in perpetuity.
I therefore hope that we can maintain or even increase the petition’s momentum, and I would be grateful if you could alert your personal and professional networks about the situation. The more signatures and comments that our petition attracts, the harder the campaign will be for the Law Society to ignore.
Our collective expression of the value of this collection as a public resource is proving to be a vital part of our argument to save it.
Thank you for your support,
Alixe Bovey
Chair, Mendham Task Force
University of Kent
a.bovey@kent.ac.uk
See also
http://www.djshaw.co.uk/Mendham.pdf (Article on the Mendham collection)
http://archiv.twoday.net/stories/110776633/
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KlausGraf - am Freitag, 24. August 2012, 15:39 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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"Der Autor und Grafiker Christoph Meckel hat sein Archiv dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach übergeben. Darin befinden sich Manuskripte sowie Vorarbeiten zu seinen Büchern, außerdem seine Tagebücher und Briefwechsel mit Schriftstellerkollegen wie Christa Wolf. Meckel, der 1935 in Berlin geboren wurde, verfasste Gedichte, Erzählungen und Romane. Er wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Rainer-Maria-Rilke-Preis für Lyrik und dem Joseph-Breitbach-Preis."
Quelle: WDR 3, Kulturnachrichten, 23.8.2012
Quelle: WDR 3, Kulturnachrichten, 23.8.2012
Wolf Thomas - am Freitag, 24. August 2012, 13:30 - Rubrik: Literaturarchive
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http://archives.swissinfo.ch/article.php?&lg=de
"Seit neuestem sind über 16'000 Manuskripte von Sendungen des Schweizer Kurzwellendienstes (KWD) online zugänglich, die zwischen 1939 und 1945 ausgestrahlt worden waren. Während des II. Weltkriegs war das Kurzwellenradio für die Schweiz ein ideales Mittel, um mit den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern zu kommunizieren und ihre Position dem Rest der Welt mitzuteilen."
http://www.e-lib.ch/Aktuell/Archiv-des-ehemaligen-Schweizer-Kurzwellendiensts-online
"Seit neuestem sind über 16'000 Manuskripte von Sendungen des Schweizer Kurzwellendienstes (KWD) online zugänglich, die zwischen 1939 und 1945 ausgestrahlt worden waren. Während des II. Weltkriegs war das Kurzwellenradio für die Schweiz ein ideales Mittel, um mit den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern zu kommunizieren und ihre Position dem Rest der Welt mitzuteilen."
http://www.e-lib.ch/Aktuell/Archiv-des-ehemaligen-Schweizer-Kurzwellendiensts-online
KlausGraf - am Freitag, 24. August 2012, 13:09 - Rubrik: Medienarchive
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Bernd Martin Rohde beklagt sich darüber, was Google aus den Katalogdaten von Bibliotheken macht:
http://log.netbib.de/archives/2012/08/23/datenqualitat-bei-google-digitalisaten/
http://log.netbib.de/archives/2012/08/23/datenqualitat-bei-google-digitalisaten/
KlausGraf - am Freitag, 24. August 2012, 03:10 - Rubrik: Digitale Bibliotheken

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schmaehbrief_sickingen.jpg
Aus dem in http://archiv.twoday.net/stories/133336582/ besprochenen Band zu Adelsarchiven. Das Archivale befindet sich im Staatsarchiv Marburg. Einige weitere Bildbeispiele (man sollte aus dem Buch von Matthias Lentz "Konflikt, Ehre, Ordnung" weitere scannen):
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Scheltbriefe
Wie heißen eigentlich solche Scheltbriefe auf Englisch?
KlausGraf - am Freitag, 24. August 2012, 01:48 - Rubrik: Bildquellen
Adelsarchive - zentrale Quellenbestände oder Curiosa?, hrsg. von Andreas Hedwig und Karl Murk. Marburg : Hessisches Staatsarchiv Marburg 2009 (Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg 22). 235 S. 28 EUR.
Inhaltsverzeichnis:
http://scans.hebis.de/22/20/40/22204087_toc.pdf
Hinweis:
http://archiv.twoday.net/stories/6127719/
Dass die Adelsgeschichte Konjunktur hat, darf als bekannt gelten. Die in den Händen der ehemals adeligen Geschlechter verbliebenen Archivalien sind, wie allgemein bekannt ist, alles andere als Curiosa, sondern zentrale Quellenbestände. Damit ist die im Titel des zu besprechenden Bandes gestellte Frage eindeutig beantwortet.
Der Sammelband, Ertrag einer Marburger Tagung am 30. Mai 2008, stellt die derzeit wichtigste Veröffentlichung zur Adelsarchivpflege dar. Er besteht aus einem Aufsatzteil und einem opulenten Bildteil mit 54 Farbabbildungen, der als Katalog zur Marburger Adelsausstellung 2008 bezeichnet wird. Dass ihm weder ein Register beigegeben ist noch eine Bibliographie zur Adelsarchivpflege ist wenig erfreulich. Unbefriedigend ist auch die Gliederung des Bandes, die Zusammengehöriges auseinanderreißt.
Nach drei einleitenden Beiträgen (Hedwig, Franke, Dallmeier) folgen Studien zur regionalen Archivpflege. Gegen Ende des Bandes gibt es noch zwei Aufsätze zum Quellenwert der Adelsarchive für die Fragestellungen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Franke) und der Kulturgeschichte (Marburg).
Während Rückert die baden-württembergische Adelsarchivpflege darstellt, ist Bayern nur mit einem mäßig hilfreichen Artikel über Adelsarchivalien in der Landesausstellung "Adel in Bayern" (2008) vertreten. Verständlicherweise widmen sich mehrere Autoren den hessischen Verhältnissen: Heinemann stellt die Erschließungsprojekte von Greiffenklau zu Vollrads und Schütz von Holzhausen (beide im Wiesbadener Sprengel) vor, wohingegen zu den Marburger Projekten von Berlepsch und Schenck zu Schweinsberg Ausführungen von Arndt sowie von Freiin zu Berlepsch vorliegen. Heide und Dieter Wunder würdigen die Adelslandschaft Hessen.
Die führende Adelsarchivpflege des LWL-Archivamtes behandelt Teske, während Langbrandtner (Landschaftsverband Rheinland) das dem Zeitraum 1750-1850 gewidmete Adelsforschungsprojekt vorstellt. Zu den Flächenländern Rheinland-Pfalz (mit Saarland), Niedersachsen und Schleswig-Holstein gibt es keine eigenen Studien.
Drei Aufsätze thematisieren die schwierige Lage in den neuen Bundesländern: Höroldt schildert die Herausforderungen der Adelsarchivpflege nach Bodenreform und EALG, Brübach geht auf sächsische Erschließungsprojekte (von Einsiedel, von Schönberg, von Loeben) ein. Aus Benutzersicht behandelt Jandausch die Adelsarchive in Mecklenburg-Vorpommern.
Dass sich Archivalia immer wieder (in der Kategorie Herrschaftsarchive) kritisch mit der Situation und den Problemen der Adelsarchive befasst hat, wird in dem Sammelband gewürdigt, indem Archivalia an drei Stellen zitiert wird: S. 15 Anm. 6 von Franke zu den Problemen des Büdinger Archivs, S. 19 Anm. 9 von Dallmeier zur Analyse der personellen Strukturen der deutschen Adelsarchive (2007) und S. 31 Anm. 23 von Dallmeier zum Verkauf des Familienarchivs Bylandt-Rheydt.
Franke und Dallmeier sprechen die erheblichen Probleme der Adelsarchivpflege offen an, aber natürlich darf man eine schonungslose Analyse des weitgehenden Versagens der deutschen Bundesländer bei der Adelsarchivpflege nicht von ihnen erwarten.
Dass seit 2003 eines der wichtigsten Archive für den pfälzisch-nordwürttembergischen Raum, das Archiv der Fürsten von Leiningen zu Amorbach, für die Benutzung geschlossen ist, ist ein Skandal, der erkennen lässt, wie klein die Lobby der Landesgeschichte ist, wenn es um herausragende Quellenbestände geht. Es ist vor allem die schändliche Weigerung der bayerischen Archivverwaltung, die Betreuung zu übernehmen, in Verbindung mit der nicht weniger schändlichen Verantwortungslosigkeit der Eigentümerfamilie, die sich jahrzehntelang einen hauptamtlichen Archivar leistete, die einer vernünftigen Lösung im Wege steht.
Adelsarchive brauchen Schutz und sie müssen auch genutzt werden können. Für den Schutz wird die Kulturgutliste als ausreichend angesehen, aber das ist Unsinn. Alle erhaltenswerten Adelsarchive müssen in das Denkmalbuch des jeweiligen Landes eingetragen werden, was unter anderem bedeutet, dass in Nordrhein-Westfalen das Gesetz geändert werden muss, das die Eintragung von Archiven als bewegliche Denkmäler verhindert. Und es müssen in alle Landesdenkmalgesetze Formulierungen eingebracht werden, die auch die Nutzung der Archivalien durch die Allgemeinheit regeln. § 25a des rheinland-pfälzischen Denkmalpfleggesetzes ist da ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, wenn es in Absatz 2 heißt: "Die Denkmalschutzbehörden können auf Antrag der Landesarchivverwaltung bei Unterlagen von bleibendem Wert, die bewegliche Kulturdenkmäler und vor mehr als 30 Jahren entstanden sind, darüber hinaus einen besonderen kulturellen Wert haben oder für die Wissenschaft von besonderer Bedeutung sind und die im Eigentum von natürlichen oder juristischen Personen des bürgerlichen Rechts stehen, die Anordnung treffen, daß sie vorübergehend bis zu einem Jahr zur wissenschaftlichen oder archivfachlichen Bearbeitung von öffentlichen Archiven in Besitz genommen werden, wenn zu besorgen ist, daß diese Unterlagen einer angemessenen archivischen Nutzung entzogen werden sollen. Die Rechte Betroffener und Dritter auf Persönlichkeitsschutz sind dabei zu wahren. Sind Unterlagen in ihrer Erhaltung gefährdet, kann auch angeordnet werden, daß sie in öffentlichen Archiven verwahrt werden, bis die Eigentümer die erforderlichen Vorkehrungen zu ihrer Erhaltung getroffen haben."
Dies schließt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eigentümern nicht aus. Archive brauchen eine archivfachliche Betreuung. Allerdings ist nicht mehr damit zu rechnen, dass Adelsfamilien sich hauptamtliche Archivare womöglich mit einer Archivausbildung leisten. Wenn die Eigentümer nicht den Weg der Schenkung oder des Depositums gehen wollen (wobei Deposita immer rechtlich problematisch sind), muss alles dafür getan werden, dass entweder Gemeinschaftseinrichtungen, die das Vertrauen des Adels genießen (am besten funktioniert das Westfalen und auch im Rheinland), für die Betreuung des Archivguts zuständig sind oder Archivare des öffentlichen Archivwesens (Staatsarchivare, Kreisarchivare, Stadtarchivare). Da es sich um zentrale Quellenbestände handelt, müssen finanzielle Ressourcen zusammengetragen werden, um dauerhaft eine akzeptable Adelsarchivpflege sicherstellen zu können. Beispielesweise könnte man eine Stiftung denken, in die Eigentümer und öffentliche Hand sowie Stiftungen Gelder einzahlen und die sich auf auf Fundraising, womöglich auch auf Crowdfunding stützen könnte.
Wenn es gute Kontakte zum Adels gibt, dann müssen Archivare diese auch nutzen, um die nicht weniger wichtigen Adelsbibliotheken zu retten. Nur mit allergrößtem Abscheu kann ich die widerlichen Aussagen von Ulrike Höroldt S. 68f. lesen, die für Sachsen-Anhalt die "problemlose Rückgabe" von Stücken aus Adelsbibliotheken, die in den Dienstbibliotheken gelandet sind, als vertrauensbildende Maßnahme beschreibt. Auch wenn es sich um Einzelstücke handelt, so sind es Mosaiksteine zu einer Kulturgeschichte des Adels, die sorgsam dokumentiert werden müssen.
Dass die Archivare in den neuen Bundesländern, wo der kostenlose Nießbrauch nach dem EALG 2014 endet, die richtigen Schritte ergreifen, um die wertvolle Gutsarchivüberlieferung für die Öffentlichkeit zu sichern, möchte ich bezweifeln. Sie werden wohl genauso versagen wie ihre Kollegen im Westen.

Inhaltsverzeichnis:
http://scans.hebis.de/22/20/40/22204087_toc.pdf
Hinweis:
http://archiv.twoday.net/stories/6127719/
Dass die Adelsgeschichte Konjunktur hat, darf als bekannt gelten. Die in den Händen der ehemals adeligen Geschlechter verbliebenen Archivalien sind, wie allgemein bekannt ist, alles andere als Curiosa, sondern zentrale Quellenbestände. Damit ist die im Titel des zu besprechenden Bandes gestellte Frage eindeutig beantwortet.
Der Sammelband, Ertrag einer Marburger Tagung am 30. Mai 2008, stellt die derzeit wichtigste Veröffentlichung zur Adelsarchivpflege dar. Er besteht aus einem Aufsatzteil und einem opulenten Bildteil mit 54 Farbabbildungen, der als Katalog zur Marburger Adelsausstellung 2008 bezeichnet wird. Dass ihm weder ein Register beigegeben ist noch eine Bibliographie zur Adelsarchivpflege ist wenig erfreulich. Unbefriedigend ist auch die Gliederung des Bandes, die Zusammengehöriges auseinanderreißt.
Nach drei einleitenden Beiträgen (Hedwig, Franke, Dallmeier) folgen Studien zur regionalen Archivpflege. Gegen Ende des Bandes gibt es noch zwei Aufsätze zum Quellenwert der Adelsarchive für die Fragestellungen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Franke) und der Kulturgeschichte (Marburg).
Während Rückert die baden-württembergische Adelsarchivpflege darstellt, ist Bayern nur mit einem mäßig hilfreichen Artikel über Adelsarchivalien in der Landesausstellung "Adel in Bayern" (2008) vertreten. Verständlicherweise widmen sich mehrere Autoren den hessischen Verhältnissen: Heinemann stellt die Erschließungsprojekte von Greiffenklau zu Vollrads und Schütz von Holzhausen (beide im Wiesbadener Sprengel) vor, wohingegen zu den Marburger Projekten von Berlepsch und Schenck zu Schweinsberg Ausführungen von Arndt sowie von Freiin zu Berlepsch vorliegen. Heide und Dieter Wunder würdigen die Adelslandschaft Hessen.
Die führende Adelsarchivpflege des LWL-Archivamtes behandelt Teske, während Langbrandtner (Landschaftsverband Rheinland) das dem Zeitraum 1750-1850 gewidmete Adelsforschungsprojekt vorstellt. Zu den Flächenländern Rheinland-Pfalz (mit Saarland), Niedersachsen und Schleswig-Holstein gibt es keine eigenen Studien.
Drei Aufsätze thematisieren die schwierige Lage in den neuen Bundesländern: Höroldt schildert die Herausforderungen der Adelsarchivpflege nach Bodenreform und EALG, Brübach geht auf sächsische Erschließungsprojekte (von Einsiedel, von Schönberg, von Loeben) ein. Aus Benutzersicht behandelt Jandausch die Adelsarchive in Mecklenburg-Vorpommern.
Dass sich Archivalia immer wieder (in der Kategorie Herrschaftsarchive) kritisch mit der Situation und den Problemen der Adelsarchive befasst hat, wird in dem Sammelband gewürdigt, indem Archivalia an drei Stellen zitiert wird: S. 15 Anm. 6 von Franke zu den Problemen des Büdinger Archivs, S. 19 Anm. 9 von Dallmeier zur Analyse der personellen Strukturen der deutschen Adelsarchive (2007) und S. 31 Anm. 23 von Dallmeier zum Verkauf des Familienarchivs Bylandt-Rheydt.
Franke und Dallmeier sprechen die erheblichen Probleme der Adelsarchivpflege offen an, aber natürlich darf man eine schonungslose Analyse des weitgehenden Versagens der deutschen Bundesländer bei der Adelsarchivpflege nicht von ihnen erwarten.
Dass seit 2003 eines der wichtigsten Archive für den pfälzisch-nordwürttembergischen Raum, das Archiv der Fürsten von Leiningen zu Amorbach, für die Benutzung geschlossen ist, ist ein Skandal, der erkennen lässt, wie klein die Lobby der Landesgeschichte ist, wenn es um herausragende Quellenbestände geht. Es ist vor allem die schändliche Weigerung der bayerischen Archivverwaltung, die Betreuung zu übernehmen, in Verbindung mit der nicht weniger schändlichen Verantwortungslosigkeit der Eigentümerfamilie, die sich jahrzehntelang einen hauptamtlichen Archivar leistete, die einer vernünftigen Lösung im Wege steht.
Adelsarchive brauchen Schutz und sie müssen auch genutzt werden können. Für den Schutz wird die Kulturgutliste als ausreichend angesehen, aber das ist Unsinn. Alle erhaltenswerten Adelsarchive müssen in das Denkmalbuch des jeweiligen Landes eingetragen werden, was unter anderem bedeutet, dass in Nordrhein-Westfalen das Gesetz geändert werden muss, das die Eintragung von Archiven als bewegliche Denkmäler verhindert. Und es müssen in alle Landesdenkmalgesetze Formulierungen eingebracht werden, die auch die Nutzung der Archivalien durch die Allgemeinheit regeln. § 25a des rheinland-pfälzischen Denkmalpfleggesetzes ist da ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, wenn es in Absatz 2 heißt: "Die Denkmalschutzbehörden können auf Antrag der Landesarchivverwaltung bei Unterlagen von bleibendem Wert, die bewegliche Kulturdenkmäler und vor mehr als 30 Jahren entstanden sind, darüber hinaus einen besonderen kulturellen Wert haben oder für die Wissenschaft von besonderer Bedeutung sind und die im Eigentum von natürlichen oder juristischen Personen des bürgerlichen Rechts stehen, die Anordnung treffen, daß sie vorübergehend bis zu einem Jahr zur wissenschaftlichen oder archivfachlichen Bearbeitung von öffentlichen Archiven in Besitz genommen werden, wenn zu besorgen ist, daß diese Unterlagen einer angemessenen archivischen Nutzung entzogen werden sollen. Die Rechte Betroffener und Dritter auf Persönlichkeitsschutz sind dabei zu wahren. Sind Unterlagen in ihrer Erhaltung gefährdet, kann auch angeordnet werden, daß sie in öffentlichen Archiven verwahrt werden, bis die Eigentümer die erforderlichen Vorkehrungen zu ihrer Erhaltung getroffen haben."
Dies schließt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eigentümern nicht aus. Archive brauchen eine archivfachliche Betreuung. Allerdings ist nicht mehr damit zu rechnen, dass Adelsfamilien sich hauptamtliche Archivare womöglich mit einer Archivausbildung leisten. Wenn die Eigentümer nicht den Weg der Schenkung oder des Depositums gehen wollen (wobei Deposita immer rechtlich problematisch sind), muss alles dafür getan werden, dass entweder Gemeinschaftseinrichtungen, die das Vertrauen des Adels genießen (am besten funktioniert das Westfalen und auch im Rheinland), für die Betreuung des Archivguts zuständig sind oder Archivare des öffentlichen Archivwesens (Staatsarchivare, Kreisarchivare, Stadtarchivare). Da es sich um zentrale Quellenbestände handelt, müssen finanzielle Ressourcen zusammengetragen werden, um dauerhaft eine akzeptable Adelsarchivpflege sicherstellen zu können. Beispielesweise könnte man eine Stiftung denken, in die Eigentümer und öffentliche Hand sowie Stiftungen Gelder einzahlen und die sich auf auf Fundraising, womöglich auch auf Crowdfunding stützen könnte.
Wenn es gute Kontakte zum Adels gibt, dann müssen Archivare diese auch nutzen, um die nicht weniger wichtigen Adelsbibliotheken zu retten. Nur mit allergrößtem Abscheu kann ich die widerlichen Aussagen von Ulrike Höroldt S. 68f. lesen, die für Sachsen-Anhalt die "problemlose Rückgabe" von Stücken aus Adelsbibliotheken, die in den Dienstbibliotheken gelandet sind, als vertrauensbildende Maßnahme beschreibt. Auch wenn es sich um Einzelstücke handelt, so sind es Mosaiksteine zu einer Kulturgeschichte des Adels, die sorgsam dokumentiert werden müssen.
Dass die Archivare in den neuen Bundesländern, wo der kostenlose Nießbrauch nach dem EALG 2014 endet, die richtigen Schritte ergreifen, um die wertvolle Gutsarchivüberlieferung für die Öffentlichkeit zu sichern, möchte ich bezweifeln. Sie werden wohl genauso versagen wie ihre Kollegen im Westen.

KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 23:14 - Rubrik: Herrschaftsarchive
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Ulrich Herb berichtet über Pläne, einen Transparency-Index für wissenschaftliche Zeitschriften zu schaffen:
http://www.heise.de/tp/blogs/10/152644
http://the-scientist.com/2012/08/01/bring-on-the-transparency-index
http://www.heise.de/tp/blogs/10/152644
http://the-scientist.com/2012/08/01/bring-on-the-transparency-index
KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 21:52 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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https://netzpolitik.org/2012/ifg-portal-fragdenstaat-de-startet-in-berlin-und-brandenburg/
Hier kann jeder/e Anfragen nach dem IFG in Berlin stellen: https://fragdenstaat.de/berlin/
Hier kann jeder/e Anfragen nach dem IFG in Brandenburg stellen: https://fragdenstaat.de/brandenburg/
Hier kann jeder/e Anfragen nach dem IFG in Berlin stellen: https://fragdenstaat.de/berlin/
Hier kann jeder/e Anfragen nach dem IFG in Brandenburg stellen: https://fragdenstaat.de/brandenburg/
KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 20:05 - Rubrik: Informationsfreiheit und Transparenz
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KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 20:02 - Rubrik: Unterhaltung
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http://wissen.dradio.de/digitales-gedaechtnis-bloggen-fuer-die-ewigkeit.36.de.html?dram:article_id=217795
http://blogforever.eu/
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Blogforever-Projekt-gegen-digitales-Vergessen-1654381.html
http://blogforever.eu/
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Blogforever-Projekt-gegen-digitales-Vergessen-1654381.html
KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 19:58 - Rubrik: Webarchivierung
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http://comicbookplus.com/?cid=1507
Gemeinfrei sind diese Titel übrigens nur in den USA, nicht aber in Ländern wie Deutschland, die einen Urheberrechtsvertrag mit den USA haben. Normalerweise sollten die Hefte aber auch aufgrund des Schutzfristenvergleichs in der EU gemeinfrei sein (aber eben nicht in Deutschland ...).

Gemeinfrei sind diese Titel übrigens nur in den USA, nicht aber in Ländern wie Deutschland, die einen Urheberrechtsvertrag mit den USA haben. Normalerweise sollten die Hefte aber auch aufgrund des Schutzfristenvergleichs in der EU gemeinfrei sein (aber eben nicht in Deutschland ...).

KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 19:52 - Rubrik: Unterhaltung
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http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/vincentz1918
Näheres:
http://archiv.twoday.net/stories/109333192/

Näheres:
http://archiv.twoday.net/stories/109333192/

KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 19:46 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/oab_rottweil1875
Von der älteren Reihe der württembergischen Oberamtsbeschreibungen fehlen jetzt nur noch die Beschreibungen von Balingen und Maulbronn (die sind aber auch schon in Arbeit in Heidelberg):
http://de.wikisource.org/wiki/W%C3%BCrttembergische_Oberamtsbeschreibungen#B.C3.A4nde
Von der älteren Reihe der württembergischen Oberamtsbeschreibungen fehlen jetzt nur noch die Beschreibungen von Balingen und Maulbronn (die sind aber auch schon in Arbeit in Heidelberg):
http://de.wikisource.org/wiki/W%C3%BCrttembergische_Oberamtsbeschreibungen#B.C3.A4nde
KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 19:43 - Rubrik: Landesgeschichte
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KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 19:40 - Rubrik: Unterhaltung
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KlausGraf - am Donnerstag, 23. August 2012, 19:38 - Rubrik: English Corner
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Im Mittelpunkt des diesjährigen vom Landessportbund Hessen im Mai veranstalteten überregionalen Erfahrungsaustausches zur Archivarbeit im Sport standen die Bezüge zwischen Archivarbeit und Sportgeschichte. Darauf wies in seinem Grußwort Professor Dr. Heinz Zielinski als zuständiger Vizepräsident des Hessischen Landessportbunds hin. Zielinski freute sich sehr, die mittlerweile schon traditionelle Veranstaltung wieder eröffnen zu können, und wünschte einen interessanten Verlauf der Tagung.
Professor Dr. Michael Krüger (Universität Münster) ging in seinem Eröffnungsreferat auf die unterschiedlichen Aspekte der Sportgeschichte ein. Er zitierte Jürgen Kocka, nach dem das „Haus der Geschichte viele Zimmer“ habe und hob die Leistungen dieses Teilgebiets der Geschichtswissenschaft hervor. Krüger machte aber auch deutlich, dass die universitäre Sportgeschichte in Deutschland nach einer Blüte während der Nachkriegsjahre zunehmend an Bedeutung verloren habe. Selbst im internationalen Vergleich sei Deutschland mittlerweile zurückgefallen.
Dr. Christian Keitel (Landesarchiv Baden-Württemberg) bezog sich mit seinen Ausführungen auf die von einer DFG-Arbeitsgruppe festgestellten Defizite der Kommunikation zwischen Archiven und historischen Wissenschaften. Keitel beschrieb erkennbare Tendenzen, die aus seiner Sicht nicht unproblematisch seien. So gebe es selbst bei Wissenschaftlern zunehmend die Neigung, sich auf im Internet verfügbare Informationen zu stützen und authentische Archivalien nicht zu berücksichtigen. Andererseits wären neue Nutzergruppen zu erwarten, zu denen auch kurzzeitinteressierte „Internet-Flaneure“ gehören.
Die weiteren Beiträge stützten insgesamt die bereits von Prof. Krüger vertretene Auffassung, das Interesse an Sportüberlieferung sei gestiegen, während die Bedeutung der Sportgeschichte im Rahmen der Sportwissenschaft abgenommen habe. So berichtete Dr. Norbert Schloßmacher als Leiter des Stadtarchivs Bonn über die Entstehung eines mittlerweile sehr nachgefragten Buchs zur Sportgeschichte dieser Stadt, das von ihm zusammen mit zwei Hochschullehrern unter dem Titel „Bonn in Bewegung“ herausgegeben wurde.
Durch die Verteilung der Arbeit auf viele Schultern sei es gelungen, in immerhin 24 Beiträgen nicht nur auf einzelne Sportarten einzugehen, sondern auch übergreifende Themen wie zum Beispiel „Motive und Hintergründe von Sportbegeisterung“ sowie „Prozesse der Integration im Sport“ zu behandeln. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des Vorhabens sei die Kooperation mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn gewesen.
Waldemar Krug (Offenbach) und Dr. Alexander Priebe (Heppenheim) beschrieben am Beispiel unterschiedlicher Projekte aus der Sportgeschichte ihre Erfahrungen mit der Nutzung von Archiven. Ausgangspunkt für die Bemühungen von Krug um ein nachhaltiges Gedenken an die berühmte Fechterin Helene Mayer war die 100. Wiederkehr ihres Geburtstags im Jahr 2010.
Aus einer relativ bescheidenen Zielsetzung heraus entwickelte sich eine ganze Veranstaltungsreihe, mit der an Helene Mayer erinnert wurde, die aus politischen Gründen an den Olympischen Spielen in Berlin teilnehmen durfte, obwohl sie einen jüdischen Vater hatte. Höhepunkte waren eine umfangreiche Ausstellung sowie die Organisation der Helene Mayer gewidmeten Deutschen Meisterschaften im Florettfechten. Als Glücksfall erwies sich die Tatsache, dass mit einer in Frankfurt lebenden Verwandten der Sportlerin eine Zeitzeugin befragt werden konnte.
Für Dr. Alexander Priebe stand bei seinen Arbeiten die Frage im Vordergrund, welche Überlegungen dazu geführt hatten, Basketball bei den Olympischen Spielen 1936 in das Wettkampfprogramm aufzunehmen, obwohl Deutschland über keine Erfahrungen mit dieser Sportart verfügte. Priebe nutzte neben dem Archiv des Deutschen Basketballbundes zahlreiche andere Archive, zu denen auch das Archiv des Olympischen Studiencenters in Lausanne gehör-te. In allen Fällen wurde er nach Kräften unterstützt und mit einschlägigen Informationen versorgt.
Danach gab Martin Schwarzweller als Geschäftsführer des Sportbunds Pfalz einen umfassenden Überblick über die vorbildlichen Bemühungen dieses Sportbunds, Sportgeschichte zu einem Bestandteil der Verbandsarbeit zu machen. Ausgangspunkt war die Gründung eines Arbeitskreises „Sportgeschichte Sportbund Pfalz“. Seit 2009 werden in Kooperation mit dem Landesarchiv Speyer Seminare für Vereinsarchivare angeboten. Ein Jahr später begannen konkrete Gespräche mit Vertretern des Deutschen Schuhmuseums in Hauenstein, die schließlich dazu geführt haben, dort auch ein Pfälzisches Sportmuseum einzurichten.
Als krönenden Abschluss der Veranstaltung steuerte schließlich Manfred Nippe (Berlin) ein Feuerwerk von Informationen über Archive, Museen und Gedenkstätten des Sports in Berlin bei. Neben dem Bundesarchiv, dem Geheimen Staatsarchiv und dem Landesarchiv sind vor allem die Staatsbibliothek sowie die Zentral- und Landesbibliothek als Datenquellen von Bedeutung. Zu den erwähnenswerten Museen gehören neben dem Sportmuseum und dem Deutschen Historischen Museum auch kleinere regionale Museen.
Peter Schermer (lsb h – Arbeitskreis „Sport und Geschichte“) dankte allen Referenten und Teilnehmern für ihre Mitwirkung und sagte zu, den überregionalen Erfahrungsaustausch fortzusetzen. Die nächste Tagung ist für den 23.Mai 2013 geplant. In der Zwischenzeit sollten die in dieser Tagung geknüpften Kontakte für eine Intensivierung der Bemühungen um die Bewahrung von Sportgeschichte genutzt werden. Deshalb ist es wichtig, das informelle Netzwerk der an Archivarbeit und Sportgeschichte Interessierten weiter auszubauen.
Dieser Beitrag wurde in Heft 12/2012 der Zeitschrift „Sport in Hessen“ (S. 32 f.) erstmals veröffentlicht.
Peter Schermer
Professor Dr. Michael Krüger (Universität Münster) ging in seinem Eröffnungsreferat auf die unterschiedlichen Aspekte der Sportgeschichte ein. Er zitierte Jürgen Kocka, nach dem das „Haus der Geschichte viele Zimmer“ habe und hob die Leistungen dieses Teilgebiets der Geschichtswissenschaft hervor. Krüger machte aber auch deutlich, dass die universitäre Sportgeschichte in Deutschland nach einer Blüte während der Nachkriegsjahre zunehmend an Bedeutung verloren habe. Selbst im internationalen Vergleich sei Deutschland mittlerweile zurückgefallen.
Dr. Christian Keitel (Landesarchiv Baden-Württemberg) bezog sich mit seinen Ausführungen auf die von einer DFG-Arbeitsgruppe festgestellten Defizite der Kommunikation zwischen Archiven und historischen Wissenschaften. Keitel beschrieb erkennbare Tendenzen, die aus seiner Sicht nicht unproblematisch seien. So gebe es selbst bei Wissenschaftlern zunehmend die Neigung, sich auf im Internet verfügbare Informationen zu stützen und authentische Archivalien nicht zu berücksichtigen. Andererseits wären neue Nutzergruppen zu erwarten, zu denen auch kurzzeitinteressierte „Internet-Flaneure“ gehören.
Die weiteren Beiträge stützten insgesamt die bereits von Prof. Krüger vertretene Auffassung, das Interesse an Sportüberlieferung sei gestiegen, während die Bedeutung der Sportgeschichte im Rahmen der Sportwissenschaft abgenommen habe. So berichtete Dr. Norbert Schloßmacher als Leiter des Stadtarchivs Bonn über die Entstehung eines mittlerweile sehr nachgefragten Buchs zur Sportgeschichte dieser Stadt, das von ihm zusammen mit zwei Hochschullehrern unter dem Titel „Bonn in Bewegung“ herausgegeben wurde.
Durch die Verteilung der Arbeit auf viele Schultern sei es gelungen, in immerhin 24 Beiträgen nicht nur auf einzelne Sportarten einzugehen, sondern auch übergreifende Themen wie zum Beispiel „Motive und Hintergründe von Sportbegeisterung“ sowie „Prozesse der Integration im Sport“ zu behandeln. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des Vorhabens sei die Kooperation mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn gewesen.
Waldemar Krug (Offenbach) und Dr. Alexander Priebe (Heppenheim) beschrieben am Beispiel unterschiedlicher Projekte aus der Sportgeschichte ihre Erfahrungen mit der Nutzung von Archiven. Ausgangspunkt für die Bemühungen von Krug um ein nachhaltiges Gedenken an die berühmte Fechterin Helene Mayer war die 100. Wiederkehr ihres Geburtstags im Jahr 2010.
Aus einer relativ bescheidenen Zielsetzung heraus entwickelte sich eine ganze Veranstaltungsreihe, mit der an Helene Mayer erinnert wurde, die aus politischen Gründen an den Olympischen Spielen in Berlin teilnehmen durfte, obwohl sie einen jüdischen Vater hatte. Höhepunkte waren eine umfangreiche Ausstellung sowie die Organisation der Helene Mayer gewidmeten Deutschen Meisterschaften im Florettfechten. Als Glücksfall erwies sich die Tatsache, dass mit einer in Frankfurt lebenden Verwandten der Sportlerin eine Zeitzeugin befragt werden konnte.
Für Dr. Alexander Priebe stand bei seinen Arbeiten die Frage im Vordergrund, welche Überlegungen dazu geführt hatten, Basketball bei den Olympischen Spielen 1936 in das Wettkampfprogramm aufzunehmen, obwohl Deutschland über keine Erfahrungen mit dieser Sportart verfügte. Priebe nutzte neben dem Archiv des Deutschen Basketballbundes zahlreiche andere Archive, zu denen auch das Archiv des Olympischen Studiencenters in Lausanne gehör-te. In allen Fällen wurde er nach Kräften unterstützt und mit einschlägigen Informationen versorgt.
Danach gab Martin Schwarzweller als Geschäftsführer des Sportbunds Pfalz einen umfassenden Überblick über die vorbildlichen Bemühungen dieses Sportbunds, Sportgeschichte zu einem Bestandteil der Verbandsarbeit zu machen. Ausgangspunkt war die Gründung eines Arbeitskreises „Sportgeschichte Sportbund Pfalz“. Seit 2009 werden in Kooperation mit dem Landesarchiv Speyer Seminare für Vereinsarchivare angeboten. Ein Jahr später begannen konkrete Gespräche mit Vertretern des Deutschen Schuhmuseums in Hauenstein, die schließlich dazu geführt haben, dort auch ein Pfälzisches Sportmuseum einzurichten.
Als krönenden Abschluss der Veranstaltung steuerte schließlich Manfred Nippe (Berlin) ein Feuerwerk von Informationen über Archive, Museen und Gedenkstätten des Sports in Berlin bei. Neben dem Bundesarchiv, dem Geheimen Staatsarchiv und dem Landesarchiv sind vor allem die Staatsbibliothek sowie die Zentral- und Landesbibliothek als Datenquellen von Bedeutung. Zu den erwähnenswerten Museen gehören neben dem Sportmuseum und dem Deutschen Historischen Museum auch kleinere regionale Museen.
Peter Schermer (lsb h – Arbeitskreis „Sport und Geschichte“) dankte allen Referenten und Teilnehmern für ihre Mitwirkung und sagte zu, den überregionalen Erfahrungsaustausch fortzusetzen. Die nächste Tagung ist für den 23.Mai 2013 geplant. In der Zwischenzeit sollten die in dieser Tagung geknüpften Kontakte für eine Intensivierung der Bemühungen um die Bewahrung von Sportgeschichte genutzt werden. Deshalb ist es wichtig, das informelle Netzwerk der an Archivarbeit und Sportgeschichte Interessierten weiter auszubauen.
Dieser Beitrag wurde in Heft 12/2012 der Zeitschrift „Sport in Hessen“ (S. 32 f.) erstmals veröffentlicht.
Peter Schermer
Peter Schermer - am Donnerstag, 23. August 2012, 17:26 - Rubrik: Sportarchive
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