http://archiv.twoday.net/stories/434211600/
http://archive.org/details/MennelHabsburgerKalender ist ein Auszug aus Der „Habsburger Kalender“ des Jakob Mennel (Urfassung). In Abbildung aus dem Autograph (Württembergische Landesbibliothek Stuttgart HB V 43). Hrsg. von Wolfgang Irtenkauf. Göppingen 1979. Die S. 5-28 enthalten Irtenkaufs Transkription der Handschrift (Kalender und Begräbnisse) und das Faksimile der Handschrift. Sie sind gemeinfrei.
Die UB Freiburg digitalisierte freundlicherweise Knaake, Joachim Karl Friedrich [Hrsg.]: Jahrbücher des deutschen Reichs und der deutschen Kirche im Zeitalter der Reformation
Leipzig, 1872
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/jb_dt_reich1872
Knaake edierte Drucke zum Augsburger Reichstag 1518.
Die dort nachgewiesene Übersetzung der Mennel-Schrift von August Tittel habe ich als Digitalisat ermittelt und nachgetragen:
http://de.wikisource.org/wiki/Jakob_Mennel#Bericht_.C3.BCber_die_Erhebung_Albrechts_von_Brandenburg_zum_Kardinal
Nachtrag: UB Freiburg Hs. 178 ist nun auch online
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hs178

http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D44036.php
Jüngst wurden bei e-rara.ch viele Publikationen von Johanna Spyri eingestellt, darunter auch die Erstausgaben der beiden Heidi-Bücher.
http://www.e-rara.ch/sikjm/content/titleinfo/5335213

https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier#Das_n.C3.A4chste_Fettn.C3.A4pfchen_des_Jimmy_Wales
http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administrators%27_noticeboard/Incidents#Attempted_outing_of_Edward_Snowden
http://derstandard.at/1371170659116/Suche-nach-Snowden-Wikipedia-Gruender-bricht-eigene-Regeln
http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:OUTING#Posting_of_personal_information
Via
http://blog.wikimedia.de/2013/06/27/wikimediawoche-262013/
Die Handschrift mit der lateinischen und deutschen Nürnberger Chronik Sigmund Meisterlins stammt erst aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und ist beschrieben in:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0062_b028_jpg.htm
Via
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=27808
Kirk Patrick Fazioli, Technology, identity, and time. Studies in the archaeology and historical anthropology of the eastern alpine region from late antiquity to the early middle ages (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 60, Graz 2013)
Den Link zur Publikation finden Sie unter: http://www.hlkstmk.at/index.php?option=com_content&task=view&id=39&Itemid=88
Das Werk ist nicht im Buchhandel erhältlich, steht aber im Sinne des open access kostenlos online zur Verfügung. Einige wenige gedruckte Exemplare werden ausgewählten Bibliotheken im In- und Ausland übergeben.
Mit freundlichen Grüßen
Meinhard Brunner"
Pfundig!
http://www.koeblergerhard.de/ZRG129Internetrezensionen2012/FrickeEberhard-DiewestfaelischeVeme.htm
Der meines Erachtens wichtigste Fund ist aber eine bisher unbekannte Handschrift des 15. Jahrhunderts, die in einem unverzeichneten Aktenpaket des Bestandes 141 b (Waldeck, Gerichte, Rüge- und Bußregister) im Staatsarchiv Marburg lag und jetzt die Signatur Bestand 147.1 (Waldeck, Handschriften) Nr. 2 trägt. Sie enthält (ohne einer genaueren Beschreibung vorgreifen zu wollen) Bl. 2r-10r Wigands Rechtsbuch A (Paul Wigand, Das Femgericht Westfalens, 2. Aufl., Halle 1893, Neudruck Aalen 1968, S. 425-431; Oppitz, Bd. 1, S. 69, Ziffer 10.7), Bl. 10r-19v die Ruprechtschen Fragen (Oppitz, S. 68, Ziffer 10.1), Bl. 19v-23v die Arnsberger Reformation (Oppitz, S. 69, Ziffer 10.2) in der Fassung B bis § 18: Item wert dat eynich wetten man eynen andern wetten man vorboden dede yn dat hemelike gerichte, dar umme dat hey em to den eren nicht antworden en wolde, unde vorbode sich dey geyn dey also geladen. Der Rest fehlt. Diese waldeckische Femrechtshandschrift wird bei künftigen Arbeiten über die Feme in der Grafschaft Waldeck gewiss eine Rolle spielen.

Beispielbild vom 27. Juli 1991
Quelle: BArch, B 145 Bild-F088836-0033 / Joachim Thum (bearb. durch CC PLAY)
Über den Webauftritt "CC PLAY" können Personen und Momente der deutschen Geschichte spielerisch erlebt werden.
Im Rahmen der inzwischen beendeten Kooperation von Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland e.V. wurden zehntausende Fotos des Bundesarchivs unter der Creative Commons (CC)-Lizenz 3.0 by-sa der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Aus diesem Fundus hat das Kölner Game Studio the Good Evil zahlreiche Bilder ausgewählt und das kostenlose digitale Puzzle-Spiel "CC PLAY" entwickelt.
Auf ungewöhnliche Weise erfahrbar werden so weite Teile der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Herausragende und alltägliche, heitere und sehr dunkle Momente u.a. aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport: "Vom Hitlerputsch 1923 bis zur Birkensafternte in Colditz 1985".
Link zum Spiel
Quelle: Bundesarchiv, 15.6.2013
Ergänzungen und Korrekturen sind natürlich willkommen!
1471
Im Rahmen einer Fehde nahm Graf Eberhard im Bart von Württemberg im Oktober 1471 Hans von Geroldseck und drei seiner Söhne auf Burg Albeck gefangen und ließ sie nach Urach führen. 1472 kamen die Söhne, 1473 der Vater frei. Die mir bekannten Quellen geben nur den Ortsnamen Urach, doch erscheint es plausibel, dass man die Gefangenen auf der Höhenburg und nicht im Stadtschloss oder einem anderen Uracher Gefängnis verwahrt hat.
Den Hinweis auf die Urfehde des Hans von Geroldseck vom 11. Dezember 1473, Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 169 U 113, in der von der Gefangenschaft zu Urach die Rede ist, verdanke ich einem von Christoph Bühler freundlicherweise zur Verfügung gestellten Auszug aus seinen Geroldsecker Regesten.
OAB Sulz 1863: Hohenurach
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:OAB_Sulz.djvu/132
zuvor Köhler 1835: Hohenurach
http://books.google.de/books?id=A3QAAAAAcAAJ&pg=PA219
Bossert: Eberhard S. 22
https://archive.org/stream/EberhardImBart/Eberhard_im_Bart#page/n25/mode/2up
Steinhofer III, 1752: nach Urach geführt (nach Hertzog?)
http://books.google.de/books?id=7H4AAAAAcAAJ&pg=PA192
Martens 1847 mit Literaturangaben
http://books.google.de/books?id=Oqg4AAAAYAAJ&pg=PA143
Hertzog 1592: nach Urach
http://www.dilibri.de/rlbdfg/content/pageview/671675
Koch 1828: Hohenurach
http://books.google.de/books?id=rnIAAAAAcAAJ&pg=PA100
1476
Hans Bimwang genannt Schreiber, Bürger und Büttel zu Urach, wegen des "Handels" um die Gefangenschaft des Peter Hafenberg zu Urach gefangen, schwört Urfehde. 1476 August 19. Siegler: Burgvogt von Hohenurach, daher Haft auf Hohenurach anzunehmen.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517381
1484
Hüglin, Sohn des Hug Claußen aus Straßburg, wegen "mercklichen Verschuldens" im Gefängnis des Grafen Eberhard d.Ä., von Württemberg gefangen, schwört Urfehde. 1484 August 12. Siegler: Burgvogt von Hohenurach, daher Haft auf Hohenurach anzunehmen.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1160846
1490
Graf Heinrich von Württemberg wurde im August 1490 von Graf Eberhard im Bart als geisteskrank nach Hohenurach gebracht. Dort lebte er mit seiner Familie. Er befand sich auf Hohenurach - unterbrochen von einem Aufenthalt in Stuttgart bei seinem Sohn Herzog Ulrich - bis zu seinem Tod 1519.
Klaus Graf: Graf Heinrich von Württemberg († 1519) – Aspekte eines ungewöhnlichen Fürstenlebens, in: Württemberg und Mömpelgard 600 Jahre Begegnung. Montbéliard – Wurtemberg 600 Ans de Relations, hg. von Sönke Lorenz/Peter Rückert, Leinfelden-Echterdingen 1999, S. 107–120. Autorenversion mit Nachträgen:
http://web.archive.org/web/20120331005625/http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/heinr.htm
Nachträge dazu: http://archiv.twoday.net/stories/6057224/
Akten zur Gefangenschaft online:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-24894
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=101248342
1492
Urfehde von Hans Waldhauser, Steinmetzknecht aus Ichenhausen bei Ulm, unter dringendem Mordverdacht an einem Messerschmied, der bei Gächingen im Uracher Amt getötet worden war, gefangen. 1492 Juni 23. Siegler: Burgvogt von Hohenurach, daher Haft auf Hohenurach anzunehmen
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517389
Ca. 1502
Konrad Holzinger, “Günstling” Herzog Eberhards II. von Württemberg, wurde auf Hohenurach gefangengehalten. Michel Ott von Echterdingen und seine Verwandten, die Brüder Peter und Michel Schott, wurden aufgrund der Kontakte zu Holzinger, der Ermöglichung von Schriftwechsel für Holzinger und des Plans, ihn zu befreien, viele Monate ins Gefängnis geworfen (Ott lag auf Hohentübingen, Peter Schott auf dem Hohenasperg).
Klaus Graf: Konrad Holzinger, Gefangener auf Hohenurach (um 1500), und Michel Ott von Echterdingen, in: Frühneuzeit-Blog der RWTH vom 21. Juni 2013
http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1453
Die Gefangenschaft Holzingers auch auf dem Hohenurach ergibt sich aus Hauptstaatsarchiv Stuttgart L 5 Bd. 3 (Tomus Austriacus), S. 1284 und den drei folgenden Urfehden.
Michel Ott aus Kirchheim unter Teck, zu Tübingen gefangen, nach Bezahlung seiner Atzung begnadigt und entlassen, schwört Urfehde. Er war als verpflichteter Kanzleischreiber mit einer im Gefängnis liegenden Person, die nicht mit ihm verwandt war, in Schriftwechsel gestanden. 1503 Juli 27
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-515681
Peter Schott von Grabenstetten, der als Schlosswächter auf Hohenurach einem Gefangenen Botschaft hatte zukommen lassen, schwört Urfehde. 1503 November 9. Er wurde wohl auf dem Hohenasperg gefangen gehalten.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-515410
Michel Schott von Unterlenningen, wegen Gefangenenbegünstigung im Gefängnis Herzog Ulrichs gelegen, jedoch auf Fürbitte gegen Bezahlung der Atzung aus der Haft entlassen, schwört Urfehde. 1503 August 2. "Sein Vergehen: Er hatte zugelassen, dass in seinem Haus zu Urach sein Vetter Michel Ott Briefe an seinen Bruder Peter, gewesenen Schlosswächter zu Hohen-Urach, übergab, die für eine auf Hohen-Urach gefangengehaltene Person bestimmt waren, und hatte dieses pflichtwidrige Verhalten seines Bruders nicht angezeigt; außerdem hatte er der betreffenden Person durch seinen Bruder ausrichten lassen, sein Vetter und er wollten helfen, ihn zu befreien, falls er ihnen die Kunst, derentwegen sein Vetter sich an ihn gewandt hat, mitteilen würde."
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1141779
GND Holzinger http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1012274284
1516
Der ehemalige Tübinger Vogt Konrad Breuning, ein Gegner Herzog Ulrichs, wurde am 20. November 1516 verhaftet und zunächst auf Hohenurach, dann auf dem Hohenneuffen eingekerkert. Er wurde schon in Hohenurach grausam gefoltert. Am 27. September 1517 wurde er auf dem Stuttgarter Marktplatz hingerichtet.
Manfred Eimer: Konrad Breuning. Vogt zu Tübingen, Mitglied der Landschaft und des Regimentsrats. Um 1440-1517, in: Schwäbische Lebensbilder Bd. 4, Stuttgart 1948, S. 1-15, hier S. 10f.
Ohr: Ein Brief Conrad Breunings, Lit. Beilage des Staats-Anzeigers für Württ. 1904, S. 242-247 (nicht eingesehen)
Heyd: Herzog Ulrich
http://books.google.de/books?id=im8IAAAAQAAJ&pg=PA483
Bericht des Hans Breuning ed. Sophronizon
http://books.google.de/books?id=SeoaAAAAYAAJ&pg=RA3-PA26
ADB
http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Breuning,_Konrad_von
Josef Forderer 1931
http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_22_1931_1/0006
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118515241
1525
Im Bauernkrieg wurde am 24. April 1525 ein Rädelsführer auf Hohenurach verbracht. Der Uracher Untervogt schrieb, er wolle den “Buben auf dem Schloß strecken lassen” (also foltern).
Zimmermann 1843
http://books.google.de/books?id=WRNMAAAAYAAJ&pg=PA360
1525
Aufgrund eines fälschen Gerüchts befahl der Schwäbischer Bund, den Tübinger Professor und Pfarrer Dr. Gallus Müller auf den Hohenurach zu bringen, wozu es aber nicht kam.
Anton Nägele: Dr. Gallus Müller von Fürstenberg a.D. und sein Wirken in und für Tübingen, Freiburg und Tirol, in: Freiburger Diözesan-Archiv 66 (1938), S. 97-164, hier S. 105f.
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5968/
450 Jahre Evangelische Landeskirche in Württemberg. Teil 1: Reformation in Württemberg (Stuttgart 1984), S. 71 [Nr. 5.11: 31. Mai 1525 Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 54 Bü 16, Bl. 25: Verhaftungs- und Hinrichtungsbefehl des Schwäbischen Bundes an die Regierung in Württemberg mit der Anweisung 1. den Pfarrer Gall von Tübingen wegen aufrührerischer Predigten auf Hohenurach gefangenzusetzen, 2. Franz Gigelin von Stuttgart wegen lutherischer Neigungen foltern und richten zu lassen, 3. den Pfarrer von Schützingen hinzurichten.]
http://books.google.de/books?id=TovYAAAAMAAJ&q=hohenurach
Heyd: Herzog Ulrich
http://books.google.de/books?id=h1U9AAAAcAAJ&pg=PA266
[1525
Nach den eben genannten Belegen zu 1525 liegt es nahe anzunehmen, dass das in einigen Stuttgarter Urfehden - vor allem vom Herbst 1525 - genannte Gefängnis des Schwäbischen Bundes in Urach mit Hohenurach zu identifizieren ist.
Horst Carl (Gießen) danke ich für die Mitteilung, dass ihm aus seinen Unterlagen zum Schwäbischen Bund nichts zu diesem Gefängnis bekannt sei. Vielleicht werde man im großen Urfehde-Bestand des Stadtarchivs Augsburg weiter fündig.
Hans Pfuder zu Kohlberg, wegen des Verdachts, strafbare Handlungen begangen zu haben, im Gefängnis des Schwäbischen Bundes zu Urach gefangen
1519 Dezember 7
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-518037
Georg Dietz aus Veringen (wohl die Grafschaft), Pfarrer zu Hausen an der Lauchert, wegen Teilnahme an den Bauernunruhen einige Zeit im Gefängnis des Schwäbischen Bundes zu Urach gefangen
1525 September 2
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517703
Baltus Schleifer aus Reutlingen, wegen Teilnahme am Bauernaufstand und Plünderung etlicher Gotteshäuser ins Gefängnis der gemeinen Bundesstände gekommen
1525 September 2
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-518042
Bütsch Ludlin aus Mägerkingen, einige Zeit im Gefängnis der Bundesstände zu Urach gefangen, weil er beim Einfall Herzog Ulrichs von Württemberg um Fastnacht (28. Febr.), als Erzherzog Ferdinand von Österreich gegen ihn nach Tübingen ins Feld zog, unter einem Haufen der Landschaft gesagt hatte, wie man es wohl anstelle, den Dietrich Spät dem Herzog auszuliefern, und auch sonst während der Bauernunruhen feindliche Reden gegen die österreichische Regierung geführt hatte
1525 September 11
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517718
Henslin Miller, Sohn des + Hans Miller, B. zu Urach, einige Zeit im
Gefängnis des Schwäbischen Bundes festgehalten, weil er sich während des vergangenen Bauernaufstands mit unziemlichen Reden gegen die Obrigkeit empört, auch in den gebannten Gewässern der Herrschaft gefischt hatte
1525 September 18
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517448
Christian Auberlin zu Gruorn, eine Zeitlang im Gefängnis der
Bundesstände zu Urach gefangen, weil er Briefe der wider die Obrigkeit und den Schwäbischen Bund aufrührerischen Bauern befördert hatte
1525 September 23
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517701
Alexander Teufel, ein Pfeifer, seßhaft zu Mägerkingen, im Gefängnis der Bundesstände gef., weil er mit etlichen Pfeifern den Bauern zugezogen und bei ihnen geblieben war, auch mitgeholfen hatte, dem Kloster Zwiefalten bei Maßhalderbuch das Vieh und anderes wegzunehmen und demselben großen Schaden zugefügt hatte,
1525 Oktober 27
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517719 ]
1535
Der Tübinger Keller Wilhelm Dachtler genannt Gilg wurde 1535 wegen Agitation gegen Herzog Ulrich nach Hohenurach verbracht und kam erst Anfang 1537 gegen Urfehde wieder frei.
"Nach längerer Haft auf Hohenurach kam er Anfang 1537 zwar frei, mußte aber 1000 Gulden Strafe zahlen und beschwören, an keiner »Winkelzusammenkunft« mehr teilzunehmen, sich nur noch mit den engsten Anverwandten, und zwar jeweils nicht mehr als acht Personen, zusammenzusetzen, keine Badstube zu betreten und das Amt Tübingen nicht zu verlassen, wobei seine 15 Bürgen unter Stellung von 3000 Gulden verpflichtet wurden, ihn im Übertretungsfall zur Verhaftung anzuzeigen" (Janssen S. 316)
Roman Janssen: Mittelalter in Herrenberg, Ostfildern 2008, S. 131, 316
http://books.google.de/books?id=x80jAQAAIAAJ&q=hohenurach
1538
Lukas Götz (gest. 1546), Abt des Zisterzienserklosters Herrenalb, wurde 1538 wegen Unterschlagung verhaftet und nach Hohenurach verbracht. Man ließ ihn erst gegen Urfehde vom 2. Juli 1543 wieder frei.
Hermann Ehmer: Die Reformation in Herrenalb. Das Ende des Klosters und der Versuch eines Neubeginns, in: 850 Jahre Kloster Herrenalb, hg. von Peter Rückert/Hansmartin Schwarzmaier, Stuttgart 2001, S. 139-166, hier S. 149f.
Siegfried Frey: Das württembergische Hofgericht (1460-1618). Stuttgart 1989, S. 175
http://books.google.de/books?id=xSdoAAAAMAAJ&q=hohenurach
Konrad Rothenhäusler: Die Abteien und Stifte des Herzogthums Württemberg im Zeitalter der Reformation, Stuttgart 1886, S. 31f. mit unrichtiger Darstellung
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n53/mode/2up
1540
Berichte des Burgvogts von Hohenurach in Sachen Michael Löffler (Gefangener auf Hohenurach)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-518167
[Peter Rückert teilte freundlicherweise mit Mail vom 3. Dezember 2013 mit: Nach einem der Urfehde beiliegenden Bericht des Burgvogts von Hohenurach (Signatur A 44 U6032) kann die Haft Michael Löffler auf Hohenurach belegt werden.]
1543
Im Herbst 1543 fielen der Rentkammerrat Martin Nüttel und der Landschreiber Johann Hafenberg in Ungnade und wurden auf Hohenurach gefangen gesetzt. Hafenberg wurde zu dem
Gustav Bossert d. J.: Der Beamtenwechsel in Württemberg um 1544, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 8 (1944-1948), S. 280-297, hier S. 285
Walter Bernhardt: Die Zentralbehörden des Herzogtums Württemberg und ihre Beamten 1520-1629, Bd. 1, Stuttgart 1972, S. 337 (Hafenberg), 524f. (Nüttel)
Frey: Hofgericht S. 221 (Hafenberg)
Gerhard Seibold: Die Entlassung des Erbmarschalls Hans Konrad Thumb von Neuburg, in: Genealogisches Jahrbuch 40 (2000), S. 87-104 [mit widersprüchlichen Angaben zur Gefangenschaft Nüttels. S. 99 Hafenberg gemeinsam mit Nüttel verhaftet und auf Hohenurach festgesetzt; S. 97: Nach der Verhaftung zunächst nach Oberwittlingen gebracht, starb auf dem Ritt nach Urach. Anders Bossert. Vgl. auch Pfeilsticker - wie unten - 1 § 1684: auf Hohenurach gebracht, Folter 31.3.1544 auf Hohenwittlingen.]
[1543
Endris Rieger, Klingenschmied von Augsburg, im Gefängnis Herzog Ulrichs gelegen wegen Entführung der Tochter des Wolf Schenk von Stauffenberg zu Ditzingen, schwört Urfehde 1548 März 22. Das Gefängnis Herzog Ulrichs und die Tatsache, dass zwei Uracher Bürger siegeln, verweist auf Hohenurach.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-522044
Akten dazu
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-10333
Bezeugt wird ein späterer Aufenthalt durch Pfeilsticker: Neues württ. Dienerbuch 2 (1963) § 2951: Burgvogt empfängt Atzungsgeld für ihn und zwar 10 Kreuzer/Tag von Dezember 1552 bis 1.10.1553.
Gustav Bossert: Aus der Zeit der Fremdherrschaft 1519-1534. In: Württembergische Jahrbücher 1911, S. 49-78, hier S. 78: Der Viehhändler Rieger habe die Frau, die ihn heiraten wollte, um ihrem Elternhaus zu entfliehen, 1542 mit ihrem Einverständnis entführt. Er habe die Tat aber mit 6 Jahren Haft auf Hohenurach und Hohenwittlingen büßen müssen.
http://hdl.handle.net/2027/njp.32101076054152?urlappend=%3Bseq=116 US ]
1553
Abt Andreas Boxler (gest. nicht vor 1572) der Zisterzienserabtei Königsbronn wurde am 10. März 1553 verhaftet. Er lebte als Gefangener seines Ordens zunächst im Kloster Bebenhausen, dann im Kloster Maulbronn und kam nach einem gescheiterten Fluchtversuch im November 1555 nach Hohenurach. Am 6. April 1557 unterzeichnete er eine umfangreiche Urfehde und versprach, auf der Markung Urach zu bleiben.
Horst Boxler: Ambrosius Boxler. Der letzte katholische Abt von Königsbronn, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 54 (1995), S. 121-140, hier S. 136-139
Klaus Schreiner
http://periodika.digitale-sammlungen.de/bdlg/Blatt_bsb00000313,00235.html
Briefwechsel Herzog Christoph zu 1555
http://archive.org/stream/briefwechseldes03chrigoog#page/n411/mode/2up
= http://books.google.de/books?id=uUEOAQAAIAAJ&pg=PA339 (US)
Rothenhäusler S. 104
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n127/mode/2up =
http://books.google.de/books?id=pm8wAQAAMAAJ&pg=PA104 (US)
"Ambrosius Boxler, vormaliger Abt von Königsbronn, stellt nach seiner Entlassung von der Feste Hohenurach dem Herzog eine Verschreibung aus, dass er alles, was er von der Befestigung und deren Bewachung wahrgenommen habe, bei dem von ihm geschworenen Eide geheim halten werde."
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-455371
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1019470208
1557
Joachim Riekhart aus "Kirchen" (= Kirchheim unter Teck?), Knecht auf Hohenurach, daselbst gefangen, weil er ohne Erlaubnis seines Hauptmanns - wiewohl mit Wissen der Knechte - nach Stuttgart gezogen war, jedoch auf Fürbitte der im Artikelbrief für solche Vergehen bestimmten Strafe enthoben und mit der Auflage freigelassen, sich künftig wohl zu verhalten und seinen Dienst getreulich zu versehen, gelobt dies eidlich und schwört Urfehde. 1557 Januar 12
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517472
1562
Christian Tubingius, Abt der Benediktinerabtei Blaubeuren (gest. 1563?), wurde wegen angeblicher Unterschlagung von Klostergeldern gemeinsam mit dem Prior und Kellerer 1562 nach Hohenurach gebracht, wo sie gesondert voneinander in Haft lagen. 1563 kam er nach Stuttgart und starb wohl noch im gleichen Jahr in Bebenhausen.
Christian Tubingius: Burrensis coenobii annales. Die Chronik des Klosters Blaubeuren, hg. von Gertrud Brösamle, Stuttgart 1966, S. LII-LV
Hermann Ehmer, in: Blaubeuren, Sigmaringen 1986, S. 288 (Brösamle und die GND gehen davon aus, dass Tubingius 1563 in Bebenhausen gestorben sei. Ehmer nennt 1564, beruft sich aber auf Rothenhäusler, wo man aber nichts dazu findet.)
Rothenhäusler S. 144f.
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n167/mode/2up
[Besold:
http://books.google.de/books?id=FoOBivNYp-gC&pg=PR73 ]
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1012368068
1562
Der 1548 zum Abt von Alpirsbach gewählte Jakob Hochrüttiner, der 1559 auf sein Amt verzichtet hatte, wurde aufgrund von Streitigkeiten über seinen Wohnsitz im Kloster im Sommer 1562 zunächst in Maulbronn, dann auf einem blinden Ross nach Hohenurach überführt. 1563 konnte er, nun wieder in Maulbronn, fliehen.
Hermann Ehmer: Die Klosterschule 1556-1595, in: Alpirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt. Textband 2, Stuttgart 2001, S. 677-707, hier S. 682. Das blinde Ross nach Rothenhäusler S. 164
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n187/mode/
Abt Jakob von Alpirsbach
Karl J. Glatz: Geschichte des Klosters Alpirsbach auf dem Schwarzwalde, Straßburg 1877, S. 161
http://archive.org/stream/geschichtedesklo00glatuoft#page/160/mode/2up
[Pfeilsticker 2 § 3273: 3.12.1562 verhaftet und "mit seinen Zugeordneten" nach Hohenurach geführt.]
1568
Der spanische Barfüßermönch Vincenz Forer traf 1568 aus den Niederlanden in Württemberg ein, wurde als angeblicher Konvertit ins Stift aufgenommen, erwies sich aber als katholischer Spion. Er wurde zunächst auf der Burg Württemberg festgesetzt, ist 1569/70 auf Hohenwittlingen und später auf Hohenurach bezeugt, wo er 1592 (Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 206 Bü 5075 Nr. 3) nach 25jähriger Haft vergeblich um Verlegung bat.
Gustav Bossert: Die Liebestätigkeit der evangelischen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Christoph bis 1650, in Württembergische Jahrbücher 1905, Heft 1, S. 1-28; Heft 2, S. 66-117; 1906, Heft 1, S. 44-94, hier 1905, Heft 2, S.81
[Bossert 1905
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433062747591?urlappend=%3Bseq=779 US]
Bossert 1906:
http://books.google.de/books?id=-MpLAAAAYAAJ&pg=PA51 (US)
http://archive.org/stream/WuerttembergischeJahrbuecherFuerStatistik-1906#page/n83/mode/2up
Der Mönch befand sich 1569/70 auf Hohenwittlingen, wo er Paul Glock traf.
Gustav Bossert: Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer. Bd. 1: Herzogtum Württemberg, Leipzig 1930, S. 1101 mit Anm. 2, 1103
BWKG 1893, 85ff.
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_0008&DMDID=DMDLOG_0045
Gustav Bossert: Aus der nebenkirchlichen religiösen Bewegung der Reformationszeit in Württemberg (Wiedertäufer und Schwenckfelder), in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte NF 33 (1929) 1-41, hier S. 29
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_2_0033&DMDID=DMDLOG_0003&LOGID=LOG_0006&PHYSID=PHYS_0030#navi
Krekler 1999: Vincentius Foreiro, Frater aus Lissabon (Kupferstich 1602)
http://books.google.de/books?id=jEfxmFIicv8C&pg=PA96
[Auf Burg Württemberg kam Frischlin in ein Gemach, in dem früher ein spanischer Mönch lag
http://books.google.de/books?id=K-w5AAAAcAAJ&pg=PA471 ]
1582
1586 erfährt man: Hans Dauber ist in das 6. Jahr auf Hohenurach “wiedertauffs halb” in Haftung gelegen
Gustav Bossert: Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer. Bd. 1: Herzogtum Württemberg, Leipzig 1930, S. 639
Zum Wiedertäufer Hans Dauber, der später auf Hohenwittlingen inhaftiert wurde, siehe ebd. das Register S. 1142 und
http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/dauber_hans_16th_century/
Die meisten Wiedertäufer lagen auf Schloss Hohenwittlingen, siehe
http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/hohenwittlingen_baden_wurttemberg_germany
Paul Glocks Gefangenschaft auf Hohenurach ist dagegen nicht zu belegen. So aber
http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/glock_paul_d._1585/
Der dortige Hinweis auf
http://hdl.handle.net/2027/uc1.31158011334116?urlappend=%3Bseq=737
ist jedoch nicht ausreichend.
Die Gefangenschaft von Wiedertäufern auf Hohenurach legt nahe Bossert: Wiedertäufer S. 1184 (Register s.v. Urach), explizit ist sie bezeugt S. 496 (bei der Geistlichen Verwaltung Urach sind für die Wiedertäufer und Mönche zu Hohenwittlingen und Urach 1559/76 über 3076 Pfund Heller aufgelaufen, 1576/77 364 Pfund Heller), S. 670 (Verhaftete auf Hohenurach und Wittlingen)
Siehe auch Otto Herding: Räte empfehlen Isolation wie bei den Wiedertäufern auf Hohenurach und Wittlingen
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048768/image_86
[Frischlin kommt in das "widertüeffers gemach"
Hedwig Röckelein/Casimir Bumiller: ... ein unruhig Poet. Nikodemus Frischlin 1547-1590, Balingen 1990, S. 124]
1590
Der neulateinische Dichter Nikodemus Frischlin lag vom 17. April 1590 bis zu seinem Tod bei einem gescheiterten Fluchtversuch am 29. November 1590 auf Hohenurach.
David Friedrich Strauß: Leben und Schriften des Dichters und Philologen Nicodemus Frischlin. Frankfurt am Main 1856, S. 549-558, 579-583
http://books.google.de/books?id=K-w5AAAAcAAJ&pg=PA549
[Röckelein/Bumiller S. 121-133]
Literarische Texte über Frischlins Todessturz
http://de.wikisource.org/wiki/Hohenurach#Texte_auf_den_Tod_Nikodemus_Frischlins_bei_seinem_Fluchtversuch_1590
Text von Hans Joachim Schädlich “Kurzer Bericht vom Todfall des Nikodemus Frischlin” in der ZEIT 1977
http://www.zeit.de/1977/35/kurzer-bericht-vom-todfall-des-nikodemus-frischlin/komplettansicht
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118693719
1591
Andreas Eyb war 1574 bis 1590 evangelischer Abt in Anhausen, wurde von Friedrich I. abgesetzt und 1591 auf Hohenurach inhaftiert, wo er am 2. August 1597 starb.
Harald Drös/Gerhard Fritz: Die Inschriften des Rems-Murr-Kreises (1994), S. 120f. Nr. 222
Wilhelm Glässner: Waiblingen in Chroniken des 16. Jahrhunderts (1978), S. 41 (“zu Urach im ewigen Gefängnis”), 97, 115
[1590 wurde für den Abt von Anhausen, der sich "wegen grober Unsittlichkeit" in Untersuchung befand, ein Gemach auf Burg Württemberg vorbereitet:
http://books.google.de/books?id=K-w5AAAAcAAJ&pg=PA471
Pfeilsticker 2 § 3292. Siehe auch die Kommentare.]
1597
Burkhard von Berlichingen (gest. 1623), Obervogt zu Waiblingen und Cannstatt, wurde am 14. Juli 1597 aufgrund finanzieller Unregelmäßigkeiten ins Gefängnis (Tübingen, Stuttgart, Hohenurach) geworfen und aufgrund kaiserlicher Intervention am 24. September 1599 freigelassen.
Bernhardt: Zentralbehörden 1, S. 155
Harald Drös: Die Inschriften des Landkreises Göppingen, Wiesbaden 1997, S. 273
Sattler
http://hdl.handle.net/2027/nnc1.0036699039?urlappend=%3Bseq=226
Hinweis auf RKG-Akten über Botendienste für Berlichingen auf Hohenurach
https://www.google.de/search?q=burkhard%20berlichingen%20hohenurach&&tbm=bks
[siehe jetzt unten zu 1608]
GND: http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=136185827
1608
Am 29. Januar 1608 starb Herzog Friedrich I. Schon am nächsten Tag wurden Magdalena Möringer, der man Kuppelei vorwarf, und weitere Frauen verhaftet. Acht Tage später kam Möringer auf Hohenurach, wo sie bis zur Freilassung gegen Urfehde am 5. September 1614 verblieb.
Ruth Blank: Magdalena Möringer. Eine Gefangene auf der Festung Hohenurach, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 65 (2006), S. 49-95
Auf Hohenurach lagen drei weitere Frauen, die verhaftet worden waren (Blank S. 59). Eine Aufzählung der in Urach liegenden Frauen: Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 48b Bü 4 (9.12.1608), so Blank S. 55 Anm. 33
[Die Akte im Online-Findmittel:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1294353
Die mir in Kopie vorliegende Aufzählung gehört nach freundlicher Mitteilung von Peter Rückert zu einem Schreiben vom 9. Dezember 1608. Es ist die Rede von Verhafteten auf Hohenurach und Albeck. Genannt werden: Sabina Scheyhing, deren Haft auf Hohenurach anderweitig bezeugt ist (siehe unten), Anna Maria, Ehefrau des Trabanten Hans Jakob Stählin im Harnischhaus (Stuttgarter Zeughaus?), Dorothea, Christoph Lindners gewesenen Lichtkämmerers Ehefrau auf (Hohen-)Tübingen und die Möringerin.
Zu allen diesen Personen gibt es biographische Informationen in:
Ruth Blank, Margaretha Matthiä, Ursula Dorothea Linder, Sabina Scheyhing. Drei Kupplerinnen in Diensten Herzog Friedrichs v. Württemberg, in: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde 29 (2011), S. 63-74.
Für Stählin und Lindner sehe ich im Augenblick keinen Beleg bezüglich der Unterbringung auf Hohenurach, sie könnten auch auf Albeck inhaftiert gewesen sein.
Nicht nur dem Burghauptmann Schweitzer - siehe unten - und seinem Vorgänger Urban Stierle/Stierlin (vgl. Blank 2006 S. 72) wurde Unterstützung der Möringerin vorgeworfen, sondern auch dessen Sohn Hans Ludwig Stierle, später Hauptmann der Stadt Ulm. Dieser soll auch Botendienste für den inhaftierten Burkhard von Berlichingen geleistet haben, was er bestritt. RKG-Akten von 1617/18: Alexander Brunotte/Raimund J. Weber: Akten des Reichskammergerichts im Hauptstaatsarchiv Stuttgart S-T, Stuttgart 2005, S. 371f. Nr. 4130.
Ursula Stierlin, die Tochter des Burghauptmanns Urban Stierle, diente als eine Art Magd der Magdalena Möringer und trug für sie
Briefe und Botenlohn aus der Festung (Blank 2006 S. 72).
Zum weiteren Kontext des "Großreinemachens" nach dem Tod des Herzogs siehe auch die Hinweise in den Württ. Landtagsakten:
http://hdl.handle.net/2027/inu.39000000527353?urlappend=%3Bseq=78 US
Dort wird verwiesen auf Spittlers Werke 12, S. 290
http://hdl.handle.net/2027/wu.89094327889?urlappend=%3Bseq=306
und Georg Henghers Chronik, Stuttgart WLB, Cod. hist. fol. 320, S. 309.]
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1012773566
1608
Sabina Sauter, Ehefrau des Hausschneiders auf Schloss Hellenstein in Heidenheim Ludwig Scheyhing, wurde aus den gleichen Gründen wie die Möringerin verhaftet, blieb allerdings nur zehn Monate auf der Festung (bis zum 17. Februar 1609), zeitweilig (ab Juni 1608) in einem Gemach mit der Möringerin, da diese suizidgefährdet war.
Blank 2006 S. 55 Anm. 35, 64, 72
[Auch ihr Mann Ludwig Scheyhing wurde nach seiner Entlassung auf den Hohenurach verbracht. RKG-Klage (1610/30) dazu: Brunotte/Weber S-T, S. 117f. Nr. 3794
http://books.google.de/books?id=5VYrAQAAIAAJ&q=urfehde+1609+schindelin
Siehe ausführlich zu Sabina: Blank 2011, insbesondere S. 66: Am 13. April 1608 nach Hohenurach verbracht.]
1610
Matthäus Enzlin, Geheimer Rat Herzog Friedrichs I. und dessen engster Vertrauter, hatte sich die Landstände zum Feind gemacht und wurde nach dem Tod des Herzogs 1608 verhaftet. 1609 kam er auf den Hohenneuffen, 1610 nach Hohenurach. Er wurde vor allem aufgrund des Bruchs seiner Urfehde zum Tode verurteilt und am 22. November 1613 auf dem Uracher Marktplatz hingerichtet.
Oliver Auge: Holzinger, Enzlin, Oppenheimer. Günstlingsfälle am spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hof der Württemberger, in: Der Fall des Günstlings (2004), S. 365-399, hier S. 393 (zu Enzlins Verhandlungen)
Ronald G. Asch: Der Sturz des Favoriten. Der Fall Matthäus Enzlins und die politische Kultur des deutschen Territorialstaates an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 57 (1998), S. 37-63
Asch 1999 (Auszüge)
http://books.google.de/books?id=X_m0duZWftcC&pg=PA96
Bernhardt: Zentralbehörden 1, S. 265-270
Ermittlungen und Maßnahmen gegen Enzlin und das Wachpersonal auf Hohenurach
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1213966
Siehe auch
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1213965
Pfaff: Plutarch 1830
http://books.google.de/books?id=LlsKAAAAIAAJ&pg=PA11
WJbb. 1828
http://books.google.de/books?id=wgYAAAAAMAAJ&pg=PA189
Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon
http://books.google.de/books?id=jTpjQyaqNY4C&pg=PA139
Haftumstände in RKG-Akten
http://books.google.de/books?id=P5lnAAAAMAAJ&q=haftumstände+hohenurach
[= Brunotte/Weber E-G (1995), S. 141f. Nr. 925f. zu 1613/14. Vgl. auch Dieselben H (1999), S. 252 Nr. 1875 zu Enzlins Schwiegersohn Imhof.]
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119663805
[1610
Aus dem Bericht des Leonberger Obervogts Burkhard Stickel vom 21. Mai 1610: Enzlin "uf Hohenurach verführt ins Berlingers Losament" - wer war Berlinger? Burkhard von Berlichingen?
Die "Frau von Treffen" könnte auf Wittlingen oder auf Hohenurach "ins Früschlins Losament" gelegt werden.
Wer war die Frau von Treffen?
Hugo Gmelin: Über Burkhard Stickel und dessen Kriegsfeldordnung vom Jahr 1607. In: Württembergische Vierteljahrshefte 12 (1889), S. 4-10, hier S. 8
http://books.google.de/books?id=8SI8AAAAMAAJ&pg=PA8 US ]
1613
Der Hohenuracher Burghauptmann Hans Schweitzer, dem man die Begünstigung der Möringerin und Enzlins vorwarf, wurde im Frühjahr 1613 auf der zuvor von ihm geleiteten Festung gefangen gehalten. Schweitzer und der Guardiknecht Michael Ruthard wurden am 5. Juli 1613 auf dem Uracher Marktplatz enthauptet.
Blank 2006 S. 78.
[Maurer 1975, S. 6
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2013/2151
Württ. Jbb, 1824
http://books.google.de/books?id=U0ScLKH4YSkC&pg=PA161 ]
1630
“Welchermassen Dr. Wilhelm Bidembach, Professor zu Tübingen, wegen eines in der Frankfurter Zeitung eingerückten Passus von einer Untreue der Professoren zu Tübingen in Stellung eines Bedenkens wegen Restitution der Klöster an die Katholischen und seiner ausgestoßenen bedrohlichen Reden verdächtig, darüber ex Senatu removiert und nach Hohenurach gefänglich gesetzt worden”
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-780589
[Bernhard Zaschka: Die Lehrstühle der Universität Tübingen im Dreißigjährigen Krieg, Tübingen 1993, S. 96
"... helfen zu graben den Brunnen des Lebens", Tübingen 1977, S. 100f.: verhaftet 25.1.1630, nach dem kaiserlichen Mandat 12.3.1630 an die Universität Tübingen dauerte es aber noch mehr als vier Wochen.
Bernhardt: Zentralbehörden 1, S. 170f. mit falschen Angaben zur Gefangenschaft]
Siehe auch
Volker Schäfer: Die Universität Tübingen zur Zeit Schickards, in: Zum 400. Geburtstag von Wilhelm Schickard, hg. von Friedrich Seck, Sigmaringen 1995, S. 9-26, hier S. 11
http://books.google.de/books?id=xcNiR4i07OwC&pg=PA11
Günter:Restitutionsedikt 1901
http://archive.org/stream/dasrestitutions00gngoog#page/n78/mode/2up
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1014358329
(1648)
Nein! “Prophet” Hans Keyl aus Gerlingen wurde 1648 nicht auf Hohenurach, sondern auf dem Hohenneuffen gefangen gehalten! So aber irrtümlich Sabine Holtz: Theologie und Alltag (1993), S. 298
http://books.google.de/books?id=qqr7wUqhe9QC&pg=PA298 (Auszug)
Siehe die angegebene Quelle (Dreher, in: BWKG 1904, S. 48)
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_2_0008&DMDID=DMDLOG_0006&LOGID=LOG_0010&PHYSID=PHYS_0040#navi
http://books.google.de/books?id=AzY2AQAAMAAJ&pg=PA48 US
Ebenso Norbert Haag, in: ZWLG 48 (1989), S. 128; David Warren Sabean: Das zweischneidige Schwert (1986), S. 103
1660
Kapitän Wagaw
Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 202 Bü 2342
1681
Der ehemalige Markgröninger Schullehrer Magister Johann Georg Hingher wurde wegen seiner Geisteskrankheit (“ob delirium”) ab 1681 auf Hohenurach, später auf Hohenneuffen untergebracht. Dort blieb er über 30 Jahre. Er starb 1715 auf Hohenneuffen.
Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 284/99 Bü 183 (Akten über seine Versorgung).
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1280347 (mit falscher Namensform)
http://forum.ahnenforschung.net/archive/index.php/t-47930.html (* 1645 in Stockholm)
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22eindringliche+Ermahnung+mit+auf+den+Weg+geben+lassen%2C+sich+**%22 (zur Tätigkeit in Markgröningen)
[Pfeilsticker 2 § 3345]
[ https://www.wkgo.de/personen/suchedetail?sw=gnd:GNDPFB3494 Hengher]
1729
Der Gardetrompeter Heinrich Dünger wurde gemäß Dekret Ludwigsburg 31. Januar 1729 auf ein halbes Jahr Jahr als Gefangener dem Kommandanten Krumholtz auf Hohenurach übergeben. Am 3. Februar 1729 wurde er völlig pardonniert unter der Bedingung, dass er ständig in Diensten bliebe.
Walther Pfeilsticker: Neues Württembergisches Dienerbuch, Bd. 1, Stuttgart 1957, § 305
https://www.google.de/search?q=pfeilsticker%20ludwigsburg%20hohenurach&tbm=bks
1731
In der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1731 wurde Christina Wilhelmina Reichsgräfin von Würben und Freudental geborene von Grävenitz (gest. 1744), Mätresse von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg und als “Landverderberin” geschmäht, auf ihrem Gut Freudental verhaftet und nach Urach gebracht, wo sie auch auf Hohenurach gefangen lag. Sie kam im Frühjahr 1733 wieder frei.
Sybille Osswald-Bargende: Die Mätresse, der Fürst und die Macht. Christina Wilhelmina von Grävenitz und die höfische Gesellschaft, Frankfurt am Main 2000, S. 182
http://books.google.de/books?id=e2SsLKwJ6JgC&pg=PA182
Paul Sauer 2008
http://www.libreka.de/9783874077989/216
Gratianus 1831
http://books.google.de/books?id=vGgAAAAAcAAJ&pg=PA388
Hänle 1847
http://books.google.de/books?id=E1AAAAAAcAAJ&pg=PA15
Steiff-Mehring S. 615
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:De_Lieder_Spr%C3%BCche_W%C3%BCrttembergs_317.jpg
Süskind 1856
http://books.google.de/books?id=Y-tUAAAAcAAJ&pg=PA48 auch Referendarius Pfeil und Regierungsrat Vollmann auf Hohenurach genannt
Siehe dazu Osswald-Bargende: Ein Teil der Graevenitz-Partei "fand sich - wie Oberhofmarschall Friedrich Wilhelm von Grävenitz d.J., die Regierungsräte Scheid und Vollmann oder Kirchenratsdirektor von Pfeil - im Dezember 1733 nach der Regierungsübernahme Herzog Carl Alexanders auf den Festungen Hohenasperg, Hohenneuffen und Hohenurach wieder" (S. 76).
http://books.google.de/books?id=e2SsLKwJ6JgC&pg=PA76
Steiff-Mehring S. 640: Hohenurach genannt
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:De_Lieder_Spr%C3%BCche_W%C3%BCrttembergs_330.jpg (Vollmann kam auf den Hohenasperg)
[Liste der Verhafteten vom Dezember 1733 bei Spittler:
http://books.google.de/books?id=AphJAAAAYAAJ&pg=PA414
Zeitungsmeldung über Entlassung 1735:
http://books.google.de/books?id=5iEoAAAAYAAJ&pg=PA89
Geheimer Kabinettssekretär Karl Ludwig Vollmann: Pfeilsticker 1 § 1216. Untersuchungsakten zu ihm:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1275438
Regierungsrat Johann Friedrich Scheid: Pfeilsticker 1 § 1229. Akten:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1275441
Konsistorialdirektor Joachim Friedrich Pfeil: Pfeilsticker 1 § 1709: Gefangener auf Hohentwiel. Akten:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1275437]
GND Grävenitz http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118696955
1733
Zwei berühmte herzogliche Baumeister, Donato Giuseppe Frisoni und Paolo Retti, wurden sofort nach dem Tod Herzog Eberhard Ludwigs (Oktober 1733) festgenommen und zunächst nach Hohenurach, dann nach Hohenneuffen gebracht. Am 6. September 1735 entlassen, wurden sie noch im gleichen Monat wieder in Dienst genommen. [Wenige Monate später starb Frisoni am 29. 11.1735.]
Werner Fleischhauer: Barock im Herzogtum Württemberg, Stuttgart 1958, S. 232. [Ebd.: "Man warf ihnen vor, herzogliche Gelder veruntreut, sich betrügerisch bereichert und große Kapitalien bei einem oberschwäbischen Prälaten und beim Schwäbischen Kreis stehen zu haben."]
http://books.google.de/books?id=i9PqAAAAMAAJ&q=verhaftet+hohenurach
Siehe auch
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=hohenurach+frisoni+retti+ludwigsburg
GND Frisoni http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119045001
GND Retti http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=136232124
1736
Von November bis Dezember 1736 wurden der pietistische Pfarrer Johann Jakob Rues von Dürrmenz, der viele seiner Gemeinde vom Abendmahl ausgeschlossen hatte, und neun Bürger aus Dürrmenz auf der Festung gefangen gehalten. Die neun Bürger mussten Ziegel den Berg hinauftragen.
Friedrich Fritz: Johann Jakob Rues (1681-1745), ein pietistischer Seelsorger und seine Schicksale unter Herzog Karl Alexander, in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 28 (1924), S. 130-143, hier S. 139
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_2_0028&DMDID=DMDLOG_0012&LOGID=LOG_0016&PHYSID=PHYS_0136#navi
Martin Brecht 1995
http://books.google.de/books?id=m-rxK5nsNVAC&pg=PA241
Siehe auch
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=hohen+urach+rues+d%C3%BCrrmenz
1765
Damals weigerten sich zahlreiche Balinger Bürger, ihre Steuerzettel in Empfang zu nehmen. Am Karfreitag wurde ein Dragonerregiment nach Balingen gelegt, viele Bürger kamen in Arrest, vier wurden auf den Hohenurach gebracht.
Wilhelm Wik: Balinger Bürger als Gefangene auf dem Hohen-Urach, in: Heimatkundliche Blätter für den Kreis Balingen 5 (1958), S. 244. Online:
http://www.heimatkundliche-vereinigung.de/download/HKB-pdf/Heimatkundliche%20Blaetter%2005_1958%20S%20193%20-%20244.pdf
Nachtrag: Preprint meines Aufsatzes "Hohenurach und seine Gefangenen"
http://academia.edu/4033911/Hohenurach_und_seine_Gefangenen_-_PREPRINT
#forschung
Archivversion: http://www.webcitation.org/6HsExuVPj
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4772
http://poynder.blogspot.de/2013/06/open-access-springer-tightens-rules-on.html
Das Mantra der Harnadianer, dass mit grünem OA der Übergang zu goldenem OA erzwungen werden kann, ist für mich schon lange unplausibel.
http://archiv.twoday.net/stories/285824796/
In den 1960er Jahren hatten die verantwortungslosen Verantwortlichen den größten Teil der rechtswissenschaftlichen Drucke nach Kanada verkauft:
http://archiv.twoday.net/stories/3389005/
" Autoren könnten ihre Rechte freiwillig an die DPLA abgeben. Das klingt jetzt vielleicht naiv. Warum sollten Autoren so etwas tun? Ich glaube die Antwort ist ziemlich überzeugend. Die meisten Bücher lassen sich nämlich nur in den ersten Monaten beziehungsweise Jahren nach ihrem Erscheinen verkaufen. Das kommerzielle Leben eines Buches ist sehr kurz."
Kennt der Staatsanwalt das Bundesarchivgesetz nicht, das in jedem Fall einem datenschutzrechtlichen Vernichtungsgebot vorgeht?
Zum Thema Verwahrungsbruch:
http://archiv.twoday.net/search?q=verwahrungsbruch
http://hdl.library.upenn.edu/1017/d/medren/4295748
#fnzhss
Zurecht behauptet Rainer Pohlen: "Die Veröffentlichung des Beschlusses des Landgerichts Augsburg vom 28.08.2012 – 9 Qs 447/12 – auf strafblog.de erfüllt nicht den Tatbestand des § 353d Nr. 3 StGB oder ist jedenfalls gem. § 34 StGB gerechtfertigt."
Siehe auch zum Fall Mollath:
http://strafblog.de/2013/06/24/mag-die-staatsanwaltschaft-augsburg-engagierte-strafverteidiger-nicht/
http://bibliothekarisch.de/blog/2013/06/26/e-book-store-von-libreka-vor-dem-aus/
Im Rechtsstreit um die Mails von Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) sieht sich das Landesarchiv Baden-Württemberg schon jetzt als Gewinner. Gegenüber der Stuttgarter Zeitung begrüßte es der Präsident der Behörde, Professor Robert Kretzschmar, dass mit dem Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe „das Wissen um die Aufgaben und Funktionen des Landesarchivs und die Sensibilität im Umgang mit Daten verstärkt werden“. Zugleich zeigte sich Kretzschmar bereit, die Mailkorrespondenz „sehr zeitnah zu übernehmen, zu bewerten und dauerhaft zu sichern“. Man erwarte eine Kontaktaufnahme durch das Staatsministerium, sobald der Streit zwischen Mappus und der grün-roten Landesregierung rechtskräftig geklärt sei.
Siehe
http://archiv.twoday.net/search?q=mappus
Der VdA hatte am 29. Juni 2012 bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige wegen Verwahrungsbruch (§ 133 StGB) erstattet. Laut Staatsanwaltschaft Köln wurde nun das Verfahren eingestellt, da „ein die Aufnahme staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen berechtigender Anfangsverdacht eines strafrechtlich relevanten Handelns des ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz […] oder Dritter nicht gegeben ist.“
Der VdA prüft derzeit, gegen den Verzicht auf ein Strafverfahren Beschwerde einzureichen. Siehe auch aktuellen Beitrag des WDR „Vernichtung von NSU-Akten bleibt ohne Folgen“.
http://www.vda.archiv.net/aktuelles/meldung/234.html
Leider wurde mir die Begründung der Staatsanwaltschaft nicht zugänglich gemacht:
http://archiv.twoday.net/stories/434211667/#434212021
http://cluster.nettek.at/?post_type=document&p=1118
(Hinweis Mareike König, G+)
http://www.digizeitschriften.de/dms/toc/?PPN=PPN720885019
"Später kann jeder angemeldete Bibliotheksbenutzer der Landeskirchlichen Zentralbibliothek die BWKG mit einer moving wall von fünf Jahren bis zum aktuellen Jahrgang online benutzen." (Auskunft des Landeskirchl. Archivs). Ob die neuesten Jahrgänge dann auch für Vereinsmitglieder nutzbar sein werden?
Update: Ich erhielt heute eine Mail von Michael Bing aus dem Landeskirchlichen Archiv Stuttgart, der behauptete: "die Blätter für württembergische Kirchengeschichte sind bis ca. 1950 mittlerweile digitalisiert und online zugänglich". Beigegeben waren Links zu Aufsätzen von 1893, 1924 und 1929, nach denen ich gefragt hatte. Ich stellte auch fest, dass Scans der jüngsten aufgeführten Jahrgänge (wenngleich ohne Inhaltsverzeichnis) frei verfügbar waren. Daher formulierte ich obigen Eintrag. Nun wurde ich von einer Leserin darauf hingewiesen, dass die BWKG nur bis 1925 Open Access zur Verfügung stehen, zusätzlich ist auch der Jahrgang 1929 verfügbar.
Ich finde es superschäbig, dass der Verein für württembergische Kirchengeschichte, dem ich seit langem angehöre, seine Vereinszeitschrift nicht komplett Open Access zur Verfügung stellt.
Weiteres Update: Ich habe nichts zurückzunehmen, oder richtigzustellen. Die Entscheidung ist eine Entscheidung gegen Open Access, auch wenn die Möglichkeit bestehen wird, mit einem Benutzerausweis der Landeskirchlichen Zentralbibliothek die Jahrgänge bis zur moving wall elektronisch einzusehen. Selbstverständlich schadet diese Voraussetzung der Wissenschaft, zumal der durchschnittliche DigiZeitschriftenbenutzer ohnehin nichts von dieser Möglichkeit weiß. Persönliche Benutzer der Zentralbibliothek werden in der Regel auch die happigen Benutzungsgebühren der Württembergischen Landesbibliothek zahlen, und dort gibt es den DigiZeitschriftenzugriff von Zuhause ebenfalls. Alle anderen, die keinen Zugriff auf DigiZeitschriften haben, schauen bei einem spontanen Nutzungsbedürfnis in die Röhre.
ist nun bei Clio online erfasst:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/websites/id=487
http://www.clio-online.de/site/lang__de/ItemID__27072/mid__10311/67/default.aspx
Leider keine Faksimiles!
Gilt auch für
http://www.ddr-im-blick.de/
"Reflecting the deep malaise amongst historians, archivists, journalists and other social groups on the indefinite closure of, and unwarranted denial of access to, historical documents of the Ministry of Foreign Affairs and Cooperation and the Ministry of Defense of Spain, H-SPAIN requests the competent authorities the immediate reopening of all such archives and to ensure their accessibility for all researchers as soon as possible."
http://archive20.hypotheses.org/693
Update: Teil 2
http://archive20.hypotheses.org/699
Leider steht da nicht, wieviele Drucke bisher digitalisiert bzw. ins Netz gestellt wurden und welchen Anteil an der geschätzten Gesamtzahl der Titel die im VD 18 erfassten haben.
Laut http://vd18.de/ sind 103.586 Drucke online verfügbar. Nach http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/2435/24_BIS03-09_Druck.pdf schätzte man 2009 etwa 600.000 Titel. Demnach liegt die Quote bei etwa 17 %.
Der Walmdachvilla in der Kolbergerstraße 5 von 1923 am Eingang zum Münchner Herzogpark wurde im Januar 2013 überraschend die bisherige Denkmaleigenschaft aberkannt - nach Begutachtung des Landesamts für Denkmalpflege auf Antrag einer Investorenfirma, mit fragwürdiger Begründung. Die Villa ist ein typisches Beispiel für die frühe Bebauung der Gartenstadt Herzogpark und prägt gemeinsam mit den benachbarten Denkmälern dieses Münchner Viertel in seinem Kernbereich. Jetzt drohen Abbruch und Nachverdichtung durch Neubebauung mit einem Wohnblock (15 Luxus-Eigentumswohungen). Bedroht ist damit der alte Baumbestand auf einem großzügigen Gartengrundstück, wertvoller Lebensraum für Singvögel und Kleintiere. Abriss und Neubau würden der städtebaulichen Gesamtwirkung der umliegenden Straßenzüge einen nicht wieder gut zu machenden Schaden zufügen.
Siehe auch
http://www.kulturgutherzogpark.de/
Erfreulich ist, dass die G8-Staaten nicht nur dem offenen Zugang zu wissenschaftliche Artikeln hervorheben, sondern auch die Bedeutung des Zugangs zu Forschungsdaten betonen. Angelehnt an den Open-Science-Report der Royal Society stellen die Wissenschaftsminister fest: „Open scientific research data should be easily discoverable, accessible, assessable, intelligible, useable, and wherever possible interoperable to specific quality standards.“ In der ebenfalls verabschiedeten „G8 Open Data Charter and Technical Annex“ werden auch Daten aus Wissenschaft und Forschung ausdrücklich zur Nachnutzung empfohlen. "
Aus dem Helmholtz-Open-Access-Newsletter
http://oa.helmholtz.de/index.php?id=339
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/
"[D]as auch aufgrund Ihrer o. a. Strafanzeige [Anm.: v. 2. Juli 2012] eingeleitete Verfahren habe ich nach Durchführung umfänglicher Vorermittlungen als eingestellt ablegen müssen, da ein die Aufnahme staatsanwaltlicher Ermittlungen berechtigender Anfangsverdacht eines strafrechtlichen relevanten Handelns des ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (im Folgenden BfV) oder Dritter nicht gegeben ist. Insbesondere konnten keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für die Annahme gewonnen werden, die die Verwirklichung der Straftaten der Strafvereitlung gemäß § 258 StGB, der Urkundenunterdrückung gemäß § 274 StGB oder des Verwahrungsbruches gemäß § 133 StGB nahelegten. ....."
http://derstandard.at/1371169859668/Mit-Geisterforschung-zum-Doktortitel-Esoterik-an-der-Wiener-Universitaet
(Danke an MR)
Der Freiburger Jurist Jakob Mennel († ca. 1524) war der wichtigste Mitarbeiter des "genealogischen Sonderforschungsbereichs" König Maximilians I. Eine von mir angelegte neue Autorenseite in Wikisource stellt die handschriftliche und gedruckte Überlieferung seiner Werke vor und weist Digitalisate nach.
Update: http://archiv.twoday.net/stories/434212716/
In fact, we frequently digitize materials for scholars in Europe, particularly music scores. We do have a limit per month per requestor, and how long it takes is dependent on what other projects are being worked on, vacations, etc. We can only digitize materials in the Public Domain and in OUR (University of Michigan Library) collection. If something is a rare book or manuscript or something else from one of the special collections on campus, whether we can digitize it is predicated by their approval (and mine).
It can take anywhere from a week to 4 or more weeks.
I have not seen any other programs like this, but then I am not generally searching for them either. :}
The University has plans to digitize the majority of the materials in its collections. This is why we can agree to not charge for the service, we are going to digitize it anyway, its just a question of when it gets in the queue. A patron request moves an volume up to the front of the line.
See also
http://archiv.twoday.net/stories/434207182/
Update:
http://www.juniusinstitute.org/blog/ask-and-it-shall-be-given/
http://redaktionsblog.hypotheses.org/1385
Lizenz:
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
von Klaus Graf und Mareike König
Im Druck erschienen ist vor kurzem: Klaus Graf/Mareike König: Forschungsnotizbücher im Netz. Weblogs in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. In: WerkstattGeschichte 21 (2012), Heft 61, S. 76-87. Die Verlagsfassung ist erfreulicherweise als PDF einsehbar, was wir als Verfechter von “Open Access” sehr begrüßen. Worum es in unserem Beitrag geht, mag folgendes Zitat zeigen
“Der Beitrag versteht sich als Einstieg in den bisweilen unübersichtlichen Informationsraum der Weblogs in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. Zunächst werden Merkmale wissenschaftlicher Blogs mit Blick auf die deutschsprachige Geschichtsblogosphäre analysiert sowie die wesentlichen Funktionen von wissenschaftlichen Weblogs vorgestellt. Dabei geht es auch darum, was dieses Medium für die Wissenschaft attraktiv macht oder machen könnte, und wo seine Grenzen liegen. Anschließend werden die unserer subjektiven Meinung nach relevantesten deutschsprachigen wissenschaftlichen Geschichtsblogs vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Weblogs, die sich an ein wissenschaftliches Publikum wenden. Abschließend werden Fragen rund um Erfolg und Misserfolg dieser Form der wissenschaftlichen Kommunikation thematisiert.”
Wir wollen den Beitrag hier nicht wiederholen, sondern ein Postskript zu seiner Publikationsgeschichte und den Entwicklungen in der Geschichts-Blogosphäre bieten, die sich seit der Drucklegung ergeben haben.Publikationsgeschichte
Am 9. Dezember 2011 veröffentlichten wir einen Beitrag im Redaktionsblog zu deutschsprachigen Geschichtsblogs: http://redaktionsblog.hypotheses.org/40. Darin stellten wir die aus unserer subjektiven Sicht wichtigsten neun deutschsprachigen Geschichtsblogs in alphabetischer Reihenfolge in kleinen Kurzporträts vor. Im Anhang publizierten wir eine Blogroll mit weiteren Wissenschaftsblogs zu historischen Themen. Der Beitrag wurde von der Leserschaft als sehr nützlich empfunden, wie aus den insgesamt 22 Kommentaren hervorgeht. Fehlende Blogs wurden uns in den Kommentaren gemeldet, Wenke Bönisch veröffentlichte in der Folge eine Liste der Geschichtsblogs im deutschsprachigen Raum, in die man sich selbst eintragen kann.
Am 13. Dezember fragte uns Eckart Schörle per Mail, ob wir basierend auf unserem Blogartikel einen Beitrag für WerkstattGeschichte über deutschsprachige Geschichtsblogs schreiben wollten, was wir am 14. Dezember 2011 zusagten. Vorgabe war dabei, die Geschichtsblogs nicht alphabetisch vorzustellen, sondern thematisch bzw. methodisch geordnet und weitere Ergänzungen zum Wissenschaftsbloggen allgemein zu schreiben (Definition von Blogs, warum bloggen?). Am 30. Mai 2012 übersandten wir den Beitrag. Am 22. Juni kamen umfangreiche Anregungen aufgrund der Diskussion in der Redaktion und wir wurden um Ergänzungen gebeten. Am 23. Juli und 10. September 2012 gingen Überarbeitungen an die Redaktion ab. Am 13. März 2013 kamen die Fahnen, die wir umgehend absegneten. Mitte Mai 2013 war dann das gedruckte Heft bei Klaus Graf in der Post, einige Tage später auch bei Mareike König in Paris, d.h. von der Abgabe des Artikels bis zu seinem Erscheinen verging fast ein Jahr.
Gemessen an anderen gedruckten Veröffentlichungen mag das eine vergleichsweise rasche Publikation sein. Aber angesichts des deutlich höheren Tempos der digitalen Kultur und in Anbetracht des Themas “Blogs” kam uns die Veröffentlichungsfrist gefühlt lange vor. Durch die Rückmeldungen der Redaktion konnten wir den Aufsatz etwas verbessern bzw. wir haben nach den Wünschen der Reviewer einige Punkte ergänzt und erweitert, die in der ursprünglichen Fassung nicht vorhanden waren. Wiegen diese Verbesserungen die lange Wartezeit auf? Die Frage ist schwierig zu beantworten. Wir sollten beispielsweise ergänzen, welche Vorteile Blogs gegenüber Mailinglisten (beispielsweise H-SOZ-U-KULT) haben - (eine Steilvorlage für Klaus Graf, über die er sich heute noch freut, MK). Letztlich hat uns die Redaktion dazu gebracht, einen Beitrag für Blog-Laien zu schreiben, und das ist gut so. Denn unser Ziel war es, einen Beitrag über Geschichtsblogs in einer gedruckten Zeitschrift veröffentlichen zu können, um somit ein Publikum zu erreichen, das sich ansonsten nicht mit der Materie beschäftigt. Andererseits ist die Blogszene deutlich in Bewegung, so dass die Vorstellung und das Herausheben von bestimmten Blogs schon wenige Wochen später überholt sein kann, geschweige denn in einem Jahr. Auch darum haben wir uns für ein “PS” zum Beitrag entschieden.Viele neue Blogs
Denn während unser Beitrag zwölf Monate durch Begutachtungs- und Satzverfahren lief, blieb die Zeit für die deutschsprachigen Geschichtsblogs natürlich nicht stehen. Das Thema Soziale Medien im Allgemeinen und Wissenschaftsblogs im Besonderen erfährt weiterhin große Aufmerksamkeit, wovon beispielsweise die Tagung im Januar 2013 “Rezensieren, Kommentieren, Bloggen” zeugt, die vom gleichnamigen Blog. begleitet wurde, das nun auch nach der Tagung weitergeführt wird.
Im März 2012 war mit der Eröffnung des deutschsprachigen Blogportals für die Geisteswissenschaften eine zentrale Infrastruktur geschaffen worden, die mittlerweile zahlreiche neue Geschichtsblogs enthält, Tendenz steigend. Von den Mitte Juni 2013 bei de.hypotheses.org angemeldeten gut 100 Blogs hat bei großzügiger Zählung nur etwa ein Viertel keinen historischen Schwerpunkt.
Erfreulich ist auch, dass die Blogs eine stetig wachsende Leserschaft finden: durchschnittlich 30.000 unique user besuchen monatlich die Blogs von de.hypotheses.org. Im ersten Jahr publizierten die Bloggenden auf der deutschsprachigen Seite insgesamt 941 Beiträge und schalteten 975 Kommentare dazu frei. Damit wird, statistisch gesehen, auf der deutschen Seite mehr diskutiert als bei den französischen Blogs ((Mareike König, Anregungen aus der französischen Blogosphäre, in: Redaktionsblog, 10.3.2013, http://redaktionsblog.hypotheses.org/993.)).
Dissertations- und Forschungsblogs
Die meisten Neugründungen im Bereich der Geschichtsblogs sind thematisch eng geführte Dissertations- und Forschungsblogs, wie wir bereits in unserem Artikel in WerkstattGeschichte schreiben. Damit lässt sich eine weitere Diversifizierung der Blogosphäre feststellen ((Mareike König, Die Entdeckung der vernetzten Vielfalt: Geschichtsblogs auf der internationalen Plattform hypotheses.org, in: historyblogosphere, hg. von Peter Haber und Eva Pfanzelter, http://historyblogosphere.oldenbourg-verlag.de/open-peer-review/m-koenig/)). Neben den im Beitrag erwähnten Blogs gehören dazu beispielsweise das dissertationsbegleitende Blog Quadrivium, Wissenskulturen im Reich im 12. Jahrhundert, das Blog zu einer Habilitation zum Thema Schwedens Beziehungen zu Kaiser und Reich 1648-1721, das Blog zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, das Blog ArchitecturalDrawings aus der Kunstgeschichte (Frühe Neuzeit) , Astrologie in der Frühen Neuzeit, das Blog Rheinischer Adel, ein Blog über westliche Chinabilder zwischen 1700 und 1869, Mind the gap(s), das Blog Übergangsgesellschaften - Ländliche Politik in der europäischen Moderne, ziemlichkonservativ, ein Blog über den Vergleich der CDU mit der britischen Conservative Party in den 1970er Jahren sowie ein Blog über Prostitution im 20. Jahrhundert.
Im Beitrag haben wir über thematisch enge Dissertations- und Forschungsblogs geschrieben:“Diese Blogs sind per se am wenigsten sichtbar, weil sie häufig nur einem kleinen Leserkreis bekannt sind. Dissertationsblogs können daher am meisten von der Zugehörigkeit zu einem Portal profitieren. Sie sind stark forschungszentriert, konzentrieren sich auf ein eng begrenztes Thema und entsprechen dem Wunsch der Promovierenden nach stärkerer Vernetzung und Austausch. Bedauerlicherweise besteht teilweise Unsicherheit darüber, ob Promovierende generell über ihr Thema bloggen dürfen, schließen doch manche Promotionsordnungen jegliche Veröffentlichung über das bearbeitete Thema vor Annahme der Dissertation aus.”
Hier herrscht weiterhin Klärungs- und ggf. Anpassungsbedarf und wir erhalten nach wie vor per Mail Anfragen von Promovierenden, die gerne bloggen würden, sich aber nicht trauen.Thematische Gemeinschaftsblogs
Die zweite große Gruppe an Neugründungen sind thematische Gemeinschaftsblogs. Besonders erfolgreich vernetzt und neuer Stern am Bloghimmel ist das Blog Ordensgeschichte, initiiert von Maria Rottler, Mitglied der Redaktion von de.hypotheses.org. Am Blog beteiligt sind mittlerweile über 90 Autoren aus unterschiedlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen, und viele von ihnen betreten Blog-#Neuland. Vorbildlich sind die monatlichen Rezensionsdigests (auf Anregung des Frühneuzeitblogs der RWTH Aachen), eine Rubrik “Das posten die anderen” und eine über “Geschichte von Orden und Klöstern #Open Access”, der Einsatz von Sozialen Medien (das Blog hat eine eigene Facebookseite, einen Twitteraccount, eine Seite bei Google+, bei Academia.edu und sogar ein Blog bei Tumblr!) sowie ganz neu eine Gemeinschaftsbibliographie bei Zotero.
Als weitere thematische Gemeinschaftsblogs sind seit Mai letzten Jahres die Blogs Mittelalter, das 19. Jahrhundert in Perspektive, MusErMeKu über Ausstellungskonzepte und Erinnerungskultur , Scriptorum, ein Gemeinschaftsblog über mittelalterliche Bibliotheksbestände und ganz neu Heraldica Nova hinzugekommen.Immer mehr Forschungsprojekte dokumentieren ihre Arbeit in Blogs. Da diese öffentliche Sichtbarkeit ganz im Sinne der jeweiligen Geldgeber (und zudem kostenlos) ist, lassen sich in diesem Bereich zukünftig neue Blogs prognostizieren. Beispiele sind die Blogs des Projekts “Europa als Herausforderung” mit dem Teilprojekt Urbane Gewalträume, Achtundvierzig, ein Blog der Forschergruppe “Provisorische Zentralgewalt für Deutschland in der Revolution von 1848/49” sowie das Blog Studienstätte Protestantismus begleitend zum DFG-geförderten Projekt “„Ausbau der Forschungsbibliothek Gotha zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit“, vor kurzem zu de.hypotheses migriert.
Archiv- und Quellenblogs
Auch im Bereich der Archiv- und Quellenblogs gibt es Neuzugänge: Das Blog Archive 2.0, ursprünglich als Tagungsblog angelegt, wird zum Thema Social media im deutschsprachigen Archivwesen weitergeführt. Das Weblog Rheinischer Archivtag ist auch für die Jahresversammlung 2013 weitergeführt worden. Neu ist das deutschsprachige Blog des deutsch-französischen Projekts Grenzüberschreitendes Netzwerk digitaler Geschichtsquellen, dessen französische Variante ebenfalls bei hypotheses zu finden ist. Das Archiv der Erzdiözese Salzburg hat ein Blog eröffnet.
Bei den Quellenblogs ist Napoleon auf der Spur neu hinzugekommen, ein Blog über napoleonische Ära in den deutschen Landen. Ebenfalls noch ganz frisch am Start ist das Blog Aktenkunde eines Mitarbeiters des Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes, in dem es um die Aktenanalyse als Historische Hilfswissenschaft geht.Neben all diesen erfreulichen Neuzugängen zur deutschsprachigen Blogosphäre ist leider auch ein sehr trauriger Verlust zu vermelden: Der Schweizer Historiker Peter Haber, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von de.hypotheses.org und Mitbegründer des Blogs der ersten Stunde weblog.histnet ist Ende April 2013 nach langer Krankheit verstorben. Sein Freund und Kollege Jan Hodel hat ihm einen anrührenden Nachruf gewidmet.
Impact und Risiko
Wissenschaftsblogs können durchaus etwas bewegen, das hat die “Causa Stralsund” gezeigt: Durch den öffentlichen Wirbel, der nicht zuletzt in Archivalia entfacht wurde, sah sich die Stadt Stralsund gezwungen, ihre Entscheidung, den größten Teil der historischen Gymnasialbibliothek einem Antiquar zu verkaufen, rückgängig zu machen. (Siehe dazu auch den Kommentar von Michael Schmalenstroer und die Bemerkung von Bastian Gillner im Blog Archive 2.0. Ein bei hypotheses.org verankertes Weblog Kulturgut ging aus dem Skandal hervor und wird von einer kleinen Gruppe Interessierter, die auch die Facebookseite “Rettet die Stralsunder Archivbibliothek” betreut, getragen.
Doch nicht nur Positives ist nachzutragen. Aufgrund der Berichterstattung über die Affäre Schavan wurde Archivalia von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung abgemahnt: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1120. Vermutlich hat die Aufregung über die allgemein als überzogen empfundene Abmahnung dazu geführt, dass die FAZ bislang keine weiteren Schritte unternommen hat. Leider müssen Blogger immer auch leidige Rechtsfragen im Auge haben, die entsprechende Rubrik im Redaktionsblog - http://redaktionsblog.hypotheses.org/category/rechtsfragen - mit Hinweisen auf eine Artikelserie “Blog&Recht” in Archivalia soll dazu beitragen, dass Wissenschaftsbloggende ohne Furcht vor misslichen juristischen Konsequenzen ihrer Arbeit nachgehen können.
Fazit
Auch wenn man die Widerstände im akademischen Betrieb gegen Blogs nicht unterschätzen sollte (so verweigert die Herzog August Bibliothek Blogs Rezensionsexemplare ihrer Publikationen), so scheint uns doch die Akzeptanz von Blogs als Medium der Wissenschaftskommunikation im Berichtszeitraum deutlich gewachsen zu sein. Blogbeiträge haben eine Vielzahl spannender Themen aufgegriffen, und es gab auch einige Forschungsmiszellen mit veritablem wissenschaftlichen Apparat (ein Lob von Klaus Graf, und das will was heißen! MK). Blogs können gedruckte- und Online-Zeitschriften, aber auch Dissertations-/Habilitationsprojekte bzw. Monographien sinnvoll ergänzen. Nicht zuletzt unser eigenes Beispiel, bei dem aus einem Blogbeitrag ein Peer-Review-Artikel wurde, stimmt hoffnungsfroh.
Mitmachen!
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/2141
In einem noch nicht veröffentlichten Beitrag von Mareike König und mir für das Redaktionsblog von hypotheses.org wird zu lesen sein:
Die zweite große Gruppe an Neugründungen sind thematische Gemeinschaftsblogs. Besonders erfolgreich vernetzt und neuer Stern am Bloghimmel ist das Blog Ordensgeschichte, initiiert von Maria Rottler, Mitglied der Redaktion von de.hypotheses.org. Am Blog beteiligt sind mittlerweile über 80 Autoren aus unterschiedlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen, und viele von ihnen betreten Blog-#Neuland. Vorbildlich sind die monatlichen Rezensionsdigests (auf Anregung des Frühneuzeitblogs der RWTH Aachen), eine Rubrik “Das posten die anderen” und eine über “Geschichte von Orden und Klöstern #Open Access”, der Einsatz von Sozialen Medien (das Blog hat eine eigene Facebookseite, einen Twitteraccount, eine Seite bei Google+ und sogar ein Blog bei Tumblr!) sowie ganz neu eine Gemeinschaftsbibliographie bei Zotero.
Wenige Minuten später:
http://redaktionsblog.hypotheses.org/1385
"Archivalia hat schätzungsweise mehrere hundert Besucher pro Tag. Laut Google-Reader beziehen 374 Abonennten den RSS-Feed. Hinzu kommen 13, die nur die Rubrik Open Access, und 21, die nur die englischsprachigen Beiträge in der "English Corner" abonniert haben."
http://archiv.twoday.net/stories/29751181/
Kurz vor Torschluss des Google-Readers werfen wir also noch einen weiteren Blick auf die dortigen Abonnentenzahlen:
Feed-URL: http://archiv.twoday.net/index.rdf
Posts pro Woche: 40,6
Abonnenten: 501
Feed-URL: http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/index.rdf
Posts pro Woche: 3,3
Abonnenten: 15
Feed-URL: http://archiv.twoday.net/topics/English+Corner/index.rdf
Posts pro Woche: 1,2
Abonnenten: 27
Zusätzlich hat mich auch die Rubrik Archivrecht interessiert:
Feed-URL: http://archiv.twoday.net/topics/Archivrecht/index.rdf
Posts pro Woche: 2,6
Abonnenten: 7
Und Digitale Bibliotheken:
Feed-URL: http://archiv.twoday.net/topics/Digitale+Bibliotheken/index.rdf
Posts pro Woche: 2,1
Abonnenten: 8
2010 las Archivalia nur ein Drittel der Leser via RSS.
http://archiv.twoday.net/stories/11422523/
Angenommen, die RSS-Quote liegt inzwischen nicht über 50 %, was mir plausibel erscheint, so wird man davon ausgehen können, dass Archivalia im Schnitt regelmäßig von (knapp?) über 1000 LeserInnen gelesen wird. Hinzu kommen sicher täglich viele Besucher über Suchmaschinen.
Da ich keinen Zähler installiert habe, ist das natürlich nur eine grobe Schätzung. Aber man darf sicher behaupten, dass der Leserstamm von Archivalia inzwischen vierstellig ist.
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/relativ-einfach/zweifelhaftes/2013-06-23/ideenklau-galaktisch
Via Schmalenstroer.
http://www.ipetitions.com/petition/europas-kultur-auch-kuenftig-online-fuer-alle#sign_petition

Lemy heult auf:
Ich werde solche verletztenden [SIC] Texte nicht akzeptieren und meinen Blog, was ich schreibe und verlinke, nicht von dem oben genannten Blogger bestimmen lassen. Es gibt immer noch eine Informations- und Meinungsfreiheit. Etwas mehr Unterstützung hätte ich mir allerdings schon von meinen Lesern gewünscht, die mitunter die kritisierte Verlinkung genutzt haben.
Es geht um:
http://archiv.twoday.net/stories/434205230/
Lemy hat das mit der Meinungs- und Informationsfreiheit nicht ganz verstanden. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass man andere Blogger nicht kritisieren darf, wenn diesen die Kritik nicht gefällt. Wem gefällt schon Kritik?
Natürlich werde ich Lemys Blog auch weiterhin beobachten, weil es in einem RSS-Aggregator ist, den ich beziehe. Und wenn ich etwas zu kritisieren habe, werde ich das auch tun, denn die Devise "Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann bitte künftig einfach wegschauen" werden viele als eher fragwürdig ansehen. Lemy kann da noch so sehr aufjaulen, weil ichs gewagt habe, ein Wattebäuschchen nach ihm zu werfen: Das Verlinken und Kommentieren seiner Artikel kann er mir nicht untersagen. Das hat mit Absolutheitsanspruch nichts zu tun, denn selbstverständlich respektiere ich andere Meinungen, auch wenn ich sie kritisiere. Aber so zarten Seelen kann man das ja nicht beibringen.
Was Kritik und neutrale/empfehlende Verlinkung angeht, stand es übrigens bisher 1:2, siehe
http://archiv.twoday.net/search?q=haftnotiz
https://www.openpetition.de/petition/online/angekuendigte-streichung-der-landeszuschuesse-fuer-die-archaeologie-und-denkmalpflege-zuruecknehmen
http://www.eckhart.de/index.htm?aktuell.htm#BNM

Quelle:
Kenning Arlitsch, Patrick S. O'Brien, (2012) "Invisible institutional repositories: Addressing the low indexing ratios of IRs in Google Scholar", Library Hi Tech, Vol. 30 Iss: 1, pp.60 - 81
https://jira.duraspace.org/secure/attachment/13020/Invisible_institutional.pdf bzw.
http://dx.doi.org/10.1108/07378831211213210
Eine informationswissenschaftliche Bibliographie (kostenlos im Netz verfügbar), die Oberhauser in den VÖB-Mitteilungen würdigt:
https://fedora.phaidra.univie.ac.at/fedora/get/o:294118/bdef:Content/get
In einem Satz für den vielbeschäftigten Konstanzer Informationswissenschaftler: Es ist nicht hinzunehmen, dass auf der Website der UNESCO wichtige Inhalte entfernt werden, dass es keine Weiterleitungen bei Adressenänderungen gibt und dass ein als notorisch unzuverlässig bekanntes Werkzeug, nämlich eine Google-Custom-Search eingesetzt wird,
Eigentlich wollte ich ja nur die englische Bezeichnung des Lorscher Arzneibuchs herausfinden, aber bei dem Versuch, die in der sogenannten Custom-Search (= Google-Suche über die UNESCO-Website) angezeigten Einträge
http://goo.gl/MQI5Y
aufzurufen, begegnete mir am 20. Juni eine Fehlerseite und das hat sich bisher nicht geändert. Bei einem hochaktuellen Thema, nämlich die Auswahl von neuen Stücken für das Memory of the World Register, erweist sich Google als ganz und gar nicht aktuell. Zumindest über die Suche ist es nicht möglich, die gewünschten Informationen auf der UNESCO-Website aufzufinden.
Wenn ich nichts übersehen haben, wurden wichtige Informationen, nämlich über die Nominierungen entfernt und zwar ersatzlos, was man als Manipulation brandmarken muss, da es ja nun auch von großem Interesse wäre, etwas über die durchgefallenen Kandidaten zu erfahren.
Auch beim Internet Archive führt
http://www.unesco.org/new/en/communication-and-information/flagship-project-activities/memory-of-the-world/current-nominations-for-2012/full-list-of-current-nominations/current-nominations-l-to-o/lorsch-pharmacopoeia-the-bamberg-state-library-mscmed1/
nur auf die bekannte Fehlerseite.
Es ist ein Unding, dass sich eine für die Welt so wichtige Organisation wie die UNESCO keine eigenständige Website-Suche (und kein dauerhaftes Webarchiv) leistet, zumal die Probleme von Google Custom-Search bekannt sind:
http://archiv.twoday.net/stories/6058211/
Man hat keinerlei Garantie, dass Google die Inhalte einer Domain komplett erfasst. Nicht selten fehlen genau die Seiten, die man braucht.
Die Webmaster haben auch keinen Einfluss darauf, wie häufig der Googlebot seine Arbeit tut. Bei Blogs wie Archivalia können aktuelle Inhalte innerhalb von Minuten angezeigt werden, bei von Google als statisch eingeschätzten Websites wie der UNESCO-Seite kann es Tage oder noch länger dauern, bis die Inhalte aktualisiert werden.
Übrigens sind die Webmaster der UNESCO besonders inkompetent, da sie die eigenen Verlinkungen nicht im Griff haben.
Auf
http://www.unesco.org/new/en/communication-and-information/flagship-project-activities/memory-of-the-world/resources/
führt der letzte Link zu den weiteren Dokumenten ins Leere. Ebenso bei den Meeting-Dokuments. Rechts im Kasten sind die Links richtig.
Und gibt es etwas Peinlicheres, ein internationales UNESCO-Archivportal mit Button aus dem Boden zu stampfen und dann stillschweigend (mutmaßlich 2011) wieder einzustampfen?
http://archiv.twoday.net/search?q=unesco+archives+portal
Jauernick, Pfarrbibliothek (Depositum im Bistumsarchiv Görlitz)
Nr. 62
Sammelband überwiegend zeithistorischen, prognostischen und juristischen Inhalts mit gedruckten und handschriftlichen Texten
Papier · IV + 321 + IV Bl. · 19,5 x 13,5-15,5 · Bayern oder Österreich ? (hsl. Fasz. I + II) · zwischen 1482 und 1547 (Drucke) / um 1535-40 (hsl. Fasz. I) / um 1545-50 (hsl. Fasz. II)
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31601474
Handschriftlicher Faszikel I:
256r-263v Dokumente zur Auseinandersetzung Erzbischof Leonhards mit dem Rat der Stadt Salzburg, 1511.
Faszikel II:
"301r-321r Kriegsberichtslieder über den Schmalkaldischen Krieg.
Zeitnahe Abschriften von 1546/47 entstandenen Kriegsberichtsliedern über den Schmalkaldischen Krieg aus der Perspektive der kaiserlichen Partei, nur bei zwei Stücken Edition ermittelt."
Davon am wichtigsten:
"311r-318r Wolff Lentz: Lied über den Schmalkaldischen Krieg (Traum von Kaiser und Landgraf).
Merckhet auf disn hernachuolgendn Traum. (1.) Ains mals wolt ich spazieren reitn / und das geschach zu sumers zeitten. (2.) Mit mir fiert ich mein feder spil / als ich hernach erzellen will. (3.) Nun schin die sun so mechtig hais / das mir von hitz gienng aus der schwais. ... - ... (6.) Daselbs het ich auch ainen traum, / den ich euch mag erzellen kaum;
(311r-312v) [Strophe 7-29: Erzählung des Traums]. (7.) Mich deucht, wie ich wer auf ainer haydt, / die war uasst lanng unnd braidt. [8.] Daselbs sach ich gar seltzam mer: / ain vogl hoch dort fliegen her. ...;
(312v-313r) [Strophe 30-39: Auslegung des Traums]. (30.) [Marginalglosse: Auslegung des Traums] Der adler hier zu dieser frist / den frummen kayser bedeiten ist. (31.) Die federn, so im ausgefallen send, / bedeuten gmaine Reichssteenndt. ... (35.) [Marginalglosse: Landtgraf] Lanndtgraf ist auch in disem spil / wie ich euch jetz anzaigen will. (313r) (36.) Der hat sich zu ainer bintnus [Schmalkaldischer Bund] pracht / darinnen er wez (?) zum hauptmann gemacht.;
(313r-318r) [ab Strophe 40: Bericht über Vorgeschichte und Ereignisse des Schmalkaldischen Kriegs]. (39.) Nun merckt mich hie zu diser frist / wie es weitter erganngen ist. (40.) Vil irrthumb hat sich zuetragen / dauon will ich euch erstlich sagen. (41.) [Marginalglosse: Luther] Ain mann was Marthein Luther gnant / war dem aus Sachsen hoch erkhannt. / (42.) Der kham herfur mit ualscher leer, / und hannckht an sich ein grosses her. ... - ... (318r) (129.) Dann wirt er sehn zu den Sachsen / frid, ainigkhait auf erdn wachsen. / (130.) In allen lannden, Stet unnd Krennz / das pald geschech, wunscht unns / Wolff Lenntz Amen.
130 Verspaare, jeweils abgesetzt. Keine Edition ermittelt; der Autor des nach 23.07.1546 (s. u. Str. 77, 315r) verfassten Liedes in der Forschung bislang wohl unbekannt.
Inhalt: in Str. 7-29 Bericht über einen Traum (Kaiser als Adler erhebt sich von Regensburg [Regensburger Religionsgespräche 27.01.-10.03.1546], dem Adler fallen die Schwanzfedern [Symbol für Reichsstände] aus, Landgraf bemächtigt sich der Federn, Sieg des Adlers über das Heer des Landgrafen), ab Str. 30 (312v) Auslegung des Traums: Adler = Kaiser Karl V., Landgraf = Philipp I. von Hessen, † 1567, zu seinem Bündnis (Schmalkaldischer Bund) werden gezählt: Str. 37 (313r): herzog Hanns aus Sachsen [Herzog Johann der Beständige, † 1532, Johann Friedrich I., † 1554], Str. 38: herzog Ulrich [Herzog Ulrich von Württemberg, † 1550]. Ab Str. 64 (314v) ausführliche Schilderung einzelner Stationen des Schmalkaldischen Krieges aus antireformatorischer Sicht, u. a. der Kriegszüge des Sebastian Schertlin von Burtenbach (1496-1577, zunächst Hauptmann im Heer Ks. Karls V., 1546 den Protestanten angeschlossen und Kommandeur der gesamten Infanterie der oberdeutschen Städte, vgl. Alfred STERN, in: ADB 31 [1890], S. 132-137), erwähnt werden z. B. die Eroberung der kaiserlichen Festung Ehrenberger Klause (10. Juli 1546, vgl. Str. 73, 315r: Marginalglosse: Ernberg Clausen, Festung Ehrenberg südl. von Reutte in Tirol) sowie die Belagerung der Städte Dillingen (23.07.1546, vgl. Str. 77: Marginalglosse: Dillingen) und Wolfenbüttel (vgl. Str. 89, 316r: Marginalglosse: Wolfenbüttel). "
Tollkühn wäre es, bei dem Wolf Lenz an den Wolf Lenntz zu denken, der 1520 Pfleger zu Allmannshausen war, nur weil man ihn bei Google findet:
http://books.google.de/books?id=1tMcAQAAMAAJ&pg=PA190
Zu Liedern aus dem Schmalkaldischen Kriege siehe auch meinen Hinweis auf den Wolfenbütteler Sammelband Paul Goldstainers:
http://archiv.twoday.net/stories/29747335/
#fnzhss
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39377/1.html
Es geht um genuin amtliches Schriftgut, das rechtswidrig in nicht-öffentlichen Archiven gelandet ist: Im CDU-Parteiarchiv und dem Archiv der Deutschen Bank.
Im Februar 2012 urteilte das Verwaltungsgericht Koblenz, dass das Bundesarchiv nicht über einen rechtlich durchsetzbaren Herausgabeanspruch gegen die Besitzer dieser Unterlagen verfügt. Dass hoheitliches Schriftgut - meiner Meinung nach unrechtmäßig - in Privatbesitz gelangt ist, und dass es fortan von diesen privaten Stiftungen oder Instituten nach deren Gutdünken und nicht nach dem Gesetz verwaltet wird, störte die Richter nicht. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte diese Rechtsauffassung.
Und dann waren sich die Verfahrensbeteiligten wieder einig: Selbst die Anwälte des Beklagten beantragten Revision beim Bundesverwaltungsgericht, da grundsätzliche Rechtsfragen berührt seien. Denn dass Deutschland eine Republik und keine Monarchie mit privaten Geheimarchiven ist - das war der Gegenseite, dem Büro Redeker und Dahs, bekannt. Doch das Gericht in Leipzig liess sie nicht zu. Alles sei längst entschieden, das Archiv könne nur das verwalten, was es besitze. Dass hier Grundrechte verletzt sind - damit wollten sich die Richter nicht auseinandersetzen.
So dürfen auch in Zukunft amtliche Dokumente in den privaten Schatullen der Adenauer-Stiftung und der Deutschen Bank versteckt und nur den Wissenschaftlern zugänglich gemacht werden, die Gnade bei der CDU und der Deutschen Bank finden.
Ich hoffe, dass das Bundesverfassungsgericht dies anders sieht.
Ich hoffe das zwar auch, habe aber wenig Hoffnung, dass die unfähigen alten Männer des Bundesverfassungsgerichts das Problem kapieren bzw. den Grundrechtsbezug sehen (Art. 5 GG).
Weitere Materialien:
http://www.gabyweber.com/prozesse_archiv.php
http://schmalenstroer.net/blog/2013/06/leistungsschutzrecht-tritt-in-kraft-ist-bereits-tot/
http://world.museumsprojekte.de/?p=1700&lang=de
http://www.heise.de/tp/blogs/6/154495
http://google-produkte.blogspot.de/2013/06/google-news-bleibt-offene-plattform-fuer-verlage.html
http://www.zeit.de/digital/internet/2013-06/google-news-leistungsschutz/seite-2
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kulturschaeden-durch-die-flut-wir-sind-gerade-noch-einmal-davongekommen-12238265.html
http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1453
Der spätere Feldzeugmeister Michel Ott und seine Verwandten, Michel und Peter Schott, wurden 1503 mit monatelanger harter Haft bestraft, weil sie Kontakt mit dem ihnen als Nigromanten geltenden Konrad Holzinger aufgenommen hatten, den die württembergischen Landstände auf Hohenurach gefangen hielten.
Der Beitrag unterrichtet kurz über Michel Otts Leben und Werke und ergänzt die bisher bekannten Quellen durch drei Urfehden im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aus dem Jahr 1503.
http://commonsblog.wordpress.com/2013/06/21/lehrbucher-als-commons-ein-biobuch-zum-mitmachen/
http://bibliothekarisch.de/blog/2013/06/14/sidim-schwachsinn-der-zur-methode-wird/
Die Lagerbücher oder Urbare führen ortsweise die herrschaftlichen Rechte auf, vor allem die an Liegenschaften haftenden grundherrlichen Rechte. Deshalb werden darin alle oder doch die meisten Haushaltsvorstände eines Ortes als Inhaber von zinspflichtigen Liegenschaften oder als Anstößer genannt. Im sogenannten Hagenschen Lagerbuch sind darüber hinaus unter den einzelnen Orten alle Untertanen und ihre Familien namentlich erfasst.
In den zollerischen Leibeigenenverzeichnissen ist im Unterschied zu vergleichbaren Verzeichnissen anderer Territorien die gesamte Einwohnerschaft der einzelnen Orte. Neben den Namen der Haushaltsvorstände, ihrer Ehepartner sowie ihrer Kinder finden sich auch Angaben über die Herkunft Zugezogener, und gelegentlich sind neue Eheverbindungen nachgetragen oder Informationen über den Wegzug.
Das Findbücher und die Digitalisate finden Sie unter:
Bickelbergisches Lagerbuch, angelegt von Werner Bickelsperg (Bickelberg) 1435 (1 Band):
Ho 1 T 8 Nr. 206
Rammingers Lagerbuch, angelegt von Gottfried von Rammingen 1580/84 (3 Bände):
FAS DH 1 T 1-6 R 103,17 – R 103,19
Pfeffersches Lagerbuch, verfasst von Johann Pfeffer 1598/99 (3 Bände):
FAS DH 1 T 1-6 R 103,14 – R 103,16
Erneuerung über alle und jede leibeigenen Leute in und außerhalb der Grafschaft Zollern und der Herrschaft Haigerloch 1548:
FAS DH 1 T 1-6 R 103,9
Erneuerung der Leibeigenen in der Grafschaft Zollern um 1600:
FAS DH 1 T 1-6 R 103,24
Erneuerung der leibeigenen Leute in der Grafschaft Zollern 1615:
FAS DH 1 T 1-6 R 103,44
http://www.landesarchiv-bw.de/web/55296
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/ebner-maria-medingen
Siehe auch
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4761

(Danke an SO)
Eine Abfrage bei Archiven der deutschen Großstädte nach dem Umfang der dort verfügbaren Sportüberlieferungen habe ebenfalls zu äußerst ernüchternden Ergebnissen geführt. Auch Heimat- und Geschichtsvereine befassen sich in der Regel nicht mit diesem Thema. Einer Aufstellung des Hessischen Museumsverbands sei zu entnehmen, dass es in Hessen zwar zahlreiche Museen gibt, die sich den Themen „Feuerwehr“, „Jagd“ sowie „Militärgeschichte und Waffen“ widmen, während dagegen als einziges Sportmuseum nur das Museum von Eintracht Frankfurt genannt wird.
Für Baden-Württemberg konnte Markus Friedrich (Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e. V. in Maulbronn) allerdings eine recht positive Bilanz ziehen. Friedrich machte deutlich, dass das Institut als zentrale Dokumentationseinrichtung des Sports die Schnittstelle zwischen organisiertem Sport sowie den Kommunal- und Staatsarchiven bildet. Die Bestände von zahlreichen Sportvereinen und Sportverbänden Baden-Württembergs wurden durch das Institut erschlossen und über Mikroverfilmung für die Forschung zugänglich gemacht.
Dazu kommen weitere Depositarbestände in staatlichen Archiven und „Musterarchive“ für Vereine und Verbände in Maulbronn. Das Institut gibt eine eigene Publikationsreihe heraus und ist Ansprechpartner für Vereinsarchive sowie für Vereine, die Jubiläumsfeierlichkeiten planen. Zukünftiges Hilfsmittel bei den Erschließungsarbeiten ist eine auf der Basis von Media Wiki entwickelte Archivsoftware. Gemeinsam mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) veranstaltet das Institut für Sportgeschichte am 24. und 25. Oktober 2013 in Maulbronn eine Tagung zum Thema „Sportgeschichte vernetzt“.
Sonja Thiel (historisches museum frankfurt) berichtete über das Projekt „Mein Stadionbad – eine Ausstellung mit Schwimmbad“, das während der Sommermonate 2012 im Rahmen des partizipativen Ausstellungsformats „stadtlabor unterwegs“ realisiert wurde. Dieses Projekt, das sich mit der Geschichte und Architektur des 1925 in Frankfurt eröffneten Bades beschäftigte, war das Ergebnis einer Kooperation mit dem Verein „Freunde des Stadionsbads“. In Badekleidung konnten die Besucher und Besucherinnen des Schwimmbades in den Genuss der Freiluft- und Unterwasserausstellung kommen.
An der Kasse wurden die Ankömmlinge außerdem nach ihrem Lieblingsplatz im Bad und nach ihrer Zuordnung zu einem der auszuwählenden „Schwimmbadtypen“ befragt. Dies erlaubte dann eine Darstellung der Präferenzen. Im Lauf der Badesaison kamen weitere Ausstellungselemente wie Interviews mit den Badegästen, eine Theaterperformance sowie eine Stadionbadzeitung und ein Ausstellungs-BLOG hinzu. Insgesamt waren 130 Einzelpersonen mittelbar oder unmittelbar an der Planung und Realisierung beteiligt, die zur Bereicherung der Ausstellung beitrugen.
Zum Abschluss der Tagung schilderte Alexander Knöß (Offenbach) sehr anschaulich am Beispiel des „Kickers-Fan-Museums“ (www.kickersfanmuseum.de) die Schwierigkeiten beim Aufbau eines Vereinsmuseums „von Fans für Fans“. In diesem Zusammenhang erläuterte Knöß zunächst die Historie und die Hintergründe der Entstehung des Museums. Dabei hob er die besondere Bedeutung des Fördervereins-Vorsitzenden Thorsten Franke hervor, ohne dessen Sammelleidenschaft das Museum mit seinen über 5000 Exponaten und Devotionalien nicht existieren würde.
Franke war es auch, der die Besucher des von ihm eingerichteten Museums entscheiden ließ, ob dieses auf Dauer weiter bestehen sollte. Die positive Resonanz war so überwältigend, dass diese Frage schnell entschieden war. Allerdings musste von Beginn an eine Lösung für die Finanzierung des kleinen Museums gefunden werden. Über eine „Patenschaftstafel“ führte der Weg zur Gründung eines Fördervereins. Dazu kamen ehrenamtliche Leistungen in erheblichem Umfang. Künftig soll auch ein Förderkreis „Kickers-Fan-Museum“ Mittel „einspielen“, damit die Geschichte der Offenbacher Kickers weiterhin bestaunt werden kann.
Planungen
Der Arbeitskreis „Sport und Geschichte“ des Landessportbunds Hessen bietet bereits seit mehreren Jahren Fortbildungstagungen zur Archivarbeit im Sport an. Die nächste Veranstaltung findet am Sonnabend, 21. Sept. 2013, in der Landessportschule Frankfurt statt. Bei dieser Tagung werden mit Frau Kraus und Frau Schüßler auch zwei Mitarbeiterinnen des Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt mitwirken. Für Sonnabend, 5. Okt. 2013, ist in der Sport- und Bildungsstätte Wetzlar eine Veranstaltung geplant, die sich mit der Erstellung von Vereinsschriften beschäftigen wird.
Hierzu konnten mit Karl-Heinz Petry (Turngau Süd-Nassau) und Rolf Byron (Turngau Mittel-Taunus) zwei sachkundige Referenten gewonnen werden, die seit langer Zeit Erfahrungen mit derartigen Tagungen gesammelt haben. Außerdem werden bei dieser Veranstaltung unter anderem auch Waldemar Krug (Offenbach) sowie Werner Hollstein (Spangenberg) und Karl-Heinz Pilz (Nauheim) mitwirken. Weitere Angaben zu den beiden Tagungen finden Sie im Internetauftritt des Landessportbunds Hessen unter der Rubrik „Sport und Geschichte“. Anmeldeschluss ist am 23. Aug. bzw. am 6. Sept. 2013.
Peter Schermer