Wolfgang Dobras: Willigis und das Mainzer Rad. Eine Sage und ihre Funktion im Wandel der Geschichte. In: Mainzer Zeitschrift 106/107 (2011/12), S. 197–216
http://www.gaestefuehrungen-mainz.de/material/download/dobras.pdf
Der gründliche Aufsatz beschäftigt sich mit der Traditionsbildung um die Herkunft des im Jahr 1011 gestorbenen Mainzer Bischofs Willigis, der vom Spätmittelalter ab bis ins 19. Jahrhunderts als Sohn eines Wagners galt. (Online-Nachweise zu Willigis und der Sage habe ich in Wikisource zusammengetragen, worauf wegen genauerer Zitate verwiesen sei.)
Dobras geht von der Sagenversion der Brüder Grimm aus, die den Stoff im zweiten Band der "Deutschen Sagen" (1818, Nr. 468, jüngere Zählung Nr. 474) präsentierten. Ihre Hauptquelle war die Thüringische Chronik banges (1600), nur der letzte Satz stammt aus der Gmünder Kaiserchronik (zweiter Teil der 1485 erstmals gedruckten Schwäbischen Chronik Thomas Lirers), in der es heißt:
"Vnder dem kaiser do was ains armen wagners sun Bischoff zuo Mentz. der hieß Willigis. der het von demüetigkeit wegen ain pfluogßrad bey seiner bettstat hangen. vnd het dar ein mit grossen güldin buochstaben geschriben. Willigis Willigis gedenck von wannen du kumen seiest. Vnd darumb so habent die von Mentz noch heüt deß tags ain pfluogßrad in irem baner vnd auch das bistumb von Mentz von deß wagners wegen. vnd ist allso da mit betzaichnet vnd bestetiget " (o über u = uo).
Die Version mit den hochmütigen Domherrn, die von Bange zu den Brüdern Grimm gelangte und von diesen zu August Kopisch, dessen hübsches Gedicht Dobras nicht erwähnt, findet Dobras zuerst bei Johannes Rothe. In der mainzischen Bistumschronistik dominiert jedoch eine kürzere Fassung, die vom Spott der Kanoniker nichts weiß. Der älteste Beleg überhaupt stammt aus der Erfurter Chronica minor (um 1260). Wichtig für die Verbreitung waren die "Flores temporum" und später die Schedelsche Weltchronik (1493, lateinisch und deutsch).
Die Willigis-Tradition ist zugleich eine ätiologische Erzählung für das Mainzer Rad. Dobras kann zeigen, dass die Erwähnung von zwei Rädern in der Chronica minor auf zeitgenössische heraldische Belege verweist, die ebenfalls zwei Räder kennen. Seit dem 14. Jahrhundert ist ein einziges Rad das Wappen des Erzstifts Mainz.
Einige kleine Ergänzungen zum Aufsatz von Dobras: Bei Google Books findet man eine ganze Reihe von Zeugnissen für die frühneuzeitliche Verbreitung der Tradition (für die Zeit vor 1800 vermeide ich ja den Begriff Sage). Ich greife Predigten von Cyrillus Riga 1759 und Nachweise über viele Erwähnungen in gelehrten Werken im lateinischen wappenrechtlichen Werk von Hoepingk 1642 heraus. Hans-Jörg Uthers Ausgabe "Deutsche Sagen" Bd. 2, 1993 ist aufgrund der Nachweise aus der Erzählforschung stets neben Röllekes Ausgabe von 1994 heranzuziehen. Er verweist bei Nr. 474 auf Lutz Röhrich, Sage und Märchen (1976), S. 115f.; Rehermann, Das Predigtexempel bei protestantischen Theologen (1977), S. 506 Nr. 18 und Dömötörs Katalog der ungarischen protestantischen Exempel (1992), Nr. 356.
Die Chronik des Adam Ursinus ist mit um 1500 immer noch zu früh angesetzt (Dobras Anm. 4), da dessen sonst bekannte Publikationen erst 1565 einsetzen (Werkliste).
Erwähnung hätte verdient, dass in der Kirche des Mainzer Stifts St. Stephan, einer Willigis-Gründung, eine Bildtafel mit lateinischer Inschrift die Tradition wachhielt (siehe von der Gönne 2007 nach den Deutschen Inschriften). Der knieende Willigis hatte ein Radschild zu Seite und schaute auf ein Schriftband "Willigise, unde veneris, nosce" (von dem Jesuiten Gamans im 17. Jahrhundert notiert).
Eine wohl am Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene deutschsprachige Version der Willigis-Erzählung blieb Dobras unbekannt. Sie entstammt der ungedruckten Langfassung der "Gmünder Kaiserchronik" und ist bequem durch das Digitalisat des Heidelberger Cpg 5, Bl. 58v zugänglich (Transkription auf Wikisource). Zur Gmünder Kaiserchronik habe ich mich ausführlich in meiner Dissertation 1987 geäußert. Der Cpg 5 ist wohl die älteste Handschrift, der neue Heidelberger Katalog setzt ihn vorsichtiger als ich in das erste Viertel des 15. Jahrhunderts (ich berief mich auf eine Auskunft von Richard Weber, der damals eine Edition der Chronik vorbereitete, zu den Wasserzeichen: um 1406/14). Vielleicht darf man das zweite Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts annehmen. Zwischen 1376 und der Datierung der Heidelberger Handschrift muss die Gmünder Kaiserchronik entstanden sein.
Neben den Lirer-Inkunabeln (ab 1485, zunächst in Ulm gedruckt) waren mir 14 von der Druckfassung unabhängige Handschriften bekannt. Ein kurzes Bruchstück in den Deichsler'schen Sammlungen im Staatsarchiv Nürnberg identifizierte später Joachim Schneider. Vier Handschriften, darunter der Cpg 5, überliefern eine Langfassung B.
Peter Johanek und Richard Weber sprachen damals der Langfassung B die Priorität gegenüber der mit einer Erwähnung von Schwäbisch Gmünd im Prolog versehenen Kurzfassung A (durch den Dinckmut-Druck und die späteren Drucke bekannt) zu. Ich habe für das umgekehrte Verhältnis plädiert (1987, S. 162-168). Die Hauptquelle der Gmünder Kaiserchronik, die lateinische Glosse zum Geschichtswerk des Hugo von Reutlingen, hatte ich zu spät ermittelt, um mich noch hinsichtlich der Frage nach der Abhängigkeit der beiden Fassungen darauf stützen zu können. Was B hat, sind, blickt man auf die Quelle, tatsächlich Erweiterungen. Wäre es anders, hätte der Redaktor von A anhand der lateinischen Vorlage die Langfassung B wieder auf die Angaben der Vorlage zurechtstutzen müssen, was man kaum annehmen darf. Bei Willigis vermeidet B die Nennung des Namens Willigis, während A ihn hat. Wäre die Fassung von B ursprünglich, hätte A aus einem anderen Geschichtswerk den Namen ergänzen müssen.
Ignoriert hatte ich die Hinweise Johaneks (in: Geschichtsschreibung und Geschichtsbewußtzsein im späten Mittelalter, 1987, S. 322) auf eine mittelrheinische Provenienz der Langfassung B, die auch zum Mainzer Bischof Hatto Sondergut hat. Man kann sich leicht anhand des Digitalisats einer zweiten B-Handschrift, des Münchner Cgm 331, davon überzeugen, dass Johanek diese Zusätze fälschlich der von ihm irrig an den Mittelrhein gesetzten Heidelberger Handschrift (Schreibsprache: bairisch) zuwies. Sie gehören der Fassung B als Ganzes an. Diese dürfte nach der Langfassung A am Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts am Mittelrhein (eventuell in Mainz?) zusammengestellt worden sein.
Die eigenständige Willigis-Tradition der im Cpg 5 überlieferten Langfassung B der Gmünder Kaiserchronik besteht aus zwei Erzählungen: aus einer ätiologischen Erzählung über den Ursprung des Mainzer Wappens und einer Erzählung über das Verhalten des Erzbischofs gegenüber seinem Vater, dem Wagner. Zunächst wird berichtet, dass sich Bürger des Mainzer Stadtrats und die Domherren, die weder Wappen noch Banner bis dahin geführt haben, zu dem Bischof begeben, um ihn zu bitten, er möge vom Kaiser für das Bistum, das Stift und die Stadt Mainz ein Wappen erwirken, damit sie in Feldzügen kenntlich seien. Der Bischof lehnt dies unter Hinweis auf seine bäuerliche Herkunft ab. Als Bischof will er ein Pflugrad im Banner führen, die Stadt Mainz soll zwei Pflugräder und der Dom (also das Domkapitel) den Patron St. Martin führen. Die zweite Erzählung: Bei einer festlichen Veranstaltung lädt der Bischof auch seinen Vater ein, der von den Domherren kostbar eingekleidet wird, da er als schlichter Wagner erschienen war. Aber der Bischof verleugnet seinen Vater und lässt ihn erst dann am Tisch - vor der Ritterschaft - Platz nehmen, als dieser wieder sein Fell angezogen hat.
Dobras meinte, dass der Text aus dem Cpg 5 "möglicherweise Bestrebungen des Domkapitels widerspiegelt, das um 1475 auch über das Wappen die Abhängigkeit der Stadt vom Erzstift nachzuweisen versuchte" (Mail vom 9.1.2013) und verwies auf ein Schreiben von 1475 (vgl. Dobras S. 212 mit Anm. 73), mit dem das Domkapitel die Herrschaft über die Stadt Mainz auch mit dem Wappen begründen wollte. Ich weiß nicht, ob man so weit gehen sollte, denn eine Abwertung der Stadt Mainz zugunsten des Domkapitels ist nicht erkennbar, sieht man davon ab, dass dieses den Dom- und Stiftspatron St. Martin führen darf.
Die ganze Passage unterstreicht die Demut des Erzbischofs, aber auch die ständische Ordnung. Es ist ein Exemplum nicht nur für humilitas, sondern auch für die Gültigkeit der Standesschranken. Willigis soll stets seiner Herkunft eingedenk sein, sein auf diese Herkunft bezügliches Rad hat als Unterscheidungszeichen keinerlei unehrlichen Beigeschmack und ist vollauf ausreichend, und der Vater muss auch in der Kleidung seinem bäuerlichen Stand verbunden bleiben. Dass es ein Wagnerssohn so weit gebracht hat, ist nur auf den ersten Blick ein Beispiel für soziale Mobilität. Die Erweiterungen der Langfassung B schärfen jedoch ein, dass die soziale Ordnung dadurch nicht gesprengt werden darf: Schuster bleib bei deinen Leisten!
#forschung
#erzählforschung

http://www.gaestefuehrungen-mainz.de/material/download/dobras.pdf
Der gründliche Aufsatz beschäftigt sich mit der Traditionsbildung um die Herkunft des im Jahr 1011 gestorbenen Mainzer Bischofs Willigis, der vom Spätmittelalter ab bis ins 19. Jahrhunderts als Sohn eines Wagners galt. (Online-Nachweise zu Willigis und der Sage habe ich in Wikisource zusammengetragen, worauf wegen genauerer Zitate verwiesen sei.)
Dobras geht von der Sagenversion der Brüder Grimm aus, die den Stoff im zweiten Band der "Deutschen Sagen" (1818, Nr. 468, jüngere Zählung Nr. 474) präsentierten. Ihre Hauptquelle war die Thüringische Chronik banges (1600), nur der letzte Satz stammt aus der Gmünder Kaiserchronik (zweiter Teil der 1485 erstmals gedruckten Schwäbischen Chronik Thomas Lirers), in der es heißt:
"Vnder dem kaiser do was ains armen wagners sun Bischoff zuo Mentz. der hieß Willigis. der het von demüetigkeit wegen ain pfluogßrad bey seiner bettstat hangen. vnd het dar ein mit grossen güldin buochstaben geschriben. Willigis Willigis gedenck von wannen du kumen seiest. Vnd darumb so habent die von Mentz noch heüt deß tags ain pfluogßrad in irem baner vnd auch das bistumb von Mentz von deß wagners wegen. vnd ist allso da mit betzaichnet vnd bestetiget " (o über u = uo).
Die Version mit den hochmütigen Domherrn, die von Bange zu den Brüdern Grimm gelangte und von diesen zu August Kopisch, dessen hübsches Gedicht Dobras nicht erwähnt, findet Dobras zuerst bei Johannes Rothe. In der mainzischen Bistumschronistik dominiert jedoch eine kürzere Fassung, die vom Spott der Kanoniker nichts weiß. Der älteste Beleg überhaupt stammt aus der Erfurter Chronica minor (um 1260). Wichtig für die Verbreitung waren die "Flores temporum" und später die Schedelsche Weltchronik (1493, lateinisch und deutsch).
Die Willigis-Tradition ist zugleich eine ätiologische Erzählung für das Mainzer Rad. Dobras kann zeigen, dass die Erwähnung von zwei Rädern in der Chronica minor auf zeitgenössische heraldische Belege verweist, die ebenfalls zwei Räder kennen. Seit dem 14. Jahrhundert ist ein einziges Rad das Wappen des Erzstifts Mainz.
Einige kleine Ergänzungen zum Aufsatz von Dobras: Bei Google Books findet man eine ganze Reihe von Zeugnissen für die frühneuzeitliche Verbreitung der Tradition (für die Zeit vor 1800 vermeide ich ja den Begriff Sage). Ich greife Predigten von Cyrillus Riga 1759 und Nachweise über viele Erwähnungen in gelehrten Werken im lateinischen wappenrechtlichen Werk von Hoepingk 1642 heraus. Hans-Jörg Uthers Ausgabe "Deutsche Sagen" Bd. 2, 1993 ist aufgrund der Nachweise aus der Erzählforschung stets neben Röllekes Ausgabe von 1994 heranzuziehen. Er verweist bei Nr. 474 auf Lutz Röhrich, Sage und Märchen (1976), S. 115f.; Rehermann, Das Predigtexempel bei protestantischen Theologen (1977), S. 506 Nr. 18 und Dömötörs Katalog der ungarischen protestantischen Exempel (1992), Nr. 356.
Die Chronik des Adam Ursinus ist mit um 1500 immer noch zu früh angesetzt (Dobras Anm. 4), da dessen sonst bekannte Publikationen erst 1565 einsetzen (Werkliste).
Erwähnung hätte verdient, dass in der Kirche des Mainzer Stifts St. Stephan, einer Willigis-Gründung, eine Bildtafel mit lateinischer Inschrift die Tradition wachhielt (siehe von der Gönne 2007 nach den Deutschen Inschriften). Der knieende Willigis hatte ein Radschild zu Seite und schaute auf ein Schriftband "Willigise, unde veneris, nosce" (von dem Jesuiten Gamans im 17. Jahrhundert notiert).
Eine wohl am Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene deutschsprachige Version der Willigis-Erzählung blieb Dobras unbekannt. Sie entstammt der ungedruckten Langfassung der "Gmünder Kaiserchronik" und ist bequem durch das Digitalisat des Heidelberger Cpg 5, Bl. 58v zugänglich (Transkription auf Wikisource). Zur Gmünder Kaiserchronik habe ich mich ausführlich in meiner Dissertation 1987 geäußert. Der Cpg 5 ist wohl die älteste Handschrift, der neue Heidelberger Katalog setzt ihn vorsichtiger als ich in das erste Viertel des 15. Jahrhunderts (ich berief mich auf eine Auskunft von Richard Weber, der damals eine Edition der Chronik vorbereitete, zu den Wasserzeichen: um 1406/14). Vielleicht darf man das zweite Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts annehmen. Zwischen 1376 und der Datierung der Heidelberger Handschrift muss die Gmünder Kaiserchronik entstanden sein.
Neben den Lirer-Inkunabeln (ab 1485, zunächst in Ulm gedruckt) waren mir 14 von der Druckfassung unabhängige Handschriften bekannt. Ein kurzes Bruchstück in den Deichsler'schen Sammlungen im Staatsarchiv Nürnberg identifizierte später Joachim Schneider. Vier Handschriften, darunter der Cpg 5, überliefern eine Langfassung B.
Peter Johanek und Richard Weber sprachen damals der Langfassung B die Priorität gegenüber der mit einer Erwähnung von Schwäbisch Gmünd im Prolog versehenen Kurzfassung A (durch den Dinckmut-Druck und die späteren Drucke bekannt) zu. Ich habe für das umgekehrte Verhältnis plädiert (1987, S. 162-168). Die Hauptquelle der Gmünder Kaiserchronik, die lateinische Glosse zum Geschichtswerk des Hugo von Reutlingen, hatte ich zu spät ermittelt, um mich noch hinsichtlich der Frage nach der Abhängigkeit der beiden Fassungen darauf stützen zu können. Was B hat, sind, blickt man auf die Quelle, tatsächlich Erweiterungen. Wäre es anders, hätte der Redaktor von A anhand der lateinischen Vorlage die Langfassung B wieder auf die Angaben der Vorlage zurechtstutzen müssen, was man kaum annehmen darf. Bei Willigis vermeidet B die Nennung des Namens Willigis, während A ihn hat. Wäre die Fassung von B ursprünglich, hätte A aus einem anderen Geschichtswerk den Namen ergänzen müssen.
Ignoriert hatte ich die Hinweise Johaneks (in: Geschichtsschreibung und Geschichtsbewußtzsein im späten Mittelalter, 1987, S. 322) auf eine mittelrheinische Provenienz der Langfassung B, die auch zum Mainzer Bischof Hatto Sondergut hat. Man kann sich leicht anhand des Digitalisats einer zweiten B-Handschrift, des Münchner Cgm 331, davon überzeugen, dass Johanek diese Zusätze fälschlich der von ihm irrig an den Mittelrhein gesetzten Heidelberger Handschrift (Schreibsprache: bairisch) zuwies. Sie gehören der Fassung B als Ganzes an. Diese dürfte nach der Langfassung A am Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts am Mittelrhein (eventuell in Mainz?) zusammengestellt worden sein.
Die eigenständige Willigis-Tradition der im Cpg 5 überlieferten Langfassung B der Gmünder Kaiserchronik besteht aus zwei Erzählungen: aus einer ätiologischen Erzählung über den Ursprung des Mainzer Wappens und einer Erzählung über das Verhalten des Erzbischofs gegenüber seinem Vater, dem Wagner. Zunächst wird berichtet, dass sich Bürger des Mainzer Stadtrats und die Domherren, die weder Wappen noch Banner bis dahin geführt haben, zu dem Bischof begeben, um ihn zu bitten, er möge vom Kaiser für das Bistum, das Stift und die Stadt Mainz ein Wappen erwirken, damit sie in Feldzügen kenntlich seien. Der Bischof lehnt dies unter Hinweis auf seine bäuerliche Herkunft ab. Als Bischof will er ein Pflugrad im Banner führen, die Stadt Mainz soll zwei Pflugräder und der Dom (also das Domkapitel) den Patron St. Martin führen. Die zweite Erzählung: Bei einer festlichen Veranstaltung lädt der Bischof auch seinen Vater ein, der von den Domherren kostbar eingekleidet wird, da er als schlichter Wagner erschienen war. Aber der Bischof verleugnet seinen Vater und lässt ihn erst dann am Tisch - vor der Ritterschaft - Platz nehmen, als dieser wieder sein Fell angezogen hat.
Dobras meinte, dass der Text aus dem Cpg 5 "möglicherweise Bestrebungen des Domkapitels widerspiegelt, das um 1475 auch über das Wappen die Abhängigkeit der Stadt vom Erzstift nachzuweisen versuchte" (Mail vom 9.1.2013) und verwies auf ein Schreiben von 1475 (vgl. Dobras S. 212 mit Anm. 73), mit dem das Domkapitel die Herrschaft über die Stadt Mainz auch mit dem Wappen begründen wollte. Ich weiß nicht, ob man so weit gehen sollte, denn eine Abwertung der Stadt Mainz zugunsten des Domkapitels ist nicht erkennbar, sieht man davon ab, dass dieses den Dom- und Stiftspatron St. Martin führen darf.
Die ganze Passage unterstreicht die Demut des Erzbischofs, aber auch die ständische Ordnung. Es ist ein Exemplum nicht nur für humilitas, sondern auch für die Gültigkeit der Standesschranken. Willigis soll stets seiner Herkunft eingedenk sein, sein auf diese Herkunft bezügliches Rad hat als Unterscheidungszeichen keinerlei unehrlichen Beigeschmack und ist vollauf ausreichend, und der Vater muss auch in der Kleidung seinem bäuerlichen Stand verbunden bleiben. Dass es ein Wagnerssohn so weit gebracht hat, ist nur auf den ersten Blick ein Beispiel für soziale Mobilität. Die Erweiterungen der Langfassung B schärfen jedoch ein, dass die soziale Ordnung dadurch nicht gesprengt werden darf: Schuster bleib bei deinen Leisten!
#forschung
#erzählforschung

KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 22:50 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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Ärgerlich! Die Projektdatenbank ist in der Aufbauphase nur intern zugänglich, die Website weitgehend nutzlos:
http://lapidat.uni-trier.de/
Via Maria Rottler: Das twittern/posten/teilen die anderen: #HistMonast (3). In: Ordensgeschichte. Ein interdisziplinäres Gemeinschaftsblog zur Geschichte von Klöstern und Orden vom 23. Januar 2013. Online:
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/1985
Update: http://archiv.twoday.net/stories/528987710/
http://lapidat.uni-trier.de/
Via Maria Rottler: Das twittern/posten/teilen die anderen: #HistMonast (3). In: Ordensgeschichte. Ein interdisziplinäres Gemeinschaftsblog zur Geschichte von Klöstern und Orden vom 23. Januar 2013. Online:
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/1985
Update: http://archiv.twoday.net/stories/528987710/
KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 21:02 - Rubrik: Landesgeschichte
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http://www.datenschutz-bayern.de/tbs/tb25/tb25.pdf
Wie üblich netzfeindlich.
Der Datenschutzbeauftragte wies meine Eingabe zum Regensburger Stadtarchiv zurück http://archiv.twoday.net/stories/233330677/, fand aber nichts dabei, dass auswärtige Benutzer gezwungen werden, persönliche Daten gegenüber privaten Dienstleitern zu offenbaren.
Die extreme Hysterie dieses angeblichen Experten zeigt sich auch daran: "In einer kleinen Gemeinde ist typischerweise davon auszugehen, dass jeder
Praktikant zumindest einen Großteil der Gemeindebürger und -bürgerinnen persönlich kennt. Da in der Gemeinde aber viele schutzwürdige Daten der Gemeindebürger – und bürgerinnen verarbeitet und genutzt werden, besteht hier das Risiko der zweckwidrigen Verwendung durch einen Praktikanten. " Daraus kann man folgern, dass auch Kommunalarchive in kleinen Gemeinden keine Praktikanten aus der eigenen Kommune beschäftigen dürfen, da diese unweigerlich mit geschützten personenbezogenen Daten in Berührung kommen, wenn sie einen umfassenden Einblick in die Archivarbeit erhalten, was Sinn und Zweck eines Praktikums ist.
Abstrus auch 6.1: Veröffentlichung von kommunalen Amtsblättern im Internet.
Das bayerische Archivgesetz wird erwähnt: 7.4 Aufbewahrung psychiatrischer Patientenunterlagen.
Wie üblich netzfeindlich.
Der Datenschutzbeauftragte wies meine Eingabe zum Regensburger Stadtarchiv zurück http://archiv.twoday.net/stories/233330677/, fand aber nichts dabei, dass auswärtige Benutzer gezwungen werden, persönliche Daten gegenüber privaten Dienstleitern zu offenbaren.
Die extreme Hysterie dieses angeblichen Experten zeigt sich auch daran: "In einer kleinen Gemeinde ist typischerweise davon auszugehen, dass jeder
Praktikant zumindest einen Großteil der Gemeindebürger und -bürgerinnen persönlich kennt. Da in der Gemeinde aber viele schutzwürdige Daten der Gemeindebürger – und bürgerinnen verarbeitet und genutzt werden, besteht hier das Risiko der zweckwidrigen Verwendung durch einen Praktikanten. " Daraus kann man folgern, dass auch Kommunalarchive in kleinen Gemeinden keine Praktikanten aus der eigenen Kommune beschäftigen dürfen, da diese unweigerlich mit geschützten personenbezogenen Daten in Berührung kommen, wenn sie einen umfassenden Einblick in die Archivarbeit erhalten, was Sinn und Zweck eines Praktikums ist.
Abstrus auch 6.1: Veröffentlichung von kommunalen Amtsblättern im Internet.
Das bayerische Archivgesetz wird erwähnt: 7.4 Aufbewahrung psychiatrischer Patientenunterlagen.
KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:50 - Rubrik: Datenschutz
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Was Schmalenstroer dazu meint:
http://schmalenstroer.net/blog/2013/01/bezahltes-editieren-in-der-wikipedia/
http://schmalenstroer.net/blog/2013/01/bezahltes-editieren-in-der-wikipedia/
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Mehr dazu:
http://library-mistress.blogspot.de/2013/01/connotea-wird-am-12-m-eingestellt.html?m=1
Das Open-Access-Tracking-Projekt wird von "Tagteam" in Harvard weitergeführt:
http://archiv.twoday.net/search?q=tagteam
http://library-mistress.blogspot.de/2013/01/connotea-wird-am-12-m-eingestellt.html?m=1
Das Open-Access-Tracking-Projekt wird von "Tagteam" in Harvard weitergeführt:
http://archiv.twoday.net/search?q=tagteam
KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:45 - Rubrik: Open Access
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http://www.bpi.claudiaugusta.it/de/libriantichi.cfm
Während sich die deutsche Landesbibliothek "Dr. Friedrich Teßmann" in Bozen sich bei der Digitalisierung an mitteleuropäischen Standards orientiert, sind die wenigen Digitalisate aus dem Altbestand der italienischen Landesbibliothek Claudia Augusta nur mit schändlichem großen Wasserzeichen zu benutzen.
Wieder eines jener italienischen Schrott-Projekte, die die Welt nicht braucht.

Während sich die deutsche Landesbibliothek "Dr. Friedrich Teßmann" in Bozen sich bei der Digitalisierung an mitteleuropäischen Standards orientiert, sind die wenigen Digitalisate aus dem Altbestand der italienischen Landesbibliothek Claudia Augusta nur mit schändlichem großen Wasserzeichen zu benutzen.
Wieder eines jener italienischen Schrott-Projekte, die die Welt nicht braucht.
KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:37 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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"Die ehemalige Stralsunder Stadtarchivarin, Regina Nehmzow, will weiter juristisch gegen ihre Kündigung angehen. Ein Gütetermin in dem Rechtsstreit zwischen Nehmzow und der Stadt ist am Dienstag ohne Ergebnis verlaufen. Das Angebot der Stadt, die außerordentliche Kündigung in eine normale umzuwandeln, hat sie abgelehnt."
http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/stralsundbuchschatz115.html
Mit Nehmzow hatte man den Bock zum Gärtner gemacht. Auch wenn die Verdachtskündigung übereilt war: eine solche Person darf kein Archiv leiten!
http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund
http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/stralsundbuchschatz115.html
Mit Nehmzow hatte man den Bock zum Gärtner gemacht. Auch wenn die Verdachtskündigung übereilt war: eine solche Person darf kein Archiv leiten!
http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund
"Door de inzet van ruim 1600 vrijwilligers zijn 326.437 archiefstukken online doorzoekbaar en toegankelijk gemaakt. Binnen 18 maanden hebben de vrijwilligers de scans van militieregisters tweemaal ingevoerd en gecontroleerd op de crowdsourcingwebsite VeleHanden."
http://www.informatieprofessional.nl/nieuws/9626-1600-vrijwilligers-ontsluiten-300000-archiefstukken.html
Hierzulande ist von archivischem Crowdsourcing noch keine Rede.
http://www.informatieprofessional.nl/nieuws/9626-1600-vrijwilligers-ontsluiten-300000-archiefstukken.html
Hierzulande ist von archivischem Crowdsourcing noch keine Rede.
KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:29 - Rubrik: Unterhaltung
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Die Österreichische Akademie der Wissenschaften macht ihre Handschriftenkataloge nicht Open Access zugänglich. Früher gab es nur die Kopfzeile und die Textanfänge im Netz, bei dem jetzt erschienenen Katalog der Klosterneuburger Handschriften Cod. 201-300 gibt es weit mehr Informationen (einschließlich vielen digitalisierten Schlüsselseiten):
http://www.ksbm.oeaw.ac.at/_scripts/php/mssList.php?cat=KLN3
Hingewiesen sei auch auf das neue Projekt "Mittelalterliche Handschriften in Südtirol":
http://manuscripta.at/_scripts/php/ST.php
Cod. 257
http://www.ksbm.oeaw.ac.at/_scripts/php/mssList.php?cat=KLN3
Hingewiesen sei auch auf das neue Projekt "Mittelalterliche Handschriften in Südtirol":
http://manuscripta.at/_scripts/php/ST.php

KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:19 - Rubrik: Kodikologie
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KlausGraf - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:16 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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http://www.histbib.eu/bibliographies/index
Enttäuschend! Statt einer gemeinsamen Abfragemaske nur die Vorstellung der einzelnen Projekte auf einer gemeinsamen Website.
Enttäuschend! Statt einer gemeinsamen Abfragemaske nur die Vorstellung der einzelnen Projekte auf einer gemeinsamen Website.
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Im Rahmen einer Veranstaltung für den Ehrenamtsserrvice des Kreises Siegen-Wittgenstein entstand eine Präsentation, die auf siwiarchiv einsehbar ist. Archivalia gab ebenfalls bereits 2008 entsprechende Hinweise.
Über Ergänzungen - auf siwiarchiv - würde ich mich freuen.
Wolf Thomas - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 15:52 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
Eine berechtigte Hoffnung für mehr Transparenz.
http://www.vierprinzen.com/2013/01/wahlsieg-fur-rot-grun-in-niedersachsen.html
http://www.vierprinzen.com/2013/01/wahlsieg-fur-rot-grun-in-niedersachsen.html
la bastille - am Mittwoch, 23. Januar 2013, 09:53 - Rubrik: Informationsfreiheit und Transparenz
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Das Staatsarchiv in Bamberg klagt seit Jahren über Platzmangel und deshalb sind viele Kilometer Archivgut ausgelagert worden. Nun können Pläne für einen Anbau konkretisiert werden. Präsentiert von Videovalis
Wolf Thomas - am Dienstag, 22. Januar 2013, 21:50 - Rubrik: Staatsarchive
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http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/plagiatsverdacht-uni-duesseldorf-leitet-verfahren-gegen-schavan-ein-a-879052.html
Siehe auch aus den letzten Tagen
http://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M5c6d8ea62f8.html
http://erbloggtes.wordpress.com/2013/01/22/schlechte-nachrichten-fur-schavan/
Schavan hat auch in späteren Publikationen unsauber gearbeitet, dies zeigt:
http://de.schavanplag.wikia.com/wiki/Schavanplag_Wiki
Für 20 Euro aufwärts untersucht das werbefreie http://politplag.de/index.php/Hauptseite die Doktorarbeiten "promovierter Kandidatinnen und Kandidaten zu den Wahlen 2013".
Last but not least der Hinweis auf die bisherigen Meldungen hier zur Causa Schavan:
http://archiv.twoday.net/search?q=schavan
Update:
Schmalenstroer findet PolitPlag eine ganz schlechte Idee:
http://schmalenstroer.net/blog/2013/01/politplag-eine-ganz-schlechte-idee/
Siehe auch aus den letzten Tagen
http://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M5c6d8ea62f8.html
http://erbloggtes.wordpress.com/2013/01/22/schlechte-nachrichten-fur-schavan/
Schavan hat auch in späteren Publikationen unsauber gearbeitet, dies zeigt:
http://de.schavanplag.wikia.com/wiki/Schavanplag_Wiki
Für 20 Euro aufwärts untersucht das werbefreie http://politplag.de/index.php/Hauptseite die Doktorarbeiten "promovierter Kandidatinnen und Kandidaten zu den Wahlen 2013".
Last but not least der Hinweis auf die bisherigen Meldungen hier zur Causa Schavan:
http://archiv.twoday.net/search?q=schavan
Update:
Schmalenstroer findet PolitPlag eine ganz schlechte Idee:
http://schmalenstroer.net/blog/2013/01/politplag-eine-ganz-schlechte-idee/
KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 21:27 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
http://web.nli.org.il/sites/NLI/English/library/news/Pages/dig-heb-manus-catalog.aspx
Um mit den Nachweisen im OPAC gut zurecht zu kommen, sollte man Hebräisch können.
Um mit den Nachweisen im OPAC gut zurecht zu kommen, sollte man Hebräisch können.
KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 18:33 - Rubrik: Kodikologie
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Wo kämen wir denn dahin, wenn ein Trierer Projekt seine Materialien komplett im Internet präsentieren würde?
"Der hier zur Verfügung gestellte Katalog ist ein Auszug aus einer reicher annotierten Fassung, die für interne Zwecke zur Verfügung steht."
Es geht um frühgermanistische Editionen in der Mainzer Sammlung Schlosser:
http://sammlung-schlosser.uni-trier.de/katalog.html
Die Links zu Google-Books sind exrem lückenhaft.
Zur Sammlung Schlosser der Martinusbibliothek:
http://www.bistummainz.de/einrichtungen/martinus-bibliothek/Bestand/Schlosser-Bibliothek.html
"Der hier zur Verfügung gestellte Katalog ist ein Auszug aus einer reicher annotierten Fassung, die für interne Zwecke zur Verfügung steht."
Es geht um frühgermanistische Editionen in der Mainzer Sammlung Schlosser:
http://sammlung-schlosser.uni-trier.de/katalog.html
Die Links zu Google-Books sind exrem lückenhaft.
Zur Sammlung Schlosser der Martinusbibliothek:
http://www.bistummainz.de/einrichtungen/martinus-bibliothek/Bestand/Schlosser-Bibliothek.html
KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 17:57 - Rubrik: Bibliothekswesen
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Von Katharina Boll:
http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/volltexte/2012/7281/pdf/Boll_FS_Ehlert_formatiert_End.pdf
Siehe auch
http://de.wikisource.org/wiki/K%C3%BCmmernis

http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/volltexte/2012/7281/pdf/Boll_FS_Ehlert_formatiert_End.pdf
Siehe auch
http://de.wikisource.org/wiki/K%C3%BCmmernis

KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 17:48 - Rubrik: Landesgeschichte
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KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 17:46 - Rubrik: Kodikologie
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Eine ganze Reihe von Digitalisaten vor allem zur österreichischen Geschichte:
http://austria-forum.org/af/Web_Books
http://austria-forum.org/af/Web_Books
KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 17:21 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Ein Video:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/frankenschau-aktuell/neustadt-aisch-kirchenbibliothek-100.html
Zur Bibliothek:
http://viadru.euv-frankfurt-o.de/u?/viadru,10891 (Schnizer 1782-87)
http://fabian.sub.uni-goettingen.de/?Kirchenbibliothek_%28Neustadt/Aisc%29
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/frankenschau-aktuell/neustadt-aisch-kirchenbibliothek-100.html
Zur Bibliothek:
http://viadru.euv-frankfurt-o.de/u?/viadru,10891 (Schnizer 1782-87)
http://fabian.sub.uni-goettingen.de/?Kirchenbibliothek_%28Neustadt/Aisc%29
KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 17:08 - Rubrik: Bibliothekswesen
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Brigitte Pfeil teilt mit, dass ihre hilfreiche Zusammenstellung wieder online ist unter:
http://www.ub.uni-kassel.de/handschriftenkatalogeonline.html
http://www.ub.uni-kassel.de/handschriftenkatalogeonline.html
KlausGraf - am Dienstag, 22. Januar 2013, 15:00 - Rubrik: Kodikologie
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Wolf Thomas - am Dienstag, 22. Januar 2013, 11:31 - Rubrik: Archivgeschichte
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Vor kurzem (2013) erschien der abschließende vierte Band des Briefwechsels von Johannes Reuchlin, in dem Nr. 394 nach dem alten Abdruck von Ulmann 1872
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11001407_00424.html
ediert werden musste, da Ulmann keine Archivsignatur, nur Ernestinisches Gesamtarchiv, angegeben hatte und das Archiv zwei Anfragen dazu nicht beantwortet hatte. Dass man so etwas in einem solchen Grundlagenwerk lesen muss, ist kein Ruhmesblatt für das staatliche Archivwesen Thüringens.
Ich werde in Weimar mal nachhaken, möchte aber Freunde des Suchens über Klassifikation in Pertinenzbeständen schon jetzt zu einem heiteren Ratespiel auffordern. In welcher Abteilung des Gesamtarchivs könnte die Bitte Reuchlins am 3. Januar 1521 an Kurfürst Friedrich, ihn gegen seine Gegner (die Dominikaner und Kölner Theologen) zu unterstützen, am ehesten stecken?
Gliederung des nach Pertinenzgesichtspunkten geordneten Bestands (nur für die Reichstagssachen Gruppe E liegt ein Online-Findbuch vor):
http://www.archive-in-thueringen.de/index.php?major=archiv&action=tektonik&object=archiv&id=225
Ulmann könnte in Reg C "Franz von Sickingen gegen Landgraf Philipp von Hessen (1512-1542)" genutzt haben, aber davon bitte bei Antwortversuchen nicht beeinflussen lassen!
Die Nichtbeantwortung der Anfrage des Akademieprojekts gehört sicher in die Gruppe Ss "Peinliche Sachen" ...
Update: Am 24. Januar 2013 nahm Frau Blaha zu meiner Anfrage Stellung:
"der Reuchlin-Forschungsstelle sind mit Schreiben vom 28. Juni 2001 Kopien von Schreiben Reuchlins
im Zusammenhang mit der Berufung Melanchthons von Tübingen nach Wittenberg (1518) in Aussicht
gestellt worden. Außerdem wurde mitgeteilt, dass ein gesuchtes Trostschreiben nicht ermittelt wurde,
aber auf drei andere, im Zusammenhang mit der Verfolgung Reuchlins u. a. durch den Predigerorden
stehende Schreiben hingewiesen, die der Forschungsstelle bis dahin offensichtlich nicht bekannt
gewesen waren. Von diesen hat die Reuchlin-Forschungsstelle am 20. August 2001 ebenfalls Kopien
erhalten.
Grundlage der Recherche bildete die sogenannte „Zettelregistrande“ zum Ernestinischen
Gesamtarchiv, eine Art bestandsübergreifender Index aus dem 16. Jahrhundert. Insofern ist das Akademie-Projekt durch das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar durchaus unterstützt worden.
Der Zeitaufwand für weitergehende Recherchen wäre angesichts einer knappen Personaldecke, ständig
wachsenden Arbeitsaufgaben, einer Vielzahl wissenschaftlichen Anfragen sowie auch die gestiegenen
Wünsche und Erwartungen der Benutzer nicht vertretbar gewesen.
Weitere schriftliche Nachfragen des Bearbeiters (Dr. Dall’Asta), der auf die angebotene eigene Suche
vor Ort verzichtet hat, sind in unserer Dienstregistratur nicht nachweisbar.
Eine Suche nach dem Dokument müsste sich vor allem die Bestände ThHStA Weimar, Ernestinisches
Gesamtarchiv, Reg. N (Religionswesen) und Reg. O (Spalatin, Wittenberg, Jena, Ehesachen)
konzentrieren. Da das Dokument im Zusammenhang mit der Sickingen-Fehde steht, was uns damals
allerdings durch den Bearbeiter nicht mitgeteilt wurde, ist auch der Bestand ThHStA Weimar,
Ernestinisches Gesamtarchiv, Reg. C (Auswärtige Angelegenheiten) eine erfolgversprechende Option,
wie Sie richtig vermuten. Eine Durchsicht der Bestände einschließlich der Akten müssen jedoch
von potentiellen Interessenten zu den unten angegebenen Benutzungszeiten nach (telefonischer)
Voranmeldung in unserem Benutzerraum im Archivgebäude am Beethovenplatz selbst vorgenommen
werden."
Ein klares Bild des Vorgangs lässt sich daraus nicht entnehmen. Jämmerlich, dass Weimar noch nicht einmal jetzt willens war, wenigstens die Sickingen-Akten zu überprüfen.
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11001407_00424.html
ediert werden musste, da Ulmann keine Archivsignatur, nur Ernestinisches Gesamtarchiv, angegeben hatte und das Archiv zwei Anfragen dazu nicht beantwortet hatte. Dass man so etwas in einem solchen Grundlagenwerk lesen muss, ist kein Ruhmesblatt für das staatliche Archivwesen Thüringens.
Ich werde in Weimar mal nachhaken, möchte aber Freunde des Suchens über Klassifikation in Pertinenzbeständen schon jetzt zu einem heiteren Ratespiel auffordern. In welcher Abteilung des Gesamtarchivs könnte die Bitte Reuchlins am 3. Januar 1521 an Kurfürst Friedrich, ihn gegen seine Gegner (die Dominikaner und Kölner Theologen) zu unterstützen, am ehesten stecken?
Gliederung des nach Pertinenzgesichtspunkten geordneten Bestands (nur für die Reichstagssachen Gruppe E liegt ein Online-Findbuch vor):
http://www.archive-in-thueringen.de/index.php?major=archiv&action=tektonik&object=archiv&id=225
Ulmann könnte in Reg C "Franz von Sickingen gegen Landgraf Philipp von Hessen (1512-1542)" genutzt haben, aber davon bitte bei Antwortversuchen nicht beeinflussen lassen!
Die Nichtbeantwortung der Anfrage des Akademieprojekts gehört sicher in die Gruppe Ss "Peinliche Sachen" ...
Update: Am 24. Januar 2013 nahm Frau Blaha zu meiner Anfrage Stellung:
"der Reuchlin-Forschungsstelle sind mit Schreiben vom 28. Juni 2001 Kopien von Schreiben Reuchlins
im Zusammenhang mit der Berufung Melanchthons von Tübingen nach Wittenberg (1518) in Aussicht
gestellt worden. Außerdem wurde mitgeteilt, dass ein gesuchtes Trostschreiben nicht ermittelt wurde,
aber auf drei andere, im Zusammenhang mit der Verfolgung Reuchlins u. a. durch den Predigerorden
stehende Schreiben hingewiesen, die der Forschungsstelle bis dahin offensichtlich nicht bekannt
gewesen waren. Von diesen hat die Reuchlin-Forschungsstelle am 20. August 2001 ebenfalls Kopien
erhalten.
Grundlage der Recherche bildete die sogenannte „Zettelregistrande“ zum Ernestinischen
Gesamtarchiv, eine Art bestandsübergreifender Index aus dem 16. Jahrhundert. Insofern ist das Akademie-Projekt durch das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar durchaus unterstützt worden.
Der Zeitaufwand für weitergehende Recherchen wäre angesichts einer knappen Personaldecke, ständig
wachsenden Arbeitsaufgaben, einer Vielzahl wissenschaftlichen Anfragen sowie auch die gestiegenen
Wünsche und Erwartungen der Benutzer nicht vertretbar gewesen.
Weitere schriftliche Nachfragen des Bearbeiters (Dr. Dall’Asta), der auf die angebotene eigene Suche
vor Ort verzichtet hat, sind in unserer Dienstregistratur nicht nachweisbar.
Eine Suche nach dem Dokument müsste sich vor allem die Bestände ThHStA Weimar, Ernestinisches
Gesamtarchiv, Reg. N (Religionswesen) und Reg. O (Spalatin, Wittenberg, Jena, Ehesachen)
konzentrieren. Da das Dokument im Zusammenhang mit der Sickingen-Fehde steht, was uns damals
allerdings durch den Bearbeiter nicht mitgeteilt wurde, ist auch der Bestand ThHStA Weimar,
Ernestinisches Gesamtarchiv, Reg. C (Auswärtige Angelegenheiten) eine erfolgversprechende Option,
wie Sie richtig vermuten. Eine Durchsicht der Bestände einschließlich der Akten müssen jedoch
von potentiellen Interessenten zu den unten angegebenen Benutzungszeiten nach (telefonischer)
Voranmeldung in unserem Benutzerraum im Archivgebäude am Beethovenplatz selbst vorgenommen
werden."
Ein klares Bild des Vorgangs lässt sich daraus nicht entnehmen. Jämmerlich, dass Weimar noch nicht einmal jetzt willens war, wenigstens die Sickingen-Akten zu überprüfen.
KlausGraf - am Montag, 21. Januar 2013, 22:22 - Rubrik: Staatsarchive
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KlausGraf - am Montag, 21. Januar 2013, 20:47 - Rubrik: Universitaetsarchive
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Die Stadtbücherei von Troy, Michigan, hatte zu ihrer finanziellen Rettung eine sensationelle Kampagne gestartet – die Ankündigung einer Bücherverbrennung:
http://vimeo.com/35758683
Diese Aktion gehört nach einem gerade veröffentlichten Branchenbericht zu den neun kreativsten Kampagnen der letzten Jahre:
http://www.gunnreport.com/about/guest-contributor/
Archive in der Krise? Weder Stralsund noch Köln sind Vorbilder – Troy aber vielleicht schon.
http://vimeo.com/35758683
Diese Aktion gehört nach einem gerade veröffentlichten Branchenbericht zu den neun kreativsten Kampagnen der letzten Jahre:
http://www.gunnreport.com/about/guest-contributor/
Archive in der Krise? Weder Stralsund noch Köln sind Vorbilder – Troy aber vielleicht schon.
Dietmar Bartz - am Montag, 21. Januar 2013, 17:30 - Rubrik: Wahrnehmung
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Michael Hochedlinger hat eine 500 Seiten starke "Österreichiche Archivgeschicte" verfasst, die im Böhlau Verlag erschienen ist. Möglicherweise auch für einige der hier Lesenden interessant.
Link: http://www.boehlau-verlag.com/978-3-205-78906-2.html
Link: http://www.boehlau-verlag.com/978-3-205-78906-2.html
ThomasJust - am Montag, 21. Januar 2013, 15:16 - Rubrik: Archivgeschichte
Soeben entdeckte ich eine Ausschreibung. Das Land Berlin – Sondervermögen Immobilien des Landes Berlin sucht unter eine "Rahmenvereinbarung über externe Archivierung diverser Aktenbestände für das Justizportfolio in Berlin". Dahinter verbirgt sich im Detail: https://my.vergabeplattform.berlin.de/remote/bekanntmachung.pdf?form_id=618306&lv_id=47826
Interessant sind die geforderten Qualifikationen: Keine - außer billig sein. Kein Wort über für Archivalien geeignete Raum- und Klimabedingungen etc. Eine Betriebshaftpflicht bis 5 Millionen und eine alte NVA-Baracke genügen und man wird Archivar.

Man achte darauf, daß der niedrigste Preis nicht ausschlaggebend ist, sondern das wirtschaftlichste Angebot ...
Interessant sind die geforderten Qualifikationen: Keine - außer billig sein. Kein Wort über für Archivalien geeignete Raum- und Klimabedingungen etc. Eine Betriebshaftpflicht bis 5 Millionen und eine alte NVA-Baracke genügen und man wird Archivar.

Man achte darauf, daß der niedrigste Preis nicht ausschlaggebend ist, sondern das wirtschaftlichste Angebot ...
Klaus Wendel - am Montag, 21. Januar 2013, 13:10 - Rubrik: Bestandserhaltung
Wolf Thomas - am Sonntag, 20. Januar 2013, 08:41 - Rubrik: Archivgeschichte
Der 1823 in Darmstadt gedruckte Verkaufskatalog der Handschriften ist online:
http://books.google.de/books?id=EE8VAAAAQAAJ
Sir Thomas Phillipps erwarb die ganze Sammlung, siehe die Projektbeschreibung mit wichtigen Materialien als PDF
http://www.miltongatch.us/the_book_collections_of_leande.html
Eß-Handschriften in der Burke Library (und Inkunabeln mit Provenienzangaben):
http://www.miltongatch.us/CatalogiB_C.pdf
Der Katalog von 1823 wurde ausgewertet für
http://dla.library.upenn.edu/dla/schoenberg/index.html
Ess besaß kaum deutschsprachige Handschriften und von diesen waren die meisten niederdeutsch. Nr. Nr. 219, eine Twinger-Handschrift, heute in Straßburg:
http://www.handschriftencensus.de/9095
Zu Ess/Eß als Handschriftensammler liegt mir vor:
Milton McC. Gatch, ed., 'so precious a foundation': The Library of Leander van Ess at the Burke Library of Union Theological Seminary in the City of New York, New York, 1996
Siehe auch: Knaus, Hermann: Die Handschriften des Leander van Eß / Hermann Knaus. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 1 (1956), S. 331-226 (non vidi, so der Katalog 1996, offenbar falsch zitiert im MGH-OPAC u.a.)
Über 40 Handschriften mit Eß-Provenienzen (samt Schlüsselseiten online):
http://www.digital-scriptorium.org
(Das Scriptorium ist wieder in Berkeley beheimatet, was bedeutet, dass alle früheren Direktlinks nur auf die Hauptseite gehen.)
http://books.google.de/books?id=EE8VAAAAQAAJ
Sir Thomas Phillipps erwarb die ganze Sammlung, siehe die Projektbeschreibung mit wichtigen Materialien als PDF
http://www.miltongatch.us/the_book_collections_of_leande.html
Eß-Handschriften in der Burke Library (und Inkunabeln mit Provenienzangaben):
http://www.miltongatch.us/CatalogiB_C.pdf
Der Katalog von 1823 wurde ausgewertet für
http://dla.library.upenn.edu/dla/schoenberg/index.html
Ess besaß kaum deutschsprachige Handschriften und von diesen waren die meisten niederdeutsch. Nr. Nr. 219, eine Twinger-Handschrift, heute in Straßburg:
http://www.handschriftencensus.de/9095
Zu Ess/Eß als Handschriftensammler liegt mir vor:
Milton McC. Gatch, ed., 'so precious a foundation': The Library of Leander van Ess at the Burke Library of Union Theological Seminary in the City of New York, New York, 1996
Siehe auch: Knaus, Hermann: Die Handschriften des Leander van Eß / Hermann Knaus. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 1 (1956), S. 331-226 (non vidi, so der Katalog 1996, offenbar falsch zitiert im MGH-OPAC u.a.)
Über 40 Handschriften mit Eß-Provenienzen (samt Schlüsselseiten online):
http://www.digital-scriptorium.org
(Das Scriptorium ist wieder in Berkeley beheimatet, was bedeutet, dass alle früheren Direktlinks nur auf die Hauptseite gehen.)
KlausGraf - am Samstag, 19. Januar 2013, 21:57 - Rubrik: Kodikologie
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http://avanti.wlb-stuttgart.de/bfz/plakat/index.php
Die ca. 2500 Abbildungen sind unbrauchbar, da viel zu klein.
Originalgröße
Die ca. 2500 Abbildungen sind unbrauchbar, da viel zu klein.

KlausGraf - am Samstag, 19. Januar 2013, 19:22 - Rubrik: Bildquellen
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Oosterman ist Spezialist für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche niederländische Literatur.
http://radboud.academia.edu/JohanOosterman
Es gibt auch einen deutschsprachigen Aufsatz, in dem man S. 40f. etwas zum Darfelder Liederbuch als "Frauenalbum" lesen kann.
http://radboud.academia.edu/JohanOosterman
Es gibt auch einen deutschsprachigen Aufsatz, in dem man S. 40f. etwas zum Darfelder Liederbuch als "Frauenalbum" lesen kann.
KlausGraf - am Samstag, 19. Januar 2013, 18:56 - Rubrik: Open Access
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Wolf Thomas - am Samstag, 19. Januar 2013, 13:54 - Rubrik: Archivgeschichte
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Lesenswert!
http://irights.info/?q=content/zitieren-im-www
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 20:21 - Rubrik: Archivrecht
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Die Auswertung von VroniPlag zur Dissertation von Dr. Jürgen Goldschmidt 2009:
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Jg
"145 von 454 Seiten, 31.94%, 30 Seiten mit 50%-75% Plagiatstext, 27 Seiten mit mehr als 75% Plagiatstext"
Zum Fall:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12409384/62249/Forsts-Stadtchef-Juergen-Goldschmidt-FDP-soll-seinen-Doktor.html
Die Konsequenz der TU Berlin jetzt: Kein Titelentzug!
http://idw-online.de/pages/de/news515556
Die TU Berlin wird Dr. Jürgen Goldschmidt den Doktortitel nicht entziehen. Das entschied auf der Grundlage der Empfehlung des Promotionsausschusses der Präsident der TU Berlin am 14. Januar 2013.
Dr. Goldschmidt hatte seine an der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt eingereichte Dissertation „Management des Stadtumbaus unter Berücksichtigung der städtebaulichen Rahmenbedingungen“ im Dezember 2009 verteidigt. Im April 2010 bekam er die Urkunde überreicht, mit der der akademische Grad „Doktor der Ingenieurwissenschaften“ verliehen wird. Im Sommer 2011 wurden Plagiatsvorwürfe öffentlich. Daraufhin prüfte der Promotionsausschuss den Vorgang. Am 14. Januar 2013 entschied der Präsident der TU Berlin, den Doktortitel nicht zu entziehen. Dafür gibt es folgende Gründe: Der Promotionsausschuss kam zu dem Schluss, dass die wissenschaftliche Qualität der Dissertation von Herrn Dr. Goldschmidt nicht in Frage gestellt werden kann. Damit bleibt eine wesentliche Voraussetzung für die Verleihung des akademischen Grades nach wie vor bestehen. Außerdem konnte eine Täuschungsabsicht nicht erkannt werden. Es liegen in der Dissertation Mängel in der Zitierweise vor. Diese wirken sich allerdings nicht auf die Eigenständigkeit der wissenschaftlichen Leistung aus. Die TU Berlin erteilt Herrn Dr. Goldschmidt die Auflage, innerhalb einer bestimmten Frist seine Dissertation unverändert, aber mit korrekter Zitierweise vorzulegen.
Das ist schon dreist, finde ich.
Update: Nicht nur ich. Auf Empörung stößt der Freispruch dagegen bei VroniPlag Wiki. „Ich bin überrascht, dass die TU sich trotz eindeutiger Textübernahmen nicht dazu durchringen kann, den Titel zu entziehen“, sagt Debora Weber-Wulff, Professorin und Plagiatsexpertin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, die in dem Internetforum unter dem Pseudonym WiseWoman aktiv ist. Nach den Recherchen der Aktivisten enthalte die 450-seitige Arbeit auf fast 32 Prozent der Seiten Plagiate. Unter anderem habe Goldschmidt aus einer Broschüre des Bundesamts für Bauwesen seitenweise abgeschrieben, ohne die Quelle zu nennen, sagt Weber-Wulff. Sie frage sich, ob TU-Studenten sich bei Plagiaten künftig auf diesen Fall berufen könnten.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/plagiatsaffaeren-buergermeister-von-forst-nach-plagiatsverdacht-entlastet/7654954.html
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Jg
"145 von 454 Seiten, 31.94%, 30 Seiten mit 50%-75% Plagiatstext, 27 Seiten mit mehr als 75% Plagiatstext"
Zum Fall:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12409384/62249/Forsts-Stadtchef-Juergen-Goldschmidt-FDP-soll-seinen-Doktor.html
Die Konsequenz der TU Berlin jetzt: Kein Titelentzug!
http://idw-online.de/pages/de/news515556
Die TU Berlin wird Dr. Jürgen Goldschmidt den Doktortitel nicht entziehen. Das entschied auf der Grundlage der Empfehlung des Promotionsausschusses der Präsident der TU Berlin am 14. Januar 2013.
Dr. Goldschmidt hatte seine an der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt eingereichte Dissertation „Management des Stadtumbaus unter Berücksichtigung der städtebaulichen Rahmenbedingungen“ im Dezember 2009 verteidigt. Im April 2010 bekam er die Urkunde überreicht, mit der der akademische Grad „Doktor der Ingenieurwissenschaften“ verliehen wird. Im Sommer 2011 wurden Plagiatsvorwürfe öffentlich. Daraufhin prüfte der Promotionsausschuss den Vorgang. Am 14. Januar 2013 entschied der Präsident der TU Berlin, den Doktortitel nicht zu entziehen. Dafür gibt es folgende Gründe: Der Promotionsausschuss kam zu dem Schluss, dass die wissenschaftliche Qualität der Dissertation von Herrn Dr. Goldschmidt nicht in Frage gestellt werden kann. Damit bleibt eine wesentliche Voraussetzung für die Verleihung des akademischen Grades nach wie vor bestehen. Außerdem konnte eine Täuschungsabsicht nicht erkannt werden. Es liegen in der Dissertation Mängel in der Zitierweise vor. Diese wirken sich allerdings nicht auf die Eigenständigkeit der wissenschaftlichen Leistung aus. Die TU Berlin erteilt Herrn Dr. Goldschmidt die Auflage, innerhalb einer bestimmten Frist seine Dissertation unverändert, aber mit korrekter Zitierweise vorzulegen.
Das ist schon dreist, finde ich.
Update: Nicht nur ich. Auf Empörung stößt der Freispruch dagegen bei VroniPlag Wiki. „Ich bin überrascht, dass die TU sich trotz eindeutiger Textübernahmen nicht dazu durchringen kann, den Titel zu entziehen“, sagt Debora Weber-Wulff, Professorin und Plagiatsexpertin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, die in dem Internetforum unter dem Pseudonym WiseWoman aktiv ist. Nach den Recherchen der Aktivisten enthalte die 450-seitige Arbeit auf fast 32 Prozent der Seiten Plagiate. Unter anderem habe Goldschmidt aus einer Broschüre des Bundesamts für Bauwesen seitenweise abgeschrieben, ohne die Quelle zu nennen, sagt Weber-Wulff. Sie frage sich, ob TU-Studenten sich bei Plagiaten künftig auf diesen Fall berufen könnten.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/plagiatsaffaeren-buergermeister-von-forst-nach-plagiatsverdacht-entlastet/7654954.html
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 19:42 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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Jetzt archiviert er auch noch .......
Wolf Thomas - am Freitag, 18. Januar 2013, 19:41 - Rubrik: Unterhaltung
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http://ultrabiblioteka.wordpress.com/2013/01/18/neue-kategorien-open-access-vollversagen-open-access-glanzleistungen/
Es nervt – nicht nur mich – schon seit langer langer Zeit: prinzipiell sehr interessante Literatur, entstanden in bibliothekswissenschaftlicher Forschung, die nicht digital und nicht frei zugänglich ist – und das von einem Berufsstand, der beständig von freiem Zugang zu Wissenschwafelt redet.
Aus dem gleichen Blog:
http://ultrabiblioteka.wordpress.com/2012/11/20/schmoren-im-eigenen-saft/
Dazu siehe auch den "Klassiker" in Archivalia, das übrigens am 5. Februar 2013 10 Jahre alt wird:
http://archiv.twoday.net/stories/2518568/ (August 2006)
Es nervt – nicht nur mich – schon seit langer langer Zeit: prinzipiell sehr interessante Literatur, entstanden in bibliothekswissenschaftlicher Forschung, die nicht digital und nicht frei zugänglich ist – und das von einem Berufsstand, der beständig von freiem Zugang zu Wissen
Aus dem gleichen Blog:
http://ultrabiblioteka.wordpress.com/2012/11/20/schmoren-im-eigenen-saft/
Dazu siehe auch den "Klassiker" in Archivalia, das übrigens am 5. Februar 2013 10 Jahre alt wird:
http://archiv.twoday.net/stories/2518568/ (August 2006)
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 19:30 - Rubrik: Open Access
"Im Jahr 2005 wurde im Staatsarchiv Ludwigsburg Fragmente einer liturgischen Handschrift aus dem 8. Jahrhundert entdeckt, die seither als die ältesten Schriftzeugnisse dieses Archivs gelten. Die Dokumente, die als Einband für eine spätmittelalterliche Rechnung verwendet worden waren, sind gleichzeitig die frühesten Zeugnisse aus der Bibliothek des 764 gegründeten Klosters Ellwangen. Mit Hilfe des Internet konnten die darin überlieferten Texte nunmehr identifiziert werden."
http://www.landesarchiv-bw.de/web/54714
Tschuldigung, aber wenn es sich um Predigten Ephraems handelt, dann ist das keine liturgische Handschrift!

http://www.landesarchiv-bw.de/web/54714
Tschuldigung, aber wenn es sich um Predigten Ephraems handelt, dann ist das keine liturgische Handschrift!
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 19:16 - Rubrik: Staatsarchive
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Wen wunderts? Beisse nicht die Hand, die dich füttert.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/plagiatsaffaere-wissenschaftsorganisationen-verteidigen-schavan-a-878429.html
http://pages.citebite.com/d9v4g2o9spxs
Der Jurist Gärditz aus Bonn hatte vor einigen Tagen den Düsseldorfer Verfahrensablauf dagegen als völlig korrekt gewertet:
http://www.uni-duesseldorf.de/home/fileadmin/redaktion/Oeffentliche_Medien/Presse/Pressemeldungen/Bilder/Gutachten.pdf
Siehe hier:
http://archiv.twoday.net/search?q=schavan
Update:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/810198.eine-kraehe-hackt-der-anderen-kein-auge-aus.html
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/plagiatsaffaere-wissenschaftsorganisationen-verteidigen-schavan-a-878429.html
http://pages.citebite.com/d9v4g2o9spxs
Der Jurist Gärditz aus Bonn hatte vor einigen Tagen den Düsseldorfer Verfahrensablauf dagegen als völlig korrekt gewertet:
http://www.uni-duesseldorf.de/home/fileadmin/redaktion/Oeffentliche_Medien/Presse/Pressemeldungen/Bilder/Gutachten.pdf
Siehe hier:
http://archiv.twoday.net/search?q=schavan
Update:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/810198.eine-kraehe-hackt-der-anderen-kein-auge-aus.html
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 18:44 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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http://poynder.blogspot.de/2013/01/the-oa-interviews-ashry-aly-of-ashdin.html
Ein ausgesprochen hilfreicher Überblick von Richard Poynder.
Ein ausgesprochen hilfreicher Überblick von Richard Poynder.
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 15:23 - Rubrik: Open Access
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Danke nach Bielefeld!
Alle Taschen auf einem Blick findet man auf flickr. Alle Einträge auf Archivalia - wegen der Komentare: http://archiv.twoday.net/search?q=Archivtagstaschen
Wolf Thomas - am Freitag, 18. Januar 2013, 07:47 - Rubrik: Archivgeschichte
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Im Preger'schen Katalog der Manuskripte des Historischen Vereins von Mittelfranken - siehe http://archiv.twoday.net/stories/97052702/ - fand ich zwei Handschriften zur Kemptener Geschichte, zu denen Dr. Daniel Burger vom Staatsarchiv Nürnberg am 8. Juni 2012 freundlicherweise Auskunft erteilte, da sie sich im Nürnberger Depositum des Vereins befinden.
Nr. 613: „Historia Campidonensis; von der alten statt Kempten, von dem schloss Hilermont, dessen
herkommen und gelegenhaith, dan von denen herren Fürsten und Äbbten des stüffts Kempten, von
Kayser Carl dem Grossen und seiner gemahlin Hildegardis und dem starcken Ritter Heinrich von
Kempten und andern alten begebenheiten“, 16. Jh. von einem ungenannten Verfasser, mit späteren
Nachträgen des ausgehenden 17. Jh. (bis 1677). Halbledereinband (18./19. Jh., 21,5 x 16,5cm,
0,02lfm), 65 gez. fol. zzgl. mehrere leere fol.
Nr. 614: Geschichte des Stiftes Kempten samt Wunderschilderungen, am Ende datiert 1494 und
1498 (deutsch, nur der auf dem sekundären Einband angebrachte Titel ist lateinisch: "Fundatio et
historia ducalis monasterii Campidonensis una cum miraculis s. fundatricis Hildegardis et eius filii
Ludovici Pii, nec non aliis valde memorabilibus, quiae a primaevis temporibus huius Illustrissimi
coenobii contigere, et vetustissimo calamo ac lingua conscripta et annotata sunt ita, ut ille, qui hoc
infringere praesummat, Dei odium habeat.")
Heller geprägter Schweinsledereinband (16. Jh.), 29 x 21,5cm, 0,04lfm; 65 fol. (durch Benutzung
Blätter alle v.a. unten verschmutzt). Darin: 59 farbige Zeichnungen (Personen- und
Wappendarstellungen). Beginn: „Stifftung des gotzhüß Kempten vnd sant Hyltgartün leben etc.“
(Blatt dann abgerissen, Rest des Textes fehlt). Schluss: „... den Got sy mit vnß allen hie zu°
Kempten vnd an allen stetten in diem Jar 1494 vnd dar nach ewegklich amen.“
Nr. 614 dürfte die wertvollste Handschrift des Vereins sein.
Wir erinnern uns: Für 145.000 Euro ersteigerte 2010 die Bayerische Staatsbibliothek eine mit 59 Federzeichnungen geschmückte Handschrift aus noch 147 Blättern mit der Kemptener Chronik des Johannes Birk:
http://www.merkur-online.de/nachrichten/bayern-lby/staatsbibliothek-ersteigert-kemptener-handschrift-835220.html
http://archiv.twoday.net/stories/6385537/
Trotz der etwas schlechteren Erhaltung könnte die ebenfalls mit 59 Illustrationen versehene Vereinshandschrift in Nürnberg einen niedrigen sechsstelligen Betrag erzielen. Hoffen wir, dass der gewiss ebenso wie alle Geschichtsvereine überalterte Verein noch eine Weile der Versuchung widersteht, die immer teurer werdende Publikation der gedruckten Vereinszeitschrift durch Abstoßung dieses kostbarsten Stücks, das ja auch gar keinen mittelfränkischen Bezug hat, für Jahre zu sichern. Es wäre dringend wünschenswert, der Forschung baldmöglichst ein gutes Digitalisat des Codex zur Verfügung zu stellen, da ja seit "Stralsund" klar ist, dass das Abstoßen von "totem Kapital" gewinnträchtig sein kann.
Seit meiner Beschäftigung mit dem Lorcher Marsilius-Turm interessiert mich die handschriftliche Überlieferung der historiographischen Werke aus der Feder des Johannes Birk oder seinem Umkreis.
Die Überlieferungszusammenstellung von Peter Johanek im ²VL 1 (1978), Sp. 870-875 ist inzwischen etwas veraltet. Ich übernehme ihr aber Titel und Reihenfolge der Werke.
1. 'Vita Hildegardis'
Das Widmungsexemplar für Kaiser Friedrich III. der um 1472 entstandenen lateinischen Via ist mit 27 ganzseitigen Miniaturen geschmückt und befindet sich in Privatbesitz. Durch das Antiquariat Dr. Jörn Günther kam Klaus Schreiner zu einer SW-Kopie der Handschrift, die nach 1945 mit anderen illuminierten Handschriften aus der Hofbibliothek Sigmaringen verkauft wurde (früher Cod. 50, nicht Cod. 23 wie Johanek hat). [Schoenberg-Datenbak: Kundig Cat. 95: Tres precieux manuscrits enlumines et incunables; livres anciens des XVIe, XVIIe, XVIIIe siecles et du début du xiXe siecle. - 1948/06/23]
Beschreibung von Wattenbach 1867
http://archive.org/stream/anzeigerfurkunde14germ#page/n133/mode/2up
Lehner S. 34
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File%3AFuerstlich_Hohenzollernsches_Museum_zu_Sigmaringen-Verzeichniss_der_Handschriften.pdf&page=40
Katalog "Bürgerfleiß und Fürstenglanz" (1998), S. 132-134 Nr. 67
Den Text überliefert auch das sog. Passionale sanctorum decimum des Blaubeurer Priors Bartholomäus Krafft, Fulda Aa 96, Bl. 106v-113r.
http://fuldig.hs-fulda.de/viewer/image/PPN291354084/273/LOG_0159/
Hiernach druckten die Bollandisten die Vita: Acta Sanctorum April III, 1675, S. 793-802
http://visualiseur.bnf.fr/CadresFenetre?O=NUMM-6035&M=pagination (den Link im neuen Gallica-Angebot mit Permanent-Links aufzufinden, war ich nicht imstande)
Klaus Schreiner hat in seinem 1975 erschienenen wichtigen Aufsatz zu St. Hildegardis und ihrer Verehrung in Kempten (im AKG) damit begonnen, das von Baumann zusammengestellte Oeuvre Johannes Birks zu reduzieren. S. 24 Anm. 93
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a149295.pdf
spricht er mit allzu pauschaler Begründung die Vita Birk ab und verweist auf die Nennung einer Quelle durch Birk, der sich auf das Werk eines Konventualen Hartmann Nottfest beruft. Dabei dürfte es sich aber um eine der Quellenfiktionen Birks handeln. Etwas befremdlich wirkt, dass Schreiner die Arbeiten Birks als "Machwerke" bezeichnet.
Solange die Abweichungen von den anderen Chroniken Birks nicht detailliert aufgeschlüsselt werden, bleibe ich dabei, dass die der Vita zugrundeliegenden historischen Studien am ehesten dem Stiftsschulmeister Birk zuzutrauen sind.
Baumanns nach wie vor grundlegende Studie zu den Kemptner Chroniken des (ausgehenden) 15. Jahrhunderts:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009125/image_11
Schreiner nennt in der Gedenkschrift Graus (Spannungen und Widersprüche, zitiert unten) S. 44 Anm. 30 den Text in der Bollstatter-Handschrift München Cgm 735, Bl. 67r-76r eine auszugsweise Übersetzung der lateinischen Vita.
Katalog von Karin Schneider:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0046_a188_JPG.htm
http://www.handschriftencensus.de/6357
2. 'Historia Karoli Magni et de fundatione monasterii in Campidonia'
Johanek nennt als Überlieferung des ungedruckten Werks, das sich als 1494 von Johannes Birk angefertigte Abschrift eines angeblichen Werks von Godefridus Keren de Marsilia, angeblich Mitglied der Kanzlei Karls des Großen und Ludwig des Frommen, ausgibt, die folgenden Handschriften:
München, SB, Clm 22104, Bl. 114v-129v Anfang 16. Jh. aus Wessobrunn
Clm 1211, Bl. 185r-197v (Abschrift von Clm 22104, datiert 1529), aus Tegernsee
Clm 1803, S. 1-22, 18. Jh.
In Auszügen online sind die wichtigen Ausführungen von Folz 1950:
http://books.google.de/books?id=brvJ9h3mhZkC&pg=PA483
3. 'Tractatus de monasterio Campidonensi et eius multiplicibus privilegiis'
Die etwa 2000 lateinischen Verse sind am frühesten überliefert in Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Cod. 245, Bl. 48r-53r
Die 1493 datierte Handschrift ist womöglich ein Autograph Birks (so Bruckner), jedenfalls aber das wichtigste Zeugnis für die Birk zugänglichen karolingerzeitlichen Quellen.
Ausführlich behandelte die Handschrift jüngst Matthias M. Tischler: Einharts Vita Karoli Bd. 1, 2001, S. 66-71
Aus der älteren Literatur am ausführlichsten Max Büdinger 1865:
http://books.google.de/books?id=1ckFAAAAQAAJ&pg=PA31
Katalog Meier S. 201f.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Catalogus_codicum_manu_scriptorum_qui_in_bibliotheca_monasterii_Einsidlensis.pdf?page=223
Weitere Überlieferung des Tractatus:
München Clm 22104, Bl. 130r-154r
Clm 1211, Bl. 197v-218r
Zu beiden Handschriften siehe oben.
Clm 1370, Bl. 1r-35r (aus Polling)
Gedruckt nach einer Pollinger Handschrift (clm 1370?) in Kuens Quellensammlung Collectio Bd. 2 1756, siehe
http://archiv.twoday.net/stories/110777190/
Kuen-Digitalisat:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/2711468
4. Deutschsprachige Bearbeitungen
Die oben erstmals nachgewiesene Nürnberger Handschrift des Historischen Vereins ist zu ergänzen in der Liste des Handschriftencensus:
http://www.handschriftencensus.de/werke/2658
Am wichtigsten sind die detaillierten Beschreibungen von Elisabeth Wunderle im Rahmen des Online-Projekts "Kemptener Klosterchroniken":
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kemptener-klosterchroniken
Die älteste bekannte Handschrift schrieb 1479 ein Konrad Widerlin von Ebenweiler: Cgm 5819
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kempten-cgm5819
Schreiner hat in seinem Aufsatz Hildegard, Adelheid, Kunigunde (in: Spannungen und Widersprüche, 1992) S. 44-47 aus diesem von ihm Widerlin als Verfasser zugeschriebenen Text referiert und etwas ominös behauptet, die Handschriften enthalte für die Quellenkritik Birks "grundlegende neue Erkenntnismöglichkeiten" (S. 44 Anm. 30). Angesichts der Übereinstimmungen des Textes mit der Birkschen Klosterchronik C1 meinte Wunderle. dies mache "eine Überprüfung der Rolle des Johannes Birk nötig, der gemeinhin als Verfasser dieser und der anderen 'Kemptener Chroniken' gilt".
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die leichtfertigen Versuche, Birk als Autor oder meinetwegen auch Spiritus rector des Kemptener historiographischen Ateliers am Ende des 15. Jahrhunderts in Frage zu stellen, stützen sich nicht auf nachvollziehbare Textbefunde oder schlüssige Argumente.
München Cgm 9470 datiert von 1499/um 1500. Einer der beiden Schreiber ist ein Petrus Brack.
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kempten-cgm9470
München Cgm 9280 datiert von 1506 und ist die Kräler'sche Handschrift, geschrieben von dem auch sonst als Schreiber hervorgetretenen Notar Johannes Kräler. Digitalisat:
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kempten-cgm9280
Noch dem Ende des 15. Jahrhunderts gehört Würzburg M.ch.f. 97 an:
http://www.handschriftencensus.de/14743
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0371_b129_jpg.htm
Hüttner hat aus dieser Handschrift bei Baumann Fehlendes abgedruckt:
http://www.digizeitschriften.de/link/0179-9940/0/28/751
Nach dem Handschriftencensus ist Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek, 2° Cod. 249 eine direkte Abschrift von Cgm 9280.
http://www.handschriftencensus.de/14742
Über den Standort der von ihm C 2 genannten zweite Kemptener Klosterchronik schweigt sich Johanek aus. Nach Baumann (Forschungen S. 14f.) ist das Werk 1484/85 datieren und lag damals in einer ebenfalls Martin Leichtle gehörenden Abschrift des Notars Kräler wohl von 1507 vor. Es ist das Verdienst von Birgit Kata vom Stadtarchiv Kempten, dass wir nun wissen, dass die Handschrift sich heute in Kempten, Evang. Kirchengemeinde St. Mang, Sammlung Leichtle, L 180 befindet.
http://www.handschriftencensus.de/23752
Bedauerlicherweise ist dieser Text weder gedruckt noch digitalisiert. Hier vermute ich die Quelle für das oben genannte Lorcher Marsilius-Zeugnis.
Um eine intensive Beschäftigung mit dem spannenden Werk Birks bzw. aus seinem Umkreis zu ermöglichen, müssten alle relevanten Handschriften digitalisiert werden.
In der Zeit Birks war die Kemptener Stiftsschule ein wichtiges geistiges Zentrum. Neben der wohl von Birk selbst stammenden Einsiedler Handschrift (siehe oben) gibt es noch weitere, die hier erstmals zusammengestellt werden.
Für die naturkundlichen Interessen und die Zusammenarbeit mit Johannes Tallat ist der Stuttgarter Cod. HB XII 5 von Bedeutung, siehe meinen Beitrag
http://archiv.twoday.net/stories/233326676/
Saam erwähnte eine Abschrift der Imitatio Christi des Thomas von Kempen 1475 unter dem Rektor Johannes Birk Clm 26775 (ebd.).
1987 habe ich darauf hingewiesen, dass die wichtige chronistische lateinische Sammelhandschrift Cod. P I 1 der Stadtbibliothek Lindau aus dem Umkreis von Birk stammt, was die Birk-Forschung bislang beharrlich ignoriert hat. Eine 1476 datierte Notiz auf Bl. 180r weist auf die Tätigkeit des Johannes Birk an der Stiftsschule hin, Bl. 207r steht der Schreibervermerk des Christian Schimpflin von Rötenbach, Provisor an der Stiftsschule unter Birk.
http://books.google.de/books?id=pcvWAAAAMAAJ&pg=PA220
http://www.handschriftencensus.de/19561
Unzulängliche ältere Beschreibungen der Lindauer Handschrift gab Würdinger:
http://books.google.de/books?id=gwgPAAAAYAAJ&pg=PA9
http://archive.org/stream/AnzeigerFuerKundeDerDtVorzeit191872#page/n169/mode/2up
Ich habe keinen Zweifel, dass die bemerkenswerte historiographische Kemptener Produktion um 1500 im wesentlichen auf Birk und eventuell seine Mitarbeiter oder Schüler an der Stiftsschule zurückgeht. Es spielt keine Rolle, sondern macht die Texte besonders interessant, dass es sich um historiographische Fiktionen (also "Fälschungen" oder "Machwerke") handelt. Aufgrund der hier genannten handschriftlichen Überlieferung müssten sie intensiver analysiert werden.
#forschung
St. Hildegard Cgm 9470
Nr. 613: „Historia Campidonensis; von der alten statt Kempten, von dem schloss Hilermont, dessen
herkommen und gelegenhaith, dan von denen herren Fürsten und Äbbten des stüffts Kempten, von
Kayser Carl dem Grossen und seiner gemahlin Hildegardis und dem starcken Ritter Heinrich von
Kempten und andern alten begebenheiten“, 16. Jh. von einem ungenannten Verfasser, mit späteren
Nachträgen des ausgehenden 17. Jh. (bis 1677). Halbledereinband (18./19. Jh., 21,5 x 16,5cm,
0,02lfm), 65 gez. fol. zzgl. mehrere leere fol.
Nr. 614: Geschichte des Stiftes Kempten samt Wunderschilderungen, am Ende datiert 1494 und
1498 (deutsch, nur der auf dem sekundären Einband angebrachte Titel ist lateinisch: "Fundatio et
historia ducalis monasterii Campidonensis una cum miraculis s. fundatricis Hildegardis et eius filii
Ludovici Pii, nec non aliis valde memorabilibus, quiae a primaevis temporibus huius Illustrissimi
coenobii contigere, et vetustissimo calamo ac lingua conscripta et annotata sunt ita, ut ille, qui hoc
infringere praesummat, Dei odium habeat.")
Heller geprägter Schweinsledereinband (16. Jh.), 29 x 21,5cm, 0,04lfm; 65 fol. (durch Benutzung
Blätter alle v.a. unten verschmutzt). Darin: 59 farbige Zeichnungen (Personen- und
Wappendarstellungen). Beginn: „Stifftung des gotzhüß Kempten vnd sant Hyltgartün leben etc.“
(Blatt dann abgerissen, Rest des Textes fehlt). Schluss: „... den Got sy mit vnß allen hie zu°
Kempten vnd an allen stetten in diem Jar 1494 vnd dar nach ewegklich amen.“
Nr. 614 dürfte die wertvollste Handschrift des Vereins sein.
Wir erinnern uns: Für 145.000 Euro ersteigerte 2010 die Bayerische Staatsbibliothek eine mit 59 Federzeichnungen geschmückte Handschrift aus noch 147 Blättern mit der Kemptener Chronik des Johannes Birk:
http://www.merkur-online.de/nachrichten/bayern-lby/staatsbibliothek-ersteigert-kemptener-handschrift-835220.html
http://archiv.twoday.net/stories/6385537/
Trotz der etwas schlechteren Erhaltung könnte die ebenfalls mit 59 Illustrationen versehene Vereinshandschrift in Nürnberg einen niedrigen sechsstelligen Betrag erzielen. Hoffen wir, dass der gewiss ebenso wie alle Geschichtsvereine überalterte Verein noch eine Weile der Versuchung widersteht, die immer teurer werdende Publikation der gedruckten Vereinszeitschrift durch Abstoßung dieses kostbarsten Stücks, das ja auch gar keinen mittelfränkischen Bezug hat, für Jahre zu sichern. Es wäre dringend wünschenswert, der Forschung baldmöglichst ein gutes Digitalisat des Codex zur Verfügung zu stellen, da ja seit "Stralsund" klar ist, dass das Abstoßen von "totem Kapital" gewinnträchtig sein kann.
Seit meiner Beschäftigung mit dem Lorcher Marsilius-Turm interessiert mich die handschriftliche Überlieferung der historiographischen Werke aus der Feder des Johannes Birk oder seinem Umkreis.
Die Überlieferungszusammenstellung von Peter Johanek im ²VL 1 (1978), Sp. 870-875 ist inzwischen etwas veraltet. Ich übernehme ihr aber Titel und Reihenfolge der Werke.
1. 'Vita Hildegardis'
Das Widmungsexemplar für Kaiser Friedrich III. der um 1472 entstandenen lateinischen Via ist mit 27 ganzseitigen Miniaturen geschmückt und befindet sich in Privatbesitz. Durch das Antiquariat Dr. Jörn Günther kam Klaus Schreiner zu einer SW-Kopie der Handschrift, die nach 1945 mit anderen illuminierten Handschriften aus der Hofbibliothek Sigmaringen verkauft wurde (früher Cod. 50, nicht Cod. 23 wie Johanek hat). [Schoenberg-Datenbak: Kundig Cat. 95: Tres precieux manuscrits enlumines et incunables; livres anciens des XVIe, XVIIe, XVIIIe siecles et du début du xiXe siecle. - 1948/06/23]
Beschreibung von Wattenbach 1867
http://archive.org/stream/anzeigerfurkunde14germ#page/n133/mode/2up
Lehner S. 34
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File%3AFuerstlich_Hohenzollernsches_Museum_zu_Sigmaringen-Verzeichniss_der_Handschriften.pdf&page=40
Katalog "Bürgerfleiß und Fürstenglanz" (1998), S. 132-134 Nr. 67
Den Text überliefert auch das sog. Passionale sanctorum decimum des Blaubeurer Priors Bartholomäus Krafft, Fulda Aa 96, Bl. 106v-113r.
http://fuldig.hs-fulda.de/viewer/image/PPN291354084/273/LOG_0159/
Hiernach druckten die Bollandisten die Vita: Acta Sanctorum April III, 1675, S. 793-802
http://visualiseur.bnf.fr/CadresFenetre?O=NUMM-6035&M=pagination (den Link im neuen Gallica-Angebot mit Permanent-Links aufzufinden, war ich nicht imstande)
Klaus Schreiner hat in seinem 1975 erschienenen wichtigen Aufsatz zu St. Hildegardis und ihrer Verehrung in Kempten (im AKG) damit begonnen, das von Baumann zusammengestellte Oeuvre Johannes Birks zu reduzieren. S. 24 Anm. 93
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a149295.pdf
spricht er mit allzu pauschaler Begründung die Vita Birk ab und verweist auf die Nennung einer Quelle durch Birk, der sich auf das Werk eines Konventualen Hartmann Nottfest beruft. Dabei dürfte es sich aber um eine der Quellenfiktionen Birks handeln. Etwas befremdlich wirkt, dass Schreiner die Arbeiten Birks als "Machwerke" bezeichnet.
Solange die Abweichungen von den anderen Chroniken Birks nicht detailliert aufgeschlüsselt werden, bleibe ich dabei, dass die der Vita zugrundeliegenden historischen Studien am ehesten dem Stiftsschulmeister Birk zuzutrauen sind.
Baumanns nach wie vor grundlegende Studie zu den Kemptner Chroniken des (ausgehenden) 15. Jahrhunderts:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009125/image_11
Schreiner nennt in der Gedenkschrift Graus (Spannungen und Widersprüche, zitiert unten) S. 44 Anm. 30 den Text in der Bollstatter-Handschrift München Cgm 735, Bl. 67r-76r eine auszugsweise Übersetzung der lateinischen Vita.
Katalog von Karin Schneider:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0046_a188_JPG.htm
http://www.handschriftencensus.de/6357
2. 'Historia Karoli Magni et de fundatione monasterii in Campidonia'
Johanek nennt als Überlieferung des ungedruckten Werks, das sich als 1494 von Johannes Birk angefertigte Abschrift eines angeblichen Werks von Godefridus Keren de Marsilia, angeblich Mitglied der Kanzlei Karls des Großen und Ludwig des Frommen, ausgibt, die folgenden Handschriften:
München, SB, Clm 22104, Bl. 114v-129v Anfang 16. Jh. aus Wessobrunn
Clm 1211, Bl. 185r-197v (Abschrift von Clm 22104, datiert 1529), aus Tegernsee
Clm 1803, S. 1-22, 18. Jh.
In Auszügen online sind die wichtigen Ausführungen von Folz 1950:
http://books.google.de/books?id=brvJ9h3mhZkC&pg=PA483
3. 'Tractatus de monasterio Campidonensi et eius multiplicibus privilegiis'
Die etwa 2000 lateinischen Verse sind am frühesten überliefert in Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Cod. 245, Bl. 48r-53r
Die 1493 datierte Handschrift ist womöglich ein Autograph Birks (so Bruckner), jedenfalls aber das wichtigste Zeugnis für die Birk zugänglichen karolingerzeitlichen Quellen.
Ausführlich behandelte die Handschrift jüngst Matthias M. Tischler: Einharts Vita Karoli Bd. 1, 2001, S. 66-71
Aus der älteren Literatur am ausführlichsten Max Büdinger 1865:
http://books.google.de/books?id=1ckFAAAAQAAJ&pg=PA31
Katalog Meier S. 201f.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Catalogus_codicum_manu_scriptorum_qui_in_bibliotheca_monasterii_Einsidlensis.pdf?page=223
Weitere Überlieferung des Tractatus:
München Clm 22104, Bl. 130r-154r
Clm 1211, Bl. 197v-218r
Zu beiden Handschriften siehe oben.
Clm 1370, Bl. 1r-35r (aus Polling)
Gedruckt nach einer Pollinger Handschrift (clm 1370?) in Kuens Quellensammlung Collectio Bd. 2 1756, siehe
http://archiv.twoday.net/stories/110777190/
Kuen-Digitalisat:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/2711468
4. Deutschsprachige Bearbeitungen
Die oben erstmals nachgewiesene Nürnberger Handschrift des Historischen Vereins ist zu ergänzen in der Liste des Handschriftencensus:
http://www.handschriftencensus.de/werke/2658
Am wichtigsten sind die detaillierten Beschreibungen von Elisabeth Wunderle im Rahmen des Online-Projekts "Kemptener Klosterchroniken":
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kemptener-klosterchroniken
Die älteste bekannte Handschrift schrieb 1479 ein Konrad Widerlin von Ebenweiler: Cgm 5819
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kempten-cgm5819
Schreiner hat in seinem Aufsatz Hildegard, Adelheid, Kunigunde (in: Spannungen und Widersprüche, 1992) S. 44-47 aus diesem von ihm Widerlin als Verfasser zugeschriebenen Text referiert und etwas ominös behauptet, die Handschriften enthalte für die Quellenkritik Birks "grundlegende neue Erkenntnismöglichkeiten" (S. 44 Anm. 30). Angesichts der Übereinstimmungen des Textes mit der Birkschen Klosterchronik C1 meinte Wunderle. dies mache "eine Überprüfung der Rolle des Johannes Birk nötig, der gemeinhin als Verfasser dieser und der anderen 'Kemptener Chroniken' gilt".
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die leichtfertigen Versuche, Birk als Autor oder meinetwegen auch Spiritus rector des Kemptener historiographischen Ateliers am Ende des 15. Jahrhunderts in Frage zu stellen, stützen sich nicht auf nachvollziehbare Textbefunde oder schlüssige Argumente.
München Cgm 9470 datiert von 1499/um 1500. Einer der beiden Schreiber ist ein Petrus Brack.
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kempten-cgm9470
München Cgm 9280 datiert von 1506 und ist die Kräler'sche Handschrift, geschrieben von dem auch sonst als Schreiber hervorgetretenen Notar Johannes Kräler. Digitalisat:
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kempten-cgm9280
Noch dem Ende des 15. Jahrhunderts gehört Würzburg M.ch.f. 97 an:
http://www.handschriftencensus.de/14743
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0371_b129_jpg.htm
Hüttner hat aus dieser Handschrift bei Baumann Fehlendes abgedruckt:
http://www.digizeitschriften.de/link/0179-9940/0/28/751
Nach dem Handschriftencensus ist Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek, 2° Cod. 249 eine direkte Abschrift von Cgm 9280.
http://www.handschriftencensus.de/14742
Über den Standort der von ihm C 2 genannten zweite Kemptener Klosterchronik schweigt sich Johanek aus. Nach Baumann (Forschungen S. 14f.) ist das Werk 1484/85 datieren und lag damals in einer ebenfalls Martin Leichtle gehörenden Abschrift des Notars Kräler wohl von 1507 vor. Es ist das Verdienst von Birgit Kata vom Stadtarchiv Kempten, dass wir nun wissen, dass die Handschrift sich heute in Kempten, Evang. Kirchengemeinde St. Mang, Sammlung Leichtle, L 180 befindet.
http://www.handschriftencensus.de/23752
Bedauerlicherweise ist dieser Text weder gedruckt noch digitalisiert. Hier vermute ich die Quelle für das oben genannte Lorcher Marsilius-Zeugnis.
Um eine intensive Beschäftigung mit dem spannenden Werk Birks bzw. aus seinem Umkreis zu ermöglichen, müssten alle relevanten Handschriften digitalisiert werden.
In der Zeit Birks war die Kemptener Stiftsschule ein wichtiges geistiges Zentrum. Neben der wohl von Birk selbst stammenden Einsiedler Handschrift (siehe oben) gibt es noch weitere, die hier erstmals zusammengestellt werden.
Für die naturkundlichen Interessen und die Zusammenarbeit mit Johannes Tallat ist der Stuttgarter Cod. HB XII 5 von Bedeutung, siehe meinen Beitrag
http://archiv.twoday.net/stories/233326676/
Saam erwähnte eine Abschrift der Imitatio Christi des Thomas von Kempen 1475 unter dem Rektor Johannes Birk Clm 26775 (ebd.).
1987 habe ich darauf hingewiesen, dass die wichtige chronistische lateinische Sammelhandschrift Cod. P I 1 der Stadtbibliothek Lindau aus dem Umkreis von Birk stammt, was die Birk-Forschung bislang beharrlich ignoriert hat. Eine 1476 datierte Notiz auf Bl. 180r weist auf die Tätigkeit des Johannes Birk an der Stiftsschule hin, Bl. 207r steht der Schreibervermerk des Christian Schimpflin von Rötenbach, Provisor an der Stiftsschule unter Birk.
http://books.google.de/books?id=pcvWAAAAMAAJ&pg=PA220
http://www.handschriftencensus.de/19561
Unzulängliche ältere Beschreibungen der Lindauer Handschrift gab Würdinger:
http://books.google.de/books?id=gwgPAAAAYAAJ&pg=PA9
http://archive.org/stream/AnzeigerFuerKundeDerDtVorzeit191872#page/n169/mode/2up
Ich habe keinen Zweifel, dass die bemerkenswerte historiographische Kemptener Produktion um 1500 im wesentlichen auf Birk und eventuell seine Mitarbeiter oder Schüler an der Stiftsschule zurückgeht. Es spielt keine Rolle, sondern macht die Texte besonders interessant, dass es sich um historiographische Fiktionen (also "Fälschungen" oder "Machwerke") handelt. Aufgrund der hier genannten handschriftlichen Überlieferung müssten sie intensiver analysiert werden.
#forschung

KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 01:41 - Rubrik: Kodikologie
meint KH Schneider:
http://digireg.twoday.net/stories/233330348/
"Vielleicht sehe ich als einfacher Regionalhistoriker zu schwarz, aber was mir in und um Hannover in den letzten Jahren begegnet ist und immer noch begegnet, deutet stark darauf hin, dass wir einer Entwicklung entgegen gehen, die für regionalgeschichtliche Forschung geradezu fatal ist."
http://digireg.twoday.net/stories/233330348/
"Vielleicht sehe ich als einfacher Regionalhistoriker zu schwarz, aber was mir in und um Hannover in den letzten Jahren begegnet ist und immer noch begegnet, deutet stark darauf hin, dass wir einer Entwicklung entgegen gehen, die für regionalgeschichtliche Forschung geradezu fatal ist."
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 01:30 - Rubrik: Kommunalarchive
http://www.zugang-zum-wissen.de/journal/archives/199-Was-macht-die-Dissertationen-Online-Diskussion-in-Deutschland.html
Aus meiner Sicht wäre es auch zur Plagiatsbekämpfung überfällig, die Open-Access-Pflichtveröffentlichung aller Dissertationen anzuordnen.
Aus meiner Sicht wäre es auch zur Plagiatsbekämpfung überfällig, die Open-Access-Pflichtveröffentlichung aller Dissertationen anzuordnen.
KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 01:14 - Rubrik: Open Access
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http://handkeonline.onb.ac.at/
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KlausGraf - am Freitag, 18. Januar 2013, 01:11 - Rubrik: Literaturarchive
http://www.regensburg-digital.de/schlampen-schweigen-pampig-werden-vom-stadtarchiv-einer-welterbestadt/17012013/
„Es fehlt an Interesse und Kompetenz“, resümiert ein Berliner Historiker seine Erfahrungen mit dem Regensburger Stadtarchiv. Falsche Auskünfte, verschwundene Dokumente, Rügen von der Rechtsaufsicht – die Probleme sind seit Jahren bekannt und bescheren der Welterbestadt zwischenzeitlich auch überregional einen schlechten Ruf in Fachkreisen. Wirklich zu scheren scheint das die Verantwortlichen nicht. Er gedenke nicht, auf Kritik zu reagieren, heißt es vom Oberbürgermeister. Er sei mit seinen Möglichkeiten am Ende, erklärt der Kulturreferent. Und der Archiv-Leiter, den weder OB noch Referent zur Räson bringen können, geht auf Tauchstation.
Nachdem die Printpresse die unhaltbaren Zustände im Regensburger Stadtarchiv totschwieg, hat jetzt ein Online-Organ eine Breitseite gegen die Institution und die Verantwortlichen der Stadtverwaltung abgefeuert. Auch Archivalia wird mit seinem Beitrag http://archiv.twoday.net/stories/55772241/ erwähnt.
Immer wieder hat Irmgard Freihoffer, parteilose Stadträtin für DIE LINKE im Stadtrat, die Stadtverwaltung mit Anfragen zur Rede gestellt - ohne Erfolg! Ich dokumentiere zwei der mir übermittelten Presseerklärungen:
Regensburg, 30.05.2011
Dem Normalbürger mag sich die Bedeutung und Wichtigkeit eines Stadtarchivs vielleicht
nicht auf Anhieb erschließen. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass die ehemals freie
Reichsstadt Regensburg über Jahrhunderte europäisches Zentrum war, erkennt man, dass es
nicht zweitrangig sein kann, wie funktionstüchtig das Stadtarchiv ist.
Zudem fungieren Stadtarchive, worauf die meisten Städte hinweisen, als „Gedächtnis
der Stadt“. Nach der Bayerischen Gemeindeordnung gehört die Archivpflege deshalb zu
den Pflichtaufgaben einer Kommune. Und noch deutlicher formuliert die Verfassung des
Freistaates Bayern (Art. 141 Abs. 2) den Auftrag: Demnach sind Denkmäler der Geschichte
von Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts zu schützen und zu
pflegen. Ebenso stellt die „Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien
des Innern und für Unterricht Kultus, Wissenschaft und Kunst“ von 1992 fest: „Das
Archivgut […] sichert als objektive Quelle die rechtsstaatlich gebotene Kontinuität der
Verwaltung und ist zugleich die unverzichtbare und unersetzliche Grundlage für die
Erforschung der Vergangenheit.“
Die spezifischen Aufgaben zum Vollzug des Bayerischen Archivgesetzes und der
kommunalen Archivpflege werden dort weiter festgelegt: Dabei umfasst die Archivierung
nicht nur die Aufgabe, das Archivgut zu erfassen und auf Dauer zu verwahren und zu sichern,
sondern auch „zu erschließen, nutzbar zu machen und auszuwerten“.
Es kann also nicht dem Belieben anheimgestellt werden, ob diese Aufgaben mal mehr,
mal weniger ernsthaft wahrgenommen werden. Wie sieht es nun mit dem Regensburger
Stadtarchiv aus?
Aus Personalmangel kann das Stadtarchiv noch nicht einmal wichtige Informationen auf
die Internetseite stellen. Zwar wurden viele Quellen aus dem Mittelalter schon digitalisiert,
aber nirgendwo werden diese online verfügbaren Dokumente auf der Homepage des
Stadtarchivs erwähnt und damit außer für einen kleinen Kreis Eingeweihter nicht nutzbar.
Der Jahresbericht des Kulturreferats für das Jahr 2009 liest sich größtenteils wie eine
Notverordnung. Aus Personaleinsparungsgründen können u. a. statistische Nachweise nicht
mehr erfolgen und, noch schlimmer, eine Bestandspflege findet nicht mehr statt. D. h. die
Archivalien, die neu hereinkommen, werden nur mehr registriert, aber nicht weiter nach
Themen und Schlagwörtern ausgewertet. Wer Kopieraufträge erteilen möchte – Archivalien
dürfen ja nicht entliehen werden -, muss, wenn der entsprechende Mitarbeiter erkrankt ist,
schon mal viele Wochen warten. Wie man unter diesen Bedingungen ernsthaft forschen kann,
Ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation wurde unternommen. Der Kulturausschuss
hat nun einem Prüfantrag der Stadträte der Linken, Irmgard Freihoffer und Richard Spieß,
zugestimmt. Die plädierten für größere Benutzerfreundlichkeit des Archivs durch längere
zusammenhängende Öffnungszeiten. Damit das Archiv seine Aufgaben aber umfassend
wahrnehmen kann, haben sie einen weiteren Antrag zur personellen Aufstockung gestellt.
In der Bewerbungsbroschüre um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ tat man die besten
Absichten kund: “Tradition, Erbe und die reiche Geschichte der Stadt werden gepflegt.“ Dem
Stadtarchiv als „Gedächtnis der Stadt“ fällt dabei ganz ohne Zweifel eine wichtige Rolle zu.
***
Regensburg, 11.07.2012
Sorgenkind Stadtarchiv
„In einer geschichtsträchtigen Stadt wie Regensburg darf das Stadtarchiv nicht länger
Stiefkind sein“
Archivpflege genieße eigentlich einen hohen Stellenwert, stellen die Linke–Stadträte Irmgard
Freihoffer und Richard Spieß fest: Die Archivpflege sei nicht nur eine Pflichtaufgabe nach der
Bayerischen Gemeindeordnung, sie habe sogar Verfassungsrang. Gemäß der Verfassung des
Freistaates Bayern (Art. 141 Abs. 2) seien Denkmäler der Geschichte von Staat, Gemeinden
und Körperschaften des öffentlichen Rechts zu schützen und zu pflegen. Ebenso stelle
die „Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien des Innern und für
Unterricht Kultus, Wissenschaft und Kunst“ von 1992 fest: „Das Archivgut […] sichert als
objektive Quelle die rechtsstaatlich gebotene Kontinuität der Verwaltung und ist zugleich die
unverzichtbare und unersetzliche Grundlage für die Erforschung der Vergangenheit.“
Die spezifischen Aufgaben zum Vollzug des Bayerischen Archivgesetzes und der
kommunalen Archivpflege werden dort weiter festgelegt: Dabei umfasse die Archivierung
nicht nur die Aufgabe, das Archivgut zu erfassen und auf Dauer zu verwahren und zu sichern,
sondern auch „zu erschließen, nutzbar zu machen und auszuwerten“.
„Es darf deshalb nicht dem Belieben anheimgestellt werden, ob diese Aufgaben mal mehr,
mal weniger ernsthaft wahrgenommen werden, insbesondere in einer so geschichtsträchtigen
Stadt wie Regensburg“, so Freihoffer.
„Das Stadtarchiv erfreute sich in den letzten Jahren keiner großen Wertschätzung.
Der Jahresbericht des Kulturreferats für das Jahr 2009 liest sich größtenteils wie eine
Notverordnung. Aus Personaleinsparungsgründen konnten u. a. statistische Nachweise nicht
mehr erfolgen und, noch schlimmer, eine Bestandspflege fand nicht mehr statt. D. h. die
Archivalien, die neu hereinkommen, wurden nur mehr registriert, aber nicht weiter nach
Themen und Schlagwörtern ausgewertet. Im Jahresbericht 2010 wurde das Kapitel über das
Stadtarchiv gleich ganz herausgelassen, ebenso im Jahresbericht 2011.“
Vor über einem Jahr reichten die Stadträte Freihoffer und Spieß einen Antrag zum
Internetauftritt ein. Er wurde mit dem Hinweis, dass dies reine Verwaltungssache sei,
nicht behandelt. „Der Internetauftritt ist nach wie vor miserabel, er hat sich ja auch seit
letztem Jahr nicht verändert, so Freihoffer. „Wichtige Informationen fehlen weiterhin. Bei
der Stadt fühlt sich offenbar niemand dafür verantwortlich.“ Zwar wurden viele Quellen
aus dem Mittelalter schon digitalisiert, aber nirgendwo seien diese online verfügbaren
Dokumente auf der Homepage des Stadtarchivs erwähnt. Damit könne sie außer einem
kleinen Kreis Eingeweihter niemand nutzen. Des Weiteren habe man weder eine grobe
Bestandsübersicht aufgeführt noch die falschen Angaben über das Regensburger Stadtarchiv
Ein weiterer Antrag der Linken zu den Öffnungszeiten wurde vor einem Jahr einstimmig
vom Kulturausschuss beschlossen. Nachdem sich die Öffnungszeiten seitdem nicht
geändert haben, fordern die Linke-Stadträte im (morgigen) Kulturausschuss eine
Stellungnahme. „Archivarbeit ist in der Regel sehr aufwändig und zeitintensiv, zudem können
Archivalien nicht entliehen werden. Die maximal zusammenhängende Öffnungszeit von nur
zwei bzw. drei Stunden verhindert eine effiziente wissenschaftliche Arbeit. Um den Besuch
des Archivs benutzerfreundlicher zu gestalten, plädieren wir für längere zusammenhängende
Öffnungszeiten. Die gesamte Öffnungszeit von 23 Stunden müsste deswegen nicht einmal
geändert werden.“ Mit ihrer Forderung orientieren sie sich an den Öffnungszeiten vieler
anderer bayerischer Stadtarchive wie z.B. in Amberg, Passau, Erlangen oder Würzburg.
Die Website des Archivs kann man in ihrer Dürftigkeit nicht anders als erbärmlich nennen:
http://www.regensburg.de/sixcms/detail.php/stadtarchiv
„Es fehlt an Interesse und Kompetenz“, resümiert ein Berliner Historiker seine Erfahrungen mit dem Regensburger Stadtarchiv. Falsche Auskünfte, verschwundene Dokumente, Rügen von der Rechtsaufsicht – die Probleme sind seit Jahren bekannt und bescheren der Welterbestadt zwischenzeitlich auch überregional einen schlechten Ruf in Fachkreisen. Wirklich zu scheren scheint das die Verantwortlichen nicht. Er gedenke nicht, auf Kritik zu reagieren, heißt es vom Oberbürgermeister. Er sei mit seinen Möglichkeiten am Ende, erklärt der Kulturreferent. Und der Archiv-Leiter, den weder OB noch Referent zur Räson bringen können, geht auf Tauchstation.
Nachdem die Printpresse die unhaltbaren Zustände im Regensburger Stadtarchiv totschwieg, hat jetzt ein Online-Organ eine Breitseite gegen die Institution und die Verantwortlichen der Stadtverwaltung abgefeuert. Auch Archivalia wird mit seinem Beitrag http://archiv.twoday.net/stories/55772241/ erwähnt.
Immer wieder hat Irmgard Freihoffer, parteilose Stadträtin für DIE LINKE im Stadtrat, die Stadtverwaltung mit Anfragen zur Rede gestellt - ohne Erfolg! Ich dokumentiere zwei der mir übermittelten Presseerklärungen:
Regensburg, 30.05.2011
Dem Normalbürger mag sich die Bedeutung und Wichtigkeit eines Stadtarchivs vielleicht
nicht auf Anhieb erschließen. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass die ehemals freie
Reichsstadt Regensburg über Jahrhunderte europäisches Zentrum war, erkennt man, dass es
nicht zweitrangig sein kann, wie funktionstüchtig das Stadtarchiv ist.
Zudem fungieren Stadtarchive, worauf die meisten Städte hinweisen, als „Gedächtnis
der Stadt“. Nach der Bayerischen Gemeindeordnung gehört die Archivpflege deshalb zu
den Pflichtaufgaben einer Kommune. Und noch deutlicher formuliert die Verfassung des
Freistaates Bayern (Art. 141 Abs. 2) den Auftrag: Demnach sind Denkmäler der Geschichte
von Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts zu schützen und zu
pflegen. Ebenso stellt die „Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien
des Innern und für Unterricht Kultus, Wissenschaft und Kunst“ von 1992 fest: „Das
Archivgut […] sichert als objektive Quelle die rechtsstaatlich gebotene Kontinuität der
Verwaltung und ist zugleich die unverzichtbare und unersetzliche Grundlage für die
Erforschung der Vergangenheit.“
Die spezifischen Aufgaben zum Vollzug des Bayerischen Archivgesetzes und der
kommunalen Archivpflege werden dort weiter festgelegt: Dabei umfasst die Archivierung
nicht nur die Aufgabe, das Archivgut zu erfassen und auf Dauer zu verwahren und zu sichern,
sondern auch „zu erschließen, nutzbar zu machen und auszuwerten“.
Es kann also nicht dem Belieben anheimgestellt werden, ob diese Aufgaben mal mehr,
mal weniger ernsthaft wahrgenommen werden. Wie sieht es nun mit dem Regensburger
Stadtarchiv aus?
Aus Personalmangel kann das Stadtarchiv noch nicht einmal wichtige Informationen auf
die Internetseite stellen. Zwar wurden viele Quellen aus dem Mittelalter schon digitalisiert,
aber nirgendwo werden diese online verfügbaren Dokumente auf der Homepage des
Stadtarchivs erwähnt und damit außer für einen kleinen Kreis Eingeweihter nicht nutzbar.
Der Jahresbericht des Kulturreferats für das Jahr 2009 liest sich größtenteils wie eine
Notverordnung. Aus Personaleinsparungsgründen können u. a. statistische Nachweise nicht
mehr erfolgen und, noch schlimmer, eine Bestandspflege findet nicht mehr statt. D. h. die
Archivalien, die neu hereinkommen, werden nur mehr registriert, aber nicht weiter nach
Themen und Schlagwörtern ausgewertet. Wer Kopieraufträge erteilen möchte – Archivalien
dürfen ja nicht entliehen werden -, muss, wenn der entsprechende Mitarbeiter erkrankt ist,
schon mal viele Wochen warten. Wie man unter diesen Bedingungen ernsthaft forschen kann,
Ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation wurde unternommen. Der Kulturausschuss
hat nun einem Prüfantrag der Stadträte der Linken, Irmgard Freihoffer und Richard Spieß,
zugestimmt. Die plädierten für größere Benutzerfreundlichkeit des Archivs durch längere
zusammenhängende Öffnungszeiten. Damit das Archiv seine Aufgaben aber umfassend
wahrnehmen kann, haben sie einen weiteren Antrag zur personellen Aufstockung gestellt.
In der Bewerbungsbroschüre um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ tat man die besten
Absichten kund: “Tradition, Erbe und die reiche Geschichte der Stadt werden gepflegt.“ Dem
Stadtarchiv als „Gedächtnis der Stadt“ fällt dabei ganz ohne Zweifel eine wichtige Rolle zu.
***
Regensburg, 11.07.2012
Sorgenkind Stadtarchiv
„In einer geschichtsträchtigen Stadt wie Regensburg darf das Stadtarchiv nicht länger
Stiefkind sein“
Archivpflege genieße eigentlich einen hohen Stellenwert, stellen die Linke–Stadträte Irmgard
Freihoffer und Richard Spieß fest: Die Archivpflege sei nicht nur eine Pflichtaufgabe nach der
Bayerischen Gemeindeordnung, sie habe sogar Verfassungsrang. Gemäß der Verfassung des
Freistaates Bayern (Art. 141 Abs. 2) seien Denkmäler der Geschichte von Staat, Gemeinden
und Körperschaften des öffentlichen Rechts zu schützen und zu pflegen. Ebenso stelle
die „Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien des Innern und für
Unterricht Kultus, Wissenschaft und Kunst“ von 1992 fest: „Das Archivgut […] sichert als
objektive Quelle die rechtsstaatlich gebotene Kontinuität der Verwaltung und ist zugleich die
unverzichtbare und unersetzliche Grundlage für die Erforschung der Vergangenheit.“
Die spezifischen Aufgaben zum Vollzug des Bayerischen Archivgesetzes und der
kommunalen Archivpflege werden dort weiter festgelegt: Dabei umfasse die Archivierung
nicht nur die Aufgabe, das Archivgut zu erfassen und auf Dauer zu verwahren und zu sichern,
sondern auch „zu erschließen, nutzbar zu machen und auszuwerten“.
„Es darf deshalb nicht dem Belieben anheimgestellt werden, ob diese Aufgaben mal mehr,
mal weniger ernsthaft wahrgenommen werden, insbesondere in einer so geschichtsträchtigen
Stadt wie Regensburg“, so Freihoffer.
„Das Stadtarchiv erfreute sich in den letzten Jahren keiner großen Wertschätzung.
Der Jahresbericht des Kulturreferats für das Jahr 2009 liest sich größtenteils wie eine
Notverordnung. Aus Personaleinsparungsgründen konnten u. a. statistische Nachweise nicht
mehr erfolgen und, noch schlimmer, eine Bestandspflege fand nicht mehr statt. D. h. die
Archivalien, die neu hereinkommen, wurden nur mehr registriert, aber nicht weiter nach
Themen und Schlagwörtern ausgewertet. Im Jahresbericht 2010 wurde das Kapitel über das
Stadtarchiv gleich ganz herausgelassen, ebenso im Jahresbericht 2011.“
Vor über einem Jahr reichten die Stadträte Freihoffer und Spieß einen Antrag zum
Internetauftritt ein. Er wurde mit dem Hinweis, dass dies reine Verwaltungssache sei,
nicht behandelt. „Der Internetauftritt ist nach wie vor miserabel, er hat sich ja auch seit
letztem Jahr nicht verändert, so Freihoffer. „Wichtige Informationen fehlen weiterhin. Bei
der Stadt fühlt sich offenbar niemand dafür verantwortlich.“ Zwar wurden viele Quellen
aus dem Mittelalter schon digitalisiert, aber nirgendwo seien diese online verfügbaren
Dokumente auf der Homepage des Stadtarchivs erwähnt. Damit könne sie außer einem
kleinen Kreis Eingeweihter niemand nutzen. Des Weiteren habe man weder eine grobe
Bestandsübersicht aufgeführt noch die falschen Angaben über das Regensburger Stadtarchiv
Ein weiterer Antrag der Linken zu den Öffnungszeiten wurde vor einem Jahr einstimmig
vom Kulturausschuss beschlossen. Nachdem sich die Öffnungszeiten seitdem nicht
geändert haben, fordern die Linke-Stadträte im (morgigen) Kulturausschuss eine
Stellungnahme. „Archivarbeit ist in der Regel sehr aufwändig und zeitintensiv, zudem können
Archivalien nicht entliehen werden. Die maximal zusammenhängende Öffnungszeit von nur
zwei bzw. drei Stunden verhindert eine effiziente wissenschaftliche Arbeit. Um den Besuch
des Archivs benutzerfreundlicher zu gestalten, plädieren wir für längere zusammenhängende
Öffnungszeiten. Die gesamte Öffnungszeit von 23 Stunden müsste deswegen nicht einmal
geändert werden.“ Mit ihrer Forderung orientieren sie sich an den Öffnungszeiten vieler
anderer bayerischer Stadtarchive wie z.B. in Amberg, Passau, Erlangen oder Würzburg.
Die Website des Archivs kann man in ihrer Dürftigkeit nicht anders als erbärmlich nennen:
http://www.regensburg.de/sixcms/detail.php/stadtarchiv
KlausGraf - am Donnerstag, 17. Januar 2013, 21:48 - Rubrik: Kommunalarchive
Burg, André Marcel: Catalogue des livres des XVe et XVIe siècles, imprimés à Haguenau, de la Bibliothèque Municipale de Haguenau. In: Etudes Haguenoviennes. N.S. 1956/57. T. 2 S. 21–143. Separatabdruck S. 107 notiert eine Hagenauer Ausgabe der Sermones des Pelbartus von 1501 im Besitz der Gmünder Priesterbruderschaft "Reverandae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae" (Signatur: In 138/1).
Außer dieser Postinkunabel sind Needhams IPI sieben Inkunabeln aus dem Besitz der Priesterfraternität bekannt.
Drei befinden sich in der Kapitelsbibliothek Schwäbisch Gmünd (Depositum im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd) und wurden von Hummel/Wilhelmi beschrieben.
Bibel 1482/83
" Provenienz: 1. (Bl. 1210b) wegrasierter Besitzeintrag, wohl um 1500 (unleserlich). - 2. (Bl. 940a) Joannis stahel presbyteri (Anf. 17. Jh.). - 3. (ebd.) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 4. (ebd.) Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000176
Thomas von Aquin: Summa 1485
"Provenienz: 1. (P.1, Bl. 1a) Zwei wegrasierte, fast unleserliche Besitzeinträge: ... Anno [15]66 - 2. (ebd.) Michael Hein 1614. - 3. (ebd.) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 4. Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000813
Bibel 1492
"Provenienz: 1. (Bl. 2a) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 2. (ebd.) Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000184
Eine 1490 gedruckte Bibel verwahrt das Germanische Nationalmuseum (Hellwig Nr. 213)
"Ex bibliothecae Reverendae fraternitatis sacerdotum Gamundiae" 17. Jh.
http://books.google.de/books?id=ijYxI51ABlkC&pg=PA66
In der National Library of Wales (Handlist Nr. 5) lautet der Eintrag: "Ex bibliotheca Reuerendae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae"
http://books.google.de/books?id=wU0XAQAAMAAJ&q="fraternitatis+sacerdotum"
"GThSL (B-546)" steht für eine[1980 verkaufte] Nürnberger Bibel des General Theological Seminary in New York (Abkürzung in IPI nicht aufgelöst), die aber im OPAC, obwohl dort Inkunabeln verzeichnet sind, nicht erfasst ist. [Danke an Paul Needham für die Aufklärung: " Instead, it means incunables that the Seminary sold at Christie's NY, 1 October 1980, lots 1-76, almost all Bibles. Their copy of Goff B-546 was lot 31 in this sale."
Paul Needham hat seine erste Auskunft dahingehend revidiert, dass die Inkunabel sich doch noch im GThS befindet, da sie als unverkauft zurückging. Er hat sie dort 1994 dort eingesehen: "“C17 inscription: Ex libris Reverendae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae”. [...] The Christie’s catalogue did not record this ownership, but it did record an earlier one: [inscription showing] "gift of the volume to parochial church at Wembding in 1574". This provenance is in IPI, see *Wemding."]
"Pottesman 266 (L-339)" bezieht sich auf einen Ludolf von Sachsen und Catalogue of Valuable Incunabula and Sixteenth-century Printed Books: The Property of S. Pottesman; Days of Sale: ... 15. October, 1979 - 16. October 1979.
[Paul Needham: Pottesman sale, Sotheby’s, London, 16 October 1979, lot 266 (Goff L-399): the copy is described as bound in contemporary German blind-stamped pigskin; red and blue rubrication; and with inscription on the first page, "Ex libris R[everend]dae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae".]
Zur Bibliothek der Gmünder Priesterbruderschaft äußerte sich Heribert Hummel in: Barock in Schwäbisch Gmünd (1981), S. 94, ohne dass er aber allzu viel zu ihr sagen konnte (ohne neue Angaben auch der Katalog: Sum ex bibliotheca Gamundiana,1989, S. 8). Ob sie in die Bibliothek des 1762 errichteten und 1803 aufgehobenen Gmünder Kollegiatstifts - ein einfaches gedrucktes Exlibris ist bekannt (Abbildung: Hummel S. 117) einging, ist unbekannt. Im 17. oder frühen 18. Jahrhundert dürfte eine Katalogisierung stattgefunden haben, jedenfalls wurde damals der zitierte Besitzvermerk angebracht (Abbildung des Vermerks in der Bibel 1482/3 bei Hummel S. 100 und unten). Nach der Säkularisation dürfte der größte Teil der Bücher in den Handel gelangt sein.
Zur Geschichte der 1373 erstmals bezeugten Institution gibt es bisher nur verlässliche Angaben zum Mittelalter (vgl. Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd, 1984, S. 155). Für die frühe Neuzeit fehlen solche. In den Gmünder Regestenwerken, die den Zeitraum nach 1500 berücksichtigen, findet man sie bis ins 18. Jahrhundert erwähnt, vor allem im Zusammenhang mit ihrem Grundbesitz und Hauszinsen (siehe die Registereinträge bei Nitsch, Spitalarchiv, 1965, S. 357; Deibele, Katharinenspital, 1969, S. 266; Deibele, St. Leonhard, 1971, S. 201). 1803 hatte die Fraternitäts- und Kollegiatpflege über 3000 Gulden jährliches Einkommen:
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Oberamt_Gmuend_232.jpg
In der Oberamtsbeschreibung 1870 S. 260 liest man: "Diese Priester alle, samt denen der andern Kirchen und Kapellen traten früh zu einer Priesterbruderschaft zusammen, welche 1504 ein Haus neben dem Pfarrhof kaufte, um da ihre Bibliothek, Geräthe und Früchte aufzubewahren, auch eine gemeinschaftliche Zechstube einzurichten. Die Fraternität brachte ziemlich viele Einkünfte zusammen durch Jahrstäge, Präsenzen, erworbene Güter u. dgl. m. "
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Oberamt_Gmuend_260.jpg
Strobel zitiert in seiner Beschreibung des Kapitelshauses (mit einigen schätzenswerten Mitteilungen zur Bibliothekseinrichtung, in: Kunstdenkmäler Bd. 3, 1995, S. 280f.) die Verkaufsurkunde von 1504 [siehe auch hier] nach Jegers Gamundiana Rediviva (Hs. Stadtarchiv S. 66) und erwähnt ebenfalls Früchte, Bibliothek und Geräte. Die Bibliothek ist also anscheinend schon 1504 bezeugt, doch dürften die heute noch vorhandenen Inkunabeln und Postinkunabeln eher im 17. Jahrhundert aufgrund von Schenkungen der Mitglieder zusammengekommen sein.
#forschung
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Priesterbruderschaft_kapitelsbibliothek_gmuend.jpg
Außer dieser Postinkunabel sind Needhams IPI sieben Inkunabeln aus dem Besitz der Priesterfraternität bekannt.
Drei befinden sich in der Kapitelsbibliothek Schwäbisch Gmünd (Depositum im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd) und wurden von Hummel/Wilhelmi beschrieben.
Bibel 1482/83
" Provenienz: 1. (Bl. 1210b) wegrasierter Besitzeintrag, wohl um 1500 (unleserlich). - 2. (Bl. 940a) Joannis stahel presbyteri (Anf. 17. Jh.). - 3. (ebd.) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 4. (ebd.) Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000176
Thomas von Aquin: Summa 1485
"Provenienz: 1. (P.1, Bl. 1a) Zwei wegrasierte, fast unleserliche Besitzeinträge: ... Anno [15]66 - 2. (ebd.) Michael Hein 1614. - 3. (ebd.) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 4. Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000813
Bibel 1492
"Provenienz: 1. (Bl. 2a) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 2. (ebd.) Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000184
Eine 1490 gedruckte Bibel verwahrt das Germanische Nationalmuseum (Hellwig Nr. 213)
"Ex bibliothecae Reverendae fraternitatis sacerdotum Gamundiae" 17. Jh.
http://books.google.de/books?id=ijYxI51ABlkC&pg=PA66
In der National Library of Wales (Handlist Nr. 5) lautet der Eintrag: "Ex bibliotheca Reuerendae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae"
http://books.google.de/books?id=wU0XAQAAMAAJ&q="fraternitatis+sacerdotum"
"GThSL (B-546)" steht für eine
Paul Needham hat seine erste Auskunft dahingehend revidiert, dass die Inkunabel sich doch noch im GThS befindet, da sie als unverkauft zurückging. Er hat sie dort 1994 dort eingesehen: "“C17 inscription: Ex libris Reverendae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae”. [...] The Christie’s catalogue did not record this ownership, but it did record an earlier one: [inscription showing] "gift of the volume to parochial church at Wembding in 1574". This provenance is in IPI, see *Wemding."]
"Pottesman 266 (L-339)" bezieht sich auf einen Ludolf von Sachsen und Catalogue of Valuable Incunabula and Sixteenth-century Printed Books: The Property of S. Pottesman; Days of Sale: ... 15. October, 1979 - 16. October 1979.
[Paul Needham: Pottesman sale, Sotheby’s, London, 16 October 1979, lot 266 (Goff L-399): the copy is described as bound in contemporary German blind-stamped pigskin; red and blue rubrication; and with inscription on the first page, "Ex libris R[everend]dae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae".]
Zur Bibliothek der Gmünder Priesterbruderschaft äußerte sich Heribert Hummel in: Barock in Schwäbisch Gmünd (1981), S. 94, ohne dass er aber allzu viel zu ihr sagen konnte (ohne neue Angaben auch der Katalog: Sum ex bibliotheca Gamundiana,1989, S. 8). Ob sie in die Bibliothek des 1762 errichteten und 1803 aufgehobenen Gmünder Kollegiatstifts - ein einfaches gedrucktes Exlibris ist bekannt (Abbildung: Hummel S. 117) einging, ist unbekannt. Im 17. oder frühen 18. Jahrhundert dürfte eine Katalogisierung stattgefunden haben, jedenfalls wurde damals der zitierte Besitzvermerk angebracht (Abbildung des Vermerks in der Bibel 1482/3 bei Hummel S. 100 und unten). Nach der Säkularisation dürfte der größte Teil der Bücher in den Handel gelangt sein.
Zur Geschichte der 1373 erstmals bezeugten Institution gibt es bisher nur verlässliche Angaben zum Mittelalter (vgl. Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd, 1984, S. 155). Für die frühe Neuzeit fehlen solche. In den Gmünder Regestenwerken, die den Zeitraum nach 1500 berücksichtigen, findet man sie bis ins 18. Jahrhundert erwähnt, vor allem im Zusammenhang mit ihrem Grundbesitz und Hauszinsen (siehe die Registereinträge bei Nitsch, Spitalarchiv, 1965, S. 357; Deibele, Katharinenspital, 1969, S. 266; Deibele, St. Leonhard, 1971, S. 201). 1803 hatte die Fraternitäts- und Kollegiatpflege über 3000 Gulden jährliches Einkommen:
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Oberamt_Gmuend_232.jpg
In der Oberamtsbeschreibung 1870 S. 260 liest man: "Diese Priester alle, samt denen der andern Kirchen und Kapellen traten früh zu einer Priesterbruderschaft zusammen, welche 1504 ein Haus neben dem Pfarrhof kaufte, um da ihre Bibliothek, Geräthe und Früchte aufzubewahren, auch eine gemeinschaftliche Zechstube einzurichten. Die Fraternität brachte ziemlich viele Einkünfte zusammen durch Jahrstäge, Präsenzen, erworbene Güter u. dgl. m. "
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Oberamt_Gmuend_260.jpg
Strobel zitiert in seiner Beschreibung des Kapitelshauses (mit einigen schätzenswerten Mitteilungen zur Bibliothekseinrichtung, in: Kunstdenkmäler Bd. 3, 1995, S. 280f.) die Verkaufsurkunde von 1504 [siehe auch hier] nach Jegers Gamundiana Rediviva (Hs. Stadtarchiv S. 66) und erwähnt ebenfalls Früchte, Bibliothek und Geräte. Die Bibliothek ist also anscheinend schon 1504 bezeugt, doch dürften die heute noch vorhandenen Inkunabeln und Postinkunabeln eher im 17. Jahrhundert aufgrund von Schenkungen der Mitglieder zusammengekommen sein.
#forschung

KlausGraf - am Donnerstag, 17. Januar 2013, 20:33 - Rubrik: Landesgeschichte
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""Turnier-, Kampf- und Fechtbücher" ist die Bezeichnung für diese Sachgruppe seit der Neuaufstellung des Bestandes im 19. Jh. Die alte Nomenklatur der Sachgruppen haben wir bei der Übernahme der Bibliothek Oettingen-Wallerstein beibehalten, bei den Drucken wie bei den Handschriften. Der Terminus "Turnierbuch" entspricht hier sicher nicht der heutigen Verwendung.
Ein solches "Turnierbuch" (das einzige) ist Cod.I.6.4°1 "Thurnyrn und Scharpfrennen", 34 Bl., Federzeichnungen, 1537 [wohl eher ein "Lehrbuch"].
Zu den "Wappenbüchern" aus Gruppe I.7. ist nachzutragen
- Cod.I.7.8°1 Wappenbuch der adeligen Gesellschaft zu Ravensburg, 18. Jh., 30 Bl.
- Cod. I.7.2°6 Wappenbuch, 12 Bl., Süddtld.
- Cod. I.7.4°3 Wappenbuch der niederösterreichischen Regierung 1590-1602, 71 Bl., 16. Jh.
Ebendort Cod. I.7.2°2 das Rüxnersche Turnierbuch in einer auszugsweisen Abschrift mit Wappen, 1643 (nur die ersten vier Turniere) - eine Entdeckung im Rahmen der Beantwortung dieser Anfrage." (Mail vom 16.1.2013).
Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/233326607/
Update: Handschriftlicher Katalog der Fechtbücher-Gruppe online August 2014
http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba002503-0
http://archiv.twoday.net/stories/1022369888/
Ein solches "Turnierbuch" (das einzige) ist Cod.I.6.4°1 "Thurnyrn und Scharpfrennen", 34 Bl., Federzeichnungen, 1537 [wohl eher ein "Lehrbuch"].
Zu den "Wappenbüchern" aus Gruppe I.7. ist nachzutragen
- Cod.I.7.8°1 Wappenbuch der adeligen Gesellschaft zu Ravensburg, 18. Jh., 30 Bl.
- Cod. I.7.2°6 Wappenbuch, 12 Bl., Süddtld.
- Cod. I.7.4°3 Wappenbuch der niederösterreichischen Regierung 1590-1602, 71 Bl., 16. Jh.
Ebendort Cod. I.7.2°2 das Rüxnersche Turnierbuch in einer auszugsweisen Abschrift mit Wappen, 1643 (nur die ersten vier Turniere) - eine Entdeckung im Rahmen der Beantwortung dieser Anfrage." (Mail vom 16.1.2013).
Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/233326607/
Update: Handschriftlicher Katalog der Fechtbücher-Gruppe online August 2014
http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba002503-0
http://archiv.twoday.net/stories/1022369888/
KlausGraf - am Donnerstag, 17. Januar 2013, 17:49 - Rubrik: Kodikologie
Dating medieval English charters
Authors:
Tilahun, Gelila; Feuerverger, Andrey; Gervers, Michael
Publication Date:
01/2013
http://arxiv.org/abs/1301.2405
See also
http://www.technologyreview.com/view/509876/the-algorithms-that-automatically-date-medieval-manuscripts/
Authors:
Tilahun, Gelila; Feuerverger, Andrey; Gervers, Michael
Publication Date:
01/2013
http://arxiv.org/abs/1301.2405
See also
http://www.technologyreview.com/view/509876/the-algorithms-that-automatically-date-medieval-manuscripts/
KlausGraf - am Donnerstag, 17. Januar 2013, 17:18 - Rubrik: English Corner
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"Für private Gesundheitseinrichtungen gilt die ärztliche Schweigepflicht uneingeschränkt und wird nicht durch andere gesetzliche Vorschriften durchbrochen. Der Arzt oder die Klinik
kann seine Verpflichtung nicht an ein Archiv delegieren."
Diese Auffassung vertritt - ohne Beleg - die brandenburgische Handreichung Patientenunterlagen
http://www.blha.de/FilePool/LFS_Archivrecht_Patientenunterlagen.pdf
kann seine Verpflichtung nicht an ein Archiv delegieren."
Diese Auffassung vertritt - ohne Beleg - die brandenburgische Handreichung Patientenunterlagen
http://www.blha.de/FilePool/LFS_Archivrecht_Patientenunterlagen.pdf
KlausGraf - am Donnerstag, 17. Januar 2013, 17:05 - Rubrik: Archivrecht
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