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Harm von Seggern hat 2002 dem Wappenkönig der Ruwieren Hermann von Brüninghausen eine kleine Studie gewidmet, in der er die zerstreute ältere Forschung zu dem niederrheinischen Herold zusammenfasste und neue Belege vor allem aus burgundischen Quellen beibrachte (Hermann von Brüninghausen. Wappenkönig der Ruwieren, in: Menschenbilder - Menschenbildner, 2002, S. 109-117. Ohne diesen Beitrag zur Kenntnis zu nehmen hat die Kunsthistorikerin Leonie Gräfin Nesselrode in ihrem Buch "Die Chorfenster von Ehrenstein" (2008) [Auszüge] die Urheberschaft Brüninghausens am Heroldsbuch des Jülicher Hubertusordens bestritten. Außer einem Aufsatz in einer Krakauer Zeitschrift (in: Prace Historyczne Zeszytów Naukowych Uniwersytetu Jagiellonskiego (History Notebooks) 137, 2010, S. 43-78, non vidi) hat sie ihre Beobachtungen auch im Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 36 (2010) publiziert (Neue Erkenntnisse zum Heroldsbuch und Bruderschaftsbuch des jülich-bergischen Hubertusordens, S. 131-162). Ihr Aufsatz in den Rheinischen Vierteljahresblättern 75 (2011) geht auf diese Frage nicht ein.

Das Heroldsbuch des unmittelbar nach der siegreichen Schlacht bei Linnich (1444) durch Herzog Gerhard II. von Jülich-Berg gegründeten gegründeten Hubertusordens war lange verschollen. Die Berliner Handschrift mgq 1479 befindet sich heute unter der alten Signatur in der Biblioteka Jagiellonska in Krakau.

http://www.handschriftencensus.de/5306 (mit weiteren Nachweisen)

Bilder:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Heroldsbuch_des_j%C3%BClich-bergischen_Hubertusordens [vor allem Schwarzweissfotos aus dem Aufsatz von Nesselrode, polnischer Publikationsort]

Nesselrode zeigt schlüssig, dass die bisherige Datierung um 1480 und die Zuschreibung an Hermann von Brüninghausen (sie nennt ihn Brunshofen) unzutreffend sind. Bl. 13v sagt "herman eyn tornyrkunde heralt", dass er das Heroldsbuch gemacht und geordnet habe. Seine Hand unterscheidet sich von dem Vermerk Bl. 127v des Wappenkönigs Hermann von "brumhoyften" (so die Lesung Nesselrodes, auf meinem Gebrauchsscan der Abbildung 6 kann ich kaum etwas erkennen).

Da Nesselrode keine Angabe zu den einzelnen Händen der Handschrift macht - Degering meinte, sie sei im "wesentlichen von der Hand des Verfassers geschrieben - können ihre Angaben nicht nachvollzogen werden. Entgegen dem ausdrücklichen Wortlaut des Eingangsvermerks des Herolds Hermann sieht sie in ihm nur den Bearbeiter eines bereits vor 1463 bestehenden Buchs. Sie findet seine markante Hand in Eintragungen aus der Zeit um 1463, seine einzige datierte Eintragung stamme von 1463 (S. 140). Für die Anlage des Bandes erscheint der Zeitraum 1452/63 wahrscheinlich (S. 141). Hoffentlich wird der Codex in absehbarer Zeit digitalisiert, dann können Nesselrodes Beobachtungen besser überprüft werden. Nesselrode rechnet offensichtlich nicht mit der Möglichkeit, dass Hermann der geistige Urheber des Codex war, die Schreib- und Malarbeit aber anderen überlassen hat. Angaben über die Wasserzeichen liegen noch nicht vor.

Wenn die Frühdatierung (um oder vor 1463) zutrifft - daran möchte ich nicht zweifeln - kann gemäß der strengen Hierarchie des Heroldswesens (Persevant, Herold, Wappenkönig) Brüninghausen nicht mit dem 1463 wirkenden Herold Hermann (des Herzogs von Jülich bzw. des Hubertusordens) identisch sein (Nesselrode S. 142).

Zum Persevanten, Herold und schließlich Wappenkönig Hermann von Brüninghausen hat sich Wim van Anrooij 2009 geäußert (King of Arms of the Ruwieren: A Special Function in the German Empire, in: The Herald in Late Medieval Europe, 2009, S. 111-132, wobei er auf die unveröffentlichte Datenbank heraudica.org von Torsten Hiltmann und Franck Viltart zurückgreifen durfte.

Nach ebd., S. 128 wurde Hermann von Brüninghausen im Jahr 1470 Herold, er kann daher nicht mit dem um 1463 wirkenden Herold Hermann identisch sein.

Außer dem Aufsatz von Seggern bieten Belege zu Brüninghausen Gerhard Pietzsch, Archivalische Forschungen zur Geschichte der Motiv an den Höfen der Grafen und Herzöge von Kleve-Jülich-Berg (Ravensberg) bis zum Erlöschen der Linie Jülich-Kleve im Jahre 1609 (1971), S. 41f.; Gerard Nijsten, In the Shadow of Burgundy ... (2003), S. 78 [Auszug] (Persevant Hermann zu 1470, auch bei Nesselrode S. 142).

Die bekannten Belege reichen von 1461 (Persevant Hermann) bis 1501/02 (Stadtrechnung Neuss, Herold Hermann). Zwischen 1471 und 1477 wurde er Wappenkönig der Ruwieren.

[Auch Heinrich von Heessel - http://archiv.twoday.net/stories/59206605/ - war Wappenkönig der Ruwieren. Die Bezeichnung geht auf den Raumnamen Ripuarien zurück.]

Außerdem ist auf eine Urkunde aus Brauweiler hinzuweisen: "Hermann von Brüninghausen, Herold, und seine Frau Barbara haben dem Abt und Konvent 6 1/4 Morgen Wiesen in der Herrlichkeit Kernen verkauft. - 1489 Jan. 21. Orig.: HStAD, B, Urk. 96."
(FS Odilo Engels 1993, S. 216 [Schnipsel]

Leider nicht auf den Herold bezieht sich eine Nennung eines "Hen(n)man von Brünykofen hofmeister", die ich in der Eheabrede zwischen Graf Heinrich von Württemberg und Graf Simon Wecker von Zweibrücken-Bitsch (1485) im Hauptstaatsarchiv Stuttgart fand:

http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-24954-1 (Digitalisat)

Die Adelsfamilie nannte sich nach Brünighofen bei Altkirch im Elsass:

http://gov.genealogy.net/item/show/BRUFENJN37OQ

Diverse Belege zur Familie und Sekundärliteratur gibt:

http://www.monuments-alsace.com/alsatia/alsatia.pdf

Ein Hamman von Brünighofen war zeitweilig in Mulhouse ansässig:

http://books.google.de/books?id=KFlMAAAAMAAJ&q="von+brunighofen"

Henemann de Brinighoffen heiratete 1488 Marie de Vaudrey nach

http://books.google.de/books?id=IYD4_xhf2MAC&pg=PA184

Die Herkunft des Herolds bleibt im Dunkeln. Aufgrund einiger in Betracht kommender Orte hat Seggern ganz darauf verzichtet, auf den Ortsnamen Brüninghausen einzugehen. Im Rheinland gibt es anscheinend keinen Ort, der in Betracht kommt, von den westfälischen Orten kommen am ehesten die nächstgelegenen Siedlungen bei Dortmund (Brüninghausen, Brünninghausen) und Brüninghausen bei Lüdenscheid in Betracht. Brüninghausen bei Lüdenscheid war ein wichtiger Ort der Grafschaft Mark und Sitz eines Freigerichts. Kleve-Jülich-Berg gab es um 1440 - damals dürfte Hermann geboren worden sein - noch nicht, aber Kleve-Mark. Über Kleve am Niederrhein könnte die Beziehung zu Jülich-Berg gelaufen sein, doch könnte man sich natürlich auch einen direkten Kontakt zum Herzogtum Berg vorstellen. Mehr als eine vage Hypothese ist die Herkunft aus Brüninghausen bei Lüdenscheid aber nicht, andere Möglichkeiten können keineswegs ausgeschlossen werden.

Außer dem Heroldsbuch soll Brüninghausen nach Seggern und Anrooij auch das Bruderschaftsbuch des Hubertusordens, laut Nesselrode eine "Bestandsaufnahme unter Herzog Wilhelm 1481/82" (S. 143), geschrieben haben, aber die Beschreibung von Marianne Reuter sagt davon nichts:

http://codicon.digitale-sammlungen.de/inventiconCod.icon.%20318.pdf

BSB Cod, icon. 318 ist im Netz:
http://codicon.digitale-sammlungen.de/Band_bsb00006309.html

Ich möchte seine Schrift eigentlich nicht mit der Schriftprobe Brüninghausens aus dem Heroldsbuch gleichsetzen, will mich aber nicht auf paläographisches Glatteis begeben.

Seit kurzem im Netz ist der 1481 von Brüninghausen nachweislich geschriebene Wiener Cod. 2899

http://manuscripta.at/?ID=4735 (mit weiteren Nachweisen)

Digitalisat über
http://data.onb.ac.at/rec/AL00167269

Wunderschöne Bilder! Aus dieser Handschrift stammt das Umschlagsbild von Barbara Hammes, Ritterlicher Fürst ... 2011.

"Herman von Bruninckusen", wie Menhardt liest, nennt sich als Autor dieser pfälzischen Genealogie, die nun bequem näher untersucht werden könnte.

Zwischen dem u und dem c befinden sich drei Striche mit einem waagerechten Strich darüber. Bruinnkusen, Brunnikusen, Brummkusen usw. wären also paläographisch ebenso möglich. Aber auf Bruninckusen kann man sich wohl einigen.

In ihrer Beschreibung des von Hartmann Schedel wohl um 1480 angelegten Clm 338 weist Birgit Studt, Fürstenhof und Geschichte, 1992, S. 86f. auf hochinteressante "pfälzische Heroldsdichtung" Bl. 194v-198v hin. Die Wiener Handschrift gibt eine Ahnenprobe Philipps von der Pfalz und seiner Frau Margarethe von Bayern (die Hochzeit war 1474), die Münchner Handschrift bietet eine gereimte Ahnenprobe für das gleiche Fürstenpaar, gefolgt Bl. 195r-198v von einem gereimten Gedicht auf die Lehensträger der Pfalz wohl von einem Herold (Textbeginn: "Ich heralt in myn wapencleid"), das von der landesgeschichtlichen Forschung anscheinend nicht weiter beachtet wurde, obwohl es hinsichtlich des "Repräsentationsaspekts" doch ein interessantes Seitenstück zum mit Wappen geschmückten pfälzischen Lehenbuch darstellt. Ob auch diese Gedichte von Bruninghusen stammen, schreibt Studt, bleibe zu prüfen. Sie sagt leider nicht, wie eine solche Prüfung erfolgen könne. Die Schreibsprache des Stücks spricht jedenfalls nicht für die Verfasseridentität.

Nachtrag August 2014:

Krakau Mgq 1479 ist online:

http://fbc.pionier.net.pl/id/oai:jbc.bj.uj.edu.pl:194948



Mögliche Darstellung Hermanns von Brüninghausen (Juliers Herold) in einer Handschrift des 17. Jahrhunderts, Brüssel, Königl. Bibliothek IV 164, vor Bl. 1r. Anrooij S. 128 Anm. 59 verweist auf C. van den Bergen-Pantens, De heraldiek ... Brüssel 1985, S. 57.

#forschung

Sehr geehrter Herr Graf,

es tut mir leid, aber eine solch anonyme Anfrage kann ich nicht bearbeiten. Bitte benennen Sie den Verwendungszweck präzise (Publikation, Arbeitstitel, Fach, Institut) und stellen Sie sich kurz vor (Name, Anschrift, Funktion).

Mit freundlichen Grüßen,
i. A.

Dr. [...]
AL Übergreifende Fachdienste
-------------------------------------------------------------------------------------------
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
-Landesmuseum für Vorgeschichte-
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Tel. +49-345-5247320
Fax. +49-345-5247351
[...]
URL: www.lda-lsa.de
-------------------------------------------------------------------------------------------

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Klaus Graf [mailto:klausgraf@googlemail.com]
Gesendet: Freitag, 6. April 2012 18:54
An: bibliothek
Betreff: Schieferdecker

Hallo,

mit Blick auf http://archiv.twoday.net/stories/96986355/ wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die beiden Seiten zum Weißenfelser Küchenzettel (ca. S. 9) scannen könnten aus der sehr seltenen Schrift

PPN:
137714319
Titel:
Erneuertes Gedächtniss des Weissenfelsischen Zions, oder eigentliche Beschreibung der Pfarrkirche zu unser Lieben-Frauen in Weissenfels, ... / entworffen von Joh. Dav. Schieferdecker
Verfasser:
Schieferdecker, Johann David *1672-1721*
Ort/Jahr:
Weissenfels : Wohlfahrt, [1703]
Umfang:
40 S.
Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Bibliothek
Nachgewiesen in:
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Abteilung
Bau- und Kunstdenkmalpflege, Bibliothek
Signatur:
N 1 b : Wei 17
Standort:
BD

Besten Dank im voraus
Klaus Graf

Die LINKE hat dazu eine Anfrage gestellt:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/092/1709245.pdf

Via M. Schindler.

Man kann eigentlich jeweils nur raten, ob die ganze Handschrift digitalisiert ist. Anscheinend sind etliche dort ganz einsehbar. Aber besonders dumm ist es, einen Permalink zur jeweiligen Seite zu veröffentlichen, der manuell abgetippt werden muss, weil er sich entscheidend vom Permalink für den Handschrifteneintrag unterscheidet:

Eintrag
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31570247

Seite
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/bilder/ds/hs_l_ub_ms_1429_0003r

ManuMurks eben, wie gehabt.

In Manuscripta Mediaevalia sind von zahlreichen Moskaner Handschriften Schlüsselseiten eingestellt (derzeit findet die Suche nach Moskau mit Eingrenzung digitalisiert 173 Treffer). Beispiel:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31301304
zu
http://www.handschriftencensus.de/23325 (aus dem Stadtarchiv Lübeck)

In sehr guter Auflösung:

http://hdl.huntington.org/cdm/

In ihrem Buch „Web 2.0 in Archiven. Hinweise für die Praxis“ versucht Susann Gutsch erstmals einen Überblick über die Möglichkeiten und Perspektiven zu geben, die das Web 2.0 für Archive bietet, diskutiert aber auch die Probleme, die damit zwangsläufig einhergehen. Da nach Aussage von Dr. Mario Glauert vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv „viele deutsche Archive kaum im Web 1.0 angekommen sind“ hat die Arbeit durchaus Pioniercharakter.

Zu Beginn versucht sich Gutsch an einer Begriffsklärung, wobei sich eine Definition im eigentlichen Sinne als schwierig erweist, da über den spezifischen Charakter des Web 2.0 auch in der Fachwelt unterschiedliche Ansichten vorherrschen (S.11-12). Eine Annäherung gelingt schließlich über die Aufzählung wesenstypischer Merkmale, die Tim O’Reilly, der Erfinder des Begriffes, als kennzeichnend ansieht (S. 12-14). Vor allem der Aspekt der Partizipation (Einbeziehung der kollektiven Intelligenz der Nutzer) scheint hier bedeutsam zu sein. Auch die Entwicklung des Phänomens wird nachgezeichnet, ebenso die Kritik daran (S. 15-18). Schließlich wird noch die Nutzung des Web 2.0 durch Bibliotheken, die bereits in relativ hohem Maße mit Anwendungen aus diesem Bereich arbeiten, und Museen, bei denen dies, ähnlich wie bei Archiven, auf vergleichsweise geringer Basis stattfindet, untersucht (S. 18-20) und ein Überblick über den Forschungsstand zum Thema Web 2.0 und Archive gegeben (S. 20-22). Das Fazit: Im Gegensatz zum englischsprachigen Raum gibt es in Deutschland bisher so gut wie keine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Web 2.0 in der Archivliteratur.

In den folgenden Kapiteln versucht Gutsch darzulegen, wie die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten des Web 2.0 auch im Archivwesen gewinnbringend eingesetzt werden könnten, wobei der Mehrwert für die Archive vor allem in den deutlich schnelleren und vielfältigeren Möglichkeiten der Kommunikation mit den Nutzern besteht. Mehrere Studien belegen offensichtlich, dass die Nutzung von Web 2.0 Applikationen durch Archive nicht nur zu einem Anstieg der Nutzerzahlen führt, sondern auch zur Erschließung gänzlich neuer Nutzerpotentiale, die mit der Materie Archiv sonst kaum in Kontakt kämen.

Zunächst erklärt Gutsch die Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten einiger Web 2.0 Elemente, die sich keiner einzelnen Anwendung zuordnen lassen, wie Tagging, Social Bookmarking oder RSS (S. 26-31). Dann folgen die detaillierten Erörterungen zu besagten selbstständigen Anwendungen, die zunächst beschrieben und anschließend auf ihren möglichen Nutzen für Archive hin untersucht werden. Ans Ende setzt Gutsch dann noch jeweils ein konkretes Anwendungsbeispiel aus der Praxis, das dem Leser Funktion und Wirkweise der Applikationen im Zusammenhang mit ihrer archivalischen Nutzung noch einmal verdeutlicht.

Für Weblogs (S. 31-44) betont die Autorin vor allem ihre Möglichkeiten im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing und stellt eine typologische Unterteilung nach Kate Theimer vor: Institutional Blogs dienen vor allem zur Verbreitung und Bekanntmachung von Neuigkeiten und können sowohl intern als auch extern verwendet werden. Processing Blogs dokumentieren für die Öffentlichkeit die Erschließung eines bestimmten Bestandes, während Archival Content Blogs die direkte Publikation ausgewählter Archivalien beinhalten (z.B. Archivale des Monats). Blogs Supporting Traditional Archival Systems schließlich dienen der Unterstützung archivalischer Arbeit, wie etwa der Dokumentation von Anfrage-Recherchen, die dann später auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Für das Betreiben eines Wikis (S. 45-59) ist vor allem ein adäquat großer Nutzerkreis ratsam, weshalb diese Anwendung hauptsächlich für größere Archive und/oder in Form einer Kooperation mit anderen Einrichtungen relevant ist. Es eignet sich besonders als Instrument zur Planung, Vorbereitung und Zusammenarbeit, kann aber auch im Benutzerservice Anwendung finden. Von einer Verwendung als Homepage-Ersatz oder als Ort für das Verzeichnen von Beständen rät Gutsch dagegen eher ab.

Für die Nutzung von Crowdsourcing (S. 60-73) gibt es im Archivwesen zwei unterschiedliche Ansätze: Das Archiv betätigt sich mit seiner Arbeitskraft und Fachkompetenz als Crowdsourcer an der Problemlösung anderer, oder es lagert selbst bestimmte Tätigkeiten aus und beteiligt die Internetgemeinde somit an der Lösung eigener Fragestellungen. Grundsätzlich wird die Beteiligung an Crowdsourcing durch die Autorin sehr positiv bewertet. Der Bereich Bewertung sollte dabei allerdings ausgespart werden, da er von externen Nutzern nicht geleistet werden kann.

Auch das Photo Sharing (S. 74-86) dient vor allem dazu, der Öffentlichkeit regelmäßig Inhalte aus den eigenen Beständen (im Idealfall natürlich Fotografie) zu präsentieren (z. B. Bilderfreitag). Auch hier kann versucht werden, die Nutzer zur aktiven Beteiligung zu animieren, etwa eigenes Material beizusteuern. In jedem Fall kann auf diesem Wege der Kontakt zwischen Archiv und Benutzern intensiviert und das Image der Archive verbessert werden.

Ähnliches gilt auch für das Social Networking (S. 86-100), das primär ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Nutzerakquise- und Kommunikation ist. Aufgrund seiner großen Verbreitung und vielen Applikationen empfiehlt Gutsch vor allem eine Präsenz bei Facebook, aber auch der Aufbau eines eigenen Netzwerkes kann sinnvoll sein.

Im Folgenden werden dem Leser Funktion und Bedeutung weiterer Elemente des Web 2.0 in kurzer Form erläutert. Dazu gehören das Podcasting (S. 100-103), das Video Sharing (S. 103-106), das Microblogging (S. 106-108) und Mashups (S. 108-110). Sie alle sind mehr oder weniger Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit und dienen insbesondere der Verbesserung des Dialogs mit den Benutzern: Der Bereich des Archivwesens, welcher sich durch eine Annäherung an das Web 2.0 am meisten verändern könnte.

Die letzte Teilrubrik in Gutschs Aufzählung ist den Online-Findbüchern vorbehalten (S. 110-112), also Findbüchern, die im Internet einsehbar sind. Eine solche Präsentation der eigenen Bestände, insbesondere wenn sie mit Web 2.0 Techniken verknüpft ist (hier ist z. B. das Tagging zu nennen), vergrößert nicht nur den potentiellen Nutzerkreis, sondern könnte auch zu einer deutlichen Verbesserung der Recherchemöglichkeiten führen.

Zum Schluss wendet sich die Autorin schließlich den Grenzen zu, die naturgemäß auch dem Web 2.0 gesetzt sind, und der sich insbesondere diejenigen, die mit seinen Elementen arbeiten, bewusst sein sollten (S. 113-120). Diese Grenzen werden gerade beim Stichwort „Mitmach-Archiv“, und der damit verbundenen Frage deutlich, inwieweit man die Kontrolle über die eigenen archivalischen Inhalte abgeben kann und darf. In manchen Bereichen, wie etwa der Bewertung, muss die letzte Entscheidungskompetenz immer in den Händen des Archivars verbleiben. Gutsch warnt vor zu hohen Erwartungen an das Web 2.0, verweist auf die Notwendigkeit, über die bloße Bereitstellung technischer Anwendungen hinaus auf die Nutzer zuzugehen und macht auf bestehende Risiken und einen gesteigerten Arbeitsaufwand aufmerksam.

Dennoch, so ihr Fazit (S. 121-125), kann man den Archiven nur zu mehr Offenheit im Umgang mit den Möglichkeiten raten, die das Web 2.0 bietet. Diese sollten als Chance, nicht als zusätzliche Belastung begriffen werden und böten vielfältige Möglichkeiten zur Verbesserung insbesondere von Nutzerservice und Imagepflege. Ihr Buch kann als eindeutiges Plädoyer für eine verstärkte Nutzung dieser Möglichkeiten verstanden wissen, denn gerade im deutschsprachigen Raum besteht hier im Archivwesen noch eindeutig Nachholbedarf. Das Web 2.0, so schließt die Autorin, „ist nicht die Zukunft, es ist die Gegenwart – auch für Archive.“


Entstanden im Rahmen eines Praktikums beim Hochschularchiv der RWTH Aachen.

Zur Handesblattkapagne gegen eine Liberalisierung des Urheberrechts gibts nicht nur viel auf Twitter #wasimhandelsblattfehlt, sondern auch Linkhinweise auf
http://www.bildblog.de/37905/urheberrecht-warm-upper-kaninchenzuechter/
und eine ausführliche Stellungnahme von Rainer Kuhlen
http://www.inf.uni-konstanz.de/netethicsblog/?p=499

'Zeit was zu ändern!': Die Herausforderungen der Globalisierung und die Rolle der Wirtschaftsarchiv(ar)e. Archivare aus China und deutschsprachigen Ländern: One step together (75. VdW-Lehrgang)


Veranstalter: Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. VdW
Datum, Ort: 10.06.2012-13.06.2012, Frankfurt am Main, Museum für Kommunikation, Schaumainkai 53, 60596 Frankfurt am Main
Deadline: 05.06.2012

Für Wirtschaftsarchivare und -historiker ist der Blick über die Grenzen selbstverständlich geworden. Denn als Folge der Globalisierung finden längst nicht mehr alle Unterlagen (ob aus Papier oder elektronisch) zielsicheren Weg in das (heimische) Konzernarchiv. Überlieferungslücken drohen insbesondere, sobald nicht allein Produktions- und Vertriebseinheiten, sondern ebenso innovative Forschungs- und Entwicklungs- oder strategische Organisationseinheiten ins Ausland verlegt werden. Dann ist der Aufbau archivischer Strukturen im Ausland oder einer gemeinsamen unternehmensinternen Archivplattform gefordert ... Was aber tun, wenn das Fallbeispiel China heißt? Und nicht allein sprachliche, sondern zusätzliche interkulturelle Barrieren zu überwinden sind? – Um Überlieferungslücken zu vermeiden oder wenigstens zu begrenzen, um die Leistungsfähigkeit des Unternehmensarchivs auch in Zukunft zu gewährleisten, dabei kann ein auf kollegialer sowie freundschaftlicher Grundlage aufzubauendes Netzwerk der Archivare einen entscheidenden Beitrag leisten. Es geht somit um gegenseitiges Kennenlernen, gegenseitiges Verständnis, um kollegialen Respekt, um Vertrauen und um freundschaftliche Beziehungen. Ein solches Netzwerk persönlicher Beziehungen (chinesisch Guanxi) vermag dem Archivar/Historiker Unterstützung auf Gegenseitigkeit zu sichern. Woran die Unternehmen wie ihre Archive ebenso partizipieren wie die wirtschaftsgeschichtliche Forschung und die Völkerverständigung. Als Jubiläumslehrgang bietet die Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare die Teilnahme am 75. Kurs zu einer eher symbolischen Schutz- und Verwaltungsgebühr von 75€ an. Und sie bietet Zugriff auf ein ebenso kostengünstiges wie zentrales Hotelkontingent (pro Nacht inkl. Frühstück 57-74€). Der 75. Lehrgang im 55. Jahr des Bestehens der VdW erscheint eingebettet in das 40. Jahr seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der VR China und der BRD. Die Vortragenden kommen aus China und den deutschsprachigen Ländern. Konferenzsprachen sind Chinesisch und Deutsch! Dolmetscher übersetzen (passagenweise) in die jeweils andere Sprache. Der Kurs wird gefördert von zahlreichen Einzelpersonen (z.B. Robert CAO, Mitbegründer u. Geschäftsführer des China Center Düsseldorf), Einrichtungen (u.a. Chinesisches Generalkonsulat Frankfurt, Chinesische Handelszeitung) und Firmen (u.a. Deutsche Bank AG, Evonik Services GmbH). Weitere Informationen (Programm, Anmeldeformular) unter: www.wirtschaftsarchive.de/archivwesen/aus-und-weiterbildung/75.-vdw-lehrgang.

Die Fortbildungsveranstaltung richtet sich in erster Linie an Wirtschaftsarchivare und Wirtschaftshistoriker. Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist limitiert; über die Zulassung zum Kurs entscheidet die Kursleitung. Ein Rechtsanspruch auf Teilnahme besteht nicht. Mit Zulassung zum Kurs und Überweisung der Teilnahmegebühr sind abgegolten: Tagesverpflegung (Mittagessen/Kaffeepausen, Abendessen von Sonntag bis Dienstagabend), Teilnahme an den organisierten Transfers vom Hotel zu bzw. zwischen den wechselnden Austragungsorten). Möglichkeit einer kostengünstigen und zentralen Unterbringung im Hotel Ramada Frankfurt City Center pro Nacht inkl. Frühstück ab 57€ besteht über ein von der VdW reserviertes Hotelkontingent. Für Rückfragen steht der genannte Ansprechpartner gern zur Verfügung!

Sonntag, 10. Juni 2012, Fraport, Frankfurt Airport Services Worldwide, 60547 Frankfurt am Main, (angefragt), Bustransfer Hotel-Fraport-Hotel wird eingerichtet, Abfahrtszeiten folgen

18:00 Uhr: Empfang – Begrüßung
Dr. Peter Blum, VdW Ressort Aus- u. Weiterbildung, Neidenstein
WEN Zhenshun, Generalkonsul der Volksrepublik China, Frankfurt/Main
Michael Jurk M.A., Vorsitzender der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V./Commerzbank AG, Frankfurt/Main
Dr. Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, Koblenz

Eröffnungsvortrag
„Wir leisten nur einen kleinen Beitrag, aber jeder kleine Stein zählt und ist wichtig“
CAO Robert, Initiator u. Geschäftsführer des Düsseldorf China Center/General Manager Jiangnan Mould & Plastic Technology Co.Ltd.

19:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen auf Einladung der Fraport AG (angefragt)

20:15 Uhr: Kurzes „Who is who?“
(chinesische Gäste, Kursteilnehmer, anwesende Referenten und Mitwirkende)

Montag, 11. Juni 2012, Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53, 60596 Frankfurt/Main, Filmsaal

8:30 Uhr: Sektion 1: Globale Herausforderungen meistern durch mehr Kooperation und Vernetzung – Stärkere Kooperation braucht über sprachliches Verstehen hinaus gegenseitiges Verständnis:
Interkulturelle Annäherungen an Deutschland
MAO Zuhui, SinaLingua e.K., Heidelberg/Shanghai

9:30 Uhr: Kaffee-/Teepause

9:45 Uhr: Interkulturelle Annäherungen an China
Dr. Manuel Vermeer, Dr. Vermeer-Consult, Gaiberg bei Heidelberg/Ostasieninstitut FH Ludwigshafen

10:45 Uhr: Kaffee-/Teepause

11:00 Uhr: Sektion 2: Quellen zur Wirtschaftsgeschichte und die Rolle der Archivare in China und Deutschland:
2.1 Einzelvorträge, Fragen, Diskussion

12:30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen

13:45 Uhr: 2.2 Einzelvorträge, Fragen, Diskussion

15:30 Uhr: Kaffee-/Teepause

15:45 Uhr: 2.3 Einzelvorträge, Fragen, Diskussion

Abendveranstaltung: Deutsche Bank, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt/Main

19:00 Uhr: Begrüßung und kurze Einführung
Die Geschichte der Deutschen Bank in China
Dr. Martin L. Müller, Historisches Institut der Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main

Vortrag
Mehr als ein Grußwort: Grenzen überwinden, Unterstützung sowie Kollegen und neue Freunde finden …
Andreas Kellerhals, Vice-President Finance u. Mitglied anderer Vorstandsgremien des Internationalen Archivrats ICA/Direktor Schweizerisches Bundesarchiv, Bern, CH

Rundgang durch den BrandSpace

20:30 Uhr: Gemeinsames Abendbuffet auf Einladung der Deutsche Bank AG

Dienstag, 12. Juni 2012, Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53, 60596 Frankfurt/Main, Filmsaal

8:45 Uhr: Fortsetzung
Sektion 2: Quellen zur Wirtschaftsgeschichte und die Rolle der Archivare in China und Deutschland
2.4 Einzelvorträge, Fragen, Diskussion

10:15 Uhgr: Kaffee-/Teepause

10:30 Uhr: 2.5 Einzelvorträge, Fragen, Diskussion

12:15 Uhr: Gemeinsames Mittagessen

13:30 Uhr: Sektion 3: Andere Perspektive – veränderte Wahrnehmung – neue Chancen

Social media – Neue Formen der Kommunikation unter Archivaren und mit Archivbenutzern
Dr. Klaus Graf, WEBLOG Archivalia/Hochschularchiv Aachen


Trennendes und Verbindendes: Kenntnis und Verständnis als Schlüssel engerer facharchivischer Zusammenarbeit
Dr. Vivian Wagner, Sinologin

14:45 Uhr: Kaffee-/Teepause

15:00 Uhr: Bustransfer nach Hanau

Konzernarchiv Evonik Services GmbH, 711-108, Rodenbacher Chaussee 4, 63457 Hanau-Wolfgang

15:45 Uhr: Sektion 4: Cake talk – how about a cup of tea?
spontaner Austausch in lockerer Runde über alles, was chinesische u. deutschsprachige Archivare bewegt – Option insbes. für Kursteilnehmer, sich mit konkreten Themen u. in eigener Sache einzubringen

17:45 Uhr: Archivführung: Temperaturregulierung und Dämmung mit Lehm
Dr. Andrea Hohmeyer, Konzernarchiv Evonik Services GmbH

ca. 18:00 Uhr: Sektion 5: Blick über den Tellerrand – Gemeinsam statt einsam: Lokal, regional … global

Der VdW-Arbeitskreis Globalisierung
Doris Eizenhöfer M.A., AK-Vorsitzende/Konzernarchiv Evonik Services GmbH, Hanau

Die ICA-Sektion „Business and Labour Archives“
Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Vorstandsmitglied ICA-SBL/Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Dortmund

18:30 Uhr: Gemeinsames Abendessen auf Einladung der Evonik Services GmbH

21:00 Uhr: Abschlusscommuniqué – Ausgabe Zertifikate – Verabschiedung

Mittwoch, 13. Juni 2012
8:30 Uhr: Abfahrt Fachexkursion zum Krupp-Archiv/zur Villa Hügel nach Essen (chinesische Delegationsteilnehmer)

Allgemeine Informationen, auch zu den Örtlichkeiten (Info und Anreise):

Hotel Ramada Frankfurt City Center & Financial District, Weserstr. 17, 60329 Frankfurt/Main, www.ramada-frankfurt.com/index.html

Fraport (angefragt), Frankfurt Airport Services Worldwide, 60547 Frankfurt am Main, www.wirtschaftsarchivportal.de/archiv/details/id/17 – www.fraport.de/content/fraport-ag/de/misc/binaer/anfahrtsplan/jcr:content.file/file.pdf

Museum für Kommunikation, Schaumainkai, 53, 60596 Frankfurt/Main, Filmsaal, www.mfk-frankfurt.de/besuch/service-infos.html

Deutsche Bank, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt/Main, The BrandSpace, brandspace.de/brandspace/de/index_flash.html

Konzernarchiv Evonik Services GmbH, 711-108, Rodenbacher Chaussee 4, 63457 Hanau-Wolfgang, geschichte.evonik.de/sites/geschichte/de/kontakt/pages/default.aspx

Für Sonntag (Hotel–Fraport–Hotel) und Dienstag (Museum für Kommunikation–Evonik–Hotel) werden rechtzeitig Transfermöglichkeiten bereitgestellt.

Sobald als möglich, werden in Sektion 2 die Abfolge der einzelnen Vorträge, als auch die Namen und die jeweiligen Vortragsthemen der Referenten ergänzt. Wir bitten um Verständnis, dass eine sinnvolle Zusammenstellung/Abfolge der verschiedenen chinesischen und deutschsprachigen Vorträge aufgrund der chinesischen Modalitäten für Dienst- und Ausreisegenehmigungen, denen unsere chinesischen Kollegen unterliegen, erst zeitnah abgestimmt werden kann.
Kontakt:

Peter Dr. Blum

Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare VdW/Stadtarchiv Heidelberg,
Heiliggeiststr. 12, 69117 Heidelberg
06221 - 5819800
06221 - 5849470

peter.blum@heidelberg.de
URL: Homepage der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. VdW mit allen Informationen zum 75. VdW-Lehrgang
URL zur Zitation dieses Beitrageshttp://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=18939

http://britishlibrary.typepad.co.uk/digitisedmanuscripts/2012/04/first-science-manuscripts-published.html

Darunter:

Harley MS 1720 Georg Joachim Rheticus, Magnus canon doctrinae triangulorum (Germany, 16th century)

Harley MS 2660 Isidore of Seville, Etymologiae and De natura rerum (Germany, 1136)

Harley MS 3035 Isidore of Seville, Etymologiae and De natura rerum (Germany, 1495)

Harley MS 3092 Hrabanus Maurus, De universo and De computo (Germany, 12th century)


http://www.lhr-law.de/lbr-blog/urheberrecht/sie-ist-da-die-erste-facebook-abmahnung-wegen-eines-fremden-fotos-an-der-pinnwand

http://www.infodocc.info/panikmache-facebook-abmahnung-die-abmahnwelle-bleibt-aus-also-blaest-anwalt-etwas-nach/

http://www.kriegs-recht.de/facebook-abmahnung/

"Wer ohne zu fragen fremde Fotografien in seinen Social Media Streams wie beispielweise auf seiner Facebook-Pinnwand oder auf Pinterest einbindet, der kann leicht eine Urheberrechtsverletzung begehen." Oder in Tumblr.

Update:
http://www.internet-law.de/2012/04/haftungsrisiko-facebook.html

Der Name wurde geändert, das alte Listenarchiv bleibt bestehen. Zur neuen Liste:

https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/wikimedia-l

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?seite=1&key=standard_document_44418959&jmpage=1&type=v&rubrik=36090&jm=1&mediakey=fs%2Fhessenschau%2F20120403_1930_ysenburg_stiftung

Wolfgang Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen ist Chef der Stiftung "Präsenz Büdingen". Ihr Zweck ist es eigentlich, Kirchenbauten zu erhalten. Stattdessen soll der finanziell angeschlagene Fürst mit ihr windige Immobiliengeschäfte zu seinem Vorteil gemacht haben. Ein Kirchenvertreter erhebt schwere Vorwürfe.
hessenschau, 03.04.2012

***

http://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/11840503_1.htm

Das Resultat dieser Untersuchungen lag Bürgermeister Erich Spamer am 12. September 2011 vor und erbrachte Erstaunliches. Als Ergebnis formulierte Professor Kannowski in Kurzform: „Die Präsenz zu Büdingen ist als rechtsfähige evangelische kirchliche Stiftung im Sinne des Kirchengesetzes über kirchliche Stiftungen in der evangelischen Kirche Hessen und Nassau anzusehen. Vertretungsbefugt ist ein sogenannter Präsentarius. Wie dieser nach Herkommen bestimmt und eingesetzt wurde, vermag ich nicht zu sagen. Eine Befugnis des Fürsten zu Ysenburg und Büdingen zur Besetzung dieses Amtes ist jedoch aus den mir vorliegenden Materialien nicht ersichtlich.“

Dass der Fürst an der Spitze der Büdinger Präsenz auftritt, ist demnach grundlegend zweifelhaft. Dieses Gutachten schickte Rathauschef Spamer am 26. September 2011 an die zuständige Kirchenaufsicht. Sie ist im Regierungspräsidium Darmstadt angesiedelt. Doch dort geschah kaum Nachvollziehbares. Mit dem Fürsten wurde eine neue Stiftungssatzung vereinbart, die am 1. Januar 2012 Gültigkeit erlangte und dem Hessischen Rundfunk vorliegt. So ermöglicht die neue Satzung eine Auflösung der 750 Jahre alten Stiftung. Kirchen, Pfarrhäuser und Friedhöfe fielen in einem solchen Fall der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau zu, „das sonstige Vermögen an den dann lebenden Chef des fürstlichen Hauses zu Ysenburg und Büdingen“. Dann bekäme der Fürst kostenlos sämtliche Grundstücke zurück, die er zuvor für gutes Geld an die Stiftung verkaufte. Für Regierungspräsidiumssprecher Gerhard Müller hat das kein Geschmäckle: „Wir haben die Angelegenheit so behandelt, wie wir das bei jeder Stiftung tun.“ Nach dem Zustandekommen der neuen Satzung habe das Regierungspräsidium vom Fürsten eine Vermögensaufstellung und Rechenschaftsberichte der vergangenen Jahre angefordert. Müller: „Dagegen hat der Fürst vorm Verwaltungsgericht Gießen geklagt. Das Verfahren ist noch anhängig.“


Zur Büdinger Präsenz siehe auch

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36090&msg=36090&key=standard_document_44418959

http://www.jungborn-buedingen.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=26&Itemid=41&limitstart=10

Zum Umgang des Hauses mit seinem Kulturgut:

http://archiv.twoday.net/stories/692500/
(Archivalia, meistgelesene Beiträge, derzeit Platz 15)

Update:
http://archiv.twoday.net/stories/233328991/

Mehr als 90 px ist diese Gestalt mir nicht wert, gleichwohl: Foto Sven Teschke, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.de

Angeboten in Auktion 80 Nr. 269 bei Kiefer:

http://www.kiefer.de/auktion_artikel_details.aspx?KatNr=269

Reformation und Ordnung der Stadt Ratzeburgk. Dt. Handschrift auf Papier. 4 Tle. in 1 Bd. Ratzeburg 1578-1609. 171 Bl. Folio. Prgt. d. Zt. (Rücken erneuert) mit etw. Blindpräg. und Deckelmonogr. "H. D. 1609". Schätzpreis: 2.700,00 €


Sehr interessantes stadthistorisches Dokument der Stadt Ratzeburg. - Enthält I: Christliche Polizei-Ordnung 1582. - II: Gerichts- und Prozessordnung der Stadt Ratzeburg 1598. - III: Hofgerichtsordnung Herzog Franz d. Älteren zu Sachsen-Engern und Westphalen 1578. - IV: Äcker-Register der Stadt Ratzeburg 1592. - Von zwei Schreibern verfaßt in sauberer Kanzleischrift mit breitem Rand. Unter den behandelten Kapiteln: Von Rotten und Secten. Vonn Zauberey und Wirken., Wahrsagen und Büessen. Von Unfleissigem Kirchgange, Vonn Feyr, Sontägigem geseüff und tantzen, von armen Leuthen und fremden Bettlern, Vonn Mordt und Todtschlage, Vonn Unzucht lediger Personen etc. - Stadthistorische Dokumente von Ratzeburg aus diesem Zeitraum dürften von großer Seltenheit sein, da die Stadt 1693 vom dänischen König Christian V. bis auf die Domhalbinsel vollständig zerstört wurde. - Gebräunt, die ersten 4 und letzten 8 Bll. im Rand verstärkt.



Der Handschriftencensus bietet immer noch nicht die aktuelle Signatur. Dank des Entgegenkommens der Bibliothek ist die ehemals Maihinger Handschrift nun online:

Page turner: http://hdl.loc.gov/loc.rbc/Rosenwald.0013
PDF: http://hdl.loc.gov/loc.rbc/Rosenwald.0013.1

Zur Handschrift:

http://archiv.twoday.net/stories/14870490/

http://www.handschriftencensus.de/11312


Die Livländische Chronik von Heinrich von Lettland ist die wichtigste Quelle zu den Ereignissen des 13. Jh. in Estland und Lettland. Das Original der Handschrift, geschrieben Anfang des 13. Jh., ist leider nicht erhalten. Es gibt jedoch 16 vollständig oder wenigstens teilweise erhaltene Abschriften aus den 14. bis 18. Jh. Eine davon ist der Codex Gymnasialis Revaliensis, eine 1734 in die Bibliothek des Revaler Gymnasiums aufgenommene Handschrift. Sie wurde 1925 nach Riga an Leonid Arbusow geschickt, der damals die unterschiedlichen Varianten der Chronikabschriften untersuchte (veröffentlicht in Latvijas Ūniversitātes Raksti, 15, 1926, S. 189-341 und 16, 1927, 125-202). Seither wurde diese Handschrift nicht wieder für wissenschaftliche Forschungen herangezogen. Dies kann sich jetzt ändern, da die Handschrift seit neuestem digital im Online-Archiv DIGAR der estnischen Nationalbibliothek frei zugänglich ist. Das 400-seitige Manuskript wurde von der Estnischen Nationalbibliothek im Rahmen des EoD-Projektes vollständig digitalisiert. Auf den ersten Blick sieht die Kopie schwer entzifferbar aus, da das Manuskript einen Wasserschaden erlitt. Aber nach dem Download sind die Seiten doch lesbarer als der erste Eindruck vermittelt.

Bisher ist dies die einzige im Internet zugängliche Handschrift der Livländischen Chronik. Daneben gibt es andere Online-Ausgaben wie z.B. die erste wissenschaftliche Edition von Gruber 1740 (Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek München) oder die deutsche Übersetzung von 1747 auch von Gruber (Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek).
URL: http://digar.nlib.ee/digar/show?id=101209


Via
http://www.vifanord.de/index.php?id=140



Die Stuttgarter Weltchronik, aus der das Bild stammt, wurde kürzlich online gestellt:

http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz349927065

haben eine hübsche neue Startseite und bieten nun auch botanische Zeitschriften an:

http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/


Fragt Richard Heigl und plädiert für die Möglichkeit, mit Editionen promovieren zu können:

http://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/04/07/archive-und-digitalisierung-wo-bleiben-die-open-access-promotionsprojekte/#more-1785

Wer einen weder zu kurzen noch zu langen Text ordentlich transkribiert, sauber kommentiert, kundig einleitet und durch Register erschließt, sollte damit ohne weiteres seinen Doktor bekommen können, zumal bei Ersteditionen die Gefahr des Plagiats eher nicht gegeben ist.

Wieso ich mich mit der Arbeitsweise Schulers befasse und welche gerichtlichen Auflagen für Beiträge in Archivalia bestehen, kann man http://archiv.twoday.net/stories/49601942/ entnehmen. Wissenschaftliche Qualitätssicherung kann auch dadurch erfolgen, dass Forscher vor den Publikationen eines Autors gewarnt werden, beispielsweise in Fußnoten gedruckter Publikationen. Für das Internet und dieses Blog kann nichts anderes gelten. Zur Forschungsfreiheit gehört auch die scharfe Auseinandersetzung mit Missständen in der Wissenschaft.

Schuler verfasste im Biographisch-bibliographischen Kirchenlexikon den Beitrag Notburga in Hochhausen: Band 6 (1993), Sp. 1019-1020.

http://www.bautz.de/bbkl/n/notburga_b_h.shtml (die bibliographischen Angaben sind zahlenden Kunden vorbehalten)

NOTBURGA in Hochausen. Im badischen Dorf Hochhausen a.N. (Neckar-Odenwald-Kreis) wird eine hl. Notburga verehrt, die nach der 1517 schriftlich fixierten Legende, die Tochter des Königs Dagobert I. und seiner heimlich angetrauten Gemahlin Mantilde gewesen sein soll. Sie habe später ihren Vater auf einen Kriegszug ins Neckartal begleitet. Hier habe sie sich von ihm getrennt und lebte zurückgezogen in einer Höhle und sei von einer Hirschkuh mit Nahrung versorgt worden. Durch ihr Wirken habe sie das Christentum verbreitet. - Hochhausen war im Mittelalter Wallfahrtsort, was die Synode von Speyer von 1496 bezeugt. In der heutigen Kirche von Hochhausen zeigt eine Grabplatte des 14. Jh. eine plastische Darstellung der Heiligen ohne linken Arm, der vom erbosten Vater ausgerissen worden sei, und mit einer Schlange, die ihr ein heilendes Kraut gebracht haben soll. In den liturgischen Büchern wird sie nicht erwähnt.

Der Wikipedia-Artikel ist zwar recht ausführlich, aber nicht wirklich gut:

http://de.wikipedia.org/wiki/Notburga_von_Hochhausen

Um so dankbarer wäre man für eine zuverlässige Darstellung zur Dorfheiligen von Hochhausen. Aber Schulers Artikel ist fehlerhaft. Die arme St. Notburga (mir seit über 20 Jahren vertraut) hat eine solche Behandlung nicht verdient!

Dass die Standardversion von Mantilde nichts weiß - geschenkt! Dass 1517 nicht die Legende fixiert wurde, sondern eine Graböffnung stattgefunden hat, wird man womöglich auch verzeihen können. Die älteste Überlieferung des Notariatsinstruments von 1517 und der Legende bietet der Gemmingische Stammbaum des Reinhard von Gemmingen (1631/35), siehe auch den Abdruck

http://books.google.de/books?id=PmhDAAAAcAAJ&pg=RA1-PA142-IA2

Ich verweise auf Zschokkes Abdruck, da Schreiber 1807 mit dem Originalbeitrag Pattbergs nicht online ist:

http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Steig_Frau_Auguste_Pattberg.djvu/18

Unverzeihlich ist dagegen die Bezeichnung des bekannten Wormser Synodales 1496 http://archiv.twoday.net/stories/5809507/ als "Synode von Speyer".

Ob die Grabplatte nicht doch in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts gehört? In Hochhausen erzählte man mir vor Jahren unter Berufung auf Heidelberger kunsthistorische Forschungen von einer Datierung 1400-1430. Jedenfalls ist die Übernahme der üblichen Datierung ins 14. Jahrhundert durch Schuler nicht im geringsten zu beanstanden.

Natürlich hätte man sich weitere Angaben zu den gegenständlichen Kultzeugnissen gewünscht (zu Balg: http://archiv.twoday.net/stories/38735546/ ), aber die größten Unzulänglichkeiten bietet nicht der allzu dürftige Textteil, sondern der bibliographische Apparat, auf den im Kirchenlexikon sonst viel Wert gelegt wird.

Lit.: Reinhard Frauenfelder, Die Patrozinien im Gebiet des Kantons Schaffhausen, Diss. phil., Schaffhausen 1928; -

E.A. Stückelberg, S. Notburga Vidua, in: Archives suisses des Traditions populaires, Bd. 12 (Basel ...) 191-200; -

Zs. f. Gesch. d. Oberrheins, Bd. 40 (1866) 385-401; -

Badische Heimat Bd. 38 (1958) 159-170; -

hl. Notburga, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hrsg. v. Hans Bächtold-Stäubli, Bd. 6 (Berlin/Leipzig 1934-1935), Sp. 1137; -

Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden Bd. 4/3 (Freiburg 1903) 33-43; -

Karl Künstle, Ikonographie der Heiligen, Bd. 2 (Freiburg/Br. 1926), 468; -

Julius Wilhelm, Zur Geschichte der Pfarrei Bühl im Klettgau, in: ZGO NF 39 (1938) 234 f.


Hinzuzunehmen sind die Literaturangaben des ebenfalls von Schuler zur gleichen Zeit verfassten Artikels über Notburga im Klettgau:

Lit.: Notburga, in: Acta SS Boll. Ian. Bd. 2 (1643) 750 ff.; - Lexicon der Heiligen (Köln/Frankfurt 1719); - Guenebault, Iconographie (Paris 1850) 448 f.; - J.E. Wessely, Ikonographie Gottes und der Heiligen (Leipzig 1874) 317; - H. Detzel, Christliche Ikonographie, Bd. 2 (Freiburg/Br. 1896) 559; - Karl Künstle, Ikonographie der Heiligen, Bd. 2 (Freiburg/Br. 1926) 468; - D.H. Kerler, Die Patronate der Heiligen, Ulm 1905, 80 u. 133; - Notburga, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hrsg. v. Hans Bächtoold-Stäubli, Bd. 7 (Berlin/Leipzig 1934/35) Sp. 1138; - A. Pfeifer, in: Archiv für christliche Kunst Bd. 33 (1915) 99-104; - R. Frauenfelder, Die Patrozinien im Gebiet des Kantons Schaffhausen; Schaffhausen 1928 (Diss. phil. Zürich) 48-50; - Kunstdenkmäler des Kanton Schaffhausen Bd. 3 (Basel 1960) 127 f.; - R. Pfleiderer, Die Attribute der Heiligen, (Ulm 19182) 88; - E.A. Stückelberger, S. Notburga Vidua, in: Archives suisses des traditions populaires, Bd. 12 (1912) 191-200; - J. Wilhelm, Zur Geschichte der Pfarrei Bühl im Klettgau, in: Freiburger Diözesanarchiv NF 39 (1938) 233-252.

Bereits ein simpler Vergleich macht stutzig. Wieso beziehen sich 3 der nur 8 Literaturangaben der Hochhauser Notburga auf die Namensvetterin im Klettgau? Und wieso werden exakt die gleichen Titel unterschiedlich zitiert?

Wieso fehlt bei Frauenfelder im ersten Artikel (künftig: A) eine Seitenangabe?

"E.A. Stückelberg, S. Notburga Vidua, in: Archives suisses des Traditions populaires, Bd. 12 (Basel ...) 191-200" wird man im Proseminar kaum durchgehen lassen.

Der gute Mann heißt Stückelberg, nicht Stückelberger (so der zweite Artikel, künftig: B) und Bd. 12 ist 1908/09 erschienen:

http://dx.doi.org/10.5169/seals-110978

Die Hochhauser Heilige kommt darin nur ganz am Rande vor. S. 192 Anm. 2 bringt immerhin den interessanten Hinweis, dass Stückelberg in St. Stephan zu Mainz eine Reliquie der Hochhauser Heiligen vorfand.

"Zs. f. Gesch. d. Oberrheins, Bd. 40 (1866) 385-401" Hat es Maximilian Huffschmid, der 1886 (nicht: 1866) die bislang beste Darstellung zur Heiligen vorlegte, nicht verdient, dass man ihn korrekt mit Titel zitiert: "Hochhausen am Neckar und die heilige Notburga"?

http://archive.org/stream/zeitschriftfrdi02langoog#page/n393/mode/2up

Das gleiche gilt für "Badische Heimat Bd. 38 (1958) 159-170" = Fritz Liebig, Die Notburgasage, geschichtlich gesehen. Nicht sonderlich erheblich, aber mit Anmerkungen.

[Online: http://www.badische-heimat.de/neu/verein/heft/reprint/1958_2_notburga.pdf ]

Beim HDA ist Bd. 6 (nicht wie B will 7) richtig, Sp. 1137f., nicht nur 1137, und der Vorname von Herausgeber Bächtold-Stäubli war Hanns, nicht Hans.

"Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden Bd. 4/3 (Freiburg 1903) 33-43". Der Kreis Mosbach (Bd. 4,4) erschien in Wirklichkeit 1906 und zwar in Tübingen. Auch wenn man "Großherzogthums" nicht mitzählt, komme ich bei dieser Literaturangabe auf drei Fehler.

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kdm4bd4/0042

Der nächste Titel ist ausnahmsweise korrekt zitiert, soweit ersichtlich:

http://books.google.de/books?&id=hEVLAAAAYAAJ&q=hochhausen

Der für die Hochhauser Notburga belanglose Aufsatz "Julius Wilhelm, Zur Geschichte der Pfarrei Bühl im Klettgau, in: ZGO NF 39 (1938) 234 f." erschien nicht in der ZGO, sondern (so auch B) im FDA:

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5968/

Dass man angesichts dieser Fehlermenge nicht von sorgfältiger Arbeitsweise sprechen kann, leuchtet ein. Schulers Artikel ist aber auch deshalb so gut wie unbrauchbar, weil wichtige Arbeiten in der Bibliographie fehlen. Sie hätte man sich anstelle der entbehrlichen Studien zur Klettgauer Heiligen gewünscht.

Es fehlen das Lexikon für Theologie und Kirche (nicht erst in der dritten Auflage präsent) und das Lexikon der christlichen Ikonographie 8 (1976), S. 72 mit weiterer Literatur.

Campbell Dodgson, Ein oberrheinisches Schrotblatt, in: Oberrheinische Kunst 8 (1939), S. 84—88 kann man selbstverständlich übersehen. Das Blatt in der Datenbank des British Museum mit Abbildung (siehe unten):
http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_object_details.aspx?objectId=1352524&partId=1

Unverzichtbar ist dagegen Rüdiger Becksmann, Die Mittelalterlichen Glasmalereien in Baden und der Pfalz ohne Freiburg (CVMA II, 1), 1979, S. 57-61 mit dem wichtigen Nachweis der um 1330 datierten NOPVRG-Scheibe im Kurpfälzischen Museum, auch erfasst in den Deutschen Inschriften 12 (1970), S. 22 Nr. 32. Dies ist für Hochhausen und seine Notburga das älteste Kultzeugnis!

Wichtig sodann: Christoph Wehrli, Mittelalterliche Überlieferungen von Dagobert I., 1982, S. 230-232 (von Joachim Dahlhaus im LThK 3. Aufl. zitiert). Zu überprüfen ist ein Einfluss der Beyrlin-Fälschungen auf die älteste Textüberlieferung im Gemmingenschen Stammbaum.

Im Ergebnis spekulativ und von mir abgelehnt, aber hinsichtlich der Aufarbeitung der Traditionsbildung nicht ohne Wert: Heinrich Kunstmann, Dagobert I. und Samo in der Sage, in: Zeitschrift für slavische Philologie 38 (1975), S. 279-302.

Ute Fessmann, Notburga - die Kraichgauheilige und ihr Wandmalereizyklus in Hochhausen am Neckar, in: Die mittelalterlichen Wandmalereien zwischen Rhein, Neckar und Enz. - Ubstadt-Weiher ; Heidelberg [u.a.], 2011, S. 251 - 280 habe ich noch nicht gesehen. [Update: http://archiv.twoday.net/stories/96993889/ ]

Fazit: Korrektes wissenschaftliches Arbeiten konnte bei der Überprüfung des Notburga-Artikels von Schuler nicht festgestellt werden.


Vor der Veröffentlichung der Beschreibungen der mittelalterlichen deutschen Handschriften der UB Tübingen - nur die neueren sind im Online-Katalog beschrieben - kann man jetzt auf den sehr alten handschriftlichen Katalog von Adelbert von Keller zurückgreifen, der mitunter jüngere Literaturnachträge enthält, woraus zu entnehmen ist, dass er das (bis heute) gültige Findmittel darstellt. Er wurde nun für die Reihe der deutschen Handschriften Md (Württembergica sind Mh) ins Netz gestellt.

http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/MhIII118-1/0859

Md 120 überliefert eine Abschrift der Schrift des Johannes Geiler von Kaisersberg "Der Hase im Pfeffer" (1502) und ist am Schluss 1514 datiert. Die letzten beiden Seiten sollen eine "ermanung zu+o dem lyden cristi" enthalten. Die Handschrift stammt wie etliche andere Tübinger aus dem Franziskanerinnenkloster Oggelsbeuren (Kurt Ruh: "Von den Drittordensfrauen Oggelsbeuren bewahrt die Univ.-Bibl. Tübingen 6 (Md. 113, 114, 120, 121, 122, 124), die Stuttgarter Landesbibl. 3 Hss." - JSTOR)

Druck von 1516 "Der Hase im Pfeffer":
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00008026/image_195

Md 120 fehlt natürlich im Handschriftencensus.

Wohl alle frühneuzeitlichen Handschriften zur Geschichte der Reichsturniere dürften auf Georg Rüxners 1530 erstmals erschienenes Turnierbuch zurückgehen.

Bekannt ist, dass ein namentlich nicht bekannter Illuminist vermutlich in Heilbronn Auszüge aus dem Rüxnerschen Turnierbuch angefertigt und in farbenfrohe Bilder umgesetzt hat. Seine Serienproduktion firmiert als "Kraichgauer Turnierbuch", als Faksimile des Cod. Ross. 711 der Vaticana (für die Herren von Helmstatt) herausgegeben von Lotte Kurras 1983 (Das Turnierbuch der Kraichgauer Ritterschaft, und nochmals 1996: Das große Buch der Turniere, in reduzierter Form). Die fünf Kurras bekannten Handschriften wurden vor allem für Mitglieder der Familien Helmstatt und Gemmingen erstellt, nur das Pommersfeldener Exemplar (Schlossbibliothek Hs. 123 olim 2734, siehe Lotte Kurras in: Die Grafen von Schönborn (1989), S. 496f. Nr. 377) für den Deutschordenskomtur Carl von Wolckenstein.

[Zu Heid. Hs. 58 ohne ausgemalte Wappen:
http://archiv.twoday.net/stories/97008625/

Zu den Handschriften des Kraichgauer Turnierbuchs
http://archiv.twoday.net/stories/948995596/ ]

Es dürfte daneben noch eine ganze Reihe unerschlossener frühneuzeitlicher Handschriften zu den Turnieren auf Rüxner-Basis geben. Zwei habe ich 2008 mitgeteilt ( http://archiv.twoday.net/stories/5059380/ ).

Bearbeitung des Turnierbuchs in Gießen, UB, Hs. 284

Eine mit vielen Wappen illustrierte Neubearbeitung, gewidmet Kurfürst Ludwig von der Pfalz, liegt in Gießen (Hs. 284).

Katalog Adrian S. 90f.
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/3169/


Olaf Schneider von der UB Gießen hat sich am 18. Juli 2008 viel Arbeit für mich gemacht, ohne dass ich bislang dazu gekommen bin, seine Mitteilung zu verwerten, was hiermit mit herzlichem Dank nachgeholt sei:

"Wie Sie in "Archivalia" schreiben (so auch Adrian), ist die Handschrift Kurfürst Ludwig von der Pfalz gewidmet. Es handelt sich um den VI. Damit wäre bereits ein Rahmen für die Datierung gegeben, nämlich 1576-1583. Auch weitere Familienmitglieder sind in diesem Zusammenhang in der Widmung genannt: Herzog Johann Kasimir (1543-1592) und Reichard von Pfalz-Simmern (1521-1598). So böte die Herrschaftszeit Ludwigs den Rahmen für die Datierung, doch ganz so einfach ist es nicht.

Denn prüft man den Text der Vorrede (fol. 2r bis 5r), die auch Rüxner erwähnt, einmal genauer, so ist dieser nahezu identisch mit der Vorrede der Druckausgabe des "Thurnierbuches" in der späteren Fassung von Feyerabend (Frankfurt) 1578 (= VD 16-R3545). (Die Passagen zu Rüxner sind in der Handschrift unterstrichen sowie mit einem Zeichen am Rand versehen.) Auch das Titelblatt der Handschrift (fol. 1r) orientiert sich an dieser Druckausgabe. (Auf fol. 1v befindet sich ein erstes Wappen.) Der handschriftliche Text verwendet Kürzungszeichen und enthält Korrekturen (teilweise trug man weiße Farbe auf wohl unerwünschte Stellen auf, die man dann überschrieb). Was gegenüber dem Druck jedoch ausgelassen wurde, sind jedwede Bezüge auf Drucker und Druckort. Dies gilt sowohl für das Titelblatt als auch für die Vorrede. Deren Text endet mit "... dem Allmechtigen Gott vndertheniglich befehlen". Es fehlt: "Geben zu Franckfurt/ den 20. Feb. 1578 ... Sigmund Feyerabend."

An die Vorrede schließt sich dann das Gedicht Hartmann Schoppers (vgl. u.a. ADB 32, S. 372f.) an (fol. 5v bis 6r), das sich ebenfalls in der Druckfassung Feyerabends von 1578 findet und auch schon in dessen Fassung von 1566. (Schopper stand in enger Beziehungen zum Buchdrucker Feyerabend und hielt sich längere Zeit in Frankfurt auf.) Beim "Eingang" werden in der Handschrift dann die ersten Seiten der Druckfassung ausgelassen, in denen Rüxner zu Wort kommt. Die Handschrift fährt vielmehr fort mit (fol. 6v): "Wie Keyser Heinrich der Erst Bottschaft aussschickt vnd sich wider die vngläubigen rüst." Von den 38 Turnieren der Druckfassung folgen nun die ersten achtzehn Turniere. Damit endet die Handschrift. Ihre große Besonderheit gegenüber dem Druck sind die zahlreichen auffälligen Wappen, die ich allerdings nicht mehr genau mit Feyerabends Fassung verglichen habe. Diese Wappen sind zunächst auf dem Papier vorgezeichnet und dann farbig ausgemalt worden. Das gilt jedoch beileibe nicht für alle. Bei manchen fehlt die Ausmalung, bei anderen ist nur der Rahmen des Wappenschildes vorhanden, der graphisch jedoch nicht mehr gefüllt wurde. Die Handschrift blieb unvollendet. Von der frühen Provenienz fehlt jede Spur. Bekannt ist nur (so ja auch Adrian), dass sie aus der Bibliothek Heinrich Christian Senckenbergs (1704-1768, ein Bruder Johann Christians) durch die Schenkung seines Sohnes Renatus Carl (1751-1800) an die Universitätsbibliothek Gießen gelangte. Wie genau Senckenberg das Stück erwarb, ist bislang nicht geklärt.

Die Angaben Adrians zur Handschrift sind also nicht in allem zutreffend, was aber auch für andere seiner Handschriftenbeschreibungen gilt.

Die Handschrift gehört damit wohl ins letzte Viertel des 16. Jahrhunderts (ab 1576), vielleicht noch in die Lebenszeit Ludwigs. Nicht auszuschließen ist aber, dass sie noch etwas später entstand. Sie ist in einen einfachen Pergamenteinband (ohne Holzdeckel) gebunden. Zwar könnte man sie für eine Vorabfassung des Feyerabend-Druckes halten, wahrscheinlicher aber scheint mir, dass es sich um eine persönliche Bearbeitung/Fassung einer oder mehrerer Personen (Schreiber, Graphiker etc.) bzw. eine Auftragsarbeit handelt, die sich den Feyerabend-Druck zur Vorlage nahm. Vielleicht befindet sich auch an einem anderen Ort noch ein zweiter Band mit den fehlenden Turnieren."

[Zur Provenienz Schilter/Simon
http://archiv.twoday.net/stories/985928629/ ]

***

Theatrum Germanicae Nobilitatis

Unter diesem Titel überliefert LB Stuttgart Cod. hist. fol. 473 II, S. 1-62 ein alphabetisches Register zu Rüxners Turnierbuch, geschrieben von dem bekannten Zwiefalter Mönch Stephan Bochenthaler in Mariaberg 1643 (Katalog von Heyd). Das gleiche Werk ist auch in der Universitätsbibliothek Tübingen, Md 15, vorhanden (15./16. Jh.):
http://www.hmml.org/ research06/catalogue/detail.asp?MSID=73323

Das Werk ist im Tübinger Katalog nicht identifiziert (daher auch fehldatiert) und es fehlt auch die bei HMML angegebene:Titelformulierung
http://www.inka.uni-tuebingen.de/cgi-bin/msst?idt=15&form=lang
ebenso inhaltsarm der alte Katalog Kellers
http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/MhIII118-1/0845
Heyds Stuttgarter Katalog:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/264993

***

Ziemlich ahnungslos wird das handschriftliche Turnierbuch 935-1457 (ohne Signatur?) der Bibliothek der Humboldt-Universität Berlin in das 15./16. Jahrhundert datiert:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31000006,T

"Auf der äußeren Blatthälfte sind die bunt ausgemalten Wappen, auf der inneren stehen die Namen der Ritter. Wie der Namenszug Blehsen auf dem Titelblatt und dem Innendeckel ausweist, befand sich die Handschrift ursprünglich im Besitz des Zisterzienser-Klosters in Blesen (bei Posen), das 1836 durch Preussen mit zahlreichen anderen Klöstern in diesem Raum säkularisiert wurde."

Der kodikologisch ausgesprochen laienhafte Aufsatz von Laminski, Adolf & Peschke, Elke-Barbara: Wiederentdeckte Handschriften
in der Universitätsbibliothek Berlin in: Scrinium Berolinense (2000), S. 471-475, hier S. 474f. bringt außer einer schlechten Abbildung nur noch den Titel: "HASTILVDIA seu TORNEAMENTA Nobilitatis Germanicae. Anno Christi 935 introducta numero Triginta sex, ? temporibus usque in annum 1457 Peracta, cum Nobilum Equitum, in his concertantium, insigniis, coloribus debitis distinctis". Statt 1457 dürfte 1487 zu lesen sein, und der Schriftcharakter (laut Abbildung) stellt den Codex frühestens in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts oder ins das 17. Jahrhundert.

Die Bibliothek weigerte sich, außer dem Hinweis auf den soeben zitierten schlechten Aufsatz Näheres zur Handschrift mitzuteilen. Der Leiter der Bibliothek Degkwitz fand das ganz in Ordnung.

[Digitalisat der Handschrift und ein Aufsatz von 2004 nachgewiesen unter http://archiv.twoday.net/stories/572464101/ ]

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Nachträge:

Im Handel befindet sich auch 2012 eine zweibändige Handschrift des Rüxnerschen Turnierbuchs
http://archiv.twoday.net/stories/5789575/
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:R%C3%BCxners_Turnierbuch_(Abschrift_17._Jh.)

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Hessisches Staatsarchiv Darmstadt C 1 D Nr. 91. HADIS-Eintrag:

"Wappen- und Turnierbuch, mit einer Zusammenstellung der zumeist kolorierten Wappen von adeligen Teilnehmern der (angeblich) zu Magdeburg 938, zu Rothenburg ob der Tauber 942, zu Konstanz 948, zu Merseburg 968, zu Braunschweig 996 und zu Trier 1019 abgehaltenen Turniere"
Laufzeit [um 1650]
ab 1803 Bodmann Habel Nr. 26

[ http://www.hadis.hessen.de/hadis-elink/HSTAD/C%201%20D/Findbuch.pdf ]

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Studt (FS Zotz 2009) weist S. 380 Anm. 27 in der 1580 datierten illustrierten Pariser Handschrift Ms. allemand 86, Bl. 57r-191r eine Abschrift des Turnierbuchs Rüxners nach:
http://archiv.twoday.net/stories/5799510/

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Staatsarchiv Bamberg, GHAP Nr. 4154
Georg Rixner, Caduceator Kaiser Maximilians I., Turnierbuch, 1578 - Folioband, 89 Bl.
Enthält: Regeln für das Turnier; Teilnehmer an Turnieren; Namenslisten
1578
http://www.gda.bayern.de/findmittel/pdf/staba_ghap_001_2010.pdf

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Jeremias Schemels Turnierbuch um 1570
Harnisch Heinrichs I. und die Mauerkirchener Reiter
Wien Cod. ser. n. 12756
http://archiv.twoday.net/stories/120175110/

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Handschrift des 17. Jh., angeboten 1881
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heberle1881_05_12/0206

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Handschrift in der British Library London

"ACCOUNT Of the Tournaments held at Nuremberg, by the Emperors of Germany and other Princes, as well as by the inhabitants, from 1198 to 1561, in German; illustrated with numerous colored shields of arms and figures of armed knights. The contents are :- Notice of the first Tournament in Germany, celebrated by the Emperor Henry I. at Magdeburgh, in 933, f. 1 ;-Account of the first Tournament at Nuremberg, celebrated by the Emperor Henry VI. in 1198 ; including the names of the Princes, Counts, and Barons who were present, and a description of the dances and the banquet, ff. 3-37 ;-Briefer accounts of the Tournaments held in 1284, 1298, 1329, 1361, 1364, 1380, and 1388, fr. 38- 44 b.;-Tournaments held in 1401, 1434, 1437, 1440, and 1441, ff. 45-60 b. ; -Joust held by the principal inhabitants of Nuremberg and its vicinity, in 1446, with representations of the knights encountering on horseback, ff. 61- 116;-Notice of the Tournament held in 1450, f 117;-The Tournament held by Albert, Margrave of Brandenburgh, in 1454; with representations of the heralds, musicians, jesters, and others assisting in the lists; and figures of the winners of the four prizes, mounted, fF. 117 b.-131 ;-Jousts and entertainments in the years 1485-1532, ff. 132-154;-Joust held by the in. habitants of Nuremberg, on occasion of the marriage of Barnabas Pömer in the year 1538; comprising a poem on the subject, by Hans Sachs, and a representation of Joachim Pömer, armed, on horseback, ff. 154 b.-162; -Jousts in 1539, 1546, and 1561, with figures of the knights, fr. 164-176; -Collection of Ordinances respecting the dances held at the Rath-haus, 1545-1556, ff. 177-182 b. ;-Some shields of arms to be substituted for those previously drawn, f. 183. Written in the early part of the xviiith century. Folio. [15,683.]
Collection Area: Western Manuscripts
Reference: Add MS 15683"

Keineswegs das einzige handschriftliche Nürnberger Turnierbuch. Als Rüxner-Rezeption sind alle jene Turnierbücher zu werten, die das fiktive Turnier von 1198 und gegebenenfalls spätere fiktive Nürnberger Turnier enthalten. Radlmaier, Handschriften der Welser S. 220 nennt GNM Merkel Hs. 2° 928 (17. Jh.), S. 222 das Schembart-Buch ebd. 2° 271 mit einem Teil zu den Nürnberger Turnieren ab 1198.

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Cod. I.7.2°2 der UB Augsburg überliefert das Rüxnersche Turnierbuch in einer auszugsweisen Abschrift mit Wappen, 1643

http://archiv.twoday.net/stories/233330559/

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Rüxner via Moscherosch in einer Klagenfurter Handschrift rezipiert

http://archiv.twoday.net/stories/1022460813/

#forschung

#fnzhss



http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kraichgauer_turnierbuch_pommersfelden.jpg

Eigentlich sollte die folgende Besprechung in H-SOZ-U-KULT erscheinen. Der Vorschlag, die Geschichtsquellen des Mittelalters zu besprechen, wurde am 14. Februar 2012 akzeptiert, allerdings wurde mir aufgegeben, andere Portale zu berücksichtigen, da man nur noch Sammelbesprechungen veröffentlichen wolle. Die eingereichte Rezension musste aber rigoros zusammengestrichen werden. Dabei blieb viel zu viel auf der Strecke, was mir wichtig war. Zugegeben, mit über 5400 Wörtern liegt der Text weit über dem vereinbarten Limit (2000). Aber erstens ist es nicht fair, einen Autor zu einer Sammelbesprechung zu zwingen, dann aber nicht den nötigen Raum für die Begründung des sehr kritischen Urteils bereitzustellen, und zweitens dürfte das Internet kaum platzen, wenn man in einem solchen Fall eine Vollversion auf dem Server einstellt, per Mail aber nur eine Kurzversion versendet. Die viele Arbeit bereue ich keineswegs, denn auch in Archivalia wird diese Besprechung wahrgenommen werden.

Datenbanken zu mittelalterlichen Geschichtsquellen

Im Jahr 1830 veröffentlichte der Göttinger Professor Friedrich Christoph Dahlmann seine “Quellenkunde der deutschen Geschichte nach der Folge der Begebenheiten” [1], eine Bibliographie zu Quellen und Sekundärliteratur, die später von dem Mediävisten Georg Waitz weitergeführt wurde (“Dahlmann-Waitz”). Die von Hermann Heimpel verantwortete 10. Auflage dieses Werks ist ganz offensichtlich an der Masse des Materials gescheitert. 1858 kam die Erstausgabe von “Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter bis zur Mitte des Dreizehnten Jahrhunderts” von Wilhelm Wattenbach heraus, die kein gelehrtes Repertorium zum Nachschlagen sein wollte, sondern “durch zusammenhängende Darstellung zum eigenen Studium der Quellen anleiten, diesen in Beziehung zu den geschichtlichen Vorgängen [...] ihren Platz anweisen” wollte (Vorrede zur Ausgabe letzter Hand, 1893) [2] Inzwischen haben Robert Holtzmann, Wilhelm Levison, Heinz Löwe und Franz-Josef Schmale dieses Werk fortgeführt, wobei allerdings noch ein Teilband aussteht.

Quellenkunden situieren sich zwischen den beiden dadurch beschriebenen Polen: zwischen bibliographischer Liste und erzählender, einer Literaturgeschichte nahestehender Darstellung. Als deutschsprachiges Meisterwerk kann Alfons Lhotskys “Quellenkunde zur Mittelalterlichen Geschichte Österreichs” (1963) gelten, das sowohl als gelehrtes Nachschlagewerk als auch als einordnende Darstellung unschätzbare Dienste leistet. Während in mittelalterlichen Quellenkunden das einzelne Werk im Vordergrund steht, dominiert in der Neuzeit die Behandlung der Quellentypologie, also der Quellengattungen. Mit dem Sammelband “Quellenkunde der Habsburgermonarchie (16.-18. Jahrhundert)” von 2004 ist auch hier Österreich führend.

Seit Februar 2012 ist das Repertorium “Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters” online. Es liegt nahe, die entsprechende Datenbank der erzählenden Quellen der Niederlande “Narrative Sources” (NaSo) und hinsichtlich der handschriftlichen Überlieferung den “Handschriftencensus” für die deutschsprachige Literatur des Mittelalters vergleichend heranzuziehen. Die kritische Auseinandersetzung mit dem neuen Angebot der “Geschichtsquellen” soll jedoch im Vordergrund stehen.

Die von der Bayerischen Staatsbibliothek verantwortete Website der Geschichtsquellen umfasst ca. 4500 Werk- und 1300 Autoren-Artikel (laut Mail von Roman Deutinger, Bayerische Akademie der Wissenschaften München, vom 27. Februar 2012). Unter “About” findet man in NaSo als Umfangsangabe: ca. 2200 “records”. Den größten Umfang hat der Handschriftencensus: Am 27. Februar 2012 waren 21.576 Signaturen in 1.408 Bibliotheken/Sammlungen (ohne Privatbesitz) registriert, 5.355 Autoren/Werke, davon 1.104 mit Ausgaben sowie 16.150 Titel in der Literaturdatenbank (Mail von Jürgen Wolf, Marburg).

Der Census ist aus Marburger DFG-Projekten zu deutschsprachigen Handschriften des 13. und 14. Jahrhunderts ab 1990 hervorgegangen [3]. Obwohl institutionell an die Marburger Altgermanistik angebunden, wird er formal von einem privaten Wissenschaftlerteam verantwortet. Die ersten Wurzeln von NaSo liegen in den frühen 1980er Jahren, 1995 wurden erste Arbeitsergebnisse der Forschungsprojekte an den Mittelalterinstituten der belgischen Universitäten Gent und Löwen publiziert [4]. Seit 1996 gibt es eine Datenbankversion, seit 2002 kamen mit einem Groninger Projekt auch die heutigen Niederlande hinzu. Für die jetzige Website (seit 2009) zeichnet die Belgische Königliche Historische Kommission als Herausgeber.

Im Vergleich dazu haben die Geschichtsquellen die älteste Tradition. Sie sind ein Projekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und deren Kommission für die Herausgabe des “Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi” (der Name wurde inzwischen geändert), eines internationalen Gemeinschaftsunternehmens, das 1953 als Neubearbeitung von August Potthasts “Bibliotheca” angeregt wurde [5]. Die Münchner Kommission existiert seit 1957. Kurz vor dem Abschluss des gedruckten Repertoriums (der letzte Band erschien 2007) begann sie damit, PDFs mit aktualisierten Artikeln aus dem “Repertorium Fontium” ins Netz zu stellen. Die PDFs werden hoffentlich als wissenschaftsgeschichtliche Quellen dort belassen, auch wenn vorgesehen ist, sie nicht mehr zu verändern.

Der Historiker und Bibliothekar August Potthast erarbeitete seine “Bibliotheca Historica Medii Aevi. Wegweiser durch die Geschichtswerke des europäischen Mittelalters” mit stupendem Fleiß. Die Erstausgabe erschien 1862 (mit Supplement 1868), die weit umfangreichere Zweitauflage 1898 [6]. Dieses seinerzeit hoch gerühmte Werk ging allerdings, wie Oswald Holder-Egger einmal notierte, in der Erstausgabe hinsichtlich vieler Artikel auf das Potthast von Georg Heinrich Pertz übergebene “Direktorium” der Scriptores der Monumenta Germaniae historica zurück, für dessen Bearbeitung Pertz 1823 den Wolfenbütteler Oberbibliothekar Ebert verpflichtet hatte. Dieses Verzeichnis sollte die handschriftliche Überlieferung und die Abdrucke der erzählenden Quellen nachweisen (samt den “Hülfsmitteln”, also der Sekundärliteratur), aber auch die benutzten Quellen und die Rezeption der Werke [7]. Mit Blick auf dieses nie gedruckte Direktorium wollte Wattenbach 1858 den bibliographischen Apparat seiner Quellenkunde schlank halten [8].

1. Vollständigkeit

Es stellt einen gravierenden Mangel aller drei Angebote dar, dass die Aufnahmekriterien der behandelten Werke nicht offengelegt oder diskutiert werden.

Während die Geschichtsquellen (wie der Potthast) die Grenze bei 1500 ziehen, berücksichtigt NaSo noch die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts, und auch der Census geht vielfach ins 16. Jahrhundert hinein.

NaSo bezieht sich auf den historischen Raum der mittelalterlichen Niederlande (außer Belgien und den heutigen Niederlanden Teile Nordwestdeutschlands und Frankreichs). Der Handschriftencensus braucht sich auf den ersten Blick in dieser Beziehung mit keiner Abgrenzung zu quälen: Alle althochdeutschen, mittelhochdeutschen/frühneuhochdeutschen und mittelniederdeutschen Zeugnisse (um nur die wichtigsten Sprachstufen zu nennen) werden berücksichtigt, auch wenn sie beispielsweise im heutigen Rumänien (Siebenbürgen) oder in Estland niedergeschrieben wurden. Unklar bleibt freilich die Einbeziehung mittelniederländischer Texte und Handschriften. Man darf vermuten, dass sich der Census am Verfasserlexikon (2. Auflage) orientiert hat, das in Bd. 1, 1978 die Berücksichtigung solcher Autoren versprach, die in den nieder- und hochdeutschen Sprachraum hineingewirkt haben. Recht forsch wollen die Geschichtsquellen all das aufnehmen, “was für die Geschichte des deutschen Reiches im Mittelalter einschlägig ist” [9]. Dass hier hinsichtlich der Bestimmung des “deutschen Reiches”ein Rattenschwanz methodischer Probleme wartet, braucht wohl nicht näher ausgeführt zu werden. Vor dem 10. Jahrhundert gab es ja eigentlich kein “deutsches Reich”.

Noch problematischer ist freilich die Festlegung, welche Textgattungen aufgenommen werden. Im Fall des Handschriftencensus bereitet natürlich vor allem das spätmittelalterliche Geschäftsschriftgut Probleme. Frühe volkssprachige Urbare sind vertreten, solche aus dem 14./15. Jahrhundert eher nicht. Deutsche “urkundliche” Aufzeichnungen etwa in städtischen Amtsbüchern werden nicht berücksichtigt, während dort überlieferte “literarische” Texte (einschließlich Fachprosa) durchaus zu finden sind. NaSo scheint davon auszugehen, dass die Definition von “erzählenden Quellen” eher trivial ist: “all texts which describe the past in a narrative way: annals, chronicles, letters, diaries, poems, saint's lives, genealogies etc.”. Das sind im wesentlichen historiographische Gattungen, wobei dies natürlich die Frage aufwirft, was im Mittelalter als “Geschichtsschreibung” zu gelten hat.

Das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalter sei “ein bibliographisches und quellenkundliches Nachschlagewerk auf digitaler Grundlage zu den erzählenden Geschichtsquellen des mittelalterlichen Deutschen Reiches für die Zeit von ca. 750 bis 1500", liest man auf der Startseite. Möglicherweise hängt es mit der hastigen Online-Veröffentlichung des Angebots [10] zusammen, dass man sich nicht die Mühe gemacht hat, die entsprechenden .lateinischen Passagen aus dem “Prooemium” im letzten Band des gedruckten “Repertorium fontium” zu übersetzen oder auf Deutsch zu referieren. Selbstverständlich ist es grob irreführend zu sagen, dass es nur um die erzählenden Geschichtsquellen geht, denn tatsächlich finden sich Beispiele der im Prooemium aufgezählten anderen Gattungen sehr wohl in den Geschichtsquellen: Rechtsquellen, Briefe und Briefsammlungen, poetische Texte, Hagiographisches, Konzils- und Synodalakten, wirtschaftsgeschichtliche Quellen, ein Kessel Buntes zur Kultur- und Sittengeschichte (was auf Latein wesentlich weniger entlarvend klingt: “Fontes de historia morum et doctrinarum”), Memorialquellen, arabische, jüdische und türkisch-osmanische Quellen zur europäischen Geschichte sowie lateinische Interpreten arabischer, griechischer und jüdischer Werke. Dabei ist stets an eine Auswahl des Wertvollsten gedacht, also solcher Werke, die wirkliche Geschichtsquellen sind.

Aber was um Himmels willen sind wirkliche Geschichtsquellen? Hinter dem gedruckten Repertorium und damit auch hinter den digitalen Geschichtsquellen steht die zutiefst fragwürdige traditionelle Konzeption der Ereignisgeschichte, der es primär um die Taten der Kaiser und Könige ging. Quellen, die zur faktographischen Erkenntnis beitragen konnten, wurden als wertvoll eingeschätzt, die anderen missachtet (und in Editionen oftmals nur gekürzt abgedruckt). Auch wenn in Wattenbachs Quellenkunde eine gehörige Prise Geistesgeschichte vorhanden ist, sind seine Wertungen überwiegend diesem, inzwischen weitgehend überwundenem Ansatz verpflichtet. Noch 1910 formulierte Paul Joachimsen: “Daß es für den historiographischen Wert eines Geschichtswerkes gleichgültig ist, ob es für seine Zeit oder eine frühere sonst unbekannte Nachrichten bietet, ja sogar ob es vom Standpunkt unsrer heutigen Kenntnis historisch Richtiges enthält, diese Auffassung ist noch weit von allgemeiner Geltung entfernt.” [11].

Wer heutzutage für einen erweiterten Quellenbegriff plädiert, rennt dagegen weit offene Türen ein. Das gilt aber nicht für die Geschichtsquellen, die nach wie vor dem obsoleten Quellenbegriff anhängen. Dies mag ein kleines Zitate-Florilegium demonstrieren: “laut Friedlaender erst Mitte 12. Jh. in Magdeburg aus älteren Quellen unter legendarischer Ausschmückung kompiliert und folglich historisch wertlos; diese Meinung blieb jedoch nicht unwidersprochen.” - “Kurze Briefe von geringem Quellenwert” - “Das Werk stammt von einem anonymen, wohl aus Hamburg stammenden Verfasser und ist ohne eigenständigen Quellenwert, da es im Grunde nur die Darstellungen in der Historia Ottonis des Liutprand von Cremona (PND118575171) und im Chronicon sive Gesta Saxonum des Thietmar von Merseburg (PND118757083) nachschreibt” - “Von geringer historischer Glaubwürdigkeit.” - “Die Chronik bietet, im Anschluß an ein Nekrolog, etwa 30 annalistische Notizen zu den Jahren 1101-1344, von denen nur die jüngeren historischen Wert haben.” Der kulturhistorische oder geistesgeschichtliche Erkenntniswert historischer Zeugnisse - und damit der Erkenntnisfortschritt der letzten Jahrzehnte - wird offenkundig ignoriert, wenn historischer Wert mit ereignisgeschichtlichem Nachrichtenwert gleichgesetzt wird.

Der unglaublich naive Ansatz der Repertoriums-Verantwortlichen, man könne in Fortführung der Zusammenstellung des - einseitig im Sinne der faktographischen Konzeption wertenden - August Potthast den klassischen Quellenkanon durch geistes- und kulturgeschichtliche Alibi-Texte erweitern und damit den bibliographischen Auftrag erfüllen, konnte nicht funktionieren. Die Vielfalt der vom Historiker heranzuziehenden Quellen hat Lhotsky in seiner bereits erwähnten Quellenkunde eindrucksvoll gesichtet, bevor er sich im Hauptteil den erzählenden Quellen zuwandte. Aus meiner Sicht ist Meister Albrants Roßarzneibuch mit weit über 200 Handschriften eine wichtigere Geschichtsquelle als alle penibel aufgelisteten früh- und hochmittelalterlichen lateinischen Dedikationsnotizen im “Repertorium” zusammen.

Nun könnte man ja mit gewissen konzeptionellen Mängeln leben, wenn eine kluge Auswahl getroffen worden wäre. Davon kann aber nicht die Rede sein. Als Ganzes sehe ich das gedruckte Repertorium - der erste Band erschien 1962, das letzte Heft von Bd. 11 2007 - als gescheitert an. Die Qualität reicht längst nicht an von verschiedenen Autoren erstellten Sammelwerke wie das Verfasserlexikon oder das Lexikon des Mittelalters heran. Das Repertorium ist kein wirklich gutes Nachschlagewerk, wenngleich ich zugeben muss, dass die letzten Bände erheblich besser sind als die ersten und ich mitunter den PDFs der Geschichtsquellen wertvolle Hinweise entnehmen konnte. Bei früh- und hochmittelalterlichen Quellen scheint mir die Qualität höher zu sein als bei den späteren.

Dass im Früh- und Hochmittelalter hagiographische Quellen zu den wichtigsten Geschichtsquellen überhaupt gehören, ist eine Binsenweisheit. Da so ziemlich alle keinem Verfasser zuweisbaren Viten in einen Nachtragsband verschoben wurden, ist das Repertorium schon aus diesem Grund ein unbrauchbarer Torso. Ich muss gestehen, dass ich lange gebraucht habe, bis ich in der Vorrede von Bd. 10 (2005), S. VI auf den versteckten Hinweis stieß, die “ingens moltitudo” habe dazu bewogen, die Viten zurückzustellen. Irritierenderweise gibt es einige wenige Viten (auch Heiligenviten!) unter V. Und dort steht keine Silbe über die Entscheidung, ebenso wenig wie beim Buchstaben S (es war vorgesehen, alle Heiligenviten unter Sanctus zu versammeln) oder in der Vorrede zum letzten Band. Man wusste aber doch von Anfang an, wie umfangreich das hagiographische Korpus ist, denn in Potthasts Bibliotheca nahm es bereits immensen Raum ein. Und sehr viele neue Texte sind zwischenzeitlich auch nicht bekannt geworden. Nichts verdeutlicht mehr das Desaster - man mag auch sagen: die Steuergeldverschwendung - des gedruckten Repertoriums als diese unglaubliche Entscheidung, die hochwichtigen hagiographischen Quellen erst einmal wegzulassen, damit man das allzu lang sich hinziehende Werk überhaupt abschließen konnte.

Das ist aber nur die größte Lücke. Ich muss mich auf wenige Beispiele beschränken. Der wichtige dämonologische Traktat des Abts Richalm von Schöntal wurde 2009 in der MGH-Reihe der “Quellen zur Geistesgeschichte” ediert - für die Geschichtsquellen existiert er nicht (obwohl er in einem alten Druck von Pez vorlag). Schriften von Job Vener (in einer Erwähnung zu “Jobst” verballhornt) oder Winand von Steeg: Fehlanzeige! Unausgewertet blieb etwa der Sammelband “Die Quellen der Geschichte Österreichs” (1982), in dem man etwa Nachweise zum Tagebuch des Ulrich Putsch oder zur Vorarlberger Chronik des Ulrich Tränkle (beide Werke fehlen) hätte finden können. Bei den historischen Liedern wurde nur eine lächerlich kleine, offenbar ohne Sinn und Verstand getroffene Auswahl berücksichtigt (wovon man sich mittels der Volltextsuche nach Liliencron überzeugen kann). Von den Liederdichtern der Burgunderkriege sind nur Veit Weber und Judenfint (so ist wohl statt Judensint zu lesen, die Geschichtsquellen haben: Judensit) vertreten. Unverzeihlich erscheint mir das Fehlen des Gedichts “Die Niklashauser Fahrt”[12]. Ist Püterichs Ehrenbrief womöglich nur für Germanisten wichtig, nicht aber für Historiker? Von den neun Schwesternbüchern aus oberdeutschen Dominikanerinnenklöstern [13] finden sich nur drei in den Geschichtsquellen. Wieso fehlen die Briefe Wigos von Feuchtwangen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts? Wieso wurde der “Traum” des Wolf von Hermannsgrün, eine “politische Denkschrift” von 1495, übergangen?

Fragwürdig sind auch viele Entscheidungen, aus dem Gesamtwerk von Autoren einseitig das zu bevorzugen, was dem engen, um nicht zu sagen engstirnigen Begriff einer historischen Quelle entspricht. Mit welchem Recht greift man aus dem Oeuvre des sogenannten Konrad von Hirsau nur seine Literaturgeschichte als historisch bedeutsam heraus? Bei dem Konstanzer Konrad Grünenberg wird sein Reisebericht und eine - eher belanglose - Chronikbearbeitung berücksichtigt, nicht aber das berühmte Wappenbuch - während das kaum bekannte Wappenbuch Edlibachs in den Geschichtsquellen vertreten ist! Bei dem Oeuvre des Ulrich Molitoris hätte man mindestens auch das “Somnium”, das sich auf den Konstanzer Bistumsstreit bezieht, berücksichtigen müssen.

Wer weitere Belege für die Willkür der Auswahl bei den nicht-erzählenden Quellen braucht, kann sich der Suchfunktion (Filter “Gattung”) bedienen. Was unter “Wirtschaft/Verwaltung” zusammengewürfelt wurde, ist mehr als peinlich: ein Sammelsurium, dessen Nutzen nicht erkennbar ist. Was fängt man mit einigen Lehenbüchern, mit einer Handvoll Rechnungsaufzeichnungen an? Wieso ist das Runtingerbuch wichtiger als das Habsburgische Urbar? (Güterverzeichnisse sind so gut wie nicht vertreten.)

Eine Literaturgeschichte darf sich auf eine gut durchdachte Auswahl stützen. Von einer Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte darf man zwar nicht Lückenlosigkeit verlangen, wohl aber, dass sie den Ratsuchenden nicht mit einer ganz und gar veralteten Auffassung dessen, was für den Historiker als Quelle wichtig ist, bevormundet.

2. Der Aufbau der Einträge

Während NaSo Datierung (Jahrhundert), Gattung, Sprache und Incipit/Explicit in einem auffälligen roten Feld auf der rechten Seite platziert, verzichten die Geschichtsquellen und der Handschriftencensus ganz auf grafische Elemente.

Da der Census ein Handschriftenrepertorium ist, sind hinsichtlich des Aufbaus der Einträge nur NaSo und die Geschichtsquellen direkt vergleichbar. Der Handschriftencensus verzichtet ganz auf jegliche Angaben zu den überlieferten Werken selbst. Man erfährt also noch nicht einmal ihre Datierung. Da durchaus nicht alle Werke im Verfasserlexikon enthalten sind, sind solche Daten durchaus nicht entbehrlich.

Der Kopfteil von NaSo beginnt mit knappen Angaben zum jeweiligen Autor, gefolgt von Grunddaten des Textes (Lokalisierung, Datierung, Widmung), einer Umfangsangabe, Angaben zum Kontext (selten ausgefüllt) und einer kurzen Charakteristik des Textes. Der Hauptteil besteht aus folgenden Kategorien (englische Version): Sources, Influence (also Rezeption), Manuscripts, Translations, Editions, Literature und Links. Dagegen ist der Aufbau der Geschichtsquellen-Artikel wesentlich weniger formalisiert. Autoren- und Werkseiten werden hier getrennt. Auf eine Kurzinformation zum Werk folgen Angaben zu den Handschriften, den Ausgaben/Übersetzungen und zur Literatur. Häufig unbefriedigend ist die Trennung zwischen der allgemeinen Literatur (Comm. Gen.) und der Spezialliteratur zum Werk.

Zwar entspricht die Berücksichtigung von Quellen und Rezeption in NaSo der Konzeption des erwähnten MGH-Direktoriums, doch ist verständlich, dass die Geschichtsquellen den erheblichen Problemen der Operationalisierung dieser Forderung ausgewichen sind.

Lhotskys Quellenkunde gab 1963 den Textbeginn der behandelten Werke an. In über 300 Einträgen der Geschichtsquellen findet sich die Zeichenfolge inc, also die Angabe eines Incipits, häufig bei Versdichtungen und dort oft mit einem Nachweis aus Walthers Initia verbunden. Dagegen finden sich Incipit-Angaben nur vereinzelt im Handschriftencensus. Dringend wünschenswert wäre, dass die Textanfänge auch als separate Liste auf einer einzelnen Seite zur Durchsicht bereitgestellt und in eine Open-Access-Initien-Datenbank eingespeist würden.[14].

Dass die Textüberlieferung einen zentralen Aspekt der mittelalterlichen Literatur darstellt, ist eine in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzende Einsicht der überlieferungsgeschichtlichen Methode der Altgermanistik, der im Verfasserlexikon und im Handschriftencensus Rechnung getragen wurde. Auch in meinem Versuch einer überlieferungsgeschichtlichen Quellenkunde der Burgunderkriege [15] habe ich viel Wert auf den Nachweis der Handschriften gelegt. Die Geschichtsquellen haben versucht, Handschriften stärker zu berücksichtigen als in älteren Quellenkunden üblich - sei es durch die explizite Nennung von Handschriften (eher selten), sei es durch Hinweise auf Literatur zur handschriftlichen Überlieferung. Es sollte aber angestrebt werden, konsequent zu jedem Werk die gesamte handschriftliche Überlieferung anzugeben, wie dies offensichtlich die Konzeption von NaSo ist. Nur der Handschriftencensus gibt an, wenn die bekannte Gesamtüberlieferung erfasst ist. Die Geschichtsquellen bemerken, wenn nur eine einzige Handschrift das Werk überliefert. Welchen Umfang die Überlieferung hat, wäre durchaus eine wichtige Information.

NaSo hat zu jeder Handschrift eine eigene Seite, auf der rechts im roten Kasten die Datierung angegeben werden soll. Aufgeführt werden sollen die überlieferten Werke (aus dem NaSo-Bestand) mit Blattangaben, doch meistens fehlen diese (und auch die Datierung). Anders als beim Handschriftencensus, der ja die Handschriften in den Mittelpunkt stellt, vermisst man Links zu Handschriftenkatalogen und anderen Beschreibungen. Es wäre an der Zeit, ein als Wiki konzipiertes internationales Äquivalent zum Handschriftencensus für die lateinischen Handschriften ins Leben zu rufen. Dadurch könnten auch die vielen Handschriftenbeschreibungen in den Editionen, Schriftenreihen und Zeitschriften der MGH, zu denen es keinen Gesamtindex gibt, erschlossen werden. Vergleichsweise nutzlos ist dagegen das seit 2007 offenbar nicht mehr gepflegte “Repertorium Chronicarum” im Internet, eine Kompilation zur handschriftlichen Überlieferung lateinischer mittelalterlicher Chroniken ohne jegliche Quellenangaben [16].

Ärgerlicherweise bietet der Handschriftencensus bei vielen Handschriften nicht einmal die Grunddaten der Schlagzeile eines modernen Handschriftenkatalogs. Mitunter erfährt man nur die Signatur der Handschrift und eine Literaturangabe. Schreibernamen, Schreiborte und Provenienzen werden von den Verantwortlichen des Census viel zu oft unterschlagen.

Bei den Formalien sind die Literaturangaben des Census dagegen vorbildlich. Die Literaturangaben enthalten die Vornamen der Autoren, und die Anzahl der Abkürzungen (4) kann vernachlässigt werden. Während NaSo anscheinend auf Abkürzungen verzichtet, haben die Geschichtsquellen leider noch nicht begriffen, dass Abkürzungen im Internet nicht nur unnötig sind, sondern auch der Auffindbarkeit in Suchmaschinen schaden. Wie übereilt der Datenbestand ins Internet gestellt wurde, zeigt sich auch am Fehlen eines Abkürzungsverzeichnisses. Es gibt zwar ein solches für das Repertorium fontium auf der Kommissions-Website [17], aber in diesem fehlen die Abkürzungen jüngerer Werke wie “Encycl. Chron.” .oder “CALMA”.

Die chronologische Anordnung der Literaturangaben in den beiden deutschsprachigen Angeboten ist nur zu begrüßen, da sie die wissenschaftsgeschichtliche Entwicklung spiegelt. NaSo ordnet leider alphabetisch.

3. Zuverlässigkeit

Fehlerlosigkeit wird man bei solchen quellenkundlichen Verzeichnissen nicht erwarten dürfen. Es gab den einen oder anderen groben Schnitzer im Handschriftencensus, und außerhalb der ohne Zweifel sich auf die mittelhochdeutsche Klassik beziehende Kernkompetenz findet man unzählige Lücken sowohl hinsichtlich der Erfassung der Überlieferung als auch bei den Literaturangaben. Während mir für ein Urteil über NaSo die Kenntnis der behandelten Werke und der Überblick über den Gesamtbestand fehlt, lassen mich meine Beobachtungen zu den Geschichtsquellen zu einem weitgehend negativen Resultat kommen. Meine Sondierungen ergaben einen hohen Anteil von fehler- und lückenhaften Artikeln.[18]. Um nur ein Beispiel aus dem Hochmittelalter herauszugreifen: Bei den Reiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger steht die maßgebliche Ausgabe von Heger nur unter der Literatur, nicht unter den Ausgaben. Die Seitenzahl bei Haider ist falsch (richtig: 45), die Stelle in Lhotskys Quellenkunde S. 122 fehlt. Anzugeben gewesen wäre auch der im Wikipedia-Artikel zum Bischof genannte Sammelband “Der achthundertjährige Pelzrock” (2005), dessen Titel auf den berühmtesten Eintrag dieser Quelle, das Lebenszeugnis Walthers von der Vogelweide, anspielt.

Die Geschichtsquellen sind eine ganz und gar uneinheitliche Kompilation mit im wesentlichen drei Bearbeitungsschichten: aus dem gedruckten Repertorium fontium übernommene Artikel (nicht selten von zweifelhafter Qualität), für die PDFs neu bearbeitete Artikel und jüngste Ergänzungen für die digitale Version. Ärgerlicherweise wird der jeweilige Bearbeitungsstand nicht angegeben.

Ein Akademieprojekt, das ja höchsten Ansprüchen genügen muss, hat zwingend systematisch und konsequent zu arbeiten. Ein zitiertes Nachschlagewerk oder eine angeführte Arbeit der Sekundärliteratur muss für alle in Betracht kommenden Artikel erschöpfend ausgewertet werden.

Der Handschriftencensus versucht zwar, diese methodische Maxime zu verwirklichen, hat aber in dieser Beziehung durchaus Defizite. So darf man etwa keineswegs damit rechnen, dass alle Überlieferungsangaben des Verfasserlexikons ausgewertet wurden. Im Vergleich zu den Geschichtsquellen ist aber der Handschriftencensus ein Muster an Konsequenz, denn allzu oft muss man bei den Geschichtsquellen feststellen, dass Vorlagen nur punktuell ausgewertet wurden. Das betrifft auch die Berücksichtigung von NaSo und Handschriftencensus. Selbst das Verfasserlexikon ist nicht konsequent erfasst (während die eher schlechte The Encyclopedia of the Medieval Chronicle fast lückenlos vertreten ist). Auch bei anderen Nachschlagewerken wie dem Lexikon des Mittelalters, dem Bautzschen Kirchenlexikon oder dem Lexikon für Theologie und Kirche ergibt sich das gleiche Bild. Killys Literaturlexikon wird zu genau einem Artikel zitiert. Die Arbeit von Brigitte Schürmann zur Rezeption Ottos von Freising behandelt 23 Autoren, zitiert ist sie nur bei sieben. Die Studie von Schweers über Albrecht von Bonstetten ist in 15 Artikeln präsent, unverständlicherweise aber nicht bei Konrad Wenger, bei dem ein peinlich veralteter Kenntnisstand vorliegt. Zu Bernhard von Uissigheim gibt es einen Artikel im “Historischen Lexikon Bayerns” (ein Online-Angebot aus dem dem gleichen Haus), der nicht berücksichtigt wird. Man könnte endlos weiterlamentieren!

Ein mir von der Wikipedia wohlbekanntes Phänomen ist das Ergänzen von Literaturangaben, ohne die Implikationen für den Rest des Artikels zu beachten. Während der Handschriftencensus hier in der Regel sauber arbeitet, begegnet diese den Leser irreführende Arbeitsweise in den Geschichtsquellen auf Schritt und Tritt. Zum “Chronicon Schlierseense” wird die Neubearbeitung des Verfasserlexikons zitiert, dem man hätte entnehmen müssen, dass die lateinische Fassung des Werks sehr wohl ediert ist (von Obernberg 1804 [19]). Bei der deutschsprachigen ‘Aachener Chronik’ wird zwar der Handschriftencensus angeführt, der dort angegebene Verfasserlexikonsartikel von 1978 aber ignoriert. Die dort aufgeführten Aufsätze von Pauls 1913 (mit Ergänzungen zur Ausgabe) und Meuthen 1965 (eine Übersicht zur Aachener Historiographie und von daher besonders relevant) sind unverzichtbar. Sie fehlen in den Geschichtsquellen (während die enttäuschende Quellenkunde Dotzauers, die hier ganz nutzlos ist, zitiert wird; wie die Volltextsuche zeigt, glücklicherweise aber nur dieses eine Mal). Zur Hofordnung Markgraf Johanns von Brandenburg ist nun maßgeblich die Stellungnahme in der Edition Thumsers, die aber unter der allgemeinen Literatur zu Ludwig von Eyb dem Älteren fehlt (sie ist nur bei den einzelnen Werken vermerkt). Es hätte demnach auch notiert werden müssen, dass die Verfasserschaft Eybs nach Thumser eher zweifelhaft ist. Wenn man die zum Hexenhammer zitierte neuere Sekundärliteratur auch nur ansatzweise gesichtet hätte, hätte auffallen müssen, dass es neben der alten schlechten Übersetzung von Schmidt eine neue von Behringer/Jerouschek/Tschacher (ebenfalls bei dtv) gibt und das schon seit zwölf Jahren.

Bei nicht wenigen Autoren kann man NaSo und die Geschichtsquellen direkt vergleichen. Bei “Albert von Aachen” stellt man fest, dass beide Projekte Mängel bei der bibliographischen Erfassung aufweisen. NaSo hat Titel, die den Geschichtsquellen fehlen und umgekehrt, wobei zu beachten ist, dass NaSo generell dazu neigt, auch eher unerhebliche Erwähnungen in Lexika oder Sekundärliteratur aufzunehmen. Die Sprachgrenze ist zugleich auch eine Wissenschaftsgrenze: NaSo übersieht deutschsprachige Literatur, die Geschichtsquellen fremdsprachige Arbeiten. Befremdlich ist, dass NaSo den “Essai critique sur la chronique d'Albert d'Aix” (von den Geschichtsquellen wird der Titel falsch zitiert) nicht aufführt. Und es gibt offenkundig einschlägige Literatur, die beiden Angeboten fehlt, etwa Carrier 2008 [20] und einen in der englischsprachigen Wikipedia verzeichneten Titel von Edgington 1998. Unvermeidlich sind anscheinend Entstellungen von deutschen Autorennamen (Khün bei NaSo) und Falschzitierungen. Bei den Seitenangaben von Menzel 1992 hat NaSo “ 44197" statt “1-21". Kühn 1887 zitieren beide nicht korrekt. NaSo hat nur die Anfangsseite 543, während die Geschichtsquellen die Titelseite 543 unterschlägt.

Oft regiert das leidige Prinzip “Regionalia non leguntur” (Franz Staab) die bibliographischen Angaben der Geschichtsquellen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Geschichtsquellen übergehen die Reutlinger Lokalliteratur zu Hugo Spechtshart (anders als der Handschriftencensus [21]). Aber auch überregionale Literatur älteren Datums wird häufig nicht berücksichtigt, obwohl sie nach wie vor von großer Bedeutung für die Forschung ist. Ausgesprochen schlecht ist die Information über “Jacobus de Moguntia” in den Geschichtsquellen. Man sollte in jedem Fall erfahren, dass er hauptsächlich aufgrund der Naukler-Exzerpte im 19. Jahrhundert viel diskutiert wurde, und eine Auflistung der einschlägigen Studien ist keinesfalls entbehrlich. Unter keinen Umständen hätte die Monographie von Wichert fehlen dürfen. Da es zur MGH-Ausgabe des Matthias von Neuenburg keine Einleitung gibt, ist es inakzeptabel, nur eine Auswahl der älteren Literatur anzuführen. Die gleiche Beobachtung lässt sich auch bei Eberhard Windeck (so das Verfasserlexikon, der Handschriftencensus und die Ansetzungsform der PND - die Geschichtsquellen haben: Windecke) machen. Es ist wohl kein Zufall, dass dies spätmittelalterliche Autoren sind; bei dem vorhin genannten Albert von Aachen konnte ich keine solche Lücken ausmachen.

4. Suchfunktion

Die beste Suchfunktion bieten die Geschichtsquellen. Neben der Volltextsuche gibt es Suchfelder, die kombiniert werden können. Vorgegebene Filter - Schlagwörter, Gattungen, Regionen (unterschieden werden solche vor und nach 1200) - sind ausgesprochen nützlich. So kann man sich etwa die in Bayern 1300-1500 entstandenen Quellen aus dem Zisterzienserorden ausgeben lassen. Allerdings ist die Verschlagwortung wenig zuverlässig, so dass man sicherheitshalber immer ergänzend die Volltextsuche nutzen sollte. Weshalb man die Annales Hirsaugienses des Trithemius unter dem Quellenort Hirsau findet, nicht aber das vorangegangene Chronicon Hirsaugiense des gleichen Autors, leuchtet nicht ein. Ebenso befremdlich: Die Theoger-Vita wird Hirsau zugewiesen, die Werke Konrads von Hirsau aber nicht.

Ähnliche Suchmöglichkeiten finden sich in NaSo vor. Technisch inakzeptabel ist freilich die Optimierung zugunsten des Internet Explorers, was unter anderem zur Folge hat, dass bei der Nutzung von Chrome herbe Einschränkungen bei der Suche bestehen.

Am wenigsten befriedigend sind die Suchmöglichkeiten im Handschriftencensus. Da Google nicht alle Beschreibungen erfasst und es noch nicht einmal eine übergreifende Volltextsuche gibt, sind beispielsweise manche Provenienzangaben nicht auffindbar. Differenzierte Suchen wurden nur für die Teilrepertorien bis 1400 realisiert, aber auch hier vermisst man eine Volltextsuche.

5. Vernetzung

Die Zukunft der Quellenkunde ist digital. Das Hyperlink-Prinzip ermöglicht dem Benutzer den sofortigen Zugriff auf andere Teile des gleichen Angebots (interne Verlinkung) und auf die nachgewiesenen Handschriften, Drucke, Ausgaben und Sekundärliteratur (externe Verlinkung), wobei bereits heute ein nicht unbeträchtlicher Teil vor allem der älteren Ressourcen online und Open Access zur Verfügung steht.

Hinsichtlich interner Links ist NaSo das Schlusslicht: Querverweise sind, soweit ersichtlich, nie als Links realisiert. Kaum interne Links weist der Handschriftencensus aus, obwohl es dringend wünschenswert wäre, vom einzelnen Handschrifteneintrag mit einem Klick zu den Einträgen mit den überlieferten Texten zu kommen. Am weitesten fortgeschritten ist die interne Verlinkung bei den Geschichtsquellen. Bei den Autorenartikeln weist eine Sektion “Erwähnungen” Nennungen in anderen Artikeln nach. Personen und Werke, auf die Bezug genommen wird, sind über Links zur entsprechenden Suchfunktion verlinkt. Dies betrifft auch Werke, zu denen kein eigener Eintrag vorhanden ist (z.B. “Regula Benedicti”).

Erfreulicherweise setzen die Geschichtsquellen (anders als der Handschriftencensus und NaSo) auf die Personennamendatei PND. Leider bleiben sie aber auf halber Strecke stehen: Weder werden andere Informationsgebote außer der Deutschen Nationalbibliothek, die abgesehen von Wikipedia-Verweisen eine “Sackgasse” darstellt, verlinkt [22] noch existiert zu den Geschichtsquellen eine nachnutzbare BEACON-Datei, was insofern verwundert, als die Bayerische Akademie der Wissenschaften führend bei der Bereitstellung von BEACON-Dateien ist.

Eine solche BEACON-Datei wäre allerdings ziemlich nutzlos, da die Geschichtsquellen den Grundsatz, dass akademische Internetressourcen dauerhafte und stabile Internetadressen haben sollten, ignorieren. Ohne dass dies irgendwie deutlich gemacht wird, gilt: Einträge der Geschichtsquellen sind nicht verlinkbar, da sich die Internetadressen mit jedem Datenbankupdate ändern. Im Februar 2012 abgespeicherte Links funktionieren inzwischen alle nicht mehr! Ich halte dieses Vorgehen der Bayerischen Staatsbibliothek, die für das Angebot der Geschichtsquellen verantwortlich zeichnet, für einen Skandal.

Sehr nützlich ist die vom Handschriftencensus gebotene Möglichkeit, sich bei jedem Titel der Forschungsliteratur ausgeben zu lassen, bei welchen Handschriften sie zitiert wird.

Die Retrodigitalisierung verbessert die Arbeitsbedingungen der Forschung in geradezu dramatischem Ausmaß. Nicht nur weil der Nachweis von Digitalisaten vielfach alles andere als trivial ist, muss die Devise für quellenkundliche Online-Projekte lauten: Alle Digitalisate verlinken! Während NaSo in dieser Beziehung offenbar nichts leistet, ist der Handschriftencensus hier führend. Auch wenn es immer noch Lücken gibt, versucht er konsequent Online-Nachweise zu geben. Um so enttäuschender ist es, dass die Geschichtsquellen nicht einmal diese Nachweise ausgewertet haben, sondern sich bisher im wesentlichen auf Verlinkungen zu Ausgaben und Zeitschriften der MGH sowie auf Inkunabelbibliographien und ADB/NDB-Links beschränken. Abgesehen von diesen “offiziellen” Links werden weitere Internetquellen mit nicht anklickbarer URL zitiert, was völlig inakzeptabel ist.

Dass es an der entsprechenden Verlinkungskompetenz bei den Geschichtsquellen erheblich hapert, beweist der Artikel “Schwäbische Chronik”. Rätselhaft ist, wieso die editio princeps nach dem Wolfenbütteler Digitalisat zitiert wird, nicht aber nach dem Münchener. Zu Hain 10117 wird ein nicht-persistenter Link angegeben:

http://www.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00029770/images/

Entweder man zitiert mit Resolver den URN:

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00029770-0

oder man verwendet den persistenten Link der Startseite:

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00029770/image_1

Das sollte man einem Angebot, für das die Bayerische Staatsbibliothek verantwortlich zeichnet, wirklich nicht erklären müssen.

Bei Hain 4993 steht einfach nur lapidar ohne Link (und daher überhaupt nicht hilfreich): “digital BSB”, eine Angabe, die man sich im korrespondierenden Artikel “Cronica von allen Künig und Kaiseren von Anfang Rom. Auch von viel Geschichten bisz zu unsern Zeiten die geschehen seint” ganz gespart hat - ebenso wie den GW- und BSB-Ink-Link, was einmal mehr die ganz und gar unerfreuliche Uneinheitlichkeit des Datenbestands belegt.

Wünschenswert wäre es, wenn auch die Geschichtsquellen und NaSo Handschriftendigitalisate nachweisen würden, wie es der Handschriftencensus vorbildlich praktiziert. Die entsprechende Liste “Handschriftenabbildungen” dürfte kaum große Lücken haben [23]. Allerdings möchte ich anregen, dass dort zwischen Volldigitalisaten und bloßen Einzelabbildungen unterschieden wird und dass auch bei den Werkübersichten Handschriften mit Teil- bzw. Volldigitalisaten gekennzeichnet werden.

Es ist an der Zeit, dass die mit mittelalterlichen deutschen Quellen befassten Websites, die Digitalisate nachweisen (außer den Geschichtsquellen und dem Handschriftencensus die Regesta Imperii mit ihrem OPAC, die MGH-Bibliothek und das Deutsche Rechtswörterbuch) sich endlich zusammenschließen, um solche Nachweise in einem gemeinsamen, als Open Linked Data zur Verfügung stehenden und auch für Literaturverwaltungsprogramme nachnutzbaren Datenpool zu verwalten. Noch besser wäre es, ein solches Angebot auch für Beiträge aus der Allgemeinheit zu öffnen und mit entsprechenden Bibliotheksangeboten bzw. freien Projekten (Wikipedia, Wikisource) zu verknüpfen.

Der Zitierstil der Geschichtsquellen, der dem schlechten Beispiel des Repertorium fontium folgt, mutet gelinde gesagt etwas hermetisch an und ist alles andere als zukunftstauglich. “A. Grafton , Johannes Trithemius: Magie, Geschichte und Phantasie, Erzählende Vernunft, cur. G. Frank u.a., Berlin 2006, 77-90" ist sonst völlig ungebräuchlich (das “cur” statt des sonst üblichen “ed” ist anscheinend den italienischen Zitiergepflogenheiten geschuldet). Der fehlende Vorname behindert eine künftig wünschenswerte Erstreckung der PND auch auf die Namen von Autoren von Sekundärliteratur. Weder eine bibliographische Webscraping-Anwendung noch ein Nutzer ohne hinreichende Vorkentnnisse kann entscheiden, ob der Titel des Sammelbands nun “Geschichte und Phantasie, Erzählende Vernunft” oder “Erzählende Vernunft” lautet. Bei unselbständiger Literatur sollte man generell mit in/In arbeiten, das in den Geschichtsquellen befremdlicherweise für die Reihenangabe verwendet wird, eine Praxis, die viele Dozenten bei Studierenden als fehlerhaft anstreichen würden.

Abschließend noch ein Hinweis zur Nutzung von RSS: Dass keines der drei Angebote es ermöglicht, alle nicht ganz belanglosen Änderungen via RSS zu beobachten (in der Wikipedia ist ein vergleichbares Feature als “Letzte Änderungen” bekannt), behindert die Forschung, da neue Erkenntnisse/Literatur oder verbesserte Einträge nur dann bekannt werden, wenn man gezielt auf sie zugreift.

6. Fazit

Im digitalen Zeitalter angekommen ist keines der drei Angebote. Es versteht sich von selbst, dass diese so eng wie möglich kooperieren sollten, was bisher noch nicht der Fall ist. Aber bei den höchst bedenklichen inhaltlichen Mängeln der Geschichtsquellen wird dies nicht ausreichen, um mittelfristig wenigstens ein “ausreichend” (um es in Schulnoten zu sagen) zu erzielen. Dass es zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gelingen wird, die angesprochenen erheblichen Schwächen in den nächsten Jahren auszubügeln, halte ich für ausgeschlossen.

Meine These: Ein enzyklopädisches Projekt, das nicht auf namentlich verantwortliche Autoren zurückgreifen kann, muss heute auf Crowdsourcing, also auf das viel geschmähte Mitmach-Web 2.0 setzen, will es nicht ins Hintertreffen geraten. Oder auch kurz: Von der Wikipedia möglichst viel lernen! Im Fall der Geschichtsquellen gilt es ja nicht nur, die unüberschaubaren Neuerscheinungen aus der ganzen Welt kritisch zu sichten, es müssen auch unzählige schlechte Artikel aus dem Repertorium fontium tiefgreifend überarbeitet werden.

Der Handschriftencensus hat sich durchgerungen, aus meiner Sicht vorbildliche “Grundlagen der guten wissenschaftlichen Praxis” in Kraft zu setzen, die nach meiner Einschätzung in der Praxis auch gut funktionieren [24]. Die Geschichtsquellen appellieren zwar an die Wissenschaftler, Ergänzungen und Korrekturen beizusteuern, doch fehlt der Anreiz der Namensnennung.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterzeichnete “Berliner Erklärung” für Open Access sieht eindeutig sogenannten “libre Open Access” vor, also frei nachnutzbare Inhalte. Indem alle drei Projekte sich diesem Ziel verweigern, schaden sie dem wissenschaftlichen Fortschritt. Ihre - teils erheblichen - Defizite könnten womöglich rasch überwunden werden, würden sie ihre Daten in jeweils ein Wiki unter freier Lizenz einbringen.


ANMERKUNGEN

[1] Digitalisat: http://books.google.de/books?id=wi8RAAAAYAAJ. Zu späteren Auflagen: http://archiv.twoday.net/stories/16549085/

[2] http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/3193089. Nachweise von Digitalisaten: http://de.wikisource.org/wiki/Wilhelm_Wattenbach.

[3] Zur Frühgeschichte des Unternehmens vgl. die Anzeige in der Zeitschrift für deutsches Altertum 2001: http://www.zfda.de/beitrag.php?id=8&mode=maphilinet

[4] Zur Geschichte vgl. auch den Artikel von Véronique Lambert: Potthast, Pirenne en de anderen:Historici repertoriëren historici. Online:
http://web.archive.org/web/200012120820/http://allserv.rug.ac.be/~jdploige/sources/6.html

[5] Materialien dazu auf der Website: http://www.repfont.badw.de/

[6] Nachweise von Digitalisaten: http://de.wikisource.org/wiki/August_Potthast

[7] Holder-Egger, NA 29 (1903), S. 516
http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN345858530_0029. Weitere Hinweise zum Direktorium: http://www.mgh-bibliothek.de/cgi-bin/nada/na42.pl?seite=131;
http://books.google.de/books?id=OyNMAAAAcAAJ&&pg=PA392;

[8] http://www.archive.org/stream/2deutschlandsges00wattuoft#page/n13/mode/2up

[9] So Markus Wesche 2004: http://www.repfont.badw.de/AKA05343.pdf

[10] Darauf verweisen auch die wiederholte auftretenden Doppeleinträge in der Literatur-Sektion.

[11]
http://de.wikisource.org/wiki/Geschichtsauffassung_und_Geschichtsschreibung_in_Deutschland_unter_dem_Einfluss_des_Humanismus

[12] http://de.wikisource.org/wiki/Hans_B%C3%B6hm

[13] http://de.wikisource.org/wiki/Schwesternb%C3%BCcher

[14] Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/6420201/

[15] http://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege

[16] http://nt.library.msstate.edu/chronica/

[17] http://www.repfont.badw.de/compendia.pdf

[18] Siehe http://archiv.twoday.net/stories/64979228/, http://archiv.twoday.net/stories/64978917/, http://archiv.twoday.net/stories/64978470/

[19] Online: http://books.google.de/books?id=XUJBAAAAcAAJ&pg=PA130

[20] Siehe den OPAC der Regesta Imperii:
http://opac.regesta-imperii.de/lang_de/suche.php?thes=Albericus+%3CAquensis%3E+%281060-1120%29

[21] http://www.handschriftencensus.de/18578

[22] Zu Johannes Trithemius siehe etwa
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118642960

[23] http://www.handschriftencensus.de/abbildungen

[24] http://www.handschriftencensus.de/regeln


Besprochene Websites:

Repertorium "Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters"
http://www.geschichtsquellen.de

Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters
http://www.handschriftencensus.de

The Narrative Sources from the Medieval Low Countries
http://www.narrative-sources.be

#forschung

Von Christof Schöch:

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4185

Auszug:

Anschließend wurde KLAUS GRAF (Aachen) seinem Ruf für klare Worte gerecht. Zunächst zeichnete er seinen eigenen Weg zum Bloggen und seine zahlreichen Aktivitäten in diesem Bereich nach. Dann erläuterte er seine These: "Ein Wissenschaftler, der nicht bloggt, ist kein guter Wissenschaftler". Warum? Graf argumentierte in zwei Schritten: Ein Wissenschaftler muss erstens nicht nur die Inhalte seines Fachs in der Lehre vermitteln, sondern auch die Methodenkompetenzen, mit denen man diese Inhalte erarbeiten kann. Zu diesen Kompetenzen gehören heute vielfältige digitale Informationsquellen, darunter auch Blogs; und um diese wirklich zu verstehen und effizient zu nutzen, muss man sie – zweitens – auch praktizieren, womit Graf sich mit Melissa Terras in guter Gesellschaft wiederfand. Anschließend kündigte Klaus Graf das Projekt für die Gründung einer historischen Fachzeitschrift "Historische Miszellen" auf der hypothèses-Plattform an. Diese Zeitschrift soll kürzere wissenschaftliche Beiträge aus der Geschichtswissenschaft aufnehmen und ein Open Access-Modell mit Peer Review verbinden. Man darf gespannt sein!

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/topics/Weblogs/

Culture & History Digital Journal, Vol 1, No 1 (2012)
http://dx.doi.org/doi:10.3989/chdj.2012.004

History, Archives and the Internet
Jean-Claude Robert

Abstract

The relationship between historians and archives is generally taken for granted. But this impression is misleading. Across the world, the building of archival collections involves a complicated process of selection and destruction. Traditionally, historians do not really know how this process is being conducted and very often a good proportion of them believe that all documents should be kept. The evolution of history and the questioning of the archives by philosophers cannot be ignored and these have changed the relationship between historians and archives. However, the construction of tomorrow’s archives is happening right now, and historians should be prepared to find a way to participate in this operation. The role of archivists is central in the whole process. In the past, archivists generally received a basic training as historians, but since the 1950s, they have been more and more involved with other disciplines like library or information sciences. They became professionals in a new discipline. Historians should take notice of this reality and be prepared to work with archivists on an equal footing. They must learn what archivists are doing and join them to help create archival collections for the future. The last part of the paper takes a quick looks at the evolution of the Internet as an addition, or rather than as an extension, of archival holdings.

lassen sie ein eindeutiges Plagiat unbeanstandet.

Sagt Stefan Weber
http://plagiatsgutachten.de/blog.php/integritatsagentur-erkennt-plagiat-universitat-erkennt-nichts-ab/

Siehe auch
http://de.antiplagaustria.wikia.com/wiki/Plagiatsfunde_in_der_Dissertation_von_Mario-Max_Schaumburg-Lippe

Quote (by Tim Hitchcock) from the first issue of the Journal of Digital Humanities

http://journalofdigitalhumanities.org/

Über solches Copyfraud freuen wir uns hier immer ganz doll.

Ich finde das von http://adresscomptoir.twoday.net/stories/96987771/ angezeigte Projekt "Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800" ganz und gar nicht bemerkenswert. Wer Faksimiles nicht in lesbarer Auflösung wiedergibt, braucht Faksimiles gar nicht wiederzugeben.

http://141.20.126.175/berliner-intellektuelle/?language=de

was Statistiken jenseits des Eigenlobs wert sein können.

Mein Eintrag Köln: Historisches Stadtarchiv eingestürzt ist der bisher meist gelesene Beitrag zu Archivalia "aus meiner Feder". Es wäre schön gewesen,wenn ich ihn nie hätte schreiben müssen. Was aber sagen die von Kollegen Graf meist vierteljährlich erhobenen Zahlen aus? Zunächst eine Aufstellung der absoluten Zahlen:

11.03.2009 8645
15.07.2009 10582
20.11.2009 10691
03.03.2010 11088
15.09.2010 11478
08.11.2010 12093
21.01.2011 12397
02.04.2011 12642
08.05.2011 12798
22.06.2011 13010
01.08.2011 13189
15.10.2011 13637
17.12.2011 13993
26.03.2012 14488

Grafisch sähe dies denn so aus:

Erkennbar ist, dass nach einer nachvollziehbaren erhöhten Nachfrage im ersten Vierteljahr nach Einstellen des Eintrages das Interesse kontinuierlich gleich geblieben ist. Ein nachlassendes Interesse ist derzeit noch nicht auszumachen.





"TART 29.03.2012
DOKUMENTARFILM | 92 MINUTEN | SEI VENEZIA | ITALIEN 2010 | RENDEZVOUS
Ein Mosaik der Lagunenstadt abseits der Touristenmengen entsteht anhand der Erfahrungen sechs ihrer Bewohner.
Wer an Venedig denkt, hat sofort die zahlreichen Touristenattraktionen vor Augen, die jeder kennt und für die die Stadt international berühmt ist. Doch wie lebt es sich eigentlich in einer Stadt, die von der ganzen Welt nur sehr einseitig wahrgenommen wird? Sechs Menschen, ein Archivar, ein Zimmermädchen, ein Archäologe, ein Künstler, ein ehemaliger Dieb und ein Junge, werden in ihrem Lebensalltag und -rhythmus beleuchtet. Sie erzählen davon, was sie mit Venedig verbindet."


Filmhomepage: http://www.6xvenedig.de/

"Die Neuapostolische Kirche Nordrhein Westfalen richtet derzeit in profanierten Kirchengebäuden ein. In Pulheim-Brauweiler soll das offizielle Kirchenarchiv eingerichtet werden."
Quelle: Religionsreport, 2.2.2012

Weiß jemand Genaueres? Denn zu finden ist bislang nur folgendes:

"Bielefelder Kirche wird zum archiv für Historiker
10. Dezember 2011, 08.24 Uhr

Die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen bietet dem Netzwerk Apostolische Geschichte, ein ehemaliges Kirchengebäude als archiv zur Nutzung an. In Brockhagen (bei Steinhagen/Bielefeld) könnte bald ein überkonfessionelles archiv zur Geschichte der Apostolischen Kirchen entstehen. Am Freitag, 9. Dezember 2011, fand dazu ein Besichtigungstermin statt.

Seit einigen Monaten laufen Gespräche zwischen dem Netzwerk Apostolische Geschichte e.V. mit Sitz in Bielefeld und der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen über die Einrichtung einer „Archivkirche“. Der erste Vorsitzende Mathias Eberle war im Herbst 2010 mit einer entsprechenden Anfrage an Bezirksapostel Armin Brinkmann herangetreten.
Ein profaniertes Kirchengebäude als Standort

„Wir suchen ein Gebäude, das wir für Vorträge und Seminare, aber auch als Forschungsarchiv nutzen können“, berichtet Eberle. Es soll neben einem Buch- und Medienarchiv die Möglichkeit bieten, Mitgliedsversammlungen und kleinere Schwerpunkttagungen zu veranstalten. Innerhalb des Netzwerks kam die Idee auf, ob es möglich wäre, dafür ein profaniertes Kirchengebäude zu nutzen. Bezirksapostel Brinkmann sagte damals zu, den Verein bei der Suche nach einem geeigneten Standort zu unterstützen.

Im November schlug die Kirchenleitung dem Vorstand des Vereins das ehemalige Kirchengebäude in Brockhagen vor. Es liegt in einem ruhigen Wohngebiet, wurde 1977 erbaut und ist in gutem Zustand.
Symbolischer Mietpreis

Der Mietpreis soll, so das Angebot der Kirche, bei einem symbolischen Euro im Monat liegen. Der Verein müsste allerdings die Neben- und Betriebskosten tragen. „Wir möchten mit dem Mietangebot die wertvolle Arbeit des Netzwerks Apostolische Geschichte unterstützen“, sagt Bezirksapostel Armin Brinkmann.

Der erste Vertragsentwurf sieht lange Kündigungsfristen vor. Zudem gibt es selbstverständlich keine inhaltlichen Vorgaben an die Arbeit des Netzwerks.
Die Mitglieder entscheiden

Beim Besichtigungstermin am 9. Dezember mit dem Vorstand des Vereins und einem Mitarbeiter der von der Kirche mit der Betreuung der ehemaligen Kirchengebäude beauftragten NAK Immobilien GmbH zeigten sich die Vereinsvertreter zufrieden mit den angebotenen Räumlichkeiten. Das Gebäude hat eine Nutzfläche von etwa 215 Quadratmetern. Die Grundstücksfläche insgesamt liegt bei mehr als 900 Quadratmetern.

Nun müssen die Vereinsmitglieder des Netzwerks über den Standort Bielefeld und den Vertrag entscheiden. Ein Ergebnis wird Anfang 2012 erwartet.
Ein überkonfessioneller Verein

Das Netzwerk Apostolische Geschichte ist eine überkonfessionelle und unabhängige Interessengemeinschaft, die sich mit der Geschichte der Apostolischen Glaubensgemeinschaften befasst. 2008 fand in Coswig ein erstes Treffen geschichtsinteressierter Christen statt.

Am 5. September 2010 gründeten in Bielefeld engagierte apostolische Christen offiziell einen Verein als Träger für die Arbeit des Netzwerks. Im Oktober fand in Frankfurt das diesjährige Jahrestreffen der Vereinsmitglieder in Form einer dreitägigen Tagung mit zahlreichen Fachvorträgen statt. Berichte über die Vorträge finden sich auf der Internetseite des Netzwerks."


13002

Quelle: NAK NRW, 10.12.11




"Carol Gillert, Jahrgang 63, lebt seit dem Kindergartenalter in München und zeichnet seit den 80er Jahren ihre Männchen-Cartoons. Sie studierte Amerikanisch und ist zurzeit als Archivarin tätig. Veröffentlicht wurden ihre Cartoons bislang in einem Schaukasten in Deishofen bei München."

Gratulation! Wäre doch schön, wenn die Kollegin zukünftig für den ARCHIVAR arbeiten würden, oder?
Quelle: Carlsen-Verlag, 15.10.2011



"Das Archiv und Dokumentationszentrum für Alphabetisierung und Grundbildung (ADAG) hat im Sommer 2010 die Arbeit aufgenommen. Seine Aufgabe besteht darin, den in den vergangenen Jahrzehnten entstandenen Wissens- und Erfahrungsstand im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung zu sichern. Denn die Kenntnis von in der Vergangenheit akkumuliertem Wissen ist eine Grundvoraussetzung nicht nur für die praktische Arbeit in Weiterbildungseinrichtungen, sondern zugleich zentrale Voraussetzung innovativer Forschung. Über den rückschauenden historischen Aspekt der Wissenssicherung hinaus liefert das ADAG damit zugleich die Grundlage für Zukunftsperspektiven und mögliche neue Projekte. Damit leistet es quasi als „Gedächtnis der Alphabetisierung“ einen wichtigen Beitrag zur Institutionalisierung und Professionalisierung in der Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit in Deutschland."

Homepage: http://www.alpha-archiv.de/



Schindlers Liste, John Demjanjuks Akte, Eugen Kogons Hut - im hessischen Bad Arolsen gibt es eines der größten Holocaust-Archive der Welt. Hier lagern Gegenstände von 17 Millionen Menschen. Derzeit entscheidet sich, was daraus wird.
HR, hauptsache kultur, 1.3.2012

Archive seien wie Krankenhäuser, "Wir denken erst an sie, wenn wir sie brauchen.", Claude Roberto (Kanada) via Twitter

".... Archivare der urbanen Avantgardeklänge ....




" .... Stabil Elite haben das Klangkarma ihrer Heimatstadt tief inhaliert, kongenial adaptiert und zu einem eigenen Sound destilliert. Von Kraftwerk, Neu und La Düsseldorf über Rheingold und Der Plan bis zu Fehlfarben und DAF (Deutsch-Amerikanische Freundschaft). Was Ihnen extrem gut gelingt, ist die Balance zwischen der Künstlichkeit der Elektroniker und der Erdung von Punk und Neuer Deutscher Welle herzustellen und sich so wirklich vor fast allem zu verneigen, was Düsseldorf als Klangwerkstatt der Moderne auszeichnet. ...."
Quelle: zoolamar.com, 18.3.2012

Wichtig sind die Hinweise von Dieter Martin: Barock um 1800 (2000), S. 449f.
http://books.google.de/books?id=PlowdbAI6ioC&pg=PA449

***

Syndikus Koch erschuf Valentin Gierth

"Das im Jahr 1830 erschienene Werk Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Herzogin Dorothea Sibylla von Liegnitz und Brieg: geborenen Markgräfin von Brandenburg und ihrer Leib- und Hebeamme Margaretha Fuss. Wörtlich aus des Rothgerbers Valentin Gierths Haus-und Tagebuche mit einem Vorworte des Syndicus Koch (Falch, 1830[2]) stellte wenige Jahre später der Historiker Heinrich Wuttke als Erfindung des Verfassers heraus."
http://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_Sibylle_von_Brandenburg

Text von Koch:
http://books.google.de/books?id=RbBJAAAAIAAJ

Zum Autor Ernst Koch
http://books.google.de/books?id=g2YYAQAAIAAJ&pg=PA630
http://books.google.de/books?id=dp4FAAAAQAAJ&pg=PA674

Kritik von Heinrich Wuttke
http://books.google.de/books?id=28oDAAAAcAAJ

Hinweis auf weitere Kritik Kaysers
http://books.google.de/books?id=d2o_AAAAYAAJ&pg=PA337

Erinnerungen Hoffmanns von Fallersleben
http://books.google.de/books?id=JzM6AAAAcAAJ&pg=PA112

Grieger, Rudolf: Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Herzogin Dorothea Sibylla von Liegnitz und Brieg gebornen Markgräfin von Brandenburg": Geschichte einer Fälschung (Jb Schles KiG 71, 1992, 69-104).

[Siehe auch Staatsarchiv Darmstadt
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2849079

Grünhagen 1869
http://www.sbc.org.pl/dlibra/docmetadata?id=7251 (Scan 142)
Siehe dazu auch die Stellungnahme von Müller
https://books.google.de/books?id=LkYKAAAAIAAJ&pg=PA199 ]

***

Meinholds Bernsteinhexe, angeblich nach einem alten Manuskript

diverse Beiträge in

http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa?S1=hexenforschung

***

Wackernagels Erfindung "Zwey bruchstükke" (Waltram-Skandal) behandelt Günter Hess, Minnesangs Ende, in: Befund und Deutung 1979 sowie Richter, Massmann:

http://books.google.de/books?id=-QaKZnakYbQC&pg=PA213

***

Wackernagels Rezension der Norica-Novellen Augusts von Hagen

http://books.google.de/books?id=FNoAAAAAcAAJ&pg=PA711

[ http://archiv.twoday.net/stories/714905947/ ]

***

Allgemeines

Elisabeth Frenzel: Gefälschte Literatur, in: Archiv für die Geschichte des Buchwesens 1963 (anscheinend sehr wenig rezipiert)

Klaus Weimar: Fälschung, RL LitG 1 (1997)
http://books.google.de/books?id=twEAYhU3eckC&pg=PA562

[Ausstellungskatalog: Gabriele Hooffacker: Literarische Fälschungen der Neuzeit (1986)]

http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Geschichtsf%C3%A4lschung

http://de.wikipedia.org/wiki/Betrug_und_F%C3%A4lschung_in_der_Wissenschaft#Geschichtsquellen

http://de.wikipedia.org/wiki/Fingierter_Lexikonartikel

Auch sonst ist die Wikipedia sehr materialreich, siehe zum Beispiel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Wilkens

Siehe auch den Seminarplan:

http://amor.cms.hu-berlin.de/~h2187e6n/WS_2011_12_MA_Taeuschung_Seminarplan.pdf

Zum Band "Lügen und Betrügen" (2000):
http://www.koeblergerhard.de/ZRG119Internetrezensionen/LacourLuegen20010903.htm

[Nachtrag:

Band "Fake"
http://books.google.de/books?id=LaUnOztbkP4C Vollansicht ]

***

Beiträge in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/stories/96987511/

Bei über 20.000 Beiträgen in Archivalia seit 2003 ist es manchmal schwierig, frühere Beiträge durch Stöbern in den Kategorien (rechts im MENU) oder durch Nutzen der Suchfunktion (rechts: SEARCH) aufzufinden. Nur ein Bruchteil hat von mir Quasi-Tags zugewiesen bekommen. Zu einigen besonders wichtigen Themen gibt es Übersichten, die die einschlägigen Archivalia-Beiträge zusammenfassen. Das folgende ist eine Übersicht dieser Übersichtsbeiträge:

Archivarsfestschriften
http://archiv.twoday.net/stories/96994410/

Best of Archivalia = Adventskalender 2013
http://archiv.twoday.net/stories/581438153/

Digitalisierte Archivalien
http://archiv.twoday.net/stories/4580594/

English Corner - bemerkenswerte Einträge
http://archiv.twoday.net/stories/565877866/

Fälschungen
http://archiv.twoday.net/stories/96987511/

Finde-Beispiele Google Book Search
http://archiv.twoday.net/stories/5690177/

Forschungsmiszellen 2005-2011
http://archiv.twoday.net/stories/1022463749/
- 2012
http://archiv.twoday.net/stories/1022464494/
- 2013
http://archiv.twoday.net/stories/1022464614/
- 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022383595/

Urheberrecht und Informationsfreiheitsgesetz
http://dejure.org/2015,21573

Interviews
http://archiv.twoday.net/stories/967549655/

Jahresrückblick 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022382723/

Karlsruher Kulturgut-Debakel
http://archiv.twoday.net/stories/2895938/

Linklisten
http://archiv.twoday.net/stories/752348636/

Nachschlagewerke, Kritik
http://archiv.twoday.net/stories/1022216857/

Open-Access-Woche 2014 und ältere Beiträge
http://archiv.twoday.net/stories/1022221174/

RA vom Hofe über Informationssperren und anderes
http://archiv.twoday.net/stories/14874635/

Rezensionen in Archivalia
http://archiv.twoday.net/stories/4941756/

Tumblr-Tags
http://archiv.twoday.net/stories/640155586/

Urheberrecht, wichtige Beiträge
http://archiv.twoday.net/stories/49598992/

Wolfegger Hausbuch
http://archiv.twoday.net/stories/4775647/

Da die deutsche Geschichtswissenschaft keinen Fälschungsbeauftragten hat, stelle ich mal zusammen, was in Archivalia zu Fälschungen veröffentlicht wurde.

***

Auszug einer Bayerischen Chronik 1484-1498
http://archiv.twoday.net/stories/894829462/

Basel
Basler Familienchronik 1622
http://archiv.twoday.net/stories/96985386/
*
Giselberts Tagebuch
http://archiv.twoday.net/stories/96984876/#96985353

Beltracchi
http://archiv.twoday.net/stories/706568265/

Bibliotheca Fictiva - Freeman-Sammlung zum Thema Fälschungen von Johns Hopkins University erworben
http://archiv.twoday.net/stories/156266142/

Birk, Johannes
http://archiv.twoday.net/stories/233330746/

Bodmann, Franz Joseph, insbesondere Lepraschau-Urkunde 1492
http://archiv.twoday.net/stories/97008197/
http://archiv.twoday.net/stories/97064148/
http://archiv.twoday.net/stories/97064349/

Breslauer Goldschmiedechronik, eine Fiktion von Curt Rudolf Vincentz
http://archiv.twoday.net/stories/109333192/

Codexmythen und Codexphantasien
http://archiv.twoday.net/stories/326528152/

Corveyer Fälschungen (Paullini u.a.)
http://archiv.twoday.net/stories/1022468020/

Cranach
http://archiv.twoday.net/stories/1022375236/

Decker-Hauff, Hansmartin
Rotes Buch des Klosters Lorch
http://archiv.twoday.net/stories/6412734/
http://archiv.twoday.net/stories/4981495/
*
Hauffsches Epitaphienbüchlein
http://archiv.twoday.net/stories/38735149/

Doll, Martin: Fälschung und Fake (Rezension)
http://archiv.twoday.net/stories/1022465983/

Fake-Blog von Müller-Straten
http://archiv.twoday.net/stories/453146894/

Galileo-Fäschungen von De Caro
http://archiv.twoday.net/stories/581438334/
http://archiv.twoday.net/stories/582029534/

Genealogie
Der genealogische Fälscher von heute nützt die Wikipedia
http://archiv.twoday.net/stories/4289674/
*
Siehe auch Rüxner

Göttinger Liebesbriefe
http://archiv.twoday.net/stories/1022482413/

Grandidier, Philippe André
http://archiv.twoday.net/stories/109324369/

August Hagens Novellen Norica (1829)
http://archiv.twoday.net/stories/714905947/

Hennynk de Han - die Fälschung eines niederdeutschen Textes im 18. Jahrhundert
http://archiv.twoday.net/stories/1022476328/

Hexenprozesse
http://archiv.twoday.net/stories/96993842/

Hexenteller Schwäbisch Gmünd
http://archiv.twoday.net/stories/1022489226/

Hosemann, Abraham
http://archiv.twoday.net/stories/728846446/

Kanzlerakte, Aktenfälschung
http://archiv.twoday.net/stories/752348326/

Idilia Dubb zu Lahneck
http://archiv.twoday.net/stories/1022380659/

Inschriften
Humanistische Inschriftenfälschungen in Österreich
Wilhelmine Grabenweger sichtet in ihrer Wiener Diplomarbeit die Falsa im CIL. Der Haupterfinder falscher römischer Inschriften war Wolfgang Lazius.
http://othes.univie.ac.at/2433/1/2008-11-07_9505205.pdf
*
Fälschungen von Carl Alexander von Heideloff und Hansmartin Decker-Hauff
http://archiv.twoday.net/stories/38735149/
*
Epigraphic fakes in Spanien
http://archiv.twoday.net/stories/418665347/

Kunstfälschungen, Bibliographie
http://archiv.twoday.net/stories/714919050/

Künstlerische Praktiken im Mittelalter und Früher Neuzeit - Tagungsbericht
http://archiv.twoday.net/stories/444864510/

Lobo, Sascha
http://archiv.twoday.net/stories/1022481421/

Mainzer Mittelalterfälschungen
http://archiv.twoday.net/stories/1022369926/

Materialien
http://archiv.twoday.net/stories/96987714/

Meinholds Bernsteinhexe
http://archiv.twoday.net/stories/894828673/

Munders Stadtglocke-Fälschungen
http://archiv.twoday.net/stories/96993822/

Österreichische Museen: Fake objects
http://archiv.twoday.net/stories/1022374953/

Pilgramsbuch Herzog Christophs von Bayern
http://archiv.twoday.net/stories/790549607/

Pirckhammers Heidelberger Turnierbuch
http://archiv.twoday.net/stories/351210593/

Pristaff, Gottlieb Samuel
http://archiv.twoday.net/stories/752347839/

Roth, Ferdinand Wilhelm Emil
http://archiv.twoday.net/stories/1022477029/ und weitere

Rüxner, Georg
Mit seinem Turnierbuch einer der einflussreichsten Fälscher überhaupt
Zahlreiche Beiträge:
http://archiv.twoday.net/search?q=r%C3%BCxner

Spanish Forger
http://archiv.twoday.net/stories/615268265/

Urkunden der Stauferzeit
http://archiv.twoday.net/stories/453142598/

Vulpius, Christian August
http://archiv.twoday.net/stories/96984876/
Fortsetzungen:
http://archiv.twoday.net/search?q=vulpius

Weißenfels, Küchenzettel von "1303"
http://archiv.twoday.net/stories/96986355/

Wikipedia
http://archiv.twoday.net/stories/418665773/

Winkelhofer, Familie in Ehingen
http://archiv.twoday.net/stories/1022479602/

Zimmern-Chronisten
http://archiv.twoday.net/stories/985929969/

Wird fortgesetzt ...

Foto: Rute Martins of Leoa's Photography (www.leoa.co.za) http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en

Dieses Bild des Tages ist ausgezeichnet kategorisiert:

Categories: Megaceryle maxima - Rietvlei Nature Reserve - Predation - Featured pictures of birds
Hidden categories: Media with locations - Featured pictures on Wikimedia Commons - CC-BY-SA-3.0 - Self-published work - Uploaded with UploadWizard - Files by User:Leo za1 - Featured pictures of South Africa - Valued images of South Africa

Wer bei Wikimedia Commons von einer Verschlagwortung spricht, hat nicht das geringste verstanden. Commons kategorisiert die Bilder. Auch wenn jeder eine neue Kategorie anlegen kann, kann man sehr wohl von einem kontrollierten Vokabular sprechen.

Lebewesen werden unter ihrem wissenschaftlichen Namen erfasst. Wer das Bild eines Riesenfischers sucht, kann am einfachsten die Volltextsuche mit "Giant Kingfisher" bemühen und kommt dann schnell zur Kategorie mit allen einschlägigen Bildern. Oder er nimmt gleich den wissenschaftlichen Namen:

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Megaceryle_maxima

Dass bei der Durchkategorisierung der Bilder in einem Freiwilligenprojekt, das längst nicht so viel Aufmerksamkeit erfährt wie etwa die Wikipedia, für die es als Bilderpool fungiert, riesige Lücken gibt und auch bei der Kategorisierung manches hakt - zugegeben! Aber hier inhaltslos von den angeblichen Nachteilen freier Verschlagwortung rumschwallen zeugt vor allem von einem: dass man nicht an einer sachlichen Diskussion über Mängel interessiert ist.



Via
http://www.bookpatrol.net/2012/04/springing-to-life-exhibit-of-movable.html

Die italienische Ausgabe des Handbuchs zur Urkundenlehre von 1998 ist online. Links unter

http://filosofiastoria.wordpress.com/2012/04/05/manuale-di-diplomatica-per-la-germania-e-litalia-in-pdf/

http://infobib.de/blog/2012/04/04/ungarns-prasident-pal-schmitt-tritt-wegen-plagiierter-dissertation-zuruck/

Dort wird unter anderem auf die Wikipedia verwiesen:

Am 11. Januar 2012 berichtete die Onlineausgabe des ungarischen Magazins HVG, Schmitt habe 180 der 215 Seiten seiner Doktorarbeit von 1992 aus der 1987 in Lausanne auf Französisch verfassten Studie des bulgarischen Sportwissenschaftlers Nikolaj Georgiew kopiert.[8] Die Präsidentensprecherin wies den Vorwurf zurück. Laut ihrer Erklärung hätten Schmitt und Georgiew mehrere Studien in enger Zusammenarbeit verfasst. Die beiden sollen bei der Bearbeitung von Georgiews Studie und Schmitts Doktorarbeit die gleichen Quellen benutzt haben.[9] Am 19. Januar 2012 wurde berichtet, dass Schmitt weitere Seiten aus einem Buch des Hamburger Soziologen Klaus Heinemann ohne Kennzeichnung und Angabe der Quelle abgeschrieben habe.[10]
Am 29. März 2012 erkannte der Senat der Semmelweis-Universität (SOTE) in Budapest Schmitt den Doktorgrad ab, nachdem eine Untersuchungskommission die Plagiatsvorwürfe bestätigt, der heute in die SOTE integrierten Universität für Körperkultur jedoch das Hauptverschulden zugesprochen hatte, da diese die plagiierte Arbeit nicht hätte annehmen dürfen.[11] Die ungarische Opposition forderte Schmitts Rücktritt und organisierte Demonstrationen, Ministerpräsident Orbán versicherte den Präsidenten seiner Unterstützung, doch auch in Orbáns Partei Fidesz wurden Rücktrittsforderungen laut.[12] Daraufhin erklärte Schmitt infolge des Plagiatsskandals am 2. April 2012 seinen Rücktritt vom Präsidentenamt.[13] Tivadar Tulassay, der Rektor der SOTE, trat ebenfalls zurück, weil seit der Doktorats-Aberkennung das Vertrauen des zuständigen Ministeriums in ihn „spürbar geschwunden“ sei.[12]


https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A1l_Schmitt#Verlust_des_Doktorgrades_und_R.C3.BCcktritt_als_Pr.C3.A4sident

http://www.scilogs.de/chrono/blog/vergangenheitsstaub/interview/2012-04-04/interview-mit-frau-dr.-landes-von-recensio.net-neue-wege-der-kommunikation-und-des-forschens-in-der-geschichtswissenschaft

Auszug zum Thema Open Access:

Die auf recensio.net publizierten Rezensionen und Präsentationen sind im Open Access zugänglich, im Volltext durchsuchbar und werden von der Bayerischen Staatsbibliothek in München mit Metadaten angereichert und langzeitarchiviert. Inwiefern soll recensio.net Open Access in der Geschichtswissenschaft fördern? Ist solch eine Förderung notwendig?

[Antwort Landes:] Ja, das unterscheidet recensio.net von „Metadaten-Suchangeboten“ für Rezensionen. Alle, im Augenblick mehr als 5300, aktuellen Buchbesprechungen sind direkt auf recensio.net vorhanden und auch als PDF downloadbar. Und noch ein „Ja“: Open Access muss offensiv gefördert werden, auch in den Geschichtswissenschaften. Dafür gibt es zahlreiche gute Gründe. Zwei davon: Zum einen die bestehenden Vorbehalte im traditionell ausgerichteten Fachflügel, im Fall von recensio.net sogar angereichert durch die oft noch stärkeren Vorurteile gegen Web 2.0, pejorativ „das Mitmachnetz“. Diese sind nicht wegzudiskutieren und ihnen am besten durch ein funktionierendes Praxisbeispiel entgegenzutreten. recensio.net etwa wurde vergangenes Jahr von Knowledge Exchange als „Open Access Success Story“ präsentiert, und die DFG betrachtet unseren Ansatz von „Präsentation plus Kommentare“ als Pilotprojekt zur Erprobung künftiger Online-Kommunikationsformen, und damit als förderwürdig.

Zum anderen aber ist die Förderung eines Ansatzes wie dem von recensio.net deshalb wichtig, um Wege aufzuzeigen, wie die (scheinbar) sich verhärtenden Fronten zwischen Autor, Verlag, Leser und Plattform unter Bedingungen von wissenschaftlichem Open Access aufgelöst oder zumindest in der Praxis relativiert werden können.

[Frage:] Wie reagieren die Verlage auf das Angebot, vor allem auf die Open Access Komponente? Gibt es auch Zusammenarbeiten mit ihnen?

[Antwort:] Natürlich gibt es eine Zusammenarbeit, wenngleich oft indirekt, weil die Redaktionen der teilnehmenden Zeitschriften als unsere Vertragspartner in der Regel die Zustimmung des jeweils betroffenen Verlags einholen. Die Umbruchsituation bei den Wissenschaftsverlagen tritt dabei deutlich zutage, denn man erlebt das gesamte denkbare Reaktionsspektrum. Von Begeisterung („Sofort frei zugängliche Rezensionen sind Gold für die Außenwirkung der Zeitschrift“) bis hin zu großer Skepsis und dem Wunsch nach Moving Walls. Immer öfter aber erleben wir es inzwischen, dass es die Verlage selbst sind, die die Initiative ergreifen und die Redaktionen ermuntern, bei recensio.net mitzumachen. Allerdings muss man dazusagen, dass die Rahmenbedingungen für Rezensionen in diesem Punkt sehr viel günstiger sind als bei Aufsätzen oder gar Monographien: In der Regel sind alle Beteiligten froh über leichte Zugänglich- und gute Sichtbarkeit: Der Autor des Buchs, der Rezensent, die Zeitschrift – und mittelbar eben oft auch der Verlag.

Beitrag über das Google Art Project in Deutschlandradio Kultur, etwas Kritik am Ende des Beitrags:

"Dass Google mit seiner »Mission, Informationen universell zugänglich und nutzbar zu machen«, auch Geld und zwar sehr viel Geld verdient, erwähnt Wieland Holfelder nicht. Das Google Art Project ist werbefrei, ja - aber genutzt werden kann es nur mithilfe des Internetzugangsprogramms Google Chrome. Wer sich seine ganz persönliche Kunstgalerie zusammenstellt, wird dezent auf die Möglichkeit verwiesen, seine Kunsteindrücke mit Freunden und Bekannten teilen - mit dem Netzwerk Google+, das in die Website integriert wurde.

Google-Chef Larry Page sagte einmal, man habe »eine enorme Erfahrung darin, Produkte über eine gewisse Zeit in Geld umzuwandeln«. Das könnte auch hier die Strategie sein: Schritt für Schritt macht Google sich zur zentralen Anlaufstelle für jeden, der Kunst im Netz sucht. Mit öffentlichen Mitteln finanzierte Digitalisierungsvorhaben wie die Deutsche Digitale Bibliothek oder das Portal »Europeana« können da nicht mithalten."

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/1722648/

In Wikisource wurde die Liste aktualisiert:

http://de.wikisource.org/wiki/Wikisource:Google_Book_Search#Liste_aktueller_Web-Anonymizer

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=us-proxy

http://catalog.hathitrust.org/Record/007901360 has the wrong spelling Urspring instead of Ursprung. I sent the correction to the feedback team and added the fact that Ellenbeck died in 1959. HathiTrust's answer: Thank you for notifying us of this problem. We currently do not have a process in place with the University of California who provided us with this record and will thus be unable to get this record fixed at this time.

I cannot understand this.

http://www.bl.uk/manuscripts/FullDisplay.aspx?ref=Cotton_MS_domitian_a_xvii

Via
http://britishlibrary.typepad.co.uk/digitisedmanuscripts/2012/04/the-psalter-of-henry-vi-now-online.html


Was für ein Unsinn!

http://www.dla-marbach.de/?id=60340

Bd. 1- 25:

http://retro.seals.ch/digbib/de/vollist?UID=bbg-001&id

 

twoday.net AGB

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