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http://d-nb.info/985191236/34

Darunter auch Einiges zum Archivwesen, viel zu Themen der Buch- und Bibliotheksgeschichte.

Siehe auch
http://www.uwe-czubatynski.homepage.t-online.de/privat.html

C. ediert u.a. einen Rundbrief des 14. Jahrhunderts: "Das Kapitel und der Rat der Stadt zu Hameln warnen die Städte und Stifte Halberstadt, Goslar, Braunschweig, Hildesheim, Hannover und Einbeck vor einem Orgelbauer, der sich Heinrich von Goslar nennt, ein unbrauchbares Werk für 30 Mark gebaut hat und sich weigert, dieses nachzubessern." (S. 344)

Die Geschichte der religiösen Karikatur beleuchtet kurz:

http://diepresse.com/home/kultur/medien/4634004/Die-Geschichte-der-religiosen-Karikatur-?_vl_backlink=/home/index.do

Eines der bedeutendsten archivischen Handschriftenselekte ist die von Michael Klein in einem gedruckten Katalog 1980 beschriebene Sammlung J 1 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Das Findmittel

http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1160902

folgt dem Katalog Kleins.

http://www.kulturkurier.de/newsletter_last_8940.html


http://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/aktuell_40203.html

Kann man die Vernachlässigung der Altbestände deutlicher zugeben?

Natürlich gibt es den Nürnberger Ausstellungskatalog auch nicht Open Access.

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/49604535/

http://ns-ministerien-bw.de/

Nicht allzu viele Quellendigitalisate:

http://ns-ministerien-bw.de/materialien/quellen-2/

Via
http://zkbw.blogspot.de/2015/01/online-portal-zum-nationalsozialismus.html

http://heise.de/-2513707

"Die Regensburger Anwaltskanzlei Urmann + Collegen hatte rund 36.000 Abmahnungen an Telekom-Kunden versandt, weil diese illegal Pornofilme heruntergeladen haben sollten. In dem Schreiben forderten die Anwälte neben einer Unterlassungserklärung eine Zahlung von 250 Euro. Viele der Angeschriebenen überwiesen aus Angst das Geld; 600.000 Euro sollen auf dem Konto der Abmahner gelandet sein."

Aus dem Forum:

Versagen unseres Justizsystems
jsm36 (737 Beiträge seit 04.12.09)
Der Fall war Ende 2013.
Durchsuchungen waren November 2014.
Das Geld ist wohl weg, die Verantwortlichen zum Großteil davon
gekommen.

Die Justiz scheint völlig überfordert zu sein und mit ihrer Arbeit
nicht ansatzweise hinterher zu kommen.


Ähnlich äußern sich zurecht viele andere im Forum.

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=redtube


http://archive20.hypotheses.org/2282

http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000025236

http://www.nypl.org/blog/2015/01/05/web-maps-primer

http://www.iat.eu/forschung-aktuell/2015/fa2015-01.pdf

Via
http://zkbw.blogspot.de/2015/01/bibliotheken-in-der-shareconomy.html

http://press.etc.cmu.edu/

Via
https://bibfobi.wordpress.com/2015/01/08/open-access-verlag-mit-buchern-zum-lernen/ und netbib

Die Behörde der Bundesbeauftragten für den Datenschutz teilte mir mit:

das Bundesarchiv hat mir in der Sache inhaltlich Folgendes mitgeteilt:

Die Registrierung mit persönlichen Daten für eine Recherche allgemein
zugänglicher Erschließungsinformationen in der Rechercheanwendung Invenio ist
nicht erforderlich ist. Eine Verfahrensänderung ist hier nicht erfolgt.
Eine persönliche Registrierung ist unerlässlich, soweit Benutzende über
einen allgemeinen Informationszugang hinaus eine Benutzung von Archivgut
anstreben. Hierzu ist ein Benutzungsantrag gem.
Bundesarchiv-Benutzungsverordnung erforderlich, für den auch die Angabe
personenbezogener Daten notwendig wird. Diese Daten werden auch in der
Rechercheanwendung gespeichert.
Die Datenerhebung beschränkt sich auf den Namen und die Anschrift des
Benutzenden. Auf die Erhebung des Geburtsdatums wird verzichtet.
Cookies werden beim Aufruf der Rechercheanwendung Invenio nicht verwendet.


Nach wird vor wird aber der Eindruck erweckt, es sei eine Registrierung notwendig. Die meisten Benutzer der Seite dürften das kleine "Ohne Anmeldung" übersehen. Dies führt zu völlig überflüssigen Datenerhebungen.

invenio

Les Enluminures bietet für 26 304,00 EUR an eine lateinische Handschrift

BARTHOLOMAEUS DE SAN CONCORDIO, Summa de casibus conscientiae
In Latin, manuscript on paper
Southern Germany, (Hesse or Northern Bavaria?), c. 1380-1425

http://www.textmanuscripts.com/manuscript_description.php?id=3339&cat=p3&currency_id=7&

Zur Provenienz ist zu lesen:

" Owned by Geor[g]ius Ruch: Germany, mid-fifteenth century. An inscription on f. 1 records the relinquishment of the manuscript by Georgius Ruch: “Hanc summam huc dedit dominus Georius [sic] Ruch; oretur pro eo.” Georgius Ruch (fl. 1438-1441), calling himself a priest in Lutrien (Lautern?, Württemberg), made similar inscriptions in Bryn Mawr College, MS 3 in 1438 and in Oxford, Bodleian Library, MS Douce 355 in 1441 (see Bryn Mawr’s online catalogue, Online Resources, and Madan, 1897).

Georgius (who also signed his name Georgius and Jeorius), may also have owned Rottenburg, Diözesanbibliothek Rott.F.329 (1452), British Library, Add. MS 40151 (unverified, not in their catalogue, but listed in Krӓmer, Online resources), Copenhagen, Royal Library, Inc. Haun. 397 2º (1469), bound by Richenbach (see Online Resources), and Inc 1908+3951 (1475), Schӓfer 25 (1470), and Dublin, Trinity College MS 1049 (dated 1449) (see Online Resources). It seems possible that the same priest by this name owned all these volumes (and indeed copied parts of some of them), over a span of years stretching from 1438-1470. His association with the well-known binder, Johannes Richenbach (d. 1486), one of the first German binders to use roll tools, is of particular interest. Details of his life suggested in several sources (that he was from Gmünd in Schwaben, served as the chaplain at the St. Leonard chapel, and received his B.A. at Heidelberg in 1472, particularly this last fact that seems chronologically unlikely), demonstrate the need for further research."

Zitiert wird (ohne meinen Namen!) auch mein Beitrag "
Ein neues Buch aus der Bibliothek von Jörg Ruch"

http://archiv.twoday.net/stories/59215925/ (2011)

Dass die Händler zu sauberer Recherche nicht in der Lage waren, zeigt sich an der Nichterwähnung der Heidelberger Inkunabel und der Tatsache, dass die Identifizierung von Lautern mit Frauezeichen versehen wird. Nach wie vor gültig ist, was ich (verlinkt in dem Archivalia-Beitrag) über Jörg Ruch schrieb:

"Jörg Ruch ist 1437 und 1441 urkundlich als Pfarrer zu Lautern (heute Stadtteil von Heubach) zu belegen, erscheint dann aber bis zu seinem Tod 1477 (?) nur noch als Kaplan in Schwäbisch Gmünd. 1450 und 1467 amtiert er als Pfleger der Priesterbruderschaft, 1469 und 1476 als Leonhardskaplan. Daneben war er auch Kaplan des Jakobsaltars. Er war der Sohn des Johannes Ruch aus vornehmer Gmünder Familie und der Agnes, die sich danach mit Konrad Wolf (aus der Geschlechterfamilie) verehelichte. Aus dieser Ehe ging der Magister Marcus Wolf hervor."
http://web.archive.org/web/20070609170231/http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/ruch.htm

Alle von Enluminures genannten Handschriften (bis auf die nicht verifizierte Londoner) und Inkunabeln können diesem Ruch zugewiesen werden.

Der Schweinfurter Ruch-Band wurde jüngst verkauft:

http://archiv.twoday.net/stories/1022384791/

#forschung


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunstmarkt/westlb-nachfolger-portigon-plant-kunstverkauf-13357439.html

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/westlb-nachfolger-portigon-verkauft-kunst-aid-1.4780707

Die konkrete Liste der Kunstwerke wird unter Verschluss gehalten.

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/1022380062/

Update:
http://www1.wdr.de/themen/kultur/westlb-portigon-kunst-100.html
http://www.handelsblatt.com/panorama/kunstmarkt/portigon-kunstsammlung-kampf-gegen-den-ausverkauf-seite-all/11200244-all.html

https://twitter.com/ncilla/status/552723993514741760


"Ab sofort ist die Datenbank ‚Dokumentierende Rekonstruktion der Bibliothek des Nürnberger Katharinenklosters‘ unter folgender Adresse online verfügbar:
http://db-st-katharina.vmguest.uni-jena.de/home/?page=home
Die Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina zu Nürnberg ist eine der größten deutschsprachigen Bibliotheken des 15. Jahrhunderts. Von ihren rund 730 nachgewiesenen Bänden sind heute etwa zwei Drittel erhalten, darunter der mittelalterliche Bibliothekskatalog, ein Inventar privater Bücher der Schwestern und zwei Lektiokataloge (ediert von Paul Ruf in: Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Hrsg. v. der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Bd. III/3: Bistum Bamberg. Bearbeitet von Paul Ruf. München 1939, Nachdruck: München 1961, S. 570-670). Die ausnehmend gute Überlieferungslage ermöglicht die weitgehende Rekonstruktion nicht nur der Klosterbibliothek selbst, sondern auch ihrer Entstehung und ihrer Nutzung im klösterlichen Alltag. Sie liegt nun mit der Datenbank ‚Dokumentierende Rekonstruktion der Bibliothek des Nürnberger Katharinenklosters‘ in digitaler Form vor.

Ausgehend von den aus dem Kloster erhaltenen mittelalterlichen Bücherverzeichnissen und den heutigen Handschriftenbeschreibungen, vereinigt die Datenbank zu jeder im Kloster vorhandenen Schrift alle verfügbaren Informationen: die Nennung bzw. Bezeichnung der Schrift im mittelalterlichen Bibliothekskatalog, im Inventar der privaten Bücher und in den verschiedenen Lektiokatalogen des Klosters, kodikologische Informationen zu Provenienz, Schreiber, Datierung der Kodizes etc., die neuzeitliche Identifizierung der Schrift (Verfasser, Incipit und Explicit) sowie vorliegende Editionen und wissenschaftliche Literatur (bis 2010).

Nach langer Verzögerung steht die Datenbank (wahlweise mit deutscher oder englischer Oberfläche) nunmehr online zur Verfügung und komplettiert die bereits 2012 erschienene gedruckte Synopse der mittelalterlichen Bücherverzeichnisse ( Antje Willing: Die Bibliothek des Klosters St. Katharina zu Nürnberg. Synoptische Darstellung der Bücherverzeichnisse. Berlin 2012).

Antje Willing

Dr. Antje Willing
Institut für Germanistische Literaturwissenschaft
Friedrich-Schiller-Universität Jena " (DISKUS)

Der Beitrag erschien soeben in:

http://kulturgut.hypotheses.org/413

Im Portal Kulturgutschutz Deutschland ist seit November 2014 ein merkwürdiger Eintrag "Kolorierte und illustrierte Handschriften und Drucke" einsehbar, der die vorläufige Eintragung eines Konvoluts von 194 Einheiten in das Hamburger Länderverzeichnis des national wertvollen Kulturguts betrifft: "Handschriften und Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts mit z.T. kolorierten Holzschnitten und Kupferstichen illustriert, verschiedentlich reich in Holz oder Leder gebunden; Drucker u.a. Gutenberg aus Mainz, Sorg aus Augsburg, Reger aus Ulm, Grüninger aus Straßburg, Lotter aus Wittenberg und Feyerabend aus Frankfurt". Bis auf eine kurze Notiz in Archivalia blieb dieser durchaus brisante Verwaltungsvorgang in der Öffentlichkeit unbemerkt. Die detaillierte Liste der Objekte mit 199 Positionen sei in den Akten der Freien und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde – Staatsarchiv (Az. ST6341/01) einzusehen. Der zuständige Sachbearbeiter Thomas Schmekel im Staatsarchiv Hamburg hat mir noch im November bestätigt, dass die Liste öffentlich sei und mit einer Publikation wohl im Hamburger Transparenzportal zu rechnen. Diese Veröffentlichung ist aber nie erfolgt, und nun war zu erfahren, dass die Bände nach Bayern transportiert wurden und München daher zuständig sei.

Welche Schätze der an eine Hamburger Spedition und den bekannten Handschriftenantiquar Jörn Günther gerichtete Bescheid vom 18. November 2014 betrifft, zeigt der Download (PDF) der Liste. Jedem Kenner ist klar, dass die Annahme der Hamburger Behörde, es handle sich um Stücke aus dem Museum Otto Schäfer in Schweinfurt, offenkundig zutreffend ist. Es geht um die Zimelien der einzigartigen Sammlung, wobei das umfangreiche Fragment der Gutenberg-Bibel nur die bedeutendste der knapp 70 Inkunabeln ist. Die meisten der in einem Bericht über den Besuch der Pirckheimer-Gesellschaft in Schweinfurt erwähnten Spitzenstücke sind vertreten. Nr. 1 ist etwa eine niederösterreichische Sammelhandschrift aus dem Katalog Drucke, Manuskripte und Einbände des 15. Jahrhunderts. Bearbeitet von Manfred von Arnim (1984), Nr. 372. Nr. 146 ist das bekannte Beutelbuch der Katharina Röder aus Kloster Frauenalb von 1540. Nr. 119 ist eine der Forschung anscheinend unbekannte Handschrift "Ebran v. Wildenberg: Chronik der Herzöge Andreas v. Regensburg: Chroniken der Fürsten aus Bayern" (in einem Ottheinrich-Einband).

Man darf durchaus von einem "Ausverkauf" der Sammlung Otto Schäfer sprechen, die bereits durch erhebliche Verkäufe 1994/95 dezimiert worden war (siehe Fabian-Handbuch). Auch bei den exemplarisch im Fabian-Handbuch der historischen Buchbestände erwähnten bedeutenden Buchtiteln zeigt sich eine große Übereinstimmung mit der Hamburger Liste. Das angehaltene Konvolut sei "eine wirklich aufregende, mit größter Kennerschaft zusammengetragene Sammlung, die im Land und zusammen bleiben muß", meinte ein Experte mir gegenüber.

Das Vorgehen des Eigentümers Otto G. Schäfer (Sohn des namengebenden Sammlers), der die Spitzenstücke seiner öffentlich zugänglichen Sammlung klammheimlich Jörn Günther verkaufte, darf man durchaus skandalös nennen. Dazu passt, dass Schäfer mich am Telefon angelogen hat, als ich mich als betroffener Wissenschaftler nach einem der auf der Liste stehenden Bände erkundigte, nämlich nach der Nr. 4 mit Richenbach-Einband, der dem Schwäbisch Gmünder Kleriker Jörg Ruch gehörte, über den ich im Internet 2002 einen kleinen Artikel publiziert hatte. Auch als ich vorgab, ein Verkaufsgerücht gehört zu haben, tat Schäfer so, als befände sich der Band nach wie vor im Gewahrsam der Bibliothek.

Wir brauchen dringend eine öffentliche Diskussion über die Liste national wertvollen Kulturguts, die ich als virtuelle Kunst- und Wunderkammer der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet habe, über die man sich nur wundern kann. Man muss den Mut anerkennen, mit dem das Hamburger Staatsarchiv erstmals ein solches Transportgut bei der Ausfuhr aus der EU (Günther hat sein Antiquariat ja in die Schweiz verlegt) mit einer vorläufigen Eintragung angehalten hat. Grundlage war der nach der EG-Verordnung über die Ausfuhr von Kulturgütern gestellte Antrag. Die vorläufige Eintragung soll der Prüfung dienen, ob es sich um national wertvolles Kulturgut handelt. Hamburg war überzeugt, dass mindestens einige Stücke definitiv national wertvolles Kulturgut darstellen und hat daher die vorläufige Unterschutzstellung veranlasst. Da Bayern nicht für seinen Mut gegenüber dem Kunsthandel bekannt ist, bewegliche Kulturgüter dreist vernachlässigt und die Bayerische Staatsbibliothek als maßgebliche Fachbehörde nach meinen Erfahrungen ebenfalls keinerlei Interesse an Kulturgutschutz hat, wird man die Rückverlagerung nach Bayern als "schmutzigen Trick" werten dürfen. Kulturgüter sind einmal mehr Opfer des deutschen Föderalismus!

Zum Interesse der Wissenschaft an Kulturgütern in privater Hand habe ich mich in meinem Beitrag "Nachruf auf die Bibliothèque Internationale de Gastronomie in Lugano" ausführlicher geäußert. Dass es sich bei der Schweinfurter Bibliothek Otto Schäfer um eine unikale Kollektion handelt, die ebenso wie eine weltweit einzigartige Käfersammlung unbedingt auf der bayerischen Liste des national wertvollen Kulturguts stehen müsste, erscheint mir sicher. Auf den Schutz solcher wirklich hochrangiger Gesamtheiten aber pfeift der Freistaat: Hat er doch im März 2014 aus der berühmten Pommersfeldener Bibliothek nur eine willkürlich anmutende Auswahl von Handschriften vorläufig auf die Liste gesetzt.

Im Interesse der Wissenschaft müsste ein möglichst vollständiger Ankauf der jetzt angehaltenen Schweinfurter Stücke (bzw. weiterer Bestände der Bibliothek Schäfer) für eine öffentliche Sammlung etwa durch die Kulturstiftung der Länder finanziert werden.

Die vor allem mit Stiftungsgeldern ins Werk gesetzte Digitalisierung ausgewählter Bücher der Bibliothek Schäfer durch das Münchner Digitalisierungszentrum betraf nicht wenige der Werke des verkauften Konvoluts. Aber eben nicht alle. Der beträchtliche Schaden für die Wissenschaft wäre geringer, wenn die verscherbelten Pretiosen komplett digitalisiert vorliegen würden.

Die Schweinfurter Bibliothek geriert sich als ehrenwerte und seriöse Institution, getragen von einem als "Stiftung" bezeichneten eingetragenen Verein, der aber vermutlich nur das abnickt, was der Vereinsvorsitzende Otto G. Schäfer will. Öffentliche und kirchliche Schweinfurter Büchersammlungen befinden sich inzwischen als Leihgaben in der Bibliothek. Dass man in intransparenter Weise und offenkundig ohne Information der bayerischen Behörden die herausragenden Zimelien verkauft hat, zeigt, wie wenig ehrenwert und seriös das Museum Otto Schäfer in Wirklichkeit agiert.

Heuchlerisch wird immer wieder behauptet, die Zerstörung wichtiger Sammlungen nütze Wissenschaftlern. Aus einem der Bücher der Hamburger Liste (Nr. 51), einer Inkunabel von 1490, digitalisiert vom MDZ
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00083109/image_2

Nachtrag

In INETBIB nahm Falk Eisermann noch am 7. Januar 2015 wie folgt Stellung:
Die Verbringung dieses Bestandes nach Bayern ändert nichts am Umstand seiner absoluten Schutzwürdigkeit. Ich habe dazu Anfang Dezember auf Wunsch des Hamburger Staatsarchivs folgendermaßen Stellung genommen:

"... wie gewünscht möchte ich zu der Frage Stellung nehmen, in welchen Fällen die Abwanderung der in der Liste aufgeführten Stücke einen wesentlichen Verlust für den deutschen Kulturbesitz bedeuten würde, wobei ich mich zuständigkeitshalber nur auf die Nummern 2-69 der Liste (Inkunabeln) beziehe (1.-3.). Darüber hinaus ein Hinweis und eine Empfehlung (4., 5.).

1.) Die große Mehrzahl der aufgeführten Inkunabeln läßt sich ohne Weiteres als besonders bedeutsam erkennen, z.T. ist den Stücken ein herausragender wissenschaftlich-kultureller Rang zuzumessen. Dies gilt aufgrund des Alters für die Nummern 2 und 3 (Gutenberg-Bibel/Schöfferdruck von 1457, auch wenn jeweils nur Fragmente), aufgrund ihres Unikatcharakters für Nr 51 und 66, aufgrund der historischen Textzusammenstellungen für Sammelbände wie Nr 22, 49 und 50. Die Nr 22 beispielsweise ist eine Symbiose von z.T. extrem seltenen, deutschsprachigen, illustrierten Erzähltexten, wie es sie in dieser Form kein zweites Mal geben dürfte. Auch die überwiegende Mehrheit der anderen aufgeführten Stücke ist aufgrund ihrer Illustrationen und ihres Charakters als volks- und vor allem deutschsprachige Erzeugnisse des frühesten Buchdrucks als schützenswert einzustufen.

2.) Auch wenn es sich bei den aufgeführten Stücken letztlich nicht um eine „historisch“ gewachsene Sammlung im eigentlichen Sinne handelt – obwohl sie bibliophile Sammlungstendenzen im Nachkriegsdeutschland in exemplarischer Form abbildet, was ihr einen Quellenwert ganz eigener Art verleiht – und die Bibliothek Schäfer bereits seit langem den Ausverkauf der von ihrem Gründer mit großer Sorgfalt gesammelten und durch wissenschaftliche Publikationen erschlossenen Inkunabelzimelien betrieben hat, muß dieser „Restbestand“, der selbst als solcher einen kulturellen Wert von unschätzbarer Dimension hat, als einzigartiges Ensemble betrachtet werden, dessen geschlossene Bewahrung und Erhaltung in Deutschland aus meiner Sicht dringend erforderlich ist.

3.) Die Zerschlagung der Sammlung würde für die verschiedenen an ihr interessierten Wissenschaftszweige (Buchwissenschaft [mit Inkunabel- und Einbandkunde], Germanistik, Kunstgeschichte u.a.) einen erheblichen Informations- und Quellenverlust bedeuten. Ein Beispiel: Der Gesamtkatalog der Wiegendrucke, der sich in seiner gedruckten Form und in seiner Online-Datenbank immer wieder auf in der Liste aufgeführte Exponate bezieht (recherchierbar: www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de, Allgemeine Recherche mit Suchwort „BSchäfer“ in dieser Schreibweise), sähe sich zu umfangreichen Änderungen im Detail und zu komplizierten Verbleibsrecherchen gezwungen, wenn die Sammlung außer Landes gebracht und zerstreut werden würde, was mit großer Sicherheit zum Verschwinden vor allem der bedeutendsten Stücke in privaten Sammlungen führt.

4.) Es ist darauf hinzuweisen, daß über zwei Dutzend Inkunabeldrucke der Bibliothek Schäfer (und zahlreiche andere Spitzenstücke), darunter etwa der bemerkenswerte Sammelband Nr 50, auf Kosten der öffentlichen Hand digitalisiert wurden. Die Digitalisate werden ebenfalls vom Münchener Digitalisierungszentrum vorgehalten (siehe http://www.digitale-sammlungen.de/index.html?c=sammlungen&kategorie_sammlung=2&l=de).

5.) Ich empfehle dringend eine zeitnahe Veröffentlichung der gesamten Liste in der uns vorliegenden Form im Internet und bin gerne bereit, weitere Informationen (z.B. fehlende GW-Nummern) vorab beizusteuern.

Fazit: Die Abwanderung der Sammlung würde einen wesentlichen Verlust für den deutschen Kulturbesitz bedeuten. Die Sammlung ist aus meiner Sicht als schutzwürdig einzustufen und sollte als Ensemble in Deutschland erhalten bleiben."

Dr. Falk Eisermann
Referatsleiter
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Gesamtkatalog der Wiegendrucke / Inkunabelsammlung

Archiv Macht Gesellschaft. Eine Tagung über Bildarchive im Wandel, 05.02.2015 – 06.02.2015 Braunschweig, in: H-Soz-Kult, 07.01.2015,
http://www.hsozkult.de/event/id/termine-26800

Die Archivversion von

http://archiv.twoday.net/stories/6412734/

bei webcitation.org funktionierte bisher einwandfrei so wie es nachweislich andere Archivversionen von Archivalia noch tun. Nun aber erscheint eine Fehlermeldung - schlimmer kann es bei einem Angebot dieses Anspruchs nicht kommen!

http://archiv.twoday.net/search?q=webcit

webcite_fail

http://histbav.hypotheses.org/3281

Bitte die Petition unterstützen (wie bisher 3193 Leute):

https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-lehrstuhls-fuer-rheinische-landesgeschichte-an-der-universitaet-bonn

Bei http://de.hypotheses.org gibt es mittlerweile über 113 Blogs im Katalog, darunter auch zahlreiche Wissenschaftsblogs mit archivalischen Themen. Hier ist eine kurze Übersicht der Blogs, bei denen dieser Bezug offensichtlich ist:

archaeologiskop
http://archiskop.hypotheses.org/

Stadtteilgeschichte
http://stg.hypotheses.org/

Stadtarchiv Linz am Rhein
http://archivlinz.hypotheses.org/

DHAK
http://dhak.hypotheses.org/

1914-1918: Ein rheinisches Tagebuch
http://archivewk1.hypotheses.org/

Archiv des Schottenstifts
http://schotten.hypotheses.org/

Archivamtblog
http://archivamt.hypotheses.org

Kriegstagebuch
http://tagebuch.hypotheses.org

Archive in München
http://amuc.hypotheses.org/

archäologiedigitale
http://archdigi.hypotheses.org/

Weblog Kulturgut
http://kulturgut.hypotheses.org/

Frühneuzeit-Blog der RWTH Aachen
http://frueheneuzeit.hypotheses.org/

Archive 2.0
http://archive20.hypotheses.org/

Rheinischer Archivtag 2012
http://lvrafz.hypotheses.org/

Gerhard Richter Archiv
http://gra.hypotheses.org/

Archivum Rhenanum
http://archives.hypotheses.org/

Archiv der Erzdiözese Salzburg
http://aes.hypotheses.org/

Aktenkunde
http://aktenkunde.hypotheses.org/

Archivar – Kamera – Weltkrieg
http://kriegsfoto.hypotheses.org/

Archivtag Rheinland-Pfalz/Saar
http://archivtag.hypotheses.org/

NDig
http://neuburg.hypotheses.org/

Forum Archive KOD
http://archivekod.hypotheses.org

Adolf-Reichwein-Hochschule
http://reichwein.hypotheses.org/

Fotos in Archiven
http://fotoarchiv.hypotheses.org/

Manfred Boni von der UB Wuppertal argumentiert aus der Sicht der Wirtschaftswissenschaften, aber auch für die Geisteswissenschaften dürfte gelten: "Im Mittel waren nicht einmal 20 Prozent der Aufsätze für 53 Prozent aller Zitierungen verantwortlich. Die Chancen stehen 19:81, nicht bzw. wenig zitiert zu werden. In der Masse finden sich gescheiterte Theorien und vergessene Forscher".

http://www.wissenschaftsforschung.de/Jahrbuch2013.pdf

http://www.franckbohbot.com/house-of-books

Gerhard Lubich: Rezension zu: Fried, Johannes: Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. München 2013 / Weinfurter, Stefan: Karl der Große. Der heilige Barbar. München 2013 / Patzold, Steffen: Ich und Karl der Große. Das Leben des Höflings Einhard. Stuttgart 2013, in: H-Soz-Kult, 07.01.2015, http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-22067

Ein guter Beitrag ist auf WDR 5 zu hören.

http://www.wdr5.de/sendungen/scala/index.html

Interessant ist die Mitteilung, dass die VG Bild-Kunst nicht gegen Selfies geschützter Kunst vorgeht.


http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=3005&rubrik=2

Infos des Kulturrats:

http://www.kulturrat.de/text.php?rubrik=142

Soweit der Kulturrat "Erhalt und Ausbau eines hohen Schutzniveaus für Urheber- und Leistungsschutzrechte" foedert, lehne ich das natürlich kategorisch ab.

http://www.blog.pommerscher-greif.de/nachlass-otto-lilienthal/ bemerkt zurecht: "Leider sind die zahlreichen Objekte alle mit einem sehr auffälligen und unschönem Wasserzeichen versehen und auch die Auflösung lässt zu wünschen übrig."

Bei den Korrespondenzen gibt es nur E-Texte.

"Von etwa 1850 bis 1945 wurden Marken zur Versiegelung von Briefumschlägen und zur Kennzeichnung von schriftlicher Korrespondenz verwendet. Sie lösten das bis dahin verwendete Wachssiegel ab.

Unzählige dieser Siegelmarken befinden sich heute im Veikkos-Archiv. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Archiv und Wikimedia Deutschland wurden nun aus dem Bestand des Archivs über 40.000 gemeinfreie Marken für einen Datentransfer auf das freie Medienarchiv Commons zur Verfügung gestellt."

http://blog.wikimedia.de/2015/01/06/ueber-40-000-historische-siegelmarken-aus-dem-veikkos-archiv-auf-commons-bereitgestellt/


Materialien:

http://archivamt.hypotheses.org/1473

http://www.bundesarchiv.de/fachinformationen/04443/index.html.de

Ein Artikel von Ulrich Herb

http://dx.doi.org/10.7328/jurpcb20153011

Nicht berücksichtigt ist die Kontroverse von Thatcher und mir:

http://dx.doi.org/10.7710/2162-3309.1055%20

http://www.spiegel.de/netzwelt/games/archive-org-veroeffentlicht-ms-dos-spiele-wie-wasteland-commander-keen-a-1011398.html

https://archive.org/details/softwarelibrary_msdos_games/v2

Update:
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/ms-dos-spiele-10-klassiker-zum-kostenlosen-spielen-im-browser-a-1011448.html


http://www.medievalists.net/2015/01/05/northumberland-bestiary-now-online/

Erstens ist es keine Neuigkeit, dass das Getty-Museum gute Bilder aus dem Bestiary ins Netz gestellt hat. Zweitens liegt leider kein Gesamt-Digitalisat vor.


http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=34871

Antonia Kroll macht auf die Bedeutung des Inschriftenprojekts für die Wappenkunde aufmerksam:

http://heraldica.hypotheses.org/2354

Update: Fortsetzung

http://heraldica.hypotheses.org/2365

https://achimlandwehr.wordpress.com/2015/01/04/33-lepanto-oder-der-fortgesetzte-missbrauch-der-vergangenheit/

Tantner kommentiert:

"Bewundernswert, mit welcher Geduld Achim Landwehr in seinem Weblog Geschichte wird gemacht einen gestern in der FAS erschienenen Hassartikel über die Seeschlacht von Lepanto fein säuberlich auseinandernimmt; peinlich, dass sich eine bürgerliche Zeitung für solch rechtsextreme Geschichtsgülle hergibt."
http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022384028/


7 schöne Folgen bislang von Buchhändler [Herrn Kirchenpfleger] Praefcke in Ravensburg:

http://mannigfaltigkeiten.twoday.net/


http://www.spiegel.de/einestages/papst-stimmen-schaetze-aus-dem-archiv-von-radio-vatikan-a-1007638.html

https://ojs.uv.es/index.php/MCLM/index

Die Universität Valencia stellt den ersten Band ihres Open-Access-Jahrbuchs vor.

"Coverage: literature, linguistics and literary cultural issues in general, concerning the Crown of Aragon and Occitania (and other related areas such as Naples and Navarre), as well as global subjects for the Romance area, in the medieval and post-medieval era (up to 1600). The texts studied can be in Catalan, Occitan, Aragonese, Spanish and Latin, as well as in other languages, if relevant to the period and geographical areas mentioned."

Lizenz: CC-BY.


http://quod.lib.umich.edu/e/ecco/

Transkribierte englische Texte aus dem 18. Jahrhundert wurden nun in die Public Domain entlassen; leider keine Scans.

Via
http://philobiblos.blogspot.de/2015/01/links-reviews.html

http://www.heise.de/tp/news/Weitere-UFO-Akten-freigegeben-2508025.html

Ein weit verbreitetes Sagenmotiv erzählt vom Betrug an einer blinden Schwester, die mit einem umgedrehten Getreidemaß übervorteilt wird.

Ein Schlossbesitzer von Beinstein (im Remstal), "ein sehr reicher Herr, hinterließ nach seinem Tode 3 Töchter, wovon eine blind war. Wie es nun zur Theilung kam, maaßen die Schwestern ihr Geld in einem Simrimaß. Ihrer blinden Schwester aber stürzten sie das Maaß um, hießen sie es betasten, um sie zu überzeugen, daß sie ihren rechtmäßigen Antheil bekommen habe. Dieweil nun die beiden Schwestern ihre blinden Schwestern so betrogen hatten, so lief nach ihrem Tode der Geist der älteren, welche mehr Schuld hatte, in einem Wiesenthale der Rems". So eine Aufzeichnung von H. Wagner vom August 1846 für seinen Lehrer Albert Schott in Stuttgart, von mir aus der ungedruckten Sagensammlung Schotts 1995 in meinen "Sagen rund um Stuttgart" (1995) Nr. 90 veröffentlicht.

http://books.google.de/books?hl=de&id=DCbaAAAAMAAJ&pg=PA89

Die Vorlage ist inzwischen online:

http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz383599229/page/85

In der Anmerkung verwies ich auf Parallelen in einer Owener Sage bei Ernst Meier 1852

https://books.google.de/books?id=nnUAAAAAcAAJ&pg=PA33
[vgl. Graf: Sagen der Schwäbischen Alb (2008), Nr. 177]

und einer Schlierbacher Sage bei Jürgen Kettenmann. Aus dem Schwäbischen könnte man beispielsweise auch die Ertinger Sage bei Birlinger/Buck 1861 nennen:

http://www.zeno.org/nid/20004561805

Eine badische Sage bei Baader 1851:

https://books.google.de/books?id=f6k7AAAAcAAJ&pg=PA173

Dem "Scheffelmaß" ist ein Artikel in der Enzyklopädie des Märchens gewidmet

https://books.google.de/books?id=_OLWr394Mw8C&pg=RA1-PA323 (nur der Anfang frei)

Hier und in Uthers KHM-Handbuch (²2013)

https://books.google.de/books?id=U9jmBQAAQBAJ&pg=PA286

wird das Betrugs-Motiv mit dem seit dem 11. Jahrhundert belegten Motiv vom geliehenen Scheffelmaß, mit dem Geld gezählt wird, zusammengebracht. Das Scheffelmaß ist aber nur ein Erzählrequisit, das in unterschiedlichen Motiven und Stoffen erscheinen kann. Von "dem" Scheffelmaß-Motiv zu sprechen erscheint mir irreführend. Das Motiv vom geliehenen Scheffelmaß und das Motiv der betrogenen blinden Schwester sollte man als zwei unterschiedliche Motive behandeln, wenngleich beiden gemeinsam ist, dass Geld mit einem Getreidemaß (das je nach Region anders heißen konnte, oben etwa Simri) gemessen wird.

Die maßgebliche Darstellung zum Motiv hat Hans-Jörg Uther 1981 vorgelegt (Behinderte in populären Erzählungen, S. 123-127). Er geht von der Rheinsage von den feindlichen Brüdern, die sich an die Burgen Liebenstein und Sternberg knüpft, aus. Schon Hedwig Jacke hatte 1932 diese Sage detailliert untersucht (Die Sage von den feindlichen Brüdern [...]). Sowohl in der Reisebeschreibung des Utrechters Arnold Buchel 1587

https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Datei:Annalen_des_Historischen_Vereins_f%C3%BCr_den_Niederrhein_84_(1907).djvu&page=30

als auch in Dielhelms Rheinischem Antiquarius (Ausgabe 1744, S. 635)

https://books.google.de/books?id=XPsOAAAAQAAJ&pg=PA637

wird den feindlichen Brüdern eine Schwester beigegeben, die eine Kapelle errichtet habe. Bei Dielhelm heißt es, die blinde Schwester habe mit ihrem Erbteil drei Andachten (also Gotteshäuser) angelegt.

Diese drei Gotteshäuser begegnen auch in einer rheinhessischen Sage, die sich an die Bergkirche zu Udenheim knüpft. Die übervorteilte Schwester spricht die Prophezeiung aus, dass die von den beiden betrügerischen Schwestern gestifteten Kirchen keinen Bestand haben würden. Die Sage begegnet in der Wikipedia, aber auch auf den Seiten des Mommenheimer Geschichtsvereins

http://www.historia-mommenheim.de/wussten-sie-schon/die-sage-von-den-drei-schwestern.html

Ich finde sie schon bei Wagner 1865:

https://books.google.de/books?id=AI8AAAAAcAAJ&pg=RA1-PA124

Dass dort noch nicht die Art des Betrugs mit dem umgedrehten Scheffelmaß steht, erscheint mir unschädlich. Realschullehrer Grimm hat in seiner Mommenheimer Chronik die komplette Sage 1912/13

http://www.historia-mommenheim.de/fileadmin/Rheinhessenportal/Orte/Mommenheim/grimm_chronik_mommenheimTeil2.pdf

mit der Angabe, Greim habe sie als erstes veröffentlicht, was auf das Jahr 1884 weist (Quartalblätter [...]):

https://www.google.de/search?q=%22sage+aus+mommenheim%22&tbm=bks

Jünger ist sicher die Publikation von Lehrer Eß, auf die in den Hessischen Blättern für Volkskunde 1911 aufmerksam gemacht wird:

http://hdl.handle.net/2027/inu.30000108649041?urlappend=%3Bseq=47 (US)

Es erscheint mir nicht plausibel, einen direkten Einfluss der bei Bornhofen lokalisierten Burgen-Überlieferung auf die rheinhessische Sage anzunehmen. In beiden Fällen stiften drei Geschwister jeweils ein Gotteshaus, in beiden Fällen gibt es eine blinde Schwester und eine Erbteilung. Das Betrugsmotiv fehlt in den beiden ältesten Zeugnissen der Burgen-Überlieferung, ist aber schon in der ältesten mir bekannten Version (1865) der rheinhessischen Sage präsent. Daraus den Schluss zu ziehen, dass schon vor 1587 im Rheingebiet eine Kombination der beiden Motive (Stiftung von drei Kirchen, Betrug an der blinden Schwester mit umgedrehtem Scheffel) vorhanden war, erscheint mir nicht zu gewagt. Die beiden frühneuzeitlichen Zeugnisse der Burgen-Sage geben diese Erzählung nur fragmentarisch wieder.

(Auf Spekulationen zur Dreizahl - Fortleben von Matronenkulten in Form der Verehrung von drei weiblichen Heiligen bzw. drei waldschenkende Stifterinnen bei Hans Jänichen: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des schwäbischen Dorfes (1970), S. 211-213 - gehe ich nicht ein.)

Die weitergehende Annahme, dass es schon im 16. Jahrhundert bei Bornhofen und bei Mommenheim diese Überlieferung gegeben habe, ist dadurch keineswegs impliziert. Die Kontinuität betrifft das Schema und die gemeinsame Region, nicht die lokalen Instanzen des Erzähltyps. Es ist also durchaus möglich, dass sich erst im 19. Jahrhundert die Sage an die Udenheimer Bergkirche angelagert hat. Und es ist möglich, dass erst im 19. Jahrhundert die Rheinsage anhand der verbreiteten Überlieferung vom Betrug an der blinden Schwester gleichsam "rekonstruiert" wurde. Offensichtlich waren die in der frühneuzeitlichen Reise-Literatur kolportierten Fragmente nicht sinnlos, sondern hinreichend bedeutsam, um tradiert zu werden.

Das hypothetische Ergebnis, dass es das Motiv mit der blinden Schwester wohl schon im 16. Jahrhundert gegeben hat, steht im Widerspruch zur kanonischen Deutung der Rheinsage bei Uther, der in Georg Christian Braun den eigentlichen "Erfinder" der "Volkssage" sah (S. 126). Uther betont den großen Einfluss des Germanisten Karl Simrock, der 1838/40 auf die Version Brauns zurückging und diese in der dritten Auflagen seiner vielgelesenen (poetischen) Rheinsagen weiter popularisierte. Simrock wollte der "eigentlichen Volkssage" wieder zu ihrem Recht verhelfen, nachdem die romantische Version der Brüder-Sage bisher die literarischen Fassungen dominiert hatte.

https://books.google.de/books?id=IoNOAAAAcAAJ&pg=PA572

Auch Alexander Kaufmann brachte in seinen "Quellenangaben" zu Simrocks Rheinsagen die Brüdersage mit dem vor allem aus Panzers bayerischen Sagen bekannten Motiv von der betrogenen Schwester zusammen.

https://books.google.de/books?id=K5k6AAAAcAAJ&pg=PA84

Zu der von Niklas Vogt erfundenen romantischen Brüder-Sage vgl. jüngst Matthias Schmandt: Sagenhafte Reiseziele. In: Befestigungen und Burgen am Rhein (2011), S. 123-150, hier S. 129-134. Zur rheinischen Sagen-Romantik ist zusammenfassend der Artikel "Rheinromantik" von Helmut Fischer in der Enzyklopädie des Märchens zu vergleichen sowie die Materialien auf meiner ehemals Freiburger Website, archiviert unter

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:929:01-3930 (leider kein deep link möglich)

und jüngst ein Aufsatz von mir über Alfred von Reumont als Sagen-Autor in einem Sammelband über diesen Autor hrsg. von Frank Pohle (im Druck).

Uther führte die weite Verbreitung des Motivs von der betrogenen Schwester in Sagensammlungen, die für das Göttinger Peuckert-Archiv und das HDA-Archiv ausgewertet wurden (über 45 Varianten aus der Rheingegend, Oberpfalz, Schweiz, Schwaben, Bayern, Böhmen und Österreich), auf die "reiche Tradition" (S. 126) der gedruckten Rheinsagen-Sammlungen auseinander.

Uther bezog sich auf die Verse Brauns in dessen "Rheintal" (Mainz 1828). Weder er noch Jacke zitierten die von Braun im Anhang mitgeteilte Prosaversion, die dieser im Mai 1826 von einem alten Schiffer gehört haben wollte.

https://books.google.de/books?id=SnI6AAAAcAAJ&pg=PA277

die beiden Brüder, welche dort auf den Burgen wohnten, hatten eine blinde Schwester, welche die Erbschaft mit ihnen theilte. Sie massen das Geld mit Scheffeln und jedesmal, wenn es für die Schwester war, kehrten sie den Scheffel um und belegten ihn nur mit Geldstücken, so daß diese also zu kurz kam. Aber mit dem Gelde der Betrognen war Gottesseegen; sie stiftete 3 Andachten damit, die Brüder hingegen geriethen in Zwist und das Ihrige war wie gewonnen, so zerronnen.

Braun müsste diese Quellenangabe fingiert haben, wäre er im Sinne Uthers der "eigentliche Erfinder" der Sage von der betrogenen Schwester gewesen. So sehr mir die Abhängigkeit der Schwesternsage von einer schriftlichen Vorlage auch sympathisch war - zu meinen Sagen-Studien siehe

http://archiv.twoday.net/stories/4990762/ - bei der Lektüre von Uthers Argumentation kamen mir Zweifel. Ich sprach Uther vor vielen Jahren darauf an. Die Sage müsse sich ab 1828 geradezu explosionsartig in ganz Deutschland ausgebreitet haben, da ich andere Lokalisierungen ab den 1840er Jahren kannte, gab ich zu bedenken. Dergleichen sei ja kein Einzelfall, erwiderte Uther, ohne konkrete Parallelen zu nennen.

Solange ich keinen von der Rheinsage unabhängigen Beleg für das Motiv von der betrogenen blinden Schwester vor 1828 vorweisen konnte, war es mir nicht möglich, Uther schlüssig zu widerlegen. Obwohl ich viele Sagensammlungen sichtete, fand ich keine frühere Version. Aber vor wenigen Tagen half mir Google Books.

Im Pinzgau (Land Salzburg) ist eine Sage vom Ritter Lamprecht populär, die sich an die dortige Lamprechtshöhle knüpft und den Betrug mit dem Scheffel an der blinden Schwester kennt.

http://www.lamprechtshoehle.at/sagen-lamprechtshoehle-legenden-ritter

Sie erscheint bereits in der "Aurora" von 1828

https://books.google.de/books?id=DMBDAAAAcAAJ&pg=PT211

und zuvor schon in Raisers Zeitschrift für Bayern 1817 in kürzerer Form.

https://books.google.de/books?id=S4ETAAAAYAAJ&pg=PA117

Damit ist das Betrugs-Motiv im Alpenraum für 1817 (also vor Braun 1828) belegt. Braun kann diesen Stoff also nicht erfunden haben.

Bislang sind weder frühneuzeitliche noch internationale Varianten des Motivs bekannt. Dass es solche nicht gegeben hat, lässt sich daraus nicht folgern. Bis 1993 dachte man, der Erstbeleg für das Wort "Raubritter" stamme aus dem Jahr 1847. Dann fand ich einen Beleg 1810, später auch einen für 1799. 2005 publizierte ich das Jahr 1798 als Erstbezeugung, in Archivalia dann 2007 1781, gefunden mit Google Books. 2011 machte dann Kurt Andermann durch einen Fund zu 1672 meine Ergebnisse zu Makulatur.

http://archiv.twoday.net/stories/18118553/

Es ist durchaus denkbar, dass künftig (z.B. in Digitalisaten) noch ältere Belege für die Erzählung von der blinden Schwester gefunden werden.

Natürlich wäre es Unsinn, nun von einer uralten volkstümlichen Überlieferung womöglich mit mythologischem Hintergrund zu faseln, wie man es im 19. Jahrhundert getan hat. Und dass die populäre Rheinsage ab den 1840er Jahren in gedruckter Form wichtige Impulse für die Verbreitung des Stoffs gegeben hat, erscheint mir mit Uther als sehr wahrscheinlich. Aber die Zurückführung auf Braun 1828 muss gestrichen werden, es gab schon früher - und vermutlich nicht nur im Salzburgischen - solche Überlieferungen.

Dieses Ergebnis erscheint mir methodisch um so haltbarer, als es unabhängig voneinander mit zwei verschiedenen Argumentationen erzielt wurde. Zunächst einmal habe ich die beiden frühneuzeitlichen Bezeugungen der Burgen-Überlieferung bei Bornhofen und eine rheinhessische Sage des 19. Jahrhunderts auf ein gemeinsames Schema zurückgeführt, zu dem das Motiv von der betrogenen blinden Schwester gehörte. Dieses Schema gab es anscheinend im Rheinland schon vor 1587.

Im zweiten Schritt wies ich das Motiv für den Alpenraum schon 1817 nach und widerlegte damit die zu weitgehende Deutung Uthers, der Braun 1828 als Erfinder der Volkssage ansah. Es ist durchaus möglich, dass der alte Schiffer 1826 Braun eine alte Lokaltradition mitteilte, die von der romantischen Brüdersage überlagert wurde. Notwendig ist diese Annahme keineswegs. Die 1587 und bei Dielhelm im 18. Jahrhundert fassbaren "Fragmente" konnten anhand des andernorts greifbaren mündlichen Motivs "rekonstruiert" werden. Es ist also überhaupt nicht vonnöten, für den Raum Bornhofen eine längere Kontinuität des voll ausgebildeten Motivs vor 1826 zu postulieren, wie dies romantisches Wunschdenken möchte.

Lokale Überlieferungen konnten stark fluktuieren, sie konnten abbrechen und später etwa anhand gedruckter Quellen kanonischen Schemata angepasst werden. Dem Schema/Motiv kommt Kontinuität zu, nicht notwendigerweise der Lokaltradition. Das Sagenmotiv "Blinde Schwester wird mit umgekehrtem Scheffelmaß betrogen" scheint es jedenfalls schon im Rheinland des 16. Jahrhunderts gegeben zu haben.

#forschung

#erzählforschung


Wie im allgemeinen Jahresrückblick

http://archiv.twoday.net/stories/1022382723/

angekündigt, stelle ich die mit #forschung von mir versehenen gut 50 kleinen Studien zusammen, die ich 2014 in diesem Blog publiziert habe. Kriterium ist meine eigene Einschätzung, dass sie einen - wenn auch bescheidenen - Beitrag zur Forschung geleistet haben, also neue Erkenntnisse oder neue Funde bieten. Die Grenze ist fließend; die Taggingpraxis sicher nicht immer konsequent.

Beim Zitieren ist jeweils Klaus Graf vor die Zitierempfehlung zu setzen. Ausnahme: Der Beitrag von Birgit Kata.

FUNDE UND BEOBACHTUNGEN ZUR DEUTSCHEN LITERATUR DES MITTELALTERS

Eine Handschrift des Pseudo-Engelhart von Ebrach. In: Archivalia vom 27. Februar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/706567565/
²VL Engelhart von Ebrach

Eine unbekannte handschriftliche Ausgabe (1818) der Marienlieder des "Bruder Hans". In: Archivalia vom 4. März 2014
http://archiv.twoday.net/stories/714906302/
²VL Bruder Hans
Düsseldorf, Heinrich-Heine-Institut, HH 34

Zu den Quellen der deutschen Einschübe in den lateinischen Predigten aus Ochsenhausen 1343 (Stuttgart, WLB, Cod. theol. et phil. 2° 200). In: Archivalia vom 7. April 2014
http://archiv.twoday.net/stories/714918650/

Hat Jakob Weiglin "De duodecim abusivis saeculi" übersetzt? In: Archivalia vom 7. Juli 2014
http://archiv.twoday.net/stories/931536073/
²VL Jakob Weiglin

Peter Weigleins Lied über die Eroberung der Burg Ingolstadt bei Würzburg 1441 und seine Überlieferung. In: Archivalia vom 4. September 2014
http://archiv.twoday.net/stories/985927117/
²VL Peter Weiglein
Michael Eisenhart: Rothenburger Chronik

Zürcher Chronikensammelband Ms. A 172 online. In: Archivalia vom 10. September 2014
http://archiv.twoday.net/stories/985928606/

Ein unbeachtetes historisches Ereignislied aus dem Landshuter Erbfolgekrieg. In: Archivalia vom 6. Oktober 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022216187/
Wien, ÖNB, Cod. ser. n. 3417
²VL Der Landshuter Erbfolgekrieg

Luzifers Fall. In: Archivalia vom 18. Oktober 2014
²VL Seelenwurzgarten
http://archiv.twoday.net/stories/1022218904/

Autoritäten auf den Wandbildern des Augsburger Pfettner-Hauses. In: Archivalia vom 22. Oktober 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022220124/
14. Jahrhundert

Heinrich Topplers Abschrift von Johannes von Indersdorf: 'Von dreierlei Wesen der Menschen' (1517). In: Archivalia vom 30. Oktober 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022221824/
²VL Johannes von Indersdorf

Eine unbeachtete Überlieferung der Kärntner Chronik des Jakob Unrest. In: Archivalia vom 3. November 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022222796/
München, BSB, Cgm 6557

DEUTSCHE HELDENSAGE

Hans Umperlins Lied von Herzog Ulrich von Württemberg und sein Dietrich-Testimonium. In: Archivalia vom 6. Juli 2014
http://archiv.twoday.net/stories/931535686/

Weitere Unzulänglichkeiten von Lienerts Dietrich-Testimonien. In: Archivalia vom 13. Juli 2014
http://archiv.twoday.net/stories/931537561/

"Bellum Krimheldinum" bei Johannes von Utino. In: Archivalia vom 11. November 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022369917/

FRÜHNEUZEITLICHE HANDSCHRIFTEN

Chroniken der Frühen Neuzeit aus der Zips. In: Archivalia vom 1. Januar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/598967172/

Eine handschriftliche Sammlung satirischer Zeitgedichte des 17. Jahrhunderts in der Mainzer Martinusbibliothek. In: Archivalia vom 11. Januar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/603123975/
Hs. 105

Frühneuzeitliche Handschriften des Heinrich Heine-Instituts Düsseldorf. In: Archivalia vom 27. Januar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/640153734/

Der Weber Simprecht Kröll, ein unbeachteter Augsburger Chronist des 16. Jahrhunderts. In: Archivalia vom 4. Juli 2014
http://archiv.twoday.net/stories/909746189/
Auch in:
http://histbav.hypotheses.org/2631

Zu den Handschriften der Historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In: Archivalia vom 6. Juni 2014
http://archiv.twoday.net/stories/894828132/
²VL Veit Arnpeck

Hans Jordan Herzheimers Fischordnung von 1532. In: Archivalia vom 26. Juli 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948989430/
Cambridge/Mass., Houghton Library der Harvard University, MS. Ger 84

Zum Turnierbuch in der Erlanger Handschrift B 213. In: Archivalia vom 9. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948992887/

Die Handschriften des Kraichgauer Turnierbuchs. In: Archivalia vom 20. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948995596/
17. Jahrhundert

Zur Überlieferung der "Genealogia Sponhemica" (1664) des Kaspar Zillesius. In: Archivalia vom 28. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/967549228/

Die Grafen von Zimmern und die Kultur des schwäbischen Adels. In Archivalia vom 15. September 2014
http://archiv.twoday.net/stories/985929969/
Buchbesprechung mit Neuem zur Bistumschronik Wilhelm Werners von Zimmern (Mitte 16. Jahrhundert)

Antiquitates Imperii ad Rhenum: Sammelband mit chronikalischen Notizen aus der Pfalz. In: Archivalia vom 4. November 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022223216/
UB Heidelberg, Heid. Hs. 572
Jakob Beyrlin
17./18. Jahrhundert

BUCH- UND PROVENIENZGESCHICHTE

Freundliche Warnung an die Venediger (1509). In: Archivalia vom 12. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948993387/

Notiz über die (ehemaligen) Handschriften der Aulendorfer Bibliothek des Hauses Königsegg. In: Archivalia vom 18. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948994901/
Adelsbibliotheken

Dionysius Sibenbürger und seine Schriften. In: Archivalia vom 25. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/953085301/
16. Jahrhundert

Otto, Jacob: Catalogus des vortreflich- und raren Bücher-Vorraths welche Weyl. Herr Johannes Schilter Professor zu Straßburg, und Herr Christian Simon Syndicus zu Kempten hinterlassen (1759-1762). In: Archivalia vom 10. September 2014
http://archiv.twoday.net/stories/985928629/

Birgit Kata: Johann Christian Simon, Syndikus in der Reichsstadt Kempten. In: Archivalia vom 11. September 2014
http://archiv.twoday.net/stories/985928716/
18. Jahrhundert

FÄLSCHUNGEN

August Hagens Novellen Norica (1829). In: Archivalia vom 4. März 2014
http://archiv.twoday.net/stories/714905947/

Abraham Hosemann, der schlesische Lügenschmied. In: Archivalia vom 10. April 2014
http://archiv.twoday.net/stories/728846446/
17. Jahrhundert

Das von Franz Trautmann erfundene "Pilgramsbuch" Herzog Christophs von Bayern. In: Archivalia vom 25. April 2014
http://archiv.twoday.net/stories/790549607/
²VL Herzog Christoph von Bayern
²VL Friedrich des Weisen Jerusalemfahrt

Ist der von Lipowsky gedruckte Auszug einer Bayerischen Chronik 1484-1498 eine Fälschung? In: Archivalia vom 12. Juni 2014
http://archiv.twoday.net/stories/894829462/

KLOSTERGESCHICHTE

Kirchengeschichtliche Miszellen eines Schwäbisch Gmünder Dominikaners (um 1782/86). In: Archivalia vom 1. Januar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/598966878/
Stuttgart, WLB, Cod. hist. qu. 237

Konventualen des Klosters Lorch im 16. Jahrhundert. In: Archivalia vom 4. Januar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/603121245/

Exzerpte aus dem Speculum virginum des Peregrinus Hirsaugiensis in Trier. In: Archivalia vom 13. Januar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/603125140/
Trier, Priesterseminar, Hs. 59

Eine Inkluse in Meßhofen bei Roggenburg um 1180. In: Archivalia vom 4. Mai 2015
http://archiv.twoday.net/stories/843565382/
Klöster Adelberg und Roggendorf

Zur Überlieferung von Adilberts Prolog zum Leben der hl. Afra. In: Archivalia vom 3. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948991295/
²VL Adilbert von Augsburg
St. Ulrich und Afra in Augsburg

Zur Bibliothek des Zisterzienserklosters Bottenbroich. In: Archivalia vom 18. September 2014
http://archiv.twoday.net/stories/985930610/

Zur spätmittelalterlichen Historiographie des Stifts Indersdorf. In: Archivalia vom 14. November 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022370583/

REGIONALE IDENTITÄT

Schwaben und Schweizer - regionale Identitäten im Konflikt. In: Archivalia vom 15. Dezember 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022378091/
Vortrag (2000)

STADTGESCHICHTE

Sprichwörtliches: Bürger und Bauer scheidet nichts als ein Zaun und eine Mauer. In: Archivalia vom 10. Dezember 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022377321/

STADTPATRONE

Stadtpatron Sebastian. In: Archivalia vom 21. Januar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/629754679/

Der Katakombenheilige Demetrius als Stadtpatron von Löffingen. In: Archivalia vom 19. Juli 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948987795/

PUBLIZISTIK IM 15. JAHRHUNDERT

Neue Quellen zu Niklashausen 1476. In: Archivalia vom 1. Februar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/640155334/

HUMANISMUS, AKADEMISCHE BILDUNG

Thomas Ödenhofer, ein Augsburger Freund Sigmund Gossembrots. In: Archivalia vom 1. August 2014
http://archiv.twoday.net/stories/948990631/
²VL Thomas Ödenhofer

Johann Florin Werll aus Koblenz, ein Kanzleischreiber um 1600. In: Archivalia vom 3. November 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022223008/

Gelehrte Ärzte in der Reichsstadt Reutlingen (14.-17. Jahrhundert). In: Archivalia vom 5. Dezember 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022375809/

ERZÄHLFORSCHUNG

Neue Quellen zur Schauer-Geschichte der Idilia Dubb auf Burg Lahneck. In: Archivalia vom 26. Dezember 2013
http://archiv.twoday.net/stories/1022380659/
19. Jahrhundert

GESCHICHTE DER GENEALOGIE

Der Sammelband des Erasmus Sayn von Freising. In: Archivalia vom 28. Dezember 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022381332/
Giessen, UB, Hs. 176
15. Jahrhundert

GESCHICHTE DER DENKMALPFLEGE

Joseph Görres über den Denkmalschutz und die Zerstörung der Wormser Johanniskirche am Dom (1808). In: Archivalia vom 21. Februar 2014
http://archiv.twoday.net/stories/706565436/

***

ANHANG: Forschungsbeiträge von mir in anderen Blogs

Handschriften aus dem Besitz von Anton Binterim (1779-1855) insbesondere zur Geschichte des Franziskanerordens in der ULB Düsseldorf. In: Ordensgeschichte vom 10. Februar 2014
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6641

Michael Romeisen, Kanoniker in Rasdorf (um 1600). In: Ordensgeschichte vom 19. März 2015
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6835

Marcus Schinnagel, ein Astrologe in der Zeit Maximilians I., Schöpfer des astronomisch-astrologischen Kompendiums aus Petershausen. In: Frühneuzeit-Blog der RWTH vom 2. April 2014
http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1615

Handschriften aus dem Prämonstratenserinnenstift Pernegg in Niederösterreich. In: Ordensgeschichte vom 18. April 2014
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7025

Wie alt ist die Priamel "Hette ich Venediger macht"? In: Frühneuzeit-Blog der RWTH vom 20. Juli 2014
http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1782

Gemäß dem allgemeinen Jahresrückblick

http://archiv.twoday.net/stories/1022382723/

habe ich in der Rubrik Archivrecht so viele Artikel wie in keiner anderen veröffentlicht: gut 290.

http://archiv.twoday.net/topics/Archivrecht/?start=290

Einige Schwerpunkte: Am Anfang des Jahres noch viel Redtube-Abmahnung, dann der Pixelio-Aufreger. Daneben u.a.: EuGH bejaht Recht auf Vergessen, Leistungsschutzrecht der Presseverleger, Zensurheberrecht.

Ein subjektives "Best of":

Archiverlaubnisse
http://archiv.twoday.net/stories/948989260/

"Bilder unter freier Lizenz nutzen – weit verbreitete Fehler und wie man sie vermeidet" - Erklärvideo weicht von meiner Rechtsauffassung ab
http://archiv.twoday.net/stories/1022371274/

Blog&Recht: Darf ich fremde Texte verwenden?
http://archiv.twoday.net/stories/948994460/

Blog&Recht: Was tun bei Abmahnung?
http://archiv.twoday.net/stories/752348320/

Blog&Recht: Wer haftet für Blogbeiträge und Kommentare?
http://archiv.twoday.net/stories/967550470/

Die Redtube-Abmahnung in den kostenpflichtigen juristischen Fachzeitschriften
http://archiv.twoday.net/stories/714912390/

Dieter Strauch: Sammlung von Urteilen zum Archivrecht
Aus technischen Gründen aufgrund des Umfangs auf drei Beiträge verteilt.
Teil I (bis 1999)
http://archiv.twoday.net/stories/948994228/
Teil II (2000-2007)
http://archiv.twoday.net/stories/948994229/
Teil III (2008-2014)
http://archiv.twoday.net/stories/948994230/
Plus Errata-Liste zum Archivalieneigentum-Buch Strauchs
http://archiv.twoday.net/stories/948991561/

EuGH-Datenschutzwahn: Recht auf Vergessen erschwert die Arbeit der Archive
http://archiv.twoday.net/stories/876866599/

Googles Betrug bei der Vollansicht
http://archiv.twoday.net/stories/1022378913/
Zur Buchsuche.

Legales Teilen von Flickr-Bildern auch ohne CC-Lizenz?
http://archiv.twoday.net/stories/714907881/

Offener Brief an den Archivgesetz-Sachverständigen Prof. Dr. Eric Steinhauer
http://archiv.twoday.net/stories/948994023/
Zur NRW-Petition.

Parlamentarisches Einsichtsrecht geht vor Archivrecht
http://archiv.twoday.net/stories/956277393/
Unveröffentlichter Einstellungsbeschluss des BVerwG

Steinerts Urheberrechts-Stuss auf der Archivtag-Informationsveranstaltung
http://archiv.twoday.net/stories/1022215610/
Ist die bloße Vorlage von Archivgut urheberrechtlich relevant?

Wasserzeichenfreunde, verp*** euch endlich!
http://archiv.twoday.net/stories/1022223042/
Die Überschrift könnte man sicher weniger fäkal formulieren.


http://www.radioeins.de/programm/sendungen/die_profis/archivierte_sendungen/beitraege/sprachnachrichten-auf-schellack.html

Zum Stöbern und Hören:
https://www.phono-post.org/browse.cgi


https://blog.flickr.net/en/2014/12/29/welcome-the-brazilian-senate-to-the-commons/

Fotos produzidas por Terceiros

Lesenswertes von Hobohm:

http://hobohm.edublogs.org/2014/12/29/nach-dem-projekt-ist-vor-dem-projekt/

Bastian H (2014) A Stronger Post-Publication Culture Is Needed for Better Science. PLoS Med 11(12): e1001772. http://dx.doi.org/10.1371/journal.pmed.1001772

"These days the system does not keep up well with the speed of activity and the volume of research from a vast community. Articles are, by and large, too uncorrectable and unconnected [5], and much significant intellectual effort is not captured at all. Substantive discussions in journal clubs, in email lists, in social media, and at conferences are not distilled into a concise, permanent, accessible record. Most of the unaddressed content of pre-publication peer review is also lost.

Post-publication evaluation is highly fragmented."

http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0115253

Abstract

"The emergence of the web has fundamentally affected most aspects of information communication, including scholarly communication. The immediacy that characterizes publishing information to the web, as well as accessing it, allows for a dramatic increase in the speed of dissemination of scholarly knowledge. But, the transition from a paper-based to a web-based scholarly communication system also poses challenges. In this paper, we focus on reference rot, the combination of link rot and content drift to which references to web resources included in Science, Technology, and Medicine (STM) articles are subject. We investigate the extent to which reference rot impacts the ability to revisit the web context that surrounds STM articles some time after their publication. We do so on the basis of a vast collection of articles from three corpora that span publication years 1997 to 2012. For over one million references to web resources extracted from over 3.5 million articles, we determine whether the HTTP URI is still responsive on the live web and whether web archives contain an archived snapshot representative of the state the referenced resource had at the time it was referenced. We observe that the fraction of articles containing references to web resources is growing steadily over time. We find one out of five STM articles suffering from reference rot, meaning it is impossible to revisit the web context that surrounds them some time after their publication. When only considering STM articles that contain references to web resources, this fraction increases to seven out of ten. We suggest that, in order to safeguard the long-term integrity of the web-based scholarly record, robust solutions to combat the reference rot problem are required. In conclusion, we provide a brief insight into the directions that are explored with this regard in the context of the Hiberlink project."


http://blog.histofakt.de/?p=676 widmet sich GEO Epoche und der beiliegenden DVD.

http://mittelalter.hypotheses.org/5014

Glückwunsch!

Wieder sind zum 1. Januar zahlreiche Werke gemeinfrei geworden. In Deutschland solche, deren Urheber 1944 gestorben sind.

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43744/1.html

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=34814

http://www.steigerlegal.ch/2015/01/02/glenn-miller_evard-munch_antoine-de-saint-exupery/

http://the1709blog.blogspot.de/2015/01/new-year-free-scream.html

http://web.law.duke.edu/cspd/publicdomainday

https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Romaine/Public_Domain_Day/2015

In Wikisource gibt es eine neue Seite zu Isolde Kurz:

https://de.wikisource.org/wiki/Isolde_Kurz

Und scannen die Bibliotheken jetzt fleißig die neuen gemeinfreien Werke? Davon kann keine Rede sein. Auch bei kostenloser Digitalisierung wie in Düsseldorf gibt es keine Moving Wall, sondern nur bescheuerte feste Grenzen meist ca. 1900. Auch wenn man etwa mit GND die Gemeinfreiheit belegen kann, weigern sich die Bibliotheken.


In Folge 8 der Staffel 14 der "Rosenheim Cops" ereignet sich ein Mord im Rosenheimer Stadtarchiv. Eine Geschichte, die mal wieder mit den größten Archiv-Stereotypen gespickt ist:
Das Stadtarchiv ist ein heller Raum mit großen Fenstern und schönen, alten Holzregalen, die bis oben hin mit wertvoll aussehenden Büchern gefüllt sind. Der Tote ist Dietmar Winschek, pensionierter Geschichtslehrer, der im Stadtarchiv arbeitete. Es gibt aber immerhin eine hauptamtliche, promovierte Leiterin des Stadtarchivs.
Herr Winschek war zwar verheiratet, hatte aber mit seiner Ehefrau, die inzwischen eine Affäre mit einem deutlich jüngeren, attraktiveren Mann hat, keine Kinder. Seine Ehefrau sagt über ihn: "Mein Mann hat seine Archivalien geliebt. Ständig hat er sensationelle Entdeckungen gemacht, nur dass sie außer ihn niemanden interessiert haben."
Der entlarvte Täter bezeichnet den Toten am Ende despektierlich als "Archivlaus".

Mehr oder minder kurze Würdigungen bzw. Hinweise auf Nachrufe erschienen in Archivalia 2014 von folgenden Personen:

Lorenz Beck
http://archiv.twoday.net/stories/598967179/

Karl Heinz Burmeister
http://archiv.twoday.net/stories/1022379358/

Terry Cook
http://archiv.twoday.net/stories/876866626/

Heinz Dopsch
http://archiv.twoday.net/stories/948991703/

Jacques Le Goff
http://archiv.twoday.net/stories/714917448/
http://archiv.twoday.net/stories/714916310/

Dieter Mertens
http://archiv.twoday.net/stories/1022217865/

Martin Persch
http://archiv.twoday.net/stories/598967627/

Floridus Röhrig
http://archiv.twoday.net/stories/861653147/

Lawrence J. Schoenberg
http://archiv.twoday.net/stories/876866628/

Gerhard Taddey
http://archiv.twoday.net/stories/706568263/

Hans Ulrich Wehler
http://archiv.twoday.net/stories/931535929/

Bernhard Welsch
http://archiv.twoday.net/stories/1022379463/

 

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