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Nicht kommentierend, sondern ergänzend zum heutigen Beitrag http://archiv.twoday.net/stories/1022373295/:

Für den 3. Dezember laden die BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK und die STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ KULTURSTIFTUNG DER LÄNDER die Presse zu einem Termin "Staatsbibliotheken in Berlin und München und weitere sechs Forschungseinrichtungen erwerben historisches Archiv des Schott-Verlags". Aus der Pressemitteilung: "Einem Käuferkonsortium ist es unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder gelungen, das historische Archiv des Schott-Verlags in Mainz zu erwerben. Zahlreiche Förderer unterstützten den Ankauf. Der 1770 gegründete Musikverlag Schott ist einer der ältesten heute noch bestehenden Musikverlage der Welt. Das historische Archiv des Verlags stellt ein einmaliges nationales Kulturgut dar. In ähnlicher Größe und Geschlossenheit ist kein anderes Musikverlagsarchiv bekannt."
In derselben Presseeinladung wird allerdings auch über das Ende dieses "einmalig nationalen Kulturgutes" informiert: Das Verlagsarchiv wird aufgeteilt. Denn weiter: "Die Aufteilung des für die Wissenschaft unschätzbar wertvollen Archivs auf die beiden Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie einschlägige Forschungseinrichtungen gewährleistet im jeweiligen Sammlungskontext die bestmögliche Nutzbarkeit." Bedeutet also: Der Entstehungszusammenhang, die Provenienz zählt nicht. Das Schriftgut, das in seinem Entstehungskontext die Kontakte, Leistungen und Arbeitsweise des Verlags, die Verzahnung von Verlagsleitung, Korrespondenz mit Komponisten und anderen Geschäftspartnern, Rechteverwertung, Herstellung, Absatz und Werbung geschlossen dokumentierte, dieses berühmte Schott-Archiv wird es nicht mehr geben.
Es mag sein, dass die Preisvorstellungen der bisherigen Eigentümer so geartet waren, dass nur ein Konsortium die finanziellen Mittel aufbringen konnte. Und so wie die Strukturen und Haushaltsregelungen sind, muss es für die beigesteuerten Mittel dann auch einen Gegenwert in Form der Autographen geben. Man kann wohl annehmen, dass die Schott-Verleger so mehr Geld für den Verkauf des Archivs bekommen konnten als bei einer Lösung, die die Geschlossenheit des Archivbestands gewahrt hätte. Dem Ruhm des Hauses Schott haben sie damit langfristig nicht gedient.
Nicht die Bedeutung des Musikverlags Schott bei der Mitgestaltung des Musiklebens von über zweihundert Jahren, sondern die Namen berühmter Komponisten werden bei der Berichterstattung und auch künftig im Mittelpunkt stehen.

Gibt es online als PDFs

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Publikationen/Reihen/Handbuch/handbuch_node.html?gtp=1949272_list%253D6

Via
http://www.ddr-museum.de/de/blog/thema-ddr/anatomie-der-staatssicherheit---mfs-handbuch

Das Buch von Grafen ist online:

http://www.dilibri.de/id/1315186

Im RJKG 1999 hatte ich die Studie besprochen:

http://swbplus.bsz-bw.de/bsz015728528rez.pdf

http://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article134685066/Schott-verkauft-Archiv-nach-Berlin-und-Muenchen.html

"Ein Konsortium unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder hat die zahlreichen Dokumente und Hunderte Musikautographen erworben. [...]

Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. [...]

Die historische Sammlung soll den Angaben zufolge auf die beiden Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie andere Forschungseinrichtungen aufgeteilt werden."

Wieso die Intransparenz beim Kaufpreis, wenn es um öffentliche Gelder geht?

Wieso muss ein solches Kulturgut aufgeteilt werden, wenn es ohnehin digitalisiert werden soll?

Update: http://archiv.twoday.net/stories/1022373390/

http://www.faz.net/aktuell/der-fall-gurlitt-bern-nimmt-erbe-an-13284226.html

"Die Geschäftsbücher [Hildebrand] Gurlitts, deren Veröffentlichung häufig gefordert wurde, stehen nun in der Datenbank „Lost Art“ online. Sie umfassen Einträge zu Ein- und Verkäufen aus den Jahren 1937 bis 1941. Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen mussten zahlreiche Namen geschwärzt werden. " Das ist natürlich übertrieben! Eine solche Angelegenheit braucht volle Transparenz. Archivrechtlich wären die Geschäftsbücher meines Erachtens frei einsehbar.


"The New York City Bar Association is set to auction off its rare books in a series of three auctions at Doyle New York. The first sale will be held tomorrow. The New York Law Journal also ran a piece on the upcoming sales, featuring some pretty shocking comments from Association staff and criticism from members."

http://philobiblos.blogspot.de/2014/11/links-reviews_23.html

"SALE OF THE NEW YORK CITY BAR ASSOCIATION RARE BOOK COLLECTION TOPS $2.3 MILLION
Landmark November 24, 2014 Auction at Doyle New York Far Surpassed Its Estimate of $665,780-1,010,420, With All 325 Lots Sold"

http://www.doylenewyork.com/content/more.asp?id=348

""I've never had one request for any of these books," said Tuske. "Nobody even knows we have them. [...]

But two association members complained in a Nov. 11 letter to city bar President Debra Raskin that they had learned of the auction "only recently" and characterized the decision to dispose of the books as an "inside job" with the executive committee consulting only itself and employed officials.
John R. Horan and Stephen Sayre Singer inquired if there were moral or legal reasons why the auction should not proceed. They asked whether the sales were consistent with the implied or stipulated intent of donors and whether any of the materials were subject to express donor restrictions.
Finally they argued that dispersing the books by auction would make them less accessible and would not assure their preservation.
"Overall, if the association cannot properly care for and make available these valuable artifacts of its patrimony, we think it more suitable that they be kept together and donated to another research facility," they said."

Read more: http://www.newyorklawjournal.com/id=1202676761256/NYC-Bar-Plans-Landmark-Auction-of-Rare-Books-Documents#ixzz3K29Jgkyd
(Free registration needed)

http://www.socialhistoryportal.org/

"Search and browse digital collections on social history and the history of the labour movement from the late 18th to the beginning of the 21st century. More than 900,000 digitised objects (archives, books, brochures, leaflets, photographs, posters, prints, cartoons, sound, films and videos) from 15 specialized archives and libraries in Europe."

Die aus dem Kloster Michelsberg stammende Handschrift der Hirsauer Konstitutionen (Anfang 12. Jahrhundert) ist online unter:

http://digital.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?custom_att_2=simple_viewer&pid=7028967

Online sind schon weitere Handschriften:

http://nova-corbeia.uni-paderborn.de/index.php?id=15&no_cache=1&type=10&tx_corveymanuscripts_pi1[sig]=Ms.Hux.25 (ahndschrift aus Corvey)

http://www.manuscriptorium.com/ (Handschrift aus Ochsenhausen, heute in Königswarth, Suche nach Consuetudines Hirsaugienses)

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_564 (aus Odenheim)

http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00024496-0 (Clm 4621)

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00046461-2 (Clm 14442 aus Regensburg)

Zum Werk zusammenfassend:

http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_02533.html

Reimann (in: Hirsau St. Peter und Paul 1091-1991, 1991, S. 103f.) listete 18 Textzeugen, 17 erhaltene Handschriften und den Druck von Marquart Hergott 1726

http://books.google.de/books?id=fGOfRphohhsC&pg=PA375

London, BL, Add. 20696 aus Ottobeuren
Stuttgart, WLB, HB XV 70 aus Weingarten
Rom, BAV, pal. lat. 564 aus Odenheim
Paderborn, EAB, Hux. 25 aus Corvey
Leipzig, UB, 174
Admont, 418 und 497
Kremsmünster CC 99a
Lilienfeld 24
Clm 4621 aus Benediktbeuern
Clm 22032 aus Wessobrunn (Reimann falsch: 22.32)
Clm 13106 aus Prüfening (Reimann falsch: 13.06)
Clm 14442 aus St. Emmeram in Regensburg
Bamberg, SB, Lit. 152
Königswarth, SchlossB, 20 G 24 aus Ochsenhausen
Linz, LB, 287 aus Garsten (siehe http://manuscripta.at/?ID=34016 ; bei Reimann irrig: 280)
Wien, Schottenstift, 208

Die Ausgabe von Pius Engelbert 2010 ist mir nicht zugänglich. Sie ist im HBZ-Verbund nur mit acht Exemplaren vertreten und weder in Aachen noch in Düsseldorf laut KVK einsehbar.

Eine willkürliche Auswahl von sieben Handschriften bietet:

http://www.mirabileweb.it/risultati.aspx?csel=1046&psel=2

Zürich Rh 54 ist eine Vorstufe der Constitutiones und durchaus schon länger bekannt. Von Reimann nicht genannt wurde

Budapest, Eötvös Loránd Tudományegyetem, Egyetemi Könyvtár, lat. 110, ff. 1v-120v

Laut Katalog

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge/Budapest.pdf

ist der erst 1948 erworbene Cod. 110 (früher lat. 110) schon um 1100 geschrieben worden.

Sie erscheint aber bei Pius Engelbert 2005:

http://books.google.de/books?id=h37YAAAAMAAJ&q=Add.+20696

Ebenfalls bei Reimann fehlt Schottenstift 288 aus dem 15. Jahrhundert, was durchaus unüblich ist (die meisten Handschriften sind hochmittelalterlich).

http://manuscripta.at/?ID=28756


"Die Veröffentlichung eines Fotos auf der Deutschlandradio-Website stellt keine kommerzielle Nutzung im Sinn der «Creative Commons Legal Code Attribution-Non Commercial 2.0» (CC-Lizenz) dar. Dies hat das Oberlandesgericht Köln mit noch nicht rechtskräftigem Urteil vom 31.10.2014 entschieden (Az.: 6 U 60/14). "

Volltext ist noch nicht im Netz.

http://beck-aktuell.beck.de/news/olg-k-ln-foto-auf-webseite-des-deutschlandradios-ist-keine-kommerzielle-nutzung-im-sinn-der-cc

http://www.loschelder.de/de/rechtsanwaelte/aktuelles-rechtsfragen/details0/artikel/deutschlandradio-ist-kein-kommerzieller-nutzer-im-sinne-der-cc-lizenz.html

http://www.urheberrecht.org/news/5296/

Zur Vorinstanz, die das anders gesehen hatte:

http://archiv.twoday.net/stories/714912051/ m.w.N.

http://www.urheberrecht.org/news/5299/

"PERICLES ist ein von der EU gefördertes Project, das sich über einen Zeitraum von vier Jahren u.a. mit Fragen zur Langzeitarchivierung von Forschungsdaten befasst. In diesem Zusammenhang möchten wir auf die Veröffentlichung des PERICLES Extraction Tools aufmerksam machen.

Das PERICLES Extraction Tool (PET) ist eine Open-Source-Anwendung für die Extraktion von signifikanten Umgebungsinformationen aus Umgebungen in denen digitale Objekte erzeugt und verarbeitet werden. Die lokal gesammelten Informationen unterstützen die Wieder- und Weiterverwendung der digitalen Objekte und verbessern die Möglichkeiten der Langzeiterhaltung. Das Tool ist eine Neuentwicklung des PERICLES-Projektes http://www.pericles-project.eu/ .

PET wurde auf GitHub veröffentlicht https://github.com/pericles-project/pet , wo auch Tutorials, die Dokumentation und der Quellcode zu finden sind. Es handelt sich um eine frühe Version und wir freuen uns über alle Kommentare und Anmerkungen zur PET Software oder allgemeiner dem Forschungsfeld der Umgebungsinformationen. Der theoretische Hintergrund wird in einem entsprechenden Paper erläutert, das wir während der diesjährigen iPRES vorgestellt haben: "A pragmatic approach to significant environment information collection to support object reuse" http://pericles-project.eu/publications . Des Weiteren haben wir einen Blogpost zu PET veröffentlicht und laden auch hier zum Kommentieren ein: http://goo.gl/wmhuhA .

Wir freuen uns über eine Weiterleitung dieser Nachricht an interessierte Kolleginnen und Kollegen

Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Strathmann, im Auftrag des PERICLES Teams" (Archivliste)

Habe auch nach oberflächlicher Lektüre des englischsprachigen Blogbeitrags noch keinen Schimmer, worum es geht. Vielleicht kann ja Karsten Kühnel oder jemand anderes ein anschauliches Beispiel beibringen?

"[D]as Jahr 2014 ist für den Berliner Arbeitskreis Information (BAK) ein ganz besonderes Jahr.

Vor 50 Jahren, 1964, wurde der BAK gegründet. Er war damit das erste regionale Gremium der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD) und in Berlin ein wichtiger Ansprechpartner für die zuständigen Senatsverwaltungen, die ihn über viele Jahre auch finanziell unterstützten. Seit dieser Zeit versteht sich der Berliner Arbeitskreis Information als Bindeglied zwischen den Dokumentationen, Bibliotheken, Archiven und anderen informationsvermittelnden Einrichtungen in Berlin und dem Umland.

Unser 50-jähriges Jubiläum wollen wir mit Ihnen feiern und zwar am:

Donnerstag, den 04. Dezember 2014 um 17:30 Uhr im Hörsaal 14 der Universitätsbibliothek der TU, Fasanenstr. 88, 10623 Berlin (R/S/U Zoologischer Garten)


Programm der Jubiläumsfeier

17:30 Uhr Beginn der Vorträge

Die Gründungsgeschichte des BAK Information
Prof. Dr. rer. nat. Wolfrudolf Laux
Vorstand des BAK Information

Die Auflösung der Sondersammelgebiete und der Übergang zu den Fachinformationsdiensten für die Wissenschaft
Jürgen Christof
Leiter der Universitätsbibliothek der TU, Berlin

Digital Life und die Zukunft der Informationsbranche
Reinhard Karger
Präsident der DGI, Unternehmenssprecher des DFKI


ab ca. 19:00 Uhr
Gemeinsamer Ausklang des Abends mit Imbiss und Getränken.

Bitte melden Sie sich telefonisch (030-755 183 66) oder per Mail (bak[at]ub.tu-berlin.de) an.

Wir freuen uns auf Sie.

Mit freundlichen Grüßen


Tania Estler-Ziegler
(Vorstandsvorsitzende)

Berliner Arbeitskreis Information (BAK)
c/o TU Berlin im Volkswagenhaus
Fasanenstr. 88
10623 Berlin " (Mail)

http://blog.beck.de/2014/11/23/ersch-pfung-beim-weiterverkauf-von-ebooks-der-blick-auf-die-niederlande

Silcke Ecks empfahl in INETBIB

http://www.ndr.de/info/sendungen/intensiv-station/Pigor-Eichhorn-Rettung-vor-der-NSA,intensivstation3102.html

Sehr schön auch die ältere Abrechnung von Pigor & Eichhorn mit den Heilsversprechungen der IT.

https://www.youtube.com/watch?v=k0jpLJ-S9N8


Peter Wiesinger: Joachim von Watts Wiener literaturwissenschaftliche Vorlesung im Wintersemester 1513/14. In: Jahrbuch für internationale Germanistik 44/1 (2012), S. 25-49, hier S. 42-44
(kostenpflichtig: http://dx.doi.org/10.3726/82040_25 ) geht auf die Stelle zur Dietrichepik in des Vadianus 'De poetica et carmine ratione liber' (gedruckt 1518) ein.

Lienert, deren Dietrich-Testimonien hier schon öfter Anlass zur Kritik gaben

http://archiv.twoday.net/stories/156272722/
http://archiv.twoday.net/search?q=lienert

konnte natürlich diesen Aufsatz noch nicht kennen, hat aber das Zeugnis als Nr. 289 (S. 211) nach Müllers Gedechtnus-Buch

http://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00046030_00198.html

und der Ausgabe von Peter Schäffer. Weder erfährt man, dass der 1518 gedruckte Text auf die Wiener Vorlesung von 1513/14 zurückgeht, noch die VD 16-Nummer (V 33).

Drei Digitalisate des seltenen Drucks aus München sind online, dazu eines aus Jena, eines aus Wien

http://gateway-bayern.de/VD16+V+33 (ohne das Jenaer und Wiener Digitalisat)
http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:urmel-e3d8d3a0-736a-44d8-bcf1-b4097f8e236d2-00000016-0114
http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ185285006

Wer sich auf eine lange Sucherei nach der Dietrich-Stelle (in Ermangelung der Ausgabe Schäffers) gefasst machen musste, wird durch Googles OCR freudig überrascht. Die Suche nach gigante Sigenoto (aus Lienert)

https://www.google.de/search?q=%22gigante+siginoto%22&tbm=bks

führt sofort zu

http://books.google.de/books?id=GM1RAAAAcAAJ&pg=PT30 (Bl. 14v der handschriftlichen Zählung)

Wie nicht selten hat Lienert zu wenig Kontext vom Zeugnis gegeben. Auch wenn die Ausgabe Schäffers leider nicht online ist, kann man sich anhand des alten Drucks einen Eindruck von Vadians Argumentation verschaffen.

***

Zu Ermenrikes dot (Lienert Nr. 308) sei nachgetragen: Claudia Händl: Geschichte und Heldensage in der niederdeutschen Literatur des Mittelalters. Balthasar von Esens und Dietrich von Bern in der Flugschrift Berlin, Staatsbibliothek, Yf 8061R. In: Medieval German textrelations (2012), S. 1-14

Die Liedflugschrift ist hoffentlich bald online:

http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001798800000000
=
http://gateway-bayern.de/VD16+V+364

Zu Weddiges Ausgabe 1995:
http://www.degruyter.com/view/product/50132

Soll man Archivalia zitieren?

Wieso nicht? Wenn man sich mit einem Beitrag oder einem hier egäußerten Gedanken auseinandersetzt, gebietet die wissenschaftliche Redlichkeit, diese Entlehnung zu kennzeichnen.

Nikolaus Henkel hat jüngst in einer gedruckten Studie zum Priester Wernher zwar meinen Namen genannt, aber keine Fundstelle für meinen Beitrag in Archivalia angegeben. Das ist nicht in Ordnung.

Welchen Zitierstil man wählt, bleibt jedem selbst überlassen. Nutzerfreundlich ist es, Autor, Titel des Beitrags, Titel des Blogs und Datum des Beitrags anzugeben:

Klaus Graf: Eine illuminierte Handschrift von Priester Wernhers Marienleben ehemals in der Krafft'schen Bibliothek in Ulm. In: Archivalia vom 3. Juni 2012 [mit Nachträgen]
http://archiv.twoday.net/stories/97046205/
Archivversion:
http://www.webcitation.org/6UHpss2hP

Wenn jemand Angst hat, dass Archivalia aus dem Netz verschwindet, ist er laut IMPRESSUM

http://archiv.twoday.net/stories/134812/

befugt, den Beitrag "auf http://www.webcitation.org/ (und vergleichbaren Angeboten) abzuspeichern und so öffentlich zugänglich zu machen bzw. zu halten!"

http://log.netbib.de/archives/2014/11/23/wie-koennen-wissenschaftliche-bibliotheken-ihre-benutzer-maximal-behindern/

http://zkm.de/media/file/de/arbeitsheft-kreativitaet_web.pdf

Letztes Wochenende war Twoday und damit auch Archivalia down. Daher gibt es die Ritterspiele-Bilderreihe erst jetzt.

http://archivalia.tumblr.com/tagged/tournament

Zum Thema Turnier in Archivalia:

http://archiv.twoday.net/search?q=turnier

Mehr Tumblr-Tags:

http://archiv.twoday.net/stories/640155586/




Bereits 2013 ist eine Masterarbeit in Buchform erschienen.

Eva Taxacher: Frauenbewegung(en) im Archiv des DOKU Graz. Eine Bestandsaufnahme und kritische Reflexion

Der Verlag schreibt dazu:
In diesem Buch wird das Archivmaterial und die Organisation des DOKU Graz und seines Archivs in der Entwicklung der Frauenbewegung verortet und in Verbindung zur feministischen Theorieentwicklung gedacht.
Der Fokus dieser Arbeit zur Geschichte der Frauenbewegung in Graz liegt auf der Kontextualisierung des Archivmaterials und in weiterer Folge auf der Frage welche Ausschlüsse das Archiv selbst produziert durch die impliziten oder expliziten Definitionen und Vorstellungen über Feminismus, Frauenbewegung und Frauen. Bereits in der Analyse der zentralen Begriffe zeigen sich die wesentlichen Spannungsfelder der feministischen Debatten: Wer sind die Frauen, deren Geschichte geschrieben werden soll, was wird unter Frauenbewegung verstanden, was ist mit Feminismus gemeint. Abhängig davon welche Antworten auf diese Fragen gegeben werden bzw. welche Vorstellung davon zugrunde liegt, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen und Ergebnisse in historischen und zeitgenössischen Untersuchungen. Das Archiv wird nicht zum unmarkierten und unbeschriebenen Ausgangspunkt einer beschreibenden Geschichtsforschung, sondern das dokumentierte Wissen wird kontextualisiert – und damit auch die Lücken denkbar und greifbar gemacht.
(12,5 x 20,5 cm, Broschur, 154 Seiten, € 19,80, ISBN 978-3-85409-699-3)

Eva Taxacher, studierte Soziologie und Internationale Genderforschung & Feministische Politik, beschäftigt sich mit Frauen- und Geschlechtergeschichte im musealen und öffentlichen Raum und arbeitet derzeit in der Geschlechterpolitischen Bildungsarbeit in Graz.

Zur Website des DOKU in Graz

Bei kulturgutschutz-deutschland.de annoncierte die Freie und Hansestadt Hamburg jüngst unter dem o.g. Titel das eingeleitete Verfahren zur Eintragung in das Verzeichnis nationalen Kulturguts für 194 Einheiten beweglichen Kulturguts: http://www.kulturgutschutz-deutschland.de/DE/3_Datenbank/Kulturgut/Hamburg/06401.html?nn=1003270&block=AllesDruckversion

Auffallend in der Annonce ist die Erwähnung "Gutenberg aus Mainz" bei den Druckern. Offiziell hat die Hansestadt keinen Gutenberg-Druck aufzuweisen. Welche Zimelien hat die Stadt bislang noch nicht bei sich bemerkt, die - wie zu lesen ist - als detaillierte Liste der Objekte mit 199 Positionen in den Akten der Freien und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde – Staatsarchiv (Az. ST6341/01) einzusehen seien?

http://heraldica.hypotheses.org/2088


Über Ausnahmen unterrichtet:

http://www.ihk-praktikumsportal.de/inhalte/Arbeitgeber/Praktikum/Rechtliche+Rahmenbedingungen/2957346/Mindestlohn.html#Praktikanten

http://personal-im-web.de/mindestlohn/mindestlohn-wann-bekommen-praktikanten-den-mindestlohn/

http://www.alexandria.admin.ch/bv00963319_Schaffhausen.pdf

Weitere Digitalisate der Bibliothek am Guisanplatz in Bern über

http://search.books2ebooks.eu

(Abfrage ausgehend von einem Einzeltreffer z.B. mit Schweiz nach: all items available for EOD from Library Am Guisanplatz, anschließend auf eBooks einschränken)

http://www.bibliotheque-diderot.fr/services/numerisation-a-la-demande-168859.kjsp

Via
http://francofil.hypotheses.org/3018

Weiteres:

http://archiv.twoday.net/stories/434207182/

"Das Bundespatentgericht in München hat mit Beschluss vom 26. März 2014 eine Beschwerde der Wikimedia Foundation gegen das interdisziplinäre Projekt Wiki-Watch zurückgewiesen. Wikimedia hatte beantragt, die Marke von Wiki-Watch löschen zu lassen. Ohne Erfolg: Zwischen Wikipedias Puzzle-Kugel und dem Logo von Wiki-Watch bestehe keine markenrechtlich relevante Verwechslungsgefahr, so das eindeutige Urteil der Richter."

http://blog.wiki-watch.de/?p=3916


Peter Suber: "This is big, and not only because the the Gates Foundation is big. The policy applies to both texts and data, requires CC-BY licenses, and is the first OA policy anywhere to give publishers fair warning and cut the permissible embargo from 12 months to zero over the next two years."

https://plus.google.com/109377556796183035206/posts/SNRPPLGCqPh

http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nkf

Das OA-Journal richtet sich an Nachwuchswissenschaftler; jede Ausgabe hat einen Themenschwerpunkt.

http://zeitungsausschnitte.ub.uni-koeln.de/portal/info/erster_weltkrieg.html?l=en;page=1


Welche brandneuen Wikipedia-Artikel

https://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Neue_Seiten

finden Suchmaschinen und Metasuchmaschinen?

23 Uhr 49 wurde angelegt

https://de.wikipedia.org/wiki/Blutnacht_von_Sneek

Suche nach:

blutnacht von sneek

Etwas Informatives bietet dazu nur Google und http://www.etools.ch/ (erste drei Treffer nach Google).

Um Mitternacht: Nichts Informatives bei Metager3, Yahoo=Bing, info.com.

Otfriedvers: Google und etools.ch auf Platz 1, nichts bei Yahoo, info.com (jeweils erste 10 Treffer). geprüft ca. 00:10.

Geprüft 00:13-00:17 ‎Ambika (Mahabharata). Noch nichts bei Google und den anderen.

Rebeca Olvera: Google nur auf Platz 10. Bei den anderen noch Fehlanzeige.

Schon um 22:50 wurde ‎Barbara Schöbi-Fink angelegt. Google: Platz 3. Fehlt bis auf etools.ch (Platz 10) bei den anderen.

22:06 wurde angelegt: Attilio Momigliano. Google Platz 2; fehlt bei den anderen unter den ersten 10.

Bei Metager3 werden (aber nicht durchgehend) oben rechts gesondert Suchergebnisse aus der Wikipedia angezeigt; diese wurden nicht ausgewertet, sondern nur die Treffer der regulären Trefferliste.

Das Fazit des Kurztests überrascht nicht: Google hat eindeutig die Nase vorn. Etools.ch hat dank Google in 3 von 6 Fällen einen Treffer. In keinem Fall hatte eine andere Suchmaschine den Treffer früher als Google.

http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_14_68/index.html

"Um eine Nachnutzung nicht zu erschweren oder sie gar unmöglich zu machen, müssen dem Leser beziehungsweise Nutzer von Forschungsergebnissen aller Art (Texte, Abbildungen, Software, Forschungsdaten, Metadaten) seine diesbezüglichen Rechte und Pflichten klar und einfach kommuniziert werden. Dies umfasst eine eindeutige Aussage, welche Möglichkeiten der Urheber Dritten für die freie Nachnutzung, zum Beispiel die Verbreitung und die Auswertung von Forschungsergebnissen einräumt, und ob dies gegebenenfalls die Möglichkeit einschließt, automatisiert Text- und Datenanalysen durchzuführen. Deshalb ist die Vergabe einer Lizenz, in der die vom Urheber beziehungsweise Rechteinhaber eingeräumten Nutzungsmöglichkeiten nachvollziehbar dargelegt werden, unerlässlich. Diese Lizenzen müssen in ihren Aussagen rechtssicher formuliert und international verständlich sein. Zudem sollten dem Urheber für die Verwendung der Lizenzen keine Kosten entstehen. Die Pflicht zum exakten wissenschaftlichen Zitieren bleibt von der Vergabe solcher Lizenzen selbstverständlich unberührt.

Offene Lizenzen sind daher ein elementarer Standard, der eine wissenschaftskonforme Nachnutzung wissenschaftlicher Produkte erleichtert. Mit der offenen Bereitstellung von Forschungsergebnissen werden deren Sichtbarkeit, Nachnutzbarkeit, schnelle Verbreitung und somit Innovation befördert. Offene Lizenzen erleichtern zudem die Umsetzung der Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis.

Die deutschen Wissenschaftsorganisationen halten daher standardisierte offene Lizenzen für ein ideales Werkzeug, um im Sinne der Berliner Erklärung von 2003 die möglichst umfassende Nutzung wissenschaftlicher Inhalte rechtsverbindlich abzusichern.

Creative Commons

Die offenen Creative-Commons-Lizenzen sind international verbreitet und anerkannt. Es gibt für wissenschaftliche Veröffentlichungen kein anderes in vergleichbarer Weise breit genutztes standardisiertes Lizenzsystem. "

Der Beitrag von Manuel Hagemann steht auch online zur Verfügung:

http://www.landesgeschichte.uni-bonn.de/forschung/beitrag_hagemann_rhvjbll2014

http://www.netzwelt.de/news/150011-goodbye-google-yahoo-default-suchmaschine-firefox-browser.html

Gewiss keine gute Entscheidung, schaut man sich das Ergebnis von Bing (das hinter der Yahoo-Suche steht) bei meinem letzten Metasuchmaschinentest an:

http://archiv.twoday.net/stories/1022370760/

Die Suche nach

Lied und Medienwechsel im 16. Jahrhundert

erbringt bei Google meinen aktuellen Archivalia-Beitrag (Platz 6), während Yahoo unter den ersten 10 Treffern nichts hat.

Die folgende Rezension erschien in der Zeitschrift für Volkskunde, Jahrgang 110, Heft 2, 2014, S. 344-346.

Nils Grosch: Lied und Medienwechsel im 16. Jahrhundert.
Münster/New York/München/Berlin: Waxmann 2013, 206 S., 56
Schwarzweißabb. (Populäre Kultur und Musik Bd. 6).

“Über das Alter der Populären Musik, die Erfindung des
‘Volkslieds’ und die Konstruktion von ‘Tenorliedern’”. Die
Überschrift des ersten Kapitels - eine Einleitung gibt es
nicht - zeigt die Richtung an, die diese Basler
musikwissenschaftliche Habilitationsschrift von 2009
einschlägt. Sie siedelt im Überschneidungsbereich von
Musikwissenschaft, Mediengeschichte, Volkskunde und
Literaturwissenschaft.

Während die Erforschung moderner Populärer Musik diese vor
allem als Industrieprodukt begreift, hat der - seit
längerem in Misskredit geratene - Volkslied-Begriff seinen
Gegenstand ahistorisch und ohne Bezug auf den
mediengeschichtlichen Kontext konstruiert. Herders
Volkslied war eine ästhetische Kategorie, die das gesamte
Volk als Kulturgemeinschaft meinte. Im 19. Jahrhundert
wurden die Volkslieder dann zu Liedern des einfachen Volks
umgewertet. Musikwissenschaftlich korrespondiert diesem
Prozess die Etablierung des sogenannten “Tenorlieds”, das
definiert wird als eine “umfassende Kategorie für die
überlieferten, mehrstimmigen Kompositionen über
deutschsprachige Texte von der Mitte des 15. bis zur Mitte
des 16. Jahrhunderts” (S. 23). Die Tenorstimme
mehrstimmiger Lieder hat man regelmäßig als Volksliedbeleg
gewertet (S. 27). Grosch lehnt die Tenorlied-Theorie (in
der NS-Zeit gern: “deutsches Tenorlied”) als “ideologisch
motiviertes Konstrukt” ab (S. 31) und betont die
industrielle Produktion und kommerzielle Distribution
populärer Musik.

Nach erfolgreicher Aufräumarbeit unternimmt es Grosch, im
zweiten Kapitel die Rolle des Lieds in der
‘Gutenberg-Galaxis’ (McLuhan) zu bestimmen. Da
Gattungsdifferenzierungen für das (weltliche) Lied wie
Volkslied, Gesellschaftslied, Kunstlied oder Hofweise die
Gefahr zirkulärer Argumentation mit sich bringen,
bezeichnet er die Gattung einfach als Lied. Er behandelt
Liederhandschriften, Liedflugschriften und überwiegend mit
Noten versehene gedruckte Liederbücher, die zunächst im
Mehrphasendruck vervielfältigt wurden. In den 1530er Jahren
setzte sich als technologische Innovation der
Einphasendruck mit beweglichen Lettern durch.

Um die Rezeption und den Gebrauch des Lieds geht es dem
dritten Kapitel, das auf die Erweiterung der Abnehmerkreise
ebenso aufmerksam macht wie auf den “Standortwechsel als
Medienwechsel” (vom Hof in die Stadt). Lieder spielten in
der Jugendkultur eine besondere Rolle und wurden als
Medienobjekte nicht nur als Vorlagen für das Singen
geschätzt.

In fünf detailreichen Fallstudien, allesamt
weitverbreiteten Liebesliedern gewidmet, wird jeweils nach
dem“konstruktiven Anteil der Medien an der Realität und
Praxis des Liedes” (S. 109) gefragt. Den Schlussabschnitt
(“Das Lied im intermedialen Transkriptionsprozess”) hätte
man wohl auch etwas weniger ambitioniert und wesentlich
konziser abfassen können.

Der ständige Verweis auf die mediengeschichtlichen
Rahmenbedingungen (prägend waren vor allem die Studien von
Michael Giesecke) ist vor dem Hintergrund ihrer
Vernachlässigung in der Forschungsgeschichte über lange
Zeit mehr als verständlich. Grosch ist davon überzeugt,
dass der “Medienapparat die kulturelle Kommunikation immens
prägte und dabei die Gattung Lied nicht nur selbst als
Medium nutzte, sondern sie auch in anderer Gestalt,
Erscheinungsform und Funktion entließ, als er sie
vorgefunden hatte” (S. 67). Eine bedeutende
Grundlagenarbeit für alle Beschäftigung mit dem weltlichen
Lied des 16. Jahrhunderts stellt die 1974/75 erschienene
zweibändige Monographie des Volkskundlers Rolf Wilhelm
Brednich zur Liedpublizistik dar, der im Jahrbuch für
Volksliedforschung 1974 “Das Lied als Ware” präsentierte.
Dass Grosch immer wieder die Einbindung in ein
“frühkapitalistischen Netzwerk” (S. 80) unterstreicht und
das Lied als kommerzielles Industrieprodukt bestimmt, wirkt
jedoch ein wenig einseitig.

Fundiertes über die Rolle der Mündlichkeit hat Grosch nicht
zu sagen, da er das Lied vor allem als Gegenstand medialer
Verbreitung in den Blick nimmt. Literaturwissenschaftliche
Studien wie die von ihm nicht rezipierten Arbeiten von
Harald Haferland haben sich aber durchaus zeitgemäß mit
mündlicher Varianz befasst.

Die Rolle des Performativen (also den Aufführungs-Aspekt
bzw. das gemeinschaftliche Singen) spielt Grosch herunter,
während er individuelle und private Nutzungen aufwertet.
Tabulaturdrucke sieht er als “Versuch interaktionsfreier
Kommunikation von Musik” (S. 71, vgl. auch S. 85), der das
Selbstlernen an die Stelle der persönlichen Unterweisung
durch einen Lehrer setzen wollte. Neben der Aufführung sind
auch “ganz andere Formen des Gebrauchs - Lesen, Kodieren,
Verschenken, Sammeln usw. - “ in Rechnung zu stellen (S.
103). Liederhandschriften dokumentierten die individuellen
Vorlieben der Besitzer. Angemerkt sei, dass sowohl das
Phänomen der “Liederstammbücher” (S. 47) als auch der
Erwerb von Lieder-Kleindrucken als Erinnerungsstücke, die
das “Habhaftwerden eines eigentlich flüchtigen
performativen Ereignisses und dessen Verlängerung in das
Privatleben hinein” ermöglichten (S. 51), eng mit der
Erinnerungskultur des 16. Jahrhunderts in Verbindung
stehen.

Offensichtlich sei, “dass der Zweck von Musikbüchern und
Flugschriften im Bereich der individuellen Adaption bis hin
zur Identifikation und Persönlichkeitsbildung liegt und
somit aufführungspraktische Zwecke im Sinne professioneller
Musikpraxis in den Hintergrund treten” (S. 91). In das
Gesamtbild des damaligen “populären” Musiklebens gehört
aber auch eine Erscheinung stadtbürgerlicher Provenienz,
die auf das Performative setzt und eben nicht von höfischen
Kreisen oder einem Patriziat getragen wird: der von
Handwerkern in Gesellschaften praktizierte Meistersang.

Für den Historiker spannend sind die Ausführungen zum “Sitz
im Leben” des Lieds. Im Rahmen einer “Geschichte der
Freizeit” ist der Befund zu beachten, dass Liedersingen als
hochwertige Alternative zu dem “grossen unfletigen
sewischem sauffen und zenckischem haderischen spilen” (so
Georg Forster 1549, zitiert S. 93) geschätzt wurde.
Mehrstimmige Liebeslieder hatten einen wichtigen Platz
schon in der damaligen Jugendkultur. Oberflächlich bleibt
Groschs Analyse hinsichtlich der “Propagierung einer neuen
Moral” (S. 96) - der Historiker war es lange gewohnt, an
dieser Stelle die (inzwischen doch recht umstrittene)
“Sozialdisziplinierung” als Trumpf-As aus dem Ärmel zu
ziehen. Überhaupt kommt die Reformation als
mediengeschichtlicher Faktor so gut wie nicht vor.

Wenn ich recht sehe, liegt die Erforschung der Sozial- und
Kulturgeschichte der frühneuzeitlichen Musikpraxis fast
ausnahmslos in den Händen der Musikwissenschaftler, während
literarische Praktiken nicht selten auch aus
geschichtswissenschaftlicher Perspektive untersucht werden.
Groschs anregende Hinweise auf Freizeitverhalten und
Jugendkultur könnten solche musikhistorischen Studien
inspirieren.

Die großen Linien herauszuarbeiten ist wichtig. Trotzdem
möchte ich einige formale Mängel nicht unter den Tisch
fallen lassen. Im Literaturverzeichnis sind manche Lücken
und eine sehr selektive Berücksichtigung der nach 2009
erschienenen Arbeiten zu konstatieren. Dies betrifft
insbesondere den 2010 erschienenen wichtigen Sammelband
NiveauNischeNimbus, aus dem Grosch nur zwei Beiträge von
Andrea Lindmayr-Brandl und Nicole Schwindt ins
Literaturverzeichnis aufgenommen hat, nicht aber seinen
eigenen Aufsatz oder die buchgeschichtliche Studie von
Hans-Jörg Künast.

Ergänzend zu musikwissenschaftlichen Referenzwerken hätte
unbedingt das VD 16 zitiert werden müssen. Wenn häufig eine
unveröffentlichte Datenbank von Eberhard Nehlsen 2003 als
einziger bibliographischer Verweis angegeben wird (obwohl
manchmal “Nehlsen 2008f.” am Platz gewesen wäre), stellt
sich die Frage: Cui bono? Im Einzelfall hätte Grosch
gründlicher recherchieren müssen, was bei Nutzung von
Internetressourcen auch ohne weiteres möglich gewesen wäre.
Beispielsweise ist der älteste Einblattdruck von “Entlaubet
ist der Walde” (S. 156) ganz bestimmt kein Produkt von
Konrad Dinckmut (nicht: Dinckmuth) 1496. Der beigegebene
Holzschnitt wird von Matthäus Elchinger in Augsburg ca.
1523/30 verwendet, was einen Anhaltspunkt für die Datierung
liefert (vgl.
http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GWXI346A.htm ).
Seit 2002 liegt eine moderne Edition (Chronik der Bischöfe
von Würzburg Bd. 4, S. 280) der S. 49 nach Brednich
zitierten Chronik des Lorenz Fries vor.

Die mediengeschichtlich revolutionäre Ausweitung der
Quellenbasis durch Digitalisate - zu nennen sind vor allem
die Projekte der Bayerischen Staatsbibliothek (Musikdrucke)
und der Staatsbibliothek Berlin (Lieddrucke) - kommt bei
Grosch nicht vor. Er hat noch nicht einmal für die
Drucklegung die paar Internetadressen, die er nennt,
aktualisiert. Ein “Zugriff vom 24.10.2005" in einer 2013
gedruckten Publikation ist nicht gerade vorbildlich zu
nennen. Die schon etwas angejahrte Internet-Anthologie
http://www.lyrik-und-lied.de/, an der Grosch selbst
mitgearbeitet hat (auch in Bezug auf die Lieder seiner
Fallstudien), erwähnt er S. 108 nicht einmal. Schon
mindestens seit Ende 2009 steht ein Digitalisat von Hans
Judenkönigs Tabulaturbuch (1523) im Netz, das Grosch hätte
dazu verwenden können, die ungenaue Wiedergabe eines Zitats
(S. 74 nach Brown 1965) zu korrigieren.

Gleichwohl: ein wertvoller, angenehm straff geschriebener
Diskussionsbeitrag, der auch außerhalb der
Musikwissenschaft gelesen werden sollte.

Noch bis zum 30. November in Schweinfurt zu sehen.

https://www.schweinfurt-evangelisch.de/inhalt/die-sakristei-gehoerig


"Das erste Bibliotheksgesetz in der Geschichte von Rheinland-Pfalz wurde heute mit den Stimmen aller Fraktionen im Landtag verabschiedet."

http://mbwwk.rlp.de/einzelansicht/archive/2014/november/article/ein-kultur-und-bildungspolitischer-meilenstein/

http://www.corpusvitrearum.de/forschung/bildarchiv/auswahl.html

3075 Bilder von Glasmalereien bis ca. zur Mitte des 16. Jahrhunderts, anscheinend ohne Wasserzeichen, aber auch ohne Public-Domain- oder CC-Freigabe. Die Metadaten sind teilweise veraltet, so ist der CVMA-Band Südhessen bereits vor einigen Jahren erschienen.

Bei ICONCLASS erweist sich das GND-Prinzip als überlegen: Bei GND führt die Kennziffer mittels BEACON zu den Objekten, die so klassifiziert sind.

Obwohl die das Projekt tragenden Akademien Open Access unterstützen, war es bisher ärmlich, was im CVMA-Kontext im Netz zu sehen war:

http://telota.bbaw.de/cvma/ (Bilder mit Wasserzeichen)

Die Newsletter des Projekts, die auch wissenschaftliche Fachbeiträge enthalten, sind als PDFs bis Nr. 46 online:

http://www.corpusvitrearum.org/

Dort gibt es auch Bibliographien kostenlos.

Das CVMA UK enthält auch ein öffentliches Bildarchiv:

http://www.cvma.ac.uk/jsp/index.jsp

Unverständlich ist, wieso die anklickbare Karte in Deutschland nicht ebenso realisiert wurde.

Italien bietet eine Bilddatenbank an:

http://www.icvbc.cnr.it/bivi/

Scheibe aus Erbach

http://www.landesarchiv-bw.de/web/58105

Nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, im Weihnachtsurlaub forschen zu wollen.

https://achimlandwehr.wordpress.com/2014/11/19/29-histofloxikon-vierte-lieferung/

Die 4. Lieferung thematisiert:

Von der Vergangenheit eingeholt werden

Die Vergangenheit begraben

Ende der Geschichte

Es gab 743 Bewerbungen!

http://www.rhein-zeitung.de/region/panorama_artikel,-Jury-hat-entschieden-Burgenbloggerin-wird-%E2%80%9EWortwalz%E2%80%9C-Jessica-Schober-aus-Muenchen-.html
Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/948993967/
http://archiv.twoday.net/stories/948993544/

http://www.tanjapraske.de/2014/11/19/14-gruende-warum-museen-kein-social-media-brauchen/

Gilt so ähnlich auch für Archive ...

Das MDZ hat endlich eine Projektseite für die digitalisierten Handschriften spendiert.

http://goo.gl/VxdP6N

Bislang 21 Titel.


http://filstoria.hypotheses.org/11946

http://wiki-de.genealogy.net/Computergenealogie/2014/11#Digitalisierungsw.C3.BCnsche_ans_Archiv.21

http://www.museumsofindia.gov.in/

"National Portal and Digital Repository for Indian Museums"

Zoombare Abbildungen mit Wasserzeichen, keine Freigabe als Public Domain.

Nur ein Dokument aus dem im Stadtarchiv Reutlingen verwahrten Friedrich-List-Archiv, der durch ein Online-Findbuch erschlossen ist.

http://www.reutlingen.de/de/Kultur+Bildung/Stadtarchiv/Friedrich-List-Archiv

Via
http://zkbw.blogspot.de/2014/11/friedrich-list-archiv-im-stadtarchiv.html


 

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