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" .... Sarnen OW, Verwaltungs­gebäude. Mundart-Rocker Polo Hofer und «Edelmais»-Komiker René Rindlisbacher liegen sich in den Haaren. «Gahts no», ruft Rindlisbacher. «Dann bleibt wieder alles an mir hängen», wehrt sich Polo. Cut. Das Publikum klatscht. Eine weitere Szene ist im Kasten.
Zum ersten Mal stehen die bühnenerprobten Schweizer gemeinsam vor der Kamera. Für «Nagelprobe», einen Mystery-Heimatfilm von Regisseur Luke Gasser. Polo spielt den Archivar Aschwanden, der mit dem Wirtschaftshai Bertschi (Rindlisbacher) ein Folterinstrument aus dem Mittelalter verschwinden lässt.
Vor der Kamera ist Polo souverän. Der bünzlige Staatsangestellte gelingt ihm gut. «Ich bin halt im Herzen auch ein Beamter», erklärt der Rocker. Und im Mittelalter wäre er am liebsten Gessler gewesen. «Tell war ja ein Terrorist», meint er mit Schalk in den Augen. ....."

Quelle:
http://www.blick.ch/people/polo-im-herzen-ein-beamter-116828

" .....Die Suche nach der Ursache der Hebungen, mit der das 7800-Einwohner-Städtchen in der Nähe von Freiburg in den vergangenen Jahren mehrfach bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte, blieb zunächst buchstäblich im Boden stecken. Auslöser der Erdbewegungen sollen Bohrungen gewesen sein. Dies hatte die Stadt im September 2007 veranlasst, um im Rathaus eine Erdwärmeheizung zu installieren. Seitdem ist Staufen schon fast 15 Zentimeter gewachsen, sozusagen - in die Höhe.
Nach Erkenntnissen des extra eingerichteten Arbeitskreises Hebungsrisse wurden die Hebungen sehr wahrscheinlich durch Quellvorgänge in einer Erdschicht, der sogenannten Gips-Keuper-Schicht, als Folge der Erdwärmebohrungen hervorgerufen. Die Schäden an fast 170 Gebäuden sind inzwischen so groß geworden, dass manche bereits abgestützt werden müssen. Besonders betroffen sind ausgerechnet das Rathaus und das Stadtarchiv - zwei Gebäude, die eigentlich von den Erdwärmebohrungen profitieren sollten. Erste Akten wurden sicherheitshalber schon ausgelagert. Jetzt bereitet der Bürgermeister die Evakuierung der gesamten Stadtverwaltung vor ..."

Quelle:
http://nachrichten.t-online.de/c/18/46/86/00/18468600.html

Mit einer ungewöhnlichen Vorlesungsreihe möchte die Universität zu Köln ihre Verbundenheit mit dem Kölner Stadtarchiv ausdrücken. Nach dem Einsturz des bedeutenden Historischen Archivs werden in dieser vom Historischen Seminar I veranstalteten Ringvorlesung Studierende, Historiker und Archivare für Kölner Bürger Aspekte der Stadtgeschichte behandeln, über die Bestände des Archivs informieren. Sie werden aktuell auf den Stand der Aufräumarbeiten eingehen und die Perspektiven für die Zukunft beschreiben.

Folgende öffentliche Termine sind geplant:
22. April: Dr. Bettina Schmidt-Czaia (Historisches Archiv Stadt Köln): Zum Stand der Rettung des Historischen Archivs der Stadt Köln/ Dr. Ulrich Soénius (Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv), Die Kölner Archive - Quellen für die Forschung
6. Mai: Prof. Dr. Gerd Schwerhoff (Technische Universität Dresden). Kölner Kriminalgeschichte(n). Verbrechen und Strafen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.

20. Mai: Prof. Dr. Werner Eck (Universität zu Köln), Das Projekt "Die Geschichte der Stadt Köln" nach der Katastrophe.

10. Juni: (anderer Ort, andere Zeit) Hörsaal XXIV Hauptgebäude, 18.30 - 20.00 Uhr: Prof. Dr. Ralph Jessen (Universität zu Köln) und Studierende, Köln - eine Großstadt in der Moderne nach 1945. Lehrerfahrungen und Forschungsperspektiven zur Zeitgeschichte

17. Juni (anderer Ort) Hörsaal II Hauptgebäude Prof. Dr. Eberhard Isenmann (Universität zu Köln), Demokratie oder Oligarchie?
Die Neuordnung der Kölner Stadtverfassung im Spätmittelalter: Verbundbrief (1396) und Transfixbrief (1513) .

24.Juni Dr. Gerald Mayer (Landesarchiv Baden-Württemberg, Stuttgart),
Digitalisierung - Zukunft des Archivs?
Vortrag und Podiumsdiskussion

8. Juli Dr. Maren Möhring (Universität zu Köln), Ausländische Gastronomie in Köln nach 1945. Die Internationalisierung der Ernährung.

Alle Vorlesungen, bis auf die gesondert ausgewiesenen, finden statt:
Mittwochs 18.15- 19.45 Uhr im Hörsaal A 2

Quelle:
http://www.idw-online.de/pages/de/news309832

" .... Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat auch die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) getroffen. Mehr als 300 Plakate und kistenweise andere Unterlagen waren dort als Dauerleihgabe zu Forschungszwecken gelagert. .....
„Unser Archiv umfasste Dokumente aus 40 Jahren sozialer Kämpfe in unserer Stadt“, so SSM-Vorstand Rainer Kippe. Zu den vermissten Stücken gehörten unter anderem Kurt Holls seltenes Buch „68 am Rhein“, Plakate zu diversen Affären und Skandalen in der Kölner Lokalpolitik oder Unterlagen zur Vereinsgeschichte. „Darunter befanden sich auch Papiere der 1969 gegründeten Sozialistischen Selbsthilfe Köln, von der wir uns 1986 abspalteten, sowie befreundeter Initiativen aus Dortmund, Wuppertal, Bensberg und anderen Städten“, berichtet Mitarbeiter Heinz Weinhausen, der die Ausstellung organisiert.
Kippe gewinnt der kulturellen Katastrophe an der Severinstraße aber auch etwas Positives ab: „So ein Einsturz kann natürlich auch etwas Gutes haben - die Menschen merkten dadurch, wie wertvoll historische Dokumente sind.“ ...."

Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1238966813540.shtml

Link:
http://www.ssm-koeln.org

Wenn man mir blöd kommt.

Vor einigen Tagen war das Geheul groß, als eine Wikipedianerin einem Nachnutzer, der ihre Bilder nicht lizenzkonform nutzte, eine Abmahnung sandte:

http://archiv.twoday.net/stories/5634338/

RA Stadler äußerte sich weitgehend kenntnisfrei zu dem Fall und beschwerte sich anschließend per Mail bei mir, dass ich - wie meistens bei Artikeln über die Wikipedia - keine Kommentare erlaubt hatte.

Täglich laufen auf

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Weiternutzung/Mängel

Meldungen über nicht lizenzkonforme Nachnutzung auf, sowohl was Texte als auch was Bilder angeht. Immer wieder verstoßen auch etablierte Medien gegen die unter

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen

hinlänglich erklärten Lizenzbestimmungen.

Inhalte unter Freien Lizenzen sind keine Public Domain. Wer die Spielregeln nicht strikt einhält, muss die Folgen tragen.

Aus der Tatsache, dass der Kampf gegen nicht lizenzkonforme Nutzungen dem Kampf gegen Windmühlenflügel gleicht (wobei im Rahmen der Wikipedia-Seite nur höfliche Mails versandt werden, die Lizenzbestimmungen doch bitte einzuhalten), folgt nicht, dass betroffene Urheber alles zu dulden haben, was Nachnutzern und ihren windigen Rechtsanwälten so einfällt.

Auch auf ein vergleichsweises faires Angebot erhält man eine vergleichsweise unverschämte Anwaltsmail:
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Historiograf/Sonderangebot

Spricht man die schwarze Schafe unter den Nachnutzern unter Bezugnahme auf die eigenen Bilder an, werden diese zwar auf lizenzkonforme Nutzung umgestellt, aber die anderen nicht lizenzkonform aus der Wikipedia und Wikimedia geklauten Bilder bleiben vielfach Urheberrechtsverletzungen. Und einen Unterlassungsanspruch kann man immer nur für die eigenen Bilder geltend machen.

Alternative für die schwarzen Schafe: Vereinbarung einer verschwiegenheitsverpflichtung. Diese ist, wie ich weiß, durchaus nicht selten. Man entschädigt dann recht großzügig, möchte aber nicht, dass das eigene Treiben publik wird (und Trittbrett-Abmahner auf den Plan treten). Beispiel: Für eine nicht lizenzkonforme Offline Text-Nutzung erhielt ich neulich 750 Euro, musste aber Verschwiegenheit zusichern.

Ich stehe inzwischen auf dem Standpunkt: Wer professionelle Internetprojekte betreibt, sei es ein Landesumweltministerium, eine Firma oder eine alternative Tageszeitung, hatte seit Aufkommen freier Lizenzen und der Wikipedia genügend Zeit, sich zu informieren, wie man freie Inhalte korrekt nutzt.

Besonders kompliziert ist das nicht. Aber wenn man sich nicht an eine bestimmte Lizenzbedingung halten möchte, hat man ja häufig die Möglichkeit, den Urheber wegen Sonderkonditionen zu kontaktieren. Vor einiger Zeit wurde ich wegen einiger hübscher Bilder über Ladenburg von einer Firma kontaktiert, die sie für ein Projekt im Rahmen eines Flyers nutzen wollte. Ich erklärte der Dame am Telefon sicher eine halbe Stunde lang, wie das mit den freien Lizenzen funktioniert. Nach einer Weile kam ihr Kollege auf mich zu und fragte wegen den gleichen Bildern hinsichtlich der Nutzung in einem "Image-Film". Da ich keine Lust auf den gleichen Sermon hatte, habe ich mit ihm ein Honorar von 100 Euro für beliebige Nutzung vereinbart, d.h. Namens- und Lizenznennung entfielen. Das war für ihn absolut in Ordnung.

Als ich sah, dass die taz eines meiner EVZ-Bilder mit meinem Namen, aber ohne die erforderliche Lizenzangabe (Link auf die CC-Lizenz, aber auch bei "Lizenz: CC-BY" als Text hätte ich die Sache auf sich beruhen lassen) in ihrer Online-Ausgabe nutzt, habe ich mich einerseits gefreut, andererseits muss die Nutzung stets lizenzkonform sein, schon deshalb, weil sonst der Werbeeffekt für die CC-Lizenz/freie Inhalte entfällt.

Na, ich erklärs denen kurz, dachte ich denkbar naiv, die ändern das, nutzen künftig lizenzkonform, und die Sache ist gegessen. Da ich keine passende Mail auf der Website fand, rief ich taz-Justiziar Scheibe an. Da kam ich aber an den falschen. "Ich möchte Sie bitten, ein Bild von mir lizenzkonform zu nutzen", hub ich an. Er (unbeeindruckt patzig): "Wieso sollten wir das tun?". Ich: "Weil Sie bereits ein Bild von mir nicht lizenzkonform nutzen". "Schicken Sie mir eine Mail, ich habe keine Zeit" Mein Einwand, dass ich es gern telefonisch klären würde, fruchtete nichts. Nach weiterem kurzen Wortwechsel legte taz-Justiziar Scheibe einfach auf.

Ich habe die Sache daher meinem Anwalt mit der Bitte, eine Unterlassungserklärung und Schadensersatz zu fordern, übergeben. Nun zahlt die taz - wie ganz viele andere Zeitungen auch - grauenhaft schlechte Bildhonorare http://tinyurl.com/ckphlm 2006 gabs laut MFM-Empfehlungen bei Online-Zeitungen/Online-Zeitschriften (nicht kostenpflichtig) für 1 Tag: 30 Euro, der aktuelle Tarif wird wohl nicht viel höher sein. Schadensersatz nach der Lizenzanalogie ist also bei einem Bild nicht den Aufwand wert, aber hier geht es ja um den "erzieherischen Wert" der Maßnahme (und das von der Gegenseite zu zahlende Anwaltshonorar ist um einiges höher).

Dass bei Online-Medien eine korrekte Lizenzierung von Bildern unter freien Lizenzen wirklich kein Hexenwerk ist, zeigen die folgenden Beispiele, die ich als lizenzkonform ansehe.

Foto: Klaus Graf, Lizenz: CC-BY

Foto: Klaus Graf, Lizenz

Foto: Klaus Graf, (c)

Namensnennung, Link auf die Lizenz - fertig!

Bei Printmedien hätte niemand, der nicht böswillig ist, etwas gegen "Klaus Graf, CC-BY 3.0 www.creativecommons.org" klein am Bildrand einzuwenden, wenn man nicht
"Klaus Graf, http://creativecommons.org/licenses/by/3.0 " schreiben will. Da es aber unterschiedliche Lizenzversionen und nationale Fassungen der CC-Lizenzen gibt (die Bilder oben stehen unter der "unported"-Lizenz), ist es sinnvoll, den vollständigen Link zum gültigen Lizenztext anzugeben.

Update: http://archiv.twoday.net/stories/5646250/

Update: Vermutlich hat taz-Mitarbeiter Bartz, der mich mit so schmeichelhaften Worten bedachte, nach Lektüre dieses Beitrags rasch Bescheid gegeben. Die taz hat die CC-Lizenz als (nicht anklickbaren) Link hinzugesetzt, damit ist die Nutzung nun lizenzkonform. Da eine Wiederholungsgefahr eher fraglich ist (hoffentlich hat sie die Lektion gelernt), lasse ich nach Rücksprache mit meinem Anwalt nun doch nicht abmahnen.

" .... Nach Fertigstellung des Magazinneubaus und der Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude wird das Bundesarchiv die Berliner Bereiche des Archivs in der Bundeshauptstadt präsentieren und für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Ziel eines städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs für Arbeitsgemeinschaften aus Landschaftsarchitekten und Architekten bzw. Stadtplanern ist es, einen Masterplan als flexiblen und fortschreibungsfähigen Leitfaden für alle mittel- und langfristigen liegenschaftsbezogenen Vorhaben des Bundesarchivs zu entwickeln, der sowohl der Geschichte des Ortes als auch seiner derzeitigen und zukünftigen Nutzung sowie der geschichtspolitischen Bedeutung des Bundesarchivs gerecht wird.
Dabei ist es Aufgabe in interdisziplinärer Zusammenarbeit ein Konzept zu erarbeiten, das die maximal für die Liegenschaft verträglichen Baumassen in einer starken freiraumplanerischen Struktur positioniert und Aussagen u.a. zur externen und internen Erschließung, zur Adressbildung zum Umgang mit dem historischem Erbe, zur Integration von Infrastrukturen sowie zum Regenwassermanagement macht und darüber hinaus sinnvolle Bauabschnitte vorschlägt. ...."

Quelle:
http://www.competitionline.de/3016426

Link zur Bekanntmachung

http://immateriblog.de/?p=496

Wir erinnern in diesem Zusammenhang auch an den "Raubleser" Dr. Jur. Steinhauer:

http://skriptorium.blog.de/2009/03/13/raubleser-verbrecher-5747917/

" .... Das Museum Folkwang greift dem Kölner Stadtarchiv unter die Arme: 10.000 Plakate, die aus den Trümmern geborgen wurden, werden in Essen eingelagert. Für einige Exponate kommt wahrscheinlich jede Hilfe zu spät.
Der Anblick schmerzt die Archivare: Eingeschweißt in Plastik rollen die Kunstwerke - oder das was davon übrig ist - auf 15 Paletten an. In den Räumen des Plakatmuseums im Folkwang finden sie eine vorübergehende Heimat.
René Grohnert, Leiter des Deutschen Plakat Museums: "Wir haben den Kollegen in Köln sofort nach dem Unglück unsere Hilfe angeboten. Die Plakate werden in unseren Depoträumen, die den klimatischen und sicherheitstechnischen Anforderungen entsprechen, Platz finden."
Alle Plakate wurden noch in Köln gereinigt, getrocknet, grob vorsortiert und verpackt. Einige Plakate sind unversehrt, andere nur noch als Fragmente zu erkennen. Ebenfalls aufgenommen wurden großformatige Fotografien und Baupläne. Unter den geborgenen Werken sind unter anderem Plakate aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, Plakate zu Regional- und Landtagswahlen sowie zu kulturellen Veranstaltungen im Kölner Raum bis in die 1990er-Jahre. ....."

Quelle:
http://www.derwesten.de/nachrichten/kultur/2009/4/15/news-117183864/detail.html

Kulturstiftung der Länder ermöglicht für das Land Niedersachsen den Ankauf von drei herausragenden Goldpokalen des 17. Jahrhunderts aus der Sammlung von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé. Alle drei Pokale stammen ursprünglich aus dem Residenzschloss von Celle.

http://www.kulturstiftung.de/aktuelles/meldungen/detail/rueckkehr-der-goldpokale/

11 kostbare Pokale kehren NICHT nach Celle zurück - dank der Gier der Welfen.

Bezeichnend, dass ohne Beleg in der Mitteilung der Kulturstiftung die Rede davon ist, dass die Pokale vermutlich im 19. Jahrhundert ins Ausland gekommen sind, während in von uns zitierten früheren Presseveröffentlichungen die Rede davon war, sie seien wohl kurz nach 1945 verkauft worden bzw. dass sie "indirekt" aus dem Haus Hannover vor mehr als zehn Jahren an die Händler Kugel kamen.

Zum Hintergrund:
http://archiv.twoday.net/stories/5594739/



Zum 1. Tagesbericht: http://archiv.twoday.net/stories/5643191/

http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/koeln-contra-koeln/

Auszüge:

13.20 Uhr. Im Shuttlebus erzählt eine Archivarin, der Busfahrer sei heute zu früh von der Unterkunft losgefahren. Einige müssen nun per S-Bahn und Linienbus nachkommen. [...]

Dasselbe im Kleinen: Mindestens der Kulturdezernent hätte die vielen Nachlassgeber vertrösten müssen, die noch immer nicht wissen, was aus ihren Schenkungen, Leihgaben oder Verkäufen an das Stadtarchiv geworden ist. Schon zwei Wochen nach dem Einsturz, als der Unmut sich zu regen begann, hätte die Stadt zur großen Krisensitzung laden müssen, um öffentlich zu erklären, warum sie noch nichts erklären kann. Dann eine Fragestunde, in der die Betroffenen ihr Herz ausschütten. So wäre Zeit gewonnen gewesen. Doch die Stadt schwieg.

Erst in vier Wochen soll nun eine Konferenz mit den Gebern stattfinden. Offenbar von den geplagten Stadtarchivaren ausgerichtet, nicht von der Stadtspitze. Da ist sie wieder, diese Unverantwortlichkeit. Ob der OB hinkommt? Kein Wunder, dass auch auf den KVB-Bus kein Verlass ist.

15.30 Uhr. Vor mir liegt eine Akte mit der Signatur KcK, "Köln contra Köln." Unter diesem Titel haben Archivare aus allen möglichen Aktenbeständen Schriftstücke herausgelöst, die die Streitigkeiten zwischen Stadt und Erzbischof darstellten. KcK gehört zu den berüchtigten Kölner "Pertinenzbeständen".

Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein bildeten Archivare aus altem Schriftgut neue Sachgruppen. Wo etwas zu zwei oder drei neuen Themen passte, wurde es abgeschrieben und eine Kopie zum neuen Betreff gelegt. Nur notierten die Archivare nicht, woher sie ihre Texte nahmen. Auch "Köln contra Köln" ist deswegen ein gewaltiges Durcheinander. Deswegen sorgen Archivare heutzutage dafür, dass Schriftgut gleicher Herkunft zusammenbleibt.

Hier zeigt sich die skurrilste Folge des Einsturzes: Zahllose Aktenordner sind nun in einzelne Blätter zerlegt. Diesen Massen werden wir nicht anders beikommen, als aus ihnen Themengruppen zu bilden. In der Katastrophe feiert das Pertinenzprinzip seinen letzten Triumph.

Um eine erforderliche Kontinuität herzustellen, beabsichtigt die Stadt Köln die mehrmonatigen Einsatz geeigneter 1-€-Kräften bei der Erstversorgung des Archivguts.
Quelle:
http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/jetzt-muessen-ein-euro-jobber-am-stadtarchiv-ran_artikel_1235811516623.html

Die spanischsprachigen Bibeltexte stehen transkribiert und als Faksimile (der einzelnen Stellen) zur Verfügung, wobei es aber anscheinend keine Möglichkeit gibt, die digitalisierten Handschriften als Ganzes durchzublättern. Teilweise sind die Abbildungen zu klein für die Lektüre.

http://www.bibliamedieval.es/corpus.html


http://medinfo.netbib.de/archives/2009/04/15/3110

http://arcana.twoday.net/stories/5643323/



Update: doppelt hält besser

"Eine Tagung erfahrener Experten wird sich am 24. Juni 2009 in Köln mit den Konsequenzen aus dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs befassen. Nordrhein-Westfalen wird damit zu einer Diskussion um die Sicherung von Archiven als internationale Aufgabe beitragen. Rüttgers: „Die Archivalien von Köln sind europäische, sind internationale Kulturgüter. Die Dokumente aus dem Mittelalter etwa haben als abendländische universale Quellen einen unermesslichen Wert für Forscher aus aller Welt. Ein weiteres Beispiel ist der Nachlass unseres Nobelpreisträgers Heinrich Böll: Der Nachlass gehört allen Menschen, die sich mit Literatur auseinandersetzen.“ Solche Kulturgüter dürften nie wieder gefährdet werden, so Jürgen Rüttgers. Daher müssten Wissenschaft, Staat und gesellschaftliche Organisationen sich zentral mit der Frage beschäftigen, wie Archive gesichert werden können. Wie dringend diese Frage der Sicherung kultureller Überlieferung ist, hat erneut die Erdbebenkatastrophe in Mittelitalien, in alten Orten mit wertvoller historischer Substanz, gezeigt.
Die Expertenanhörung wird mit einer Rede von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers eröffnet. Die Fachleute werden sich im Plenum und drei Arbeitsgruppen mit den Themen der besonderen Sicherheitsanforderungen an Archive, möglichen Prä­ventionsmaßnahmen sowie der Sicherung der Quellen durch Verfilmung und Digitalisierung beschäftigen. Im Ergebnis sollen Mindestanforderungen erarbeitet werden, die jedem Archivträger zur Verfügung gestellt werden können.
Die Landesregierung befasst sich seit dem Unglück in Köln intensiv da­mit, die verschiedenen Hilfsaktivitäten zur Bergung und Restaurierung der Archivalien zu koordinieren sowie Maßnahmen zur Sicherung und künftige Konsequenzen zu prüfen.
Sofort nach dem Unglück hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich vorwiegend mit der Organisation von Bergung und Restaurierung des Archivguts befasst. Ihr gehören Mitarbeiter des Landesarchivs, der beiden Landschaftsverbände des Kölner Stadtarchivs und weiterer regionaler Archivverbände an. Diese Gruppe tagt regelmäßig auch mit Vertretern der Staatskanzlei.
Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit den Konsequenzen, die aus dem Einsturz zu ziehen sind. Diese Gruppe bereitet auch die Experten­anhörung am 24. Juni 2009 vor.
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers wertet es als einen ersten Erfolg, dass bereits jetzt mehr als die Hälfte der verschütteten Archivalien ge­borgen werden konnten. Das sei nicht zuletzt den vielen Helfern aus allen Teilen Deutschland zu verdanken. Ihnen gilt der Dank nicht nur des Landes, sondern aller, denen unser kulturelles Gedächtnis, das in den vielen Archiven bewahrt wird, am Herzen liegt. Ein Großteil der Rettungsarbeiten liegt aber noch vor uns. Deshalb bittet der Minister­präsident alle an der Rettungsaktion Beteiligten, sich weiter zu enga­gieren.
Ministerpräsident Rüttgers bedankt sich gleichzeitig für die Bewilligung einer Soforthilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit 600.000 Euro unterstützt sie die Digitalisierung von Findmitteln. Bei diesen Findmitteln handelt es sich um detailgetreue Verzeichnisse von Archivalien aus verschiedenen Jahrhunderten. Sie sind die Schlüssel zu den umfangreichen Beständen des eingestürzten Archivs.."

Quelle:
http://www.nrw.de/Presseservice/meldungen/04_2009/090415STK.php

" ..... Katharina Corsepius sorgt dafür, dass dieser Strom nicht abreißt. Die Kunsthistorikerin und Doktorin an der Uni Bonn schätzt, dass erst zehn Prozent der verschütteten und teils durchnässten Akten gerettet werden konnten. "Es ist wirklich ganz schön, dass die Rekrutierung neuer Helfer bisher so gut nach dem Schneeballsystem funktioniert", sagt Corsepius. Sie werde auch weiter für Helfer aus der Uni trommeln. ....."
Quelle:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,618518,00.html#ref=rss

"The International Council on Archives, a founder member of the International Committee of the Blue Shield (ICBS], strongly supports the statement issued by ICBS about the tragic events in resulting from the earthquake in the Abruzzo region of Italy. A copy of the statement is attached.
Reports are still coming in, but it is clear that there has been serious damage to the State Archives in Aquila. Many members of ICA will wish to demonstrate their professional solidarity by offering help and support to their Italian colleagues at the appropriate time. It is the policy of ICA to use the Blue Shield network for the co-ordination of offers of help in situations where archives are under threat or have already been damaged. We therefore recommend that members who wish to help should follow developments on the web site of the Association of National Blue Shield Committees (ANCBS) - http://www.ancbs.org/.
In addition, members who live in a country with an established National Blue Shield Committee should ask it for advice on how they can best assist the recovery efforts. "


Link:
http://www.ica.org/en/2009/04/09/earthquake-abruzzo

s. a. http://archiv.twoday.net/stories/5633415/

Seit langem ist klar, dass die freie Lizenz, unter der die Wikipedia steht, die GNU FDL (freie Dokumentationslizenz), einen Ballast darstellt. Ausführlich habe ich das dargelegt in meinem "GNU FDL - Highway to hell FAQ":

http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Historiograf/GNU_FDL_Highway_to_Hell_-_FAQ

Die GNU FDL wurde für Softwarehandbücher geschaffen und lässt sich eher schlecht als recht auf ein Wiki übertragen. Daher ist es grundsätzlich begrüßenswert, dass durch die Free Software Foundation, von der die GNU FDL verantwortet wird, die Möglichkeit geschaffen hat, die Wikipedia und vergleichbare Wikis künftig dual zu lizenzieren. Wenn die Community zustimmt, werden noch 2009 alle Wikipedia-Texte zusätzlich unter der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA zur Verfügung stehen.

Obwohl die Führungsgruppe der Wikimedia Foundation in der Mailingliste Foundation-l über Wochen mit Bedenken hinsichtlich der konkreten Umsetzung konfrontiert wurde, hat Erik Moeller seine Vorstellungen von "Attribution" (Urhebernennung gemäß CC) durchgesetzt. Die Community kann nicht über die verschiedenen Optionen der Attribution abstimmen, sie kann bei der jetzt angelaufenen Abstimmung nur mit ja, nein, keine Meinung abstimmen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenz%C3%A4nderung

Zu den Gegenargumenten gegen die Durchführung des Lizenzwechsels
http://meta.wikimedia.org/wiki/Licensing_update/Questions_and_Answers/Oppositional_arguments

Wer künftig einen Beitrag zur Wikipedia leistet, muss auf eine Namensnennung verzichten, es genügt ein Link:

By submitting an edit, you agree to release your contribution under the terms of the Creative Commons Attribution/Share-Alike License and the GNU Free Documentation License. Re-users will be required to credit you, at minimum, through a hyperlink or URL to the article you are contributing to, and you hereby agree that such credit is sufficient in any medium.
http://meta.wikimedia.org/wiki/Licensing_update

Es ist durchaus möglich, im Rahmen der CC-Lizenzen die Nennung eines Namens durch einen Internetlink zu ersetzen, und es ist auch möglich, dies in den Nutzungsbedingungen (Terms of Use) der Wikipedia zu tun.

Allerdings wirkt eine solche Willenswerklärung des jeweiligen Autors nur für die Zukunft, frühere Edits werden von ihr nicht erfasst.

Entgegen der Ansicht der Wikimedia Foundation war es auch bisher nicht zulässig, einfach einen Link auf die Wikipedia zu setzen, wie dies das "Gentlemen Agreement" vorsah. Wer Wikipedia-Inhalte nutzte, musste zwingend auch die Sektion History der GNU FDL beibehalten. Dabei muss es sich um die Versionsgeschichte des jeweiligen Artikels gehandelt haben (siehe den oben zitierten Highway).

Auch wenn nur eine kleine Minderheit der Wikipedianer die Attribution durch Liste aller Autoren befürwortet, bedeutet das nicht, dass man sich über die rechtlichen Garantien der GNU FDL hinwegsetzen darf.

Wer unter den Bedingungen der GNU FDL mitgearbeitet hat, hat einen Rechtsanspruch darauf, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (die GNU FDL ist ja eine AGB) nicht zu seinen Ungunsten geändert werden.

Es mag zutreffen, dass das Eröffnen der Möglichkeit, Inhalte auch unter CC-BY-SA zu nutzen, mit dem Geist der GNU FDL vereinbar ist.

Attribution nur qua Link zuzulassen ist es aber nicht.

Da sich die Vorgabe der Wikimedia Foundation bei der Abstimmung auf diese Form der Attribution festlegt, war mir keine Zustimmung zum Lizenzwechsel möglich, ich habe daher gegen ihn gestimmt.

Ob ein Urheber auf das Recht der Namensnennung im Rahmen der CC-Lizenz zugunsten eines Links verzichtet, ist seine persönliche Entscheidung und nicht die der Wikimedia Foundation - zumindest, was frühere Edits und importierten CC-Content betrifft.

Wer in einem CC-Wiki mitarbeitet oder ein Bild unter CC auf Flickr zur Verfügung stellt, stimmt damit nicht zu, dass die Wikipedia bei einem Import dieses Inhalts ihre Attribution-Regel "Link statt Namensnennung" für Nachnutzer verbindlich macht.

Wer Edits in der Wikipedia gemacht hat, stimmt einer Nutzung unter diesen Bedingungen nicht zu.

Die Attribution by link (und das "Gentlement Agreement") hat folgende gravierende Nachteile:

* Sobald die Wikipedia auch nur temporär offline ist, erlischt die Lizenz, da der Link ins Leere geht.

* Ebenso funktionieren die Links nicht, wenn Artikel gelöscht oder verschoben werden.

Bei Offline-Nutzungen setzt eine Attribution by link einen Internetzugang voraus.

Für jegliche Nutzung unter CC muss gewährleistet sein, dass die Lizenz angegeben wird (z.B. durch einen Link) und die Urhebernennung in der vom Autor gewünschten Weise erfolgt. Wenn man auf ein Bild klicken muss, um auf der Bildbeschreibungsseite der Wikipedia zu landen, wo der Name und die Lizenz stehen, ist das nie und nimmer mit den Vorgaben von CC vereinbar.

Kurzum: Die Foundation hat vielleicht die Befugnis, bei künftigen Edits die Ermöglichung der Attribution by link zu fordern, sie kann aber nicht vorgeben, mit welcher Attribution-Regel die Wikipedia zu CC "umzieht".

Letzten Endes muss gerichtlich geklärt werden, ob sich die Foundation in dieser Weise über die Rechte ihrer Autoren hinwegsetzen darf.

" ..... Erinnerung für Erinnerung breitet der Architekt aus, aber nicht als rührselige Schlachtplatte unerfüllter Träume, sondern als Bildgeber und Archiv seiner Arbeit. ....."
Oliver Herwig über Peter Zumthor Buch "Architektur denken"
Quelle: FR

" ..... Dass wir sorgfältiger mit uns und unserer Geschichte umgehen müssen. Es geht nicht um irgendein Gebäude in Köln, das zusammengefallen ist, sondern um unser historisches Gedächtnis. Dieser Einsturz ist daher ein gesellschaftliches Problem, da muss sich auch die Politik mehr engagieren. Das Know-how ist da, die Konzepte auch, es muss lediglich finanziert werden. Wir brauchen generell ein größeres Bewusstsein für unsere Archive, denn sie bewahren unsere Geschichte und machen sie erforschbar......"
Jochen Hermel (29), Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn, schreibt an Dissertation mit der Integration von Zuwanderern in der Stadt Köln im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert.
Quelle:
http://www.welt.de/die-welt/article3551415/Resignation-kann-und-will-ich-mir-nicht-leisten.html

http://www.kipa-apic.ch/index.php?pw=&na=0,0,0,0,d&ki=193917

In den letzten zwei Jahren wurden über 2000 Urkunden, knapp 30 Rödel (Namenslisten) und 50 der wichtigsten Amtsbücher aufgearbeitet, digitalisiert und im Internet zugänglich gemacht.

http://www.klosterarchiv.ch



Digitalisiert liegt z.B. Tschudis "Liber Heremi" vor:

http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_archivalien_inhalt.php?signatur=KAE,%20A.CB.2

http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/%5Cwir-lesen-nicht%5C/

Streng abgeschirmt in einer Halle werden die Urkunden und Akten aus dem eingestürzten Kölner Stadtarchiv erstversorgt. Unser Autor arbeitete vier Tage mit. Heute: Tag eins seines Protokolls. VON DIETMAR BARTZ

[...] 18 Uhr. Die Johanniter servieren Abendessen. Es gibt Wurst, Käse, Graubrot und Vollkornbrot, das nach Aromastoffen riecht. Kein Obst, kein Salat. Kalte Bockwürstchen ohne Senf. Plastikgeschirr und -besteck. Ein Behälter mit kaltem Kaffee. Kein Tee.

Am Tisch: ein Restaurator aus Uppsala, eine Uni-Archivarin aus Basel, eine Stadtarchivarin aus Arnheim, drei Tschechen aus einem sudetenländischen Regionalarchiv, drei Konservatorinnen aus Antwerpen, einige Deutsche. Vor den Ausländern schäme ich mich für dieses Essen. Eine Antwerpenerin höflich: "Its kind of basic." Der Stadtarchivar von B.: "Die Tendenz zur Kälte ist offensichtlich." Eine Professorin aus S.: "Sonst heißt es noch, wir wären wegen des guten Essens gekommen." Wir befinden uns in Woche fünf nach dem Einsturz.


[Kommentar KG: Das Essen war bei uns OK, es gab auch immer genug mehrere Getränke zur Auswahl. Einmal gabs Gulaschsuppe ohne Brötchen - so what? Der Kaffee, den ich trank, war immer heiß.]

Spekulationen über das, was auf das EVZ noch zukommt. Haben sie nicht 60 Mischerladungen Beton im Boden versenkt, um ihn zu stabilisieren? Lag da Archivgut? Und wo steht eigentlich das Grundwasser? Niemand am Tisch weiß Bescheid, alle sind schlecht informiert. Wozu hat die Stadt Köln eine Pressestelle? Warum keine brauchbare städtische Webseite, keine Onlineauskunft?

Über unsere Einsatzplanung wird am Tisch nur geseufzt. Einige Schichten waren offenbar deutlich unterbesetzt. Und auf die Mails mit Hilfsangeboten reagierte die Stadt wochenlang nicht. Dann kam die Anforderung ganz kurzfristig. Warum gibt es keinen wöchentlichen Newsletter an alle Freiwilligen? Zweitausend Fachleute haben sich gemeldet. Mit einem Computer wäre die Verwaltung unserer Adressen und unser planvoller Einsatz kein Problem gewesen.

[...] 21 Uhr. Rückfahrt. Viele auswärtige Deutsche wohnen bei Freunden. Der Rest und fast alle Ausländerinnen und Ausländer sind in einer städtischen Notunterkunft einquartiert, "Jugendherberge, aber nicht von heute, sondern wie früher", erzählt eine Schwäbin. Eng, spartanisch, am Wochenende gab es Probleme mit der Verpflegung, ich mag keine Einzelheiten mehr hören. Drei junge Archivarinnen aus W. haben ihre Chefin angerufen und das Übernachten in einer Pension durchgesetzt. Gut, dass ich das gleich so gemacht habe. [...]

Beim Sicherheitsdienst haben wir am Mittag eine Schweigeerklärung unterschrieben, nicht nur wegen des Datenschutzes: Die Stadt verbietet auch das "Verfassen eigener Presseartikel", das Fotografieren. Und alle Informationen an die Medien müssen ausdrücklich genehmigt werden.

An der Einsturzstelle führt die Feuerwehr jeden Mittag Medienvertreter herum. Das EVZ hingegen ist tabu. Die Rettung darf gezeigt werden, der Zustand des Geretteten nicht. Aus den Augen, aus dem Sinn - anders könnte die Stadtspitze wohl ihre Exkulpation nicht durchhalten,

Auch städtische Öffentlichkeitsarbeit findet praktisch nicht mehr statt. Die Archivare selbst sind blockiert: Bettina Schmitt-Czaia, die bedauernswerte Direktorin des Stadtarchivs, muss der Stadt ein neues Haus abverhandeln und ist auf ihr Wohlwollen angewiesen.

Nur: Die Strafe ist auf Jahre nicht vorbei. Sie steckt in Kartons, Plastikwannen, Gitterboxen. Und es werden immer mehr.

Nach einer kurzen Osterpause haben Feuerwehr und Technisches Hilfswerk die Arbeit an der Einsturzstelle in der Severinstraße wieder aufgenommen. Unterstützt werden die Helfer diese Woche von Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Aachen. Der Trümmerberg wird täglich kleiner. „Es könnte sein, dass wir Ende Mai fertig sind“, sagte Feuerwehrsprecher Günter Weber, schränkte aber ein: „Wir wissen nicht genau, wie weit es noch in die Tiefe geht.“

Um die Beschaffenheit des Bodens zu klären, setzten die Arbeiter am Dienstag einen speziellen Bohrer ein, der Gesteinsproben aus 50 Metern Tiefe an die Oberfläche förderte. „So kann man zum Beispiel herausfinden, ob da unten noch Trümmerteile liegen“, berichtete Weber. Unterdessen begannen Bagger auf der Rückseite des ehemaligen Stadtarchivs, Gebäudereste des Lesesaals und des Verwaltungstraktes abzureißen.

Gisela Fleckenstein, die Leiterin der Abteilung Nachlässe und Sammlungen, zeigte sich erfreut: „Ganz ehrlich: Als ich den Trümmerberg zum ersten Mal gesehen hatte, hätte ich nicht gedacht, dass wir so viel retten können. Unser Archiv lebt noch!“

Fast die Hälfte der ehemals 30 Regalkilometer Archivalien sei inzwischen geborgen, allerdings in unterschiedlicher Qualität. „Es sind auch feuchte Akten dabei, die schon Schimmel angesetzt haben“, sagte Fleckenstein. Diese Schriften werden tiefgefroren, die besser erhaltenen in eine Lagerhalle nach Porz transportiert. „Es wird wohl noch Jahre dauern, die Akten zu restaurieren und so sortieren“, sagte Fleckenstein. „Die einzelnen Bestände sind ja völlig durcheinander geraten.“


http://www.ksta.de/html/artikel/1239718856454.shtml

http://salzburg.orf.at/stories/354605/

Rund 1.200 Grundbücher lagern im Landesarchiv in Salzburg. Sie dokumentieren und klären eindeutig Besitzrechte, Dienstbarkeiten und Servitute für alle Generationen. Das Problem: Sie seien nur begrenzt haltbar, sagt Landesarchivar Fritz Koller.

"Was man im Jahr 1870 noch nicht wissen konnte, war, dass dieses Papier eine Lebensdauer von ca. 100 Jahren hat. Jetzt sind die Grundbücher natürlich schon älter, und dementsprechende schlecht ist der Zustand dieses Papiers." [...]

Daher hat man im Landesarchiv begonnen, alle Grundbücher auf Mikrofilm zu kopieren. Das ist vor allem zeitintensiv und wird laut Landesarchivar Koller noch einige Jahre dauern.

Vor gegangen wird nach einer Prioritätenliste: Je schadhafter das betreffende Grundbuch, umso schneller wird es Mikrofilm gebannt.


Danke an Josef P.

http://larchivista.blogspot.com/2009/04/nys-e-records-symposium-available.html

http://library.fes.de/inhalt/digital/ecozs/naturfreunde-zs.html

Teilweise extrem schlechte Qualität.

Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung schaltet Archiv für Sozialgeschichte (AfS) online

Das seit 1961 jährlich erscheinende Archiv für Sozialgeschichte ist eine der großen, international anerkannten geschichtswissenschaftlichen Fachzeitschriften. Zum "Markenzeichen" des Archivs zählen fachlich herausragende Aufsätze zu einem bestimmten Rahmenthema sowie umfangreiche Forschungsberichte und Sammelrezensionen.

In einem großen Eigenprojekt der Friedrich-Ebert-Stiftung wurde das AfS digitalisiert und mit Ausnahme der jeweils aktuellen Jahrgänge ins Netz gestellt. Kaum eine andere internationale Fachzeitschrift im Netz bietet eine so große Fülle differenzierter Sucheinstige. Neben einer Volltextsuche kann ausgefeilt in den bibliografischen Titeldaten recherchiert werden. Rezensionen sind über eine Schnellsuche und eine Expertensuche suchbar.

Das Projekt wurde in enger Kooperation mit der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena verwirklicht, die der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung ihre Plattform "University Multimedia Electronic Library of Jena (UrMel) zur Verfügung stellte, die ein funktionsgerechtes Publizieren, Erfassen, Erschließen, Verbinden, Präsentieren und Archivieren elektronischer und multimedialer Dokumente ermöglicht.


moving wall: drei Jahre

http://library.fes.de/afs-online/inhalt/online.htm



Interessante Bilder aus Schloss Guttenberg.

http://www.youtube.com/watch?v=M__dKlC6rUg

Auch zwei Jahre später ist das ANNO-Portal zu österreichischen Erstausgaben noch nicht offiziell freigegeben:

http://archiv.twoday.net/stories/3514233

Eine Liste der Werke bietet:
http://de.wikisource.org/wiki/Benutzer:Xarax/Anno

Andreas Rossmann besuchte die Bergungsarbeiten in Köln und berichtet in der F.A.Z., 14.04.2009, Nr. 86, Seite 27:

Zettels Trauma oder Wenn Papier um Hilfe schreit

Fetzen, Brösel, Schutt: Sechs Wochen nach dem Einsturz des Historischen Archivs entsteht außerhalb von Köln eine Notfallambulanz für Archivalien. Ein Besuch im zerstörten Gedächtnis der Stadt.

[...] In der Lagerhalle, einem monströsen Containerbau armseligster Zweckarchitektur, wurde das "Erstversorgungszentrum" eingerichtet: Hierher werden alle Schätze, die aus der Unglücksstelle geborgen werden und sich nicht mit Baumaterial oder Möbeln verklumpt haben, gebracht, um gesichtet, grob gereinigt, registriert und erstbegutachtet zu werden. Eine riesige Notfallambulanz für Archivalien, in der, was dringender Hilfe bedarf, sofort versorgt oder zum Spezialisten überwiesen wird.

Zwischenstation Niemandsland. Die Lagerhalle liegt im Kölner Süden, wo die Stadt ausfranst und sich Auto- und Möbelhäuser, Büroparks und bescheidene Siedlungen zwischen landwirtschaftlich genutzte Felder fressen. Nicht einmal die Domtürme sind noch zu erblicken, Köln sieht hier aus wie überall. "Bitte berücksichtigen Sie in Ihrer Berichterstattung, dass das Gebäude für die Öffentlichkeit weiterhin nicht auffindbar sein darf und insoweit Ihre Beschreibung des Ortes hinreichend unscharf sein muss", hatte der Pressesprecher des Kulturdezernats mit auf den Weg gegeben, an dessen Ziel "der Sicherheitsdienst Sie in Empfang nehmen" wird. Der wartet, dunkelblau uniformiert, in einem Kabuff im ersten Stock, in das eine frei stehende Metalltreppe steigt. "Absolutes Foto-Verbot!" und "Ab sofort ist aus Sicherheitsgründen mit Taschenkontrollen zu rechnen!" rufen Plakate von den Wänden. Jeder Besucher muss sich ein- und wieder austragen sowie eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. "Für Journalisten gilt das natürlich nicht", doch dürfen freiwillige Helfer nur in Anwesenheit des "Archivars im Dienst" befragt werden. Ein Security-Mitarbeiter weicht der Gruppe nicht von den Fersen.

Szenenwechsel. Der Unfallort am Waidmarkt, knapp sechs Wochen danach. Über der Stelle, wo bis zum 3. März das Archiv stand, und auf dem Straßenstück spannen sich, von einem Stahlgerüst getragen, zwei große Zeltdächer mit flachen Giebeln, um den Regen abzuhalten. In Nord-Süd-Richtung fällt das, was von dem Gebäude und seinem Inhalt übrig geblieben ist, von etwa vier Meter über dem Straßenniveau hinunter auf sechs Meter Tiefe: ein Steilhang aus Stahlbetonträgern, Zementbrocken, Ziegeln, Schutt, Erde, Sand, Rohren, Kabeln, Metallschränken, Kartons, Regalbrettern, Heizkörpern, Teppichresten und eben auch Archivalien in ganz unterschiedlichem Zustand. Archäologie der Gegenwart.

Nur Feuerwehrleute, zu ihrem eigenen Schutz angeseilt, falls der Geröllberg nachgeben sollte, dürfen Archivalien sichern. Je sechs bis acht von ihnen stehen an der obersten und untersten Stelle, wo Bagger die größten Brocken zerkleinern. Was sie mit den Händen herausholen können, legen sie in graue Pappkartons, die ihnen zugereicht werden. Diese werden beladen und nach oben getragen, wo Archivmitarbeiter sie in Empfang nehmen. Unter dem aufgeständerten Quertrakt des Friedrich- Wilhelm-Gymnasiums haben sie eine provisorische Aufnahme eingerichtet: Eine Untersuchung zur "Beförderung der Obstbauzucht" aus dem Jahr 1838 landet hier neben einer frühneuzeitlichen Urkunde, ein Leitzordner des Bundes der Vertriebenen neben Reichstagsprotokollen. Karton auf Karton wird gefüllt und auf Lastwagen gehoben, die täglich zehn, elf Ladungen ins Erstversorgungszentrum bringen.

Szenenwechsel. Was im Erstversorgungszentrum ankommt, tritt den mehr oder weniger langen Weg der Rekonvaleszenz an. Doch nicht alle Archivalien finden direkt hierher. Einzelne Stücke bleiben im Bauschutt hängen und sind zunächst so verborgen, dass sie in die Schuttsortierhalle geraten. Zwei Fußballfelder groß erstreckt sich in Grau und Braun eine Brache, auf der Materialien getrennt werden: Steine, Erde, Metall, Kunststoff, Holz werden zu Haufen geschichtet und von Archivresten befreit. Oft sind es nur einzelne Seiten, Ausschnitte, Kladden, Fotos, Fetzen, die mühsam herausgelöst werden. Staub hängt in der Luft, es riecht modrig. Die zehn, zwölf Menschen, die hier schuften, in der Mehrzahl Ein-Euro-Jobber, tragen Atemmasken und möchten nicht fotografiert werden - ein Wühlen in Trümmern und Dreck, bei dem sie wie Schatzsucher auf kleine Trouvaillen stoßen. "Nomina Discipulorum Gymnasii trium coronarum anno MDCXXXIII" heißt es auf dem Titelblatt eines kleinen Buchs, das in zierlicher Handschrift die Namen von Schülern des Dreiköniggymnasiums auflistet.

Zurück im Erstversorgungszentrum. "Warenausgabe" steht über den Laderampen der fensterlosen Halle: Wo Möbel gelagert wurden, wird nun Archivgut angeliefert. Ein Aufzug hebt die Kisten ins erste Obergeschoss, wo sie ausgepackt werden. Auf einer Teilfläche sind mehrere Tische aneinandergereiht, an denen bis zu dreißig Helfer stehen und zunächst alles, was nass geworden und akut von Schimmelfraß bedroht ist, aussortieren, in Stretchfolie hüllen und in Gitterboxen legen. Ein-, zweimal am Tag geht eine Fuhre nach Münster, wo sie in Kühlhäusern eingefroren und gefriergetrocknet werden: "Die Stretchfolie hat den Sinn, dass beim Auftauen einzelne Akten herausgenommen werden können. Ohne Folie müsste man den ganzen Block auf einmal auftauen, und solch große Gefriertrocknungsanlagen gibt es nicht", erklärt Max Plassmann, der als Schichtleiter im Erstversorgungszentrum arbeitet und bis zu fünfzig Freiwillige koordiniert. Die Helfer tragen weiße Overalls, Latex-Handschuhe und Mundschutz, der "Archivar im Dienst" ein rotes, der Restaurator ein grünes, die Mitarbeiter des Archivs blaue T-Shirts. Die meisten Dokumente haben keine oder so geringe Feuchtigkeitsschäden, dass sie am Ort getrocknet werden können. An der Wand sind, von Hand geschrieben, die Handlungsanweisungen angeschlagen: Der Oberflächenstaub wird abgefegt, die Dokumente werden in blaue Plastikwannen gelegt oder, wenn sie stärker zerstört sind, eingewickelt oder in Mappen gesteckt, numeriert und elektronisch erfasst.

"Wir schmeißen grundsätzlich nichts weg", versichert Plassmann, der zuvor das Universitätsarchiv Düsseldorf leitete und erst zwei Wochen vor dem Einsturz nach Köln gewechselt ist: "Die Frage ,Lohnt sich das überhaupt?' stellen wir nicht, das wäre in Ruhe zu überlegen, dafür haben wir keine Zeit." Nur beschädigte Kartonagen wandern in den Abfall. "Auch die Frage, was früher und was später restauriert wird, kann erst entschieden werden, wenn die erste Bergungsphase abgeschlossen ist, wir wirklich den Überblick haben und die Schadensbilder kennen: Erst dann können wir eine systematische Restaurierungsstrategie entfalten." Noch aber ist die Severinstraße nicht komplett abgegraben, bis Ende Mai dürften sich die Arbeiten dort hinziehen, und noch ist nicht bekannt, ob und wie viele Archivalien ins Grundwasser gerutscht sind.

Bis in die dritte Etage rattert der Lastenaufzug, zu einem neonbeleuchteten Raum - ein Ort weitläufiger Unwirtlichkeit, in dessen Tiefen sich Stahlregale und Gitterwagen reihen, Kartons stapeln oder nur dunkle Leere gähnt. Gleich neben dem Aufzug ist ein Zelt abgehängt, in dem ein halbes Dutzend Bautrockner rattern: Die Koletten, wie die fahrbaren Paletten heißen, sind mit Einlegebögen nachgerüstet, auf denen aufgeblätterte Bücher, deren Feuchtigkeitsschäden so gering sind, dass sie nicht in den Gefriertrockner müssen. Die Luft wird angesaugt und mit einer Feuchtigkeit von nur dreißig Prozent wieder ausgeblasen: So ist das Papier innerhalb von vierundzwanzig Stunden trocken, die Dokumente können herausgeschoben und weiterbearbeitet werden. Eine Akte des Metropolitan Water Board der City of London vom 3. April 1955, wahrscheinlich aus einem Nachlass, liegt hier neben Teilen der Sammlung Alfter, Zeitschriften, genealogischen Schriften und Katalogen.

Robert Fuchs, der an der Fachhochschule Köln das Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft leitet, schaut immer wieder nach dem Fortgang der Arbeiten. "Im Moment", so schätzt er, "dürften die Kosten der Restaurierung den Wert der Materialien noch übersteigen." Doch derlei Überlegungen möchte er - "es gibt ja auch intrinsische Werte, die man nicht beziffern kann" - erst gar nicht vertiefen: "Der Restaurator denkt anders: Wenn ein Objekt um Hilfe schreit, nimmt er es sich als erstes vor; da ist es ganz egal, ob es sich um eine mittelalterliche Bibel oder eine Akte von 1945 handelt. Er sieht nur: Wenn ich warte, geht das kaputt." Abwägungsfragen dazu, was als Nächstes und womöglich zu wessen Lasten wiederhergestellt werden soll, müssen in den nächsten Jahren vieltausendmal beantwortet werden: Zu entscheiden sind sie von Archivaren und Restauratoren gemeinsam, und für Max Plassmann könnte es "ein Anknüpfungspunkt der Katastrophe sein, dass eine engere Verzahnung beider Bereiche stattfindet".

[...]

Der Weg der Archivalien durch das Erstversorgungszentrum endet in der Packstation, wo sie aus den blauen Plastikwannen geholt, noch einmal auf Feuchtigkeit überprüft und, sofern möglich, zu Einheiten zusammengestellt werden. Nur ganz wertvolle Schätze, Handschriften aus der Sammlung Wallraf, Schreinsbücher oder Pergamenturkunden, bleiben in Köln und werden dem Archiv des Erzbistums anvertraut. Alles andere wird in Kartons der richtigen Größe gepackt, die numeriert, im Computer erfasst, auf Paletten gesetzt, zum Transport freigegeben und in Archive gebracht werden, die freie Magazine zur Zwischenlagerung angeboten haben: ins Bundesarchiv nach Koblenz und St. Augustin, zur Friedrich-Ebert-Stiftung nach Bonn, ins Archivamt nach Brauweiler, in die Landesarchive in Münster und Detmold, aber auch weiter weg, bis nach Freiburg und Potsdam.

Wann was zurückkehrt und restauriert wird, wann die Bestände wieder unter einem gemeinsamen Dach sein werden und für den Bürger zugänglich sind, weiß niemand. Der Einsturz hat die Bestände durcheinandergequirlt und jede Ordnung aufgehoben. "Seriös kann noch niemand sagen, dass dieser oder jener Bestand komplett erhalten ist, bisher sind es nur einzelne Stücke oder Teile, aber wir freuen uns über jedes Exemplar, das auftaucht." So erteilt Max Plassmann voreiligen Rettungsmeldungen eine Absage. Zwanzig, womöglich dreißig Jahre, schätzt er, wird es dauern, bis das Archiv, auch wenn es viele Verluste hinnehmen musste, wieder so weit wiederhergestellt ist, dass es an die Zeit vor dem Einsturz anknüpfen kann. Erst dann wird der Kopf wieder auf dem Körper sitzen.


Text: http://tinyurl.com/c3qcgg

http://www.justiz.sachsen.de/ovgentsch/documents/2B386_07.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Corps_Lusatia_Leipzig

Ich halte das für ein Fehlurteil. Die hier gutgeheißene Diskrimierung von Studentenverbindungen gegenüber anderen studentischen Vereinigungen begegnet nicht nur rechtlichen Bedenken.

UPDATE: Zum Setzen von Links im Hochschulbereich siehe auch das Urteil
http://www.justiz.nrw.de/nrwe/ovgs/vg_minden/j2008/2_K_1834_07urteil20080828.html

" ..... In dem Berg befindet sich einer der sichersten Orte der Vereinigten Staaten: Der "Underground", betrieben von dem Datensicherungs-Unternehmen "Iron Mountain", ist ein aufgelassenes Kalkbergwerk, in dem die amerikanische Regierung, vor allem aber große amerikanische und internationale Firmen ihre wichtigsten Dokumente vor Diebstahl, Feuer, Naturkatastrophen und Krieg schützen. .....Gründer war ein gewisser Herman Knaust, der in einem ehemaligen Bergwerk im Bundesstaat New York viele Jahre Pilze züchtete und deshalb von seinen Nachbarn "Pilz-König" genannt wurde. Als das Geschäft nach dem Zweiten Weltkrieg schlechter lief, gab er 1951 die Pilzproduktion auf, nannte sein Pilz-Bergwerk in "Iron Mountain" ("Eiserner Berg") um und gründete eine Firma, die sich der atomsicheren Verwahrung von Dokumenten widmete.
Knaust schaffte es, den Kriegshelden General Douglas MacArthur zum Besuch seines Bunkers zu bewegen, und nutzte den damit verbundenen Rummel, um sein Geschäft weiter auszubauen. Erster Kunde Knausts war eine Bank, die Mikrofilme mit Kundendaten bei ihm lagerte. Heute ist Iron Mountain ein börsennotiertes Unternehmen mit 2,7 Milliarden Dollar Umsatz, 20.000 Mitarbeitern in 37 Ländern, darunter auch Deutschland. .....
"

Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/253/464848/text/

http://news.cnet.com/8301-13578_3-10216485-38.html

See also:
http://editorialconsultant.wordpress.com/

In der Samstagausgabe der NZZ v. 11.4.09 schreibt Roman Bucheli über archivische Herausforderungen.

"Archive im Allgemeinen und Literaturarchive im Besonderen sind nicht nur gewaltige Erinnerungsmaschinen sowie auf Vorrat und in Unkenntnis von zukünftigen Erkenntnisinteressen angelegte Gedächtnisspeicher. Sie sind regelrechte Abfallvermeider und Müllverwerter."

"Die Kehrseite der verfeinerten Kultur der Aufbewahrung ist die Tabuisierung des Abfalls. Wo kein Fitzelchen der archivalischen Achtsamkeit entgeht, wird die Erinnerung dereinst am überlieferten Material ersticken."

Gefunden bei
http://jhagmann.twoday.net/stories/5640041/

http://www.zisska.de/kataloge/kat53/1/20.html

ABTEILUNGEN / HANDSCHRIFTEN

Nummer: 20
Autor/Titel: "HAGENBACH'S TOD.
(Mitgetheilt von Herrn Stahl in Paris). De anno 1477, Mentel. Arg."
Deutsche Handschrift auf Papier. (Straßburg? um 1830). 15 Bl. Pp. d.
Zt. (leicht berieben und bestoßen). (56)
Schätzpreis: 150,00 €
Beschreibung: Abschrift einer deutschen Versdichtung über den Tod des
elsässischen Adeligen und burgundischen Landvogts am Oberrhein, Peter
von Hagenbach, der 1474 in Breisach hingerichtet worden ist. Der
Abschreiber, ein Herr Stahl in Paris, hat das Gedicht offenbar aus
einem 1477 erschienenen Wiegendruck des Straßburger Verlegers Mentelin
übertragen, wahrscheinlich für den Straßburger Philologen und
Historiker Adam Walther Strobel (1792-1850, Holzstich-Exlibris
"Strobel" unterhalb einer Ansicht des Straßburger Münsters auf dem
vorderen Spiegel). Strobel, der sich zeitlebens der Erforschung von
Literatur und Geschichte des Elsasses widmete (siehe ADB XXXVII, 334),
hat Notizen und Kommentare hinzugefügt. Beide Handschriften lassen
sich deutlich unterscheiden. - Gering gebräunt.


Ich sandte dem Auktionshaus folgende Mail:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte bestätigen Sie, dass es sich um eine Abschrift des Werks von
Konrad Pfettisheim handelt:

http://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege#Konrad_Pfettisheim

Der Text ist am bequemsten mit

http://de.wikisource.org/wiki/Reimchronik_über_die_Burgunderkriege_(Pfettisheim)

zu vergleichen.

Ich wäre Ihnen für einen lesbaren Scan einer der Seiten, auf der sich
(möglichst viele) Bemerkungen Strobels befinden, dankbar."

Bekommen habe ich weder den Scan noch die erbetene Bestätigung (und auch kein Dankeschön für die Identifizierung), sondern nur ein allgemeines Lamento:

wenn wir die gewünschte "Bestätigung" hätten liefern können, hätten wir das auch getan. So aber haben wir uns auf die Wörter "offenbar" und "wahrscheinlich" beschränkt. Und wenn Sie sich kurz überlegen, wieviel Aufgeld der Kunde für eine von Ihnen geforderte wissenschaftliche Handschriftenbeschreibung bei einem Schätzpreis von 150,- Euro bezahlt, dann könnte das zu der Erklärung dafür führen, daß es dem Antiquariatsbuchhandel in Deutschland zur Zeit nicht recht gut geht.

Update: Das Stück wurde vom Stadtarchiv Breisach erworben.

http://www.historischesarchivkoeln.de/


http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Photographs_by_Günter_Rapp



Urheber: Günter Rapp. Rechtsinhaber: Deutsche Fotothek. Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Sehr geehrte KollegInnen,

die Archivaliensammlung der "Sammlungen der Medizinischen Universität
Wien" und die Beschreibungen der Wachsmodelle im Jospehinum sind nunmehr
über http://www.sammlungen-muw.findbuch.net online recherchierbar. Dank
des Engagements unseres Mitarbeiters Alexander Ablogin ist es somit
gelungen, sämtliche aktuell vorhandenen Informationen über unsre
Bestände im Web bereit zu stellen. Die weitere Erschließung erfolgt
nunmehr aus dem laufenden Betrieb heraus und wird Schritt um Schritt
verbessert.

Selbstverständlich freuen wir uns über Rückmeldungen:
sammlungen meduniwien.ac.at

Das Team der Sammlungen der MUW

Univ. - Doz. Mag.Dr.phil. Dr.med. Sonia Horn
Leiterin
Sammlungen der Medizinischen Universität Wien
Währinger Strasse 25
A - 1090 Wien
Tel.: 0043/ 1/ 40160/ 26009
Fax: 0043/ 1/ 40160/ 9 26000
Mobil: 0043/664/80016 - 26009
http://www.meduniwien.ac.at/sammlungen
http://www.meduniwien.ac.at/josephinum
http://www.meduniwien.ac.at/user/sonia.horn


Die 15 Bilder stehen unter freien Lizenz CC-BY, d.h. jeder darf sie benutzen/verändern, sofern er den Namen des Urhebers und die Lizenz angibt.

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Erstversorgungszentrum_Köln



Siehe auch:
http://hochschularchiv-aachen.blogspot.com/2009_04_01_archive.html#158500907982436040



"Auferstehung" von Archivgut. Frohe Ostern all jenen, die das Stadtarchiv Köln unterstützen!



http://de.wikisource.org/wiki/Ostern

Das Osterei.

Hei, juchhei! Kommt herbei!
Suchen wir das Osterei!
Immerfort, hier und dort
Und an jedem Ort!
Ist es noch so gut versteckt,
Endlich wird es doch entdeckt.
Hier ein Ei! dort ein Ei!
Bald sind’s zwei und drei.
Wer nicht blind, der gewinnt
Einen schönen Fund geschwind.
Eier blau, roth und grau
Kommen bald zur Schau.
Und ich sag’s, es bleibt dabei,
Gern such’ ich ein Osterei:
Zu gering ist kein Ding,
Selbst kein Pfifferling.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/469648/index.do

Die Presse widmet sich dem österreichischen Archivwesen.

Zur angeblichen Sachbearbeiterkompetenz lesen wir § 5 Abs. 3 und 4 des öst. Archivgesetzes des Bundes
http://oenb.at/de/img/bundesarchivgesetz_tcm14-15126.pdf

Danke an Josef P.

Zustimmung zu: http://www.perlentaucher.de/blog/30_aushoehlung_des_urheberrechts

Pikant der Schlussabsatz:

Der Irrsinn von Zeitungen - sie stellen Artikel kostenlos ins Netz, möchten aber nicht, dass ihre Leser es wissen - hat Methode. Die Süddeutsche zum Beispiel stellt oft einen großen Teil ihrer Artikel frei online. Aber auf der Webseite der Süddeutschen findet man sie meistens nicht. Wir tippen jeden Morgen mit dem E-Paper vor Augen die Überschriften der SZ-Artikel in die Google-Suchmaske, um die freien Artikel zu finden und darauf zu verlinken. Das machen Zeitungen, um gleichzeitig von Google gefunden und von Lesern gekauft zu werden. Diesen Widerspruch löst kein Leistungsschutzgesetz auf.

http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/koeln.html

Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/5585935/

http://de.wikisource.org/wiki/Reichsabtei_Salem


http://www.acehbooks.org/

On this website you will find a list of over 600 titles of books about Aceh. These books are now digitally available.

The devastating tsunami that struck Aceh on 26 December 2004 caused thousands of victims but also destroyed important libraries in Banda Aceh. The Royal Institute of Southeast Asian and Caribbean Studies (KITLV) in Leiden initiated a project that aimed to digitize a major part of the literature on Aceh that is kept in the KITLV Library. The Dutch Ministry of Education agreed to finance this project and the Royal Library of the Netherlands in The Hague supervised the digitization process.

At present 656 files are available in digital form in pdf format via this website. More titles are to follow in the course of 2009.

The titles listed here are books about Aceh in a variety of languages such as Indonesian, Acehnese, English, Dutch, as well as other European languages. These books are published with Indonesian as well as European publishing houses. The books date from the 17th century till the present time.


See e.g.
http://www.acehbooks.org/search/detail/1272?language=en
"14 Jahre in den Tropen"

http://www.earlham.edu/~peters/fos/2009/04/institutional-motives-for-raising-or.html

Kristin R. Eschenfelder, Controlling Access to and Use of Online Cultural Collections: A Survey of U.S. Archives, Libraries and Museums for IMLS DRAFT VERSION 4/7/2009, a preprint, self-archived April 9, 2009.

http://dlist.sir.arizona.edu/2572/

Abstract: This report describes the results of an Institute of Museum and Library Services (IMLS) funded study to investigate the use of technological or policy tools to control patron access to or use of digital collections of cultural materials created by U.S. archives, libraries and museums. The technological and policy tools serve primarily to control copying or other reuses of digital materials. The study had the following goals: 1. Assess what technical and policy tools cultural institutions are employing to control access to and use of online digital collections. 2. Investigate motivations for controlling access to or use of collections (e.g., copyright, privacy, protecting traditional restrictions, income generation etc.). 3. Investigate discouragers to the implementation of access and use control systems (e.g., preference for open collections, lack of resources, institutional mission, etc.). 4. Gauge interest in implementing technical systems to control access to and use of collections. 5. Determine what types of assistance IMLS could provide. 6. Identify institutions with innovative controlled online collections for follow up case studies on policy, technical and managerial details.

Comments

This is the most nuanced study I've seen of institutional motives for adopting or rejecting access restrictions. Instead of merely asking institutions whether or not they provided OA, Eschenfelder asked what reasons they might have for providing OA, and what reasons they might have for creating a non-OA "controlled online collection" (COC) instead. These reasons can coexist. A COC uses some access restrictions, even if they are not financial. From table 40 at p. 56: The leading reason why surveyed archives would not be inclined to create COCs was "Belief that open collections have greater impact". The same was true for museums (table 48 at pp. 62-63). For libraries (table 44 at p. 59) the leading reason was "Belief that open collections have greater access." In all three cases, the case for OA was direct, resting on the advantages of OA, rather than indirect and resting on disadvantages of alternatives such as fear of legal complexity, fear of technological complexity, and fear of alienating users.
BTW, among the leading reasons why archives would be inclined to create COCs (table 39 at p. 55) were "proper object description and repository identification", "avoid misuse/misrepresentation", and "avoid legal risk". The same was true for museums (table 47 at p. 61). Libraries (table 43 at p. 58) drop the first of these and add "donor or owner requirement".
Note from p. 24: "the sample purposefully excluded certain types of organizations including those whose primary purpose was to provide open access to public records or government publications."
This study focuses on archives, libraries, and museums. I'd like to see a similar study of publishers.

http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Björn_Bornhöft/Kleines_krankes_Wörterbuch

Gegen den Ersteller wird gerade ein Sperrverfahren vorbereitet.


"Bis Ende April 2009 bieten wir Ihnen noch die Möglichkeit, uns per E-Mail (digi-vorschlag @ ub.uni-duesseldorf.de) Bücher aus dem Bestand der ULB Düsseldorf zur Digitalisierung vorzuschlagen, die Sie gerne in den Digitalen Sammlungen ansehen möchten.
Seit der Freischaltung des Portals am 1. August 2008 haben uns zahlreiche interessante Digitalisierungsvorschläge auf diesem Wege erreicht und zum nutzungsorientierten Aufbau der Digitalen Sammlungen beigetragen. Wir danken Ihnen herzlich für die konstruktiven Vorschläge der letzten acht Monate und das Lob, das uns sehr angespornt hat.
Zum 01.05.09 wird die Startphase abgeschlossen sein. Hochschulangehörigen bieten wir jedoch weiterhin die Möglichkeit, Vorschläge einzureichen. Bitte vermerken Sie dazu in der E-Mail Ihre Benutzernummer."

http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/

Das Buch von Beissel 1885 ist online unter:

http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/titleinfo/219668

http://bibwild.wordpress.com/2008/10/16/umlaut-digital-book/

Naturgemäß leider beschränkt auf den Bestand dieser Forschungsbibliothek. Es werden Volltexte bei Google und dem Internetarchiv nachgewiesen und Worldcat Identities zu den Autoren verlinkt. Außerdem gibts eine Search Inside Funktion bei Google Volltext (z.B. bei "Briefe zu Beförderung der Humanität").

Nützlich ist auch

http://catalogue.nla.gov.au/Help/Work

Allerdings sind die Volltextquellen dort womöglich durch eine ODER-Verknüpfung entwertet (siehe Suche nach herder briefe).

Gefunden via
http://www.hathitrust.org/access

http://www.derwesten.de/nachrichten/waz/politik/2009/4/10/news-116864097/detail.html

" ..... Das Historische Seminar hat nun in Zusammenarbeit mit dem Archiv 25 unbezahlte Praktikumsplätze für die Rettung des Archivmaterials eingerichtet, die Studierende historischer Fächer besetzen sollen. Die Praktika sollen, verteilt über mehrere Monate, insgesamt mindestens drei Wochen dauern. ...."
Quelle:
http://www.philtrat.de/volumes/89/schtze_im_schutt

" .... Daten aus Findbüchern zu Beständen polnischer Staatsarchive werden nach und nach über die zentrale Datenbank IZA (Inwentarze zespołów archiwalnych) (Link) zugänglich gemacht. So können die Findmittel einzelner Archive bzw. Bestände online nach in den Aktentiteln bzw. in der Dokumentenbeschreibung vorkommenden Stichworten (z.B. Personennamen, Ortschaften etc.) durchsucht werden...."
via:
http://www.archivauskunft.de/2009/iza-findbuch-datenbank-polnischer-archive/

http://www.zisska.de/kataloge/kat53/1/4.html


ABTEILUNGEN / HANDSCHRIFTEN

Nummer: 4
Autor/Titel: STRASSBURG - "CORPORA DER PFENNING ZINSS SO ABLÖSIG"
(Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Straßburg um 1600. Gr.-Fol. 1 nn., 240 num., 8 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (ein Schließband abgerissen, Vorderdeckel leicht aufgebogen, fleckig und gebräunt). (56)
Schätzpreis: 500,00 €
Beschreibung: Rechnungsbuch der Stadt Straßburg mit der Auflistung der in der Stadt und dem Umland geleisteten steuerlichen Abgaben für den Zeitraum von ca. 1595-1610 (datierte Einträge), gegliedert nach Steuerarten. Unter jeder der verschiedenen Kategorien werden die Kaufleute und Bürger mit der Höhe ihrer Steuer und dem Zahlungstag aufgelistet, darunter die Jahre, in denen die Zahlung erfolgt ist, und sonstige Bemerkungen. Ein Register erschließt die Steuerzahler nach Namen. - Papier mit Wasserzeichen Lilie über Fisch (nachgewiesen Straßburg 1592, Piccard 127990). - Einige Notizblätter aus der Zeit um 1600 beiliegend. - Gering gebräunt, stellenw. wenig fleckig.


http://www.zisska.de/kataloge/kat53/1/17.html


ABTEILUNGEN / HANDSCHRIFTEN

Nummer: 17
Autor/Titel: TAUFKIRCHEN - RECHNUNGSBUCH - "GERICHTS, URBAR, UND DOMINICAL STÜCK RECHNUNG,
über Einnahm: und Ausgaben bey dennen Hofmarchen Taufkirchen, Altenerding, Pening und Starzell..." Deutsche Handschrift auf Papier. Taufkirchen 1782. Fol. 2 nn. Bl., num. Bl. 4-153. Hpgt. d. Zt. mit Titelschild (Schließbänder abgerissen, Buntpapierbezug stärker eingerissen, fleckig, beschabt und bestoßen). (22)
Schätzpreis: 300,00 €
Beschreibung: Von April bis September 1782 durch den Verwalter Joseph Bartholomäus Sageder in ordentlicher Kanzleischrift für die verwitwete Reichsfreifrau Maria Johanna von Rosenbusch, geborene von Lerchenfeld, geführtes Rechnungsbuch. Enthält sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Hofmark, die seit 1752 Franz Peter von Rosenbusch unterstand und 1768 nach dessen Tod an seine Witwe übergegangen ist. - Bindung gelockert, anfänglich mit kleinem Wasserfleck im oberen Rand, sonst kaum fleckig und frisch. - Beiliegend ein Fragment eines Rechnungsbuchs über Holzabgaben verschiedener Höfe, 1781 zusammengestellt von einem J. N. M. Herold.

" Mit der vorliegenden Publikation würdigen das Landesarchiv Schleswig-Holstein und die dänischen Staatsarchive den 75. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-dänischen Archivabkommens. Wie es in der deutsch-dänischen Archivzusammenarbeit bereits Tradition ist, geschieht dies auf Deutsch und auf Dänisch. Alle Texte der Publikation liegen deshalb in beiden Sprachen vor.
Der damalige Archivar Hans Kargaard Thomsen, Kopenhagen, hat in den 1990er Jahren einen ausführlichen Bericht unter der Überschrift „Arkivoverenskomsten med Tyskland 1933 og dens forhistorie“ („Das Archivabkommen mit Deutschland von 1933 und seine Vorgeschichte“) verfasst. Er bildet das Kernstück der Veröffentlichung. Darauf folgen Handreichungen zur Benutzung der Archivalien, die aufgrund des Abkommens zwischen Deutschland und Dänemark 1936 ausgetauscht wurden. Die Archivare Malte Bischoff, Landesarchiv Schleswig-Holstein, und Hans Schultz Hansen, Landsarkivet for Sønderjylland, sind die Autoren dieser Texte. Im Anhang befindet sich das deutsch-dänische Archivabkommen im Wortlaut."

Link (auf zu PDF-Dateien):
http://hup.sub.uni-hamburg.de/products-page/publikationen/4/

Wenn ich es richtig verstehe, wurde intaktes Archivgut in das benachbarte Staatsarchiv Sulmona gebracht: "E' in salvo gran parte del materiale conservato nell'archivio di Stato de L'Aquila. Lo annuncia il direttore generale del ministero dei Beni Culturali, Giuseppe Proietti. E' già iniziato il trasferimento di circa quattro chilometri di scaffali di libri rari, manoscritti e documenti nell'archivio di Stato di Sulmona. La raccolta aquilana era ospitata nella parte posteriore del Palazzo del Governo, lesionata ma non distrutta dal terremoto."
Quelle:
http://www.tgcom.mediaset.it/cronaca/articoli/articolo446685.shtml
Gleichlautend: " .... Intanto e' in salvo, a dispetto dei primi timori, gran parte del materiale conservato nell'Archivio di Stato dell'Aquila sara' trasferito nell'archivio di Stato di Sulmona. "
Quelle:
http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus/italia/news/2009-04-10_110358160.html

http://blog.librarylaw.com/librarylaw/2009/04/the-google-book-settlement-and-the-public-domain.html

http://library-mistress.blogspot.com/2009/04/neu-ufo-seite-der-national-archives.html

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12963

Die Fragen von Thomas Anz sind weitaus interessanter als die unerträglich lavierenden Antworten des DFG-Gutachters. Auszug aus den Fragen:

Ein Forschungsprojekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über drei Jahre hinweg mit insgesamt 250.000 EUR gefördert. Der weitaus größte Teil davon ist für Personalkosten vorgesehen. Damit die Ergebnisse des Projektes veröffentlicht werden können, stellt die DFG zusätzlich eine Publikationsbeihilfe von circa 2250 EUR zur Verfügung. Der Verlag verlangt diesen Betrag und meist noch einige tausend Euro darüber hinaus als Druckkostenzuschuss und rechnet bei seiner Kalkulation damit, dass etwa 200 Exemplare des gedruckten Buch von wissenschaftlichen Bibliotheken, also indirekt wiederum mit Hilfe von Steuergeldern, gekauft werden. Da die Auflage klein ist, hat das Buch einen hohen Ladenpreis von 120 EUR. Der Staat finanziert die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse also noch einmal mit einem Betrag von annähernd 24.000 EUR.

Für viele Wissenschaftsverlage ist die derartige Finanzierung durch Steuergelder die Existenzgrundlage. Einige leben davon mehr schlecht als recht, wenige sehr gut. Und manche betreiben, Sie haben darauf hingewiesen, bei der Kalkulation und beim Verkauf ihrer Bücher und Zeitschriften eine geradezu erpresserische Preispolitik, die für die chronisch unterfinanzierten Bibliotheken ruinös ist und die wissenschaftliche Kommunikation eher behindert als ermöglicht. Das wissenschaftliche Verlagswesen ist jedenfalls zu weiten Teilen staatlich subventioniert und belastet den öffentlichen Haushalt in einem Ausmaß, das vielen nicht mehr akzeptabel erscheint.


Gespräch mit Albrecht Götz von Olenhusen zu den juristischen Aspekten:

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12964

The Wellcome Library is pleased to announce that its entire collection of 17th century receipt (recipe) books - 75 manuscripts in total - have been made available online. They are currently available as PDFs from our catalogue records.

http://wellcomelibrary.blogspot.com/2009/04/bon-appetit.html


Anstrengend waren die drei Tage in Köln schon. Wirklich schlimme Verluste haben wir nicht zu Gesicht bekommen, insofern kann auf den offiziell abgesegneten Bericht vom Dienstag verwiesen werden:

http://hochschularchiv-aachen.blogspot.com/2009_04_01_archive.html#158500907982436040

Hier soll es nur um die subjektive Seite gehen, denn diese unterfällt nicht dem Genehmigungsvorbehalt der Stadt Köln.

Die Begegnung mit dem sehr vielfältigen Archivgut war eine gute Erfahrung, ebenso die sehr angenehme Zusammenarbeit in unserem Team von Hochschularchiv. Der Einsatz in Köln war so etwas wie ein "Betriebsausflug", geeignet das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Bei uns war gute Stimmung.

Bereue ich den von mir allein initiierten Einsatz? Auf keinen Fall! Wir konnten künftigen Benutzerinnen und Benutzern helfen, denn für diese sind die geretteten Unterlagen da. Ich habe es weder für die Stadtverwaltung Köln noch für die Archivleitung getan, sondern für das Kulturgut. Kulturgut ist kulturelles Allgemeingut:

http://archiv.twoday.net/stories/5254099/

Verschont bleiben sollen die Kolleginnen und Kollegen in Köln mit irgendwelchen Verbesserungsvorschlägen, was die Arbeitsorganisation angeht. Besserwisserische Einwürfe sind absolut nicht hilfreich.

Werde ich wieder hinfahren, um zu helfen? Ich glaube nicht. Schon allein deshalb nicht, weil ich nicht die geringste Lust habe, wieder einem Wichtigtuer zu begegnen, mit dem fast jeder Kontakt ätzend war. Ich weiß, dass ich nicht nur für mich spreche, wenn ich mich darüber wundere, wie wenig unsere Arbeit wertgeschätzt wurde. Wir alle haben freiwillig und mit vollem Einsatz für eine gute Sache gearbeitet, aber es kam kein Gemeinschaftsgefühl auf: Wir wurden vor allem als Sicherheitsrisiko behandelt. Dankbarkeit oder Herzlichkeit: Fehlanzeige! (Als Ausnahme verdient Frau Meyntz genannt zu werden, die wirklich sehr nett war.)

Heute Abend war eine Mail in meinem Posteingang, aus der ich abschließend zitieren möchte:

Für unsern Einsatz in Köln haben wir weder von Frau Czaja, noch von Frau Fleckenstein, noch von einer der beiden Restauratorinnen ein Wort des Dankes oder so was gehört. Wie mag das erst werden, wenn das ganze NRW Schriftgut im Duisburger Hafen „absäuft“.

Foto mit Genehmigung, weitere:

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Erstversorgungszentrum_Köln

"Ein zentrales Archiv für Architektur und Baukunst aus Nordrhein-Westfalen soll auf dem Areal der Zeche Zollverein in Essen beheimatet werden. An der Planung für das Landesarchiv sind Architekten- und Ingenieursverbände sowie die Landschaftsverbände und das Ministerium für Bauen und Verkehr, das auch die Investitionskosten übernehmen soll.
Archiviert werden sollen dann die Nachlässe bedeutender Architekten aus NRW. Bisher hatten nur die Universität Dortmund und das eingestürzte Kölner Stadtarchiv Pläne und Modelle der Baukunst gesammelt. Viele der Sachen in Köln sind jetzt bekanntlich verloren. Zielgruppe des neuen Zentralarchivs sollen Fachleute, Historiker und interessierte Laien werden.
Geplant ist, laut der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, dass noch in diesem Jahr eine Betreibergesellschaft gegründet werden solle. Finanziert werden sollen die Erstinvestitionen vom Bauministerium des Landes. Die Betriebskosten von geschätzten 500.000 Euro im Jahr sollen dann unter den beteiligten Parteien aufgeteilt werden. Wie ist noch nicht geklärt. "

Quelle:
http://www.detail.de/artikel_zollverein-baukunst-archiv_23649_De.htm

" ...."Wir sind eine Familie", sagt Schneider über sein Verhältnis zu den Kölner Kollegen. Und deshalb wird das Frankfurter Institut für Stadtgeschichte jetzt auch helfen: Im Mai fahren drei Wissenschaftler vom Main nach Köln, um dort in einer großen Halle bei der Sichtung der Bruchstücke, Fetzen, Fitzel zu helfen, die aus dem Schutt geborgen werden. ...." (1)
" .... Fünf Wochen nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs reisen Archiv-Experten aus dem Kreis Gütersloh an den Rhein, um bei der Rettung der Dokumente zu helfen.
Es wird vor allem eine schmutzige Arbeit, ahnt Thomas Sinnreich vom Kreisarchiv. ...."
(2)
Quelle: (1) FR (Link)
(2) Westfalen-Blatt (Link)

Ein eindringlicher Bericht des Westfalen-Blattes (Link): "Es ist der bislang größte Einsatz für sie. Fünf Vlothoer vom Technischen Hilfswerk (THW) helfen derzeit in Köln, Dokumente und Bücher aus den Trümmern des eingestürzten Stadtarchivs zu bergen.
Eine mühsame und gefährliche Aufgabe. Der Abschnitt des Trümmerkegels, den die Vlothoer Gruppe bearbeitet, liegt genau über dem U-Bahn-Bau. »Darunter befinden sich 18 Meter Hohlräume«, sagt Gruppenführer Daniel Döhr (25). Seit Montagmittag ist er mit seinen Kollegen Andreas Bartels, Chris Bartelsheimer, Mark Meißner und Patrick Bornemann an der Unglücksstelle im Einsatz.
Der erste Eindruck beim Anblick der Einsturzstelle hat sich ins Gedächtnis geprägt: »Die Dimensionen sind kaum vorstellbar«, schildert Döhr. »Wie ein so großes Gebäude komplett in einem Loch verschwinden kann, ist beeindruckend und erschreckend zugleich.«
Die Hitze macht den Männern zu schaffen. Unter den schweren Anzügen, mit dicken Handschuhen, Helmen und Staubmasken geraten sie bei sommerlichen Temperaturen sofort ins Schwitzen. »Hier unten ist kaum ein Luftzug zu spüren.« Acht bis zehn Kisten Wasser verbrauchen die Helfer während ihrer Zwölf-Stunden-Schicht. Daniel Döhr passt auf, dass jeder ausreichend trinkt.
Als Gruppenführer hält er außerdem Ausschau nach Gefahrenquellen. »Besonders gefährlich sind Teile von Fensterscheiben. Aber auch elektrische Kabel oder Moniereisen, von denen der Stahlbeton abgebröckelt ist, können aus den Trümmern herausragen.«
Mühsam ist die Arbeit auf dem Schuttberg. Die Helfer sind mit Gurten an einer kurzen Leine gesichert. Die schränkt die Bewegungsfreiheit stark ein. »Der Boden kann jederzeit durch Hohlräume einbrechen. Auch die Abrutschgefahr ist groß«, sagt Döhr.
Auf Schritt und Tritt sammeln die Männer lose Schriftstücke auf. »Ab und zu finden wir auch komplette Blechschränke aus dem Archiv. Das ist so, als würde man auf eine Goldader stoßen.« Das Absammeln der Dokumente aus dem Geröll erfordert hohe Konzentration. »Jeder muss genau aufpassen, wohin er tritt.«
Alle zwei Stunden gibt es eine halbstündige Pause. Durch die Arbeiten entstehen immer wieder Staubwolken aus pulverisiertem Beton. »Abends sehen wir aus, als hätten wir in Mehl gekämpft.« Alle zwei Tage werden die Anzüge gewechselt und gereinigt. Die Dusche am Abend ist eine Wohltat.
Versorgt werden die Helfer aus der Großküche der Johanniter. »Die machen einen Superjob«, lobt Döhr. Gute Verpflegung sei wichtig, um die Moral hochzuhalten.
Eine ordentliche und saubere Unterkunft mit Sechs-Bett-Zimmern liegt vier Kilometer von der Einsatzstelle entfernt. Hier werden vor dem Schlafengehen noch Gespräche geführt. »Das ist enorm wichtig, um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können«, weiß Daniel Döhr. Morgen Abend wird die Gruppe wieder in Vlotho sein und neben den Eindrücken eine Menge an Erfahrung mitbringen. "

"Hilfe bei der Rekonstruktion der durch den Einsturz des Historischen Archivs zerstörten Dokumente haben der Stadt Köln die Fraunhofer-Institute in Berlin und „Intelligente Analyse- und Informationssysteme“ in Sankt Augustin angeboten.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass etwa 250 bis 300 Wannen, gefüllt mit Fragmenten von Archivalien unterschiedlicher Art, darauf warten, wieder zusammengesetzt zu werden. Erfahrungen im Umgang mit solchen Verfahren hat das Fraunhofer-Institut in Berlin bei der Rekonstruktion der Stasi-Unterlagen gesammelt, die kurz nach der Wende in großen Mengen geschreddert oder zerrissen worden waren. Im Fall des Kölner Stadtarchivs kommt allerdings erschwerend hinzu, dass es sich um teilweise ein- oder doppelseitig beschriebene Dokumente aus unterschiedlichen Materialien und aus verschiedenen Jahrhunderten handelt.
Dr. Bertram Nickolay, Abteilungsleiter Sicherungstechnik beim Fraunhofer-IPK in Berlin, sieht die Herausforderung für sein Institut vor allem in der Breite von Materialtypen und Objektzuständen. Für eine Massendigitalisierung der Kölner Fragmente müssten deshalb neue Wege beschritten werden. Die vorhandenen Verfahren seien dagegen grundsätzlich geeignet, um die eingescannten Bruchstücke wieder virtuell zusammenzusetzen.
Das Fraunhofer Institut in Sankt Augustin prüft derzeit zudem, wie die Mikrofilme aus der Sicherungsverfilmung digitalisiert werden können, um möglichst bald einen digitalen Lesesaal aufzubauen. Damit wäre die Geschichtsforschung anhand von Mikrofilmen für einen großen Teil der reichsstädtischen Zeit bis 1794 und in Teilen für das 19. Jahrhundert schon kurzfristig wieder machbar."

Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1239100948090.shtml

"Um das zerstörte Kölner Stadtarchiv bei der Bergung und Rettung seiner Quellenschätze zu unterstützen, stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) kurzfristig 600.000 Euro zur Verfügung. Mit diesen Mitteln will das Stadtarchiv rund 2000 Findmittel digitalisieren, die inzwischen in 17 Umzugskartons geborgen werden konnten. ....
Um dem Archiv bei der Bewältigung der Katastrophe beizustehen, hatte DFG-Präsident Prof. Matthias Kleiner der Leiterin des Archivs Dr. Bettina Schmidt-Czaia die Hilfe der DFG angeboten. "Es ist mir persönlich und im Namen der Deutschen For-schungsgemeinschaft ein großes Bedürfnis", schrieb Kleiner am 13. März 2009, "Ihnen für die weitere Bergung und Aufarbeitung der Dokumente die Unterstützung der DFG anzubie-ten. Gerne stellen wir Ihnen Personal- oder Sachmittel im Rahmen unserer Fördermöglichkei-ten zügig und flexibel zur Verfügung." ....
Die Kölner Archivleitung beantragte daraufhin bei der DFG, alle geretteten Findmittel des Kölner Archivs zu digitalisieren, um "möglichst schnell die eingetretenen Verluste wie auch restaurierungsbedürftige Schäden am geborgenen Archivgut feststellen zu können", wie Ar-chivleiterin Schmidt-Czaia in ihrem Antwortschreiben an den DFG-Präsidenten hervorhob. In der Notsituation müssten zeitnah digitale Findbücher all jenen Archiven zur Verfügung stehen, in die das geborgene Quellengut schrittweise verbracht wird. Die langwierige Schadens-dokumentation sei "nur mittels einer auf mehreren Laptops abrufbaren Archivsoftware mög-lich, in die Daten zuvor eingepflegt wurden". Nach der ausgesprochenen DFG-Bewilligung sollen nun die Findbücher bis September 2009 digitalisiert werden. Ihre Digitalisierung steck-te zum Zeitpunkt des Einsturzes noch in den Anfängen, da das Historische Archiv erst seit 2007 eine Erschließungssoftware nutzte."

Quelle:
http://www.juraforum.de/jura/news/news/p/1/id/279070/f/196/

" .... In einer Denkschrift, die dem Oberbürgermeister, den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, den kulturpolitischen Sprechern sowie dem Kultur- und dem Stadtentwicklungsdezernenten übergeben wurde, appelliert der Kölnische Geschichtsverein „an die Kölner Öffentlichkeit und die verantwortlichen Entscheidungsträger“, das ehemalige städtische Archivgebäude am Gereonskloster in die Planungen für einen neuen Standort des Archivs „vordringlich ins Auge zu fassen“. ....".
Mehrere Vorstände anderer Geschichtsvereine (u. a. Förderverein Geschichte in Köln und Frauengeschichtsverein) haben mitunterzeichnet.
Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1238966798948.shtml

"Auch wenn es widersinnig erscheint, sind Bestrebungen der Bewahrung des flüchtigen Modischen, speziell von jugendkulturellen Stilen, die einen großen Einfluß auf Medien, Design, Mode und Kunst der Gesamtgesellschaft ausüben, kein vergebliches oder sinnloses Unterfangen. Ein kleiner exemplarischer Teil einer Kulturgeschichte des Alltags wird so sichergestellt. Von Theoretikern der Kunst- und Designtheorie wird er wenig beachtet, obwohl er wesentliche Erklärungsmuster für die Genese zeitgenössischer Formen zur Verfügung stellt
Eine Sammlung dient dem rekonstruierenden, archäologischen Umgang mit den fremden Kulturen in der eigenen und versucht kulturelle Praxen von Jugendkulturen zu verstehen und nachzuvollziehen. Der fremde Bereich in der eigenen Kultur wird nicht assimiliert, aber seine Mode und Ästhetik als bedeutungsvolle Phänomene aufgefaßt, die von der Kreativität der Jugendlichen im Umgang mit Waren künden. Mit der Sammlung von Mode wird der Teil alltäglicher Kultur, der für Kinder und Jugendliche eine ganz entscheidende Rolle spielt, verfügbar gemacht. Auf der Grundlage einer konkreten materiellen Basis können die werkimmanente Analyse der Gestaltung von Mode und Produkten durchgeführt und gesellschaftliche Verweise herauskristallisiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dann über das Medium Techno-Kit, das Archiv und später einmal über ein virtuelles Pendant im Internet weitervermittelt. Die Wechselwirkungen zwischen den gesellschaftlichen Systemen Alltagsästhetik, Kunst und Design sollen beobachtet werden, um den Blick dafür schärfen, ob eine ästhetische Erweiterung von Kommunikationsformen in den Jugendkulturen stattfindet, wie diese in andere Systeme vordringen und dort transformiert werden.
Die Wechselwirkung zwischen den modischen Systemen zeigt, daß vorbehaltlose Begeisterung oder die inbrünstige Hoffnung, Jugendkultur verändere Gesellschaft einschneidend, ebensowenig angebracht sind wie das Vorurteil, es handele sich um eine kulturindustriell gelenkte Herde. Die Sammlung von Gegenständen verschiedener Jugendkulturen ist ein zwiespältiges Verfahren, da es zeigt, daß ein geschlossenes Stilbild ein Konstrukt ist. Jugendkulturelle Stile sind Prozesse mit bedeutungsvollen punktuellen Akkumulationen von Gegenständen und einer Phase der relativ geschlossenen autopoetischen Reproduktion der stilistischen Kommunikationselemente. Das ist der Punkt, wo das von mir in Leben gerufene materielle Jugendkultur-Archiv in Frankfurt ansetzt. Es sammelt Jugendmoden (Punk, Gothic Punk, HipHop, Disco, Techno, House, Drum&Bass, Ambient, TripHop, Acid, Hardtrance, Gabber, BigBeat...) und -objekte wie Zeitschriften und Flyer und unternimmt den Versuch, einen Ausschnitt der Produktwelten von Jugendlichen zu bewahren, speziell das was man in den 90er Jahren mit Clubwear und Streetwear bezeichnet.
Anhand des künstlichen Eingriffs eines Archivs, das das Flüchtige stillstellt, kann verdeutlicht werden, daß heute alle Elemente des Universums der Jugendkulturen nomadischer Natur sind und der internen Kommunikation immer wieder zur Verfügung stehen. Sie können jederzeit durch mediale Verfahren wie zappen, switchen, surfen, also durch die nicht-lineare Kombination von Bildern und Objekten, wieder in den Kreislauf der Stilelemente eingespielt werden. Damit werden auch die spezielle Mediennutzung von Jugendkulturen, ihre PR-Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit, berücksichtigt. Die multi-mediale Jugendkultur-Sammlung (mit Techno- und House Archiv) besteht seit 1994 (1994-1997 an der Universität Essen). Es handelt sich um eine Sammlung von Gegenständen der ästhetischen Lebenswelten von Jugendlichen mit den Subsektionen HipHop, Punk, Gruftie/Gothic, Industrial. Neben Accessoires aus diesen Szenen der 80er Jahre umfaßt es im Moment circa 600 Gegenstände aus der alltäglichen Produktwelt der Raver (Kleidung, Accessoires, Genußmittel, Printmedien, Videos).
Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Mode: Clubwear- und Streetwear, Casuals. Die gesammelten Gegenstände erheben nicht den Anspruch die Jugend-Kulturen umfassend zu repräsentieren, da das Archiv auf Spenden von Firmen basiert und daher nur einen exemplarischen Charakter haben kann (Casio, 69, Bad&Mad, OTL, Carlos Murphy´s, carhartt, Peaky Blinder, Mad Max House, Pash, pose, Puma, Next Guru Now, Buffalo, Dickies, Freitag, Ecko, Adidas, Southpole, Sir Benny Miles, ID+T, Oxmox, Third Rail, Shoot, dosydos, Apollo, Muzgerei, E-Play, Boks, Dickies, Tribal Gear, Abgang, Red or Dead, Anziehungskraft, Spiral, Fred Perry, W.+L.T.,Daniel Poole, Nastrovje Potsdam, Jansport, G-Star, Shelley´s, X-Large, X-Girl, Caterpillar, PellePelle, Pitbull, Eastpak, Converse, US40 Force Inc., Ladomat, 69 frequencies, Hyper Hype, DMD, Pikosso, ID&T, Dosordie, Mocca, Essence, Plus 8. Die Sammlung nimmt alles auf, was mit Jugendkulturen zu tun hat: z.B. die Techno und House-Kultur (dazu zählen alle Untergruppierungen wie Bigbeat, Drum&Bass, Ambient, Jungle, TripHop, Acid, Hardtrance, Gabber usw.). Ziel ist es, einen Ausschnitt, der sich in immer rasanterem Tempo wandelnden Produktwelten von Jugendkulturen zu bewahren, an dem bestimmte gebräuchliche Symbole und Formen der Szene festgemacht werden können. Für die Forschung zur Alltagsästhetik bildet das Archiv das Basismaterial für die Entwicklungen von Theorien zur Ästhetik und Mediennutzung von Jugendkulturen. Hierbei sollen besonders die Vielfalt der Formen, die Materialästhetik und ihre Affinität zu neuen medialen Technologien untersucht werden. Die Sammlung kann in den unterschiedlichsten Medien präsentiert werden. Derzeit wird an der Erstellung einer Homepage im Internet gearbeitet, die immer den aktuellen Stand der Sammlung präsentieren soll. WWW Site: http://www.zeigung.uni-essen.de/projekt/th_archiv/Startebene.html (still under construction). Weitere Präsentationsformen sind vor allem dokumentarisches Videomaterial von großen Events und kleinen Klubveranstaltungen, Fotografien, Foto-CD. Das mobile Element der Sammlung ist das Techno-Kit, ein didaktischer Koffer. Er wurde entworfen und entwickelt von Erman Aykurt, Markus Frankowski, Gösta Naujoks, Meike Noster, Harald Steber, Rolf Strangfeld (Industrial Design-Universität GH Essen). Er besteht aus dem Träger, einer Mappe aus Scotchgard Polyethuran-Mix Gewebe, Trekking-Gurten und Containern aus Polystorol. Das Techno-Kit ist flexibel aufgebaut, die Elemente können über Druckknöpfe variabel plaziert werden. Es bietet zudem außen und innen große Display-Flächen für die Präsentation von Kleidungsstücken. Visuelles Vorbild sind Nutzstoffbehälter, wie sie in den 60er/70er Science Fiction Serien Mondbasis Alpaha 1 oder auch Star Wars auftauchen. Die bewußt reduzierte industrielle Form soll die unterschiedliche thematische Befüllung erlauben. Das Techno-Kit soll Teile des Archivs zu Veranstaltungen wie Lehrerfortbildungen, Vorträgen, universitären Seminaren, zu Schulen und Jugendzentren transportieren. Außerdem wird der Inhalt von Archiv und Techno-Kit für Projekte wie DJ und Musik-Workshops (Musikworkshop Oktober 1995, DJ Workshop April 1996), Parties als Anschauungsmaterial benutzt."

Quelle:
http://www.kunstpaed.uni-frankfurt.de/Jugendkulturarchiv/index.html

Dank an library mistress!

" ....Describe a typical day:
My day is usually extremely varied, but generally includes answering enquiries from both members of the public and other Royal Household Departments, using papers held in the Royal Archives. The subject of enquiries can range from genealogical research to requests for speech material from the offices of Members of the Royal Family.
I also spend some of each day cataloguing part of our collection, either on our computer database or adding to our manual indexes. We also admit research academics to the Royal Archives which entails supervision, providing assistance with enquiries and checking texts.
Quite frequently I will need to spend time on preparation for exhibitions and there is also a manual aspect to this job, as we have to deal with new accessions of material and undertake projects to re-box and re-organise parts of our collection within the archive stores. ...."

Quelle: Link

Thanks to the twittering library mistress!

http://wisspub.net/

Ohne Kommentierungsmöglichkeiten, von daher fast wertlos. Man muss Leave a comment auffinden, dann kann man auch kommentieren.

http://www.szon.de/lokales/friedrichshafen/stadt/200904010247.html

http://www.augias.net/index.php?ref=inc_6625.html

Zur Zeit ist das Fotografieren im EVZ strikt verboten. Jede Äußerung von Helfern zur und in der Presse muss genehmigt werden. Darauf hat der diensthabende Archivar Plassmann mich in sehr unangenehmer und unkollegialer Weise ausdrücklich aufmerksam gemacht.

Nach älterer Auskunft der Pressestelle der Stadt Köln dürfen Bilder im EVZ ausschließlich von Fotografen des Rheinischen Bildarchivs gemacht werden. Diese dürfen nur zur aktuellen Berichterstattung genutzt werden, was Stefan Palm am 23. März 2009 für die Stadt Köln nach Nachfrage bestätigte:

"leider kann ich Ihnen nach Rücksprache mit dem Rheinischen Bildarchiv keine andere Auskunft erteilen. Der Rat der Stadt Köln hat für das Bildarchiv eine Gebührenordnung beschlossen. Diese sieht eine kostenlose Verwendung nur für die aktuelle Berichterstattung vor. Vielleicht wenden Sie sich direkt das Kulturdezernat von Prof. Quander."

Update: Mir ist es noch heute Vormittag gelungen, bei der Stadt Köln zu erreichen, dass ich heute Nachmittag (natürlich unter Aufsicht) einige eigene Fotos machen konnte. Diese werden bald hier zu sehen bzw. verlinkt sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier#Abmahnfallen_einer_Wikipedia-Nutzerin

http://blog.odem.org/2009/04/wikipedia-missbrauch.html

Die Lizenzbedingungen der Wikipedia und der dort eingebundenen Bilder sind strikt einzuhalten, was in zu vielen Fällen nicht erfolgt. Stehen Bilder unter einer CC-Lizenz, so hat meines Erachtens zwingend der Anbieter sicherzustellen, dass die erforderlichen Urheberangaben und der Verweis auf die Lizenz auf dem gleichen Server vorgehalten werden. Wenn man duldet, dass in der Wikipedia die Bildbeschreibung einen Klick entfernt ist, heißt das noch lange nicht, dass man auf beliebigen Webseiten auf seine Rechte verzichtet. Wir hätten vielleicht schon eine gerichtliche Klärung dazu, wenn mein Anwalt vor dem LG Düsseldorf nicht einen Antrag auf EV aus formalen Gründen (Eilbedürftigkeit, Bestimmtheit) hätte zurücknehmen müssen.

Als ich im April 2008 meine Urhebernennung direkt in der Bildunterschrift eines Wikipedia-Artikels anbrachte, hat mich der jetzige Vorsitzende von Wikimedia Deutschland e.V. Sebastian Moleski unbefristet in der Wikipedia gesperrt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Sperrprüfung/Archiv/2008/April#Benutzer:Historiograf_.28hier_erl..29
http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Hexenhügel_Winningen

Siehe auch: http://tinyurl.com/c3p7ce

Ob es sinnvoll war, ausgerechnet gegen den Webblaster vorzugehen (während kommerzielle Nachnutzer die Lizenzen noch mehr mit Füßen treten), mag dahingestellt sein. In der Sache ist die Abmahnung voll und ganz gerechtfertigt.

Update:
http://www.internet-law.de/2009/04/abmahnfalle-wikipedia.html

RA Stadler verkennt, dass die Verpflichtung, Urhebernennung und Lizenz zu nennen, nicht auf einen anderen Server delegiert werden kann. Wenn ich in der Wikipedia auf ein Bild klicke und auf die Bildbeschreibungsseite komme, dann ist das etwas anderes wie wenn ich eine weitere - übrigens nicht immer erreichbare - Website aufrufen muss.

Update:
http://www.heise.de/newsticker/Streit-um-Wikipedia-Bilder--/meldung/136035
(mit Link zu Archivalia)

 

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