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Der Aufsatz von Rüthing 2012

http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-8887.pdf

zeigt wenig Kenntnis seriöser Sagenforschung. Ich habe ihn trotzdem eingetragen auf der Wikisource-Seite zum "Ritter Gottfried":

https://de.wikisource.org/wiki/Ritter_Gottfried#Stofftradition

Zum "Ritter Gottfried" hat (ohne die westfälische Überlieferung) durchaus gründlich Eichenberger 2015 gearbeitet, weitgehend online unter:

https://books.google.de/books?id=5hJfCAAAQBAJ&pg=PA457

#erzählforschung

http://www.oeaw.ac.at/vid/research/histortslexikon.shtml

"Das Historische Ortslexikon ist eine statistische Dokumentation zur
österreichischen Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte und enthält Angaben über Bevölkerungs- und Häuserzahlen."

http://www.landesmuseum.at/datenbanken/digilit/?litnr=38707

Ein Aufsatz von Beatrix Bastl 1998 in den Wissenschaftlichen Arbeiten aus dem Burgenland, die weitgehend online zur Verfügung stehen.

http://www.landesmuseum.at/datenbanken/digilit/?serienr=6631

Das Imperial College zahlt durchschnittlich 1850 Pfund APC für Open-Access-Artikel, erläutert T. Reimer:

http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg56433.html

Zu APCs weltweit siehe aber:

http://walt.lishost.org/2015/09/the-gold-oa-landscape-are-facts-irrelevant/

"1,899 journals publishing 198,996 articles in 2014" nehmen weniger als 1000 Pfund APC.

Die Auszeichnung geht an die Irish Medical Times, die einen Bericht zu einem OA-Projekt zur Medizingeschichte denjenigen vorenthält, die - womöglich wahrheitsgemäß - beteuern, keine Mediziner zu sein.

http://practitioners.exeter.ac.uk/

Via
https://plus.google.com/+RichardPoynder/posts/hR8QTmd7Lit

medical_times

http://wjw-digital.de/blog/

Firmenblog

http://id.lib.harvard.edu/aleph/012777396/catalog

https://legacy.countway.harvard.edu/menuNavigation/aboutCountway/cooper.html

http://harvardcooper.blogspot.de/


Wien will ein neues historisches Museum:

http://www.nzz.ch/feuilleton/haus-der-unendlichen-vorgeschichte-1.18614904

https://siegelblog.hypotheses.org/158

#sphragistik

Die Briefe aus den Jahren 1559-1562:

http://edoc.unibas.ch/37866
http://edoc.unibas.ch/38297

Siehe auch
http://www.ub.unibas.ch/ub-hauptbibliothek/wir-ueber-uns/weiteres/amerbach-edition/
http://archiv.twoday.net/stories/1022432278/


Bonner Dissertation von Sarah Brasack 2015.

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:5-40139

http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:355-epub-323977

Dissertation (2015) von Deml, Isabell: "Die Arbeit befasst sich mit sprachlichen und textuellen Merkmalen der deutschen Wissenschaftssprache und zeigt ihre Entwicklung seit dem 18. Jahrhundert anhand einer Analyse der Textsorte „wissenschaftlicher Artikel“. Die untersuchten Artikel stammen aus vier wissenschaftlichen Disziplinen: Chemie, Physik, Deutsche Philologie und Geschichtswissenschaft."

Der Aufsatz von Andreas H. Zajic in MIÖG 2007 ist nun online:

http://documents.icar-us.eu/documents/2015/09/paper-vorbemerkungen-zu-einer-fruhgeschichte-des-dominikanerinnenklosters-imbach.pdf

Ellen Widders Aufsatz von 1991 ist online:

http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-9087.pdf

Digitalisate von

Rolevinck, Werner: De laude antiquae Saxoniae nunc Westphaliae dictae. [Köln: Arnold ter Hoernen, um 1475].

weist der GW nach via GND

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118749536

http://www.otz.de/web/zgt/politik/detail/-/specific/Behoerden-sollen-Akten-oeffnen-Thueringer-Datenschuetzer-will-Transparenzgesetz-1717433389

Fünf Bundesländer haben noch kein IFG. In Bayern ist überhaupt kein Gesetz geplant.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article146051142/Wie-Buergern-Informationsrechte-vorenthalten-werden.html

Mit dem Gesetzentwurf für Baden-Württemberg zeigt sich (nicht nur) Transparency International unzufrieden:

http://www.verbaende.com/news.php/Baden-Wuerttemberg-Mehr-Informationsfreiheit-wagen-Transparency-kritisiert-Gesetzentwurf-der-Landesregierung?m=105742

Entwurf:

https://im.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-im/intern/dateien/pdf/LIFG_GE.pdf

Update zu BW:

https://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=7424


http://www.heise.de/tp/artikel/46/46032/1.html

#gema

In den USA hat ein Gericht die Sorgfaltspflichten von Rechteinhabern unterstrichen, wenn diese Take-down-Forderungen erheben. Sie müssen im Einzelfall prüfen, ob "fair use" vorliegt. Viele halten die Entscheidung für weitreichend, andere nicht.

http://www.deutschlandradiokultur.de/lenz-vs-universal-music-das-dancing-baby-und-der-alltag-im.2156.de.html?dram:article_id=331506 m.w. N.

Urteilstext Lenz vs. Universal Music
http://www.scribd.com/doc/280946517/Opinion-From-United-States-Court-of-Appeals-9th-Circuit-Lenz-vs-Universal-Music

Die SZ porträtierte am 18. August 2015 das Münchner Wirtschaftsarchiv.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/firmen-geschichte-knopfhaendler-und-kunstschaetze-1.2612224

rassenhunde

http://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/dokumente-sind-gedaechtnis-buedingens_16063415.htm

Interview mit Vogel, der mit anderen zu Recht nicht locker lässt:

In den Teilen „Landesarchiv“ der Rentkammerarchive der drei Schlösser Büdingen, Meerholz und Wächtersbach, die vermutlich größten Teils im Bandhaus im Büdingen liegen, befindet sich die staatliche Überlieferung von etwa 60 Ortschaften im Wetteraukreis und Main-Kinzig-Kreis aus der Zeit von etwa 1680 bis etwa 1830. Es sind zum Beispiel Akten über Gemeindeangelegenheiten, Kirchen, Gemarkungen und so weiter, die mit Familienangelegenheiten nichts zu tun haben. Es handelt sich daher um die wichtigste Überlieferung aus älteren Zeiten von 60 Orten, darunter auch die Stadt Büdingen, ohne die deren ältere Geschichte nicht geschrieben werden kann.

Das Ministerium ignoriert augenscheinlich wichtige historische Fakten und behauptet weiterhin, dass die Landesarchive Privateigentum seien. Sie widerlegen das im Detail. Wo bleibt der öffentliche Aufschrei?

Die Ausführungen des Ministeriums sind schlicht Unsinn. Ein Rentkammerarchiv konnte bereits von seinem Begriff her kein Privateigentum sein. Die Archive der Rentkammern gehörten entweder zum Vermögen des Standesherrlichen Hauses oder des Staates.

Dass ein solcher Schwachsinn einem Landtag unterbreitet werden kann, ohne dass dies zu einem öffentlichen Aufschrei führt, ist in der Tat irritierend.

Der zynische Untertitel Ihres Buches lautet „Fortsetzung der Monarchie ins Hessen des 21. Jahrhunderts“. Ein Stück Einführung der Republik stünde noch aus, schreiben Sie. Was muss passieren, dass dies geschieht?

Die Monarchie wurde 1919 abgeschafft. Es wird aber so getan, als wenn dies für die vormals standesherrlichen Archive nicht gilt. Die „Landesarchive“ in den vormals standesherrlichen Archiven sind jetzt direktes Eigentum des Landes Hessen. Das Land hat die Pflicht, seine historischen Unterlagen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Hierfür ist das Ministerium für Wissenschaft und Kunst zuständig und hat sich entsprechend zu betätigen, statt Unsinn zu verbreiten. Punktum.


Siehe hier:
http://archiv.twoday.net/stories/1022438158/

Norman Ohlers These ist überzogen, findet:

http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article146544205/Wir-brettern-bis-alles-zusammenfaellt.html

Günstiger ist die FAZ dem Autor gestimmt:

"Norman Ohlers Buch ist aus allein schon militärgeschichtlicher Perspektive eines der interessantesten Bücher der letzten Jahre. Es ist deshalb so interessant, weil der Autor in Archiven Materialien gefunden, durchgesehen und miteinander in Beziehung gesetzt hat, die der Forschung bisher zum Teil nicht bekannt waren oder in ihr immer nur am Rande vorkamen. Im Militärarchiv in Freiburg hat er einen ganzen Ordner mit sanitätsdienstlichen Berichten über das Doping der Soldaten gefunden, genauer gesagt: den Methamphetamingebrauch beim Angriff auf Polen am 1. September 1939. Er hat Dokumente gefunden, die schon im April und Mai 1939 die ersten systematischen Drogenversuche der Militärgeschichte belegen. Im Bundesarchiv in Koblenz sah er den Nachlass von Hitlers Leibarzt Morell durch, darunter ein akribisches Verzeichnis der täglich verabreichten Medikamente. In Washington Protokolle der Verhöre, die der amerikanische Geheimdienst mit Morell führte."

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/rezension-der-totale-rausch-drogen-im-dritten-reich-von-norman-ohler-13799639.html

Siehe auch:

http://www.taz.de/!5232124/

http://www.deutschlandradiokultur.de/drogen-waehrend-der-nazizeit-mit-amphetaminen-in-den.1270.de.html?dram:article_id=331025

u.a.m.

http://www.br.de/radio/bayern2/bayern/bayernchronik/wuerzburger-staatsarchiv-verlegung-kitzingen-wider-willen-100.html

Siehe auch
http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Festung-Marienberg-Stadtarchive-Universitaetsarchive-Universitaetsbibliotheken;art735,8876217

"Mit jedem Tag, an dem am Waidmarkt weiter nach der Ursache für den Einsturz mehrerer Häuser gesucht wird, schwindet die Chance, jemanden zur Rechenschaft ziehen zu können. Denn wenn am 3. März 2019 kein Urteil gesprochen ist, bleibt ein schuldhaftes Vorgehen, das den Tod zweier Menschen nach sich zog, Bauten zerstörte sowie Geschichtszeugnisse von unglaublichem wissenschaftlichen Wert beschädigte, ungesühnt."

http://www.rundschau-online.de/koeln/koelner-stadtarchiv-anklagebehoerde-unter-zeitdruck,15185496,31838870.html

http://pic.vicinity.nl/w/1673/0f50617bbbef46e630f03d627e54ce9e/0/0

Aber niemand will sie lesen:

http://www.focus.de/politik/deutschland/terrorismus-olympia-attentat-von-1972-kein-interesse-an-geheimakten_id_4956379.html

http://www.hr-lavater.ch/2015/09/18/eidgenoessische-tagsatzung-zu-baden-sitzordnung-um-1675/


Gute Qualität, wasserzeichenfrei.

http://sammlung-online.kunsthalle-mannheim.de/eMuseumPlus

Kein Sharing, keine Nachnutzung, keine Feedback-Funktion usw.


Nachtrag zum Homo Naledi: Bei der Frühmenschenforschung sitzen Wissenschaftler nicht selten zu lange auf ihren Daten. Es "schade der Wissenschaft, wenn selbst die grundsätzlichen Erkenntnisse jahrzehntelang geheim blieben".

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/homo-naledi-wie-der-fund-unter-anthropologen-einen-streit-entfachte-a-1053162.html

Update:
http://archaeologik.blogspot.de/2015/09/homo-naledi-warnt.html

http://artincrisis.hypotheses.org/1318


https://filstoria.hypotheses.org/12418

http://digital.lb-oldenburg.de/ihd/periodical/pageview/293825

Ein Aufsatz aus dem Heimatkalender für das Oldenburger Münsterland 1952.

http://www.bibliometrie-pf.de/

Via
http://log.netbib.de/archives/2015/09/17/oa-zeitschrift-bibliometrie-praxis-und-forschung/

http://medienportal.univie.ac.at/uniview/forschung/detailansicht/artikel/open-access-publizieren-in-ueber-1600-springer-zeitschriften/

"Springer und das Bibliothekskonsortium in Österreich haben ein weitreichendes, neues Lizenzmodell "Springer Compact" mit dreijähriger Laufzeit ab Jänner 2016 vereinbart. Springer Compact verbindet die Nutzung von Inhalten auf SpringerLink mit der Möglichkeit, Open Access zu publizieren. Mitglieder erhalten Zugriff auf über 2.000 Springer- Zeitschriften und können in über 1.600 Springer Hybrid-Zeitschriften Open Access publizieren."

Update:
http://scilog.fwf.ac.at/artikel/2826/open-access-bei-springer-publizieren

https://netzpolitik.org/2015/wikimedia-und-mannheimer-museum-fuehren-musterprozess-um-digitalisierung-gemeinfreier-bilder/

Kaum Neues für Leser von Hilgers Blog.

https://wiki.bsz-bw.de/doku.php?id=fl-team:publikationen:dialog83-html

http://zkbw.blogspot.de/2015/09/portal-zur-agrargeschichte.html

"Bis jetzt hat das Deutsche Landwirtschaftsmuseum fünf seiner Sammlungen digitalisiert. Neben einer Traktorensammlung widmen sich die vier anderen digitalisierten Sammlungen der Agrargeschichte der DDR (Prospekte, Ersatzteilkataloge, Broschüren, Betriebsanleitungen und Prüfberichte). Insgesamt sind über 15.000 Seiten online abrufbar."

http://www.museum-digital.de/agrargeschichte/

Beispiel für so ein DDR-Prospekt-Schätzchen:

http://www.museum-digital.de/data/agrargeschichte/resources/documents/201408/03111611705.pdf

http://archaeologik.blogspot.de/2015/09/japan-fordert-seine-universitaten-auf.html

20100727 Nikko Tosho-gu Three wise monkeys 5965.jpg
20100727 Nikko Tosho-gu Three wise monkeys 5965“ von Jakub Hałun - Eigenes Werk. Lizenziert unter GFDL über Wikimedia Commons.


http://www.lto.de/recht/feuilleton/f/dissertation-plagiat-juristen-glanz-und-elend/ (Roland Schimmel, lesenswert auch zu weiteren Fällen
[ http://www.jurabilis.de/2015/09/17/Die-Tuecken-der-modernen-Doktoranden-IT-/ ]).

http://www.pnp.de/region_und_lokal/stadt_und_landkreis_passau/passau_stadt/1808714_Uni-Passau-Plagiats-Vorwurf-gegen-Jura-Professorin.html

Dass es sich um Unsinn hinsichtlich von OA handelt, stützt sich auf eigene Lektüre des inkriminierten urheberrechtlichen (!) Aufsatzes*. Dazu vielleicht demnächst mehr.

* "Ein Knauf als Tür": Open-Access-Verpflichtung durch Forschungsförderung vs. Gemeinfreiheitsgrenzen digitaler Wissenschaftskommunikation. In: JZ 2015, 221-232

Aus dem Abstract:

Die technisch noch nicht machbare ,,Ewigkeitsgarantie“
der open data ist die Achillesferse der Open Access-Bemühungen. Gerade den geisteswissenschaftlichen artibus ingenuis bleiben daher gute Bücher und gedruckte Nachschlagewerke unverzichtbar.


Da ist es müßig zu fragen, wie die Achillesferse der Autorin beschaffen ist ...

Ihre Vorlage hinsichtlich des inkriminierten Satzes: "Der urheberrechtliche Begriff der Wissenschaft hat mit methodengerechter Wahrheitssuche und intrinsischer Wahrheitsliebe nichts zu tun."
http://www.jipitec.eu/issues/jipitec-4-2-2013/3747/peukert-urheberrecht.pdf

Von der Fachöffentlichkeit offenbar weitgehend unbemerkt ist MALVINE (malvine.org) nach 15 Jahren Betrieb vom Netz genommen worden, wie mir die SBB bestätigte. In anderer Zusammensetzung von Katalogen könne man aktuell im CERL-Portal übergreifend recherchieren:
http://cerl.epc.ub.uu.se/sportal/

BNF Lat. 3503

http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b10721197s/f5.item

Zu diesem Werk siehe meine Miszelle:

Klaus Graf: Der Zisterzienser Adam von Perseigne und das Speculum virginum. In: Ordensgeschichte vom 8. September 2013
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5570

Perseigne, Adam von (OCist)
GND
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=100935265

http://www.glossaria.eu/ngml/

BLB Karlsruhe St. Blasien 77

http://digital.blb-karlsruhe.de/id/3007002

Johann Georg Estor führte in seiner Liste von Schutzpatronen auch einige "echte" Stadtpatrone, die nicht zugleich Kirchenpatrone sind, auf. Etwa die Märtyrer Galenus und Valenus in Geldern oder in Aachen Karl den Großen.


https://basedow1764.wordpress.com/2015/09/16/virtuelle-reise-durch-die-hoehle-von-lascaux/

http://www.welt.de/politik/deutschland/article146327565/Zollbeamte-finden-Polizeiakte-von-Joschka-Fischer.html

http://www1.wdr.de/studio/bonn/themadestages/muffendorf-110.html
http://www1.wdr.de/studio/bonn/themadestages/muffendorf-update-100.html

"Die Substanz ist bis ca. 1936 von Bayer-Dormagen als Pflanzenschutzmittel hergestellt worden. Das Mittel hieß damals DNOK."

An die 150 Seiten:

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/BKM/2015/2015-09-15-kgsg-entwurf-online.pdf

Heute erhielt ich einen Hinweis auf den Katalog 136 des Kölner Auktionshauses Venator & Hanstein

http://www.venator-hanstein.de/kataloge/aktuelle-kataloge/katalog-136/

Am 25. September 2015 sollen Stücke aus der Bibliothek des 1922 wiederbegründeten Zisterzienserklosters Himmerod in der Eifel unter den Hammer kommen. Es heißt auf der Website dazu:

Reich ist das Angebot ‚Alte Drucke‘ an Inkunabeln aus dem Kölner beziehungsweise rheinischen Raum. Einige dieser Titel stammen aus dem Kloster Himmerod, das sich von alten Buchbeständen trennt. Darunter sind Werke von Caesarius von Heisterbach, Albertus Magnus, ein Sammelband mit 3 Kölner Inkunabeln und andere Frühdrucke. Herausragend in diesem Bestand ist die Pergamenthandschrift ‚Glossatura maior super epistolas Pauli apostoli‘ des Petrus Lombardus. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde der Text wohl in der Diözese Trier geschrieben und mit großen romanischen Initialen versehen (30.000 €).

Im PDF des Katalogs gibt es ein Registerstichwort Himmerod:

http://venator-hanstein.de/assets/Pdfkataloge/Katalog_136.pdf

Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass die Abtei sich von höchst schützenswertem Kulturgut trennt, nämlich von Resten der HISTORISCHEN Klosterbibliothek, die offenbar Eingang in die kaum bekannte Büchersammlung des heutigen Konvents gefunden haben. Die einzige mittelalterliche Handschrift des Klosters, die jetzt als Nr. 708 zum Verkauf steht, wurde 1952 für die Abtei erworben.

Petrus Lombardus: Glossatura maior super epistolas Pauli apostoli. Mittelrhein od. Diözese Trier (?), 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Lateinische Handschrift auf Pergament. 335 Bll. (30.000 Euro)

Ein Sammelband Nr. 698 mit altem Besitzvermerk aus Himmerod enthält sogar eine Inkunabel von 1478 - dem GW ist der Standort Himmerod unbekannt! Die Inkunabel Nr. 680 wurde 1597 für Himmerod erworben. Ebenfalls alter Himmeroder Besitz: die Schedel-Chronik Nr. 700. Laut Register soll auch die Caesarius-Inkunabel Nr. 669 mit lateinischer Handschrift (!) angebunden aus Himmerod stammen (das Register führt etliche Stücke auf, in deren Beschreibung von Himmeroder Provenienz nichts steht). Ein alter Besitzvermerk verweist nicht auf Himmerod - womöglich sind einige Stücke wie die Handschrift im Handel erworben worden. Laut Register ebenfalls aus Himmerod: ein Sammelband mit drei Kölner Inkunabeln Nr. 698. Macht nicht weniger als sieben Inkunabel-Titel!



Die Bestätigung, dass die Abtei verantwortlich ist, gibt am Telefon der Bibliothekar des Klosters Pater Ignatius, dessen Durchwahl mir die Klosterpforte ohne weiteres gibt. "Das ist unsere Entscheidung, das wir das tun wollen", sagt er mir. Als Begründung führt er an: Weder können wir die Bücher angemessen aufbewahren noch präsentieren und es gibt auch kein explizites wissenschaftliches Interesse an ihnen. Weitere Auskünfte will er nicht geben, und woher ich überhaupt seine Durchwahl hätte. Von der Telefonzentrale! "Denen werd ich was erzählen!"

Der Abt Dr. Johannes Müller, dessen Durchwahl Pater Ignatius mir gibt, geht nicht an seinen Anschluss. In Fulda erreiche ich Frau Dr. Sorbello Staub von der Arbeitsgemeinschaft-Katholisch-Theologischer Bibliotheken Landesgruppe Rheinland-Pfalz, die mir wortreich versichert, dass man den Ordensbibliotheken nichts vorschreiben könne, und selbst in den Diözesen hätte die Durchsetzung der Richtlinien zu den Altbeständen durch Publikation in den Amtsblättern vielerorts keine Priorität. Sie sagt aber, dass es auf der Verbandstagung morgen in Berlin eine Krisensitzung geben werde und ich eine Presseerklärung erhalten würde (wenn sich die AG denn überhaupt traut, öffentlich Stellung zu nehmen, möchte ich ergänzen). Sie bittet daher abzuwarten.

Es geht um die "Regeln für den Umgang mit bibliothekarischem Altbestand"

http://www.akthb.de/altbestandskommission.html
http://archiv.twoday.net/stories/16585490/
http://archiv.twoday.net/stories/453138938/
http://archiv.twoday.net/stories/444874674/
usw.

Diesen Regeln schlägt aus meiner Sicht die jetzt anstehende Himmeroder Verscherbelung ins Gesicht.

Gab es Kontakte zu den Altbestandsbibliotheken in Trier, wo sich ja die größten Reste der historischen Klosterbibliothek Himmerods befinden sollen? In der Stadtbibliothek ist Professor Embach erst nächste Woche wieder da.

Im Landesbibliothekszentrum RLP habe ich auf Anhieb auch kein Glück, aber freundlicherweise ruft mich die Leiterin Frau Dr. Gerlach aus ihrem Urlaub zurück. Sie habe von der Causa erst kurz vor der Veröffentlichung des Katalogs vor etwa zweieinhalb Wochen erfahren. Man werde alles tun, dass die Handschrift in öffentlichen Besitz gelange. Fragen nach dem Kulturgutschutzgesetz weicht sie aus. Siehe dazu

http://archiv.twoday.net/stories/1022464331/

Es wird deutlich, dass die frühneuzeitliche Provenienz Himmerod gegenüber der mittelalterlichen Handschrift kaum Chancen hat, auch wenn Gerlach zur Causa Himmerod beteuert: "Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter". Man bemühe sich nach Kräften um eine Lösung.

Informationen zum Altbestand der heutigen Klosterbibliothek habe ich im Netz auf die Schnelle nicht gefunden. Es gibt keinen Eintrag im Handbuch der historischen Buchbestände, und auch die Handschrift ist im Handschriftencensus Rheinland-Pfalz nicht erfasst.

Die Literatur zur Klosterbibliothek versammelt

http://www.cistopedia.org/index.php?id=8378

Zu den in alle Welt verstreuten mittelalterlichen Handschriften des bis 1802 bestehenden Klosters forschte vor allem Ambrosius Schneider OCist (1911-2002). Er würde sich wohl im Grab umdrehen!

Ein Text aus seiner Feder in Bearbeitung:

http://abteihimmerod.de/abtei-zisterzienser-kloster-himmerod_eifel-mosel/abtei/abtei-kloster/zisterzienser/scriptorium-abtei-himmerod/

Zur mittelalterlichen Klosterbibliothek siehe auch

http://www.klosterlexikon-rlp.de/eifel-ahr/grosslittgen-kloster-himmerod/archivalien-und-literatur.html

Schneiders Aufsatz von 1952 mit Liste der damals ermittelten Handschriften im Bulletin der Rylands-Library:

https://www.escholar.manchester.ac.uk/uk-ac-man-scw:1m2017

Erst gestern erwähnte ich das hochrangige Speculum virginum aus Himmerod, heute in Baltimore und auch online einsehbar:

http://archiv.twoday.net/stories/1022473555/

Der Trierische Volksfreund, die lokale Tageszeitung, hat von den Verkäufen noch nichts mitbekommen. Er weist aber auf eine aktuelle Ausstellung hin.

Die Ausstellung "Reichtum durch Armut" zur Geschichte des Zisterzienserklosters Himmerod ist von Freitag, 11. September (Vernissage um 17 Uhr), bis zum 31. Januar in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus in Wittlich, Neustraße 2, zu sehen.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/kultur/Kultur-Ausstellung-Reichtum-durch-Armut-Aufstieg-und-Fall-der-Zisterzienserabtei-Himmerod;art764,4311388

2011 musste das Kloster Insolvenz anmelden

http://www.swr.de/landesschau-rp/erfolgreicher-neustart-nach-der-insolvenz-kloster-himmerod-sieht-positiv-in-die-zukunft/-/id=122144/did=13957088/nid=122144/8ochx8/index.html

soll sich aber dank eines Freundeskreises auf dem Weg der Besserung befinden. Gern hätte ich den Vorsitzenden Dr. Thomas Simon zu den Verkäufen befragt, aber nur die Mailbox ist verfügbar.

Soweit ein vorläufiger erster Bericht, aber auch weitere Stellungnahmen würden nichts an meiner Bewertung ändern, dass es sich um einen dicken fetten Skandal im Bereich der katholischen Altbestandsbibliotheken handelt und um einen klaren Verstoß gegen die "Regeln" zum Umgang mit Altbeständen, die für alle Mitgliedsinstitutionen der AKthB unbedingt verbindlich sein sollte - Publikation im Amtsblatt oder durch die Ordensoberen (die Zisterzienser sind ja ein exemter Orden) hin oder her.

Unabhängig davon, wie die Stücke aus der historischen Klosterbibliothek in das Eigentum der heutigen Zisterzienserabtei gelangt sind, handelt es sich um einen als GESCHICHTSQUELLE schützenswerten Ensemble-Rest, den ich als Kulturdenkmal bezeichnen möchte, nämlich als Sachgesamtheit, "an deren Erhaltung und Pflege oder wissenschaftlicher Erforschung und Dokumentation aus geschichtlichen, wissenschaftlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht" (§ 3 Denkmalschutzgesetz RLP). Es geht also nicht nur um die eine mittelalterliche Handschrift, sondern um die Reste der frühneuzeitlichen Klosterbibliothek.

Wahrscheinlich hätte man ohne größere finanziellen Einbußen - die hochinteressante Dissertationensammlung Nr. 193 ist gerade einmal mit 300 Euro angesetzt! - für das marode Kloster in Zusammenarbeit mit dem Land Rheinland-Pfalz oder anderen Geldgebern (Stiftungen) eine gute Lösung erzielen können, die den schützenswerten Altbestand der Klosterbibliothek als Gesamtheit in eine öffentlich zugängliche Bibliothek überführt. Wenn man denn in Ruhe und ohne Zeitdruck schutzorientiert verhandelt hätte! Es hätte mit Sicherheit andere, sozialverträgliche Wege gegeben, Geld aus der Klosterbibliothek zu erwirtschaften. Eigentum verpflichtet - aber offenbar nicht die Himmeroder Zisterzienser!

Es ist eine Ungeheuerlichkeit, wie die Eifel-Abtei sich so von ihrer Tradition verabschiedet und kaltschnäuzig die Zerstreuung der in ihrer Bibliothek bisher sorgsam bewahrten Bände aus der historischen Klosterbibliothek durch das Auktionshaus Venator & Hanstein (das natürlich keine Skrupel kennt) veranlasst. War es nicht schlimm genug, dass die kostbaren mittelalterlichen Handschriften in alle Welt versprengt wurden? Wer so mit Kulturgut umgeht, verdient keinen Cent öffentlichen Zuschuss etwa bei Baumaßnahmen oder in anderen Kontexten! Alle Freunde zisterziensischer Kultur (zu denen ich mich zähle) können nur den Kopf schütteln, mit welcher Dreistigkeit man sich in Himmerod über die kircheninternen Bemühungen um einen Kulturgutschutz - siehe z.B.

http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_commissions/pcchc/documents/rc_com_pcchc_19940319_biblioteche-ecclesiastiche_en.html -

hinwegsetzt. Pfui Teufel!

Nachtrag: Aus Himmerod. Eine Festgabe ... (1972), S. 35: Die neue Bibliothek kam durch Schenkungen und Käufe zusammen, sie zählte damals ca. 35.000 Bände.

https://pbs.twimg.com/media/CO99fm1WUAEpL1u.jpg

Eine Zuschrift per Mail:

kann man gegen diese Zerschlagung etwas unternehmen?

Ich bin selbst (passives) Mitglied im Förderverein der Abtei
und bin zutiefst entsetzt über dieses Vorgehen.

Ich hab einen Brief an die Abtei und an den Förderverein geschrieben,
in dem ich auch androhe, meine Mitgliedschaft aufzukündigen.
Das wird natürlich nichts bewirken, aber ich kann so etwas ja auch nicht so einfach hinnehmen.
Ich bin mal gespannt, ob ich überhaupt eine Antwort erhalten werde.


Update:
http://archiv.twoday.net/stories/1022476053/


Die Dissertation von Marco Brösch 2011 ist online unter:

http://ubt.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2015/921/

Mehrfach ist in der Sekundärliteratur zu lesen, dass Konrad von Hirsau, den ich ja als Peregrinus Hirsaugiensis bezeichne, zwar den 'Accessus ad auctores' und weitere Schriften verfasst habe, aber nicht notwendigerweise auch das 'Speculum virginum' (SV). Unglücklich formulierte im Verfasserlexikon (²5, 1985, Sp. 205) Robert Bultot unter Nr. 1 der Werkliste zum SV, die Verfasserschaft Konrads von Hirsau sei "noch nicht allgemein anerkannt". Richtig ist: Es unterliegt keinem Zweifel, dass alle dort aufgeführten Schriften demselben geistlichen Autor angehören, also auch das SV. Ob man diesen mit einem Hirsauer Benediktiner Konrad identifizieren darf, wird man wohl mit Marco Rainini: Corrado di Hirsau e il "Dialogus de Cruce". Florenz 2014 bejahen dürfen.

Die folgende Zusammenstellung knüpft an frühere Beiträge von mir zum SV an, siehe zuletzt:

http://archiv.twoday.net/stories/1022415045/

Die Überlieferung des "Speculum virginum" wurde von Jutta Seyfarth in ihrer Edition (CCCM 5, 1990) zusammengestellt. Bei der Überprüfung und Ergänzung der Angaben ist es nötig, Vollhandschriften und Exzerpthandschriften voneinander zu trennen und letztere von der Rezeption in eigenständigen Werken. Seyfarth hat dagegen 5 Gruppen gebildet (S. 56*-123*):

I. Lateinische Handschriften, die dem Stemma zugrundeliegen (10)
II. Lateinische Handschriften, die dem Stemma eingeordnet sind (19)
III. Auszüge, Fragmente, Nachrichten über verschollene Handschriften (7)
IV. Handschriften mittelniederländischer, bzw. volkssprachlicher Übersetzungen (26)
V. Druckausgaben (2)

IV und V habe ich bereits bearbeitet, zu III habe ich schon Hinweise zu einzelnen Textzeugen publiziert. Gruppe I besteht nur aus Vollhandschriften (auch wenn im Einzelnen Textverlust vorliegt), während aus Gruppe II (19 Handschriften) fünf Handschriften (E, Fl = St. Florian CSF XI, 370, Me = Melk 2, Pe, Re= Reims 611) als Exzerpt-Überlieferung zu entfernen sind. E und Pe überliefern einen eigenständigen Text als Ableitung des SV, "De proprietate vitiorum et virtutum", für den ich zwei weitere Handschriften nachweisen konnte in:

http://archiv.twoday.net/stories/1022415045/

Von den 24 Vollhandschriften wies Matthäus Bernards bereits 23 nach. Seyfarth konnte nur C2 = Leipzig, UB, Ms. 666 beibringen. Eine bisher unbekannte Vollhandschrift ist mir noch nicht begegnet, Neufunde habe ich nur für die noch ausstehende Gruppe der Fragmente, Exzerpte und Nennungen in Bibliothekskatalogen o.ä.

Die Handschriftenliste ist ein einfacher Census, geordnet nach dem Alter der Handschriften. Hinter der Signatur stehen das Siglum bei Seyfarth und die Seitenzahl(en) ihrer Beschreibung. Signaturen von Einzelblättern werden nicht angegeben (das betrifft K und M). Verlinkt sind vor allem Digitalisate und Katalogeinträge. Angegeben ist die Datierung - in der Regel nach nach Seyfarth, deren paläographische Datierungen noch der Überprüfung harren (siehe ihre Fehldatierungen zu den beiden Leipziger Handschriften) - und die Provenienz.

Zu den Bildern muss auf die Angaben bei Seyfarth S. 133* und 137* und bei den jeweiligen Handschriften verwiesen werden. Zu den Handschriften der Gruppe I gibt es S. 134* eine Tabelle zu den genauen Blattangaben der 12 großen Bilder, die Seyfarth wie folgt benennt:

1: Wurzel Jesse
2: Mystisches Paradies
3: Lasterbaum
4: Tugendbaum
5: Humilitas-Superbia
6: Quadriga
7: Kluge und Törichte Jungfrauen
8: Drei Grade
9: Fleisch und Geist
10: Aufstieg auf der Leiter
11: Maiestas domini
12: Weisheitstempel

Außerdem gibt es kleine Autorenbilder von Peregrinus und Theodora sowie Handzeichen für die drei Stände. Bild 11 zeigt den Autor vor dem Weltenherrscher.

Komplette Bebilderung registrierte Seyfarth für: L, K, T 1, B, Z (aus Gruppe 1), D1, D2 (aus Gruppe 2). Raum für nicht ausgeführte Bilder war vorgesehen in: W, A2, Dü, P. Ganz ohne den Bilder-Zyklus blieben nur F und O, aber selbst diese Handschriften sind mit je einer Federzeichnung illustriert.

Der Bilderzyklus wurde also von den Schreibern als wichtige Beigabe zum Text aufgefasst, der in den meisten Handschriften wenigstens in lückenhafter Form erhalten blieb.

Vollhandschriften des Speculum virginum

[1] London, BL, Arundel 44 (L, S. 56*-60), 1140/50, aus Eberbach OCist
Beschreibung und Bilder:
http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/record.asp?MSID=7952&CollID=20&NStart=44

[2] Köln, HA, W 276a (K, S. 60*-63), Mitte 12. Jahrhundert, wahrscheinlich aus dem Augustinerchorfrauenstift St. Maria in Andernach
Digitalisat (SW-Mikrofilm)
http://historischesarchivkoeln.de/de_DE/dokument/1618872/Best.+7010+276A+
Joachim Vennebusch 1986
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0089_b157_jpg.htm
Zur Beziehung zu Maria Laach OSB
http://personendatenbank.germania-sacra.de/books/view/41/93

[3] Rom, BV, Pal. lat. 565 (V, S. 63*-65*), um 1155, aus dem Augustinerchorherrenstift Frankenthal
Digitalisat
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_565

[4] Trier, Bistumsarchiv, 95/132 (M, S. 71*-75*), um 1200, aus St. Matthias in Trier OSB
Digitalisat
http://stmatthias.uni-trier.de/ bzw.
http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Fzimks68.uni-trier.de%2Fstmatthias%2FTBA0132%2FTBA0132-digitalisat.xml
Petrus Becker 1996
http://personendatenbank.germania-sacra.de/books/view/44/133

[5] Würzburg, UB, M.p.th. f. 107 (W, S. 76*f.), Ende 12./Anfang 13. Jh., aus Ebrach OCist
Hans Thurn 1970
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0082_b030_jpg.htm
Siehe auch den Katalog der Pergamenthandschriften in Ebrach von 1789:
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433069121923?urlappend=%3Bseq=192

[6] Troyes, BM, 413 (T2, S. 67*f.), Anfang 13. Jahrhundert, Skriptorium: Clairvaux (?), aus Mores OCist
Bilder (mit Datierung 1. Viertel 13. Jahrhundert):
http://initiale.irht.cnrs.fr/ouvrages/ouvrages.php?imageInd=1&id=4767

[7] Berlin, SB, Phill. 1701 (B, S. 68*f.), Anfang 13. Jahrhundert, aus Igny OCist
Valentin Rose 1893
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0709_c0133_jpg.htm (mit Wiedergabe des Widmungsbriefs und Erörterungen zum Verfasser)
Joachim Kirchner 1926
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0599_b0064_jpg.htm
Haenel 1830 schreibt das Speculum virginum der damals in Middlehill befindlichen Handschrift Hugo von Folieto zu. Damit ist mindestens einer der “alii” gefunden, denen der Katalog der Arundel-Handschriften 1840 diese Verfasserangabe zuweist, siehe Seyfarths Einleitung S. 50*.
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433069136749?urlappend=%3Bseq=452
So aber schon zur gleichen Handschrift ein Katalog 1769
http://books.google.de/books?id=Gk8VAAAAQAAJ&pg=PT111

[8] Zwettl, Zisterzienserstift, 180 (Z, S. 75*f.), 1. Drittel 13. Jh., aus Zwettl OCist
http://manuscripta.at/?ID=31791 (Peregrinus de Oppeln!)
http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/16/html/1338.htm (1. V. 13. Jh.)
Abschrift (18. Jh.) im Nachlass der Brüder Pez
Melk, Benediktinerstift, 395, S. 223-517
Digitalisat der Abschrift:
http://unidam.univie.ac.at/id/448686

[9] Baltimore, Walters Art Gallery, W 72 (H, S. 70*f.), Anfang bis Mitte 13. Jahrhundert, aus Himmerod OCist
Digitalisat
http://www.thedigitalwalters.org/Data/WaltersManuscripts/html/W72/description.html (1. Viertel 13. Jahrhundert)

[10] Leipzig, UB, 665 (C1, S. 82*f.), 3. Viertel 13. Jahrhundert (Seyfarth: Mitte 14. Jahrhundert)
Die Datierung aus der Beschreibung von Anette Löffler 2002, die mir die UB Leipzig freundlicherweise zur Verfügung stellte. Löffler: "Bislang vermutete Provenienz aus Altzelle nicht aufrechtzuerhalten (z.B. Fehlen der charakteristischen Besitzvermerke, kein Nachweis im Altzeller Bibliothekskatalog von 1514: das dort unter Pulp. O, Nr. 10 vermerkte SV ist Ms 820: Conradus de Saxonia, Speculum beatae Mariae virginis). Aufgrund Schrift und Illumination Entstehung in Mitteldeutschland wahrscheinlich; Schriftähnlichkeiten mit dem Landgrafenpsalter lassen an eine Entstehung in derselben Schreibschule denken." (Altzelle OCist!)
Robert Bruck 1906
https://archive.org/stream/diemalereieninde00bruc#page/232/mode/2up

[11] Leipzig, UB, 666 (C2, S. 83*-85*), 4. Viertel 13. Jahrhundert (Seyfarth: 1. Hälfte 14. Jahrhundert), aus Chemnitz OSB (Löffler: "Ms stammt aus dem Benediktinerkloster Chemnitz, vgl. radierter Besitzvermerk des 13. Jhs. (nur sehr schwer unter UV-Lampe erkennbar) auf 1v: Iste liber est sancte Marie uirginis et sancti Benedicti confessoris in Kemnicz").

[12] Arras, BM, 282 (A1, S. 78*f.), 2. Hälfte 13. Jahrhundert, aus St. Vedastus in Arras OSB
Catalogue général 1872
http://books.google.de/books?id=HYBWAAAAcAAJ&pg=PA374

[13] Troyes, BM, 252 (T1, S. 65*f), um 1300, aus Clairvaux OCist
Bilder:
http://www.enluminures.culture.fr/public/mistral/enlumine_fr?ACTION=CHERCHER&FIELD_98=REFD&VALUE_98='Troyes%20-%20BM%20-%20ms.%200252'&DOM=All
http://bvmm.irht.cnrs.fr/consult/consult.php?reproductionId=6755
Digitalisat (kaum benutzbar):
https://www.bibliotheque-virtuelle-clairvaux.com/manuscrits/
Die Handschrift war bereits online laut
http://www.univ-nancy2.fr/MOYENAGE/UREEF/MUSICOLOGIE/CMN/FT.htm

[14] Prag, Metropolitankapitel, N 23 (P, S. 98*f.), Mitte 14. Jahrhundert, aus dem Augustinerchorherrenstift Glatz
Anton Podlaha 1922
http://147.231.53.91/src/index.php?s=v&cat=36&bookid=367&page=405

[15] Mainz, StadtB, II 173 (F, S. 90*-92*), 1. Viertel 15. Jahrhundert
Abbildung der Federzeichnung Bl. 256v:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aus_dem_Haupt_Christi_erwachsen_die_sieben_Geistesgaben.jpg

[16] Burgsteinfurt, SchlossB bzw. Bentheim’sches Archiv, C 35 (S, S. 101*f.), 1430, aus dem Augustinerchorherrenstift Frenswegen
Signatur (Seyfarth: Cod. 4) nach Irene Stahl 1994
http://books.google.de/books?id=7K_1EoPIYtoC&pg=PA41

[17] Burgo de Osma, Kathedralbibliothek, 53 (Bu, S. 81*), 1434, geschrieben wahrscheinlich in Spanien
Timoteo Rojo Orcajo 1929
http://bibliotecadigital.jcyl.es/i18n/catalogo_imagenes/grupo.cmd?path=10068716

[18] Innsbruck, UB, 742 (I, S. 94*f.), 1437, geschrieben von “Johannes de Aschaff rector Odernhemensis ecclesie” (Gau-Odernheim), Frankfurter (?) Einband
http://manuscripta.at/?ID=29414

[19] Darmstadt, ULB, 529 (D1, S. 85*f.), Westdeutschland (?), um 1460
Kurt Hans Staub 1979
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0015_a144_JPG.htm

[20] München, SB, Clm 3561 (O, S. 96*-98*), 1461 von Sigismund Gossembrots Hand, der auch einen Teil des Speculum virginum schrieb, Niederschrift in Augsburg
Erwin Rauner
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31722731
Rehm 1994
http://bookview.libreka.de/bookviewer/9783873204287/151
Digitalisat (SW):
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00103127/image_9

[21] Darmstadt, ULB, 738 (D2, S. 86*f.), Ende 15. Jahrhundert, aus dem Birgittenkloster Sion in Köln
Kurt Hans Staub 1979
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0015_a172_JPG.htm
Die in diesem Kloster lebenden Zisterzienserinnen nannten ihr Kloster im Mittelalter auch Speculum virginum!

[22] Düsseldorf, ULB, B 124 (Dü, S. 87*f.), dieser Teil um 1500, aus dem Kreuzherrenkloster Düsseldorf
Digitalisat:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/man/content/titleinfo/6271196 (mit Link zum Eintrag im gedruckten Katalog von Agata Mazurek und Joachim Ott 2011)
-
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31181180

[23] Köln, HA, GB 2° 155 (G, S. 93*f.), um 1520, aus dem Kreuzherrenkloster Köln
Joachim Vennebusch 1976
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0037_b127_JPG.htm
Digitalisat (SW-Mikrofilm)
http://historischesarchivkoeln.de/de/lesesaal/verzeichnungseinheit/171982/Best.+7002+155

[24] Arras, BM 916 (A2, S. 79*f.), 1628 aus St. Vedastus in Arras OSB, Abschrift von A1
Catalogue général 1872
http://books.google.de/books?id=HYBWAAAAcAAJ&pg=PA281

Auswertung

Komplettdigitalisate gibt es für acht der 24 Vollhandschriften. Zu Leipzig 665 ist ein Digitalisat angekündigt.

Aus der Zeit vor 1200 stammen die ersten drei Handschriften, vielleicht auch Nr. 4. Seyfarth hat sich dagegen entschieden, in der Londoner Handschrift L ein Autograph des Verfassers zu sehen. Das wurde in der Forschung akzeptiert, aber nicht kritisch überprüft. Felix Heinzer hat seine Vermutung, es handle sich bei L um ein Produkt des Hirsauer Skriptoriums, zurückgezogen.

Dreizehn Handschriften sind bis ca. 1300 entstanden, eine stammt aus dem 14. Jahrhundert. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden vier Handschriften geschrieben, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und bis ca. 1520 fünf. Eine späte Abschrift entstand 1628.

Die Wiederentdeckung des Textes im 15. Jahrhunderts stand im Zeichen der "devotio moderna". Siehe auch

http://archiv.twoday.net/stories/1022385921/

Die heute in Burgsteinfurt befindliche Handschrift entstand im Stift Frenswegen der Windesheimer Chorherren. Aus dem Köln-Düsseldorfer Raum stammen von diesen fünf späten Handschriften drei. Eine schrieb Sigismund Gossembrot

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=103086838

in Augsburg. Dem Stemma bei Seyfarth S. 130* zufolge gehört seine Handschrift zu einer Gruppe mit Innsbruck (I) und Mainz (F) - sie gehen auf H zurück. Ebenso stehen sich D2 (Köln) und Dü (Kreuzherren Düsseldorf) nahe, während D1 mit C1 und C2 zu einer ganz anderen Handschriftengruppe gehört. Zu wieder einer anderen Gruppe gehört das aus dem Kölner Kreuzherrenkloster stammende G (Ableitung von K). Es ist aber sicher kein Zufall, dass die wichtige Textsammlung zu Peregrinus Hirsaugiensis/Konrad von Hirsau im Kölner Cod. GB 4° 206

http://historischesarchivkoeln.de/de/dokument/1515357/Best.+7004%2B206%2B

(sie entspricht in etwa dem Eberbacher "Peregrinus minor") ebenfalls im Kreuzherrenkloster zu Köln entstand.

Von den bis ca. 1300 zu datierenden Handschriften sind fünf rheinländischer Provenienz, vier stammen aus Frankreich, zwei aus Sachsen/Mitteldeutschland und je eine aus Franken (Ebrach) und Österreich (Zwettl). Man muss allerdings beachten, dass bei diesen frühen Handschriften fast nie der Schreibort sicher feststeht. Gesichert ist für V das Skriptorium von Frankenthal. Bei T1 und T2 hat Goggin Niederschrift in Clairvaux vermutet.

Die Handschriften des 15./16. Jahrhunderts gehören überwiegend dem westdeutschen Raum an, was wieder auf die devotio moderna verweist. Der einzige Ausreißer (Gossembrot in Augsburg) ist aber eine Ableitung der Himmeroder Handschrift H.

Bei den ältesten Handschriften stellt sich natürlich die Frage, ob der heutige Überlieferungsbefund Schlüsse auf die Entstehung des Werks zulässt. Die erhaltenen Textzeugen bis ca. 1300 stammen nicht aus hirsauischen Klöstern (sieht man von Chemnitz ab) und auch nicht aus Schwaben. Es dominieren eindeutig die Zisterzienser und der mittelrheinische Raum. Dies muss aber keineswegs den Entstehungskontext bezeichnen. Bei den anderen Werken des Peregrinus sind die benediktinischen Bezüge deutlicher.

Dass K in Andernach entstanden ist (und auch das Werk, wie die italienische Wikipedia suggeriert:

Speculum virginum. (9 maggio 2015). Wikipedia, L'enciclopedia libera. Tratto il 15 settembre 2015, 00:11 da http://it.wikipedia.org/w/index.php?title=Speculum_virginum&oldid=72687933 ) ist alles andere als gesichert. Unterschlagen werden die deutlichen Hinweise auf das benediktinische Kloster Laach (siehe oben).

Wie voreingenommen Bernards 1951 die Frage anging, kann man dem Digitalisat

http://www.dilibri.de/rlb/periodical/pageview/219432

entnehmen. Seyfarth hat sich Bernards Ansichten angeschlossen und die Augustinerchorherren favorisiert. Glücklicherweise kam es mit den Arbeiten von Mews und dann von Rainini zu einer Rückkehr zu "Konrad von Hirsau". Die Aussage der Texte des Peregrinus-Korpus verweist auf einen Mönch als Autor, nicht auf einen Regularkanoniker, und im SV VIII Zeile 760 wird Benedikt als sanctus pastor noster angesprochen, dessen Regel für die Dialogpartnerin Theodora verbindlich ist (vgl. ²VL 9, Sp. 69).

Die Verbreitung der frühesten Handschriften legt eine Entstehung des SV im benediktinischen Kontext gewiss nicht nahe, sie schließt sie aber auch nicht aus. Vermutlich haben im 12. Jahrhundert Zisterzienser (die älteste Handschrift gehört provenienzmäßig nach Eberbach OCist!), Augustinerchorherren und Benediktiner bei der Verbreitung des SV eng zusammengearbeitet. Im 13. Jahrhundert scheinen vor allem die Zisterzienser Gefallen an dem Werk gefunden zu haben, wie auch die frühe Rezeption bei Abt Adam von Perseigne (ca. 1180/1220) zeigt:

http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5570

#forschung

Zeichnung in der Mainzer Handschrift

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2015/3571

Auswertung der Quellen zur Geschichte und Kunstgeschichte der Martinskirche in Kornwestheim auf dem Forschungsstand von 1989. Zur Geschichte dieser Publikation siehe
http://archiv.twoday.net/stories/313117659/

Peter Murray Rust sagt nein:

http://blogs.ch.cam.ac.uk/pmr/2015/09/14/should-wikipedia-work-with-elsevier/

https://staatsarchiv.lu.ch/schaufenster/quellen/Soldaten

Aus dem neuen Computergenealogie Newsletter

http://wiki-de.genealogy.net/Computergenealogie/2015/09


http://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/image/1441626194204/1/

http://archiv.twoday.net/stories/115271327/

http://dx.doi.org/10.7554/eLife.09560

Der Artikel über den Sensations-Fund von Frühmenschen in Südafrika erschien im Open-Access-Journal eLife.

Update:
http://infobib.de/2015/09/16/homo-naledi-entdeckung-ist-oa-und-wird-sogar-verlinkt/

Mit dem Klick auf F kommt man beim Eintrag zum Faksimile des Artikel z.B.

http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=aachenfahrt&firstterm=a

Ist mir bisher noch nicht aufgefallen.

http://www.namenforschung.net/dfd/

Tobias A. Kemper hat sich das neue Angebot gründlich angesehen und eine dreiteilige sorgfältige Bewertung publiziert.

http://saecula.de/dfd_1
http://saecula.de/dfd_2
http://saecula.de/dfd_3

Seiner Kritik ist voll und ganz zuzustimmen. Aus der Sicht des Historikers befremdet vor allem die ahistorische Konzeption des Nachschlagewerks.

Einige ergänzende Kritikpunkte möchte ich beisteuern.

1. Das Potential eines DIGITALEN Nachschlagewerks wird nicht ansatzweise ausgeschöpft

Verbreitungskarten in der Weise anzubieten wie das DFD ist veraltet. Man darf heute erwarten, dass die Karten zoombar sind und auf der Basis von Anwendungen wie Google Maps oder Open Street Map erstellt wurden. Es gibt keine Orientierungsorte.

Es fehlen Verlinkungen zu einem Glossar bzw. Einführungsartikel.

Es fehlen Abbildungen.

Keine Spur von Nachnutzbarkeit (freie Lizenz).

http://www.namenforschung.net/dfd/impressum/

Es gibt keine Volltextsuche, nur eine solche für Namen.

Digitalisate sind nicht konsequent nachgewiesen, z.B. nicht

https://archive.org/details/oberdeutschesfl00buckgoog

2. Das Ansteuern eines bestimmten Namens ist zu schwer

Jeder, der auch nur für 5 Cent Verstand hat, würde auf die Idee kommen, die Anfangsbuchstaben z.B. Gra anzugeben, um einen möglichst raschen Zugriff auf den Namen via Browsing zu ermöglichen. Durch Klick auf >> kommt man 20 Seiten weiter, es gibt keine Möglichkeit, nur eine Seite weiterzugehen, abweichend von dem, was sonst üblich ist.

Wenn man keine Lust hat, 91 Seiten durchzusehen, kann man ja versuchen Gr oder Gra mit der Suche zu finden. Ziemlich dämlich ist, dass die ungewöhnliche Anfangstrunkierung vor der Endtrunkierung steht. Wer nicht weiß, was trunkieren bedeutet, schaut in die Röhre.

3. Das Wörterbuch bedient sich einer akademisch-verquasten Sprache und ist nichts fürs "Volk"

In der Regel werden einfache Leute von den Deutungen oft nur wenig verstehen. Es fehlt an einem Glossar, wo man z.B. "Metronym" findet.

"Es handelt sich um einen lokalisierten Berufsnamen für einen an einem Graben situierten Schröder. Die vorliegende Form weist im Zweitglied gegenüber dem Etymon schrōder einen Ausfall von d auf, der in vielen westniederdeutschen Dialekten in intervokalischer Stellung eingetreten ist. Das Erstglied wurde hier verhochdeutscht."

"Es handelt sich um einen lokalisierten Berufsnamen für einen an oder auf einem Feld situierten Handwerker, der mit einem Schneidewerkzeug arbeitet. Hier liegt ein patronymischer starker Genitiv mit dem Suffix -s vor."

Noch Fragen?

Wer könnte wohl auf dem Feld mit einem Schneidewerkzeug arbeiten? Hat jemand eine Idee?

Unter einem Beruf versteht die Allgemeinheit etwas anderes. Hier wird eine bestimmte Rolle innerhalb von Handlungsabläufen im agrarischen Kontext bezeichnet, die Landwirte (und ihre Familie) und Knechte oder Erntehelfer ausüben konnten.

4. Die Deutungen sind von Laien nicht nachvollziehbar

Als jemand, der von Namenkunde kaum Ahnung hat, gehöre auch ich zu dieser Gruppe.

Beispiele:

Brandmüller: Wieso bezieht sich das Erstglied zwingend auf eine Brandrodung?

Aumüller: Wieso kann sich der Name nicht auch auf den Flurnamen Au beziehen? Siehe etwa

http://cgi-host.uni-marburg.de/~hlgl/mhfb/id.cgi?lines=0&ex=rs&table=flurname&lemma=Lechen-Au-Weg&suchlemma=lechen-au-weg

"Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch hofsnīder ‘Hofschneider’. Der Schneider kann hier auf zwei verschiedene Arten in Verbindung zu einem Hof, d.h. einem Fürstenhof, stehen: 1. Er arbeitet für einen Fürstenhof und stellt Kleider für diesen her. 2. Er übt sein Handwerk unter dem Schutz des Fürstenhofes aus; dabei ist er nicht an eine Zunft gebunden und somit von gewissen bürgerlichen Pflichten befreit." Wieso kann das nicht ein auf einem Hof (landwirtschaftliches Anwesen) situierter Arbeiter sein, der mit einem Schneidewerkzeug arbeitet?? Man vgl. zu Hofmüller: "Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch hof ‘Hof, Gehöft’ und mittelhochdeutsch mülnære, mülner, müller ‘Müller’, für einen Müller, der einem Hof verpflichtet war."

Zur Namendeutung als eine Art Kaffeesatzleserei siehe auch meine Reichard-Rezension von 1991:

http://swbplus.bsz-bw.de/bsz015767450rez.htm

Burg Wolfstal, Burg Bettringen und Burg Bargau, in: einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 1980, S. 204-215
Online (Scan mit OCR):
http://dx.doi.org/10.6094/UNIFR/10242
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-freidok-102423

Der Beitrag beschäftigt sich mit Burgen in und bei dem Schwäbisch Gmünder Stadtteil Bettringen (Burgstall am Klostersturz, der im 15. Jahrhundert als angebliche Burg Wolfstal und Sitz der ursprünglich Gmünder Geschlechterfamilie Wolf von Wolfstal galt; Bettringer Turm; Burg Bargau) sowie - als Exkurs - mit der bei Wetzgau gelegenen Burg Waldau. Versucht wird der Nachweis, dass die im 14. Jahrhundert als hohenlohisches Lehen erscheinende "Burg Bettringen" in Wirklichkeit die Burg Bargau war - ein territorialpolitisch motiviertes Versteckspiel?

Erneut behandelt habe ich die Problematik im Bettringer Heimatbuch 1999:

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-90046

Burg Waldau (Rekonstrukion)

Klaus Graf: Die Gmünder Ringsage. Entstehung und Entwicklung einer Staufer-Überlieferung. In: einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 1982, S. 129-150 ist jetzt online unter

http://dx.doi.org/10.6094/UNIFR/10241
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-freidok-102423

Behandelt wird die seit dem Ende des 16. Jahrhunderts in schriftlichen Quellen greifbare Ringsage der Stadt Schwäbisch Gmünd, die Ursprungsüberlieferung der St. Johanniskirche, derzufolge die Kirche einem Gelübde zufolge an der Stelle erbaut worden sein soll, an der Herzogin Agnes, Gemahlin des ersten Stauferherzogs Friedrich I., ihren Ehering wiedergefunden habe. Eine Parallele besitzt diese Staufer-Tradition in der Klosterneuburger Schleierlegende, in der es um den Verlust des Brautschleiers der gleichen Agnes geht. Herausgearbeitet werden die unterschiedlichen Bedeutungen der Überlieferung.

Weitergeführt wurden die Überlegungen 1987:

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-58410

Zur Ringsage siehe hier:

http://archiv.twoday.net/stories/1022460708/


http://www.radiobremen.de/nachrichten/gesellschaft/wrackpluenderer100.html

Kulturgut darf grundsätzlich nicht ohne Erlaubnis geborgen werden", sagte die Direktorin des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven, Sunhild Kleingärtner.

http://www.morgenpost.de/kultur/article205668033/Das-Wunder-von-Wuerth.html

"Die schöne Muttergottes gilt als das teuerste je in Deutschland gehandelte Gemälde und steht auf der Kulturgutschutzliste, wonach dieses Werk Deutschland nicht verlassen darf. Würth hat davon profitiert, das sagt er auch. Wäre das Gemälde im Ausland versteigert worden, hätte es der Erbenfamilie 30 bis 50 Prozent mehr eingebracht, schätzt er. Er plädiert für ein neues Kulturgutschutzgesetz der EU-Staaten, wonach Werke nicht den Rechtsraum der EU verlassen dürfen."

Siehe auch
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/reinhold-wuerth-nennt-kulturschutz-vorhaben-kleinkariert-a-1051455.html
http://www.esslinger-zeitung.de/lokal/kultur/schaufenster/Artikel1361473.cfm

Zur Verkauf der Holbein-Madonna:

http://archiv.twoday.net/stories/38758856/


 

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