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Meister Eckhart in Augsburg. Deutsche Mystik des Mittelalters in Kloster, Stadt und Schule. Katalog zur Handschriftenausstellung in der Schatzkammer der Universitätsbibliothek Augsburg (18. Mai bis 29. Juli 2011). Hrsg. von Freimut Löser unter Mitarbeit von Robert Steinke und Günter Hägele. Augsburg: Universitätsbibliothek 2011. 216 S. 15 Euro

Man hat sich bisher vor allem mit einzelnen Eckhart-Sammlungen und mit der Überlieferung in einzelnen Klöstern, wie etwa im österreichischen Stift Melk, befasst. In den letzten Jahren wird zunehmend aber nach dieser Überlieferung in genau definierten Räumen gefragt: Wenn Meister Eckharts Lehre eine Lehre für die Stadt und in der Stadt ist - kam diese Lehre dann auch in der Stadt an? [...] Diesem neuen Ansatz ist auch die Ausstellung "Meister Eckhart in Augsburg. Deutsche Mystik des Mittelalters in Kloster, Stadt und Schule" verpflichtet: Immer mit Blick auf deren Bezug zu Augsburg untersucht sie die mittelalterliche und frühneuzeitliche Überlieferung solcher Werke, die von Meister Eckhart selbst stammen, aber auch solcher, die Eckharts Werke benutzen oder ihn als Person auftreten lassen. Die Leitfrage dabei ist, welches Interesse man an Eckhart hier in Augsburg haben konnte, in dieser Stadt, die im Spätmittelalter reich an Klöstern war, reich an Schreibern, reich an Druckern und ebenso reich an reichen - und gebildeten - Bürgern.
http://www.uni-augsburg.de/upd/2011/april-juni/2011_075/

Diese interessante Leitfrage mag die sicher sehenswerte Ausstellung beantworten, aber nicht der Katalog. Ein solcher roter Faden ist nicht erkennbar. Zunächst gibt Freimut Löser einen allgemeinen Überblick über Leben, Werke, Lehre und Überlieferung von Meister Eckhart. Gerade der Überlieferungsteil verweist für das 15. Jahrhundert auf noch zu leistende überlieferungsgeschichtliche Studien und geht mit keiner Silbe auf Augsburg ein. Sodann stellt Günter Hägele Handschriften und Frühdrucke aus dem Zisterzienserinnenkloster Kirchheim im Ries und dem bis 1576 bestehenden Birgitten-Doppelkloster Maria Mai vor, während Bettina Wagner die Eckhart-Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek bespricht (eine Liste mit 58 Nummern gibt Kurzangaben; ich vermisse Cgm 8627, der 48r ff. "Von abegescheidenheit" - Wagner zählt die umstrittene Schrift zu den Eckhart-Werken - überliefert, siehe den Tenner-Katalog). Nutzlos erscheint mir die Zusammenstellung kurzer Abrisse der Geschichte der Klöster, Konvente und Stifte vor allem in Augsburg von Klaus Vogelgsang und Ulrike Zuckschwerdt, die jegliches Gespür für die bibliotheks- und überlieferungsgeschichtliche Relevanz ihres Themas vermissen lassen. Im Titel des Buchs steht "Schule", weil ein Schreiber um 1450 sich "scolaris" in Augsburg nennt (Abbildung S. 129), aber die Augsburger Schulen werden in dieser Übersicht (und im ganzen Buch) allen Ernstes auf 4 Zeilen abgehandelt! Meine Studie von 1995 (siehe unten) ist hier nicht rezipiert.

Vielleicht kommt man dem roten Faden, den man bisher so schmerzlich vermisste, in der Beschreibung der Textzeugen näher? Reich mit schönen Abbildungen ausgestattet, bleiben die Beschreibungen in der Regel deskriptiv, eine Synthese der Einzelbeobachtungen (oder schlicht Inhaltsnacherzählungen vorhandener Handschriftenbeschreibungen) fehlt. Für den Handschriftencensus sind die beiden "neuen" Handschriften aus den modernen Klosterbibliotheken von St. Stephan in Augsburg und von St. Bonifaz in München von Belang - und schon eingearbeitet:

http://www.handschriftencensus.de/4287
http://www.handschriftencensus.de/23674

Umgekehrt zeigt sich die Internetabstinenz der altgermanistischen "Generation Fax" auf die quälendste Weise. Man hätte doch die Literaturangaben mit Verweisen auf den Handschriftencensus entlasten oder ergänzen können - zu Nutz und Frommen all derer, die keine reich ausgestattete altgermanistische Institutsbibliothek vor der Nase haben. Selbst die Existenz des Digitalisates von Cgm 4482 (S. 82-85) wird verschwiegen:

http://daten.digitale-sammlungen.de/0003/bsb00034577/images/

Was die deutschsprachige religiöse Literatur in Augsburg im 15. Jahrhundert angeht, hätte man auf bereits vorliegende Forschungen zurückgreifen können, nämlich auf meinen umfangreichen Aufsatz

Klaus Graf: Ordensreform und Literatur in Augsburg während des 15.Jahrhunderts. In: Literarisches Leben in Augsburg während des 15. Jahrhunderts, hrsg. von Johannes Janota und Werner Williams-Krapp (= Studia Augustana 7), Tübingen 1995 [erschienen 1996], S. 100-159
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5242/

Dieser wird nur S. 101 und 129 zitiert. Mit der Volltextsuche dank OCR kann man sich leicht überzeugen, dass ich dort verschiedentlich auf die Rezeption mystischer Gedanken in Augsburg eingegangen bin. Im zu besprechenden Band S. 129 wird eine kurze Bemerkung in meiner Fechter-Rezension in der Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 34 (1998), S. 339-340 aufgegriffen:

http://swbplus.bsz-bw.de/bsz015641902rez.pdf

"Einer zusammenfassenden Aussage über die Eigenart des Inzigkofener Handschriftenbestands vor dem
Hintergrund der literarischen Interessen in den reformierten Frauengemeinschaften des 15. Jahrhunderts
hat sich der Autor bewußt verweigert (S. 187). Sehr zurückhaltend äußert er sich auch über eine
bemerkenswerte Aktion nach 1440, mit der deutsche Mystikertexte für Inzigkofen besorgt wurden (S.
180f.). Der mutmaßliche Herkunftsort Augsburg von drei dieser Handschriften wirft die Frage auf, in
welchem reformgeschichtlichen Kontext die Textzeugen von 1440 (Nr. 9-11) zu sehen sind.
Anhaltspunkte für eine Entstehung in der erst 1441 der Melker Reform beigetretenen Abtei St. Ulrich und
Afra sind nicht ersichtlich, und so sehe ich mich in meiner skeptischen Haltung gegenüber der starken
Betonung der Ordensreform bestätigt, die ich ohne Kenntnis der nach Inzigkofen gelangten Handschriften
in der Studie über "Ordensreform und Literatur in Augsburg während des 15. Jahrhunderts" (in:Literarisches Leben in Augsburg während des 15. Jahrhunderts, 1995, insbesondere S. 133f., 156)
eingenommen habe. Man wird doch eher an den Weltklerus oder reformgesinnte Laien denken müssen,
die in Augsburg schon vor den Benediktinern deutschsprachige Erbauungsliteratur lasen und verbreiteten."

Bekanntlich vertrete ich gegen Williams-Krapp die These, dass nicht die Ordensreformen für die explosionsartige Ausbreitung des deutschsprachigen religiösen Schrifttums verantwortlich sind, sondern das Bündnis von reformgesinnten Kräften in den Klöster, von Weltklerikern und Laien. Der vorliegende Band, so nobel ausgestattet und philologisch gediegen er auch sein mag, mogelt sich um eine Stellungnahme herum, er breitet zwar überlieferungsgeschichtliche Materialien aus, lässt den Leser aber ratlos zurück, der mehr als ein simples Ja als Antwort auf die eingangs zitierte Frage erwartet, ob Meister Eckhart in Augsburg "ankam". Die spezifischen Interessen hinter der Eckhart-Rezeption und ihre Träger hat man anders zu beschreiben als mit Detailbeobachtungen in einzelnen Handschriftenbeschreibungen.

Inhalts- und Handschriftenverzeichnis
http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/germanistik/spracheliteratur/lehrstuhl_loeser/publikationen/bilder/katalog.pdf


(D)

Update:

http://www.eckhart.de/?aktuell.htm#120611



http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eckharts_wirtschaft.jpg

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/crailsheim/Geschichte-geschrieben;art5507,860753

In Crailsheim ist immerhin eine Straße auf dem Kreuzberg nach dem einstigen Pfarrer an der Johanneskirche benannt, in der Medizingeschichte hingegen spielt sein Name keine Rolle. Zu Unrecht, findet Hans Gräser, bis vor Kurzem Vorsitzender des Crailsheimer Historischen Vereins. Er berichtete im Rahmen des heimatgeschichtlichen Abends am Sonntag im Rathaussaal über Geburtshilfe in Crailsheim vom 15. bis 18. Jahrhundert.
Weshalb kennt kaum jemand das nach Ansicht von Gräser "einzigartige medizinische Kompendium" von Pfarrer Sattler? Der Historiker hat eine so einfache wie einleuchtende Erklärung: Es ist in Latein geschrieben. Und die Hebammen konnten damals kein Latein.

So kam es, dass ein Buch, das erst rund 30 Jahre später erschien, als das erste bedeutende Handbuch zur Geburtshilfe gilt. Geschrieben hat es Eucharius Rösslin der Ältere, Stadtarzt in Frankfurt und Worms. Was unterscheidet sein Werk von dem Sattlers? Rösslin hat es auf Deutsch geschrieben, und so erfuhr es viele Neuauflagen und galt als Standardwerk für Hebammen.
Doch für Hans Gräser steht fest: Johannes Sattler hat schon allein deshalb Medizingeschichte geschrieben, weil in seiner Hebammenordnung (das Original wird im Hauptstaatsarchiv in Nürnberg aufbewahrt) erstmals ausführlich der Kaiserschnitt behandelt wird. Für Gräser ist der Text eine "ausgesprochen fortschrittliche medizinische Anweisung" für Hebammen. Nur logisch also, dass Sattlers Werk demnächst in einer medizinhistorischen Ausstellung im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall zu sehen ist.


Siehe auch
http://stadt-crailsheim.de/1742.0.html (Überlieferung im Crailsheimer Pfarrbuch)

(D) Hinweis auf die Ausstellung in "Momente"

Quelle von Untersuchungen über die Rolle der readaktionellen Betreuung ("copy-editing") wissenschaftlicher Beiträge sind die in Repositorien einsehbaren Autorversionen, die man mit den endgültigen Versionen vergleichen kann.

Nicht online einsehbar ist S. Thatchers kritischer Vergleich von Versionen in Harvards DASH mit den publizierten Fassungen. In den Kommentaren zu

http://scholarlykitchen.sspnet.org/2011/06/01/copyediting-and-open-access-repositories/

schreibt Thatcher:

I chose Harvard partly because of the claim that IRs serve the function of enhancing the reputation of a university; if the articles posted were replete with grammatical and other errors, then I would assume that this result would tend to disprove the claim. I also emphasized that the articles might be “good enough” for some purposes, like use in the classroom or keeping up with the literature, but not for scholarly citation, especially if they contained a lot of errors in quotations and references. It troubles me that later scholars would rely on such flawed works, thereby perpetuating such errors. Traditionally, copyeditors have not checked quotations because it was very time-consuming and expensive to do so. That cost, thanks to massive digitization projects like Google’s, has come way down as it is often easy to compare a quotation in a manuscript with the quotation in the original, now found in digitized form online. I would prefer myself that copyeditors spent more time checking quotes than on enforcing a house style, which has less to justify it in a digital environment anyway. I found enough errors in the Harvard scholars’ quotations that I checked to make a good case for more emphasis on this type of editing.

(ML)

Update: http://blogs.law.harvard.edu/pamphlet/2011/06/04/the-benefits-of-copyediting/

Unter den Beiträgen ist auch Archivisches: ein Aufsatz zur Festschriftensammlung im Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg, eine Vorstellung dieses Archivs und ein Überblick zum Schriftgut des Kernforschungszentrums Karlsruhe im GLAK.

Die populärwissenschaftliche Zeitschrift hat einen Internetauftritt, der nur als ekelhaft zu bezeichnen ist:

http://www.staatsanzeiger.de/kultur-und-geschichte/momente/

Aus dem aktuellen Heft gibt es nur einen kleinen Auszug online, in den älteren kompletten Ausgaben kommt man bei der Vergrößerung (getestet mit 2 Browsern) der Seiten nur zu einer nicht lesbaren, da bewusst unscharfen Ansicht.

(D)

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=14580 macht auf einen Artikel zu dem Casus aufmerksam, wobei merkwürdigerweise Josef Pauser prophetische Gaben hat, wenn er von einem Artikel schreibt, der am 17.7.2011 erscheinen wird.

Ausführlich informiert:

http://www.np-coburg.de/regional/franken/frankenbayern/art83462,1516229

(RSS)

Unter diesem Titel gab ich im Januar 2002 in der "Kunstchronik", einem vor allem von Kunsthistorikern des deutschsprachigen Raums gelesenen Fachorgan, eine Linkliste. Der Beitrag ist komplett online, wenn man das PDF auf DigiZeitschriften aufruft:

http://www.digizeitschriften.de/en/dms/toc/?PPN=PPN522562264_0055

Ausgangspunkt des Beitrags war eine kritische Haltung gegenüber dem Urheberrecht bzw. der "Verwerterlobby", das zu wichtig sei, als dass man es den Juristen überlassen könne. Von den angeführten und kurz kommentierten 10 Links sind die meisten veraltet, 4 unter der angegebenen Adresse nicht mehr erreichbar.

[1] Florian Cramers Beitrag "Anti-Copyright in künstlerischen Subkulturen" (2000) ist nun erreichbar unter:

http://www.xcult.org/texte/cramer/copyright.html

Die Identität ergibt sich aus

http://web.archive.org/web/20010223021153/http://userpage.fu-berlin.de/~cantsin/aufsaetze/anticopyright/anticopyright.html

[2] http://www.google.com

Dieser Link mutet heute kurios an, aber damals war Google zwar kein Geheimtipp mehr, aber noch längst nicht die führende Suchmaschine.

[3] http://www.transpatent.com/gesetze.urhg.htm

Nach wie vor lohnt die Lektüre des Urheberrechtsgesetzes. Inzwischen bietet Juris ein "amtliches" Angebot:

http://bundesrecht.juris.de/urhg/index.html

[4] An die dahingegangene Düsseldorfer Virtuelle Bibliothek erinnern

http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsseldorfer_Virtuelle_Bibliothek (2004 von mir angelegt)

http://www.b-i-t-wiki.de/index.php/D%C3%BCsseldorfer_Virtuelle_Bibliothek

[5] Die Linkseite des Juristischen Internetprojekts Saarbrückens existiert noch in einer als veraltete Archivversion bezeichneten Fassung:

http://archiv.jura.uni-saarland.de/urheberrecht/

[6] Die von mir ins Netz gestellte Virtual Library Museumsrecht ist von Koblenz nach Freiburg umgezogen, wird aber seit 2002 nicht mehr aktualisiert:

http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/museumr.htm

[7] Die Seite "Copyright and Art History" der Mailingliste H-Arthist existiert nur noch im Internet Archive:

http://web.archive.org/web/20011122023006/http://www.arthist.net/WLinkECop.html

[8] Die Google-Version der Seite Internetrecht des Open Directory ist zwar noch erreichbar, aber völlig veraltet:

http://directory.google.com/Top/World/Deutsch/Wissenschaft/Recht/Internetrecht/

[9] Immer noch instruktiv sind insbesondere die Fälle des REMUS-Projekts:

http://remus.jura.uni-sb.de

Beispielsweise ist "Fotos von Universitätsgebäuden" auf dem Stand von 2008 und enthält am Ende nützliche Hinweise auf die Rechtsprechung (bedeutsam für das damals noch nicht existierende Streetview von Google).

[10] Alois Payers Darstellung "Benutzung fremder Materialien und Urheberrecht" ist zwar auf dem Stand 2000, mag aber durch die Gegenüberstellung von deutschem und US-Recht heute noch von Nutzen zu sein:

http://www.payer.de/wissarbeit/wissarb07.htm

Soweit die damaligen Links. Derzeit auf Platz 6 der meistgelesenen Beiträge von Archivalia steht die ursprünglich 2003 online gestellte Zusammenstellung "Urheberrecht im WWW":

http://archiv.twoday.net/stories/36386/

Welche Seiten würde ich heute empfehlen?

Wer sich fundiert wissenschaftlich mit dem Urheberrecht auseinandersetzen möchte, kommt um die Lektüre gedruckter Werke nicht herum. Als kostenpflichtige Informationsquelle wäre der in vielen wissenschaftlichen Bibliotheken konsultierbare "Große Beck" mit Urheberrechtskommentaren und Fachzeitschriften (z.B. GRUR) im Volltext eine vorzügliche Wahl. Doch nur "happy few" haben die Möglichkeit, dieses umfangreiche Kompendium des Urheberrechts-Wissens zu nutzen. "Open Access" [a], die Forderung nach freiem Zugang zu wissenschaftlichem Fachwissen (siehe auch Kunstchronik 2007 Heft 11 [b]), ist in der Rechtswissenschaft noch nicht sehr verbreitet. Eine Ausnahme stellt das regelmäßig aktualisierte, hochgelobte Skript des Münsteraner Professors Thomas Hoeren zum Interrecht dar, das ungeachtet seines Umfangs (derzeit über 550 Seiten) kostenlos zum Download bereitsteht [c].

Als Hilfe zum Auffinden wissenschaftlicher Texte zum Urheberrecht im Internet und bibliographischer Angaben kann die "Virtuelle Fachbibliothek Recht" empfohlen werden [d] .

Defizite des Urheberrechts in Sachen Wissenschaft werden nicht nur vom "Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft" [e] thematisiert. Ich selbst habe in meinem Buch "Urheberrechtsfibel" (2009) in Form eines allgemeinverständlich konzipierten Kommentars zu allen Paragraphen des Urheberrechtsgesetzes die Mängel in diesem Bereich dargestellt [f].

Vor allem die Verbraucherrechte stehen im Focus des Portals Irights.info [g], das aber bei der Besprechung aktueller Entwicklungen immer wieder ganz generell das Unbehagen am bestehenden Urheberrecht artikuliert. Nicht nur für Kunsthistoriker relevant ist das vom Deutschen Journalistenverband getragene Portal "Pro Panoramafreiheit", das sich für die freie Abbildung von Architektur und Werken am öffentlichen Straßenraum einsetzt [h].

Fundierte einführende Informationen zum Urheberrecht bieten aber auch zahlreiche Artikel in der oft zu Unrecht geschmähten freien Enzyklopädie "Wikipedia". Neben dem Überblicksartikel "Bildrechte" ist beispielsweise der von der Wikipedia mit der Auszeichnung "lesenswert" versehene Artikel "Panoramafreiheit" [i] in der Tat hilfreich, um sich in die Rechtslage einzuarbeiten.

Der Wissenschaftler kommt heute nicht mehr darum herum, sich mit dem Urheberrecht zu befassen. Dem verbreitete Gefühl der Unsicherheit lässt sich am besten mit Wissen begegnen. Wie ich schon 2002 schrieb: Das Thema ist viel zu wichtig, um es den Juristen zu überlassen.

[a] http://www.open-access.net

[b] Nachweis der Online-Fassungen: http://archiv.twoday.net/stories/4477176

[c] http://www.uni-muenster.de/Jura.itm/hoeren/lehre/materialien

[d] http://www.vifa-recht.de

[e] http://www.urheberrechtsbuendnis.de

[f] Volltext: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-63164

[g] http://www.irights.info

[h] http://www.pro-panoramafreiheit.de

[i] http://de.wikipedia.org/wiki/Panoramafreiheit

(E)

Historisch Interessierte können hier einige Urkunden und Illustrationen einsehen, die es bislang nicht zu sehen gab. Gegen den Vorwurf unbelegter Theorien hilft nur der knallharte Urkundsbeweis.

Für mich war das Anlegen des blogs aus vielerlei Gründen eine sehr nützliche Erfahrung:

1. ich kann erkennen, welche posts auf ein besonderes Interesse stossen; welche weitgehend keine Beachtung finden

2. Ich erkenne in welchen Ländern meine Einstellungen eingesehen werden

3. ebenso interessant ist es festzustellen, welche url und websites wie oft auf den blog verweisen

Die posts lauten:

Aktenvermerk aus dem Büro des späteren Teilnehmers an der Wannsee-Konferenz Alfred Meyer (April 1936)
http://goo.gl/QZIOh

Ernst August Prinz von Hannover Ariseur ?
http://goo.gl/MU4Nl

Brief Wolrad Prinz zu Schaumburg-Lippe an Göring vom 7 Mai 1936
http://goo.gl/yRv8l

Mit an Bord, ein Tag vor ihrem Geburtstag, Käthe Kestien
http://goo.gl/7DF61

Öffentliche Bitte der Vierprinzen
http://goo.gl/xXG7Z

Bericht der Legation in Mexiko (Rüdt von Collenberg)
http://goo.gl/LeItf

Sprachgewalt Karl Dreiers (Präsident Landesregierung SL)
http://goo.gl/ywdTA

Mexikanische Presse zum Flugzeugabsturz vom 26. März 1936
http://goo.gl/3dhQb

Palais Schaumburg in Bonn
http://goo.gl/onBl9

Attentatskörper und goebbelsches Veröffentlichungsverbot
http://goo.gl/FL54X

Görings Erlass vom 15. Januar 1934 (Emigranten)
http://goo.gl/jBDvM

Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe Opfer des Auswärtiges Amt
http://goo.gl/vMjXA

New York Times vom 27.3.1936
http://goo.gl/C3LFw

Wird Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippes Testament gesetzmässig erfasst werden ?
http://goo.gl/WYYIW

Auszug aus dem Tagebuch von Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/D5Gih

Vier Lügen
http://goo.gl/cuGVe

inzwischen aufgegebener Entwurf eines Artikels zu Kurt von Behr
http://goo.gl/ZdZ4Y

Bellemaison: Letztes deutsche Domizil von Adolf Fürst zu SL
http://goo.gl/d9PtL

Henrikus Maria Vierling stellvertretend für 36 Andere
http://goo.gl/x5GK4

Wolrad Prinz zu Schaumburg Lippe und Peenemünde
http://goo.gl/efxKq

Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe Opfer des Auswärtigen AMTes ?
http://goo.gl/FckDS

Galerie 19: Kaiser zu Besuch 1912 (mit Adolf Fürst zu SL)
http://goo.gl/s0dz5

Galerie 18: Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/0QdDi

Hans Kammler und Ingeborg Alix Prinzessin zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/NBwLv

"Vermögensloser" Fürst wird von Baron Kurt von Behr ausspioniert
http://goo.gl/HPXLt

Reichstagsbrand und Ernst Torgler
http://goo.gl/EZmFv

Musik, einige Seiten des Buches und des Tagebuchs
http://goo.gl/T6G8z

Galerie 17: Frankfurter Buchmesse 2007
http://goo.gl/nBkyn

Juli 2006, März und April 2007: Rezensionen in der LZ, SZ und FAZ
http://goo.gl/EmP5F

Galerie 16: In der Druckerei
http://goo.gl/cAjLD

Galerie 15: Kriegsbeorderung Heinrich Prinz zu SL
http://goo.gl/XFHeQ

Galerie 14: Brief Heinrich der Niederlande an Heinrich Prinz zu SL
http://goo.gl/R29Vj

Galerie 13: Grundbesitzbogen Forstgut Steyerling
http://goo.gl/MGLIh

Galerie 12: Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/Pj3yI

Galerie 11: Bestattungsfeier Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/PwOjz

Galerie 10: Kurt Freiherr von Plettenberg
http://goo.gl/CDTdv

Galerie 9: Adolf und Ellen zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/FyIUo

Galerie 8: Oberlandesgerichtsrat Robert Figge
http://goo.gl/YvdIC

Galerie 7: Marie-Anna Fürstin zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/gSwLG

Galerie 6: Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/U1tFj

Galerie 5: Hochzeitsfoto Wolrad Bathildis zu SL u. Wolrad zu SL
http://goo.gl/Cqi0E

Galerie 4: Wolrad Prinz zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/UIGTe

Galerie 3: Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/dZ1DQ

Galerie 1: Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe
http://goo.gl/NKIjr

Willkommen beim Vierprinzenverlag/Bienvenidos a la editorial
http://goo.gl/iL0JP

OBERLANDESGERICHT MÜNCHEN

Aktenzeichen: 4 VAs 059/10

BESCHLUSS

8 VAs 074/11 GenStA München

Der 4. Strafsenat des Oberlandesgerichts München

hat am 26. April 2011

in dem Verfahren über den Antrag auf gerichtliche Entscheidung des G. von und zu V.

hier: Antrag auf gerichtliche Entscheidung nach den §§ 23 ff. EGGVG über die Zuerkennung eines „privilegirten Gerichtsstands“

beschlossen

I.

Der Antrag auf gerichtliche Entscheidung des G. von und zu V. vom 3. September 2010 auf Zuerkennung eines „privilegirten Gerichtsstands“ wird kostenpflichtig als unzulässig verworfen.

II.

Der Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe wird als unbegründet zurückgewiesen.

III.

Die Rechtsbeschwerde wird nicht zugelassen.

IV.

Der Gegenstandswert wird auf 3.000,-- EUR festgesetzt.

Gründe:

I.

Das Amtsgericht Gemünden hat den Antragsteller am 7. Oktober 2009 wegen Beleidigung und Hausfriedensbruchs unter Einbeziehung von Strafen aus anderen Urteilen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 6 Monaten und 2 Wochen und zu einer gesonderten Freiheitsstrafe von 4 Monaten verurteilt.

Mit Schreiben vom 3. September 2010 hat der Antragsteller zum Bayerischen Verwaltungsgericht Würzburg gegen den Freistaat Bayern Verwaltungsklage erhoben und festzustellen begehrt, dass für den „Kläger als Angehörigem des ‚Reichsadels‘ gemäß der Deutschen Bundesakte vom 8. Juni 1815 der ‚privilegirte Gerichtsstand‘“ anerkannt werde. Zudem hat der Antragsteller Prozesskostenhilfe beantragt. Zur Begründung hat sich der Antragstellung auf den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 und die Deutsche Bundesakte vom 8. Juni 1815 bezogen, die auf ihn als dem Nachfahren seines leiblichen Großvaters Reichsfreiherrn O. von und zu V. anzuwenden seien. Die Vorrechte seien nie abgelöst worden. Seinem Antrag hat er einen Bericht des Nachrichtenmagazins „...“ 30/2010 beigefügt, der sich mit staatlichen Leistungen an die Kirchen befasst. Unter dem 7. Juli 2010 hatte der Antragsteller einen ähnlichen Antrag gegenüber dem Bayerischen Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gestellt. Darin hat er ausgeführt, dass seine Familie 1364 nobilitiert und mit dem Fideikommiss-Erblehen V. bei N. in P. belehnt worden sei. Als Mitglied des Reichsadels könne er vor ein „normales Gericht“ nicht, sondern müsse vor ein „Standesgericht“ geladen werden. Er könne sich als Nachfahre preußischer Staatsbürger gemäß den Landesgesetzen des Königreichs Preußen nur dort vor Gericht verantworten, weil nach den bestehenden Lehensverhältnissen „de iure“ dort die „Standesgerichtsbarkeit“ bestünde. Letztere bestünde für ihn nicht in Bayern, so dass weitere hier geplante Anklagen gegen ihn rechtswidrig seien.

Das Bayerische Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat am 22. September 2010 die Statthaftigkeit der erhobenen Verwaltungsklage bestritten und dargelegt, dass nach dem Zusammenhang und dem klaren Wortlaut der Schreiben des Antragstellers dieser von der Strafrechtspflege ausgenommen werden möchte. Dieses Ziel könne er vor den Verwaltungsgerichten nicht erreichen.

Der Antragsteller hat mit Schreiben vom 16. Oktober 2010 am beschrittenen Rechtsweg festgehalten, hilfsweise sich aber mit der Verweisung des Rechtsstreits an das Oberlandesgericht München einverstanden erklärt.

Mit Beschluss vom 21. Oktober 2010 hat das Bayerische Verwaltungsgericht Würzburg den Verwaltungsrechtsweg für unzulässig erklärt und den Rechtsstreit an das Oberlandesgericht München verwiesen.

Der Generalstaatsanwalt in München wurde angehört und hat mit Vorlagebericht vom 12. April 2011 beantragt, dem Antragsteller Prozesskostenhilfe zu versagen und seinen Antrag auf gerichtliche Entscheidung als unzulässig zu verwerfen. Der Antrag sei unzulässig, weil er auf ein nicht erreichbares Ziel gerichtet sei. Zum einen habe der Antragsteller seine Zugehörigkeit zum privilegierten Adelsstand nicht glaubhaft gemacht. Zum anderen aber verbiete Art. 101 Abs. 1 GG Sondergerichte. Der Antragsteller unterliege der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Die Deutsche Bundesakte sei durch die Einführung des Strafgesetzbuchs und der Strafprozessordnung obsolet geworden. Die Justizgesetze des Deutschen Reichs seien am 1. Oktober 1879 in Kraft getreten und hätten alle anderen bis dahin bestehenden Partikularrechte im Deutschen Reich abgelöst.

Dem Antragsteller ist am 14. April 2010 Gelegenheit gegeben worden, sich zu dem Vorlagebericht zu äußern. Er hat mit Schriftsatz vom 21. April 2011 Stellung genommen.

II.

Der Antrag vom 3. September 2010 ist gemäß § 23 Abs. 1 EGGVG nicht statthaft, denn Gegenstand des Antrags ist nicht eine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Anordnungen, Verfügungen oder sonstigen Maßnahmen, die von den Justizbehörden zur Regelung einzelner Angelegenheiten auf dem Gebiet der Strafrechtspflege getroffen werden, sondern zielt auf die Wiederherstellung eines gesetzlichen Rechtszustands ab, der vor dem Inkrafttreten der sogenannten Reichsjustizgesetze am 1. Oktober 1879 bestanden hat.

1. Die Deutsche Bundesakte wurde am 8. Juni 1815 festgestellt und am 10. Juni 1815 von den teilnehmenden zunächst 39, später 41 souveränen Staaten und Freien Städten unterzeichnet. Art. 118 der Schlussakte des Wiener Kongresses vom 9. Juni 1815 erklärte die Bundesakte als integrierenden Bestandteil der Abmachungen des Kongresses (K. Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. V 2000, S. 191 f. auch zu der Frage, inwieweit die Einbeziehung in die Schlussakte eine völkerrechtliche Garantie der Bundesverfassung bedeutete). Art. 14 der Bundesakte hatte folgenden Wortlaut:

Um den im Jahr 1806 und seitdem mittelbar gewordenen ehemaligen Reichsständen und Reichs-Angehörigen in Gemäßheit der gegenwärtigen Verhältnisse in allen Bundesstaaten einen gleichförmig bleibenden Rechtszustand zu verschaffen, so vereinigen die Bundesstaaten sich dahin:

a) Dass diese Fürstlichen und gräflichen Häuser fortan nichts desto weniger zu dem hohen Adel in Deutschland gerechnet werden, und ihnen das Recht der Ebenbürtigkeit, in dem bisher damit verbundenen Begriff verbleibt;

b) Sind die Häupter dieser Häuser die ersten Standesherren in dem Staate, zu dem sie gehören; - Sie und ihr Familien bilden die privilegierteste Klasse in demselben, insbesondere in Ansehung der Besteuerung;

c) Es sollen ihnen überhaupt in Rücksicht ihrer Personen, Familien und Besitzungen alle diejenigen Rechte und Vorzüge zugesichert werden oder bleiben, welche aus ihrem Eigenthum und dessen ungestörten Genusse herrühren, und nicht zu der Staatsgewalt und den höheren Regierungsrechten gehören. Unter vorerwähnten Rechten sind insbesondere und namentlich begriffen:

1) die unbeschränkte Freyheit, ihren Aufenthalt in jedem zu dem Bunde gehörenden, oder mit demselben in Frieden lebenden Staat zu nehmen;

2) werden nach den Grundsätzen der früheren deutschen Verfassung die noch bestehenden Familien Verträge aufrecht erhalten, und ihnen die Befugnis zugesichert, über ihre Güter und Familien-Verhältnisse verbindliche Verfügungen zu treffen, welche jedoch dem Souverain vorgelegt und bey den höchsten Landesstellen zur allgemeinen Kenntniß und Nachachtung gebracht werden müssen. Alle bisher dagegen erlassenen Ordnungen sollen für künftige Fälle nicht weiter anwendbar seyn;

3) privilegirter Gerichtsstand und Befreyung von aller Militairpflichtigkeit für sich und ihre Familien;

4) die Ausübung der bürgerlichen und peinlichen Gerechtigkeitspflege in erster, und wo die Besetzung groß genug ist in zweyter Instanz, der Forstgerichtsbarkeit, Orts-Polizey und Aufsicht in Kirchen- und Schulsachen, auch über milde Stiftungen, jedoch nach Vorschrift der Landesgesetze, welches sie so, wie der Militairverfassung und der Oberaufsicht der Regierungen über jene Zuständigkeit unterworfen bleiben. …

Es ist zweifelhaft, ob die Familie des Antragstellers zu dem von Art. 14 angesprochenen Personenkreis des vor 1806 reichsunmittelbaren und dann media-tisierten Adels gehört hat. Denn die Reichsstandschaft konnte, sofern sie sich nicht auf unvordenklichen Besitz stützte, nur durch kaiserliche Verleihung erworben werden. Auf ein solches kaiserliches Privileg hat sich der Antragsteller nicht berufen, sondern nur behauptet, seine Familie sei 1364 nobilitiert und mit einem Fideikommiß-Erblehen belehnt worden. Die Verleihung kann ebenso durch die Herzöge der Fürstentümer Stettin oder Wolgast erfolgt sein. Allein hierauf kommt es nicht an.

2. Der von der Deutschen Bundesakte geschaffene Staatenbund der deutschen souveränen Staaten und freien Städte endete mit dem preußischösterreichischen Krieg von 1866. Durch Art. 2 des Vorfriedens von Nikolsburg vom 26. Juli 1866 anerkannte der Kaiser von Österreich ausdrücklich die Auflösung des Bundes. Der Friedensvertrag von Prag vom 23. August 1866 bestätigte die Auflösung in seinem Art. 6. Die Bundesversammlung hielt am 24. August 1866 in Augsburg ihre letzte Sitzung ab.

Die Bestimmungen des Art. 14 der Bundesakte mögen als landesrechtliche Vorschriften fortgegolten haben. In welchem Umfang dies in Bayern nach Maßgabe der Bayerischen Verfassung vom 26. Mai 1818 oder der (Revidierten) Verfassung des Königreichs Preußen vom 31. Januar 1850, zu dem die pommerschen Gebiete im 19. Jahrhundert gehörten, der Fall war, kann dahin stehen. Denn mit Inkrafttreten der sogenannten Reichsjustizgesetze am 1. Oktober 1879, insbesondere des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 (RGBl. S. 41) und der Strafprozessordnung vom 1. Februar 1877 (RGBl. S. 253), für deren Regelung der Reichsgesetzgeber nach Art. 4 Nr. 13 der Reichsverfassung von 1871 in der Fassung des Reichsgesetzes vom 20. Dezember 1873 (RGBl. S. 379) zuständig war, fand der „privilegirte Gerichtsstand“ des vormaligen und mediatisierten Reichsadels nach Art. 14 der Deutschen Bundesakte sein Ende. Denn nach § 12 GVG übten die dort bezeichneten Gerichte des Reiches und der Bundesstaaten die ordentliche Gerichtsbarkeit aus, zu der nach § 13 GVG auch die Strafsachen gehörten, wenn für sie nicht entweder die Zuständigkeit von Verwaltungsbehörden oder Verwaltungsgerichten begründet war oder reichsgesetzlich besondere Gerichte bestellt oder zugelassen waren. Reichsgesetzlich aber ist eine „Standesgerichtsbarkeit des Adels“ als denkbare Sondergerichtsbarkeit unter der Geltung des § 13 GVG zu keiner Zeit eingeführt worden. Hieran hat sich seither nichts geändert. § 13 GVG gilt mit wenigen redaktionellen Änderungen bis heute fort. Die Reichsverfassung vom 11. August 1919, die in ihrem Artikel 103 bestimmte, dass die ordentliche Gerichtsbarkeit durch das Reichsgericht und durch die Gerichte der Länder ausgeübt wird, hat hieran nichts geändert. Sondergerichte, wie sie der „privilegirte Gerichtsstand“ nach Art. 14 der Deutschen Bundesakte einschloss, konnten nur durch förmliches Reichsgesetz eingeführt werden (Anschütz, Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919, 14. Aufl. Art. 103 Anm. 1). Ihrer Einführung aber stand Art. 109 der Reichsverfassung entgegen, nach dessen Absatz 1 alle Deutschen vor dem Gesetz gleich sind und dessen Absatz 3 den Gesetzgeber verpflichtete, alle öffentlich-rechtlichen Vorrechte oder

Nachteile der Geburt oder des Standes aufzuheben und die Adelsbezeichnungen nur als Teil des bürgerlichen Namens gelten ließ. Für das Reichsland Preußen wurden mit Gesetz über die Aufhebung der Standesvorrechte des Adels und die Auflösung der Hausvermögen vom 23. Juni 1920 (GS S. 367) der reichsverfassungsrechtlichen Verpflichtung in Art. 109 Abs. 3 Rechnung getragen.

Das Land Preußen ist mit Gesetz Nr. 46 des Alliierten Kontrollrats vom 25. Februar 1947 aufgelöst worden. Von Preußen gesetztes Recht gilt nach Maßgabe der Art. 123 ff. GG fort.

In Bayern ist maßgeblich Art. 118 Abs. 2 Bayerische Verfassung, wonach alle öffentlich-rechtlichen Vorrechte und Nachteile der Geburt oder des Standes aufgehoben sind. Was den „privilegirten Gerichtsstands“ des Adels nach Art. 14 der Deutschen Bundesakte anbelangt, ist diese Bestimmung im Zusammenhang mit Art. 101 Abs. 2 GG zu sehen. Denn nach Art. 101 Abs. 2 GG können Gerichte für besondere Sachgebiete nur durch Gesetz errichtet werden. Soweit die Länder nach Art. 30, 70 GG für die Gesetzgebung zuständig sind, können auch sie Sondergerichte schaffen. Art. 118 Abs. 2 Bayerische Verfassung steht dem „privilegirten Gerichtsstand“ des Adels entgegen, denn eine solche gesetzliche Regelung schaffte für diese Personengruppe ein „Vorrecht“, das von Ver-fassungs wegen jedoch aufgehoben ist. Im Falle der Strafrechtspflege, um die es dem Antragsteller vorliegend jedoch geht, hat nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG zudem nur der Bund das Gesetzgebungsrecht. Er hat von ihm durch §§ 12, 13 GVG Gebrauch gemacht.

Die von dem Antragsteller herangezogene Berichterstattung zu den Leistungen des Staats an die Kirchen gibt keine Veranlassung zu einer anderen Bewertung, denn die hier verfahrensgegenständliche Lage des mediatisierten Adels und die staatlichen Leistungen an die Kirchen sind nicht miteinander zu vergleichen, wie sich aus Art. 140 GG i. V. m. Art. 138 Abs. 1 WRV ergibt.

3. Der Antrag des Antragstellers hat Gesetzesänderungen zum Gegenstand. Die von ihm angestrebten Änderungen der §§ 12, 13 GVG können gemäß Art. 77 Abs. 1 Satz 1 GG nur vom Bundestag beschlossen werden. Er ist im Sinne des Art. 20 Abs. 2 Satz 2 GG besonderes Organ der Gesetzgebung, jedoch nicht Justizbehörde im Sinne des § 23 Abs. 1 EGGVG.

Der Antrag des Antragstellers auf gerichtliche Entscheidung über einen „privilegirten Gerichtsstand“ war daher als unzulässig zu verwerfen.

III.

Der Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe ist nach § 29 Abs. 4 EGGVG zwar zulässig, aber nicht begründet. Denn nach § 114 Satz 1 ZPO ist Voraussetzung hierfür, dass die beabsichtigte Rechtsverfolgung Aussicht auf Erfolg hat. Wie sich aus dem Vorstehenden unter Ziffer II. ergibt, ist der Antrag auf gerichtliche Entscheidung jedoch schon unzulässig.

IV.

1. Die Rechtsbeschwerde ist nicht zuzulassen (§ 29 Abs. 2 EGGVG), da die Rechtssache weder grundsätzliche Bedeutung hat (§ 29 Abs. 2 Nr. 1 EGGVG) noch die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erfordert (§ 29 Abs. 2 Nr. 2 EGGVG). Der vorliegende Einzelfall gibt keine Veranlassung, Leitsätze für die Auslegung von Gesetzesbestimmungen des materiellen oder formellen Rechts aufzustellen oder Gesetzeslücken rechtschöpferisch zu füllen(BGHSt 24, 15/21). Durch die Entscheidung entstehen auch keine schwer erträglichen Unterschiede in der Rechtsprechung als Ganzes.

2. Die Kostenfolge ergibt sich aus § 30 Abs. 1 EGGVG, die Festsetzung des Geschäftswerts aus § 30 Abs. 3 EGGVG i. V. m. § 30 Abs. 3 Satz 2 und Abs. 2 KostO.


BeckRS 2011, 13737

(S)

http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/erklaerer-muessen-draussen-bleiben/

Es wird doch wegen jedem Mist geklagt - wieso klagt man nicht gegen diese rechtswidrige Praxis, die eindeutig in die Meinungsfreiheit der freiberuflichen MuseumsführerInnen eingreift?

(T)

Google ist nicht genug. Wir brauchen eine One-Stop-Solution in Form einer Metasuche für die inzwischen schon recht zahlreichen Volltextsuchen, die wissenschaftliche oder retrodigitalisierte Texte (z.B. Volltexte der OCR der UB Heidelberg oder ULB Düsseldorf) erschließen.

Zum Thema hier:

http://archiv.twoday.net/stories/6058211/

Eine Volltextsuche existiert für 35 deutschsprachige Repositorien:

http://oansuche.open-access.net/findnbrowse/pages/start.faces

Anders als DSpace bietet die Bepress-Software Digital Commons eine Volltextuche "across all repositories". Allerdings ist diese nur bei den einzelnen Anwendern erreichbar z.B.

http://digitalcommons.carli.illinois.edu/

Es gibt keine erweiterte Suche, bei mehreren Suchbegriffen werden diese mit UND verknüpft und auf das gesamte Dokument bezogen. Phrasensuche und Trunkierung funktionieren nicht.

(E)

Update: Auskunft von Bepress

Try these steps to get to the advanced search across all repositories:
This is a brand new site completed a week or so ago. http://digitalcommons.bowdoin.edu/
On the search box, pull down the window with the text "in this collection" and select "across all collections" and click on the button
the system will display a simple search screen but the text on the top will tell you that it will search across all repositories.
Click on the button. Additional search search boxes should display.
If you'd prefer a shortcut, just click on the URL below to get to the advanced search box.

[ http://goo.gl/upwGS ]

Bepress is currently evaluating it's existing search engine with the intention of improving it's capabilities in the next year.


Update:
http://archiv.twoday.net/stories/603121007/
http://archiv.twoday.net/stories/75231607/

Es fehlt derzeit nur noch Peter Diemers Editorial:

http://archiv.twoday.net/stories/4477176/

http://hochschularchiv-aachen.blogspot.com/2011/05/disney-mitarbeiter-kontaktiert-das.html

Das "Anmeldebuch" eines Studenten um 1920 wurde digitalisiert und online gestellt.

(E)

Der Berg kreißte ... Nach dem ganzen medialen Wirbel (siehe auch http://archiv.twoday.net/stories/11446525/ ) stellt sich das Internetangebot als extrem bescheiden heraus:

http://nova-corbeia.uni-paderborn.de

Es gibt in guter Auflösung (kein Download möglich) ein paar Handschriften aus Paderborn zu sehen. Einziges Spitzenstück ist das Corveyer Evangeliar. Nützlich auch die Hirsauer Konstitutionen (ein anderes Digitalisat in Manuscriptorium).

Nicht State of the art ist, dass es weder für Handschriften noch Seiten Permalinks gibt:

http://nova-corbeia.uni-paderborn.de/index.php?id=15&type=10&no_cache=1&tx_corveymanuscripts_pi1[sig]=Ms.Hux.21a&type=10&tx_corveymanuscripts_pi1[img]=0277

Facebook kam mit den eckigen Klammern in der URL jedenfalls nicht zurecht.

In den Beschreibungen gibt es keine Online-Nachweise.

Zu befürchten ist, dass sich das Portal nur sehr langsam füllen wird. Professioneller dürfte die Lorscher virtuelle Bibliothek werden, betreut von der UB Heidelberg. In Corvey waren offenkundig sehr viel weniger erfahrene Leute tätig.

(E)


http://www.boersenblatt.net/445250/

Wen vertritt diese P*** eigentlich? Die meisten Wissenschaftler weltweit dürften für Open Access sein und die Möglichkeit begrüßen, als schwächerer Vertragspartner ihre Publikationen kostenfrei im Internet zugänglich machen zu dürfen.

(RSS)

http://www.kulturgutschutz-deutschland.de

Berechtigte Kritik übt:

http://archaeologik.blogspot.com/2011/06/kulturgutschutz-deutschland-nicht-fur.html

(RSS)

https://creativecommons.org/weblog/entry/27533

http://youtube-global.blogspot.com/2011/06/youtube-and-creative-commons-raising.html

(RSS)


Knapp 650 Auktionskataloge stehen online bereit:

http://www.arthistoricum.net/themenportale/german-sales

(RSS)


http://www.gerichtsentscheidungen.berlin-brandenburg.de/jportal/?quelle=jlink&docid=KORE213992011&psml=sammlung.psml&max=true&bs=10

Kammergericht Berlin Az. 24 U 28/11

1. Gutachten (hier über Verkehrswerte für Grundstücke) sind - was die Frage ihrer Urheberrechtsschutzfähigkeit angeht - grundsätzlich nicht dem literarischen Bereich zuzuordnen, sondern dem wissenschaftlichen Bereich.
2. Bei derartigen Schriftwerken kann die persönliche geistige Schöpfung nicht mit dem wissenschaftlichen oder technischen Inhalt der Darstellung begründet werden.
3. Ob ein wissenschaftlicher oder technischer Text unter dem - zwar nicht in erster Linie aber gleichwohl auch in Betracht kommenden - Blickwinkel der Gedankenformung und -führung den nötigen geistig-schöpferischen Gehalt hat, beurteilt sich danach, ob der betreffende Text eine individuelle - originelle - eigenschöpferische Darstellung enthält.
4. Die Darlegungs- und Beweislast dafür, dass gutachterliche Schriftwerke die für ein Sprachwerk im Sinne von § 2 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 UrhG notwendige Schöpfungshöhe erreichen, trägt grundsätzlich der sich auf den Urheberrechtsschutz Berufende.
Hier erfolgte die Rücknahme der Berufung


Wasser auf meine Mühlen, siehe auch

http://archiv.twoday.net/search?q=gebrauchstexte

(T)

http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000001585

Die Staatsbibliothek Bamberg hat 16 frühneuzeitliche Handschriften aus ihrer Helleriana-Sammlung zugänglich gemacht, wenngleich z.T. mit denkbar irreführenden Metadaten.

Bei JH.Msc.Med. 9 fragt man sich, wieso als Autor Joachim Camerarius angegeben wird, denn aus der einzigen Referenz, dem Katalog

http://www.archive.org/stream/katalogderhands00unkngoog#page/n203/mode/2up

und dem am Anfang beigegebenen Inhaltsverzeichnis der lose zusammengefügten medizinischen Schriften von verschiedenen Händen ergibt sich das keineswegs. Eindeutig falsch ist 1501 als Jahr, wohl die meisten Schriften sind Ende des 16. bis Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden. 14a und 14b sind lateinische Thesen von Oswald Gabelkover zum Göppinger Sauerbrunnen. Wer im Hauptstaatsarchiv Stuttgart dessen Schriftzüge lesen durfte/musste, wird mir wohl zustimmen, dass es sich um ein Autograph handelt. Von 1563 bis 1580 war er in Göppingen tätig:

http://de.wikipedia.org/wiki/Oswald_Gabelkover

Übrigens betrifft ein Teil von JH.Msc.Med. 3 den Sauerbrunnen von Jebenhausen (nicht: Ebenhausen) bei Göppingen.

(E)

Sonja Kerth, Bernhard von Uissigheim: Vom Würzburger Städtekrieg, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45645 (06.05.2010)

Die Kritik richtet sich einerseits gegen die Autorin, deren Arbeit zu den politischen Ereignisdichtungen ich außerordentlich schätze, die aber nicht gründlich genug recherchiert hat, andererseits gegen die Redaktion, die ja hier ja bereits mehrfach in Sachen Internetlinks zu kritisieren war.

"Der Text ist in mehreren Handschriften des 16. Jahrhunderts überliefert; ein Druck von 1527 ist verloren, aber durch eine Abschrift des 16. Jahrhunderts in Teilen bekannt." Man mag darüber streiten, ob es nicht geboten gewesen wäre, mehr zur Überlieferung zu sagen (maßgeblich ist Johanek im ²VL http://www.libreka.de/9783110072648/411, siehe auch unten). Falsch ist auf jeden Fall, dass der Druck verloren ist. Er ist der bibliographischen Forschung seit langem bekannt (noch Liliencron gab in seinem von Kerth zitierten Nachtrag den Hinweis auf ein Berliner Exemplar!) und auch im VD 16 unter W 674 verzeichnet. Der Druck, den Liliencron (zunächst) nur aus einer Druckabschrift kannte, ist sogar online verfügbar:

http://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00025797/images/

Man braucht in Libreka nur bernhard uissigheim eingeben, dann findet man einen Aufsatz zu Würzburger Drucken mit dem Hinweis auf die bibliographische Erfassung:

http://www.libreka.de/9783598248580/167

Der Germanist Horst Brunner hat sich wiederholt mit dem Text beschäftigt, Kerth übergeht diese Bemühungen in ihrem knappen Literaturverzeichnis. Siehe etwa

http://goo.gl/Ve9xP = google.de (GBS)

Ebenso fehlt der Aufsatz von Kästner 2004, den man über den Link der Redaktion vom Verbund-OPAC findet:

http://gateway-bayern.de/BV019774255

Online verfügbare Literatur/Quellen sind nicht gekennzeichnet. Das war nun schon mehrfach bei dem Lexikon zu beanstanden.

Johann Paul Reinhard, Beyträge zu der Historie des Frankenlandes. 2. Band, Bayreuth 1761, 261-328
http://books.google.de/books?id=Ny8TAAAAQAAJ&pg=PA260
(Wiedergabe nach der Handschrift des Ansbacher Archivars Gottfried Stieber)

Rochus von Liliencron, Nachträge zur Nr. 40 der historischen Volkslieder und zu den Bruchstücken der Simon'schen Reimchronik bei Lorenz Fries, in: Sitzungsberichte der Königl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München. 1870. 2. Band, München 1870, 373-385
http://www.archive.org/stream/sitzungsbericht14wissgoog#page/n386/mode/2up
Das Digitalisat hat man mit
http://de.wikisource.org/wiki/Bayerische_Akademie_der_Wissenschaften
mit einem Griff.

Ernst Schubert, "bauergeschrey". Zum Problem der öffentlichen Meinung im spätmittelalterlichen Franken, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 34/35 (1975), 883-907
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048807/image_956

Ernst Schubert, Die Lieder vom Würzburger Städtekrieg (1397-1400), in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 64 (2004), 39-81. (wichtig v. a. für den politisch-historischen Hintergrund)
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048858/image_49
(Schuberts Aufsatz ist brillant, aber nicht fehlerfrei. Nur eine Sichtung der Handschriften, soweit noch greifbar, und des von ihm übersehenen Drucks, hätte seine eher bedenkliche These von 13 Einzelgedichten absichern können. Johanek nannte nicht das von Liliencron 1870 bekannt gemachte Standbuch 201 des Staatsarchivs Würzburg, es ist jedenfalls kein Kriegsverlust, überliefert aber nur einen kleinen Auszug. Vorhanden ist die Liliencron nicht bekannte Hs. der UB München aus der Zeit nach 1525, von Johanek zur Rezension A gestellt:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0051_b167_jpg.htm

Vorhanden ist von den Handschriften der Rezension C, die Liliencron angab, einzig und allein die Überlieferung in einer Fränkischen Chronik des 18. Jh. in Wolfenbüttel:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0079_b031_jpg.htm

Würzburg M.ch.q.147 ist als Druckabschrift textkritisch nicht mehr von Belang. Ob die wichtige Hamburger Handschrift der Rezension A hist. 52f immer noch verschollen ist, wäre zu klären. Liliencron wählte für die - nach wie vor unersetzte - Textwiedergabe angesichts der nach dem Bauernkrieg einsetzenden Überlieferung eine dubiose Würzburger Schreibsprache um 1400.)

Ob es angemessen war, angesichts vieler Google-Digitalisate der Ausgabe Liliencrons ein PDF im Umfang von über 9 MB beizugeben?

http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/document/artikel_45645_bilder_value_1_vom-wuerzburger-staedtekrieg.pdf

Gestochen scharf sind die letzten Seiten darin auch nicht - so what?

In jedem Fall hätten sich sowohl Autorin als auch Redaktion erheblich mehr Mühe geben müssen. Für meine Nachrecherche habe ich ausschließlich im Internet allgemein verfügbare Quellen herangezogen.

(E)

#forschung


Ein Grundkurs in Sachen Web 2.0

http://23thingsforarchivists.wordpress.com/

(ML)

The Pillone Library has long been celebrated. Noted already in the 16th century as a library of 'molti e diversi libri', it is celebrated among bibliophiles today for the remarkable, indeed unique, painted decoration of its fore-edges and as a rare survival up to the modern day of a Renaissance library.

The painted decoration is the work of Cesare Vecellio (1521-1601), a cousin and pupil of Titian, in whose studio Vecellio worked until Titian's death. Among Vecellio's major paintings is the altarpiece at Belluno Cathedral. In addition to the painted fore-edges executed for the Pillones, Vecellio also painted a room in the Palazzo Pillone with the Four Seasons and the Rape of the Sabines. It was in his famous book on costume and manners, De gli habiti antichi et moderni (1590), that Vecellio mentions the library and other collections of the Pillone family as well as their generous hospitality.

The Pillone Library was formed over several generations, the earliest books acquired in the late 15th century by Antonio Pillone (d. 1533). His eldest son Odorico (b. 1503) expanded the library through numerous individual purchases and with one large group of northern books acquired in about 1550 from his kinsman by marriage, Bonaccorso Grino, who had been in the service of Charles V of Bavaria. It was almost certainly Odorico (or perhaps his son Giorgio) who commissioned Vecellio in the 1580s to decorate the books. For his imagery, Vecellio took the book's author or content, so here are a series of author portraits: St. Jerome in the wilderness, Erasmus writing at a desk with a book resting on top, Sacrobosco holding an armillary sphere, a sick man lying in his bed; and scenes ranging from sleighing in Russia, to maps of Asia and America, and views of Ravenna. One hundred seventy two volumes were so decorated, 154 with fore-edges painted by Vecellio and 21 with original drawings on their vellum covers by him and other artists.

The Pillone Library, together with the family collections of pictures, medals, armour and relics of Lepanto, remained intact for three centuries at Villa Casteldardo in the foothills near Belluno until they were sold in 1874 in their entirety to the Venetian antiquaire Paolo Maresio Bazolle. The ordinary books were widely dispersed but those decorated by Vecellio were acquired en bloc by Sir Thomas Brooke (1830-1908) of Armitage Bridge House, Huddersfield. In 1957 Pierre Berès bought them all from the baronet's heirs, and the same year began the library's dispersal through the gift of 3 volumes to the Bibliothèque nationale and sales from an illustrated catalogue, Bibliothèque Pillone (each book contains a bookseller's label with its number in that catalogue).

While it is the decoration that makes the Pillone Library unique, no less remarkable is the fact that the books are still in their original bindings. Its stable history, also remarkable, accounts for the superb condition of the volumes. The collection therefore contains excellent, characteristic examples of Italian and German Renaissance binding. Vellum flyleaves in some of the volumes even carry written instructions to the 16th-century binder. The decoration demonstrates that the books were shelved with their fore-edges, not the spines as today, facing the viewer. The present volumes ranged on a shelf recreate the striking, artistic, and colourful aspect the Pillone books presented to a Renaissance audience.

The indispensable study on the formation and later history of the library, and, of special importance, on the classification of many of its Italian and German Renaissance bindings, is A.R.A. Hobson's 'The Pillone Library' in The Book Collector, 7, 1958, 28-37. The references to binding tools relate to plates I and IV in Hobson's article, the numbering from left to right, top to bottom.

Few have been the opportunities for a collector to acquire en bloc a significant group of Pillone books since the library's dispersal in the 1950s, and in fact not since 1998 has a group of this size been offered at auction. The following 18 works in 17 volumes represent all aspects of the Pillone library, from its early to later formation, in contemporary Italian or German bindings from each of the main workshops, and including those with original drawings on their vellum covers. Because this is a rare opportunity for a modern collector to acquire a significant portion of a Renaissance library at a single stroke, the Pillone books will be offered first as one lot. They are described in lots 23 to 39. Should their reserve price as one lot not be reached, the books will be offered separately at their individual estimates.


http://www.christies.com/LotFinder/lot_details.aspx?from=salesummary&intObjectID=5447977

See also
http://bibliophilie.blogspot.com/2008/09/un-monument-de-la-bibliophilie-les.html

http://www.bibliotecheoggi.it/1999/19990102001.pdf

http://atlas.lib.uiowa.edu/book-06-1490-1874.html

http://biblioteca.comune.belluno.it/biblioteca-piloni

(RSS)


25 Best Blogs on Biomedicine

http://mastersinhealthinformatics.com/2011/25-best-blogs-on-biomedicine/

(RSS)



Video by Mitch Fillion ( http://www.southernsouls.ca )

(W)



"Ab dem 18. Mai 2011 zeigen neunzehn Studierende der Kunstwissenschaft und der Freien Kunst in einer gemeinsamen Ausstellung zum Thema „Sammeln und Archiv“ ihre künstlerischen Arbeiten in der Jahnstraße Braunschweig. Die Ausstellung beruht auf einer bis dahin einmaligen Kooperation zwischen den beiden Studiengängen. Bei dieser Ausstellung wurden die angehenden KunstwissenschaftlerInnen selbst künstlerisch tätig. Unter der Betreuung von Frau Prof. Dr. von Flemming, Prof. Dr. Sykora und Prof. Eißfeld zeigen die Studierenden Arbeiten rund um den Begriff des Archivs und des Sammelns. Zu sehen sind Fotografien, Klang- und Rauminstallationen sowie Malerei. Dabei wird der Begriff des Archivs hinterfragt und neu gedeutet. Vorausgehend zu dieser Ausstellung begaben sich die Studierenden im Oktober 2010 nach Florenz, um Eindrücke rund um das Thema zu sammeln und in anschließenden Theorie- und Praxisseminaren zu vertiefen. ...."



Beuysscher Archivbegriff? Nach dem Motto: "Alles ist irgendwie Archiv"?

Quelle: Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, Pressemitteilung

(W)

http://works.bepress.com/david_freidenreich/subject_areas.html#The Medieval Canon Law Virtual Library

David M. Freidenreich hat seinen Bepress-Webspace dazu genutzt, nicht nur eigene Arbeiten zugänglich zu machen, sondern auch PDFs von älterer Forschungsliteratur und auch von Quellen.

Emil Friedberg, Die Canones-sammlungen zwischen Gratian und Bernhard von Pavia (1958)

Bernard of Pavia, Summa Decretalium, ed. Ernst Adolph Theodor Laspeyres (1956)

Quinque compilationes antiquae, ed. Emil Friedberg (1956)

Bernard of Compostella, Compilatio Romana, ed. Heinrich Singer (1914)
text-searchable

Rufinus, Summa Decretorum, ed. Heinrich Singer (1902)

Die papstlichen Kanzleiordnungen, ed. Michael Tangl (1894)

Stephen of Tournai, Summa, ed. Johann Friedrich von Schulte (1891)

Registri dei cardinali Ugolino d'Ostia, ed. Guido Levi (1890)

Jaffe, Regesta pontificum romanorum (volume 2) (1888)

Regulae cancellariae apostolicae, ed. Emil von Ottenthal (1888)

Jaffe, Regesta pontificum romanorum (volume 1) (1885)


Regesta pontificum romanorum, vol. 1, ed. August Potthast (1874)

Summa Magistri Rolandi, ed. Friedrich Thaner (1872)

August Theiner, Disquisitiones criticae (1836)

Haloander, Modus legendi abbreviaturas (1623)

Hostiensis, Summa aurea, liber 1 (1574)

Hostiensis, Summa aurea, liber 2 (1574)

Hostiensis, Summa aurea, liber 3 (1574)

Hostiensis, Summa aurea, liber 4 (1574)

Hostiensis, Summa aurea, liber 5 (1574)

Apparatus in quinque libros Decretalium (1570)

Goffredus de Trano, Summa super titulis Decretalium (1519)

Weitere Digitalisate sind verlinkt.

(W)



"Von 1949 bis 1961 wurden in Göttingen Spielfime produziert. Mit einer Ausstellung von 63 Original-Filmplakaten erinnert das Stadtarchiv demnächst an die Jahre, als Göttingen eine Filmstadt war. Die Ausstellung, in der auch Exponate des Kulturarchivs Hannover gezeigt werden, ist ab dem 10. Juni 2011 bis zum Jahresende zu sehen. Der Eintritt ist frei! " 1)

"An die aufregende Zeit der „Filmaufbau GmbH Göttingen“ soll mit der Ausstellung „Traumfabrik an der Leine: Göttinger Filmplakate“ erinnert werden. Die Präsentation wird am Donnerstag, 9. Juni 2011, um 16.30 Uhr im Stadtarchiv eröffnet .....
Im Jahr 1945 gründeten Rolf Thiele und Hans Abich die Filmaufbau GmbH Göttingen und machten die Stadt in den 50er Jahren zur „Traumfabrik an der Leine“. Im Studio der Filmaufbau auf dem Gelände des ehemaligen Wehrmachtsflugplatzes zwischen Grone und Holtensen wurden in den Jahren von 1949 bis 1961 über einhundert Spielfilme gedreht, darunter so bekannte Streifen wie „Liebe 47“, „Das Haus in Montevideo“, „Königliche Hoheit“ und „Rosen für den Staatsanwalt“."
2)

1) Stadtarchiv Göttingen, Homepage
2) Stadt Göttingen, Homepage

(T)

Der Untersuchungsuasschuss wurde am 18.5.2011 vom Landtag NRW eingesetzt. 2)
" ..... Der Untersuchungsausschuss soll insbesondere klären,
1.) bezogen auf den Neubau Landesarchiv Duisburg
a) wie es beim Bau des Landesarchivs zu einem Anstieg der Kosten von ursprünglich geschätzten 30 Mio. Euro auf letztendlich etwa 160 Mio. Euro kommen konnte und warum zu den hierfür möglichen Zeitpunkten beispielsweise bei der Vertragsgestal-tung keine Mechanismen zur Verhinderung einer solch immensen Kostensteigerung eingebaut wurden,
b) warum am Standort im Duisburger Innenhafen festgehalten wurde, nachdem der Kauf des Grundstücks zunächst nicht zustande gekommen war,
c) warum im Oktober 2007 ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen wurde, der für das Land das Risiko einer negativen Kostenentwicklung beinhaltete und dann zum Kauf des Grundstücks für ein vielfaches des ursprünglich geplanten Kaufpreises führ-te,
d) wie der Kommunikationsprozess zwischen den beteiligten Akteuren im Detail verlief und wer im Rahmen der Entscheidungsfindung konkret beteiligt war,
e) wer letztendlich in welcher Form von dem beschriebenen Ablauf des Verfahrens pro-fitiert hat. ...."
3)
Erste Ausschussmitglieder äußerten sich bereits über ihre Tätigkeit:
- "....Das soll der gestern vom Landtag eingerichtete parlamentarische Untersuchungsausschuss klären, dem auch der SPD-Landtagsabgeordnete Ibrahim Yetim angehören wird. "Gemeinsam mit Kollegen aus allen Fraktionen werde ich mich an die Recherche zu den Ungereimtheiten um den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW begeben. Es ist wichtig, dass wir lückenlos aufklären, was dort gewesen ist und ob Einzelne sich möglicherweise persönlich bereichern wollten", erklärt Yetim. ...." 4)
- ".... Mitglied des Untersuchungsausschusses wird auch der Siegerländer Abgeordnete Jens Kamieth sein. „Ich freue mich auf die neue und zusätzliche Aufgabe“, sagte er, „ich bin mir der großen Verantwortung bewusst und hoffe, dass wir die Vorwürfe rasch aufklären können.“ .... „Daneben werden wir aber auch klären, ob die Entscheidung der damaligen rot-grünen Landesregierung im Jahr 2000 eventuell fragwürdig war, den BLB als Sondervermögen zu gründen“, so Kamieth, „und ob die von der Regierung vorgegebene Organisationsstruktur Probleme begünstigt hat.“
Die CDU-Fraktion hat Kamieth als Mitglied des Untersuchungsausschusses benannt, weil sie überzeugt ist, dass ihm seine juristischen Kenntnisse als Rechtsanwalt nützlich sein werden. .... Die Dauer des Untersuchungsausschusses ist nicht vorgegeben. „Ich gehe von zwei bis drei Jahren aus“, sagte Kamieth abschließend. ...."
5)


Quellen:
1) Focus-Bericht v. 16.5.11, der die Causa Landesarchiv zusammenfassend darstellt, und, dem der Titel entlehnt ist.
2) Homepage des Untersuchungsausschusses
3)Einsetzungsantrag, Landtagsdrucksache 15/1964 v. 17.5.2011
4) rp.online.de, 24.5.2011
5) Homepage Jens Kamieth, Pressemitteilungen

(W,E)



"Projektlaufzeit: Beginn Mai 2009, Ende April 2012
Projektpartner: Dr. Heike Gfrereis (Leiterin der Museen des DLA)
Prof. Dr. Barbara Lange (Kunsthistorisches Institut)
Dr. Marcel Lepper (Arbeitsstelle Geschichte der Germanistik des DLA)
Prof. Dr. Ulrich Raulff (Direktor Deutsches Literaturarchiv)
Prof. Dr. Stephan Schwan (Institut für Wissensmedien)
Prof. Dr. Anke te Heesen (Ludwig-Uhland-Institut)
Prof. Dr. Bernhard Tschofen (Ludwig-Uhland-Institut)
Wiss. Mitarbeiter: Kira Eghbal-Azar, M. A. (Institut für Wissensmedien)
Felicitas Hartmann, M. A. (Ludwig-Uhland-Institut)
Yvonne Schweizer, M. A. (Kunsthistorisches Institut)
Dr. Thomas Thiemeyer (DLA, Ludwig-Uhland-Institut)


Grundidee

Das Verhältnis von Museum, Archiv und Wissenschaft, das sich derzeit neu konfiguriert, steht im Zentrum des Projekts wissen&museum: Archiv – Exponat – Evidenz. Museen und Archive haben gegenwärtig einen hohen Bedarf an Reflexion, an konkreter sammlungsbezogener und ausstellungsbegleitender Forschung, die sich in die Ausstellungsentwicklung produktiv einspeisen lässt. Deshalb sind neue Allianzen von Museen, Archiven und Hochschulen erforderlich, um die Forschung im Museum und Archiv zu stärken und das Feld des kulturellen Lernens für den Forschungsdialog sowie für eine duale theorie- und praxisorientierte Ausbildung des Museumsnachwuchses fruchtbar zu machen.
Dialog von Theorie und Praxis

Gerade im Bereich der Führungspositionen innerhalb des Museumswesens besteht ein Mangel an wissenschaftlich und kuratorisch gleichermaßen qualifiziertem Nach- wuchs: Nicht die Trennung von wissenschaftlicher Qualifikation einerseits und Museumsvolontariat andererseits, sondern die Einbettung von Qualifikations- projekten in die konkrete Museumsarbeit ist ein Zukunftsmodell, dem sich das Projekt wissen&museum verpflichtet.

Der Antrag des Projekts wissen&museum erfolgte im Rahmen der BMBF-Ausschreibung „Übersetzungsfunktion der Geisteswissenschaften“. Es will in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Universität und Museum die Übersetzungskompetenz der Geisteswissenschaften nutzen, um theoretisches Wissen in praktisches Orientierungs- und Handlungswissen zu überführen.

Dabei verfolgt es drei Ziele: Erstens will es Methoden und Modelle museums- wissenschaftlicher Forschung erarbeiten, die auf unterschiedliche Museumstypen übertragbar sind. Zweitens erprobt es eine neuartige Form universitär-außeruniversitärer Zusammenarbeit, um den Transfer von Theorie und Praxis zu optimieren. Drittens will es qualifizierten Nachwuchs für das boomende Ausstellungswesen theoretisch wie praktisch ausbilden.
Kooperation von vier Instituten

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Projekt wissen&museum (Förderkennzeichen 01UB0909) entsteht in Kooperation zwischen dem Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA), dem Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft (LUI) und dem Kunsthistorischen Institut (KHI) der Universität Tübingen sowie dem Institut für Wissensmedien (IWM) Tübingen (Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft). Gegenstand des museumswissenschaftlichen Projekts ist es, in interdisziplinärer Perspektive Übersetzungsvorgänge in Ausstellungen zu untersuchen und Theorien zu entwickeln, die über den Einzelfall hinaus Wissens- und Vermittlungsprozesse des Museums erklären können. Untersuchungsgegenstand ist das DLA mit seinem Archiv und den beiden Museen, dem Literaturmuseum der Moderne (LiMo) und dem Schiller-Nationalmuseum (SNM).
Leitfragen und Forschungsprojekte

Das Projekt wissen&museum gliedert sich in vier Forschungsprojekte: „Räume der Literatur“ (bearbeitet von Thomas Thiemeyer, betreut von Prof. Dr. Bernhard Tschofen, beide LUI), „Materialien der Literatur“ (Felicitas Hartmann, Prof. Dr. Anke te Heesen, LUI), „Bilder der Literatur“ (Yvonne Schweizer, Prof. Dr. Barbara Lange, KHI) und „Präsentationspraxis und Evidenzzuschreibung“ (Kira Eghbal-Azar, Prof. Dr. Stephan Schwan, IWM). Die Forschungsprojekte widmen sich während der Planung und Durchführung einer Marbacher Ausstellung folgenden Fragen:

1. Wie gestaltet sich der Übersetzungsvorgang vom Archivobjekt zum Ausstellungsobjekt? Wie entsteht kulturelles Wissen, wenn Objekte aus den Museumsdepots herausgeholt und in Ausstellungen exponiert werden?

2. Welche Rolle spielen Raum und Materialität für die Praktiken des Sammelns und die Praktiken des Zeigens? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Objekthaftigkeit des Exponats und seiner Sinnträgerfunktion?

3. Wie erzeugen Bilder Evidenz in Ausstellungen? Welchen Beitrag für den Umgang mit Bildern im Museum können bildwissenschaftliche Erkenntnisse dabei leisten?

4. Was lernen Besucher in archivbezogenen Ausstellungen? Was nehmen sie wahr? Wie verhält sich die Navigation im Ausstellungsraum zum Vorgang der Auseinandersetzung? Wie wird kulturelle Bildung abgerufen, kritisch modifiziert und vertieft?
Ausstellung zum Jahr 1912

Das Projekt wissen&museum bringt aktuelle Erkenntnisse und Methoden der Museumswissenschaft, der Kunst- und Bildwissenschaft und der Medien-, Informations- und Kognitionswissenschaft in produktiven Dialog mit den Beständen des DLA und deren Präsentation am Ort. Neu an diesem Ansatz ist, dass er material- und praxisnah Theorien für Übersetzungs- und Vermittlungsleistungen in Museen entwickeln will und dabei auf die Mitarbeit von jungen Museumswissenschaftlern vertraut. Den Abschluss des Projekts bildet eine gemeinsam konzipierte und theoretisch reflektierte experimentelle Ausstellung zum Jahr 1912, die Anfang 2012 im Literaturmuseum der Moderne eröffnet wird."

Quelle: Projekthomepage

'(W)

http://oval.base-search.net/oval

Bei Eingabe von

http://libros.csic.es/oai/oai2.php

ergibt sich:

Repository Information

Name:
Libros CSIC: libros electrónicos del Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC)
Admin:
mailto:me@localhost.de
Validation Results

Server communication

OK: Server supports both GET and POST requests.
OK: OAI-PMH version is 2.0
OK: URL in "request" (Identify) matches provided basic URL.
XML Validation

ERROR: Identify response well-formed but invalid: Element '{http://www.openarchives.org/OAI/2.0/}responseDate': 'Z' is not a valid value of the atomic type 'xs:dateTime'., line 6
ERROR: ListRecords response well-formed but invalid: Element '{http://www.openarchives.org/OAI/2.0/}responseDate': 'Z' is not a valid value of the atomic type 'xs:dateTime'., line 6
ERROR: ListIdentifiers response well-formed but invalid: Element '{http://www.openarchives.org/OAI/2.0/}responseDate': 'Z' is not a valid value of the atomic type 'xs:dateTime'., line 6
Harvesting

RECOMMENDATION: Deleting strategy is "no" – recommended is persistent or transient.
RECOMMENDATION: ListRecords batch size too small (10), should be at least 100.
RECOMMENDATION: Resumption token should last at least 23 hours. This one lasts: 7 hour(s).
OK: completeListSize: 106 records.
ERROR: No incremental harvesting (day granularity) of ListRecords: Harvest for reference date 2011-04-18 returned no records.
ERROR: No incremental harvesting (full granularity) of ListRecords: Harvest for reference date 2011-04-18T14:35:05Z returned no records.
OK: dc:language elements conform to ISO 639-1.
OK: dc:dates conform to ISO 8601.
OK: Minimal DC elements (date, creator, identifier, type, title) are present.
BASE

INFO: Repository content is currently not indexed by BASE.
Explanation of reporting levels

INFO: Potentially interesting information
RECOMMENDATION: Deprecated protocol feature or content-related issue
WARNING: Protocol violation or malformed content data
ERROR: Serious protocol violation that will affect the harvesting process
UNVERIFIED: Feature could not be checked for some reason


(ML)

So http://www.landesbibliothek-coburg.de/home.htm

Zunächst denkt man, dass da wohl Verleger mit Dollarzeichen in den Augen zugeschlagen haben, aber

http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/coburger-nationalzeitung

legt etwas anderes nahe, nämlich urheberrechtlich begründete Proteste der Erben des Nazi-Herausgebers.

(W)

Karen Reeds fragte in Karlsruhe an, ob Aug. perg. 120 vorgezogen werden könnte und binnen kurzem war der Codex online:

http://digital.blb-karlsruhe.de/id/64141

(PM)




"1997 hatte ich in Taschkent auf dem Zentralmarkt lernen können, dass es wohl ähnlich viele Kernseifen wie Melonensorten, deren sich die Usbeken rühmen, geben dürfte. Ihr starker Geruch vermischte sich mit dem Duft der Schätze des angrenzenden Gewürzmarktes in der Luft. Einige Tage später. Verloren in einem kleinen Gebirge zwischen den Wüsten Roter Sand (Kysylkum) und Schwarzer Sand (Karakum) lebte ein als verworren geltender Dichter. Wir besuchten diesen einsiedlerisch wohnenden, als Spezialisten der klassischen tadschikischen Poesie bekannten Mann. Er führte uns durch seine ausgedehnte, wohlausgestattete Lehmbehausung. Von den Decken herab hingen zahllose Beutel, undefinierbare Behälter, Tüten. Irgendetwas fing in meinen Kopf an zu schwirren. Auf die Frage, was denn diese Behälter enthielten, antwortete er: „All die Dinge des Lebens. Wenn ich etwas brauche lasse ich einen herab und hole was ich benötige heraus.“ Nach dieser Begegnung träumte ich von mit Kernseifen gefüllten, über mir schwebenden Beuteln, die alles, was man braucht, enthielten.
Der wahre Sammler müsse, so Walter Benjamin, den Gegenstand aus seinen Bedeutungszusammenhängen herausheben, um zu einem unvergleichlichen Blick auf ebendiesen Gegenstand zu gelangen — dem Blick des großen Physiognomikers. Und deshalb sei ihm in jedem seiner Gegenstände die Welt präsent ... Doch schwinde ihm die Hoffnung auf eine Vollständigkeit der Dinge. Daher sei der Sammler auch ein Allegoriker, nicht mehr bedacht auf eine schließlich unheimliche Vollständigkeit, sondern nur noch auf das Geheimnis der unendlich vielen, miteinander verbundenen Dinge.
Für Ernst Jünger ist die Katastrophe eine Bedingung des Sammelns: Im Verlust der Kulturgüter verfeinere sich der Sinn für diese, das Verschwinden schärfe die Wahrnehmung ihrer­ immanenten Ordnung. Durch Trümmer und Brände walte ein erhellendes Prinzip.
Wo nicht Zerstörung, dort keine Sammlung. Hier spricht er vom Schmerz der Archivare. Dieses Denken verändert den Blick auf die Übergänge der Arten und Formen. Die Dynamik des Wandels gerät in den Blick, wird wichtiger als das Phänomen an sich. So verfolgt Jünger die Spur eines Sehens der Dinge, welches sich verändern wird: vom ”Buch der Welt“ Deuter Carl von Linné überden wissenschaftlichen Naturbeobachter Charles Darwin bis zum Sammler der banalen Dinge. Letzterer strebt nicht wissenschaftliche Vollständigkeit an, sondern liest die Trümmer auf, er versucht die Spuren des Verschwindens zu verstehen. Es ist die Wiederkehr des sensiblen, beobachtenden Sammlers, den die Renaissance hervorbrachte, am Ausgang der Kuriositätenkabinette, am Beginn der wissenschaftlichen Sammlungen.
Allerdings ist seine Leidenschaft immer etwas von beidem, in ihm begegnet man einem seltenen Typus — dem Archivar der Verzweiflung, dem Künstler der Unnötigkeiten. Eine Sammlung von Kernseifen wäre, in der Zeit ihrer regulären Verwendung wohl undenkbar gewesen, weil ihr Gebrauch ein solches Sammeln absurd erscheinen lässt. Und doch wird eine solche Samlung in einiger Zeit als selbstverständlich erscheinen. Dann wird es auch möglich sein, einen Atlas zu erarbeiten, welcher Geruch, Formen, Farbe registriert, und in welchem ein chronologisches System verzeichnet ist. Der Künstler und Sammler der banalen Dinge verspricht auch darin keine Natur- oder Ideengeschichte. Sein Motiv ist der Verlust. Die schwebenden Kernseifen verlassen den Raum. "


Quelle: Tor Seidel, Homepage

"Eine Symphonie von Düften in archaischer Hängung: Die Galerie «Berlin Weekly» zeigt zwei Wochen lang eine spektakuläre Installation aus Kernseifen – eingeschlossen im Schaufenster.

Beschreibung:
Wie ein seltsam skelettierter Weihnachtsbaum wirkt die Installation, oder wie das monströse Mobile eines Riesenbabys. Ein UFO, das keine Identifikation erlaubt; staunende Passanten hält das Schaufenster auf Distanz. Nur zur Ver- und Finissage öffnet die Galerie «Berlin Weekly» ihre Glaspforte. Dann hüllt eine Symphonie von Gerüchen die Besucher ein.
In archaischen Kulturen ist es üblich, Habseligkeiten zum Schutz vor Schädlingen an Seilen und Haken aufzuhängen. Auf diese Art der Aufbewahrung traf Tor Seidel in Usbekistan, ebenso auf zahllose verschiedene Kernseifen, die er seither sammelt. In der Dritten Welt benutzt man sie ständig. Im Westen wurden sie völlig von parfümierten Seifen, Waschpulvern und –pasten aus Portions-Spendern verdrängt.

Ein Stück Kernseife ist mittlerweile ein ähnlich exotischer Anblick wie ein Bündel Dinge, das von der Decke baumelt. Nur Bergleute ziehen noch ihre Sachen in Säcken an Seilen hoch. Wer aber außer den letzten Kohlekumpeln kommt noch in eine traditionelle Waschkaue?
Insofern erweist sich das antiquierte Verfahren als ideale Präsentationsform für diese fast vergessenen Objekte. Zumal sie die Wahrnehmung auf unerwartete Weise reizen. In unserer optisch und akustisch übersättigten Lebenswelt haben Hygiene und Sterilisierung den Geruchssinn ausgehungert. Doch hier kitzeln Düfte aus tausendundeiner Waschküche die Nase – eine olfaktorische Orgie.
Zugleich zelebriert das Werk den Abschied von einst vertrauten Gegenständen – wie jede Sammlung. Etwa Ernst Jüngers Käfer-Kollektion, die lauter Spezies enthielt, die kaum noch aufzufinden sind. Die sorgsam aufgespießten Insekten werden von ihresgleichen verzehrt und zerfallen zu «buntem Staub», so der Titel seines Katalog-Textes. Das ist die Bestimmung von Sammlungen: wieder im amorphen Allgemeinen aufzugehen wie Seife im Schaum.

Sammler wissen das. Ihr Bemühen, eine Sorte von Objekten zu klassifizieren, anzuordnen und zu komplettieren, ist letztlich zum Scheitern verurteilt. Darin liegt der Wert jeder Sammlung: für eine Weile den Prozess des Verlöschens aufzuhalten und vor Augen zu führen, was da alles verloren geht. Und ihr temporärer Nutzen wird desto größer, je stärker ihre Sammlerstücke vom Verschwinden bedroht sind. Das ist «der Schmerz der Archivare».
Bewertung:
Dabei sind Inhalt und Form perfekt aufeinander abgestimmt. «Berlin Weekly» zeigt jeden Künstler nur eine oder zwei Wochen lang in – bis auf Ausstellungsbeginn und –ende – abgeschlossenen Räumen. Mit dieser künstlichen Verknappung gewinnt die Galerie in der überfüllten hauptstädtischen Szene rasch an Zuspruch.
So präsentierte hier während des «Gallery Weekend» das renommierte Magazin «Texte zur Kunst» seine Jubiläums-Edition zum 20-jährigen Bestehen. Tor Seidels Seifen-Installation ist noch spektakulärer: Kunst mit derartigem Schau- und Schnupperwert wird selten geboten."


Quelle: Oliver Heilwagen, 13.5.2011 auf kultiversum.de

'(T)



"Am 24. Mai 2011 besuchte Dr. Elena A. Antonova, Vorstandsmitglied des Russischen Verbandes der Historiker und Archivmitarbeiter (ROIA), die Verbandsgeschäftsstelle in Fulda und überbrachte die herzlichsten Grüße ihres Verbandsvorsitzenden Prof. Dr. Efim Iosifovitj Pivovar aus Moskau.

Der russische Verband der Historiker und Archivmitarbeiter (ROIA) mit ca. 6.000 Mitgliedern in ganz Russland wurde 1990 gegründet hat sich u.a. zum Ziel gesetzt, Veränderungen im Archivwesen Russlands zu bewirken und das Prestige der Archive und des Berufsstandes der Archivarinnen und Archivare zu erhöhen. Außerdem ist dem Verband der kollegiale Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen sowohl aus den übrigen GUS-Staaten, als auch aus Europa, Asien, Afrika, Australien und Amerika ein wichtiges Anliegen.

Ganz diesem Anliegen verpflichtet war der persönliche Besuch von Dr. Antonova und der Erfahrungs- und Gedankenaustausch in der Geschäftsstelle der erste Schritt mit den deutschen Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen.

Die Kontakte sollen bereits beim 81. Deutschen Archivtag 2011 intensiviert werden. Eine Delegation des russischen Verbandes wird am Kongress teilnehmen und der russische Verbandsvorsitzende wird in Bremen auf den deutschen Verbandsvorsitzenden treffen."


VdA, Mitteilung vom 24.5.2011

(W)

Matthias Brandt | ARCHIV VERWORFENER MÖGLICKEITEN from anklamer on Vimeo.

Matthias Brandt las aus dem
ARCHIV VERWORFENER MÖGLICHKEITEN von Naomi Schenck und Ulrich Rüdenauer, Deutschordensmuseum Bad Mergentheim, Donnerstag, 26. Mai 2011

s. a. http://archiv.twoday.net/search?q=archiv+verworfener+M%C3%B6glichkeiten

(W)

1981, l'onde de choc des radios libres from Télérama on Vimeo.

Il y a trente ans, la fin du monopole de l'état sur la bande FM allait transformer radicalement le paysage radiophonique français. A l'heure de Facebook, twitter et de la blogosphère, où chacun peut émettre des informations à la vitesse d'un clic, la grande saga des radios libres nous paraît inouïe. On s'y replonge avec délice avec Thierry Lefebvre. A l'aide d'archives sonores, cet historien des médias décrypte l'aboutissement de cette conquête qui marqua l'année 1981, lorsque les radios "pirates" sont devenues "libres".

Réalisation : Pierrick Allain
Extraits sonores : avec l'aimable autorisation d'Eldoradio : eldoradio.fr/​

(W)

"Die Gedenkstätte im ehemaligen deutschen NS-Vernichtungslager Sobibor im Osten Polens ist wegen Geldmangels für die Besucher bis auf weiteres geschlossen.
Ohne Geld könne die Einrichtung nicht funktionieren, sagte ein Historiker, der das Museum mehr als zehn Jahre leitete. Berichten zufolge braucht die Einrichtung jährlich umgerechnet 250.000 Euro. Im Haushalt des Landkreises sei aber nur weniger als die Hälfte des Betrages freigegeben worden.
In Sobibor hatten die Nationalsozialisten 250.000 Juden ermordet."

Quelle: Bayerntext 02.06.2011 14:23:31, S. 163

(S)

"Veranstalter: infoclio.ch
Datum, Ort: 30.09.2011, Bern, Zentralbibliothek Bern
Deadline: 18.09.2011

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Digitale Medien und Geschichtswissenschaften“ organisiert infoclio.ch am 30. September 2011 in Bern eine Tagung zum Thema Digitale Medien und Historische Forschung.

Inwiefern haben die digitalen Technologien die Forschungspraktiken in der Geschichtswissenschaft verändert? Sind die wissenschaftliche Kommunikation sowie der Zugang zu den Quellen und zur Literatur von den Neuen Medien abhängig geworden? Durch die Nutzung der digitalen Technologien wurden neue methodische Ansätze zu entwickelt und neue Themenbereiche definiert. Diskussionen über die Eigenschaften der digitalen Formate und ihre epistemologischen Auswirkungen auf die Geisteswissenschaften kommen in Gang. Gleichzeitig etablieren die öffentlichen Institutionen zur Förderung der Forschung Programme und Rahmenbedingungen, die diese Entwicklungen unterstützen.

Mit der Tagung „Digitale Medien und Historische Forschung“ informiert infoclio.ch über den aktuellen Stand der Anwendung der Neuen Medien in der geisteswissenschaftlichen Forschung. Die wichtigsten Institutionen werden ihre Infrastrukturprojekte für die Periode 2013 - 2016 vorstellen. Forscherinnen und Forscher sowie Forschungsinstitutionen aus dem In- und Ausland präsentieren ihre Ideen und Erfahrungen im Umgang mit den Informationstechnologien in der historischen Forschung.

Die Tagung ist in zwei Themenkomplexe gegliedert:

Die erste Session widmet sich den Fragen nach der Forschungsinfrastruktur in den Geisteswissenschaften und der damit verbundenen Wissenschaftspolitik. Diskutiert werden die zukünftigen Entwicklungen der Dienstleistungen für die schweizerische und europäische Forschung.

Die zweite Session beschäftigt sich mit der Einbindung der Neuen Medien in die historische Forschung. Thematisiert werden die Fortschritte und Risiken, die der Digital Turn in den Forschungspraktiken und der wissenschaftlichen Kommunikation bewirkt.

Die Anmeldung erfolgt via der Webseite www.infoclio.ch/de/anmeldung.
Die Teilnahme ist kostenlos.

9h00-9h30 Begrüssung

9h30 Einleitung - Monica Dommann (Präsidentin der Kommission infoclio.ch)

9h45–12h30 Session 1: Digitale Infrastruktur in den Geisteswissenschaften

- Nouveau médias, partage en ligne et pratiques de la recherche scientifique – Olivier Glassey (Université de Lausanne)

- Les enjeux de l’information scientifique. Le point de vue de la CRUS – Raymond Werlen (Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten CRUS)

- Förderung der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung durch die digitalen Technologien - Jon Mathieu (Universität Luzern, Nationaler Forschungsrat des SNF)

- Schweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen: Verfahren, Aufbau und ihre Bedeutung für die Wissenschaftsgemeinschaft - Katharina Eggenberger (Staatssekretariat für Bildung und Forschung SBF)

- ISIDORE: plateforme d'accès unifié aux données de la recherche en sciences humaines et sociales - Stéphane Pouyllau (Centre National de la recherche scientifique - TGE Adonis)

13h30-16h45 Session 2: Digitale Technologien in der historischen Forschung

- Régimes documentaires et tournant numérique: quelles conséquences pour les historiens? - Bertrand Müller (Université de Genève)

- recensio.net: Rezensionsplattform für die europäische Geschichtswissenschaft - Lilian Landes (Bayerische Staatsbibliothek)

- Historische Forschung und digitale Erschliessung von regionalen Quellen in der Schweiz und vergleichbaren Länder - Christian Lüthi (Universitätsbibliothek Bern)

- Sicherung des Zugangs zu audiovisuellen Quellen. Die Datenbank Memobase+ - Kurt Deggeller (Memoriav)

- Un an d’humanités numériques à l’université de Lausanne - François Vallotton et Claire Clivaz (Université de Lausanne)
Kontakt:

Christine Stettler

Hirschengraben 11
3001 Bern
+41 31 311 75 72
+41 31 311 75 74
info@infoclio.ch
URL: infoclio.ch"


Quelle: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=16573

(T)

Jana Morczarski, Restauratorin des Frankfurter Stadtarchivs und Mitautorin des "blauen Kobold", stellt den trendigen Beruf vor.

Link: http://www.sueddeutsche.de/video/12582.html

(T)

" “This should be the best documented pivotal event in the history of Egypt,” Khaled Fahmy explained as he went on to describe the ambitious project sponsored by the National Library and Archives of Egypt Organisation whose large number of volunteer experts have one aim: documenting Egypt’s January 25 Revolution.

Fahmy, the former professor of history at New York University, current head of the history department at the American University in Cairo authored multiple books on Egypt’s history, including All the Pasha’s Men.

Fahmy explained that he was first called by Mohamed Saber Arab, head of Egypt’s national library and archives, around 20 February, soon after Mubarak stepped down, asking him to start planning to document the revolution."


INFOdocket.com, 30.5.2011

(T)

"Der "Archivar" nannte seit letzter Ausgabe auch die Potsdamer Absolventen in den Personalnachrichten. Der aktuelle BA-Kurs wurde vergessen." (27.5.2011)
"Habe gerade erfahren, dass die letzten Absolventen regelrecht betteln mussten, um im Archivar zu erscheinen..." (31.5.2011)
- dies twitterte ronroggen. Diese Aussagen erfordern eine Reaktion des "Archivars", denn dieser Eindruck sollte nicht bestehen bleiben!

(T)

" .... Es gäbe viele Orte für Beachvolleyball, aber sehr viel mehr Bedenken .... Ähnlich zentral wären der Arsenalplatz oder der sogenannte Zeughausparkplatz vor dem Staatsarchiv gewesen. In diesem Fall wäre der Sand entweder auf den Parkplatz vor dem Staatsarchiv oder auf den Arsenalplatz geschüttet worden. Der Haken daran: keiner dieser beiden Plätze ist in städtischem Besitz und das zuständige Staatsarchiv schaltete auf stur: "Es gab keinerlei Entgegenkommen", sagte Martin Kurt vom Fachbereich Stadtplanung und Vermessung. ....."

Leider geht aus dem Bericht nicht hervor, warum das Staatsarchiv sich auf stur stellte: Qualitätsjournalismus der Stuttgarter Zeitung vom 31.5.2011.

(W)

" .... Conclusion

Au terme de ce récit, que retenir de l’expérience de l’IIPC ? La sociologie des organisations nous enseigne que les intentions initiales d’une organisation se réalisent rarement. En réalité, ce qu’elles produisent est le fruit d’une conjonction de facteurs internes (valeurs, croyances et interactions individuelles des acteurs) et externes (hasards, accidents, opportunités). La brève histoire de l’IIPC confirme cette analyse. Ce qui est néanmoins remarquable, et à porter au crédit des personnalités à l’origine de cette aventure, c’est qu’elles avaient dès le départ identifié les grands sujets mais aussi les points de tension qui allaient déterminer toute sa dynamique d’innovation. Essayons d’en tirer quelques enseignements utiles pour le développement de la coopération internationale dans le domaine numérique.
Dans le domaine des bibliothèques numériques, le développement logiciel est le nerf de la guerre

C’est peut-être une évidence, mais il est bon de la rappeler : ce n’est pas parce qu’il est gratuit qu’un logiciel libre ne coûte pas cher. Dans les activités du patrimoine, vouées par définition à fonctionner sur un temps long, il est encore plus dangereux qu’ailleurs d’être tributaire de logiciels propriétaires. Néanmoins, le recours à l’open source implique de disposer de moyens informatiques conséquents, et d’accepter en outre de contribuer ponctuellement à des développements qui ne répondent pas aux priorités immédiates de l’établissement. À la place du paiement de licences, il faut impérativement prévoir du temps de travail d’ingénieur dédié au développement (distinct du temps de travail consacré aux opérations de production), ainsi que de certains déplacements à l’étranger. La coopération internationale offre des possibilités de mutualisation des charges de l’open source qui sont réellement intéressantes. Mais, pour que ce calcul soit rentable, il faut que le développement s’appuie sur une communauté d’utilisateurs assez nombreuse et assez active. C’est un peu toute la différence entre la poignée de développeurs qui a inventé le robot Heritrix et l’immense communauté qui maintient le navigateur Firefox.
La mixité et l’organisation interne des communautés numériques déterminent leurs chances de réussite

Pour que les bibliothèques s’emparent durablement d’un défi technique et se donnent les moyens de le relever, il est nécessaire que des décideurs, des bibliothécaires et des usagers se mobilisent dès le départ au côté des experts techniques afin que les problèmes soulevés fassent sens pour l’ensemble des acteurs potentiellement impactés par l’innovation – et susceptibles de la mettre en œuvre ensuite. Sans cette alliance objective et cet accompagnement métier de l’expertise, la portée politique de l’innovation technologique ne sera pas comprise assez tôt. La construction d’une relation de confiance entre ces familles professionnelles est toutefois la chose la plus difficile à réaliser. Si la structure de l’organisation enferme les experts, elle les étouffera et, avec eux, toutes les forces innovantes. Si, au contraire, elle les laisse inventer en orbite, trop à l’écart des contraintes documentaires, humaines et économiques, l’innovation ne trouvera pas non plus le chemin de la production.
La question de la taille et du champ de l’organisation est déterminante

Trop petite, confinée à un seul aspect du problème, ou à une seule région du monde, une organisation n’aura ni l’audience ni la taille critique nécessaires à sa survie. Trop grande, trop ambitieuse, elle aura à embrasser trop de problèmes pour en résoudre aucun correctement. De ce point de vue, la culture professionnelle des Américains, moins holistique et plus pragmatique que celle des Français, peut être une source d’inspiration : plutôt que de s’attaquer en permanence à tous les problèmes dans leur globalité sans en avoir les moyens, il vaut mieux couper le travail en plus petits morceaux (les « work packages »), les répartir entre acteurs autonomes, et phaser leur réalisation dans le temps, à raison d’un ou deux grands objectifs par an. De la même façon, on préférera des organisations souples et évolutives, affranchies de contraintes administratives ou salariales potentiellement paralysantes dans le cas où le besoin de s’adapter rapidement à un environnement en mutation se ferait sentir. De ce point de vue, le modèle de l’IIPC, qui conduit à revisiter les modalités de gouvernance tous les trois ans, est intéressant, puisqu’il permet d’envisager assez facilement toutes sortes d’évolutions. Y compris sa propre dissolution, le jour où l’archivage du web aura été banalisé et ne justifiera plus l’existence d’une entité distincte des autres organisations et associations de bibliothèques. Une organisation n’est pas une fin en soi. "


Quelle: Illien, Gildas, « Une histoire politique de l'archivage du web », BBF, 2011, n° 2, p. 60-68
[en ligne] Consulté le 02 juin 2011, Link

(T)

Es gibt eine ganze Reihe von geplanten und wenige realisierte Angebote, bei denen Handschriften aus Skriptorien und Bibliotheken (vor allem Klosterbibliotheken) mit Volldigitalisaten zusammengeführt werden sollen. Sicher hat die folgende Zusammenstellung Lücken, um deren Schließung ich die werten LeserInnen höflich bitte.

Kloster Lorsch
Hier gibt es schon etwas zu sehen (wenn auch noch nicht viel):
http://www.bibliotheca-laureshamensis-digital.de/
Siehe
http://archiv.twoday.net/stories/14879930/

Kloster Corvey
Hofentlich ab 3. Juni 2011 online
http://archiv.twoday.net/stories/18132548/
[Es gibt schon was zu sehen:
http://nova-corbeia.uni-paderborn.de/ ]

Kloster Fulda
Das Projekt Bibliotheca Fuldensis beschränkt sich auf die Digitalisierung der Fuldaer Handschriftenfragmente des Staatsarchivs Marburg
http://www.thf-fulda.de/bibliothek/institut.htm
[Siehe web.archive.org
Selbst davon ist inzwischen - Dez. 2012 - keine Rede mehr:
http://ibf.thf-fulda.de/ ]

Kloster Helmarshausen
Nichts online außer einigen Zeilen Projektbeschreibung
http://forschung.uni-kassel.de/converis/own_budget_project/2275

Kloster St. Matthias in Trier
Keine Digitalisate online
http://urts55.uni-trier.de:8080/Projekte/KoZe2/projekte/kernprojekte/handschriften
http://archiv.twoday.net/stories/6322650/
[ http://www.stmatthias.uni-trier.de/ ]

Bibliotheca Corviniana
http://www.corvina.oszk.hu/
Wunderschöne Handschriften, aber ein seit vielen Jahren ungepflegtes Projekt, das z.B. die in Wolfenbüttel digitalisierten Corvinen gar nicht mit Links verzeichnet.

Update: Danke für den Hinweis auf die bereits weit fortgeschrittene Virtuelle Stiftsbibliothek St. Gallen, war mir entfallen, obwohl ich sie neulich hatte:

http://www.stgallplan.org/stgallmss/index.html

(W)

Nachtrag:

Libri s. Kiliani
http://www.libri-kiliani.eu/

Virtuelle Bibliothek St. Peter im Schwarzwald
http://www.ub.uni-freiburg.de/index.php?id=sanktpeter

Europeana Regia
"three collections of royal manuscripts that are currently dispersed and which represent European cultural activity at three distinct periods in history: the Biblioteca Carolina (8th and 9th centuries), the Library of Charles V and Family (14th century) and the Library of the Aragonese Kings of Naples (15th and 16th centuries)."
http://www.europeanaregia.eu/

Kaiser Heinrich Bibliothek (SB Bamberg)
http://bsbsbb.bsb.lrz-muenchen.de/~db/ausgaben/index.html

Handschriften aus dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Emmeram in Regensburg
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/handschriftenstemmeramregensburg

Codices Weisenburgenses der HAB Wolfenbüttel, überwiegend aus dem Kloster Weissenburg im Elsass
http://dbs.hab.de/mss/?list=collection&id=weiss

Update:
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/1510

http://www.uni-bielefeld.de/lili/projekte/niw/index.html

Das Projekt setzt offenbar - damit bereits veraltet - auf E-Texte (statt auf E-Texte plus Faksimiles), die "diplomatisch" wiedergegeben werden - siehe
http://www.uni-bielefeld.de/lili/projekte/niw/projektinhalte/richtlinien.htm

Ärgerlicherweise weiß man nicht, hinter welchen Unterpunkten sich schon ein wenig Material befindet, und natürlich gibts auch keinen RSS-Feed.

Im Literaturverzeichnis gibts natürlich keine Online-Nachweise, da hat ja bereits der Handschriftencensus mehr begriffen!

Insgesamt macht das Ganze keinen guten Eindruck.

(W)

http://bvbm1.bib-bvb.de/R

Ziemlich ungepflegt (noch ohne UB Erlangen), aber in der Suche findet man mit Regensburg Gemeiners Regensburgische Chronik.

(W)

http://www.uni-erlangen.de/infocenter/meldungen/nachrichten.shtml/1124

Seite der Digitalisate:

http://bvbm1.bib-bvb.de/R/?local_base=UBE

Wilhelmine von Bayreuth 26
Sammlung Ricklefs 7
Leichenpredigten 18
Einblattdrucke 539
Philosophische Werke 17. Jhd 15
Inkunabeln 23
Stammbücher 3

(W)


http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz343181304

http://www.handschriftencensus.de/5901 (ohne Erwähnung des Digitalisats)

(W)


Die Jahresberichte der Hochschule für Musik und Theater München sind nun vollständig ab 1875 ff. online im Netz verfügbar.

http://bibliothek.musikhochschule-muenchen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=785&Itemid=499

http://bibliothek.musikhochschule-muenchen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=764&Itemid=548

(W)

Das immer noch nützliche mehrbändige Werk (1791/6) befindet sich unter den digitalen Neuzugängen der UB Augsburg im Mai.

http://www.bibliothek.uni-augsburg.de/dda/neuzugang/neuzugang_2011_05/

(W)

Von Jürgen Hamel als PDF (nicht als Datenbank) angeboten, über 8000 Titel:

http://www.astw.de/astronomiegeschichte/bibliographie_bis_1700/

(W)

This week, the Wikimedia Foundation Board of Trustees unanimously
passed a resolution addressing the issue of controversial content on
the projects. The Board also unanimously passed a resolution
addressing images of identifiable, living people on the projects. The
resolutions are posted at:

http://wikimediafoundation.org/wiki/Resolution:Controversial_content
http://wikimediafoundation.org/wiki/Resolution:Images_of_identifiable_people


(ML)

"Ein Spezialarchiv zu Opposition und Widerstand in der DDR ist mit dem erst mals vergebenen Thüringer Archivpreis ausgezeichnet worden. Das Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" aus Jena habe sich zu einem wesentlichen Bildungsort für DDR-Geschichte entwickelt, hieß es zur Begründung.

Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert. Das Archiv für Zeitgeschichte wurde 1991 gegründet. Schwerpunkt ist das Sammeln von Vor- und Nachlässen von DDR-Bürgerrechtlern und Umweltaktivisten. Benannt ist das Jenaer Archiv nach dem Dissidenten Matthias Domaschk."


Quelle: 3satText 01.06.11 23:10:59 S.503

Herzlichen Glückwunsch!

(T)

Europeana from PlusOne on Vimeo.

Europeana enables people to explore the digital resources of Europe's museums, libraries, archives and audio-visual collections. It promotes discovery and networking opportunities in a multilingual space where users can engage, share and be inspired by the rich diversity of Europe's cultural and scientific heritage.

Around 1500 institutions have contributed to Europeana. Renowned names such as the British Library in London, the Rijksmuseum in Amsterdam and the Louvre in Paris are featured alongside smaller organizations across Europe. Together, their assembled collections allow you to explore Europe's history from ancient times to the modern day.

We were asked to create an animation in which the benefits and chances of opening up a digital collection to Europeana are shown.

commissioned by: Europeana (europeana.eu/​)
Agency: PlusOne (plusoneamsterdam.com/​)
Direction: Martijn Hogenkamp
Producer: Marcel Vrieswijk
Motion Design: Noam Briner, Sander van Dijk, Martijn Hogenkamp
Sound design: Studio Takt
Client: Geert Wissink, Anne Marie van Gerwen, Anna van den Broek

(W)


Landrat Wolfgang Spreen begrüßte die Teilnehmer der Fachtagung im Kreisarchiv

"Wie können Archive und Schulen ihre Zusammenarbeit verstetigen und systematisch ausbauen? Dieser Frage waren zahlreiche Archivarinnen und Archive sowie Lehrer aus dem Rheinland im Rahmen einer Fachtagung im Kreisarchiv Kleve auf den Grund gegangen. Dabei wurden auch Fragen der Archivpädagogik und der historischen Bildungsarbeit diskutiert. Eingeladen zu der Tagung hatten das Kreisarchiv Kleve und das Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbandes Rheinland. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Landrat Wolfgang Spreen (Foto) boten Referentinnen und Referenten aus rheinischen Archiven und Schulen einen Querschnitt durch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Gegenstand der Vorträge waren sowohl theoretische Überlegungen als auch Beispiele aus der Praxis. „Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Archiv und Schule sind so vielfältig, dass wir hier lediglich einen Ausschnitt diskutieren konnten“, resümierte Kreisarchivarin Dr. Beate Sturm. Dennoch habe die Fachtagung im Kreisarchiv den Anwesenden die Möglichkeit geboten, ihre Erfahrungen der Zusammenarbeit auszutauschen und neue Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit zu sammeln.

Hintergrund

Besuche von Schülerinnen und Schülern in Archiven erfreuen sich steigender Beliebtheit. Auch das Kreisarchiv Kleve in Geldern bekommt häufig Besuch von jungen Menschen, die das Archiv kennen lernen wollen, dort für Facharbeiten oder Wettbewerbsbeiträge recherchieren oder sogar ein Praktikum absolvieren möchten. Dies hat viele Gründe, so Dr. Sturm: „Historische Ereignisse werden im Geschichtsbuch oftmals abstrakt vermittelt und erwecken bei den Schülerinnen und Schülern den Eindruck, mit der eigenen Vergangenheit nichts zu tun haben. Im Archiv hingegen werden diese Ereignisse lebendig: Die jungen Menschen haben hier die Möglichkeit, sich an Beispielen aus ihrem direkten Lebensumfeld mit konkreten historischen Ereignissen zu beschäftigen. Dabei, so die Kreisarchivarin weiter, lernten sie wichtige Schlüsselqualifikationen wie z. B. die zielgerichtete Recherche und den kompetenten Umgang mit Informationen. Vor diesem Hintergrund sei deshalb das Kreisarchiv Anfang des Jahres eine erste Bildungspartnerschaft mit einem benachbarten Gymnasium eingegangen."


Quelle: Pressemitteilung des Kreises Kleve, 1.6.11

(T)


(T)

"Once again the global archival community is poised to celebrate International Archives Day on 9 June, the date on which ICA was founded in 1948 and chosen by our AGM in 2007. What part do you intend to play?

Exhibitions, conferences, lively events in archive institutions, publications, or simply spreading news of the event by word of mouth – all of these are options. The International Council on Archives supports all initiatives proposed for the promotion of archives and the profession on 9 June.

Our website is at your disposal to publicize your initiatives, to publish your photos and reports, and perhaps also to find ideas for bigger events. For example, why not take advantage of International Archives Day in order to get members of the public to sign the Universal Declaration on Archives, as our colleagues in Québec have done? Alternatively, you could raise questions about archives that you have never dared to ask before, as the initiative # askarchivists on Twitter proposes?

Please find your own way of showing that you are proud to be an archivist on 9 June!
If you want to tweet an event or an initiative related to the IAD, use the hashtag #archivesday2011."


Question: #askanarchist - supported by the German VdA?

Homepage ICA

(T)

Der Freundeskreis der alten Klosterbibliothek Klausen bemüht sich weiter um die Restaurierung des historischen Buchbestandes. Das Problem ist offenbar - wie anderorts auch - das fehlende Geld. Die Buchrestauration ist nicht nur zeitlich sehr aufwendig, sondern zugleich auch sehr teuer. Die Bücher werden zuerst mit einem speziellen Schwamm und Pinseln gesäubert. Anschließend schließt man Fehlstellen oder Risse mit Japanpapier. Knicke müssen mit Wärme ausgebessert. Methanol greift bei sich auflösender Tinte ein, Ethanol wird gegen Schimmelbefall eingessetzt. Oft ist es notwendig, am Einband Material hinzuzufügen. ergänzt. Anschließen schützt man die Bücher in Kasetten.

http://www.kloster-aktuell.de/news/kloster/klosterbibliothek-in-klausen-bucher-werden-restauriert/

Angesichts des unzureichenden Erschließungszustands frühneuzeitlicher Handschriftenbestände mag es willkommen sein, die kurzen Angaben aus den Antworten der zwei wichtigsten Altbestandsbibliotheken in Halle mitzuteilen. (Es ging um die Frage nach Überlieferungen der Magdeburger Schöppenchronik [im folgenden ausgeklammert], von der es früher ein Exemplar in Halle gegeben haben soll.)

Marienbibliothek Halle
http://archive.ekmd-online.de/portal/bibliotheken/1-marienbibliothekhalle/

Ms. 40
Magdeburgische Chronica MS
[Magdeburgische Chronik bis Ende des 16. Jh.], geschenkt 1611 von H. A. Gosik
1473. 73 Bl. 2°, Papier, Einband: Holz mit Leder überzogen

Magdeburg
s. Johann Friedrich I. Ms. 91
s. Notizen, vorwiegend die Geschichte Ms. 141
s. Allgemeine historische und topographische Ms. 142
s. Nachricht wegen der 70 Pf. Steuer Ms. 143 (SB)
s. Catalogus über aller Erzbischoffe Ms. 150 (8)
s. Regiment inn dem Stift Ms. 155 (4)
s. Von Gewalt des Raths Ms. 161
s. Cronica Vieler Schoener Historien Ms. 203
[siehe dazu http://books.google.com/books?id=-khFAAAAYAAJ&pg=PA94 US-Proxy]
s. Incrementorum Domus Brandenburgicae Ms. 268 (SB)

ULB Halle
http://bibliothek.uni-halle.de/sammlungen/sondersammlungen/handschriften/

Yd 2° 19 Chronica Magdeburgica usque ad 1513 (Gesta archiepiscoporum Magdeburgensium).
ThSGV 3070 Kayserl. Privilegien für das Erzstift Magdeburg, 15.Jh.
ThSGV 3071 Fragmentum einer Deduction Churf. Friedr. v. Brandenburg gegen den Erzbischof v. Magdeburg
ThSGV 3072 Alte Nachrichten an d. Burggrafthum Magdeburg u. d. Grafengedinge zu Halle
ThSGV 3073 Dreyhaupt, Joh. Cph. v., Chronolog. Verzeichniss einer grossen Anzahl Documenten und Diplomen des [!] Erzstift Magdeburg betreffend.

(PM)

Update: http://archiv.twoday.net/stories/19472297/

http://www.telegraph.co.uk/science/science-news/8546833/Mendeley-If-you-liked-that-research-paper-try-this-one.html

Der Artikel tut so, als hätte Mendeley das Rad neu erfunden. Gern würde man sich ein paar der auf Mendeley hochgeladenen PDFs anschauen, aber einen Filter gibt es nicht und die frei zugänglichen PDFs (z.B. bei der Suche nach EHEC) stammten aus Open-Access-Journals. Kann mir jemand ein PDF nennen, das auf Mendeley gespeichert wird?

Für Geisteswissenschaftler scheint es bei Mendeley ohnehin so gut wie nichts zu geben.

(RSS)

China: More archives opened to the public

http://english.peopledaily.com.cn/90001/90776/90882/7397321.html

(RSS)

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10001&detailid=895507

Gewiss ist inzwischen auch, dass die Bibliothek der Benediktiner auf dem Michaelsberg erhalten bleibt. Rund 80 000 Bände umfasst der in Jahrhunderten gewachsene Bücherschatz. "Der Wert der Bibliothek besteht in ihrer Gesamtheit. Deshalb wird sie gesichert und auch in Zukunft nutzbar sein", erklärt Pater Christian. Wie das genau organisatorisch gestaltet wird, ist noch nicht ganz geklärt.

Denkbar wären auch ein Förderverein oder die Gründung einer Stiftung. Jedenfalls hat auch in diesem Punkt das Erzbistum seine Unterstützung zugesagt.


Update zu: http://archiv.twoday.net/stories/8421824/

(RSS) netbib

Pater Mauritius 2005, Foto: http://www.ksta.de

http://corvuscorax.wordpress.com/2011/05/30/die-elektronische-buchausleihe-der-offentlichen-bibliotheken-onleihe/

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=onleihe

Auf dem 70. VdW-Lehrgang musste sich gestern die Vertreterin des FAZ-Archivs massive Kritik an der einseitigen Parteinahme der FAZ gegen Open Access anhören. Allenfalls in Leserbriefen dürften Open-Access-Anhänger ihren Standpunkt darstellen. Nicht bekannt sein konnte zu diesem Zeitpunkt, dass der Rektor der Universität Freiburg in der FAZ für Open Access werben konnte:

Schiewer, Hans-Jochen: Es wird Zeit, alle alles lesen zu lassen. Gleichheit der Forschungsverhältnisse: Eine Deklaration europäischer Spitzenuniversitäten zu „Open Access“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 01.06.2011, Seite N7

Referiert und kritisch kommentiert:

http://www.iuwis.de/open_access_faz_0106

Update: der Beitrag ist online

http://www.faz.net/artikel/C30901/open-access-es-wird-zeit-alle-alles-lesen-zu-lassen-30428100.html

(RSS)

Zum von Peter Blum ausgezeichnet organisierten 70. VdW-Lehrgang

http://www.wirtschaftsarchive.de/archivwesen/aus-und-weiterbildung/70.-vdw-lehrgang

gibt es hier zwei Hinweise.

1. Zur GEMA

Materialien zur Kritik der GEMA (Linksammlung)

http://www.delicious.com/Klausgraf/gema

2. Plädoyer für freie Inhalte

http://archiv.twoday.net/stories/6164988/

(E)

Ben Kaden referiert und kommentiert Norbert Flechsigs Überlegungen zum Urheberrecht in der digitalen Welt:

http://www.iuwis.de/urheberrechtsoekologie

(RSS)

http://asinliberty.blogspot.com/2011/05/investigativer-enzyklopadismus-ii.html

Absolut inakzeptabel, dass die Identität des bei Wikipedia-Recherchen enthüllten Plagiators im Bereich der Medizin nicht angegeben wird. Dissertationen werden nicht ohne Grund veröffentlicht. Wer öffentlich plagiiert hat aus meiner Sicht kein schutzwürdiges Interesse daran, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft nicht vor seinen Machenschaften gewarnt wird, was nun einmal nur erfolgen kann, wenn man das Plagiat identifiziert.

VroniPlag hat übrigens auch einen neuen Fall:

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Bds

(RSS)

Bei wissenschaftlichen Werken ist entscheidend die Art der Sammlung, Einteilung und Anordnung des dargebotenen Stoffes

Das KG Berlin hat am 11. Mai 2011 zum Urheberrechtsschutz von Sachverständigengutachten entschieden (Az. 24 U 28/11, Veröffentlichung in ZUM erfolgt). Die Richter ordnen Gutachten als wissenschaftliche, nicht als literarische Sprachwerke ein. Daher sei nicht die individuelle Gedankenführung und -formung für das streitgegenständliche Gutachten über Verkehrswerte von Grundstücken schutzbegründend. Die individuell-schöpferische Leistung liege bei wissenschaftlichen oder technischen Schriftwerken in der »Form und Art der Sammlung, Einteilung und Anordnung des dargebotenen Stoffes«. Die Leistung müsse das Handwerkliche deutlich überragen, wie das Gericht in Abgrenzung zu technischen Zeichnungen, Plänen usw. (§ 2 Abs. 1 Nr. 7 UrhG) feststellt, für die auch ein geringer Schöpfungsgrad ausreiche.


http://www.urheberrecht.org/news/4295/

Zu Lernspielen als Darstellungen wissenschaftlich-technischer Art entschied der BGH:

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=56400&linked=pm&Blank=1

(RSS)

Sehr geehrte Frau Ministerin, sehr geehrter Herr Minister,

vom 9. bis 11. Mai 2011 versammelten sich auf Einladung der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover und der Stiftung Bergen-Belsen mehr als 100 BibliothekarInnen, Museumsfachleute, ArchivarInnen und WissenschaftlerInnen mehrerer Fachdisziplinen zum IV. Hannoverschen Symposium "NS-Raubgut in Museen, Bibliotheken und Archiven". Zahlreiche – teilweise über die Arbeitsstelle für Provenienzforschung geförderte – Projekte aus Deutschland, aber auch aus Lettland, Österreich, den Niederlanden, Polen und der Schweiz wurden in Bergen-Belsen und Hannover vorgestellt und diskutiert. Möglich wurde die Durchführung des IV. Hannoverschen Symposiums durch die großzügige Förderung Ihres Hauses. Hierfür danken Ihnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums sehr!
Im Zuge der Vorträge und Erörterungen kristallisierten sich aus Sicht der TeilnehmerInnen vier entscheidende Erkenntnisse heraus.

1) Das hochgradig vernetzte, grenzüberschreitende Agieren der mit Kulturgüterraub befassten Nationalsozialisten erfordert von den heutigen Provenienzforscherinnen und -forschern ein institutionsübergreifendes, interdisziplinäres und internationales Arbeiten. Es macht eine enge wissenschaftliche Kooperation und dabei einen verantwortungsvollen, offenen und ehrlichen Umgang mit einzelnen Forschungsergebnissen notwendig.

2) Die Komplexität des Forschungsgegenstandes und der Fragestellungen erfordern eine Kontinuität der Forschung, d.h. eine Absicherung der wichtigen und guten Projektarbeit durch längerfristige Arbeiten, durch die Integration der Provenienzforschung in die regulären Geschäftsgänge der Kulturgut bewahrenden Institutionen (einerseits) und die Verankerung der Provenienzforschung in Forschung und Lehre der Ausbildungseinrichtungen (andererseits). Die Provenienzforschung ist eine der gegenwärtig wichtigsten wissenschaftlichen Aufgaben hinsichtlich der Aufarbeitung der NS-Zeit. Ihre Ergebnisse müssen von großer Nachhaltigkeit geprägt sein - was sich nur durch eine Verstetigung und Institutionalisierung ihrer Arbeit erreichen lässt.

3) Die öffentliche Akzeptanz der Provenienzforschung und die Resonanz auf konkrete Restitutionen werden wesentlich von der Stellung der Provenienzforschung im Gesamtkontext der Forschungs-, Bibliotheks- und Museumsarbeit geprägt. Dieser Stellenwert wird von der Öffentlichkeit nicht zuletzt an der personellen und finanziellen Ausstattung der Provenienzforschung gemessen.

4 ) In allen europäischen Ländern, auch in den USA und Israel, wird die deutsche Provenienzforschung mit besonders ausgeprägtem, kritischem Interesse verfolgt. Damit wir unserer besonderen historischen Verwantwortung nachkommen können, bedarf die Provenienzforschung in Deutschland der nachdrücklichen, medial auch international weithin sichtbaren Unterstützung und Förderung der Landes- wie der Bundespolitik und der Universitäten.

So verbinden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des IV. Hannoverschen Symposiums mit dem Dank für die bisherige Unterstützung die Hoffnung, dass Ihr Haus sich auch zukünftig für die Förderung und Etablierung der Provenienzforschung in öffentlichen Einrichtungen (der Bundesrepublik / insbesondere des Landes Niedersachsen) einsetzen wird. Gleichzeitig bitten wir Sie, sich für eine Einbindung des Themas in die universitäre Ausbildung einzusetzen.

Begründung: Stärkung und weitere Etablierung der Provenienzforschung.

Im Namen aller Unterzeichner.

Göttingen, 19.05.2011


Kann mitgezeichnet werden:

http://openpetition.de/petition/online/iv-hannoversches-symposion-ns-raubgut-in-bibliotheken-archiven-und-museen

(RSS)

Dazu ein Gespräch mit Dr. Jens Riederer, dem Vorsitzenden des VdA-Landesverbands Thüringen, in der Online-Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung vom 01.06.2011:

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1306905184541

Den erstmals vergebenen Thüringer Archivpreis erhielt das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte «Matthias Domaschk» Jena:

http://www.dnews.de/nachrichten/thuringen/525730/preis-jenaer-archiv-ddr-widerstand.html


(ML)

Heute fiel mir erstmals auf, dass der OPAC der Stadtbibliothek Duisburg mit seinen Bildern zu Amazon verlinkt.

Über Google gelang mir auf Anhieb nur ein sinnvoller Treffer zur Problematik: Szyllas Lesezeichen
"Es werden nicht nur die urheberrechtlichen Aspekte diskutiert. Ein Bibliothekar der UB Erlangen meint: “Die Verbindung mit einem Online-Buchhändler, egal in welcher Form, ist Werbung, auch wenn nicht darunter “Kaufmich” steht. Es bedarf keiner expliziten Aufforderung zum Kauf. Was glauben Sie, warum product placement im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht erlaubt ist?"

Gab es 2006 eine intensivere Diskussion hierzu?

Siehe auch: http://archiv.twoday.net/stories/5679585/

(E)

"Vom historischen Buch aus dem Dreißigjährigen Krieg bis zu
aktueller Fachliteratur: In den 15 Bibliotheken der
LWL-Kulturdienste, LWL-Museen und der LWL-Hauptverwaltung,
lassen sich wahre Schätze finden. Rund 280.000 Medien können
Interessierte ab dem 1. Juni über das neue
LWL-Bibliotheksportal im Internet unter der Adresse
http://www.lwl.org/opac recherchieren.

"Bisher haben die LWL-Bibliotheken ihre Bestände nur intern im
LWL-Intranet zur Verfügung gestellt. Jetzt geht der LWL mit
einem gemeinsamen Auftritt ins Internet und öffnet damit seine
Bestände für die Öffentlichkeit", sagt Claudia Robbers aus der
LWL.IT Service-Abteilung, die das Projekt technisch leitet.
Martin Zangl vom Projektteam: "Wertvolle historische Exponate,
einzigartige Quellen und gut sortierte Fachliteratur befinden
sich in der Obhut der 15 Standorte".

Internetnutzer können im neuen Portal sowohl in allen
Bibliotheksbeständen gleichzeitig suchen oder ihre Suche auf
einzelne Bibliotheken einschränken. Die Themengebiete reichen
von Medien zu Kunst und Geschichte, Denkmalpflege und
Heimatkunde, Mundart und Volkskunde, Archäologie, Naturkunde
und Museologie bis zu Gesetzen und Verordnungen. Beteiligt sind
die LWL-Landesmuseen und Kulturdienste in Münster, die
LWL-Freilichtmuseen in Detmold und Hagen und das
LWL-Industriemuseum in Dortmund.

Vor Ort stehen in den LWL-Bibliotheken rund 600.000 Medien zur
Verfügung. Diese sollen in Zukunft Buch für Buch und
Zeitschrift für Zeitschrift in das neue Suchportal eingepflegt
werden. "Der Umfang unseres Bestandes ist mit größeren
Universitäts-Instituten vergleichbar", erklärt Zangl. Ausleihen
kann man sich die Medien an den Standorten allerdings nicht.
"Wir haben sogenannte Präsenzbibliotheken. Das bedeutet, dass
Intressenten unsere Medien nur vor Ort einsehen können", so
Zangl."

Quelle: Mailingliste "Westfälische Geschichte"

(ML)



I´m looking for scary ghost stories in archives.

s. a.:
Ghost in the archives?: Link
Ghost in the archives II: Register des Geister-Archives : Link
Ghost in the archives III: Ick war allhier: Link
Ghost in the archives IV: Archivgeist wieder gesichtet: Link
Ghost in the archives V: A second, smaller ghost in my new magazin: Link
Ghost in the archives VI: My little ghost with a file trolley: Link

(E)

"sang" Prof. Rainer S. Elkar in seinem Eröffnungsvortrag des diesjährigen Westfälischen Archivtags in Siegen: " .... Es sind häufig die kleinen Archive, die als besonders liebenswürdige und tüchtige Agenturen des Erinnerns hervortreten ....Das Lob der kleinen Archive setzt ein anderes Maß als Jahrhunderte und Regalmeter: Es hat etwas damit zu tun, wie nah das Archivpersonal seinen Archivnutzern ist. Da gibt es große, die eine solche Nähe herzustellen vermögen, doch die kleinen wissen nicht selten ihre Vorteile zu nutzen undpflegen einen sehr unmittelbaren geistigen Austausch.
Wer dort, nachdem erst einmal wechselseitiges Vertrauen begründet wurde, zu einem gemeinsamen Besuch des Magazins eingeladen wird, der tritt mit allen Sinnen ein. Der geht eine Kellertreppe hinunter wie in Hilchenbach, der renkt den Kopf weit nach oben und sucht nach einer langen Leiter wie in Laasphe, der muss im Winter mithelfen, eine schwere Matratze vor der eisernen Eingangstür zum Archivsaal zu entfernen, um dann – wie in Schloss Berleburg –in einem weiten Raum mit herrlichen Archivladen zu stehen, dort wo seit Jahrhunderten das Gedächtnis der oberen Grafschaft zuhause ist.
Wer zu solchen Besuchen ins Innerste eingeladen wird, der atmet unterschiedliche Gerüche. Sie sind in Berleburg, Laasphe, Hilchenbach oder Siegen anders, weil sich je nach dem Alter der Gemäuer, der Beschaffenheit der Regale oder Kompaktusanlage, dem natürlichen oder künstlichen Klima eine andere Luft bildet – Neubau mit Ikeageruch oder Gewölbe mit Silvanerbouquet sozusagen. Wer so eingeladen wurde, der erinnert auch Unerwartetes, weil in den Vorhöfen des Magazins – ich sage nicht in welchem – ein tierliebender Archivar zeitweilig Igeln ein Winterquartier geboten hat.
Nicht nur in den kleinen Archiven, aber vielleicht irgendwann nur noch dort, lassen sich andere Erfahrungen machen, die sich zu Erinnerungen verdichten:
Ich denke an die Patina der Geschichte, den Archivstaub, der die Kartonage umhüllt, und den Löschsand, den man aus den dicken Tintenstellen mit leichter Fingerbewegung noch heraus wischen kann. Solch unmittelbare Erfahrungen der Geschichte werden seltener werden, je mehr verfilmt wird und je öfter Handschuhe zur Vorschrift gemacht werden.
So werden die Benutzenden von der sinnlichen Erfahrung der Geschichte abgeschirmt, an der sich künftig nur noch der Archivar einsam in seinem geschlossenen Magazin erfreuen wird. So wäre mir möglicherweise jenes getrocknete Veilchen entgangen, das ich in einem nur mit größter Vorsicht zu nutzenden Bändchen in München vorfand .... Das Lob der Archivare in kleinen Archiven wäre aber unvollständig, wäre da nicht noch ein Anderes, was gewiss gleichfalls Probleme aufwirft, gibt es doch Benutzer, die nicht als voll ausgebildete Archivare zum ersten Mal den Schritt über die geheiligte Schwelle wagen, Benutzer, die alte Schrift nicht lesen können, die in der ausgefeilten Kunst der behördengerechten Bestellung von Archivalien nicht bewandert sind und die andere Untugenden mehr aufweisen.
In dieser Hinsicht leisten die Damen und Herren der kleinen Reiche nicht selten Außerordentliches. Sie gleichen an Hilfestellungen zum Teil aus, was Studierende an den Hochschulen eigentlich hätten schon lernen können und müssen – doch davon später mehr. ....Nahezu unmöglich ist es freilich, dass sich in kleinen Archiven besondere Schutzzonen bilden. Der Hinweis „Zutritt nur für Zugangsberechtigte“, womit nicht etwa das Magazin verschlossen wird, ist eine inzwischen sattsam geübte Praxis, um höhere Bedienstete vom gemeinen Nutzervolk fernzuhalten. Hinter solchen Wettertüren finden sich dann die einen, die wacker das Inventar verzeichnen dürfen, und die anderen, deren wissenschaftliche Produkte zur Vitrinenwürdigkeit heranreifen, in der Regel ausgestellt in unmittelbarer Nähe der verschlossenen Korridore.
Auch aus meiner Erfahrung ist es wichtig zu erkennen, welch langfristig prägenden Einfluss die ersten archivalischen Quellenarbeiten auf eine spätere wissenschaftliche Betätigung haben. Sie sind mit den Erfahrungen in bestimmten Archiven verbunden, folgen den Universitätserinnerungen ähnlich wie diese den Schulerinnerungen folgen. Und so sind denn nicht zuletzt in dieser Hinsicht Archive Erinnerungsorte für individuelle und überindividuelle Biographien, bleibend, nachhaltig, nicht selten mit dankbaren Gefühlen begleitet, wovon so manches Vorwort kündet. ...."
(S. 3 - 5)

Elkar verwies auf ein weiteres Desiderat der Archivistik hin: " .... Die Nutzer-Biotope der hoffnungsvollen Studierenden und
zeitvertreibenden Pensionäre, der aussterbenden Spezies der Bleistiftschreibenden, der um Steckdosen kämpfenden Laptop-Klappernden, der griesgrämigen Stammplatzkämpfer wie der selig Schnarchenden, sie alle, die sich in kleinen, nicht selten aber ebenso in großen Archiven bilden, wären gewiss eine eigene Würdigung wert......"
(S. 5)

Link zur überarbeiteten Redefassung (PDF)

(W)



Nadine Thiel, Jahrgang 1981, hat nach ihrem Abitur zunächst ein Praktikum in Restaurierungswerkstätten in Münster und Düsseldorf absolviert, um im Anschluss „Restaurierung und Konservierung von Schriftgut, Graphik und Buchmalerei“ an der Fachhochschule Köln zu studieren. Seit ihrem Diplom 2006 arbeitet sie im Historischen Archiv der Stadt Köln, seit Anfang 2008 leitet sie die Abteilung Restaurierung. Die Katastrophe vom 3. März 2009 sieht sie wie einen Stummfilm vor sich.

In unserem Interview erzählt Nadine Thiel von ihrer Leidenschaft zu Schriftgut, dem Moment des Einsturzes des Archivgebäudes und warum eine kleine Spende eine große Wirkung hat.


Link zum Interview (PDF)

Quelle: Stiftung Stadtgedächtnis, Homepage

(F)



Sigrun Heinen, Marc Peez und Christoph Schaab
Helferarbeiten im eingestürzten Historischen Archiv
der Stadt Köln. Ein Erfahrungsbericht , in: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 42. Forschungen und Berichte; Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2011; ISBN 978-3-88462-314-5, S. 179-185

Quelle: Publikationsliste der LVR-Denkmalpflege

(W)

"The Director-General of UNESCO has designated National Archives of Australia (NAA) as the laureate of the 2011 UNESCO/Jikji Memory of the World Prize for its work, which includes publications, and innovative initiatives in the preservation of digital records.
Established in 1960, the National Archives has become a world leader in many areas notably that of digital preservation. It consistently shares its professional know-how with experts and interested members of the public through extensive publications. Furthermore, the NAA shares the fruit of its own research and development by making available open source tools for digital preservation to the global preservation community.

The Australian Archives have also developed world-class expertise in facing one of the key challenges of the digital era: how to adapt the record-creating processes of government agencies to the needs of recordkeeping to ensure the lasting access to documents that testify to the work of public bodies.

The NAA has also demonstrated innovation in its collaborative work on the preservation of documents written in iron gall ink (an ink that includes iron salts and which has been in use in Europe for many centuries).

The US$ 30,000 Prize, wholly funded by the Republic of Korea, is awarded every two years to individuals or institutions that have made significant contributions to the preservation and accessibility of documentary heritage.

The NAA has announced it will use the Prize to fund a paid work experience placement for a student of conservation, as an investment in the future of documentary heritage preservation.

The Prize-giving ceremony will take place in Cheongju City (Republic of Korea) on 2 September."

UNESCO, Pressemitteilung v. 30.05.2011

(T)

Cycling for libraries is a politically and economically independent international unconference and a bicycle tour starting from Copenhagen, Denmark to Berlin, Germany May 28. –June 6. 2011. The event takes place for the first time in 2011 in cooperation with the German, Danish and Finnish library professionals. The purpose of the Cycling for libraries is to gather a group of 100 library professionals all around the world together to cycle a total of approximately 650 kilometers and to discuss the strategic issues of the library field in seminars along the route. Cycling for libraries is an independent event, not organized by any existing formal organization. It is made possible by a sovereign, international network of library enthusiasts.

http://www.cyclingforlibraries.org/


Anm.: Der Archivtag fährt Rad - eine amüsante Vorstellung (Korso durch Bremen?)

(T)

Der französische Blog "Chroniques archivistiques" berichtet vom Verlust der Lokalhistoriker als Benutzende eines Kommunalarchivs an das Internet. Sie verzichten auf Quellenrecherche zu Gunsten von Netzfundstücken.
Sind hier ähnliche Erfahrungen gemacht worden?
Link zum Blogeintrag

(T)


(T)


Un défilé de mode inhabituel dans un cadre hors... von Paxou

"Défilé de mode dans un cadre inhabituel, celui des Archives départementales de l'Hérault de Montpellier. Une volonté très nette d'accueillir et intéresser un public varié de jeunes et de scolaires, d'universitaires ou de chercheurs, qui peuvent par ce biais rentrer de plein pied dans le domaine de notre culture associé à notre pâtrimoine"

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(T)

Die digitale Bibliothek der Universitätsbibliothek Potsdam ist neu und weist erst wenige Werke auf.

So findet man dort u. a. Rudolf Bergau: Inventare der Bau- und Kunstdenkmäler in der Provinz Brandenburg 1885

Ein Download der Werke ist nicht möglich.

Ein RS-Feed informiert über die neuen Digitalisate

Miterbe darf Testament von Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe nicht einsehen. Es wird entgegen § 2259 BGB nicht an das Nachlassgericht abgeliefert. Es wird seltsamerweise im Bestand des sogenannten Familien- und Hausarchivs in Bückeburg verwahrt.

Wird diese rechtswidrige Praxis auch nach dem 1.1.2012 aufrecht erhalten werden ?

"Testamentsverzeichnisse sind integraler Bestandteil des Zentralen Testamentsregisters und für dessen Betrieb unverzichtbar. Sie werden in einem gesonderten Verfahren überführt werden. Dieser Prozess erstreckt sich nach § 1 I Testamentsverzeichnisüberführungsgesetz über einen Zeitraum von höchstens sechs Jahren auf alle 5064 Standesämter mit geschätzten 15 Mio. Verwahrungsnachrichten und die Hauptkartei für Testamente", (Notarassessor Dr. Thomas Diehn, das Zentrale Testamentsregister, NJW 2011, 481 (484).

Zum Ablauf zur Erfassung der Testamente im Jahr 2011:

http://www.testamentsregister.de/Nutzer-Service/StA/index.php

Werden staatliche Instanzen dafür sorgen, dass das Testament Adolfs weiterhin unerfasst bleibt ?

Natürlich. Gesetzesbruch macht nichts, wenn er (auch) vom Staat begangen wird. Ist § 2259 BGB erstmal verletzt kommt es auch nicht zu einer Registrierung im Zentralen Testamentsregister, weil eine Registrierung im Testamentsverzeichnis unterblieb. Das parallele Unrechtssystem in Reinkultur.

siehe auch:

http://archiv.twoday.net/stories/3810499/#4727783

http://goo.gl/WYYIW

vierprinzen

1. Äußerungen in Interviews, die weder in sprachlicher noch in inhaltlicher Hinsicht als schöpferisch anzusehen sind, genießen keinen urheberrechtlichen Schutz.

2. Bei der Frage, in welchem Umfang eine urheberrechtlich geschützte Äußerung zitiert werden darf, muss berücksichtigt werden, dass ein zu restriktives Zitatrecht zu einer sinnentstellenden Verkürzung von Zitaten führen kann.


Ein Urteil des LG Hamburg zur Buskeismus-Seite

http://www.telemedicus.info/urteile/Urheberrecht/Sprachwerke/1284-LG-Hamburg-Az-308-O-62508-Urheberrechtlicher-Schutz-von-Interviewaeusserungen.html

(RSS)

http://www.llv.li/pdf-llv-dss-taetigkeitsbericht_2010.pdf

S. 9f. kommt auch Google StreetView vor.

(RSS)

Sagt das LG München I in einer nicht rechtskräftigen Entscheidung.

http://www.ftd.de/lifestyle/:veroeffentlichtes-vermoegen-mister-bofrost-scheitert-vor-gericht/60036429.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_reichsten_Deutschen

Den Volltext stellte freundlicherweise Openjur bereit:

http://openjur.de/u/165007.html

Die Gurke des Tages geht wieder einmal an die Gerichtsverwaltung für die abstruse und zu weit gehende Anonymisierung/Neutralisierung des Urteilstextes. Leider wird wohl nie der Rechtsweg gegen eine unangemessene Neutralisierung beschritten und daher das Recht der Öffentlichkeit auf vollständige Kenntnis der Urteilsgründe unzuträglich verkürzt. Historische Aussagen über eine Veröffentlichung von 1912 sind unter keinen Umständen schützenswert:

Der Auflistung der reichsten Bürger wohnt darüber hinaus immer auch eine wirtschaftsgeschichtliche Komponente inne. Eine 1912 in Preußen erstellte Liste der reichsten Bürgerinnen und Bürger erwähnte ... und ... ... und ... an der Spitze. Alle drei Personen hatten erhebliches Vermögen im Rahmen der industriellen Revolution angehäuft und waren Montanindustrielle. Heute befinden sich Dienstleistungs- und Handelsunternehmer an der Spitze der reichsten Deutschen. Das ist greifbare Wirtschaftsgeschichte, die die Presse auch anhand konkreter Persönlichkeiten, die für diese Entwicklungen stehen, schildern darf.

(F)

http://schwaebischer-heimatbund.de/shb_in_eigener_sache/unsere_zeitschrift/index.php?cid=849

Der Aufsatz beginnt mit einem Trugschluss: Für mich war immer die Frage von Interesse, inwieweit zurückliegende Ereignisse allein durch die Weitergabe von Mund zu Mund in ein allgemeines Bewusstsein der Bevölkerung Eingang finden und sich dort über Jahrhunderte hinweg einprägen. Ein dramatischer Vorfall in der Geschichte Schwabens, der nun genau 500 Jahre zurückliegt, dürfte diesem Tatbestand entsprechen. Er hat sich bei der Bevölkerung im näheren Umkreis des Tatortes bis zum heutigen Tag lebendig gehalten.

Nachdem es hinreichend schriftliche Quellen zu dem spektakulären Mordfall gab, die ins sog. Volk einsichern konnten, ist die Annahme einer jahrhundertelangen mündlichen Tradition völlig lächerlich.

Vanotti 1845
http://books.google.de/books?id=t5BAAAAAYAAJ&pg=PA454

Vochezer 1888
http://www.archive.org/details/GeschichteDesFrstlichenHausesWaldburgInSchwaben1

Steiff/Mehring Nr. 24
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:De_Lieder_Spr%C3%BCche_W%C3%BCrttembergs_053.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_von_Sonnenberg

(D)

Volltext aus der "Schwäbischen Heimat":

http://schwaebischer-heimatbund.de/shb_in_eigener_sache/unsere_zeitschrift/index.php?cid=850

(D)

Heute fand die Saisoneröffnung der Staatlichen Schlösser in Baden-Württemberg an der Wäscherburg statt. Die neue Pächterin stammt aus einer experimentellen Mittelalter-Gruppe, und so sieht denn auch die Website der Burg aus:

http://www.waescherschloss.de

Da gibt es die unvermeidlichen "Tafeleyen". Gewiss, die bisherige Präsentation war ein modriges Sammelsurium, aber gibt es keinen Weg, ein so einzigartiges Geschichtsdokument mit Respekt zu vermarkten?

Schwäbische Heimat 2011/2, S. 241

(D)


Bei der berüchtigten Marienburg-Verscherbelung der Welfen 2005 erwarb die Kunstsammlung Würth aus Künzelsau die um 1490 datierte Winser Madonna. Befristet bis 2014 darf die Kirchengemeinde nun die Skulptur wieder im angestammten Gotteshaus zeigen.

1861 kam die Madonna mit noch drei anderen Gegenständen nach einem Aufruf des letzten hannoverschen Königs Georg V. in die Sammlung für das Welfenmuseum. Eine urkundliche Erwähnung der Figur taucht im Inventarverzeichnis von 1863 des damaligen Welfenmuseums in Hannover auf. Nach Auflösung des Welfenmuseums kam die Skulptur in die Sammlung des Provinzialmuseums, des heutigen Landesmusems. 1943 gelangte sie zur Sicherstellung auf die Marienburg.

Schamlose Welfen: Kulturgut fürs vaterländische Museum einsammeln und dann im Privateigentum verschwinden lassen.

http://www.evkirche-winsenaller.de/madonna/madonna.html

+ Schwäbische Heimat 2011/2, S. 237

(D)

http://www.evkirche-winsenaller.de

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kultur/regionale-kultur_artikel,-Warum-sich-die-Denkmalbehoerden-nicht-zu-S-21-aeusserten-_arid,130700.html

Norbert Bongartz, Oberkonservator im Ruhestand beim ehemaligen Landesdenkmalamt, sprach Tacheles: „Das Schweigen der Denkmalpflege liegt an den Amts-Strukturen.“ Seit Ministerpräsident Erwin Teufel die Denkmalbehörden den Regierungspräsidien und Landratsämtern zuschlug, hätten diese keine eigene Pressestelle mehr. Sie müssten bei politischen Projekten loyal zu vorgesetzten Behörden handeln und gingen darum nicht mehr an die Öffentlichkeit.

Ihre Bedenken gegen das Bahnprojekt hätten die Denkmalbehörden so deutlich wie möglich formuliert. Bongartz: „Man kann statt Integrierung in die Regierungspräsidien auch die Formel ‚Gleichschaltung‘ benutzen.“ Weder die Denkmal-Referate noch das Geologische Landesamt in Freiburg dürften sich zu S 21 äußern. „Die Fachbelange sind als Bettvorleger gelandet, wenn es hart auf hart kommt.“


+ Schwäbische Heimat 2011/2, S. 236

(D)


http://goo.gl/Xrola = www.stuttgarter-zeitung.de

Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung haben die Besitzer des Hauses Hohentwielstraße 146b im Stuttgarter Süden, Helga und Diethard Erbslöh, vor dem Landgericht Stuttgart Berufung eingelegt gegen das Urteil des Amtsgerichts, vor dem sie in erster Instanz unterlegen waren.

Das Amtsgericht hatte Mitte März die Klage der Hausbesitzer gegen die Stadt, mit der sie die Entfernung der im Oktober 2010 verlegten Mahnmale zum Gedenken an die jüdischen NS-Opfer Mathilde und Max Henle erreichen wollten, abgewiesen.

Zur Begründung hieß es unter anderem, die beiden Kleindenkmale im öffentlichen Straßenraum stellten keine Beeinträchtigung oder Wertminderung des Eigentums der Kläger dar; die Stadt Stuttgart, in deren Besitz die Stolpersteine übergegangen sind, müsse sie nicht wieder entfernen.


(D)


http://dx.doi.org/10.1002/asi.21569

Nur das Abstract ist kostenfrei einsehbar:

We investigate the extent to which open-access (OA) journals and articles in biology, computer science, economics, history, medicine, and psychology are indexed in each of 11 bibliographic databases. We also look for variations in index coverage by journal subject, journal size, publisher type, publisher size, date of first OA issue, region of publication, language of publication, publication fee, and citation impact factor. Two databases, Biological Abstracts and PubMed, provide very good coverage of the OA journal literature, indexing 60 to 63% of all OA articles in their disciplines. Five databases provide moderately good coverage (22–41%), and four provide relatively poor coverage (0–12%). OA articles in biology journals, English-only journals, high-impact journals, and journals that charge publication fees of $1,000 or more are especially likely to be indexed. Conversely, articles from OA publishers in Africa, Asia, or Central/South America are especially unlikely to be indexed. Four of the 11 databases index commercially published articles at a substantially higher rate than articles published by universities, scholarly societies, nonprofit publishers, or governments. Finally, three databases—EBSCO Academic Search Complete, ProQuest Research Library, and Wilson OmniFile—provide less comprehensive coverage of OA articles than of articles in comparable subscription journals.

Es ist eine Schande, dass von den 6568 Journals in DOAJ nur 2917 (via OAI-PMH von DOAJ weiternutzbare) Artikeldaten liefern. Die bibliographische Erfassung der Zeitschriftenproduktion ist keine Aufgabe für kommerzielle Datenbanken, sondern für Open-Access-Metasuchen, die disziplinübergreifende kostenlose Suchen ermöglichen.

(RSS)

Jean-Baptiste Piggin macht mich darauf aufmerksam, dass Cod Sang 133 bald im Rahmen von E-Codices einsehbar sein wird:

http://macrotypography.blogspot.com/2011/05/e-codices.html

Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Stichometrie
http://en.wikipedia.org/wiki/Stichometry

(PM)

"Das Berliner Abgeordnetenhaus ist mehrheitlich dafür, öffentliche Bibliotheken in Deutschland auch sonntags zu öffnen. Dazu müsste das Arbeitszeitgesetz geändert werden, das Sonntagsarbeit in bestimmten Bereichen erlaubt. Der Berliner Senat will nun eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Gesetzes unterstützen. In dem Antrag heißt es, damit würden Bibliotheken als gleichwertige Orte der Kultur und der Bildung wie beispielsweise Museen, Theater und Kinos anerkannt. "
Quelle: WDR.de, Kulturnachrichten v. 27.05.2011

(W)

Winfried Bullinger/Markus Bretzel/Jörg Schmalfuß (Hrsg.):
Urheberrechte in Museen und Archiven. Mit Beiträgen von Dr. Katharina Garbers-von Boehm, LL.M., Sabine Mußotter, LL.M., Prof. Dr. Winfried Bullinger, Dr. Ole Jani. Baden-Baden 2010: Nomos Verlagsgesellschaft. 106 S., Abbildungen.

Eine verständliche Einführung in das Urheberrecht für den Archivalltag ist ein Desiderat. In diesem schmalen Band geht es jedoch so gut wie ausschließlich um die Museumspraxis, ausgehend von den Foto- und Filmbeständen des Deutschen Technikmuseums Berlin. Selbstverständlich sind die Ausführungen übertragbar, aber die wirklichen „Knackpunkte“ bei dem Umgang mit potentiell urheberrechtlich geschützten werden nicht erörtert. Dies betrifft etwa die Frage der Schöpfungshöhe von Gebrauchstexten oder die Frage, ob die bloße Vorlage von geschütztem Archivgut zulässig ist. Immerhin vertritt der Band – die Beiträge der einzelnen Autoren werden nicht ausgewiesen – die Ansicht, dass es zulässig ist, einzelnen Benutzern Originalfilme zu zeigen (S. 77f.).

Wer sich intensiver mit dem Urheberrecht im Archivbereich befasst,
wird nicht umhin kommen, sich mit dem Buch auseinanderzusetzen. Es enthält auch für den Fachmann einige lesenswerte Passagen.

Ich möchte allerdings bezweifeln, dass der sehr hölzerne juristische
Stil tatsächlich geeignet ist, praktische Hilfe zu geben. Zwar gibt es
zu allen Themen gute „Fazit“-Abschnitte, aber schon allein die
Tatsache, dass die juristischen Abkürzungen nirgends erklärt werden, spricht für sich. Das knappe Literaturverzeichnis ignoriert, dass wichtige Informationsquellen (ja, auch Wikipedia-Artikel!) kostenlos im Internet abrufbar sind. So sehr sich das nicht gerade
preisgünstige Buch auch um Praxisnähe bemüht – gelungen ist es ihm aus meiner Sicht nicht. Juristische Umständlichkeiten etwa zu den komplizierten Schutzfristen von einfachen Lichtbildern wären
entbehrlich gewesen, da auch angesichts der europarechtlichen
Vereinheitlichung der Schutzvoraussetzungen bei Fotos aus
pragmatischer Sicht nur in Ausnahmefällen davon ausgegangen werden kann, dass kein – 70 Jahre nach dem Tod des Fotografen geschütztes - Lichtbildwerk vorliegt. Auch sonst gibt es Punkte, bei denen ich mit den fachlichen Ausführungen nicht einverstanden bin. Für die Praxis wichtige Aspekte kommen zu kurz, etwa die Frage der Reproduktionsfotografie (S. 30) oder das wirklich zentrale Problem der verwaisten Werke, das nur in einer Fußnote auf S. 90 angesprochen wird.

In Weiterführung eines Aufsatzes von Bullinger (in: Festschrift für
Peter Raue, 2006) wendet sich die Schrift S. 81-88 vorsichtig gegen
die gängige Praxis der Museen, ihr gemeinfreies Kulturgut zu
monopolisieren und zu kommerzialisieren. Dass meine Position aufgrund einer Buchbesprechung aus dem Jahr 1999 referiert wird, zeugt von schlechter Recherche, denn ich habe sie seither nicht nur oft im Internet, sondern auch in gedruckten Publikationen ausführlicher begründet (siehe etwa Rezensent: Die Public Domain und die Archive, in: Die Archive im digitalen Zeitalter, 2010).

Da ich selber in einem Buch „Urheberrechtsfibel“ (2009, auch
kostenfrei im Internet einsehbar und natürlich von Bullinger et al.
als urheberrechtliche Außenseiterpublikation nicht zitiert) versucht
habe, archivische Probleme mit dem Urheberrecht allgemeinverständlich darzustellen, bin ich allerdings befangen. Das zu besprechende Buch sagt immerhin sehr deutlich, was derzeit „nicht geht“ und trägt dadurch hoffentlich dazu bei, dass sich die Archive endlich in die Debatte um die Neugestaltung des Urheberrechts einschalten.

Klaus Graf

Die Besprechung erschien in: Der Archivar 64 (2011), S. 241f.
[Online: http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2011/ausgabe2/ARCHIVAR_02-11_internet.pdf ]

(D)




(T)

Orphans sind eine riesige barriere, wenn es um den Online-Zugang zu Kulturgut geht. Die Probleme zeigt auf:

http://chronicle.com/article/Out-of-Fear-Institutions-Lock/127701/

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=verwaist

(ML)

Da Gallica keine gescheite Signaturenliste bietet, muss die folgende Zusammenstellung gerühmt werden:

http://www.univ-nancy2.fr/MOYENAGE/UREEF/MUSICOLOGIE/CMN/FPnlat_online.htm

(ML)


Ob der Vergleich mit Anne Frank zutrifft oder nicht: Solange deutsche Kommunalarchive nichts Vergleichbares bieten, weise ich darauf hin:

http://www.archiefeemland.nl/actueel/nieuws/2011/amersfoortse-anne-frank

(W)

Zoombar in sehr guter Auflösung:

http://imagebase.ubvu.vu.nl/

(W)

Mit OCR:

http://www.inghist.nl/retroboeken/bupo/

(W)



"Christian Dietrich [Archivgründer] im Gespräch mit Stephan Karkowsky [Deutschlandradio Kultur]

Das Gedächtnis der DDR-Opposition liegt auf mehrere Privat-Archive verteilt in Ostdeutschland. Eines der bedeutendsten wurde heute vor 20 Jahren gegründet - vom ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Christian Dietrich in Leipzig.

Stephan Karkowsky: Das Gedächtnis der DDR-Opposition liegt auf mehrere Privatarchive verteilt in Ostdeutschland. Eines der bedeutendsten wurde heute vor 20 Jahren gegründet, vom ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Christian Dietrich in Leipzig. Guten Tag, Herr Dietrich!

Christian Dietrich: Guten Tag, ich grüße Sie!

Karkowsky: Es war im Jahr 1991, gerade erst hatte man sich geeinigt: Die Stasi-Akten bleiben erhalten, Opfer des DDR-Unrechts bekommen Einblick, nichts sollte vertuscht werden. Und da haben Sie das Archiv Bürgerbewegung gegründet, quasi als Gegenentwurf zum großen Stasi-Gedächtnis. Hatten Sie kein Vertrauen damals in die für den Osten neuen demokratischen Strukturen?

Dietrich: Ja, also ich würde gerne mal vorher anfangen: Es war nicht nur einer, der das begründet hat.

Karkowsky: Klar.

Dietrich: Ich erzähle das jetzt hier, Archiv Bürgerbewegung verrät ja schon, dass die Vorstellung war: Es sind ganz viele. Und das musste institutionalisiert werden, und das ist vor 20 Jahren passiert, und deswegen feiern wir heute. Aber gesammelt wurde schon länger, und misstraut wurde den Institutionen, die die Diktatur getragen haben. Und deswegen sind wir damals in die Archive gegangen, und dort, wo die Büros waren, die die Macht hatten - ob das die SED war, die Einsatzleitung oder die Staatssicherheit. Und ich bin froh über die Menschen, die sich damals engagiert haben, die diese Hinterlassenschaft ja gesichert haben. Dort, wo das nicht passiert ist, ist die Geschichte auch schwer zu erzählen.

Karkowsky: Nun waren ja die alten Machthaber '91 nicht mehr im Amt, und trotzdem hatten Sie dieses gesunde Misstrauen und gesagt, wir überlassen das nicht den Stasi-Archiven, sondern machen es selber.

Dietrich: Genau, es musste ja gemacht werden, und das heißt, die, die damit umgegangen sind, die haben die Chance der bürgerlichen Gesellschaft genutzt, einen Verein zu gründen, der gemeinnützig anerkannt ist, und die Auswertung der Archivalien, sprich die Bildungsarbeit und das Sammeln zu vernetzen. Und so haben wir eine eigene Struktur geschaffen in Partnerschaft mit anderen Archiven, mit Vereinen, die dies tun.

Karkowsky: Nun müssen wir vielleicht erst mal erklären, was Sie da überhaupt gesammelt haben. Sie sagen, gesammelt wurde schon länger. Haben Sie irgendeine Ahnung, wann das losging und was genau in diese Sammlung reinkam?

Dietrich: Also in einer Diktatur was Schriftliches zu haben, was oppositionell widerständig ist, ist ja schon gefährlich, also Hausdurchsuchung war ja nichts Ungewöhnliches, heimliche und auch mit dem Staatsanwalt. Die Materialien, die da unterm Schreibtisch waren, die konnten dann belastend sein für Haftstrafen. Von daher - immer was schriftlich festhalten schon ein mutiger Akt.

Karkowsky: Besser alles verbrennen gleich.

Dietrich: Besser alles verbrennen, und das haben auch manche gemacht, die sich sozusagen in der Weise geschützt haben. Angst ist ja das wichtigste Kapital von Diktatoren. Die zu durchbrechen war Verschriftung, behaupte ich. Deswegen sind literarische Texte, Resolutionen, auch Eingaben oder Briefe an Institutionsträger damals wichtige Quellen für das, wie die Macht der Diktatur zerbröselt ist.

Karkowsky: An wen wurden diese Papiere damals verteilt, ohne dass die Stasi Verdacht schöpfen konnte?

Dietrich: Also es gab diese geheimen Papiere, also die geheim gehalten weitergereicht wurden, aber es gab ja auch bewusste Publikationen, wo, wenn man es schaffte, dass es rechtzeitig sozusagen vervielfältigt war, dann auch an alle Welt ging, und dafür waren ja auch die Medien, ich sage jetzt mal RIAS oder so, auch ganz wichtig. Dann kam es sozusagen dann in jedem Haushalt in der DDR wieder an.

Karkowsky: Haben Sie ein Beispiel, was das zum Beispiel gewesen sein könnte?

Dietrich: Ja, ich kenne eine ganze Menge, also eine sehr wertvolle Resolution, das ist 1986 gemacht worden mit Oppositionellen auch aus anderen Ostblockstaaten, in Erinnerung an Ungarn 1956 und der brutalen Niederschlagung dieser Freiheitsbewegung damals. Ich denke, wir haben das noch gar nicht alles erschlossen, was es da so an Initiativen gab. Die können auf ganz unterschiedliche Notlagen reagiert haben, ökologischer Art genauso wie die Entmündigung, und dass Kommunikation ja eigentlich nicht, freie Kommunikation ja sowieso nicht gewollt war.

Karkowsky: Und verbunden hat alle diese Initiativen, dass sie nicht staatlich gelenkt waren. Diese Schriften, die Sie da gesammelt haben, in welchem Zustand sind die heute?

Dietrich: Ja, also die meisten frühen Schriften, das sind Schreibmaschinenschriften, und sogar wer eine Schreibmaschine kaufte, wurde sozusagen registriert, über lange Zeit war das schon eine schwierige Aktion. Dann sind es Ormig-Abzüge, also ich habe selber so eine Maschine besessen, das sieht blau aus und irgendwann kann man es gar nicht mehr erkennen. Also die Archive sind genötigt, diese Dokumente zu kopieren, sozusagen zu restaurieren, weil man die in wenigen Jahren nicht mehr lesen kann. Die wertvollste Form der Publikation zu Zeiten bis '89, das war, mit Wachsmatrizen zu vervielfältigen, also wenn es gut kam, waren das 500 Exemplare.

Karkowsky: Christian Dietrich spricht, der ehemalige DDR-Bürgerrechtler ist Gründer des Archivs Bürgerbewegung heute vor 20 Jahren gewesen. Herr Dietrich, vieles erklärt sich aus Ihrer Biografie. Heute sind Sie Pfarrer in Nohra bei Weimar, aber schon als 17-Jähriger haben Sie sich verbotenerweise engagiert in der DDR-Opposition. Wie kam es dazu?

Dietrich: Also ich habe Glück gehabt, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, die sozusagen der Lüge wenig Raum lassen wollte, der Zwiesprach, auf der einen Seite Westmedien wahrnehmen und Literatur lesen, die verboten ist, und dann in der Schule mitmachen - das war nicht der Weg meiner Eltern. Ich habe in der Weise Glück gehabt. Das hieß aber auch, dass ich am Bildungsweg sozusagen immer beschnitten worden bin, und das hat natürlich dazu geführt, sich selber zu engagieren. Und da war Kirche ein ganz wichtiger Partner für mich. Ich habe an einer kirchlichen Schule Abitur gemacht und dann Theologie studiert, und so bin ich nach Leipzig gekommen.

Karkowsky: In zwei Stunden etwa, um 17 Uhr, sitzen Sie auf einem Podium und blicken mit internationalen Kollegen zurück auf Ihre Sammlung, 20 Jahre von Selbstzeugnissen der Opposition. Nicht ohne Grund findet das im Polnischen Institut in Leipzig statt, denn Sie sind mittlerweile gut vernetzt, das Archiv ist gut vernetzt, und es fördert die Arbeit ähnlicher Archive in anderen ehemaligen Ostblockstaaten. Wie ist das denn anderswo? Geht man da genauso akribisch ran an die Aufarbeitung der Vergangenheit wie in Deutschland?

Dietrich: Also unser Gedächtnis ist glücklicherweise schon bewahrt worden, weil das Land geteilt war. Das ist für Polen viel dramatischer, und die Charta - nicht zu verwechseln mit der Charta 77 -, aus einer Zeitschrift entstanden, eine große Initiative in Polen, die für, ich denke mal, für die Demokratie Polens auch ganz wichtig war, die hat die Geschichte auch des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und sowjetische Okkupation recherchiert und das Gedächtnis der Opfer versucht zu bewahren und zu veröffentlichen. Da gibt es einen ganz langen Weg. Und wir haben damals nur den Schnitt gemacht quasi in die 80er-Jahre, und ich habe immer gesagt, die Geschichte ist viel weiter, also mir lag da viel mehr daran, auch die frühe Geschichte - einen Stalinismus-Arbeitskreis hatte ich gehabt - auch mit in den Blick zu nehmen. Das ist in Tschechien oder in Polen ganz selbstverständlich.

Karkowsky: Warum ist es denn für die ehemaligen polnischen Bürgerrechtler schwieriger, was die Bewahrung der eigenen Erzählung angeht?

Dietrich: Also schwieriger ist es, weil nicht woanders das noch gesammelt worden ist, vielleicht gab es Exilpolen in Amerika, aber die Geschichte zum Beispiel des Polens, das heute Ukraine ist, weil dieses ... Stalin-Hitler-Pakt sozusagen die Grenzen in Europa verschoben worden sind, das kann jetzt erst aufgearbeitet werden, da kann jetzt erst richtig geforscht werden. Und wir haben kaum noch Oral History, also kaum noch persönliche Erinnerungen. Ein Archiv lebt ja auch davon, dass wir die Zeugen noch befragen können und das daneben lesen können, ein Interview machen können, das auch noch in 20 Jahren das erklärt, was da der kleine Schnipsel sozusagen bedeutet.

Karkowsky: In Deutschland haben sich gleich mehrere Archive gebildet, die die Schriften und Taten der Bürgerbewegten sammeln. Arbeiten da eigentlich alle solidarisch zusammen, oder gibt es da auch Konkurrenz?

Dietrich: Also ich muss mal sagen, wir haben das Glück in Deutschland, dass das sofort der Bundestag selber auch zum Thema gemacht hat, und die erste Enquete-Kommission hat gesagt, dass diese Archive zu unterstützen sind. Das heißt, die Vernetzung ist auch getragen worden von der Öffentlichkeit. Und heute gibt es die Stiftung Aufarbeitung, die die Vernetzung auch weit über, also in Europa bis nach Russland und so weiter fördert, und ich bin der Meinung: So kann auch nur Europa gebaut werden. Also ohne dem wird das nicht gehen. Sicher gibt es auch Konkurrenzen, wenn man sozusagen aus dem selben Topf Geld haben will, dann gibt es auch Konkurrenzen, aber in Wahrheit arbeiten wir doch an demselben: die Stärkung eines demokratischen Selbstbewusstseins."


Deutschlandradio Kultur, Radiofeuilleton v. 25.5.2011


Programm zum hoffentlich dokumentierten Jubelakt:
"Auch wir feiern ein Jubiläum.

Mit dem Ende der SED-Diktatur setzte unmittelbar die wissenschaftliche Aufarbeitung der DDR-Geschichte ein. Die sich häufenden Anfragen zu den Leipziger Ereignissen veranlassten einige Oppositionelle, 1991 den Verein zu gründen.

Feiertage sind auch immer Zäsur: Rückblick und Ausblick. Aufschlussreich ist der europäische Vergleich. Gibt es eine gesamteuropäische Geschichte? Welche Rolle spielen unabhängige Archive in der Aufarbeitung der jüngeren Vergangenheit?

In Kooperation mit dem Polnischen Institut - Filiale Leipzig, Markt 10, laden wir am 25. Mai 2011 ein:


17.00 Uhr


Begrüßung

Uwe Schwabe, Vorstand Archiv Bürgerbewegung

Grußworte

Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten
Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig

Vortrag und Podiumsdiskussion:

Die Rolle unabhängiger Archive bei der Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen in Europa

Jan Sicha: ehem. Bürgerrechtler in der CSSR
Tytus Jaskulowski (Polen): Mitarbeiter im Hannah-Arendt-Institut Dresden
Christian Dietrich: ehem. Bürgerrechtler in der DDR
Agim Musta (Albanien): Kurator der Ausstellung "Die Gefängnisse des Gefängnis-Staates"

Moderation: Markus Pieper (BStU)




18.30 Uhr

Diskussion


19.00 Uhr

Ausstellungseröffnung in Kooperation mit dem Europahaus: "Die Gefängnisse des Gefängnis-Staates"

Fotoausstellung zu den Gefängnissen und Arbeitslagern im kommunistischen Albanien

Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung


20.00 Uhr

Lesung mit Angela Krauß (Leipzig) und Thomas Rosenlöscher (Dresden)

Moderation: Stephan Bickhardt (Polizeiseelsorger)

Die Lesung findet in Kooperation mit dem Leipziger Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung s"

Homepage ABL

(T)

http://www.zeeuwsarchief.nl/actueel/archief-over-suriname-als-zeeuwse-kolonie-gedigitaliseerd/

Findbuch mit Links zu den PDFs:

http://www.archieven.nl/nl/zoeken?miview=inv2&mivast=0&mizig=210&miadt=239&micode=GIDS102&milang=nl&mizk_alle=suriname+zeeland

Leider gibt es keine Permanentlinks:

http://goo.gl/Yt1t5

(W)

glaubt man zumindestens diesem Bericht der Südwestpresse vom 27.05.2011:

Quelle: Homepge Stadt Crailsheim
"Er ist so etwas wie ein Märchenprinz. Er hat das Crailsheimer Stadtarchiv, das bis zu seinem Dienstantritt im Dornröschenschlaf lag, wachgeküsst. Seit Folker Förtsch Leiter des Stadtarchivs ist, ist es ein lebendiger, ein manchmal geradezu quirliger Ort der Forschung und Begegnung.

Wie viel sich seit 1997, also seit dem Dienstantritt des 1963 in Bamberg geborenen Historikers, der Geschichte und Germanistik in Erlangen-Nürnberg, Bamberg und Stuttgart studiert hat und seit 1989 mit seiner Familie in Schwäbisch Hall lebt, verändert hat, lässt sich mit Zahlen belegen. Waren es 1997 gerade mal um die 100 Menschen, die das Stadtarchiv nutzten, sind es inzwischen mehr als 1000 im Jahr.

Aber es sind gar nicht so sehr die Zahlen, die den Wert der Arbeit von Folker Förtsch belegen, es ist vielmehr das lebendige Miteinander von Archiv und Bürgerschaft. Archiv - da fallen einem immer noch solche Bilder ein: ein mürrisch dreinblickender, in riesige Stapel verstaubter Archivalien "eingemauerter" Archivar mit Ärmelschonern, der jeden Anruf, jeden Besuch als Störung empfindet.

Ganz anders Folker Förtsch. Den kann man immer besuchen, jederzeit was fragen. Auch wenn er noch so viel Arbeit hat, nimmt er sich Zeit, sucht nach der gewünschten Information. Wie hoch ist der Crailsheimer Rathausturm, wie hieß nochmal der erste Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg, wie lange schon gibt es das Fränkische Volksfest? Eine schnelle Antwort bleibt er selten schuldig.

Was diesen Stadtarchivar zu einem bewundernswerten Phänomen macht, ist die Tatsache, dass er bis heute Einzelkämpfer ist. Keine Sekretärin, keinen Mitarbeiter, keine Hilfskraft, niemand. Auf dem Rathaus sollte eigentlich inzwischen bekannt sein, wie wichtig dieser Mann für die Stadt ist, deren Geschichte bis zu seinem Amtsantritt nicht systematisch und auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügend erforscht worden ist. Mit dem Umbau des Rathaus-Querbaus bekommt das Stadtarchiv ein neues Domizil. Das Geld sollte eigentlich schon auch noch zur Aufstockung des Archiv-Stellenplans reichen.

Folker Förtsch forscht und publiziert, gibt Bücher heraus, hält Vorträge, leitet Führungen, organisiert Tagungen und Exkursionen, macht Filme und Ausstellungen. Er ist ein Macher und Beweger, ein Kümmerer und Motivator, ein Historiker und Archivar, von dessen Arbeit die Allgemeinheit ungemein profitiert. "Prinz" Förtsch ist ein Glücksfall für die Stadt Crailsheim. Weiß sie das überhaupt? Andreas Harthan"


(T)

http://www.geheugenvannederland.nl/?/en/collecties/iconographia_zoologica

De prentenverzameling van de Artis Bibliotheek is de honderdste collectie die in het kader van het nationale digitaliseringsprogramma Het Geheugen van Nederland is gedigitaliseerd. De collectie betreft prenten van zoogdieren, vogels, reptielen, amfibieën en vissen uit de Iconographia Zoologica van de Artis Bibliotheek, die een onderdeel is van de Bijzondere Collecties van de Universiteit van Amsterdam.

Via http://goo.gl/vVpNz = www.bibliotheekblad.nl/

(W)


"Das documenta Archiv feiert am 28. Mai sein 50-jähriges Bestehen.

Für die Festveranstaltung im Schauspielhaus konnten wir die international renommierte documenta-Künstlerin Laurie Anderson (documenta 6 und 8, 1977 und 1987) gewinnen, sie wird ihre neueste Produktion "DELUSION" präsentieren. Laurie Anderson war wegweisend für den Musikbereich, aber auch für die gängigen Grenzen sprengende "Video-Performance-Kunst" der 70-er und 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Spätestens 1981 ist Laurie Anderson durch "O Superman" für ihren innovativen Einsatz von Computertechnik und neuen Medien, besonders aber für ihre "elektronische Violine" bekannt geworden.
Die Performance "DELUSION" wird von ihr als eine Meditation über Leben und Sprache angekündigt und entwickelt sich aus unterschiedlichen Welten und Ebenen: Technik, Wissenschaft, Traum und verschiedenen Bewusstseinszuständen. Die darin erzählten Geschichten bewegen sich zwischen mystischen Anfängen und russischem Weltraumprogramm und erzählen von Zeit, Geschwindigkeit, Ahnen, Kontrolle, Stille und Tieren.

Neben diesen zwei Veranstaltungen - am 28. und 29. Mai im Schauspielhaus des Staatstheaters Kassel - wird die Künstlerin auch an der Tagung "Video- und Performancekunst, Laurie Anderson eine Pionierin" in der nahegelegenen Ev. Akademie Hofgeismar beteiligt sein (27.-29.05.2011). Im Vorfeld dazu werden am 26.05.2011 frühe Videos von ihr in den BALi Kinos, Kassel gezeigt.

Hintergrund für diese Form des Jubiläumsprogramms ist auch der Abschluss des Digitalisierungsprojektes "mediaartbase.de", das von den Kulturstiftungen des Bundes und der Länder initiiert wurde. Im Rahmen dieses 3-jährigen, gemeinsam mit dem Kasseler DOKFEST, dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe und dem European Media Art Festival (EMAF), Osnabrück durchgeführten Pilotprojekts sind jetzt die seltenen, sehr gefährdeten Bestände dieser Institutionen digitalisiert worden.
Dazu gehören aus Kassel insbesondere documenta-Beiträge, die die Video- und Performancekunst der 70-er und 80-er Jahre zeigen sowie die zahlreichen Fernsehmitschnitte des Hessischen Rundfunks. Das Kasseler Dokfest hat in diesem Rahmen die Beiträge des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes erfasst.

26.05.2011: Filmreihe zu Laurie Anderson
BALiKino, Eintrittspreis: 6 Euro, ermäßigt 5,50 Euro.
Spielzeiten werden noch bekanntgegeben


27. - 29.05.2011: Tagung "Video- und PerformanceKunst Laurie Anderson eine Pionierin"
Evangelische Akademie Hofgeismar
Leitung: Karin Stengel, Kassel und Dr. Heike Radeck, Hofgeismar
Tagungsbeitrag: 80 € (zuzüglich Eintrittskarte für 20 €)

28.05.2011:
18:00 Uhr Jubiläumsfeier Staatstheater (Schauspielhaus)
19.00 Uhr Empfang
20:00 Uhr Performance von Laurie Anderson "DELUSION"

29.05.2011:
20:00 Uhr Performance von Laurie Anderson "DELUSION"
Kartenvorverkauf im Staatstheater Kassel: 0561/1094-333
Preisstaffelung: 16 €, 28 €, 35 € und 45 € "


documenta Archiv, Aktuelles

(T)



Salzburg, Landesarchiv
17. Mai 2011 - 8. Juli 2011

"Am Dienstag, 17. Mai, wird um 9.00 Uhr Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller im Salzburger Landesarchiv, Michael-Pacher-Straße 40, die Ausstellung "Von der Handbuchbinderei zum HighTech-Labor. 70 Jahre Buchbinderei im Salzburger Landesarchiv" eröffnen. Bei dieser öffentlichen Veranstaltung wird auch das gleichnamige Buch von Nikolaus Pfeifer, dem Leiter der Restaurierwerkstätte des Landesarchivs, präsentiert.

Diese Publikation befasst sich nicht nur mit der Geschichte der Buchbinderei und der Restaurierwerkstätte im Salzburger Landesarchiv, sondern es ist viel mehr ein Handbuch für die Restaurierung und Lagerung historischer Quellen. Dieses Handbuch ist damit eine weitere Maßnahme innerhalb des langfristiges Schwerpunktes des Salzburger Landesarchivs, Gemeindearchive und deren Errichtung zu fördern, erklärte der Leiter des Landesarchivs, Dr. Oskar Dohle.

Veranstaltungsort
Salzburger Landesarchiv
5020 Salzburg
Michael-Pacher-Straße 40

Veranstalter
Salzburger Landesarchiv
Michael-Pacher-Straße 40
5020 Salzburg
Tel.: +43 662 8042-4527
landesarchiv@salzburg.gv.at"


Quelle: Salzburger Museen, Termine

Katalog:

"Nikolaus Pfeiffer: Von der Handbuchbinderei zum HighTech Labor

Nikolaus Pfeifer, leitender Restaurator im Salzburger Landesarchiv, hat im seinem Buch auf rund 240 Seiten die unschätzbare Erfahrung seines langen Berufslebens zu Papier gebracht. Das Buch ist aber ist nicht nur Geschichte der Buchbinderei im Salzburger Landesarchiv sowie eine Beschreibung der verschiedenen Arbeitsbereiche und Tätigkeitsfelder in den Werkstätten. Es ist viel mehr ein Handbuch, das die wichtigsten Parameter und Richtlinien zur dauerhaften Archivierung historischer Quellen enthält, da gerade die Unterschiedlichkeit der verwendeten Materialien große Anforderungen an Erhaltung und sachgerechte Restaurierung stellen. Es bietet somit für Gemeindarchive und lokale Museen eine wertvolle Hilfestellung, damit dort mit vergleichsweise geringem Aufwand möglichst optimale Lagerungsbedingungen hergestellt werden können.

Das Buch ist somit ein weiterer Schritt im Zuge des langfristigen Schwerpunktes "Förderung der Gemeindearchive" durch das Salzburger Landesarchiv. "


salzburg.at, Service

(T)

http://www.reekx.nl/weblog/google-heeft-nu-15-miljoen-boeken-gedigitaliseerd/

Van die 15 miljoen gedigitaliseerde boeken zijn er circa 168.000 Nederlandse boeken, 746 Friese boeken en 168 uitgaven in het Middelnederlands. Volgens Jon Orwant, engineering manager bij Google books, is nu gemiddeld 10% van alle ooit gepubliceerde boeken verwerkt. [...] In samenwerking met grote Europese bibliotheken zijn nu volgens Google ca. 150.000 boeken uit de 16e en 17e eeuw gedigitaliseerd en ca. 450.000 uit de 18e eeuw.

(W)

Die niederländische Rundfunkmusikbibliothek hat zahlreiche Notendrucke online gestellt:

http://www.muziekschatten.nl/

Via
http://www.informatieprofessional.nl/nieuws/8619-muziekbibliotheek-van-de-omroep-zet-bladmuziek-online.html

(W)


Die Handschrift der KB den Haag ist online:

http://www.kb.nl/bladerboek/zweder/index.html

(T)


http://www.wolfgangmichal.de/?p=504

Wolfgang Michal kommentiert die Aussagen von Kulturstaatsminister Neumann. Dieser sagte:

Für eine Neuformulierung des Schutzzwecks des Urheberrechts zugunsten der Nutzer besteht kein Anlass. Freier Zugang zu urheberrechtlich geschützten Werken kann im digitalen Zeitalter nicht auf Kosten der Kreativen erfolgen, indem das Urheberrecht in ein Verbraucherrecht umgedeutet wird.

Michal:
Das Urheberrecht soll also um Gottes willen kein Verbraucherrecht werden, sondern Verwerterrecht bleiben. Denn eine Ausdehnung der Nutzerrechte würde logischerweise zu einer Einschränkung der Verwerterrechte führen. Das ist der zentrale Konflikt bei der aktuellen Debatte ums Urheberrecht. Um die Urheber geht es am allerwenigsten.

(T)

http://weblog.hist.net/archives/5451

Plagiatoren treiben nicht nur in der Wissenschaft ihr Unwesen, sondern seit eh und je auch in den Medien. Eine besonders unappetitliche Geschichte macht seit einigen Tagen in der Schweizerischen Medienszene die Runde: Letzte Woche erhielt der aus Basel stammende Jung-Journalist Maurice Thiriet, beim einstmals renommierten Tages-Anzeiger (Zürich) zuständig für «Medien, Drogen, Prostitution, Glücksspiel» den Zürcher Journalistenpreis.

Allerdings hat er die Geschichte, für die er Lob und Auszeichnung erhielt, nicht selber aufgedeckt – wie er es im bepreisten Artikel dargestellt hat – sondern im Blog des Wissenschaftsjournalisten Patrik Tschudin abgeschrieben.


Siehe auch
http://medienwoche.ch/2011/05/28/zum-dank-ins-gesicht-gespuckt/

http://blogdessennamenmansichnichtmerkenkann.wordpress.com/2011/05/26/infamously-famousmauricethiriet/

http://infam.antville.org/stories/2063245/

http://archiv.twoday.net/stories/18133371/

Kommentar: Im Gewerblichen Rechtsschutz gilt das Prinzip der "Nachahmungsfreiheit". Klaut jemand legalerweise ein nicht geschütztes Produktdesign, erwartet niemand, dass er die Quelle seiner Inspiration benennt. In der Wissenschaft und im Journalismus ist das anders: Entscheidende Quellen nicht zu nennen, ist zutiefst unredlich. Und wenn ein Printjournalist einen Blogger in schofler Weise behandelt (siehe dazu die verlinkten Quellen), dann ist obige Überschrift, die ich weblog.hist.net entnahm, mehr als gerechtfertigt.

(RSS)

Update:

http://www.sueddeutsche.de/medien/ex-handelsblatt-online-chefredakteur-raeumt-plagiate-ein-wie-guttenberg-1.1102710

Der Journalist Sven Scheffler hat abgeschrieben, und zwar massiv.


Das bibliothekarische Weblog gibt es schon seit Februar:

http://www.biblionline.ch/

Dort findet sich ein interessanter Hinweis auf den Schweizer Verbundkatalog Handschriften - Archive - Nachlässe (HAN)

http://aleph.unibas.ch/F?con_lng=GER&func=file&local_base=DSV05&file_name=verbund-han

Die 9 Verbundpartner unter Führung der UB Basel:
http://www.ub.unibas.ch/bibliotheksnetz/verbund-han/handschriften-archive-nachlaesse/verbundpartner/

(RSS)

http://www.burghauptmannschaft.at/php/detail.php?ukatnr=12171&artnr=7091

"Die erste urkundliche Erwähnung eines Burggrafen (Michael von Maidburg) stammt aus dem Jahr 1434, die Bezeichnung Burghauptmann wird das erste Mal 1443 verwendet. Bis ins Jahr 1793 wurden Burggrafen bestellt. Da Franz I. (1768-1835) keinen Burggrafen bestellte, wurden die Aufgaben ab 1793 von einem Burginspektor übernommen. Mit der unter Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916) durchgeführten Reform der Hofdienste (1849) wurde die Hofburginspektion in Burghauptmannschaft umbenannt."

Burginspektor klingt doch weit moderner als Burghauptmann - war die Rückkehr zur alten Bezeichnung ein spätromantisches Archaisieren?

Via http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=14387

Achja: Im frü­he­ren Hofkammerarchiv in der Johannesgasse will die Öst. Nationalbibliothek bis 2015 ein Literaturmuseum ein­rich­ten.

(RSS)

http://www.menschenschreibengeschichte.at/

Menschen Schreiben Geschichte ist ein von der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien konzipiertes interaktives Erinnerungsalbum, das dazu aufruft, lebensgeschichtliche Aufzeichnungen zu veröffentlichen.

Q: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/19441176/
(RSS)

Twister feiert:

http://www.heise.de/tp/artikel/34/34822/1.html

(RSS)



"The Secret in the Cellar": Spannender Webcomic zum Thema ARCHÄOLOGIE vom Smithsonian National Museum of Natural History:
http://anthropology.si.edu/writteninbone/comic/XPlayer.html

(F)


(© Die Informationsgesellschaft mbH; Kunsthalle Bremen)

Als erstes Museum in Deutschland bringt die Kunsthalle Bremen im Sommer 2011 ein Computerspiel für Kinder heraus, das Kunst spielerisch vermittelt. In Kooperation mit GEOlino hatten die Leserinnen und Leser des Kindermagazins im Januar die Möglichkeit, das Spiel online zu testen und ihre Meinungen und Ideen einzubringen!


(© Die Informationsgesellschaft mbH; Kunsthalle Bremen)

"Das Spiel führt in eine magische Welt voller Bildwerke aus der Kunsthalle. Dort geht es dann auf eine abenteuerliche Suche nach Hinweisen und Gegenständen, mit denen sich die Kunstwerke spielerisch entdecken lassen.
Über das Computerspiel sollen Phantasie und Emotionen von Kindern ab acht Jahren angesprochen werden und somit ein unbeschwerter erster Kontakt mit Kunst entstehen.
230 Kinder aus ganz Deutschland haben das Computerspiel getestet. Sie bewerteten Schwierigkeitsgrad, Design und Logik und zeigten Verbesserungsmöglichkeiten auf. Fünf Kinder wurden unter den TeilnehmerInnen als Gewinner gekürt und besuchten die Entwickler, um im Rahmen eines Workshops ihre Ideen einzubringen."



Jan Jedding (Informationsgesellschaft mbH, Mitentwickler des Computerspiels für die Kunsthalle Bremen) erläutert den Kindern wie die Bildwelten im Spiel miteinander in Beziehung stehen (von links nach rechts): Erik (13 Jahre/Niedersachsen), Fabian Steffen (11 Jahre/Baden-Württemberg), Daniela (12 Jahre/Schleswig-Holstein), Isabel (13 Jahre/Bayern) und Lea (11 Jahre/Niedersachsen) / Foto: Karen Blindow

Quelle: Kunsthalle Bremen, Aktuelles

(T)

Wolfgang Walenski im Gutenbergblog.

(W)

Diese Frage beantwortet G.G. Wagner, Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten, Berlin, Deutschland, auf dem Biliothekstag 2011 in Berlin.
Abstract: "Die Archivierung und vor allem der komfortable Zugang zu Forschungs-Daten war jahrzehntelang eine vernachlässigte Aufgabe im weltweiten Wissenschaftsbetrieb. Nur in wenigen Fachdisziplinen gibt es eine Archivierungs-Tradition, so insbesondere in den Sozialwissenschaften (wo auch die amtliche Statistik eine große Rolle spielt!) und z. B. in der Astronomie.
Da die Re-Analyse von Forschungs-Daten immer mehr in den Mittelpunkt der Planung von Forschungs-Infrastruktur gerät, muss die Frage beantwortet werden, wie und wo die Archivierung von Forschungsdaten und der Zugang zu den Archiv-Beständen organisiert wird.
Der Beitrag argumentiert, dass Bibliotheken im Prinzip ideale Organisationen für den benutzerfreundlichen Zugang zu Forschungsdaten sind. Dabei muss unterschieden werden in (1) die Organisation der Nutzung der Bestände und (2) die Archivierung selbst, bei der zu unterscheiden ist in die Langzeit-Archivierung von Datenbeständen, die sich nicht mehr ändern, und Datenbestände, die noch (permanent) wachsen und sich verändern.
Der Beitrag stellt die persönliche Meinung des Vortragenden dar."

Link

(W)

http://jungle-world.com/artikel/2011/21/43262.html

Karsten Kühnel behauptet auf Facebook (zulassungspflichtige Gruppe "Archivfragen"), der Artikel sei ein bösartiges Pamphlet. Nach den Beiträgen zum ITS Arolsen in Archivalia (das zitiert wird) insbesondere von Herrn Bremberger

http://archiv.twoday.net/search?q=arolsen

muss ich das zurückweisen. Seit 24. Mai liegt die Antwort auf die Kleine Anfrage der Linken

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/058/1705826.pdf

vor. Sie ist zwar nicht online einsehbar, liegt mir jedoch vor.

[Update: http://www.ulla-jelpke.de/uploads/KA_17-5862_ITS_vorab.pdf ]

Die Eigenschaft des ITS-Archivs als absurdes Geheimarchiv geht sehr schön aus der Antwort auf die erste Frage nach den Mitgliedern des Internationalen Ausschusses hervor, deren Namen geheimgehalten werden. Dass eine schriftliche Anfrage in 4-6 Wochen beantwortet wird, ist für die Bundesregierung eine "gute Arbeitsbedingung". Der Internationale Ausschuss werde das Anliegen des Beschwerdeführers (also von Herrn Bremberger) zur Kenntnis erhalten, sei aber keine Beschwerdeinstanz für die Entscheidung von Einzelfällen.

Da Kühnel auf Facebook dem Artikel vorwirft, mein Zitat aus dem Zusammenhang zu reißen, dokumentiere ich den Beitrag vom 1.12.2010 samt Diskussion als Ganzes:

http://archiv.twoday.net/stories/11430012/#11442427


Internationaler Suchdienst Arolsen stellt vier Findbücher ins Netz
http://www.its-arolsen.org/de/presse/pressemeldungen/index.html?expand=4569&cHash=22e28073b1

Via Archivliste

Die Findbücher sind einsehbar unter:

http://www.its-arolsen.org/de/das_archiv/findbuecher/index.html

Der ITS ist keine Behörde, er nimmt für sich in Anspruch, nach Willkür Entscheidungen über den dauerhaften Ausschluss von benutzern zu treffen: "Demjenigen, der sich laut innerstaatlichem oder internationalem Recht des Missbrauchs von Daten schuldig macht, die er vom Internationalen Suchdienst erhalten hat, kann der Direktor des Internationalen Suchdienstes den weiteren Zugang zu den Archiven und Unterlagen nach freiem Ermessen verweigern." Das deutsche Verwaltungsrecht kennt kein freies Ermessen. Freies Ermessen bedeutet nichts anderes als Willkür, vermutlich ohne Möglichkeit eines Rechtsschutzes.
KlausGraf - am Mittwoch, 1. Dezember 2010, 16:51 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen

Karsten Kühnel (Gast) meinte am 2010/12/06 23:34:
ITS ist Institution nach internationalem Recht (kein "Privatarchiv")
Der ITS ist eine Institution unter der Leitung der Regierungen von 11 Staaten, die hierzu einen Internationalen Ausschuss für den ITS eingerichtet habenff. Das Handeln des ITS fußt somit auf internationalem Vertragsrecht. Die Nutzungsbedingungen des Archivguts des ITS sind durch gemeinsamen Beschluss von diplomatischen Vertretern dieser 11 Regierungen (darunter auch Deutschland) festgelegt. Darin ist die Pflicht festgelegt, die Archivalien bzw. deren digitale Kopien nach Maßgabe des jeweiligen innerstaatlichen Rechts des Landes, in dem sich die verwahrende Institution befindet, bereitzustellen. Jeder Nutzer verpflichtet sich vor Beginn der Archivaliennutzung in Bad Arolsen zur Anerkennung und Einhaltung dieser Regeln. Die Nichtbeachtung kann ein Ausschlusskriterium für eine künftige Archivnutzung sein. Der ITS hat hier einen Ermessens- oder Entscheidungsspielraum nötig, schließlich hat er es im Kreis seiner potentiellen Nutzer nicht nur mit seriösen Forschern, sondern auch mit der Brisanz von Nutzungsversuchen durch Holocaustleugner zu tun. Im übrigen bleibt es jedem Nutzer, der sich ungerecht behandelt fühlen sollte, unbenommen, an das "Governing Body" (den Internationalen Ausschuss) oder an das "Managing Body" (das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf) zu appellieren.

Der ITS ist keine deutsche Einrichtung. Das deutsche Verwaltungsrecht findet auf das Archivwesen des ITS somit keine Anwendung. Der ITS nimmt auch nicht für sich in Anspruch, eine nationale Behörde zu sein.

Zur Zugänglichkeit und den nutzungsrechtlichen Hintergründen (bereits auf der Grundlage des Entwurfs der Neufassung der Verträge über den ITS) wird der Interessierte in der kommenden Ausgabe der "Archiefkunde" des flämischen Archivarsverbands einen Beitrag über den ITS finden, der in leicht gekürzter Fassung als Referat auf dem Programm der internationalen Archivtagung "Archives without Borders / Archivos sin Fronteras" im vergangenen Sommer in Den Haag vorgetragen wurde (Bericht s. "Archivar" 4/2010).

Karsten Kühnel

KlausGraf antwortete am 2010/12/07 00:46:
Es bleibt dabei
Rechtsstaatliche Standards sind ja in der Diplomatie, wie man spätestens seit Wikileaks weiß, wenig verbreitet.

Und was nicht online ist, nehme ich in der Regel auch dann nicht wahr, wenn es in einem so bekannten Fachorgan wie der "Archiefkunde" abgedruckt wird.

Im übrigen mag ich es nicht, wenn solche Informationen nur der beschränkten Öffentlichkeit (Achtung: Wortspiel) der Archivliste zugänglich gemacht werden, nicht aber Archivalia. Nach deutschem Recht wäre eine Gleichbehandlung von Archivalia vielleicht durchzusetzen, nach ihrer Phantasie-KriegsRechtsgrundlage ganz sicher nicht.

"Im übrigen bleibt es jedem Nutzer, der sich ungerecht behandelt fühlen sollte, unbenommen, an das "Governing Body" (den Internationalen Ausschuss) oder an das "Managing Body" (das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf) zu appellieren." Man kann [sich, nachträglich ergänzt, KG] auch mit Eingaben an den Heiligen Stuhl wenden, vielleicht ist da die Erfolgquote höher.


Halten wir fest: Es gibt keinen Rechtsschutz gegen willkürliche Fehlentscheidungen des ITS-Archivs. Das ist mit der Rechtsschutzgewährung des deutschen Grundgesetzes auch bei einem internationalen Archiv nicht zu vereinbaren. Es kann nicht sein, dass man innerstaatlich wegen einem Cent einen Verwaltungsprozess führen kann, gegen die Willkür der ITS-Archivare aber nichts in der Hand hat.

Der Beschwerdeführer möchte gern die für seine Arbeit wichtigen Ordner (Akteneinheiten) in Form von Kopien auswerten, ein in deutschen Staatsarchiven absolut legitimes Verlangen. Es ging nie um ganze Bestände, aber auch bei ganzen Beständen hätte ich gern eine schlüssige Begründung, wieso die Abgabe einer Kopie verboten werden muss.

Und eine Unverschämtheit ist die Andeutung der Bundesregierung, es sei nicht belegt, "inwieweit der Inhalt dieser Ablichtung in konkrete wissenschaftliche Arbeiten einfließen wird". Bremberger ist einer der profiliertesten Zwangsarbeit-Forscher überhaupt:

http://www.zwangsarbeit-forschung.de/

Es geht ein Archiv nicht das geringste an, in welcher Weise und in welchem Umfang Archivgut in konkrete wissenschaftliche Veröffentlichungen einfließt. Über das Ob und Wie von wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu entscheiden, ist aufgrund der Forschungsfreiheit des Art. 5 GG, den die Bundesregierung wohl übersieht, einzig und allein Sache des Forschers.

Ich stehe voll und ganz auf der Seite von Herrn Bremberger, während auf Facebook ganz sicher das kollegiale Krähen-Motto zum Tragen kommen dürfte.

(F)

Almost FaMI! from fami osz on Vimeo.

Eine Darstellung des deutschen Systems der dualen Berufsausbildung

Medienvielfalt im Archiv from fami osz on Vimeo.

Ergebnis einer FAMI-Projektarbeit zum Thema "Herstellen und Gestalten von Informationsdiensten"

(W)

«Hinter jeder Akte steckt ein Menschenschicksal. Ich kann nur davor warnen, die Akten irgendwo in große Archive einzuordnen»
Roland Jahn, BstU-Außenstelle Halle, 26.5.2011

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 26.05.2011

Welches Archivverständnis steckt hinter dieser Aussage? Ich habe einen Traum: von einer Podiumsdiskussion mit Roland Jahn und Michael Hollmann auf dem Deutschen Archivtag. Soviel Medienbeachtung könnten wir Archivierenden nur noch mit der Entdeckung der wirklichen Hitler-Tagebücher erreichen.

(W)



Quelle: theoneandonlyoddo auf instagr.am, Ort: Staatsarchiv Bremen, 2011

Dank an Jonas für die Erlaubnis das Bild hier zeigen zu dürfen!

(T)

 

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