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Die Hansestadt Stralsund hat ihre Website aktualisiert.

http://www.stralsund.de/hst01/content1.nsf/docname/Webseite_B8D598E4238E4E09C1257ABF00448714?OpenDocument

Das Raumluftgutachten zum Johanniskloster liegt vor und befindet sich in der Auswertung, so dass Rückschlüsse zum Umgang mit dem Johanniskloster bzw. Stadtarchiv gezogen werden können.

Im Rahmen einer ersten Maßnahme erfolgt seit dem 12. Dezember die Komplettreinigung des Haupthauses des Stadtarchivs bis auf die Magazinräume durch eine Fachfirma. Diese Maßnahme ist am 20. Dezember 2012 abgeschlossen.

Nach einer Prioritätenliste wird festgelegt, welche Buchbestände vordringlich gereinigt werden müssen. Es werden "reine Werkbänken" eningerichtet, an denen jedes einzelne befallene Buch von Archivmitarbeitern gereinigt werden kann.
Der Bestand der Gymnasialbibliothek wird dabei als einer der ersten Teilbestände gereinigt und in diesem Zusammenhang die notwendigen Bestandsverzeichnisse gefertigt.
Der Lesesaal wird als Arbeitsbereich für die Erfassung und Katalogisierung eingerichtet. Dazu steht Reproduktionstechnik und eine professionelle Archivsoftware zur Verfügung.
Die so geordneten und verzeichneten Bestände werden in geeigneten Räumen der Stadtverwaltung oder in Thermocontainern zwischengelagert. Für die anschließende längerfristige Aufbewahrung wird ein Depot geschaffen. Dazu laufen die erforderlichen Vorbereitungsarbeiten. Parallel wird an der langfristigen Nutzungskonzeption für das Johanniskloster gearbeitet.

Derzeit bemüht sich die Hansestadt Stralsund, bereits durch den Antiquar veräußerte Exemplare zurückzuerhalten und sie wieder in die Bestände der Gymnasialbibliothek einzuordnen. Parallel dazu laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, in deren Ergebnis Bücher aus unrechtmäßigem Erwerb beschlagnahmt und an die Hansestadt zurückgegeben werden. Bisher ist eine Reihe von Hinweisen auf entsprechende Angebote eingegangen. Jeder Einzelfall wird geprüft.
Darüber hinaus zeigt sich das Antiquariat kooperativ, indem es versicherte, jene aus Stralsund erworbenen Bücher wieder zurückzugeben, die nachweislich in die Gymnasialbibliothek gehörten. Dazu gehören auch solche Bücher, die Privaterwerber aus diesem Corpus erworben hatten und nun an den Antiquar zurückgegeben haben.


http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund

wenn er sieht, wie treusorgend 1 & 1 eine besonders geschmackvolle Seite offeriert, nachdem er seinen Aufsatz zur Neusser Belagerung, auf den ich unter

http://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege#Christian_Wierstraet

verlinkt habe, entfernt hat. Er ist verschoben worden, ohne dass eine Weiterleitung eingerichtet wurde:

http://www.stadtarchiv-neuss.de/index.php/kurkoelnische-zeit-bis-1794.html?file=tl_files/stadtarchiv_ne/bilder/stadtarchiv/Stadtgeschichte/Beitraege%20zur%20Stadtgeschichte/1_Kurkoelnische%20Zeit%20bis%201794/Belagerung%201474-75.pdf

neuss_404

Lehmann durfte sich im Jahrgang 2012 der ZGO ausbreiten, wobei unter Schwarzmaier dergleichen wohl nicht möglich gewesen wäre.

Ebenso wie Hans Bayer - siehe http://archiv.twoday.net/stories/38768067/ - darf Lehmann seine unsäglichen Aufsätze in seriösen landesgeschichtlichen Organen unterbringen, obwohl man ihm längst das Handwerk hätte legen sollen.

Welchen unglaublichen Stuss die früher angesehenen "Blätter für deutsche Landesgeschichte" von ihm 1994 zum Turnierwesen im 11. Jahrhundert (und Rüxner) abdruckten, kann man auch online nachlesen:

http://periodika.digitale-sammlungen.de/bdlg/Blatt_bsb00000334,00071.html

Zu weiteren Machwerken Lehmanns siehe den OPAC der Regesta Imperii (wenn nicht gerade offline, wie jetzt).

Einige Aufsätze in der Hohenzollerischen Heimat sind online:

http://www.hohenzollerischer-geschichtsverein.de/hohenz._heimat,107,107.html



Um 1508 schuf der Buchmaler Jean Bourdichon das berühmte Stundenbuch der Anne de Bretagne, das nunmehr Gallica ins Netz gestellt hat.

Via
http://blog.pecia.fr/post/2012/12/17/Les-Grandes-heures-d-Anne-de-Bretagne-sur-Gallica

http://books.familysearch.org/

" Family History Books is a collection of more than 40,000 digitized genealogy and family history publications from the archives of some of the most important family history libraries in the world. The collection includes family histories, county and local histories, genealogy magazines and how-to books, gazetteers, and medieval histories and pedigrees. The valuable resources included in Family History Books come from the following partner institutions:

Allen County Public Library
Brigham Young University Harold B. Lee Library
Brigham Young University Hawaii Joseph F. Smith Library
Church History Library
Family History Library
Houston Public Library - Clayton Library Center for Genealogical Research
Mid-Continent Public Library - Midwest Genealogy Center"

Georg Friedrich Behaims Buch von 1676 kann in der digitalen Bibliothek von Marokka eingesehen werden:

http://bnm.bnrm.ma:86/ListeLivres.aspx?IDC=3

http://www.augustins.org/fr/collections/documentation/numerique.html

Beginnend mit einem gedruckten Katalog von 1794/5. Davon könnten sich alle deutschen Museen eine Scheibe abschneiden.

http://rosalis.bibliotheque.toulouse.fr/

Es sind auch komplette Manuskripte als PDFs abrufbar.

Via
http://www.archimag.com/article/toulouse-lance-sa-biblioth%C3%A8que-num%C3%A9rique

http://numelyo.bm-lyon.fr/

Unter den alten Drucken gibt es auch einen deutschen:

http://numelyo.bm-lyon.fr/f_view/BML:BML_00GOO0100137001101383086?vue=5&svue=simple

Ankündigung:
http://www.lyon.fr/actualite/culture-loisirs/lancement-de-la-bibliotheque-numerique-numelyo.html

"Droit d'utilisation : © Creative Commons - Paternité. Pas d'utilisation commerciale. Pas de modification. " Abgesehen vom Copyfraud wirft jede NC-Lizenz die Frage auf, auf welche Entität genau sich das Verbot der Veränderung bezieht: auf das ganze Buch oder die Einzelseite? Wer diese schlechte CC-Lizenz meint verwenden zu müssen, sollte gehalten sein, genau zu definieren, worauf sich die Unveränderbarkeit bezieht!

Wiederholt mussten wir hier Klage führen über die Inkompetenz der Fuldaer Metadaten. Man sollte meinen, dass bald die Talsohle erreicht ist ...

http://fuldig.hs-fulda.de/viewer/metadata/PPN313441162/1/

ist ein Schwabenspiegel aus Weingarten, wobei man auf der Metadatenseite zwar die alte Weingartener Signatur, nicht aber die heutige Signatur erfährt. Um diese zu sehen, muss man auf "Weitere Informationen" klicken.

Der Kritiker unseriöser Open-Access-Verlage wird mit kriminellen Mitteln angegriffen. Mehr dazu von Peter Suber

https://plus.google.com/u/0/109377556796183035206/posts/LQVaue6XYev

http://ruedimumenthaler.ch/2012/12/18/soziale-medien-ein-opfer-ihres-erfolgs/

Der Schweizer Bibliothekar Rudolf Mumenthaler äußert sich kritisch über Facebook und betont:

Das Blog ist die eigentliche Plattform, um relevante Inhalte zu publizieren und mit Nutzerinnen und Nutzern in Diskussion zu treten. Die sozialen Netzwerke bieten dann Kanäle an, über welche der Inhalt zusätzlich verbreitet werden kann.

A little over a year ago, we helped put online five manuscripts of the Dead Sea Scrolls—ancient documents that include the oldest known biblical manuscripts in existence. Written more than 2,000 years ago on pieces of parchment and papyrus, they were preserved by the hot, dry desert climate and the darkness of the caves in which they were hidden. The Scrolls are possibly the most important archaeological discovery of the 20th century.

Today, we’re helping put more of these ancient treasures online. The Israel Antiquities Authority is launching the Leon Levy Dead Sea Scrolls Digital Library, an online collection of some 5,000 images of scroll fragments, at a quality never seen before. The texts include one of the earliest known copies of the Book of Deuteronomy, which includes the Ten Commandments; part of Chapter 1 of the Book of Genesis, which describes the creation of the world; and hundreds more 2,000-year-old texts, shedding light on the time when Jesus lived and preached, and on the history of Judaism.


http://googleblog.blogspot.de/2012/12/in-beginningbringing-scrolls-of-genesis.html

http://www.deadseascrolls.org.il/home

Update:
http://bibliothekarisch.de/blog/2012/12/30/die-rollen-von-qumran-sind-nun-digital-verfuegbar/ (German)


Wer sein Wissen über die Internetwirtschaft aus Titelstories im Spiegel und Focus und den Ressorts von Welt bis Süddeutsche bezieht, der bekommt ein erstaunlich einheitliches, verzehrtes Bild: Im Silicon Valley sitzt der amerikanische Feind, der seine Nutzer, diese willfährigen Sklaven, die man vor sich selbst retten muss, ausnutzt, wo es nur geht. Die kalifornischen Datenkraken spähen ihre Nutzer aus und wollen jedes Datenfitzelchen an jeden verkaufen, der sie haben möchte. (Entgegen den deutschen Datenkraken natürlich.) Mit ihrem Erzkapitalismus walzen sie ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Gefangene zu machen über unsere deutschen Unternehmen, die sich doch bemühen, nach Regeln zu spielen, die für die Amis nicht gelten. Die halten sich ja nicht einmal an Gesetze! Google klaut! Die ganze Zeit! Google News nimmt unsere Artikel und macht damit, was es will. Und die anderen sind bestimmt auch nicht besser! Das liest man seit Jahren in jeder Zeitung, also muss es stimmen.

http://www.neunetz.com/2012/12/18/deutsche-journalisten-und-das-web-am-beispiel-instagram/

Hinweis auf das neue Buch von Gunter Stemmler "Die Vermessung der Ehre" (2012) mit gescanntem Inhaltsverzeichnis und Nennung weiterer Aufsätze des Verfassers:

http://www.archiv.rwth-aachen.de/2012/12/18/die-vermessung-der-ehre/

http://starweb.hessen.de

Gesetz zur Neuregelung des Archivwesens und des
Pflichtexemplarrechts
Novellierung des Archivgesetzes (Art. 1): Reformierung der
Staatsarchive, Weiterentwicklung des Archivrechts, Umgang mit
digitalem Archivgut, Aufgaben des Hessischen Landesarchivs, der
Archivschule Marburg und des Hessischen Landesamtes für
geschichtliche Landeskunde u.a.m., Befristung des Gesetzes bis 13.
Dezember 2017; Änderung des Hessischen Bibliotheksgesetzes (Art. 2):
Erweiterung der Pflichtexemplarregelung auf digitale Publikationen;
Änderung des Hessischen Pressegesetzes (Art. 3): Aufhebung der
Pflichtexemplarregelung
GesEntw Landesregierung
28.08.2012 Drs 18/6067
hierzu ÄndAntr Drs 18/6531
1. Beratung: PlPr 18/115 05.09.2012 S.7963
2. Beratung: PlPr 18/122 22.11.2012
Gesetz beschlossen (Annahme in geänderter Fassung)
Ausschussberatung:
WKA 18/50 14.11.2012
BeschlEmpf Drs 18/6512 14.11.2012
Beschluss: Annahme
Ausschussvorlagen:
WKA 18/45 (Teil 1-2)
Anhörung:
schriftliche Anhörung
schriftl. Stellungnahmen WKA 18/45 Teil 1
WKA 18/45 Teil 2
Gesetz vom 26.11.2012 GVBl. Nr. 24 05.12.2012 S.458-465

Redner:
Jung, Ingmar (PlPr 18/115 S.7963)
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst


Text des Gesetzes:

http://starweb.hessen.de/cache/GVBL//2012/00024.pdf

Amtliche Begründung
http://starweb.hessen.de/cache/DRS/18/7/06067.pdf

Änderungen:
http://starweb.hessen.de/cache/DRS/18/1/06531.pdf

Zu § 11 Abs. 4, das die Unveräußerlichkeit des Archivguts festschreibt, heißt es in der Begründung:

"Archivgut stellt öffentliches Kulturgut dar und ist deshalb unveräußerlich. Das Veräußerungsverbot soll das Archivgut vor Zersplitterung und Veruntreuung sowie vor Abwanderung ins Ausland schützen. Die bisherige Regelung lässt jedoch einen gutgläubigen Erwerb nach § 932 BGB zu. Durch die archivrechtliche Neuregelung soll ausgeschlossen werden, dass Gutgläubigkeit des Erwerbers zum Eigentumserwerb führt."

Merke: In NRW ist nur ein Teil des Archivguts unveräußerlich, Sammlungsgut darf dank der Kommunal-Lobby verscherbelt werden.

Die Wolfgangskirche im österreichischen Kirchberg am Wechsel fotografierte Wikipedianer "Steindy" (CC-BY-SA). Wenig bekannt ist die Serie der "Überraschungsbilder des Tages" in der Wikipedia, zu der es gehört.

Ja, digitale Langzeitarchivierung hat ihre Probleme. Ich weiß, Archive haben kein Geld für Digitalisierung. Ja, Mikrofilme sind auch ohne Computer und damit auch nach dem globalen thermonuklearen Krieg oder dem Weltuntergang kommenden Freitag lesbar. Ja, Datenträger können verrotten. Wir brauchen eine brauchbare Strategie, wie wir unser kulturelles Erbe erhalten, das analoge wie das digitale. Aber bitte, liebe Archivare, erzählt mir nicht, dass ein Scan, den ihr jetzt von einer Archivalie anfertigt, in 10, 20 oder 30 Jahren nicht mehr lesbar sein wird. Wenn er das nicht ist, dann habt ihr einiges falsch gemacht.

http://schmalenstroer.net/blog/2012/12/liebe-archivare/

Ian Holt: Handschriftenfragmente in der Zentralbibliothek Solothurn. Eine Auswahl. (Kleine Reihe Zentralbibliothek Solothurn 2). Solothurn: Zentralbibliothek 2012. 42 S. Keine ISBN.

Die 15 Franken teure Broschüre stellt 12 besonders interessante Handschriftenfragmente, darunter auch drei mittelhochdeutsche, in Bild und Text vor. Cui bono? Der Wissenschaftler wartet auf die angekündigte Publikation der deutschen Fragmente in der ZfdA und auf Abbildungen aller Fragmente in der Datenbank HAN, wo bereits jetzt Beschreibungen der Fragmente abrufbar sind, z.B. zu Nr. 1, dem Origines-Fragment:

http://aleph.unibas.ch/F/?local_base=DSV05&con_lng=GER&func=find-b&find_code=SYS&request=000198652

Wer um Himmels willen kauft sich so ein nutzloses gedrucktes Büchlein, das eine Stiftung, der kantonale Lotteriefonds und die Stadt Solothurn unterstützen mussten? Und wenn mans als Öffentlichkeitsarbeit sieht - wieso stellt man es dann nicht auch Open Access im Internet zur Verfügung? Selbst im katholisch-konservativen Kanton Solothurn erreicht man so inzwischen mehr LeserInnen.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leben_jesu_solothurn.jpgZu http://www.handschriftencensus.de/23756

Andreas Praefcke verdanke ich den Hinweis auf den Band 31 der Beihefte "Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters" der Regesta Imperii:

Karel Hruza, Alexandra Kaar (Hrsg.): Kaiser Sigismund (1368-1437). Zur Herrschaftspraxis eines europäischen Monarchen. Böhlau Verlag 2012. ISBN 978-3-205-78755-6

Mehr zum Buch beim Verlag: http://www.boehlau-verlag.com/978-3-205-78755-6.html

Das Buch legal und kostenfrei als PDF:

http://www.boehlau-verlag.com/download/162877/978-3-205-78755-6_OpenAccess.pdf

Judenverbrennung aus Schillings Chronik
Via http://mannigfaltigkeiten.twoday.net/stories/232595405/

http://digiwis.de/blog/2012/12/17/bloggen-zum-vernetzen-kommunizieren-und-austauschen-in-der-geisteswissenschaft-mareike-koenigs-blogperlenspiel/

In Mareike Königs Blogperlenspiel lesen wir:

Meine früheste Lektüre waren sicherlich Archivalia und hist.net, auch, weil es diese Blogs im deutschsprachigen Raum am längsten gibt.

Und:

Hm, solche Fragen nach dem Lieblingsessen und dem Lieblingsbuch etc. fand ich schon immer schwierig. Warum sich auf eines festlegen, wo es so viele gute und interessante Essen, Bücher, Lieder, Blogs… gibt? Aber gut, wenn ich nur ein Blog mit auf eine einsame Insel nehmen dürfte, dann wäre das Archivalia: aufgrund der Inhalte, die meinen Interessen nahestehen (Bibliothek, Digital Humanities, Geschichte, wenn auch mehr zu Mittelalter und Frühe Neuzeit als zum 19. Jahrhundert), aufgrund der Qualität der Beiträge und natürlich aufgrund der hohen Publikationsfrequenz: Damit würde mir bestimmt nicht langweilig werden.

Merci beaucoup!

Eigentlich wollte ich heute, also gestern Abend nur nachschauen, ob die Forschung zu Dr. Konrad Humery schon zur Kenntnis genommen hat, dass er im Januar 1447 als Freischöffe agiert, was Mone in einem Aufsatz (ZGO 1856, S. 410) aus Unterlagen des Stadtarchivs Speyer mitteilte:

http://books.google.de/books?id=nYwVAAAAYAAJ&pg=PA410

Dann sah ich, dass die Bochumer Magisterarbeit von Arne Schumacher "Die Berliner Humery-Handschrift Ms. theol. lat. fol. 490" online ist:

http://staff.germanistik.rub.de/arne-schumacher/wp-content/uploads/M_A_-Arbeit_zu_PDF.pdf

[10.3.2013: Die Arbeit ist nicht mehr erreichbar. Herrn Schumacher hatte ich von diesem Beitrag unterrichtet, ohne Redaktion gegenüber mir. Ich habe das PDF abgespeichert, falls es jemand benötigt.]

Bl. 229r-279r ist eine von Jakob Schirl, der sich mit Datum 1467 als Besitzer des Codex nennt, abgeschriebene deutschsprachige Ständelehre, die von Schumacher ausführlich gewürdigt wird (S. 47-58). Mit dem Text hatten sich schon Otto Herding (AKG 1956) und Michael Mommert (Diss. 1965) beschäftigt und diesen Schirl zugeschrieben, der 1435 in Köln studiert hatte und 1477/87 Ratsherr in Köln war.

Nun kann man zwar der Forschung über den "Dornenkranz von Köln", einen Inkunabeldruck Koelhoffs aus dem Jahr 1490, nicht gut zum Vorwurf machen, die Humery-Forschung übersehen zu haben, wohl aber Herding, Mommert und Schumacher, dass sie die einschlägigen Kölner Quellen (samt Sekundärliteratur) ignoriert haben.

Mir war anhand der Charakteristik Schumachers, die dieser von dem Werk gibt, sehr rasch klar, dass es sich um den Dornenkranz handeln muss, und einige ausführliche Zitate, die Schumacher gibt, bestätigten den Befund. Die bildliche Darstellung des Dornenkranzes mit den Namen der Kölner Kirchen stimmt mit dem Inkunabeldruck überein.

Ich hatte ja hier 2009 auf das Darmstädter Digitalisat des Dornenkranzes aufmerksam gemacht:

http://archiv.twoday.net/stories/5919301/

Digitalisat:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/inc-ii-674

Die 1466/67 zu datierende Berliner Handschrift Schirls überliefert also jene Ständelehre "doernen krantz van Collen", die 1490 gedruckt wurde und am Ende das Datum 1468 trägt, was man bisher auf die Abfassung der Abhandlung bezogen hat.

Es ist schon ausgesprochen erstaunlich, dass das bisher niemandem aufgefallen ist.

Da die Berliner Handschrift nicht online ist, muss man sich an die Angaben Schumachers halten. Die Verfasserschaft Schirls ist für mich keineswegs ausgemacht. Dass der Kaufmann ein solches gelehrtes Werk verfassen konnte, mag man bezweifeln. Schumacher übergeht Hinweise Roses 1901 auf lateinische Zusätze:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0704_b0338_jpg.htm

Intensiver hat sich leider niemand in der gedruckten Literatur mit dem Dornenkranz befasst, die Staatsarbeit von Dirk Venns (1997) dürfte nur beim Autor selbst erhältlich sein.

Schon Wolfgang Stammlers Verfasserlexikon-Artikel ist herzlich unergiebig und kurz (²VL 2, Sp. 211). Genannt werden nur bibliografische Arbeiten. Dazu zählt auch Schmitz 1990, S. 94
http://kups.ub.uni-koeln.de/volltexte/2004/1234/pdf/schmitz.pdf
ebenso wie Rautenberg, Überlieferung und Druck (1996), S. 18, 165. Dem Titelblatt widmete sich Gummlich-Wagner in Rautenbergs Titelblatt-Publikation im AGB 2008, S. 130ff.

http://books.google.de/books?id=mXWHxxaooS4C&pg=PA130

Etwas ausführlicher ging Beatrix Alexander, Der Kölner Bauer (1987), S. 15-19 auf den Text ein, für mich interessant aufgrund der Behandlung des Quaternionensystems und der Stadtpatrone-Problematik. 1998 befasste sich Robert Meier mit dem Werk kurz in seiner Studie zur "Agrippina" Heinrichs van Beek (Register S. 278). Vermutlich geht auch Militzers grundlegender Aufsatz in Colonia Romanica 1, 1986, den Schumacher nun wirklich nicht hätte übersehen dürfen, auf das Werk ein (die Kopien habe ich gerade nicht zur Hand). Schon 2009 hätte man nach "Collen eyn kroyn boven allen steden schoyn" googeln können.

[Robert Meier befasste sich auch in Geschichte in Köln 42 (1997), S. 37-39 mit dem Dornenkranz.]

Der GW nennt noch nicht einmal den VL-Artikel (was sich aber wohl bald ändern wird ...)
http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/M16401.htm

Zur Berliner Handschrift
http://mrfh.de/10140
http://www.handschriftencensus.de/10855

[Freundlicherweise hat die SB Berlin den Codex digitalisiert (30.4.2013):
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000B35E00000000 ]

Zu Jakob Schirl außer Schumacher
http://mrfh.de/2300
und ein Aufsatz in GiK, siehe den Schnipsel
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22gleichnamigen+Sohn+auf+die+K%C3%B6lner+Universit%C3%A4t.+...+*%22
[= Tewes, Studentenburse GiK 20, 1986, S. 52, vermutlich auch in dessen Bursen 1993. Namensform Schirll, unter dieser mehr bei Google Books.

Bei Tewes, Bursen finde ich nichts zu Schirll.]

Nun will ich keinen anderen Autor vorschnell aus dem Hut zaubern, aber wenn es um den Stände-Diskurs um 1470 in Köln geht, sollte jedem Kundigen ein Name einfallen: Werner Rolevinck schrieb, siehe ²VL 8, 155, De optimo genere gubernandi rem publicam (Berlin theol. lat. oct. 171), De origine nobilitatis (Köln ca. 1472) und De regimine rusticorum (Köln ca. 1472). Auch wenn die Volkssprache gegen Rolevinck spricht, sollte man seine Positionen mit dem Dornenkranz-Text vergleichen.

Dadurch dass Schumacher seine Magisterarbeit ins Netz gestellt hat und dadurch dass die Darmstädter Bibliothek ihr Inkunabelexemplar online verfügbar gemacht hat, konnte ein geradezu sensationeller Erkenntnisfortschritt erzielt werden. Bleibt zu hoffen, dass sich endlich mal ein paar Leute an den Text setzen und etwas Gründliches über ihn schreiben. Und dass möglichst bald die Berliner Handschrift im Netz ist.

#forschung






The Actor Nakamura Nakazo I as the Ghost of Sugawara Michizane, ca. 1780 (Chester Beatty Library, Irland)

http://www.cbl.ie/cbl_image_gallery/collection/detail.aspx?imageid=173&imagenumber=t0000597
wird zu
http://www.cbl.ie/cbl_image_gallery/files/images/gallery_images/highres/T0000597_173.jpg

Eine qualitätvolle Website widmet sich diesem Thema:

http://sagenballaden.de/

Vgl. auch
http://archiv.twoday.net/stories/5984813/#232595193

Immer wieder habe ich angemahnt, dass man sich mehr um die Sagenballaden des 19. Jahrhunderts kümmern müsse, siehe insbesondere

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3459/

Margret Ott wies hin auf:

http://art-exlibris.net/

Mit den Beständen des Kunstmuseums Frederikshavn.

Exlibris-Bildergruppen auf Pinterest:

http://pinterest.com/search/boards/?q=exlibris

Weitere Exlibris-Links:

http://archiv.twoday.net/stories/11445459/

"Happy Birthday To You" gilt als das weltweit bekannteste englische Lied. Die jährlichen Nutzungsgebühren gehen alleine in den USA in die Millionen. Das Free Music Archive (FMA) ruft deshalb mit dem Happy Birthday Song Contest zur Komposition von Alternativen ähnlicher Ohrwurm-Qualität auf, die frei von Copyright-Gebühren sind. Jedermann ab 13 Jahren kann bis 13. Jänner 2013 an dem Wettbewerb teilnehmen. Eine Jury wählt drei Gewinner, deren Lieder unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC BY 3.0) auf CD produziert und an allerlei Betriebe und Medien verschickt werden.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Teures-Copyright-Neues-Happy-Birthday-gesucht-1769955.html

In dem Artikel liest man:

"Doch nun hat der Rechtsprofessor Robert Brauneis die Geschichte des Liedes erforscht."

Nun?

Ich sehe mich genötigt, den Text meines Beitrags vom Mai 2008 zu wiederholen:

"Zur deutschen Rechtslage hinsichtlich des Schutzes des bekannten Liedes siehe Hoeren
http://www.uni-muenster.de/Jura.itm/hoeren/INHALTE/publikationen/Happy_Birthday.pdf

Robert Brauneis hat nun herausgefunden, dass der allgemein angenommene Schutz in den USA überhaupt nicht besteht:

http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1111624

Umfangreiche ergänzende Materialien:
http://docs.law.gwu.edu/facweb/rbrauneis/happybirthday.htm "
= http://archiv.twoday.net/stories/4946529/

Heise unterschlägt den lesenswerten Aufsatz von Hoeren und tut so, als hätte Brauneis erst jetzt seine Forschungsergebnisse publiziert.




"Another winter scene is found in a second Bruges manuscript, Royal 17 F. II, illustrated by the Master of Edward IV. This manuscript contains La grant hystoire Cesar, and was made in 1479. F. 116v shows the winter march of Caesar's army, with foot-soldiers seen shovelling the snow from under the feet of Caesar's horse. The whole book can now be found on our Digitised Manuscripts site."

http://britishlibrary.typepad.co.uk/digitisedmanuscripts/2012/12/the-four-seasons.html

Pfeiffer S. 13 (ebenso Studt ZGO 1995, S. 163 Anm. 60) hat in seiner Stadtschreiberliste (ohne Belege)
Rabanus Blicker genannt Schmalkalder 1450-1496
http://de.slideshare.net/StadtASpeyer/albert-pfeiffer-das-archiv-der-stadt-speier-1912-10088242

In den Regesta Imperii (Heft Friedrich III. zu Speyer, bearbeitet von Joachim Kemper) kann ich ihn 1471/4 und 1490 belegen, siehe das Register
Schmalkalden, Raban (von ~ ), gen. Blicker, Stadtschreiber und Notar zu Speyer 17-248, 17-257, 17-258, 17-269, 17-270, 17-271, 17-272, 17-281, 17-346, 17-351

1471 August 28
"Rafan Smalkalden", Stadtschreiber, Zeuge in einem von dem öffentlichen Notar Eberhard Selbach, Kleriker der Diözese Speyer, ausgestellten Notariatsinstrument
http://www.regesta-imperii.de/id/1471-01-21_1_0_13_17_0_250_248
http://www.regesta-imperii.de/id/1471-08-08_2_0_13_17_0_259_257
http://www.regesta-imperii.de/id/1471-08-12_1_0_13_17_0_260_258
Digitalisat (mit Notariatszeichen von Eberhard Selbach) von Stadtarchiv Speyer, Hospitalurkunden Nr. 81
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/DE-StaASpeyer/121U/171/charter
Zwei Dokumente (sicher Kriegsverlust) einst im Heilbronner Stadtarchiv vom gleichen Tag mit Nennung des Stadtschreibers als Zeuge im Heilbronner UB Bd. 1, S. 431
http://archive.org/stream/UrkundenbuchDerStadtHeilbronn1#page/n449/mode/2up

Durch Raban Blicker (1472) Dezember 5 in der Speyerer "scribaria" beglaubigte Abschrift im StadtA Speyer (Sign. 1A Nr. 840/I fol. 33r-v u. 35r)
http://www.regesta-imperii.de/id/1472-11-05_1_0_13_17_0_271_269
weitere Beglaubigungen am gleichen Tag:
http://www.regesta-imperii.de/id/1472-11-05_2_0_13_17_0_272_270
desgleichen
http://www.regesta-imperii.de/id/1472-11-09_1_0_13_17_0_274_272

1474 August 8 Notariatsinstrument des Unterschreibers und Notars zu Speyer Raban Schmalkalden gen. Blicker ("Rafann Smalkalden genant Blicker")
http://www.regesta-imperii.de/id/1474-06-16_1_0_13_17_0_283_281
Digitalisat von Stadtarchiv Speyer 1 U Nr. 223
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/DE-StaASpeyer/1Uchron/181/charter
Siehe Abbildung unten.

“Ladung der Speyerer Ratsherren und Ratsfreunde Dr. decr. Thomas Dornberg, Dr. Friedrich Fritz d.Ä., Debolt Borlin, Jakob Burckhart, Niclas zum Hag, Daniel von (Kaisers-)Lautern, Jost Diel, Peter Drach, Adam Zan und des Stadtschreibers Raban von Schmalkalden durch Jakob von Gochsheim von 1490 Juni 3”
http://www.regesta-imperii.de/id/1489-08-06_1_0_13_17_0_348_346
Bl. 33r entspricht Bild 34 im Digitalisat von Stadtarchiv Speyer 1 U Nr. 294
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/DE-StaASpeyer/1Uchron/245/charter
(bei mir nur im Flash-Viewer sichtbar)
(Ob Dorniberg tatsächlich Ratsherr heißt, habe ich in der Quelle nicht überprüft.)

Notariatsinstrument von dem öffentlichen Notar und Stadtschreiber zu Speyer Raban Schmalkalden von 1490 Dezember 21
http://www.regesta-imperii.de/id/1490-11-22_1_0_13_17_0_353_351
Digitalisat mit Notariatszeichen (Stadtarchiv Speyer 1 U Nr. 292)
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/DE-StaASpeyer/1Uchron/243/charter

Familie

Zur Familie des Stadtschreibers rechne ich den 1522 verstorbenen Kleriker Dietrich Schmalkalden (Busch/Glasschröder, Chorregel Bd. 1, 1923, S. 453f.; Bd. 2, 1926, S. 94), der 1483 in Heidelberg immatrikuliert wurde (mit Herkunft Speyer), siehe Toepke I, S. 373
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/matrikel1386/0451

Er war ab 1488 Domvikar in Speyer und wird mehrfach in der Edition der Domkapitelsprotokolle erwähnt:
http://books.google.de/books?id=170rAQAAIAAJ&q=schmalkal

Es dürfte sich um den Sohn des Stadtschreibers handeln.

Da Raban 1474 ausdrücklich Unterschreiber heißt, wird er wohl nie Leiter der städtischen Kanzlei, also "eigentlicher" Stadtschreiber, gewesen sein. Dass es mehrere gleichzeitig tätige Stadtschreiber gab, erklärt auch die Überschneidung der Belegzeiträume in der oben zitierten Liste Pfeiffers. Zur Hierarchie der Speyerer Stadtschreiber siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/49587546/

Frühere Beiträge zu Speyerer Stadtschreibern:
http://archiv.twoday.net/stories/49586414/ (Joh. Selbach)
http://archiv.twoday.net/stories/49587546/ (Michel Geilfus)
http://archiv.twoday.net/stories/75239842/ (Paul Melser)

#forschung



Gründung der Wim Wenders Stiftung mit (v.l.) Beat Wismer (Generaldirektor der Stiftung Museum Kunstpalast), Bernd Desinger (Direktor Filmmuseum Düsseldorf), Hans-Georg Lohe (Kulturdezernent Stadt Düsseldorf), Donata und Wim Wenders, Petra Müller (Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW), Marc Jan Eumann (Medienstaatssekretär des Landes NRW). Foto: Heike Herbertz

"Menschen in aller Welt haben Filme von Wim Wenders gesehen, viele sind von ihnen geprägt worden, und einige der Filme sind zu Klassikern oder Kultfilmen geworden. Sie gehören einem kollektiven Gedächtnis von Zuschauern jeden Alters und vieler Nationalitäten. Dass sein Werk in Zukunft allen gehört, ist ein langjährig gehegter Wunsch des Filmemachers. Dafür gibt es jetzt mit der Gründung einer Stiftung eine durchaus realistische, vielleicht einmalige Gelegenheit.
Wim und Donata Wenders haben zu diesem Zweck die Wim Wenders Stiftung ins Leben gerufen, um so in der Tat damit zu beginnen, das Werk von Wim Wenders der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Stiftung hat ihren Sitz in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf und wird einen wertvollen Beitrag zum kulturellen Leben des Landes Nordrhein-Westfalen und zu seinem kulturellen Austausch über die Landesgrenzen hinaus leisten.

Mit der Stiftung werden zunächst die Rechte an allen Filmen von Wim Wenders, die in Fremdbesitz sind, bis Ende des Jahres 2012 erworben. Mit der engagierten Hilfe des Landes NRW, der Stadt Düsseldorf und der Kulturstiftung der Länder sowie privaten Zustiftern ist es gelungen, die finanziellen Mittel zum Kauf der Rechte zusammenzubringen. Mit großem Engagement haben der Medienstaatssekretär des Landes NRW, Dr. Marc Jan Eumann, das Kulturministerium NRW und der Kulturdezernent der Stadt Düsseldorf, Hans-Georg Lohe, das Vorhaben von Anfang an begleitet. Petra Müller, Geschäfts­führerin der Film- und Medienstiftung NRW, hat alle Beteiligten an einen Tisch gebracht. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Düsseldorf werden im Kuratorium der Stiftung vertreten sein. Die Stadt Düsseldorf stellt in Beat Wismer, dem Generaldirektor der Stiftung Museum Kunstpalast, ein Vorstandsmitglied. Das Kompetenz-Center Stiftungen der Stadtsparkasse Düsseldorf hat Wim Wenders bei der Gründung der Stiftung beraten. Die erste Geschäftsführerin der Wim Wenders Stiftung wird Carolin von Roth sein.

Im kommenden Jahr werden die Filme aus den letzten Jahren, über die Wim Wenders ohnehin verfügt, der Stiftung zugeführt werden, ebenso wie dann Zug um Zug auch sein photographisches, künstlerisches und literarisches Werk. Das filmische (und schließlich das gesamte) Werk soll als Ganzes gepflegt, erhalten und der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden, auch für Studienzwecke und wissenschaftliche Arbeiten.

Darüber hinaus macht sich die Wim Wenders Stiftung zum Ziel, innovative Erzählkunst zu fördern. Neue Medien, deren Erforschung sich so charakteristisch durch das gesamte Werk von Wim Wenders zieht, werden durch die Vergabe von Stipendien an junge Filmemacher und Videokünstler gefördert, deren Vision es ist, mit neuen ästhetischen und technischen Mitteln zu erzählen und unsere Bildsprache zu bereichern und zu erneuern. Gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung NRW soll hierzu im kommenden Jahr das sogenannte Wim Wenders Stipendium ausgelobt werden. "

Quelle: Stadt Düsseldorf, Pressemitteilung, 14.12.2012

das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz führt am 07./08.03.2013 die Tagung „Archivarbeit im und für den Nationalsozialismus. Die Preußischen Staatsarchive vor und nach dem Machtwechsel von 1933“ durch.

Die Tagung wird die archivische Facharbeit in den Preußischen Staatsarchiven in der Zeit des Nationalsozialismus thematisieren und dabei auch Entwicklungen einbeziehen, die in die Jahre vor 1933 zurück reichen.

Im Mittelpunkt stehen somit vornehmlich archivische Kernthemen, die allerdings im Kontext der verwaltungsmäßigen und politischen Bindungen der Preußischen Staatsarchive während der NS-Zeit stehen.

Die Tagung wird die archivische Facharbeit in den Preußischen Staatsarchiven in der Zeit des Nationalsozialismus thematisieren und dabei auch Entwicklungen einbeziehen, die in die Jahre vor 1933 zurück reichen. Im Mittelpunkt stehen somit vornehmlich archivische Kernthemen, die allerdings im Kontext der verwaltungsmäßigen und politischen Bindungen der Preußischen Staatsarchive während der NS-Zeit stehen.

Do, 13.00-13.30
Jürgen Kloosterhuis (GStA PK)
Begrüßung

Sven Kriese (GStA PK)
Einleitung

1) Professionalität und Anpassung

Do, 13:30-14.15
Sven Kriese (GStA PK)
Albert Brackmann und Ernst Zipfel:
Ein diachroner Vergleich ihrer Generaldirektorate

Do, 14.15-15.00
Wolfgang Neugebauer (Berlin)
Die „Strafversetzung“ von Carl Hinrichs.
Politischer Eklat oder Professionalisierungskonflikt?

Do, 15.30-16.15
Angelika Menne-Haritz (Bundesarchiv)
Ernst Posner – Professionalität und Emigration

2) Archive zwischen Preußen und Reich

Do, 16.15-17.00
Ingeborg Schnelling-Reinicke (GStA PK)
Der preußische Führungsanspruch unter den deutschen Archiven und das Reichsarchiv


Do, 17.30-18.15
Klaus Neitmann (BLHA)
Provinzialarchiv innerhalb oder außerhalb des Zentralarchivs?
Das „Staatsarchiv für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin“ zwischen Alltagsanforderungen und Zukunftsvisionen in der Weimarer Republik und der NS-Zeit

Do, 18.15-19.00
Susanne Brockfeld (GStA PK)
Geschichte(n) aus der Provinz.
Die Jahre 1933-1945 im Spiegel ost- und westpreußischer Provinzialüberlieferung Ende 1. Tag gegen 19.00 Uhr

3) Benutzung und Auswertung

Fr, 08.30-09.15
Christoph Nonn (Düsseldorf)
Direkte und indirekte Beiträge zur Vertreibungs- und Vernichtungspolitik:
Die Landesstelle Ostpreußen der Zentralstelle für Nachkriegsgeschichte unter Theodor Schieder

Fr, 09.15-10.00
Stefan Lehr (Münster)
Schranken für polnische Historiker in preußischen Archiven?
Die Behandlung der Benutzungsanträge polnischer Staatsbürger (1928-1938)

Fr, 10.00-10.45
Martin Munke (Chemnitz)
"... die Interessen des deutschen Volkstums zu stützen und zu fördern".
Die Publikationsstelle Berlin-Dahlem zwischen 1931/33 und 1945/47

Fr, 11.15-12.00
Annette Hennigs (LA NRW)
„Ariernachweise“

4) Überlieferungsbildung, Archivschutz, Ausbildung

Fr, 12.00-12.45
Ulrich Kober (GStA PK)
Bewertung und Übernahme von Archivgut durch das GStA im Nationalsozialismus

Fr, 13.45-14.30
Pauline Puppel (GStA PK)
Die „Heranziehung und Ausbildung des archivalischen Nachwuchses“.
Die Ausbildung am Institut für Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftliche Fortbildung in Berlin-Dahlem (1933-1945)

Fr, 14.30-15.15
Mathis Leibetseder (GStA PK)
Hegemonie und Selbstbehauptung.
Preußisches Archivwesen und nichtstaatliches Archivgut im Nationalsozialismus

Fr, 15.45-16.30
Johannes Kistenich (LA NRW)
Auslagerungen von Archivgut im Zweiten Weltkrieg –
Selbsthilfe der Staatsarchive oder zentrale Steuerung durch den Kommissar für Archivschutz?

Fr, 16.30-17.15
Jürgen Kloosterhuis (GStA PK)
Staatsarchiv ohne Staat. Das GStA in der „Stunde Null“ 1945

Bei Interesse an einer Teilnahme bitten wir um telefonische oder um schriftliche Anmeldung, da der Vortragssaal in der ‚Direktorenvilla‘ des GStA PK nur begrenzten Platz bietet

(030/266442330; gsta.pk@gsta.spk-berlin.de oder Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Archivstraße 12-14, 14195 Berlin).

Quelle: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Veranstaltungsseite via Marburger Archivliste

Endlich geht es nach fast acht Jahre weiter!

Schon in DDR-Zeiten war das 1904 ins Leben gerufene Berliner Handschriftenarchiv, das die Schätze der großangelegten Erfassung deutschsprachiger Handschriften (überwiegend aus der Zeit vor 1600) verwaltet, um kollegiale Hilfe für alle anfragenden Wissenschaftler bemüht. In den letzten Jahren hat das Archiv, nunmehr betreut von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, erfolgreich auf die Digitalisierung gesetzt und sehr viele Beschreibungen ins Netz gestellt und nach Möglichkeit mit dem Handschriftencensus verknüpft. In Kooperation mit Bibliotheken oder aus eigener Initiative (Handschriften des Stadtarchivs Köln!) wurden Teilbestände systematisch online gestellt. Für Wissenschaftler gab es einen großartigen Service: Wer Beschreibungen brauchte, erhielt nach nicht allzu langer Frist einen Link zum kostenlos erstellten Digitalisat.

Damit ist es nun vorbei. das Archiv wird geschlossen, mailte mir heute Frau Breith, die kundige Betreuerin:

Ab Januar 2013 wird das HSA nicht besetzt sein, Anfragen können vorerst nicht bearbeitet werden.

Das steht so auch auf der Website:

http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/startseite-hsa.html

Nicht nur die altgermanistische Handschriftenforschung ist das eine Katastrophe, denn nach wie vor gibt es zu zahlreichen kleinen Beständen keine modernen Kataloge, von den unzähligen seit 1945 verschollenen Handschriften, für die die Beschreibungen des "HSA" das Original ersetzen müssen ganz zu schweigen.

Was soll der Mist? Schon allein die Tradition des Unternehmens erweist die Schließung als ungeheuerlichen Frevel. Wieso verdammtnochmal gibt es bei so etwas keine RETTUNGSROUTINE? Wieso informiert man bitteschön die Fachwelt nicht rechtzeitig, damit man überlegen kann, wie man einen Not-Service aufrechterhalten kann?

Ein solches Archiv kann zwar nicht wissenschaftlich angemessen von einer studentischen Hilfskraft betreut werden, wohl aber kann eine solche Kraft Scanarbeiten - möglicherweise in reduziertem Umfang - unter gelegentlicher Kontrolle durch einen Akademiemitarbeiter durchführen.

Der Workflow ist überschaubar: Die Beschreibung heraussuchen, scannen und die Scans hochladen, den Link mitteilen.

Ort, Bibliothek und Signatur eintragen kann auch eine Hilfskraft, alles andere kann der Benutzer erledigen oder wenn es personell wieder besser aussieht.

Bei geschätzen durchschnittlich 5 Seiten je Beschreibung, könnte man in der Stunde vermutlich 20 Beschreibungen schaffen. Bei angenommenen 100 Beschreibungen je Monat sollte man das einschließlich Verwaltungsarbeiten mit 10 Stunden hinbekommen. Das ist eine finanzielle Größenordnung, die eigentlich auch ohne Beteiligung der Community allein von den deutschen Handschriftenzentren gemeinsam gestemmt werden könnte, wenn die BBAW wirklich so arm dran ist.

Wieso nicht auch Crowdfunding denken, um den bisherigen Service aufrechterhalten und die dringend wünschenswerte Gesamtdigitalisierung finanzieren zu können? Mit 50 Euro im Jahr wär ich zumindest dabei.

Ich würde gerne wissen, wieviele Beschreibungen noch zu digitalisieren sind von den 19.000 vorliegenden und wieviele Beschreibungen 2012 digitalisiert wurden.

Diese Archivschließung berührt uns Handschriftenfreunde hundertmal mehr als die (abgewendete) Schließung des Staatsarchivs Georgia.

Die Einstellung der Auskunfts bzw. Scantätigkeit des Handschriftenarchivs ist eine Schande für die Akademie und nicht akzeptabel.

Schreiben Sie bitte mehr oder minder höflich formulierte Protestbriefe an den Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Prof. Dr. Günter Stock guenter.stock@bbaw.de

und an den Leiter der "Deutschen Texte des Mittelalters", dem das HSA zugeordnet ist

Prof. Dr. Kurt Gärtner

gaertnek@mailer.uni-marburg.de

Update: Mail vom 21.12.2012:

Sehr geehrter Herr Dr. Graf,

im Auftrag des Präsidenten antworte ich auf Ihre Anfrage vom 14.12.2012.

Das Handschriftenarchiv ist Teil des Akademienvorhabens „Deutsche Texte des Mittelalters“, dessen Laufzeit im Akademienprogramm am 31. Dezember 2012 endet.

Die Akademie hat in den letzten Jahren verschiedene Anläufe unternommen, ein neues mediävistisches Akademienvorhaben auf den Weg zu bringen, in dessen Rahmen das Handschriftenarchiv fortgeführt werden sollte. Leider waren diese bisher jedoch nicht erfolgreich. Ein weiterer Versuch ist auf den Weg gebracht worden. Darüber hinaus sind verschiedene Drittmittelanträge gestellt worden, um die Funktionsfähigkeit des Handschriftenarchivs aufrecht erhalten zu können.

An diesen Initiativen können Sie ermessen, dass die Akademie gewillt ist, die Funktionsfähigkeit des Handschriftenarchivs zu sichern und in absehbarer Zeit im gewohnten Umfang fortzuführen. Deshalb hat sie auch die Voraussetzungen für die Durchführung eines eingeschränkten Betriebes geschaffen, der in dringenden Fällen die sachgerechte Bearbeitung eingehender Anfragen garantiert.

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Thomassen
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademienvorhaben
Dr. Johannes Thomassen
Jaegerstrasse 22-23
10117 Berlin


Nachtrag: Am 11.1.2013 erhielt ich Antwort auf meine Fragen: "1. "Ich würde gerne wissen, wieviele Beschreibungen noch zu digitalisieren sind von den 19.000 vorliegenden und 2. wieviele Beschreibungen 2012 digitalisiert wurden."

1. Es sind noch ca. 13.000 Beschreibungen zu digitalisieren.
2. 2012 wurden 160 Beschreibungen digitalisiert." Wenn man obigem Kostenansatz folgt, wären also für 2013 bei gleichbleibender Anzahl keine 20 Stunden im Jahr zu finanzieren. Es ist absolut albern und unerträglich, dass die BBAW dazu nicht in der Lage ist.

Wasserzeichenabbildung aus verschollener Lübecker Handschrift

http://idw-online.de/pages/de/news512321

"Die Online-Datenbank erlaubt die Suche nach Aussteller, Empfänger, Angaben zu Druck oder Regest – das ist eine Zusammenfassung des Urkundeninhalts –, Ausstellungsort sowie weiteren Kriterien. In den vergangenen zwei Jahren wurde außerdem eine Kooperation mit dem renommierten Quellenwerk „Regesta Imperii“ (RI) zur gegenseitigen Verlinkungen von Regest und Urkundenbild deutscher König- und Kaiserurkunden ins Leben gerufen und umgesetzt.
Online-Zugang: http://lba.hist.uni-marburg.de/lba/ "

Danke an Margret Ott.

Update: Da hat man auch nicht begriffen, dass man inzwischen bei Literatuirlisten (hier eine PDF-Datei) Digitalisate verlinken muss. Und sonderlich viel Mühe haben sich die Hilfskräfte bei ihrer Erstellung auch nicht gegeben, denn sie ist alles andere als diplomatisch akkurat.

"Becker, Nachrichten von dem ehemaligen Benediktinerkloster Breitenau in Niederhessen, Hessiche Beilagen zur
Gelehrsamkeit und Kunst 2,1 (1787), S. 12 – 60."

Das sind die Hessischen Beiträge zur Gelehrsamkeit und Kunst:

http://archiv.ub.uni-marburg.de/eb/2010/0300/view.html

Und wer penibel sein will, findet erst einmal auf Anhieb nicht im Netz den Vornamen des Hofarchivars Becker, aber gemäß

http://books.google.de/books?id=xYMAAAAAcAAJ&pg=PA26

muss es sich um Georg Peter Becker handeln.

Tagungsort

Landesbetrieb
Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)
Mauerstraße 51
40476 Düsseldorf

Statistische Unterlagen sind mit ihrer Fülle und Tiefe empirischer Daten eine zentrale Quelle der sozialhistorischen Forschung. Ihre langfristige Sicherung und Nutzbarkeit stellen allerdings allein schon wegen des Umfangs die Archive vor besondere Herausforderung. Dies gilt für die Papierüberlieferung wie für elektronische Statistikdaten.

Das zweitägige Kolloquium „Archive und Statistik“ nimmt zentrale Fragen der Archivierung amtlicher statistischer Unterlagen in den Blick.
  • Die ersten Sektion befasst sich mit der Überlieferung von Volkszählungsunterlagen. Im Mittelpunkt stehen insbesondere die derzeitigen Erschließungs- und Digitalisierungskonzepte zu den Unterlagen des Zensus von 1950.
  • Die zweite Sektion behandelt die Übernahme digitaler statistischer Daten. Sie bilanziert die bisherigen Erfahrungen und skizziert organisatorische und technische Lösungsansätze für die Zukunft. Dabei wird insbesondere die Rollenverteilung und Kooperation zwischen Archiven und Statistischen Ämtern erörtert.
  • Die dritte Sektion will klären, welche künftigen Aufgabenfelder die Archive erwarten, wenn sie der Forschung Daten der elektronischen amtlichen Statistik bereitstellen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Dokumentation und dem nutzerfreundlichen Zugang zum Datenmaterial.
Das Programm und weitere Informationen zur Tagung finden Sie auf den Internetseiten des Landesarchivs NRW.

Bitte melden Sie sich bis zum 15. Januar 2013 unter rheinland@lav.nrw.de an. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

archivkalender rwth 2013

Der Kalender des Hochschularchivs der RWTH Aachen kann wie jedes Jahr als PDF heruntergeladen werden.

http://liturgica-notata.wiki.gwdg.de

Eröffnet schon im Juli 2012, will das Wiki Informationen zu mittelalterlichen liturgischen Handschriften mit Musiknotation zusammentragen.

"Verantwortlich das Wiki "Liturgica notata" ist:

Projekt "Die Rolle der Musik in den Bursfelder Klosterreformen"
Karen Thöle M.A.
Musikwissenschaftliches Seminar Göttingen
Kurze Geismarstraße 1
37073 Göttingen"

Wieso können solche Leute nicht hier Bescheid sagen oder meinetwegen in der Liste Diskus, wenn sie etwas ins Netz stellen? Oder will die Musikwissenschaft unter sich bleiben?

http://ordensgeschichte.hypotheses.org/1510

Ein Update von mir zu

http://archiv.twoday.net/stories/19452751/

Wenige neue Informationen bringt

https://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/nachrichten/blickpunkte/pure-notwehr-oder-kulturbarbarei-1.516288

Bücherskandal im Stralsunder Stadtarchiv

von Ralph Schipke

Pure Notwehr oder Kulturbarbarei?

Stralsund trägt voller Stolz den Titel „Weltkulturerbe“ – für seine mittelalterlichen Backsteinbauten. Doch in einem der historischen Gemäuer schimmelte ein anderer Kulturschatz vor sich hin. Bis Bücher in Internet-Antiquariaten zum Kauf angeboten wurden.


Aus den Gutachten zum Schimmelbefall, verlinkt auf

http://www.stralsund.de/hst01/content1.nsf/docname/Webseite_B8D598E4238E4E09C1257ABF00448714?OpenDocument

geht hervor, dass nur ein Teil des Archivbestands Schimmelbefall aufweist.

Der Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft Ralf Lechte bestätigt den Eingang gleich mehrerer Anzeigen in Sachen Stadtarchiv. Die wichtigste kommt von der Stadt und richtet sich gegen die entlassene Archiv-Direktorin Dr. Regina Nehmzow. Gegenstand seien sowohl der ungenehmigte Bücherverkauf zu Beginn des Jahres, als auch der vom Hauptausschuss am 5. Juni beschlossene „Verkauf Teilbestand Gymnasialbibliothek“. Durch diese Vorlage fühlten sich die Stadtvertreter im Hauptausschuss offenbar „nicht angemessen beraten“, so Lechte.

Die eingeleiteten Ermittlungen dürften sich sehr komplex gestalten. Es sei zu recherchieren, welche Bücher, zu welchem Preis, wann und an wen veräußert wurden. „Die Bücher wurden ja zum Teil kistenweise verkauft“, sagt Lechte. Offenbar fehlten die Nachweise in Katalogen und Bestandslisten des Stralsunder Stadtarchivs. Ziemlich sicher ist sich der Jurist, dass es sich um den Vorwurf von „Haushaltsuntreue“ handelt, der juristisch verfolgt wird. Es gebe aber keine Hinweise, dass Geld in die private Kasse der Archivarin geflossen sei.


Diese Auskünfte der Staatsanwaltschaft sind neu.

3000 laufende Meter Akten zur Stadtgeschichte beherbergt das Stralsunder Archiv. Darunter auch 125 000 Bibliotheksbände. War es fachlich also mindestens fragwürdig, einzelne Dubletten, Bücher, die als „Zweitexemplar“ auch noch in anderen Beständen des Archivs vorhanden waren, zu veräußern? So etwas sei übliche Praxis von Bibliotheken und Archiven in aller Welt, ist auf einschlägigen Internetforen von Archivaren zu lesen und von anderen Fachleuten zu erfahren.

War der Stralsunder Verkauf trotzdem „Kulturbarbarei“? Gutachter berufen sich in ihrer Wertabschätzung besonders auf einen Verkaufskatalog des Antiquars Peter Hassold aus dem schwäbischen Dinkelscherben. Der Buchhändler ist „es leid, mich mit diesem Thema immer wieder zu beschäftigen. In den letzten Wochen bin ich immer wieder beschimpft und beleidigt worden und das, obwohl ich der Stadt großzügig entgegengekommen bin“, schreibt er in einer traurigen Mail. „Hätte ich nur geahnt, was da auf mich zukommt, hätte ich einen großen Bogen um Stralsund gemacht.“


Die Relativierung der Kulturgutverluste ist ärgerlich. Wo werden denn solche Verkäufe frühneuzeitlicher angeblicher Dubletten wie in Stralsund als normal hingestellt? Welche "einschlägige Internetforen" meint der Nordkurier?

Dass das Verhalten Hassolds, der munter weiterverscherbelt, extrem fragwürdig ist, kümmert die Zeitung nicht, die mit uns keinen Kontakt aufgenommen hatte und auch die Petition unterschlägt.

Großzügig entgegengekommen? Immer noch nimmt die Journaille - das steht für Journalistenpack - keine Notiz von meiner Schätzung, dass Hassold allein bei Reiss ca. 140.000 Euro verdient haben dürfte.

http://archiv.twoday.net/stories/219022356/

Das Schweriner Innenministerium hat inzwischen beide Buchverkäufe als rechtswidrig eingestuft. Ein Sprecher nennt den Vorgang gegenüber dieser Zeitung einen „klaren Satzungsverstoß“. Die Bücher seien als Kulturgut klassifiziert und somit im Prinzip unverkäuflich. Dass Nehmzow selbst versucht hat, Teile der Archivalien als Kulturschätze deklarieren zu lassen, um besser an Fördermittel zu gelangen, erfährt man aus Schwerin leider nicht. Die Fraktion „Die Linke“ im Stralsunder Stadtparlament möchte nicht länger im Nebel stochern. Linkspolitiker Wolfgang Meyer äußerte die Vermutung, dass die Stadtspitze bereits seit längerem von dem Schimmelbefall im Archiv wusste. Und fordert einen Untersuchungsausschuss. Seine Fraktion legt noch nach: Archivbau geht vor Ozeaneums-Erweiterung!

Neu ist, dass das Innenministerium beide Buchverkäufe als rechtswidrig bewertet, was es übrigens keine Veranlassung sah mir mitzuteilen, obwohl ich viele Mails an es gerichtet hatte.

Wie deklariert man Archivalien als "Kulturschätze"? Ist die Einsparung von 2000 Euro Landeszuschuss gemeint, die hier im Juli berichtet wurde?

http://archiv.twoday.net/stories/109324808/

Auch dieser Nordkurier-Artikel ist wie andere Berichte der Printpresse fragwürdig. Es wird einseitig die Position des Antiquars referiert, ohne mit einem Wort auf die Berichterstattung hier, durch Margret Ott oder auf Facebook einzugehen.

Dienstgebäude der Staatsanwaltschaft Stralsund, Foto: Klugschnacker http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.de

"Der NRW-Landtag hat am Donnerstag einen Untersuchungsausschuss zum landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) eingesetzt. Alle fünf Fraktionen wollen in einem zweiten Anlauf die Korruptionsaffäre um Bauvorhaben des BLB durchleuchten. Dadurch soll ein Schaden von 145 Mio. Euro entstanden sein.

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt gegen rund 40 Verdächtige. Der Ausschuss soll sich u.a. mit dem Neubau
des NRW-Landesarchivs in Duisburg und dem Erwerb des Vodafone-Hochhauses in Düsseldorf befassen, hieß es."

Quelle: WDRText, S. 119 13.12.12

s. a. http://archiv.twoday.net/search?q=landesarchiv+nrw+duisburg

http://www.archiviocapitolinorisorsedigitali.it/

Bisher gibt es folgende Sektionen mit Digitalisaten:

Archivi di famiglie e persone
Archivio Orsini
Pergamene

Archivio Savorgnan di Brazzà
L’Africa di Giacomo di Brazzà

Archivio della camera capitolina
Liber Statutorum Urbis
Libro d'Oro

Archivio Fotografico

Biblioteca Romana – Emeroteca Romana
Album : pubblicazioni periodiche stampate in Roma dal 20 settembre 1870 al 31 dicembre 1875
Album sfogliabili : pubblicazioni periodiche stampate in Roma dal 20 settembre 1870 al 31 dicembre 1875
Capitolium
Piante e vedute di Roma e del Lazio conservate nella Biblioteca Romana


Via
http://bibliostoria.wordpress.com/2012/12/13/archivio-storico-capitolino/

http://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn%3Anbn%3Aat%3AAT-OOeLB-1324141

Titel: Hs.323 (IOANNIS REVCHLIN PHORCENSIS LL. DOC. DE ARTE CABALISTICA LIBRI TRES. Hagenau 1517)
Autor: Reuchlin, Johannes
Leontorius, Conradus


Nur unwesentlich klüger macht das PDF des Schiffmann-Katalogs:

http://www.landesbibliothek.at/uploads/media/Handschriften_nach_Alter/Schiffmann-Katalog_-_Neue_Signatur_neu.pdf?fsize=0.63

Ist der Kommentar in Hs. 323 von Leontorius?

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=25042

"Über 200 wert­volle Handschriften und Urkunden vom Mittelalter bis zur Neuzeit sowie rund 250 his­to­ri­sche Drucke mit einem Schätzwert von ins­ge­samt rund 1,6 Millionen Euro gin­gen vor kur­zem in den Besitz der Öster­rei­chi­schen Nationalbibliothek über. [...] Das wert­vollste Stück unter den theo­lo­gi­schen Handschriften ist zwei­fel­los eine im 12. Jahrhundert ange­fer­tigte „Historia Ecclesiastica“ des Eusebius aus St. Lambrecht in der Steiermark, die durch den Ankauf des Ehepaares Loibl für Öster­reich geret­tet wer­den konnte."

Nun, das Ehepaar Loibl hätte die Eusebius-Handschrift doch lieber der UB Graz schenken sollen, wo sie seit 1945 verschollen ist:

http://www-classic.uni-graz.at/ubwww/sosa/katalog/katalogisate/546.html

http://homepage.univie.ac.at/Martina.Pippal/Graz.htm#olim Cod. 546 (42/54), jetzt Privatbesitz


http://mapy.mzk.cz/de/

Praefcke schwärmt von den dortigen Digitalisaten:

http://mannigfaltigkeiten.twoday.net/stories/224319786/


"Die Jahrgänge 1998-2011 der Tijdschrift voor Genderstudies sind jetzt frei im Internet verfügbar; ebenso die Jahrgänge 1980-1997 der Vorläuferzeitschrift Tijdschrift voor Vrouwenstudies. Bis auf den aktuellen Jahrgang der Tijdschrift voor Genderstudies ist damit das gesamte Archiv online.

Hier geht es zum Online-Archiv der Zeitschrift bei der Universitätsbibliothek Groningen:
http://rjh.ub.rug.nl/genderstudies/issue/archive "

http://vifabenelux.wordpress.com/2012/12/13/archiv-der-tijdschrift-voor-genderstudies-nun-online-verfugbar/

http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1359

Andreas Praefcke schreibt zu

http://catholiccultures.hypotheses.org/348

Wenigstens die Mikrofilme einmalig massenhaft zu digitalisieren und ins Netz zu stellen, dürfte doch keine unüberwindliche Hürde sein. Kürzlich hat jemand die Kosten für die geplante DDB sehr schön mit “100 Meter Autobahn” verglichen, die Nachdigitalisierung der Mikrofilme wäre dagegen wahrscheinlich mit einem Katzensprung Autobahn zu bewerkstelligen. Und dann Schritt für Schritt mit “richtigen”, schönen Digitalisaten ersetzen. Wenigstens die nervigen Geräte und die Beschränkung auf den Lesesaal fielen dann bei Quellen ohne sonstige Zugangsbeschränkungen (Urheberrechte, Sperrfristen) weg.

Was man mit Online-Angeboten allerdings auch bewirken könnte, wäre eine viel bessere Erschließung als das mit den normalen Findbüchern der Fall ist.

Beispiel: jeder Nutzer könnte seine Notizen, Stichworte, Tags, Hinweise, Transkriptionen hinterlegen (und seien es nur ein paar Wörter wie Überschriften), und damit würden manche Dokumente auch mit der Zeit per Volltextsuche auffindbar. Die dabei natürlich möglichen Fehler scheinen gegen die nützlichen Aspekte zwergenhaft. Dass der gemeinnützige gute Wille des Benutzers als unbezahlter Hilfskraft durchaus vorhanden ist, zeigen Projekte wie die Wikipedia oder Wikisource.

Als Beispiel für die Nützlichkeit sei der Hinweis erlaubt auf:

1) WLB-Digitalisat einer Handschrift ”Architectura Capucinorum”

http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz337692173

2) Spiegelung desselben auf den Commons mit kurzer Inhaltsangabe

http://commons.wikimedia.org/wiki/Architectura_Capucinorum_Cod._Don._879

Was ist nützlicher?
(Der erste Link wurde ausgetauscht.)

Die Magdeburger Zenturien (Erstdruck 1559-1574) sind die erste universal angelegte protestantische Kirchengeschichtsschreibung. Sie entstanden in einem gelehrten Netzwerk, das alle Arbeitsprozesse von der Materialbeschaffung, Datenauswertung und Stoffordnung bis zur Drucklegung und Distribution der Bücher organisierte. In einer Online-Edition sind jetzt ausgewählte Dokumente dieser Autoren – von einer ausführlichen Einleitung begleitet – zugänglich: http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=edoc/ed000086
In der Mitte des 16. Jahrhunderts, in den ersten Jahrzehnten der Reformation, unterlag die junge lutherische Kirche zahlreichen Anfechtungen und Angriffen. Um sich Legitimation zu verschaffen, suchte sie nach einem historischen Fundament in der Geschichte des Christentums jenseits der katholischen Tradition. Die „Magdeburger Zenturien“ waren der erste Versuch einer umfassenden lutherischen Kirchengeschichte von der Apostelzeit bis in die Gegenwart, geschrieben von einem Autorenkollektiv gelehrter Theologen. Über ein europaweites Netzwerk, das überkonfessionell von Schottland, London und Paris bis Siebenbürgen, von Norditalien bis Kopenhagen reichte, wurden relevante Quellen gesucht.

Die Online-Edition enthält hauptsächlich handschriftlich überlieferte Dokumente der Gruppendiskussion über Inhalt, Aufbau und Methode einer Kirchengeschichte, über die Quellenbeschaffung, einen frühen Buchleihverkehr und die Finanzierung. Die Texte werden in Form von Faksimiles und Transkriptionen präsentiert, denen Übersetzungen und Kommentare beigegeben sind. Sie machen die Arbeitsprozesse lebendig, die zur Entstehung einer Kirchengeschichte beitrugen: die Suche, Sichtung und Sammlung des Materials, das Kopieren von Quellentexten und ihr neues Arrangement, die Niederschrift, Redaktion und Drucklegung.

Eine ausführliche Einleitung informiert über das historische Umfeld, die Entstehung der Magdeburger Zenturien und die Überlieferung der Dokumente. Ein großer Teil dieser Materialien, insgesamt 154 Dokumente aus der Zeit zwischen 1552 und 1568, wurde bereits publiziert, jedoch weit verstreut in unterschiedlichen Editionen, die überdies von heterogener Qualität sind. Die neue Edition verbindet die Form der klassischen Textedition mit den Möglichkeiten des digitalen Mediums.


http://idw-online.de/pages/de/news511923

In der Bibliographie ist übersehen das Kapitel 13 "Handschriftenreisen von Speyer nach Wien und Wolfenbüttel" in Hermann Heimpels großer Vener-Monographie (Bd. 2, 1993, S. 966ff.), das sich dem Schicksal von 14 Handschriften der ÖNB Wien und drei der HAB Wolfenbüttel aus dem Nachlass des in Speyer verstorbenen Job Vener widmet. Dort ist ausgeführt, wie Kaspar von Niedbruck auch mit Job-Vener-Handschriften den Zenturiatoren diente. Wohl im Mai/Juni 1554 (S. 975) hatte Niedbruck die später Wiener Handschriften (bis auf eine, Cod. 2249, die vom Speyrer RKG-Assessor Wilhelm Werner von Zimmern über Schloss Ambras nach Wien kam) vom Speyrer Domkapitel erworben. Die Wolfenbütteler Handschriften sind nicht zurückgegebene Wiener Leihgaben, die 1597 mit vielen andern Büchern des Flacius in den Bestand kamen.

Die Vener-Handschriften kamen über die Witwe des Paulus Hiltprant zum Lamm, Speyerer Altbürgermeisters, Barbara zum Lamm geborene Steinhauserin (gestorben am Anfang des 16. Jahrhunderts vor 1537) an das Speyrer Domkapitel. "Vidua zum lam" sieht man im Digitalisat von 264.25 Extrav., Bl. 1r:

http://diglib.hab.de/mss/264-25-extrav/start.htm?image=00003

Der zugehörige Cod. 76.14 Aug. 2° soll zwar auch digitalisiert sein, allein der Link führt ins Leere!

http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=mss/76-14-aug

[Es handelt sich nach Mitteilung der HAB um einen technischen Defekt. Eintrag der Witwe Steinhauserin:

http://diglib.hab.de/mss/76-14-aug-2f/00133.jpg

Vorläufig kann mit der URL die Hs. durchblättert werden.

Update: Defekt behoben
http://diglib.hab.de/mss/76-14-aug-2f/start.htm
]

Update: Briefsammlung Kaspars von Nidbruck online

http://data.onb.ac.at/rec/AL00174402

Verschickungszeichen von Wien an die Magdeburger Zenturiatoren F und O (Heimpel S. 1100 zu HAB 264.25 Extrav.)

http://www.zeitgeschichte-online.de/

Da hat man nach wie vor nichts begriffen. Rechts eine Rubrik zur Printpresse (wobei die Link zu einem Pressespiegel ohne Links führen!!), aber nichts aus Blogs.

RSS-Feed links unten versteckt, wo ihn niemand sucht.

Via
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/type=nachrichten&id=1977

Drei Kasseler Handschriften (16./17. Jahrhundert) sind jetzt online:

http://www.handschriftencensus.de/werke/5255

Zu Nuhn
http://www.libreka.de/9783110107548/644 (Peter Johanek, ²VL)

http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_03716.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Nuhn (etwas laienhaft)

Von dem Werk liegt nur ein unvollständiger alter Druck (durch Senckenberg, Selecta iuris III, 1735, S. 45-49, 301-514) vor:

http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10561348_00049.html


Kommentar zu:
http://catholiccultures.hypotheses.org/348

"Author: Lorenz Erren
Comment:
Vor ein paar Monaten habe ich einen Archivmitarbeiter getroffen, der mir gesagt hat, dass die Archive große Angst hätten, als Institution überflüssig zu werden, wenn ihre besten Dokumente erst einmal alle im Netz stehen. Daher der Reflex, soviel wie möglich zurückhalten.
Das bezog sich bemerkenswerterweise nicht auf ein russisches Archiv (denen man so was schon immer unterstellt hat), sondern auf ein deutsches.
Mir klang das schon ein wenig nach Verschwörungstheorie. Aber andererseits ist es mir schon vor Jahren durchaus passiert, dass ein (deutsches!) Archiv sich strikt weigerte, Fotokopien seiner F8i]ndbücher zuzuschicken. Auch nicht gegen Gebühr. Machen wir nicht! Müssen Sie schon selber persönlich anreisen und dürfen dann mit Hand die Findbücher abschreiben!
Dasselbe Archiv führt dann zwar Skanaufträge durch, worüber ich sehr glücklich bin. Meine Nachfrage, ob sie selbst eine Kopie erhalten (gestellt für den Fall, dass die Postsendung verloren geht)bejahten Sie: Machen Sie sich keine Sorgen, ein paar Wochen bewahren die Kopien auf..."

No comment.

Nun ist es offiziell. Die Bibliothek teilte mir durch ihren Pressesprecher mit:

Der von Ihnen erwähnte Druck wurde von der Bayerischen Staatsbibliothek im Rahmen des Sammelauftrags "Sammlung Deutscher Drucke" und nach Rücksprache mit Kollegen anderer Bibliotheken erworben. Die Bayerische Staatsbibliothek gibt den Band an Stralsund zurück, sofern eine Rückabwicklung tatsächlich durchgeführt werden soll und gewünscht wird.

Es handelt sich um:

http://de.zisska.de/nr-327-trkenkriege-ausschreiben/600692

Preis: 2800 Euro.

Aus der Beschreibung von Zisska:

Einziges nachweisbares Exemplar. – VD 16 D 1192 (kein Standortnachweis, Eintrag nach Sekundärliteratur). – Sendschreiben des römisch-deutschen Königs (späteren Kaisers) Ferdinand I. an die Fürsten des obersächsischen Kreises, Johann Friedrich I. von Sachsen, Markgraf Joachim II. von Brandenburg und Herzog Georg von Sachsen, wegen der Abhaltung eines Reichstags zur Türkenfrage. Erwähnt werden die vorangegangenen Reichstage der Jahre 1530 in Augsburg und 1532 in Regensburg sowie ein Tag der bayerischen Kreisfürsten in Passau. – Die Schrift ist als Faksimile-Nachdruck wiedergegeben in: Werner Bake, Die Frühzeit des pommerschen Buchdrucks im Lichte neuerer Forschung, Pyritz 1934.

Bake berichet über die Auffindung des Exemplars – das hier vorliegende – im Zuge seiner Forschungen zu dem bis dato weitgehend unbekannten Drucker: "Über den Drucker Franz Schlosser, den Mohnike ablehnte und Krause mit einem Beweisstück belegte, wußte man aber im Pommernland und in den Druckgeschichten anderer Länder bisher weiter noch nichts! Erst systematische Suche nach ihm und seinen Arbeiten hatte jetzt das Ergebnis, daß im Mai 1930 in der Ratsbibliothek zu Stralsund zunächst zwei weitere Drucke von ihm gefunden wurden, die, wenn auch nicht ausgiebig, so doch etwas mehr Kenntnis von und über den bisher unbeachteten Drucker brachten und zu eingehender Beschäftigung mit ihm Anlaß boten." Von diesen beiden die Türkenhilfe betreffenden Drucken, die sich als Besonderheiten im Schrank des Bibliotheksdirektors fanden und in den gedruckten Inventaren der Ratsbibliothek nicht aufgeführt sind, konnten keine weiteren Exemplare ausfindig gemacht werden. Auf Grund ihrer frühen Datierung und den aus ihnen gewonnenen typographischen Erkenntnissen zu den Anfängen des Buchdrucks in Stettin sind sie "für die pommersche Druckgeschichte von außerordentlichem Werte" (Bake). Alle Ergebnisse der Forschungen über Schlosser hat Bake in einem biographischen Kapitel zusammengetragen (S. 95 ff.; unser Druck ist in der Bibliographie auf S. 168 – Stettin/Schlosser, Nr. I A 3 – verzeichnet). Zu dem aus Wittenberg stammenden Drucker, der 1533-39 in Stettin nachweisbar ist, siehe weiterhin Reske 860.

Schlosser hat in seinen Werken meist alte Titeleinfassungen des Wittenberger Druckers Johann Rhau-Grunenberg übernommen. Die vorliegende Titelbordüre mit musizierenden Putten zwischen Blumenranken hatte Rhau-Grunenberg bereits in mehreren Drucken verwendet (Bake S. 89). Der zweifach abgedruckte Holzschnitt zeigt einen stehenden Ritter mit Kreuzesfahne und Schild, darauf den Doppeladler als Reichssymbol. Nach Bake (S. 90) wurde er wohl aus einer Magdeburger Druckerei übernommen und stellt den hl. Mauritius dar. Die Datierungsfrage klärt Bake im Vergleich mit einem anderen, im Text weitgehend übereinstimmenden Druck des "Ausschreibens", das sich im Stadtarchiv Frankfurt/Main befindet und das Datum 1537 trägt (S. 91).

Faltspur, etw. wasserrandig und gebräunt, letztes Bl. etw. angeschmutzt, Titel und letztes Bl. mit zeitgenössischen Vermerken "Pro gratia deo" und "Turken hir belangendes" sowie dem Datum 1531 (?) auf dem letzten Bl., weiterhin der tls. ausgekratzte Stempel der ehemaligen Stralsunder Ratsbibliothek.


Das Stück wies einen Stempel des Stadtarchivs Stralsund auf und trug die Signatur:

B 8° 1327 Inkunabel

So http://archiv.twoday.net/stories/219045911/

Meine Frage, ob es sich tatsächlich um das einzige Exemplar gehandelt hat, wollte die Stadt Stralsund nicht beantworten, da dies weitere Ermittlungen voraussetzen würde. Was ist das für ein Saftladen, bei dem man nicht binnen 5 Minuten durch einen Blick in den Katalog oder ins Findbuch feststellen kann, ob dieser Druck nachträglich noch in einem zweiten Exemplar aufgefunden wurde?

Aus inhaltlichen Gründen besteht nicht der geringste Zweifel an der Einstufung als unveräußerliches Kulturgut. Ein unikal erhaltener Stettiner Druck, der für die regionale Druckgeschichte schon 1934 so wichtig gehalten wurde, dass man ein Faksimile abdruckte, ist ganz sicher ein Stück, das man unter keinen Umständen hätte aus dem Haus gehen lassen dürfen.

Immerhin erfreulich, dass sich die BSB einer Rückabwicklung nicht in den Weg stellen würde. Solange die Stadt Stralsund aber ihr Archiv wie bisher eklatant vernachlässigt und verschimmeln lässt, ist man um jeden Tag Münchner "Erholungsurlaub" froh.


Die Arbeitsgemeinschaft Archive im Städtetag Baden-Württemberg stellt in einer neuen Publikation die vielfältigen Angebote, Aufgaben und Leistungen der Stadtarchive im Land vor.

http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Stadtarchiv-benoetigt-angemessene-Unterbringung;art372541,5815596

Die Publikation gibt einen guten Einblick in kleinere und größere Archive. Dem Leser wird die Wichtigkeit von Archiven mit zahlreichen Fotos näher gebracht. Archive sind keine unbedeutende Institutionen und das wird in der Publikation klar herausgestellt. Archive haben für die Kommunen eine große Bedeutung, weil sie einmaliges Archivgut fachgerecht unterbringen, sichern und für kommende Generationen zugänglich machen.

Bislang war nicht bekannt, ob auch Bände aus der Büchersammlung des neulateinischen Poeten Zacharias Orth (um 1530-1579) bei dem Verkauf der Gymnasialbibliothek Stralsund abgewandert sind.

Über Orth und seine Bibliothek:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zacharias_Orth

Erst nachdem ich gestern den Hinweis auf einen Ankauf (durch eine öffentliche Institution in Europa) auf der Reiss-Auktion 154 bekam, fiel mir der Hinweis auf ein Monogramm in Nr. 986 auf:

"Biblia graeca. - Tes Kaines Diathekes hapanta. - Novum Iesu Christi Testamentum, Graece. Basel, N. Brylinger, 1553. (17,5:11,5 cm). 719 S. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckel mit zwei Schließen, Vorderdeckel mit Monogramm "Z O L P M" u. Datierung 1557; gebräunt u. etwas angestaubt, untere Ecken bestoßen."

Offenbar gab es verschiedene Varianten des Monogramms, denn auch Nr. 1033 stammt aus der Bibliothek Orths (Verbleib unbekannt):

"Dabidou prophetou kai basileos melos. - Psalterium Prophetae et regis
Davidis, versibus Elegiacis redditum a Paulo Dolscio. Basel, J.
Oporinus, 1555. (17:11 cm). 8 Bll., 341 S., 3 Bll. Blindgepr.
Schweinsldr. d. Zt. mit Monogramm "Z O L P" u. Datierung 1557.
Vorderdeckel mit Mittelplatte mit Darstellung der Kreuzigung,
Rückdeckel mit Darstellung der Auferstehung, monogr. FH (= Frobenius Hempel); etwas fingerfleckig, Vorderdeckel berieben (Motiv der Platte kaum erkennbar)."


Beide stammen aus der "Stralsunder" Einlieferung 169:

http://archiv.twoday.net/stories/219022356/

Frau Klostermann schrieb im Handbuch der historischen Buchbestände:

Viele Bände tragen seinen eigenhändigen Namenszug und auf dem Deckel die Buchstaben ZOPL (" Zach. Orth. poeta laureatus")

Das zusätzliche M in "Z O L P M" steht offenbar für Magister. Das ganze Monogramm ist demnach aufzulösen: ''Zacharias Orthus Laureatus Poeta Magister".

Aus historisch-literaturwissenschaftlicher Sicht stellen die in der Gymnasialbibliothek Stralsund erhalten gebliebenen Reste der Bibliothek Orts sicher die kostbarste Teilprovenienz dar. Offenkundig war man aber unfähig und auch gar nicht willens, das von Frau Klostermann angegebene Provenienzmerkmal zu überprüfen und die Bände zurückzuhalten. Einmal mehr erweist sich, mit welcher bodenlosen Ignoranz die Archivleiterin Nehmzow Kulturgut der Vernichtung ausgeliefert hat. Denn der Einzelverkauf aus einer Sammlung durch ruchlose Antiquare bedeutet ihre Vernichtung.




http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/brennpunkt/index_artikel_komplett.phtml?SID=f9b0f003fe5cc6d8d3937b6377669da5&param=news&id=3631721

Im Skandal um den umstrittenen Verkauf historischer Bücher aus dem Stadtarchiv Stralsund sind weitere brisante Papiere aufgetaucht. Der OSTSEE-ZEITUNG liegt das Protokoll der nichtöffentlichen Hauptausschuss-Sitzung der Bürgerschaft vom 6. Dezember vor.

In den Mittelpunkt rückt erneut der Verkauf angeblicher „Dubletten“ vom 9. März dieses Jahres. Besonders pikant: Der bayerische Käufer Peter Hassold durfte sich die erworbenen Stücke zuvor offenbar aussuchen – darunter 151 Exemplare der „Pomeranica“, wertvolle Literatur mit Bezug zur historischen Region Pommern.

In dem Papier heißt es, Stadtarchivarin Regina Nehmzow habe im Januar 2012 „eigenmächtig“ eine Honorarkraft eingestellt – ohne Arbeitsverhältnis mit der Hansestadt und ohne Kenntnis der Personalverwaltung. Recherchen in der Stadtkasse hätten keine Zahlungsempfängerin ergeben. Auch im Haushaltsplan des Stadtarchivs tauche ein entsprechender Titel nicht auf. In der Anhörung einer Mitarbeiterin des Archivs „ergaben sich schlüssige Hinweise darauf, dass die Bezahlung der Frau (...) offenbar durch Herrn Hassold erfolgte, den späteren Käufer“. Eine Aussage, die Regina Nehmzow weiter unter Druck setzen dürfte. Die Archivarin erklärte Mittwoch in einer weiteren Sondersitzung der Bürgerschaft, Hassold habe angeboten, die Bezahlung der Honorarkraft zu übernehmen. Sie habe dies angesichts leerer Kassen angenommen.


In dem gedruckten Artikel erfährt man zusätzlich:

Nehmzow durfte nach Arbeitsvertrag Geschäfte bis zu einer Höhe von 10.000 Euro abzeichnen, also nicht den Dublettenverkauf in Höhe von 20.000 Euro.

Unklar ist, seit wann und warum Kontakt zu Hassold bestand. Nehmzow sagte, sie habe ihn erst kurz vor dem Verkauf im März kennengelernt. Hassold sagt, es habe sich um "einwandfreie Verträge" gehandelt.

Seit über sechs Jahren war es Usus, dem Stralsunder ABC-Antiquariat Bücher aus dem Stadtarchiv in Kommission zu geben, wovon allerdings nur ein Bruchteil verkauft worden sei. Nach Angaben des Antiquariats seien Bände im Verkaufswert von etwa 20.000 Euro in Kommission gegeben worden. Vom Erlös seien 40 % an das Stadtarchiv gegangen, der Rest ans Antiquariat.

In einem weiteren Artikel der OZ wird aus Nehmzows Aussage vor der Bürgerschaft in nichtöffentlicher Sitzung referiert. Sie hätte Geld erwirtschaften müssen, um die "Bestände zu retten". Sturzfluten von Wasser seien aus dem porösen Dach in die Magazine gestürzt, die Akten seien nicht feucht, sondern regelrecht nass. Ihre Ängste seien vom Zentralen Gebäudemanagement als unbegründet abgetan worden.

KOMMENTAR:

Es bleibt bei der Bewertung:

http://archiv.twoday.net/stories/224319196/

Solchen Antiquaren wie Hassold, die nach wie vor ungerührt unveräußerliches Kulturgut verscherbeln, sollte das Handwerk gelegt werden.

***

Alle Erwerber von Stücken aus dem Stadtarchiv bitte ich, mit uns (meine Kontaktdaten siehe IMPRESSUM rechts), der UB Greifswald oder der Hansestadt Stralsund Kontakt aufzunehmen.

Es gilt nach wie vor: Petition unterzeichnen und für sie werben!

https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-stralsunder-archivbibliothek

Frühere Beiträge:

http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund

Update:

http://pommern.tumblr.com/post/37834080320/stralsunder-trauerspiel-die-fristlose-kuendigung


Zwei Millionen Bücher der Würzburger Uni-Bibliothek sind betroffen – Das Geld, sie zu retten, fehlt.

http://www.mainpost.de/regional/franken/Saeurefrass-bedroht-fraenkisches-Kulturgut;art1727,7186914

Der Erlös aus dem diesjährigen Verkauf der Unibibliotheks-Weihnachtskarten ist für die Handschrift bestimmt. Wenn das schon mal gelingt, löst sich der Frust der Bibliothekare vielleicht ein wenig auf.

http://www.bibliothek.uni-wuerzburg.de/service/online_shop

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(Foto: Thomas Obermeier)

Helfen Sie bitte der Würzburger Uni-Bibliothek, um das wertvolle Kulturgut zu retten!



Johannes Franciscus Michiels fotografierte 1855 den Kölner Dombau, ein Bild der Sammlung Dietmar Siegert, die derzeit im Münchner Stadtmuseum präsentiert wird (Bildauswahl auf Commons).

 

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