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Besonders aufmerksam liest man nachträglich, was in der Broschüre

http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf44/150-jahre-historisches-archiv.pdf

über die Auswertung von Archivunterlagen für den U-Bahn-Bau zu lesen ist (Danke an AB für den Hinweis!).

Jedes Kölner Schulkind weiß, dass die Innenstadt seit der Römerzeit besiedelt war. Bei Ausschachtungen aller Art sind oft Archäologen zugegen. Besonders sorgfältig ist bei Großprojekten wie der Nord-Süd-Bahn zu planen. Die heutige Stellung der Hausfassaden im Verhältnis zur Straße kann sich nämlich im Laufe der Zeit stark verändert haben; was bedeutet: unter dem Asphalt warten unangenehme Überraschungen
auf die Planer und Ingenieure.
Bevor die riesigen Bohrer in großer Tiefe die Röhren für die U-Bahn-Tunnel vortreiben
können, wird im so genannten Hochdruck-Injektionsverfahren (HDI) das umliegende
Erdreich durch Einspritzen von Zement gefestigt. Das gelingt jedoch nicht, wenn Hindernisse wie Mauern den Zement abblocken; so entstehen gefährliche „Düsschatten“. Der Einsturz von Stollenabschnitten und Bodenabsenkungen wären die unkalkulierbaren Folgen. Die im Stadtarchiv verwahrten Karten mit Hinweisen auf alte Keller ersparten den Planern teure Probebohrungen.

Auch konnten in alten Fluchtlinienplänen, wie hier im Fall der Severinstraße, alte Pumpen-und Brunnenanlagen entdeckt werden. Sie bilden Gefahrenpunkte für den Stollenvortrieb selbst. Das Schneidrad der Tunnelbohrmaschine kann nur dann Gestein
abtragen und aus dem Tunnel ableiten, wenn zwischen Gestein und Schneidrad Druck aufgebaut wird. Dies geschieht ebenfalls über eine zementhaltige Flüssigkeit.
Unbekannte Brunnenschächte lassen sie entweichen und möglicherweise in Keller strömen. So kann die sorgfältige Suche in alten Plänen die Planung und Bebauung
des modernen Köln wesentlich erleichtern.

Ausstellungsstücke:
Die Severinstraße – um 1840/50
Die Karte gehört zu einer Sammlung von 112 Blättern, die Franz Kreuter (1810-1877) um die Mitte des 19. Jahrhunderts angefertigt hat. Mit seiner Arbeit wollte der Kölner Buchdrucker, Verleger, Antiquar und Heimatschriftsteller den Zustand vor den großen baulichen Veränderungen, die die Stadt auf ihrem Weg zur Großstadt erlebte, festhalten. Mit der Wiedergabe jeder Hausfassade und dem Eintrag der aus Volksüberlieferung und schriftlichen Quellen ermittelten Hausnamen sind die Karten zu einer einmaligen Quelle für die Baugeschichte des alten Köln geworden. In jüngster Zeit haben sie aber eine Bedeutung erlangt, die ihrem Urheber kaum bewusst gewesen sein kann. Neben dem alten Baubestand hat er nämlich gleichzeitig Hinweise auf die bis heute nahezu unverändert erhalten gebliebenen, unterirdischen
Baureste gegeben. Heute helfen sie bei den Planungen zum U-Bahn-Bau.

Best. 7101 Nr. 337/87
Fluchtlinienplan der Severinstraße – 1868
Die von der ursprünglich staatlichen Baupolizei seit der Mitte des 19. Jahrhunderts erstellten Fluchtlinienpläne grenzten Straßen und Plätze von den sonstigen Flächen ab und sollten einer modernen Bau-und Verkehrsplanung in den eng bebauten Städten dienen. Mit dem Fluchtliniengesetz von 1875 ging dieses Planungsinstrument an die Gemeinden über. Auch diese Pläne haben den Tiefbauingenieuren geholfen, verborgene Mauerreste und alte Brunnenschächte
aufzuspüren.

Best. 7102 Nr. 1760
Plan der preußischen Festungsbaubehörde (Fort 1) – 1886
Mit dem Erwerb der Festungsanlagen gingen 1881 die Pläne der preußischen Festungsbaubehörde
in das Eigentum der Stadt über. Auch sie machen beim U-Bahn-Bau teure Probebohrungen
überflüssig.
Best. 7250 Nr. 304



Leonhard Ennen: Geschichte des Kölner Stadtarchivs. In: Archivalische Zeitschrift. II. Band. 1877. S. 89-109

Scans auf Commons, E-Text auf Wikisource:

http://de.wikisource.org/wiki/Geschichte_des_Kölner_Stadtarchivs_(Leonhard_Ennen).

Update zu:

http://archiv.twoday.net/stories/5598458/

Ein jüngerer Aufsatz von Joseph Hansen zum Kölner Stadtarchiv von 1894 ist leider noch nicht in Deutschland gemeinfrei:

http://www.archive.org/details/dasarchivunddie00klgoog

Zur Archivgeschichte siehe auch:
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf44/150-jahre-historisches-archiv.pdf

"Der zum Jahresende 2007 angekündigte Archivbau im Innenhafen wird rund 100 Mio. statt geplante 80 Mio. Euro kosten und wird ein Jahr später fertig.
Im Preis deutlich höher, der Turm deutlich niedriger, auf der Zeitachse deutlich nach hinten geschoben: Das geplante Landesarchiv NRW, das von dem Essener Projektentwickler Kölbl-Kruse für rund 80 Mio. Euro bis zum Kulturhauptstadtjahr 2010 am Innenhafen errichtet werden sollte, wird nun unter veränderten Rahmenbedingungen errichtet werden. ....Die wesentliche Änderung am Erscheinungsbild des Ende 2007 vorgestellten Modells des Landesarchivs wird am geplanten Archivturm vorgenommen werden. Er war 60 Meter hoch geplant, dann war sogar von 80 Metern Höhe die Rede. Jetzt sind es nur noch 30 Meter. „Eine Frage der Kosten, aber auch der Sicherheit”, sagte dazu der Duisburger BLB-Leiter. A propos „Kosten”: Statt 80 Mio. soll der Bau jetzt gut 100 Mio. Euro kosten. ....Ab Sommer dieses Jahres sollen also die Bagger rollen, die werden dann die alte Zollverwaltung am RWSG-Speicher einreißen. Danach soll dann Zug um Zug mit dem Speicherausbau, dem Turmbau sowie mit dem 120 Meter schlangenförmig langen Archivanbau begonnen werden. In 2011 soll dann alles fertig sein."

Quelle:
http://www.innenhafen-portal.de/html/2009-03-12.html

Zum Projekt auf Archivalia s.:
http://archiv.twoday.net/search?q=Duisburg+Landesarchiv

"Der 80-jährige Literatur-und Musikkritiker Joachim Kaiser hat sein umfangreiches Privatarchiv dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach übergeben. Der sogenannte Vorlass enthalte Korrespondenz mit namhaften Persönlichkeiten der Nachkriegszeit, teilte das Archiv mit. Darunter seien Briefe von Theodor W. Adorno, Alfred Andersch, Ingeborg Bachmann, Ernst Bloch, Heinrich Böll, Alfred Brendel, Günter Grass, Martin Walser, Ernst Jünger und anderen. "
Quelle:
http://www.ez-online.de/lokal/kultur/schaufenster/Artikel352197.cfm

http://www.nce.co.uk/print-magazine/cologne-groundwater-extraction-method-probed/1995535.article

" ... Auf dem Computerbildschirm hat er eine Übersicht über die wichtigsten Dokumente des Farina-Archivs aufgerufen. Es ist das größte erhaltene Firmenarchiv nördlich der Alpen: 300 Regalmeter an Briefen, Bestellungen, Abrechnungen, Handelsregistereintragungen und Gerichtsakten geben Auskunft über die am 13. Juli 1709 gegründete Firma.
Dieses Archiv ist die Waffe von Johann Maria Farina, der seit 1999 das Unternehmen leitet - und der seit einiger Zeit gegen die weit verbreiteten Kölnisch-Wasser-Legenden zu Felde zieht. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, kräftig gegen die Darstellungen aus dem Hause 4711 zu stänkern - oder vielmehr: stänkern zu lassen. ..."

Quelle:
http://www.welt.de/wams_print/article3420456/Der-wahre-Duft-des-Koelnischen-Wassers.html

Sebastian Moleski, eine denkbar unsympathische Person, ist erster Vorsitzender von Wikimedia Deutschland e.V., dem "Förderverein" der Wikipedia, und zugleich für drei Monate noch Geschäftsführer.

Mit Transparenz hat das nicht das geringste zu tun.

Wikipedia-Kurier

Übrigens hat es Moleski geschafft, dass in seiner Amtszeit die reibungslose Zusammenarbeit mit Wikisource in Sachen "Etat" den Bach hinunter ist. Ich wünsche dem neuen Vorsitzenden von ganzem Herzen eine möglichst kurze Amtszeit!

http://www.fcmedinasidonia.com/

So kommentiert Reinhard Foertsch in der FAZ den Aufruf der Ewiggestrigen Reuß & Co.

FAZ

Gegen diese Entwicklung haben sich jetzt die Verleger Manfred Meiner, Vittorio Klostermann und KD Wolff gemeinsam mit dem Heidelberger Literaturwissenschaftler Roland Reuß in einem öffentlichen Appell gewandt. Es geht ihnen, wie sie schreiben, „um die völlig unverständliche Lethargie, mit der der zuständige politische Bereich (letztlich Justiz-, Wirtschaftsministerium und Kanzleramt) den Bedrohungen entgegentritt, die durch GoogleBooks und auch die »Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen« entstanden sind.“ Auf möglichst breiter Basis wollen sie die Öffentlichkeit und die Politik dazu aufrufen, endlich tätig zu werden und das Urheberrecht zu schützen.

Leider haben sich auch von mir geschätzte Wissenschaftler den Rattenfängern angeschlossen.

http://www.textkritik.de/urheberrecht/

Mehr zu Reuß:

http://archiv.twoday.net/search?q=reuß



Parasitenbefall: Photograph © Andrew Dunn, 26 December 2004.
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de

www.k-frauengeschichtsverein.de/ [ http://www.frauengeschichtsverein.de ]

(März 2009) Auch der Frauengeschichtsverein ist tief betroffen angesichts des Zusammenbruchs des Historischen Archivs und der Nachbargebäude in der Severinstraße. Wir nehmen Anteil am Tod der beiden jungen Männer. Der Verlust ungezählter Dokumente auch aus der Frauengeschichte trifft uns sehr. Das Kölner Stadtarchiv war für uns eine wichtige Anlaufstelle bei unseren Recherchen, und ein dortiger Besuch zählte in den Anfangsjahren der frauengeschichtlichen Stadtrundgänge zum festen Bestandtteil der Führung. (...)


Erste Erwähnung von Beginen im Schreinsbuch 1230*

Besonders aus dem späten Mittelalter hütete das Historische Archiv seltene Bestände und konnte Dokumente von der Beginenbewegung, vielen Frauenklöstern, den Frauenzünften und über die rechtliche Stellung der Frauen vorweisen.

Aus der Frühen Neuzeit fanden wir Hinweise auf die Hexenverfolgung und vor allem auf den Fall der Postmeisterin Katharina Henoth, weiter neben vielen anderen Themen Informationen über den Bürgerinnenstatus, Kleiderverordnungen und Behandlung von Prostituierten. Ebenso gab es zahlreiche Materialien aus der ersten Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, über den Nationalsozialismus und vieles mehr.

Wir hoffen, dass nicht alle Schätze des Archiv verloren gegangen sind und dass wir eines Tages unsere Bestände zur Neuen Frauenbewegung einem neu erbauten Stadtarchiv guten Gewissens übergeben können. (...)

Zur Zeit wird ein digitales Archiv aufgebaut, um die ungezählten digitalen Abbildungen und Kopien aus dem Historischen Archiv zusammenzutragen. Weitere Informationen darüber sowie über das Spendenkonto und andere Unterstützungen entnehmen Sie bitte folgenden Websites:

http://www.historischesarchivkoeln.de
http://archiv.twoday.net/stories/5566219/

*) die früheste Erwähnung in den Schreinsbüchern ist 1223, vgl. http://www.frauenmediaturm.de/geschichte.html

http://de.wikisource.org/wiki/Die_Nachtigall_von_Werawag

Dieses Gedicht von Louise Otto-Peters, die als Begründerin der deutschen Frauenbewegung gilt, behandelt einen Stoff, den sie 1887 in ihrem letzten Roman "Die Nachtigall von Werenwag" (4 Bände, Freiburg i. Br. 1887) verarbeitete. Dieser historische Roman ist aber laut KVK(WorldCat nur in genau einer Bibliothek, der Landesbibliothek Wiesbaden nachgewiesen!

Die Annahme liegt nahe, dass die Bibliothekare jener Zeit solchen feministischen (vermeintlichen) "Historien-Schund" absichtlich nicht gesammelt haben ...

http://tinyurl.com/cknysz

Bei der USB Köln (wohl erst im Aufbau):

http://www.ub.uni-koeln.de/cdm4/browse.php?CISOROOT=/auftraege

Eine ganze Menge Clips, z.B.


http://www.wdr.de/themen/panorama/26/koeln_hauseinsturz/090321.jhtml

Bereits im September 2008 soll es einen "hydraulischen Grundbruch" an der U-Bahn-Baustelle neben dem Kölner Stadtarchiv gegeben haben, über den die Kölner Verkehrsbetriebe informiert waren. Das wurde am Freitagabend bekannt.

http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03097/

Video einer Grundbruch-Simulation
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2009/03/09/aktuelle-stunde-ursache.xml

KVB-Vorstand und Kölns Baudezernent haben dem Oberbürgermeister die Informationen über einen Grundbruch an der Baugrube Waidmarkt vom September 2008 vorenthalten. Das sei ein Skandal, so Fritz Schramma und kündigt personelle Konsequenzen an.

http://www.ksta.de/html/artikel/1237549981402.shtml

Verärgert ist er vor allem über die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die ihm bisher immer gesagt hätten, es habe keine Probleme mit der Baustelle gegeben: "Ich fühle mich von den KVB hintergangen." Er frage sich, warum man nicht die Notbremse gezogen und das Archiv sofort evakuiert habe, so Schramma.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,614748,00.html

Geschichte des Kölner Stadtarchivs / Von Dr. L. Ennen, Stadtarchivar, in: Archivalische Zeitschrift Bd. 2.1877, Nr. VIII., p. 89-109 (Google Books, Volltext nur via US-Proxy)

[Update kg: Volltext aus Wikisource mit Scan auf Commons:

http://de.wikisource.org/wiki/Geschichte_des_Kölner_Stadtarchivs_(Leonhard_Ennen)]

und (mit Dank an Karl Dietz für den Hinweis):

Geschichte der Stadt Köln: Meist aus den Quellen des Kölner Stadt-Archivs / Von Leonard Ennen, 2. Band.
Veröffentlicht von Schwann, 1865
Original von Bayrische Staatsbibliothek
Digitalisiert am 14. Aug. 2008*
http://books.google.com/books?id=yVYAAAAAcAAJ&hl=de Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Erster Band / Hsg. von Leonard Ennen und Gottfried Eckertz
Published by Du Mont-Schauberg, 1860
Original from the Bavarian State Library
Digitized 22 Aug 2008
http://books.google.de/books?id=CmQAAAAAcAAJ In besserer Qualität auch in den digitalen Sammlungen der USB Köln (s.a. Verweis im Kommentar):
Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Bd. 1-6

Zur Person von Ennen vgl. auch den Aufsatz "Alleskönner gesucht - Leonard Ennen, der erste Kölner Stadtarchivar", in der Jubiläumsbroschüre 150 Jahre Historisches Archiv, S. 1-7 (dazu Pressemitteilung, Rede von OB Schramma, Tagungsbericht).

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2009/03/20/lokalzeit-koeln-lagerhalle.xml

Im Bild: Archivar Plassmann (ehemals Uniarchiv Düsseldorf, nun HAStK)

published on Salon Jewish Studies Blog ( http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-x.html)

"The black hole of history", Die Sueddeutsche focuses in the article Das Schwarze Loch der Geschichte (March 14, 2009) on different personal perspectives relating to the Cologne archive collapse (via Archivalia):
Ten days ago on a sunny day, Cologne sunk in darkest night: 65000 deeds, 26 shelf-kilometers files, 500000 photos, 780 bequests/personal paper collections – 1200 years old memory of the city was buried under rubble in a few seconds. (…)
Hans Bender is one of the 780 donors of his personal papers. For many years, he published the probably most important postwar literature-journal “Akzente”, besides prose, poetry and own works. 27000 documents of him, including letter exchanges with the whole postwar authors that were a comment to the federal republican literature, were stored in this archive. (…)
Dominik Haffner is one of the Marburg referenda says, while putting shredded pieces of a 17th century handwriting away, he does not believe that even 20% will be rescued. (…)
He and his colleagues are not to look that the material closely, because they are working against time: As soon as the wet material reaches air (out of the rubble), it must be brought to the freezing storage room within 14 hours, otherwise mildew will develop. (…)
Eberhard Illner, for all his interlocutors the archive is not visible anymore, but the former head of department can walk through it in his imagination. During the talk, he repeats that the papers of Hans Meyers were on the 3rd floor and Günter Wands’ papers on the 5th floor in the back. Illner (now archivist in Wuppertal) had worked in CHA for 22 years, he established four of the six stores, during the talk he starts crying several times. Since the beginning of 2008, he had noticed and reported defects and disruptions at the building without be taken serious. He now is called a denigrator of the “archival guild”, because he pointed out his information to the public after the collapse and is alleged to have broken his official discretion.

Koelner Stadtanzeiger reports on action force at the scene on March 20, 2009 (via Archivalia)
For the first time, since the collapse of the archive building in Cologne (CHA) on March 3rd, the rescue teams of the firefighter department, the volunteer firefighters and the Federal Agency for Technical Relief (THW) will take a one day break on Sunday. The work will be continued on Monday at 7 a.m., said Daniel Leupold from the firefighter department. On today’s Saturday, 60 supporters – like all past days – will be working until the onset of dark around 7 p.m.
Strenuously, they pull files, deeds and other valuable subjects belonging to the CHA inventory out of the rubble. On Friday, the supporters found much material from the 20th century, under it comments on the German Empire Constitution (Deutsche Reichsverfassung) dated 1918. On Thursday, 14 truck loadings had been recovered. In the storage hall (Cologne outside district) where the loadings of rubble and material are brought to, dozens of supporters are searching for material that is in a restorable condition.
The action force at the collapsed building needs to work carefully to minimize the risk of injury which is very high, says Leupold. So far two men were hit by stones: One man of the THW had a concrete piece slid against his leg, he got outpatient treatment. A stone hit the shoulder of a firefighter but recovered quick and returned to work.

Rheinische Post vom 21.03.2009

Suche nach verschütteter Geschichte / von Matthias Grass
Klever Archivar half in Köln.

Dr. Andreas Berger bot sofort seine Hilfe für Köln an - und war gleich zu Beginn vor Ort. An einem Schuttberg, der so groß ist wie der Gelderner Marktplatz auf der Suche nach kleinsten Papierschnipseln des historischen Archivs, die bedeutend für die Region und für Europa sind.

Kleve. (...) Der Kreisarchivar ist wieder zurück an seinem Arbeitsplatz in Geldern. Er kommt von einem Ort, der unwirklich war, von einer Katastrophe, die historisch ist: Er half dabei, Archivalien aus dem Schutthaufen des Historischen Kölner Stadtarchivs zu retten. Der Hilferuf kam vier Tage nach dem Unglück. Andreas Berger, Leiter des Kreisarchivs, hatte schon am Mittwoch, dem Tag nach dem Unglück sofort den Kontakt nach Köln gesucht: Beim Anblick des Schuttberges im Fernsehen, der da war, wo sonst eines der wertvollsten Archive der Republik gestanden hatte, erkannte er die Katastrophe. Hier brauchte es Hilfe. Unendlich viel Hilfe. Und vor allem kompetente Soforthilfe. "Ich habe dann gleich Kontakt per Mail mit meinem Studienfreund Uli Fischer aufgenommen", sagt Berger. Dr. Ulrich Fischer ist nämlich stellvertretender Leiter des historischen Archivs der Stadt Köln. Berger kannte ihn aus Marburg vom Studium. Samstag hatten die beiden den ersten persönlichen Kontakt, Montag traf der Kreisarchivar in der Domstadt ein.

"Es war ein fürchterliches Szenario. Direkt vor Ort hat das Unglück eine ganz andere Dimensionen, als wenn man es im Fernsehen sieht. Der Schuttbereich ist in etwa so groß wie der Marktplatz in Geldern", sagt Berger. In diesem gigantischen Berg haben sich Ziegelsteine, Beton- und Deckenteile, Eisenbewehrungen und die Papiere aus dem Archiv zu einem Ganzen vermengt. "Manchmal fischt man einen ganzen Karton aus dem Schutt, manchmal aber auch nur Schnipsel", sagt Berger. Die wertvollen Papiere wurden, typisch für deutsche Archive, in Pappkartons verwahrt, die in Eisenregalen standen.

Als Berger in Köln am Unglücksort eintraf, war der vermisste zweite junge Mann noch nicht gefunden - auf ihn konzentrierte sich die Suche. Die Feuerwehr arbeitete mit schwerem Gerät an der Unfallstelle, baggerte Schutt und Archivteile in extra dafür vorgesehene Container, die dann durchgearbeitet wurden. Berger durfte natürlich nicht hinunter in die Grube. "Dort ließ uns die Feuerwehr nicht hin", sagt er. Es schwingt sogar ein bisschen Bedauern mit, als er das erzählt. Denn die Aufgabe, eines der wichtigsten Archive Deutschland zu retten, ist historisch wie das Unglück selbst. Der zuerst grob durchgeschaute Schutt kam dann noch einmal in eine Halle und wurde wieder sortiert. Viele trugen Mundschutz gegen den feuchten Mörtelstaub, der sich auf alles legte und fein schimmernd in der Luft stand. "Hier wurde dann noch einmal intensiv nach Papier gesucht", sagt Berger. Die Helfer konnten oft auf den ersten Blick nicht sofort ausmachen, was man denn dort zwischen den Händen hält. Ist es 13. oder 19. Jahrhundert? Da kamen dem Mann aus dem Kreis Kleve Verwaltungsakten aus den 50er und 60er Jahren und gleich darauf ein Dokument aus dem 14. Jahrhundert in die Hand. "Man wird wohl erst in sechs bis zehn Jahren wissen, was man wirklich alles verloren hat", bedauert der 38-Jährige. Das sei besonders schlimm, weil es nur in Nürnberg, Lübeck und Köln solch komplette Überlieferungen über die Jahrhunderte gab. "Köln war besonders wichtig - denn als reiche Stadt war sie nicht nur für die ganze Region, sondern bis weit nach Europa hinein bedeutend", sinniert Berger.

Problematisch wird es, wenn die Papiere nass werden: "Dann wird es sehr schwer, das zu trennen." Er geht nicht davon aus, dass die Bergungs-Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Doch nicht nur die acht Stunden-Schichten am Schuttberg selbst waren für ihn wichtig. Anschließend saß man in kleiner Runde zusammen und diskutierte weitere Probleme: Wie sortier’ ich das Ganze, damit man es später wiederfindet, wie sollen die Kisten organisiert und untergebracht werden, die man ’rausholt, wie wird das ganze mit der nötigen Software erfasst und gelistet? Dann dauerten die Arbeitstage locker zwölf Stunden, saß man auch nach 22 Uhr noch an dem einen oder anderen Thema.

"Dieses Feedback der Tage hat unheimlich viel gebracht. Das war vielleicht sogar die wichtigste Arbeit", erinnert sich Berger. Mit dabei auch ein Kollege vom LWL-Archivamt für Westfalen in Münster. Die Hilfsangebote waren enorm, die eingingen: "Ich habe dort eine Studentengruppe einer Hochschule aus Bern getroffen: 20 bis 25 Studenten mit ihrem Professor. Von fast allen Archiven in Deutschland kamen Angebote", sagt er. Inzwischen wurde die Arbeit an der Unglückstelle umgestellt. "Man arbeitet jetzt von Montag bis Freitag von sieben bis 19 Uhr und ist inzwischen soweit, dass auch ungelernte Helfer mit anpacken können."

Für die nahe Zukunft werden weitere Archivarinnen und Archivare abschnittsweise in Köln arbeiten müssen. Es sei wichtig gewesen, dass eben nicht alle gleich am Anfang da waren, sondern dass kontinuierlich mit vielen Fachleuten daran gearbeitet werden kann, sagt Berger. Und was sagte der Arbeitgeber? "Kein Problem - auch für den Kreis war klar, dass dies eine ganz wichtige Hilfe ist, die vorgeht", sagt Andreas Berger.

"Zahlreiche Künstler, Galeristen und Kulturschaffende haben in einem offenen Brief ihr Unverständnis über die Reaktionen der Verantwortlichen nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs geäußert. Sie seien «persönlich und als Vertreter von Institutionen von dem Einsturz und dem unermesslichen kulturellen Verlust, der damit verbunden ist, bestürzt», heißt es in dem am Samstag von der «Süddeutschen Zeitung» veröffentlichen Schreiben.
Zu den Unterzeichnern gehören dem Zeitungsbericht zufolge unter anderen der Sohn von Heinrich Böll, René Böll, sowie die Künstler Jürgen Klauke, Rosemarie Trockel, Marcel Odenbach und Curtis Anderson. Auch Architekten unterzeichneten den Brief.
Die Stadt Köln wird aufgefordert, sich endlich zu ihrem Mitverschulden an der Katastrophe zu bekennen. «Unsere Empörung», so die Unterzeichner, «ist aber auch darauf zurückzuführen, dass der Einsturz symptomatisch ist für die Art und Weise, wie die Stadt Köln in den letzten Jahren mit ihrer vergangenen und gegenwärtigen Geschichte und Kultur umgegangen ist». Bei dem Einsturz vom 3. März waren zwei Menschen, die in Nachbargebäuden lebten, getötet worden."

Quelle:
http://www.b2b-deutschland.de/koeln/region/detail_ddpb2b_2376287780.php

http://www.surveillance-studies.org/blog/2009/03/21/informationsfreiheit-und-ihre-umsetzung/

http://www.marlaktuell.de/?p=125655

Recklinghausens Stadtarchivar Dr. Matthias Kordes gehört zu den über 30 Archivaren und Geschichtsstudenten, die seit Montag dabei sind zu retten, was noch zu retten ist.

Ihr Arbeitsplatz ist eine große Lagerhalle in Köln-Porz. Dorthin werden die Trümmer des Kölner Stadtarchives gebracht, dass von den Experten nun akribisch nach alten Urkunden, Manuskripten und Akten durchsucht wird. Auch auf kleinste Reste müssen die Archivare und Historiker achten, denn die Gewalt des Zusammenbrauch war so groß, das kaum ein Stück die Katastrophe unbeschadet überstanden hat.

Direkt nach Ende seiner ersten Schicht am Montag rief Kordes im Rathaus an und gab einen ersten Bericht über die Lage in Köln: „Ich bin deprimiert, wenn ich die Schuttwüste sehe, die von ständig eintreffenden Lastwagen vergrößert wird. Staub, Gestank, Mauerreste, Haushaltsgegenstände, Möbel und private Dinge der Bewohner der eingestürzten Nachbarhäuser.“

Dann plötzlich finde sich ein Papier-Metall Block, ca. 50×50 cm. Fest zusammengebacken durch den Druck von zehn Metern Schutt. Früher, erklärt Kprdes, sei das einmal ein ganzes Aktenregal gewesen. „Wie soll man so etwas wieder lesbar machen?“

Alle würden hochkonzentriert arbeiten: „Meine Kollegen sind begeistert von der Idee Bürgermeister Pantförders, mich gleich für eine ganze Woche hier für dieses Arbeiten abzustellen. Recklinghausen hat jetzt in Köln einen dicken Stein im Brett.“

In all dem Schmutz und Chaos hatte Kordes jedoch auch Erfolgserlebnisse: „Ich fand zwei recht gut erhaltene Rechnungsbücher aus dem 17. Jahrhundert.“ Für den Recklinghäuser Stadtarchivar ein kleines Wunder.

Ganz unerwartet ist er auch auf Archivalien mit Brandschäden gestoßen. „Man hatte immer nur von Wasserschäden durch Regen und Grundwasser gehört, aber die Kollegen klären mich auf. Die verkohlten Stellen kommen von den Schweißarbeiten der Feuerwehr. Diese hatte bei der Suche nach den zwei Vermissten dicke Eisenträger durchtrennen müssen.“


Auch die Kempener Kulturamtsleiterin half mit:

http://www.wz-newsline.de/?redid=463311


http://www.archivists.org/news/ethics09.asp

http://www.anthony-clark.com/blog1/?p=628

Im Alter von 94 Jahren verstarb Wilhelm Neumann, ehemaliger Direktor des Kärntner Landesarchivs, am Donnerstag.
Landesarchivdirektor i.R. Wilhelm Neumann verstarb Donerstag im Alter von 94 Jahren. Das gab Kulturreferent Landesrat Harald Dobernig am Freitag bekannt.

Publikationen. Wilhelm Neumann war von 1968 bis 1980 Direktor des Kärntner Landesarchivs. Von 1955 bis 1980 war er auch ehrenamtlicher Leiter des Museums der Stadt Villach. Neben zwölf Buchpublikationen hat er auch 20 Jahrgänge der Zeitschrift "Carinthia I" betreut und rund 280 Aufsätze zur Geschichte Kärntens und seiner Nachbarländer verfasst.


Danke an
http://twitter.com/wimbauer/status/1365244944

http://www.ksta.de/html/artikel/1233584158072.shtml

Zum ersten Mal seit dem Einsturz des Stadtarchivs am 3. März werden die Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, freiwilliger Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) am Sonntag eine ganztägige Pause einlegen. Die Arbeit an der Unglücksstelle werde am Montag um sieben Uhr wieder aufgenommen, teilte Feuerwehrsprecher Daniel Leupold mit. Am heutigen Samstag sind die etwa 60 Helfer - wie schon in den vergangenen Tagen - bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 19 Uhr im Einsatz.
Unermüdlich ziehen sie Akten, Urkunden und andere wertvolle Gegenstände aus dem Bestand des Historischen Archivs aus den Trümmern. Am Freitag fanden die Helfer vor allem Archivgut aus dem 20. Jahrhundert, darunter Kommentare zur Deutschen Reichsverfassung von 1918. Am Donnerstag bargen sie Archivalien, die insgesamt 14 Lastwagen füllten. „Das war so viel, dass Kräfte der Feuerwehr nachalarmiert werden mussten, um in der Sortierhalle auszuhelfen“, berichtete Leupold. In der alten Lagerhalle am Kölner Stadtrand, in die die Lastwagen ihre Ladung transportieren, durchsuchen Dutzende Hilfskräfte den Schutt nach Schriftstücken, die noch erhalten sind oder restauriert werden können.

Bei der Bergung der Dokumente im Trümmerkrater müssen die Einsatzkräfte äußert vorsichtig vorgehen, um sich nicht in Gefahr zu bringen. „Die Gefahr, sich zu verletzten, ist hoch“, sagte Leupold. Bislang wurden zwei Männer von Steinen getroffen: Einem THW-Mitarbeiter rutschte ein Betonteil gegen das Bein, er musste mit leichten Verletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Auch ein Feuerwehrmann, dem ein Stein auf die Schulter gefallen war, konnte schnell wieder in den Einsatz zurückkehren.

http://www.digitale-sammlungen.de/mdz/content/digitalisierung/ottheinrichbibel.html

Mäßig attraktiv, da ohne Lupenfunktion.

Zum Werk siehe hier:

http://archiv.twoday.net/search?q=ottheinrich

http://books.google.com/books?id=esgAAAAAcAAJ

aus dem Tagebuch des Adjutanten von Goebbels, 11 Januar 1934:
"Dieser gewisse G...wohnte in seinem Arsenal explosiver Attentatskörper. Ein ganzes Archiv davon besass dieser Mann. Der Führer hatte es einmal besichtigt, als er ihn-hier in Berlin-aufsuchte. Da sah er die erstaunlichsten Dinge. Federhalter und Bleistifte, in denen Zünder eingebaut waren. Die also nach einer ganz bestimmten Zeit explodierten und in der Lage waren, den verheerendsten Schaden anzurichten...Er hatte da solche stehen, die auf Monate, und solche die auf Jahre eingestellt waren....Der Führer erzählte, er sei damals in den Zimmern dieses Herrn gewesen....Was aber hatte unser Führer mit diesem Mann zu tun ? Nun, es war damals in den ersten Jahren unserer Bewegung so, dass alle wirklich zum Widerstand entschlossenen Männer einander suchten..." (aus Als die goldene Abendsonne, Tagebücher 1933 - 1937 F.C. Prinz zu Schaumburg Lippe, 1971, S. 55 und 56)

Am 26 März 1936 zerschellte in Mexiko in der Nähe des Vulkans Popocatepetl aus unerklärlichen Gründen ein Flugzeug. An Bord unter anderen der von der Gestapa im Juli 1934 in Italien beschattete Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe nebst Ehefrau und der restlichen Reisebegleitung. Niemand überlebte (dies ist mein Hinweis, A. vom Hofe).

NEW YORK TIMES vom 27.3.1936, Freitag berichtete auf der Titel- und Seite 17 wie folgt: "Heard engines miss fire. Observers in this little town of Amecamca, watched the giant air kiner falter as the pilots sought altitude to fly over the pass. Then they heard the engines miss fire (Fehlzündung kann einen Knall hervorrufen, aber auch eine kleine Bombe kann den Knall verursacht haben). A few minutes later, after the plane had circled the little mountain twice its pilot pointed toward Mexiko D.F, but slithered down among the rocky crap of the saddle bewtween the two volcanoes." Weiter S. 17: "The plane said a witness, of the accident, passed over the town of Amecameca flying low when it was between the volcanoes it apparently developed engine trouble, for it circled as if the pilot intended to return to the landing field. Suddenly the ship became enveloped in smoke and it crashed with great speed to the earth and burned completely." Aus dieser Berichterstattung ergibt sich eindeutig ein Motorenproblem vor dem Absturz. Die mexikanische Presse berichtete (siehe Vier Prinzen S. 37) schon am 28 März, dass am 27 März die Motore vergraben wurden. Genau das ist aber verdächtig nachdem Augenzeugen berichtet haben, dass es Fehlzündungsgeräusche gab. Die Motoren hätten auf jeden Fall untersucht werden sollen, da sie ursächlich waren. Sie wurden aber sofort beseitigt.

S.204 Fussnote: "Hier hört - mitten im Text - der 5. Band im Jahr 1934 auf. Es folgen zwei Seiten vom 31 Mai 1935 und die Fortsetzung im April 1936..Seiten wurden auch herausgeschnitten, ....Ich weiss heute nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Vermutlich war die Ursache meine damalige Absicht, das Tagebuch zu veröffentlichen, was aber Dr. Goebbels verbot."

Zur Tradition der Attentate auf Flugzeuge sei auf Seite 59 dieses Buches verwiesen (Faupel zur Ermordung von Yenken an von Merkatz).

http://constitucionweb.blogspot.com/2010/04/tecnica-de-una-traicion-silvano.html


Seltsam, dass Friedrich Christian, Halbbruder des letzten regierenden Fürsten zu Schaumburg Lippe nie über dessen Tod schrieb, obwohl er viele Bücher veröffentlichte.

Kurioses Zitat aus seinem Tagebuch: "Montag, den 9 April soll ich meinen Dienst wieder antreten. Während dieser Ferien, am 26 März, war es ein Jahr her, dass ich in den Dienst des Reiches übernommen wurde. Ich hatte mich seinerzeit brieflich dem "Doktor" für sein eben eingerichtetes Ministerium zur Verfügung gestellt...." (a.a.O. S. 124). Weiter S. 125: "Zum ersten Mal Flottenparade, Reichsparteitag in Nürnberg, Reichsbauerntag am Bückeberg, Mit dem "Doktor" (Goebbels) beim Völkerbund in Genf. ...Vorher schon mit dem "Doktor" in Italien, Rom, Mussolini, Balbo u.s.w..."

Und S.138 a.a.O.: "2 Mai 1934: (Hitler) Er lädt mich ein, abends zum Essen zu ihm zu kommen...auch der "Doktor", Frau Goebbels, Fräulein Goebbels, Brückner, Schaub, Stenger, Himmler und andere sind da..."

http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Schaub

http://de.wikipedia.org/wiki/Helmuth_Brückner

Am 20 April 1934 wurde Heydrich Chef der Gestapa in Berlin, Himmler Inspekteur. Göring blieb nominell Leiter.

Unter dem Aktenzeichen III 3. 1424/34 ermittelte am 11 Juni 1934 das Geheime Staatspolizeiamt Berlin, Prinz Albrecht-Strsasse 8 gegen die damals auf Brioni (Italien) lebenden Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe und Ehefrau. Zuträger und Gestapo Agent: Kurt von Behr.

siehe:

http://archiv.twoday.net/stories/3810499/#5705469

Der Vorgang kann hier eingesehen werden:

http://www.politikkritik.info/

Der Gestapo Agent Kurt von Behr lieferte Belastungsmaterial. Im Bundesarchiv (ehem Berlin Document Center) befindet sich die Mitgliedskarteikarteikarte der NSDAP Gaukartei von Kurt von Behr. Wo war Kurt von Behr 1934 gemeldet ? In Venedig. Ortsgruppe Italien.

Der Geschäftsverteilungsplan des Gestapa datiert vom 22 Januar 1934. Man müsste dort prüfen, ob III.3 ein Dezernat, eine Abteilung oder ein Referat darstellt. Das Geheime Staatspolizeiamt war in neun Dezernate gegliedert, darunter Dezernate mit Zuständigkeiten für Sprengstoffe und Attentate.

Die Ermittlungen finden statt 6 Wochen nach dem Treffen in Berlin zwischen Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg Lippe, Hitler, dem Ehepaar Goebbels und Himmler.

Hiermit bekräftige ich, dass sehr vieles dafür spricht, dass Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe auf Anordnung Hitlers, Goebbels und Görings ermordet wurde; siehe Kapitel 4 und Seite 271 (Freundschaft zu Himmler und Heydrich seitens Ingeborg Alix Ehefrau von Stephan Prinz zu Schaumburg Lippe) in

http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000000100

Stephan Prinz zu Schaumburg Lippe wird unmittelbar nach dem Tod seines Bruders Adolf 1936 auf "wärmste Empfehlung" Bormanns hin befördert. Er kommt als Gesandtschaftsrat zur Botschaft in Rom. Durchschlag der Empfehlung geht an Bohle (AO). Ein sehr deutlicher Trennungsstrich durchzieht die Familie.

Die Puzzlestücke lassen sich zusammenfügen. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Bezug zur Gegenwart: wegen einer Tagebucheintragung sitzt Frau Verena Becker in U-Haft.

http://vierprinzen.blogspot.com/

Berlin, Donnerstag, den 5. März 2009. In der Aussprache des Deutschen Bundestags zum Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung 2008 bemerkte Jörg Tauss (SPD): " ..... Auch die Deutsche Digitale Bibliothek ist ein ganz wichtiges Feld, nicht erst angesichts der Katastrophe im Stadtarchiv von Köln. Natürlich werden historische Originale durch digitale Kopien nicht ersetzbar sein. Aber digitale Kopien müssen vorhanden sein, wenn unersetzliche Werke verloren gegangen sind, damit nicht eine ganze Geschichtsschreibung verloren geht, wenn, wie in Köln, ein Archiv einstürzt. ...."Quelle: Stenografischer Bericht der 208. Sitzung, S. 22416
Link:
http://www.bundestag.de/bic/plenarprotokolle/pp_pdf/16208.pdf

zu Jörg Tauss: http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Tauss

Ausnahmsweise etwas Lesenswertes auf Deutsch dazu:

http://bibliothekarisch.de/blog/2009/03/20/das-dilemma-des-autor-google-verhaeltnisses/

http://event.boell-net.de/OrgClient/Downloads/6041.pdf

Aktuelle Neuerscheinung unter CC-Lizenz. Es sind auch Beiträge zum Thema "Open Access" in dem Sammelband enthalten.

Via
http://commonsblog.wordpress.com/

Aus den Kommentaren, die fast alle den von uns unter

http://archiv.twoday.net/stories/5593921/

angezeigten Artikel verurteilen.

http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/kommentarseite/1/%5Copen-enteignung%5C-dank-google/kommentare/1/1/

9.03.2009 22:40 Uhr:
Von Bernd-Christoph Kämper:

Was schreibt der TAZ-Redakteur da für einen Mist? Kann er nicht mehr anständig recherchieren?

"Uwe Jochum hat nachgerechnet. (...)" Nein, das hat er nicht nachgerechnet und solch einen Quatsch auch nie behauptet, sondern er verlinkt auf eine Pressemitteilung von Yale, in der drin steht, dass Yale in 2005 4648 USD für Publikationskosten ausgegeben hat, in 2006 USD 31625. Nicht pro Artikel(!), wie unser ahnungsloser Autor glaubt, sondern für alle von Yale Autoren bei Biomed Central veröffentlichten Artikel, und das waren 2006 immerhin 40, 2007 schon 67. Außerdem hat der Autor nicht kapiert, dass Yale nicht gezahlt hat, um ihren Forschern die Artikel aus irgendeiner hochspezialisierten biomedizinischen Zeitschrift zugänglich zu machen, sondern um die biomedizinischen Arbeiten ihrer eigenen Wissenschaftler begutachten, veröffentlichen und Ärzten und Forschern weltweit frei zugänglich zu machen, damit diese Arbeit Früchte tragen kann, zum Ruhme und Nutzen von Yale wie auch der biomedizinischen Forschung überhaupt, und nicht nur dort, wo leistungsstarke Bibliotheken die Zeitschriftenpreise noch zahlen können. Und dass die Bibliothek von Yale die Publikationskosten nicht mehr trägt, hat die dortigen Wissenschaftler kaum davon abgehalten, weiter bei Biomed Central zu publizieren (2008 48 mal) - sie finanzieren das jetzt halt dem Forschungsetat und Drittmitteln. Wenn ein Projekt wert ist, etwa mit Grants des National Institute of Health gefördert zu werden, dann muss auch genug Geld da sein, um die Ergebnisse der Forschung auch zu publizieren (die Standard-Publikationsgebühr beträgt bei Biomed Central derzeit ca. 1000 EUR pro Artikel). Vielfach wird übersehen, dass auch viele nach dem traditionellen Publikationsmodell (Abonnements) arbeitende biomedizinische Zeitschriften hohe page charges von den Autoren verlangen, z.T. sogar bis zu $1000 pro Seite (! nicht pro Artikel), wenn sie stark zitiert werden und einen hohen Impact Faktor haben, extra Kosten für Farbabbildungen berechnen, etc. Da kommt auch keine Bibliothek auf die Idee, diese Kosten für die Wissenschaftler und Forschergruppen ihrer Universität zu übernehmen. Dass Bibliotheken Open Access Publikationsgebühren zahlen, macht nur als Anschubfinanzierung Sinn, bis es ein Selbstläufer wird - und ob es das wird, entscheiden letztlich die Wissenschaftler und Forschergruppen und nicht Bibliotheken und Universitätsverwaltungen.

Der Verfasser des Artikels setzt "Open Access" mit "Online access" gleich, und verwurstet seine angelesenen Erkenntnisse aus dem Studium der Open access-Kritiker Reuss und Jochum zu einem völlig ungenießbaren Brei. Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man es doch bleiben lassen und das Kommentieren Zeitungen überlassen, die ernstzunehmende Wissenschaftsredaktionen haben.

Wo bleiben übrigens die Proteste der armen ausgebeuteten und bevormundeten Wissenschaftler aus Zürich? Wer glaubt wirklich, dass Veröffentlichungen von Wissenschaftlern dieser renommierten Universität von ebenso renommierten internationalen und Schweizer Verlagen nicht mehr zur Publikation angenommen werden, nur weil die Uni Zürich mit ihrer Open access Politik dafür sorgt, dass die öffentliche Sichtbarkeit dieser Publikationen noch größer als bisher wird?


***

19.03.2009 23:22 Uhr:
Von bert:

Dieser Artikel ist schlich falsch und legt fast nahe, dass der Autor von wissenschaftlichen Verlagen für dieses Komglomerat an Lügen bezahlt wurde.


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19.03.2009 19:09 Uhr:
Von Andreas Praefcke:

Der Artikel vergleicht Äpfel und Birnen und ist insgesamt von einer Ahnungslosigkeit und vom Nachbeten von lobbyistischen Wahnideen geprägt, dass ich mich als taz-Abonnent geradezu schäme dafür.


***

19.03.2009 17:30 Uhr:
Von Wolfram R.:

Die Worte "Fear Uncertainty Doubt" fassen diesen Artikel und die Hasstirate auf Open Access von Verlagslobbyist "Reuß" gut zusammen. Sie funktionieren beide exakt so wie die Heulerei von Microsoft über die ach so böse Open-Source-Software. Der einzige Unterschied ist, dass Herr Walther zusätzlich noch eine komplette Breitseite über Google, Wikipedia und die komplette Digitaltechnik abfeuert. Ich frage mich ernsthaft was so eine reaktionäre Kampfschrift in der TAZ zu suchen hat.


***

19.03.2009 18:37 Uhr:
Von Dr. Klaus Graf:

Als ehemaliger Leser der taz bin ich entsetzt, wie unkritisch die Latrinenparolen von zwei Außenseitern hier übernommen wurden.

Weder Open Access noch Google Book Search bedeuten in irgendeiner Weise eine Bedrohung unserer literarischen und wissenschaftlichen Kultur - sie stellen beide - wenngleich in unterschiedlicher Weise - ungeheure Chancen für die künftige Entwicklung der Wissensgesellschaft dar.

Als Wissenschaftler stelle ich fest: Fachbücher sind für die eigene Bibliothek kaum mehr finanzierbar, auch Fachzeitschriften sind selbst im Bereich Geschichtswissenschaft recht teuer. Da es sich um Monopole handelt, kann ich nicht einfach zum günstigeren Anbieter wechseln. Die Verlage kassieren im Bereich Wissenschaft gnadenlos ab. Da ist es doch mehr als verständlich, dass sich Widerstand artikuliert und man darauf insistiert, dass der Staat öffentlich geförderte Forschungsergebnisse nicht zweimal bezahlt.


***

Matthias Spielkamp verweist in seinem Kommentar auf
http://immateriblog.de/?p=377

Zum anderen bringt mich aber wirklich zum Kochen Walthers Gegeifere über die ach so bescheuerte Utopie von der “Wisdom of the crowds”, vom “Wissen der vielen”. Hätte er sie sich zunutze gemacht, nur einen Bruchteil der zahlreichen, ausgezeichneten Argumente, Analsyen, Artikel gelesen, die kostenlos und frei zugänglich im Netz stehen, statt auf zwei (ich muss es so sagen:) Spinner zu vertrauen, die einen Zeitschriftenartikel veröffentlicht haben, dann hätte er wohl nicht diesen unsäglichen Stuss geschrieben, den die taz nun veröffentlicht hat.

http://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/25/Archivnachrichten_38_36dpi.pdf

Schwerpunkt sind Quellen zu jüdischen Geschichte.

Kurz berichtet wird auch über die im Internet zugänglichen Digitalisate der Filme von HStAS J 386

https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/startbild.php?bestand=5632

Bericht der Feuerwehr zum Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln: " ..... Schutz und Bergung von Kulturgut
Als Erstmaßnahme wurde der Trümmerberg mit den verschütteten Archivalien durch eine Folie gegen den zum Teil heftigen Regen provisorisch geschützt. Anschließend wurde ein Notdach errichtet, das nach 10 Tagen fertig gestellt war. Hierzu musste die Straße auf einer Breite von 5m komplett von Schutt und Archivalien frei geräumt werden und im Krater mussten neue Fundamente gesetzt werden.
Durch Mitarbeiter des Archivs und Einsatzkräfte wurden sichere Gebäude im rückwärtigen Bereich geräumt.
Wann immer möglich wurden Archivalien aus der Einsatzstelle gesichert. Sie wurden soweit möglich vor Ort durch Einsatzkräfte in Transportbehälter gebracht. Der mit historischen Dokumenten durchsetzte Schutt wurde in eine angemietete Halle transportiert und dort sortiert. Anfangs wurde diese Halle von der Feuerwehr geführt und personell unterstützt. Nach Festigung der Strukturen wurde sie an die Archivare übergeben, die mit Fremdfirmen weiterarbeiteten. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden auch ein in das unterirdische Bauwerk gestürzter Muldenkipper und ein schwer beschädigter Bagger geborgen. .....Die Sitzungen des Krisenstabes wurden durch die Koordinierungsgruppe (KGS) vor- und nachbereitet.
5. Folgemaßnahmen
Aufgrund der allgemeinen Lage beendete der Krisenstab am Samstag, 14.03.2009 seine Tätigkeit. Seine Arbeit übernahm der vom Oberbürgermeister eingerichtete Koordinierungsstab. Zuvor war in Abstimmung mit dem Innenministerium festgelegt worden, dass die Einsatzstelle aufgrund der erforderlichen Bergung von Kulturgut hohen Wertes und der unklaren Untergrundsituation weiterhin in Zuständigkeit der Feuerwehr bleibt. Zudem wurde der Feuerwehr die Federführung bei der Bergung des Kulturgutes übertragen. Grob geschätzt 10.000t Schutt liegen in 11m Tiefe im Bauwerk, auf der Severinstraße bis in unbekannte Tiefe im Trichter hinter dem Archiv.
Die Technische Einsatzleitung zog aus dem ELW 5 in die derzeit leerstehenden Schulcontainer einer Schule um. Die Bergungs- und Sicherungsarbeiten werden im Zwölfstundentagesdienst durchgeführt und dauern zum Berichtszeitpunkt noch an.
Eine Einsatzgruppe stellt die BF Köln, eine weitere die FF Köln und die dritte Gruppe bilden Feuerwehrangehörige des Umlandes. Täglich stehen zwei Gruppen des THW zur Verfügung, die aus ganz Deutschland jeweils für 1 Woche nach Köln kommen und dort auch untergebracht sind.
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6. Aktuelle Situation und Ausblick
Die Bergungsarbeiten gehen heute, am 19.03.09, unerwartet zügig voran. 60 Angehörige der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Köln, unterstützt von Feuerwehren des Erftkreises sowie des Technischen Hilfswerks, bergen mit Hilfe von drei Hydraulik-Baggern, einem Seilbagger und drei Arbeitsbühnen an drei Stellen. An besonders gefährlichen Stellen sind 5 Höhenretter der Berufsfeuerwehr im Einsatz. Es wird soviel Archivgut geborgen, dass 21 Kräfte der Werkfeuerwehr Currenta in Porz bei der Ausladung der Archivalien Unterstützung leisten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Bergungsarbeiten aufgrund der besonders schwierigen Situation im Trümmertrichter und dem unter-irdischen Bauwerk verlangsamen werden.
Der Einsturz des Historischen Archivs stellte nach dem Störfall bei INEOS vor fast genau einem Jahr die Feuerwehr Köln erneut vor eine große Herausforderung. Das Schadensereignis ungeahnter Größe und die extreme Komplexität der Materie forderten alle Beteiligten in besonderem Maße. Die gesetzlichen Vorgaben zur Großschadensabwehr unter Einbeziehung von Krisenstab und Einsatzleitung haben sich in vollem Umfang bewährt und führten durch die engagierte Mitarbeit aller Beteiligten zum Einsatzerfolg.
Ein Ende des Einsatzes ist derzeit nicht absehbar.

Bergungsstand Historisches Archiv:
"Die Bergung an der Severinstraße erfolgt seit dem Wochenende im Zweischichtbetrieb, abhängig von den Bergungsaktivitäten der Berufsfeuerwehr auf der Unglücksstelle (7-19 Uhr). Derzeit wird an der Severinstraße an drei verschiedenen Bergungsorten gleichzeitig geborgen.
Das, was nur schuttkontaminiert geborgen werden kann, wird in einer für die dauerhafte Bergung nicht geeigneten Halle vom Schutt getrennt und zum Erstversorgungszentrum transportiert.
Im Erstversorgungszentrum wird derzeit im Zweischichtbetrieb (7-23 Uhr) gesäubert, sortiert und vorgetrocknet bzw. das stark feuchte Archivgut vakuumverpackt und zur Gefriertrocknung nach Westfalen abtransportiert.
Pro Schicht werden 45-50 Personen benötigt, so dass täglich ca. 100 Personen im Einsatz sind. Erste Verknappung von Personalressourcen, vor allem bei den Mitarbeitern des Historischen Archivs, machen sich inzwischen bemerkbar (Unfälle, Krankmeldungen). Da diese Personenstärke aber für die Dauer der gesamten Bergung gehalten werden muss, wird weiteres auswärtiges Fachpersonal angefordert.
Insgesamt sind im Erstversorgungszentrum bislang 1.000 blaue Bergungswannen mit jeweils 1 lfd. Meter Archivgut geborgen worden. Dazu kommen 30 Gitterboxen für feuchtes Material, die ca. 1,5 lfd. Meter fassen (45 lfd. Meter). Von den ursprünglich rund 27 im Magazin befindlichen lfd. Kilometern sind daher 1.045 lfd. Meter inzwischen geborgen worden.
Folgende herausragende Archivalien konnten inzwischen geborgen werden:
• Zwei Handschriften von Albertus Magnus
• Teile des Bestandes Oberbürgermeister von Köln, nach 1945
• Vier Bücher Weinsberg, 16. Jh.
• Teile des Porzer Stadtarchivs (der Teil, der im Atombunker lag)
• Teile der Amtsnachlässe OB Schwering und Kämmerer Billstein
• Teile des Amtes für Wohnungswesen, Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum nach dem Zweiten Weltkrieg, teilweise stark zerstört
• Teile der Stadtrechnungen Mittelalter und Frühe Neuzeit
• Teile der Ratsprotokolle Mittelalter und Frühe Neuzeit, 1396-1798
• Teile aus dem Bereich Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt, Mittelalter und Frühe Neuzeit, bis 1794
• Teile der überformatigen Urkunden aus HUA in OG IV (Zimelien), ca. 50 Stück
• Teile der 550 Schreinsbücher, 13. Jh.-1794
• Teile von Nachlässen und Sammlungsgut, hier auch einzelne Fotoalben aus Nachlässen
• Teile städtischer Nachkriegsakten"

Quelle (PDF):
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf13/presse/berichte-hauptausschuss-19-03-2009.pdf

Am Montag, dem 23. März 2009, werden zehn Studierende des Fachbereichs Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam um 8 Uhr vom Alten Markt aus nach Köln starten. Manche fahren mit ihren eigenen PKW, andere mit der Bahn. In Köln werden sie von den Kölner Stadtarchivaren freudig erwartet, denn fachkundiges Personal für die Sicherung der Kölner Archivalien ist dringend nötig. In einer Halle in Köln-Porz werden die Studierenden jeden Tag in den Spätschichten von 15 bis 22 Uhr das Kölner Archivgut nach durchnässten und trockenen Archivalien trennen, die durchnässten in Folien verpacken und registrieren.
Die Stadt Köln stellt den Studierenden eine Unterkunft zur Verfügung. Die Reisekosten übernimmt der Fachbereich Informationswissenschaften. „Wir freuen uns, dass wir dem Stadtarchiv nun konkrete helfen können“, erklärt Dr. Karin Schwarz, die die Hilfsaktion der FH Potsdam initiiert hat. Die zehn Studierenden haben sich seit drei Wochen für die Hilfsaktion bereit gehalten und werden jetzt zunächst für 6 Tage in Köln bleiben. Eine Studentin möchte ihre Diplomarbeit über Notfallpläne in Archiven schreiben. Die Fachhochschule Potsdam bietet als einzige Hochschule in Deutschland einen Archivstudiengang an. Die Potsdamer Studierenden sind damit für den Hilfseinsatz prädestiniert. Um die Masse ein verschüttetem Archivgut zu bergen, wird das Kölner Stadtarchiv daher in den kommenden Wochen nochmals um Hilfe bitten. Die nächste gemeinsame Hilfsaktion wird im Mai starten.

via http://tinyurl.com/ddq5o9

Leider kann ich an diesem "Einsatz" nicht teilnehmen... :o( Ich wünsche meinen Kommilitonen/innen eine gute Reise und vor allem viel Erfolg bei ihrer Arbeit in Köln!

Im Rahmen der umfassenden Einigung mit dem Haus Baden wird das Land für 17 Mio. Euro zahlreiche Kunstgegenstände von hohem kulturellem und historischem Wert erwerben. Dazu gehören Bestände von Landeseinrichtungen in Karlsruhe, die Wessenberg´sche Sammlung in Konstanz und rund 200 Kulturgüter aus Beständen der Schlossanlage Salem. Welche Objekte im Einzelnen erworben werden sollen, kann ab heute (19. März) auf der Homepage des Wissenschaftsministeriums ( http://www.mwk.baden-wuerttemberg.de ) eingesehen werden.

Zu den Kulturgütern gehören unter anderem Skulpturen in der Kunsthalle Karlsruhe, Handschriften der Badischen Landesbibliothek (insbesondere Teilnachlass Hebel und zwei Tulpenbücher), das Basler Lehenbuch sowie weitere Tulpenbücher im Generallandesarchiv Karlsruhe sowie der Künstlerische Nachlass von Joseph Kopf im Badischen Landesmuseum. Zu den Beständen in Salem gehören insbesondere Gemälde im Mobiliar des Münsters, des ehemaligen Schlossmuseums, des Lapidariums und der Bibliothek. Nicht erworben werden die Urkunden des Klosterarchivs Salem im Karlsruher Generallandesarchiv; das Land erhält daran aber ein Vorkaufsrecht.

Anlagen/Downloads

047_PM_Anlage_1_Kulturgueter_in_Landeseinrichtungen.pdf [45 KB]

047_PM_Anlage_2_Kulturgueter_Bodenseekreis.pdf [7.8 KB]

047_PM_Anlage_3_Kulturgueter_in_Salem1.pdf [52 KB]

047_PM_Anlage_4_Feuerwehrmuseum.pdf [5.7 KB]


Siehe auch:
http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/verkauf.php

Warum ist das Ankaufvolumen völlig inakzeptabel?

Es wurde womöglich für lange Zeit die Chance verspielt, Kulturgüter, die der Öffentlichkeit gehören, der Willkür und dem Vermarktungsanspruch des Hauses Baden zu entreissen.

NICHT angekauft werden:

* das Salemer Archiv der Markgrafen, obwohl die dort auch gelagerten Akten der Hofbehörden des 19. Jahrhunderts nach den Erkenntnissen der Wissenschaftlerkommission öffentliches Archivgut sind

* die Salemer Urkunden, das Familienarchiv im GLAK (nach wie vor kann der Chef des Hauses nach Belieben Benutzer wie z.B. mich ausschließen, Akten der frühen Neuzeit einzusehen), die Fideikommiss-Handschriften im GLAK (bis auf ein einziges Stück, ein Basler Lehenbuch)

* die Sammlung Jüncke

Ein Fußtritt für den Stifter! Jüncke hat seine Sammlung seinerzeit dem Großherzog geschenkt, damit sie dauerhaft in Baden-Baden ausgestellt bleibt. Das Haus Baden hat nach 1918 etliche Gemälde verscherbelt, ohne irgend einen Ersatz zu leisten, hat die Sammlung verwahrlosen lassen. Hier hätte das Land die Pflicht gehabt, den Stifterwillen - Jünckes und Großherzog Friedrich II. als Stifter der Zähringerstiftung - durchzusetzen.

* unzählige Kulturgüter in Salem, z.B. der im Eigentum des Landes stehende Thronsessel und die ebenfalls entfremdetes Eigentum darstellende Waffensammlung

Ob und wenn ja welche "Hinterlegungen" in der BLB vom Ankauf nicht erfasst sind, gilt es zu prüfen.

Mit dem Ankauf der Sammlung Kopf ist die rechtswidrige Abwicklung der Zähringer Stiftung beschlossene Sache. Da es niemand in der Stiftung gibt, der ihre Rechte wahrnehmen will, wird eine - entgegen der fehlerhaften Einschätzung der Kommission - sehr wohl mit Vermögen ausgestattete Stiftung entgegen dem Stifterwillen aufgelöst. Gegen spätere Veräußerungen wäre Stiftungsgut geschützt gewesen, Landeseigentum ist es nicht!

ANHANG:

Zu den Ankäufen in der BLB

Laut Ministerium

Speculum humanae salvationis (H 78) in der Badischen Landesbibliothek
Dionysius Carthusianus: Epistola ad principes christianos, (H 65) in der Badischen
Landesbibliothek
Weitere Hinterlegungen in der Badischen Landesbibliothek :
Wappenbücher (H 7-9, H 11, H 64);
Archivalien und Autographen (H 10, H 12, H 62, H 66);
Inkunabeln (H 13-15;
Drucke des 16. Jh. (H 16-20, H 58-59);
Drucke des 18. u. 19. Jh. (H 21-34)
Teilnachlass Johann Peter Hebel (H 57, H 87-93, H 83-86, H 94, H 81-82)


Macht 35 Hinterlegungen und 15-Hebelhandschriften, wenn nicht eine zusätzliche Nummer (z.B. a-Nr.) irgendwo vorliegt.

Laut Kommission gehörten dem Haus Baden in der BLB
http://archiv.twoday.net/stories/4545456/

sechsunddreißig Hinterlegungen
in der Badischen Landesbibliothek
Karlsruhe, darunter das "Speculum
humanae salvationis".

Dem Haus Baden gehören ferner

- dreizehn Signaturen Hebel-Handschriften in der Badischen Landesbibliothek


Die BLB weiß offiziell noch nichts vom Ankauf, geht aber davon aus, dass nichts an Eigentum des Hauses Baden zurückbleibt.


Beim LWL-Archivamt für Westfalen des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL) ist zum 01.08.2009 oder später die Stelle
einer /eines

wissenschaftlichen Archivarin /Archivars

zu besetzen.

Das LWL-Archivamt ist eine Einrichtung im Geschäftsbereich der
Kulturpflege des Landschaftsverbandes mit Sitz in Münster. Es
hat die Aufgabe, die nichtstaatlichen Archive im Landesteil
Westfalen-Lippe archivfachlich zu beraten und zu unterstützen
und für den Erhalt und die Nutzung des in diesen Archiven
verwahrten unersetzlichen Kulturgutes Sorge zu tragen.

Aufgabengebiete:
- kommunale Archivpflege (Beratung kommunaler Stellen in
Archivfragen, fachliche Unterstützung kommunaler Archive)
- Privatarchivpflege (Beratung privater Archivträger, Ordnungs-
und Erschließungsarbeiten in privaten (Adels-)Archiven)
- Mitwirkung an Aus- und Fortbildungsmaßnahmen des
LWL-Archivamtes
- Benutzerbetreuung und Recherchetätigkeiten
- archivfachliche und landesgeschichtliche Forschungen und
Publikationen

Wir erwarten:
- Laufbahnbefähigung für den höheren Archivdienst
- Studium der Geschichte (Promotion ist erwünscht)
- vorzugsweise mehrjährige Berufserfahrung
- Vertrautheit mit der aktuellen archivwissenschaftlichen
Diskussion und vertiefte Kenntnisse auf dem Gebiet der
Archivierung elektronischer Unterlagen
- fundierte Kenntnisse der Historischen Hilfswissenschaften
- Kenntnisse der westfälischen Landesgeschichte
- Fähigkeit zu konzeptionellem Denken, Offenheit für Innovationen
- hohes Maß an Engagement, Selbständigkeit und
Eigenverantwortlichkeit
- ausgeprägte Kooperations- und Teamfähigkeit
- Beratungskompetenz und Kommunikationsgeschick
- Bereitschaft zu Dienstreisen (Führerschein Klasse B)

Wir bieten:
- ein interessantes, verantwortungsvolles und abwechslungsreiches
Aufgabenfeld, eingebunden in ein hochmotiviertes, kollegial
kooperierendes Team
- Vergütung/Besoldung nach EG 13 TVöD bzw. Bes.Gr. A 13/A 14
BBesG
- Fortbildungs- und Weiterqualifizierungsmöglichkeiten

Die Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht; Frauen
werden gemäß Landesgleichstellungsgesetz NRW bei gleicher
Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers
liegende Gründe überwiegen.

Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Frauen und Männer sind
ebenfalls ausdrücklich erwünscht.

Die Stelle ist grundsätzlich auch für Teilzeitkräfte geeignet.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen der Leiter des LWL-Archivamtes
für Westfalen, Herr Dr. Marcus Stumpf (Tel. 0251/591-3886),
zur Verfügung.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung unter Angabe der Kennnummer
04/09 bis zum 10.04.2009 an den

Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL)
LWL-Haupt- und Personalabteilung
48133 Münster
www.lwl.org

via Mailingliste "Westfälische Geschichte"

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit dieser Mitgliedermail möchte ich Sie als VdA-Mitglieder noch einmal auf die dringend benötigte Hilfe für das Historische Archiv der Stadt Köln ansprechen. Allen, die schon vor Ort Hilfe geleistet oder angeboten haben, danke ich namens des VdA ganz herzlich. Die Solidarität in unserer Berufsgruppe, für die der VdA sich einsetzt, hat sich nach meinem Eindruck bisher als hervorragend erwiesen.
Die Hilfe wird noch über viele Monate hinweg bis zum Jahresende benötigt. Derzeit ist erst 1 km von 28 km Archivgut geborgen.
Ich möchte Sie daher alle mit diesem allgemeinen Aufruf nochmals darum bitten, sich nach Möglichkeit zur Verfügung zu stellen. Gefragt sind vor allem Teams von mehreren Personen, die mehrere Tage (drei mindestens) vor Ort sein können. Übernachtungsmöglichkeiten werden gestellt.
Die Koordination vor Ort wird erleichtert, wenn Hilfsangebote möglichst zentral als Dienststellen- oder bei größeren Archiven als Abteilungsmeldung abgegeben werden. Meldungen richten Sie bitte mit den benötigten Angaben – Name, Vorname, Dienststelle, Ort, Telefonnummer, Email-Anschrift, Dauer des Einsatzes (am besten in einer Excel-Tabelle) – direkt nach Köln: (rwwa@koeln.ihk.de).
Wir alle müssen uns darauf einstellen, dass das Stadtarchiv Köln nachhaltig der Unterstützung bedarf. Ich bitte Sie daher auch, bei jeder Gelegenheit das Thema im Bewusstsein der Öffentlichkeit wach zu halten. Der VdA wird dies im Rahmen seiner Möglichkeiten versuchen.
Den Tagesordnungspunkt Katastrophe von Köln haben wir auch auf die Tagesordnung der Mitgliederversammlung auf dem 79. Deutschen Archivtag am 24. September 2009 in Regensburg gesetzt.
Für die Rettung des Archivgutes sind in Köln folgende Spendenkonten
eingerichtet:

1. Hilfsfond des LVR – Landschaftsverband Rheinland:

a. Kreissparkasse Köln (BLZ 370 502 99): Kontonummer 339849 (Stichwort:
Stadtarchiv Köln)

b. Sparkasse Köln-Bonn (BLZ 370 501 98): Kontonummer 1920192018 (Stichwort:
Stadtarchiv Köln)

2. Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln e.V.:

Sparkasse Köln-Bonn (BLZ 370 501 98): Kontonummer 1900458959 (Stichwort:
Rettung Historisches Stadtarchiv)

Herzlichen Dank und beste Grüße
Ihr Robert Kretzschmar "

"Das Podiumsgespräch stellt Fragen zum Verhältnis der Kölner Bürger zu ihrer Stadt, ihrer Kultur und ihrem Geist am tragischen Beispiel des Historischen Archivs.

Einführung:
Die städtische Gemeinschaft nach der Katastrophe, Handlungsmaximen für Köln.
Prof. Bernd Kniess, Jörg Leeser, BDA Köln

Vortrag:
Die Bedeutung des Historischen Archivs der Stadt Köln.
Dr. Bettina Schmidt-Czaia, Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Köln (angefragt)

Podium:
- Gisela Capitain, Galeristin
- Helge Malchow, Verleger, Verlag Kipenheuer & Witsch
- Dr. Manfred Osten, Schriftsteller, Autor von „Das geraubte Gedächtnis“
- Prof. Dr. Stefan Polónyi, Tragwerksplaner
- Andreas Rossmann, Journalist, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Moderation: Jürgen Keimer, Journalist

Montag, 23.03.2009, 19:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln

Eine Veranstaltung des Bundes Deutscher Architekten BDA Köln"

Quelle: http://www.arclife.de/arcguide/aktuell/301727.html

Aus den bei der Hilfsaktion vom 9.-12. März 2009 von den Kursmitgliedern und den MitarbeiterInnen der Archivschule Marburg gemachten Aufnahmen ist eine Dokumentation (pdf, ca. 1 MB) des Arbeitsablaufs zur Rettung der Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln erstellt worden.

S.a. FAZ (Wolf/kg)

http://www.bloggerei.de/bgpublicon.jpg

[Sog. Publicon entfernt]

http://www.schockwellenreiter.de/2009/03/09.html

Auch wir sind wie der Schockwellenreiter kein richtiges Blog:

Leider können wir Ihren Blog bei der Bloggerei
nicht aufnehmen, hierfür gibt es verschiedene Gründe.

Titel: Archivalia
Url: http://archiv.twoday.net

Gründe können sein, das Publicon der Bloggerei wurde nicht eingebaut, Ihr Blog hat auschliesslich Bilder oder Videos,
Ihr Blog wird nicht regelmäßig gepflegt, der Blog stellt keine RSS Feeds zur Verfügung oder Ihre Seite ist kein klassischer Blog.

Bitte entfernen Sie den Script Code für das Publicon aus Ihrem Blog,
falls Sie dies in Ihrem Blog eingebunden hatten.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Blog.

Mit freundlichen Grüßen.

Die Bloggerei
www.bloggerei.de

---------------------------------------
Pixel Trader Ltd.
Staig 21
72379 Hechingen
Niederlassung Deutschland

Registergericht: AG Stuttgart HRB 723909
Ust-Ident-Nr.: DE241249002

FON: +49 01803 720 720 77
0,09 min. (Hauptzeit) / (Nebenzeit)
FAX: +49 01803 720 720 77
0,09 min. (Hauptzeit) / (Nebenzeit)

[...]
web: http://www.bloggerei.de


Soweit die von uns angeblich unbefugt mitgeteilte Mail. Dann ging es in den Kommentaren weiter, weil ich das Publicon nicht entfernt, sondern lediglich den Code deaktiviert hatte:

Rob (anonym) meinte am 20. Mrz, 16:24:
Wie auch immer!
Sie erwarten doch nicht von uns, das wir einen Blog aufnehmen, der einen Beitrag schreibt, mit dem Titel "Bloggerei ist mist", was den Schockwellenreiter betrifft, der hatte das Publicon der Bloggerei nicht eingebaut, so konnte sich der Blog nicht aktivieren, wir müssen uns auch vor Spamern schützen, logisch oder?

Entfernen Sie bitte das Publicon aus Ihrem Blog bitte.

KlausGraf antwortete am 20. Mrz, 16:42:
Das Publicon bleibt
Ich erwarte auch nicht, dass Sie das und dass unterscheiden können oder wissen, dass es hierzulande überwiegend das Blog heisst. Das Publicon bleibt als zulässige Illustration, der Code ist deaktiviert. Und tschüss!

Rob (anonym) meinte am 20. Mrz, 17:28:
Sie haben das Publicon direkt über unseren Server eingebunden, was bedeutet das Sie traffic verursachen, es wäre also nett, wenn Sie das Publicon entfernen würden, so etwas was nennt man Bilder klau, Ihnen dürfte doch klar sein, das Sie gegen unser Copyright verstossen, sollte das Publicon in den nächsten Stunden nicht entfernt sein, werden wir ein Mail an twoday.net senden.

PS: Den oder Das Blog, Sie wußten was gemeint war.

KlausGraf antwortete am 20. Mrz, 17:44:
Sie wollen mir drohen?
Sie haben kein Copyright an dieser Darstellung, da es nicht urheberrechtlich schützbar ist. Und selbst wenn Sie es hätten, wär § 51 UrhG gegeben. Und Bilderklau - nennen Sie mal eine entsprechende Rechtsgurndlage, die das verbietet.

Rob (anonym) meinte am 20. Mrz, 17:56:
Publicon
Das Publicon ist von uns erstellt worden, also liegen die Rechte bei uns, oder möchten Sie das bestreiten?

Sie haben das Publicon von unserer Seite eingebunden:

http://www.bloggerei.de/bgpublicon.jpg

d.h. Sie erzeugen Traffic auf unsere Kosten, wollen Sie das auch abstreiten?

Ich habe Sie freundlich darum gebeten das Publicon zu entfernen, ich brauche nicht zu drohen, ich habe Sie darauf hingewiesen.

Und wenn Sie hier schon mit Paragraphen um sich werfen, dann sollten Sie wissen, das es ebenso nicht statthaft ist, einfach eine Mail zu veröffentlichen, die nur für Sie bestimmt war, darüber gibt es diverse Gerichtsurteile, Sie verbreiten hier ungefragt unsere Mailadresse und sonstige Daten.

Ich möchte Ihnen die Möglichkeit geben, diese Mängel zu beheben, dann ist der Vorgang für mich erledigt.

***

Abschließender Kommentar:

Der sich hier gewaltig aufplusternde Herr "Rob" verkennt, dass er nicht die geringste Ahnung von der Rechtslage hat.

Ob jemand ein Logo erstellt, ist wurscht, wenn es keine Schöpfungshöhe hat.

Zur unbefugten Wiedergabe einer Mail: Da soll er die Gerichtentscheidungen über die Veröffentlichung von Mails sich doch mal genauer anschauen. Natürlich war ich befugt, die Nichtaufnahme von Archivalia bei der Bloggerei unter Anführung der Begründung mitzuteilen. Und irgendwelche geheimen Daten habe ich auch nicht mitgeteilt.

Ich kann nur hoffen, dass andere Blogger die Finger von der "Bloggerei" lassen. Es gibt genügend seriöse Blogverzeichnisse, die sich nicht so aufspielen. Man lese im übrigen auch die Kommentare zum obigen Schockwellenreiter-Eintrag.

Von der Versteigerung der von Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährten Pierre Bergé aufgebauten "Jahrhundertkollektion" berichtete die FAZ 31.1.2009 S. 39. Zu den gegenständen zählte auch ein kostbares Ensemble deutscher Goldschmiedearbeiten (elf Pokale, eine Tischfontäne und ein Nautilus-Pokal, Pokal der Stadt Lüneburg) aus dem Besitz des Hauses Hannover, das über die Gebrüder Kugel (Paris) vor mehr als zehn Jahren an die Sammler gelangten. Alexis Kugel: Es sind phantastische, absolut unbekannte Stücke. [...] Man könnte sie "den Schatz von Hannover" oder besser gesagt von "Braunschweig-Lüneburg" nennen. Es handelt sich um eine Serie von Pokalen, die die Städte dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg im 17. Jahrhundert geschenkt haben. Die meisten dieser Pokale tragen eine Widmung und den Namen der Stadt. Sie seien "indirekt" aus der Familie Hannover gekommen, leider könne er mehr dazu nicht sagen.

Dann die übliche Heuchelei: Ich wäre sehr glücklich, wenn die Sammlung der Hannover-Pokale intakt bleiben könnte. Es ist eines der letzten historischen Ensembles. Aber auf der Auktion wird man sie einzeln kaufen müssen. Von "müssen" kann da keine Rede sein. Hier gehts um die übliche Gier der Eigentümer und der Händler. Wenn diese das Ensemble zusammenhalten wollten, hätten sie es doch en bloc versteigern können.

Drei Pokale konnte das Land Niedersachsen ersteigern (vermutlich für 2 Mio. Euro):

http://www.ad-hoc-news.de/niedersachen-ersteigert-pokale-aus-nachlass-von-yves-saint--/de/Politik/20074697

Zur Versteigerung der Pokale:

Die Galerie Kugel, bei der Yves Saint-Laurent und Pierre Bergé zahlreiche Objekte erwarben, konnte einige der Spitzenlose aus der Pokalsammlung des Hauses Hannover zurückkaufen. Für den vierfachen Pokal des Goldschmieds Christoph Uder von 1642, den die Stadt Osterode dem Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg zum Geschenk machte, bewilligte die Galerie mit 710.000 Euro (100.000/150.000) den höchsten Preis, gefolgt von der Bodendick-Tischfontäne des Hamburgers Evert Kettwyck zu 600.000 Euro (150.000/200.000) und dem 113 Zentimeter hohen Pokal der Stadt Lüneburg von Nikolaus Siemens zu 510.000 Euro (120.000/180.000).

Es sind dies die von Niedersachsen erworbenen drei Pokale. Wieso es erforderlich war, einen Händler dazwischenzuschalten und wieso man ein Geheimnis um vom Auktionshaus bekanntgegebene Preise machen muss, erschließt sich mir nicht.

Eigentlich wäre das deutsches Kulturgut, das Niedersachsen nie hätte verlassen dürfen. Aber was die Welfen sich im 19. Jahrhundert alles unter den Nagel gerissen haben vom Landeseigentum (niemand sollte daran zweifeln, dass die Städte die Pokale dem Landesherrn und nicht dem Privatmann schenkten) kann weder ins Denkmalbuch eingetragen werden noch in die Liste national wertvollen Kulturguts, wenn seine Existenz verborgen bleibt.

Zur Provenienz:

„Die Pokale sind Huldigungsgeschenke an Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg“, erklärt Meiners. Von 1665 bis zu seinem Tode war Georg Wilhelm regierender Fürst des Fürstentums Lüneburg mit der Residenz Celle.
„Georg Wilhelm hat sich diese Pokale auch auf die Tafel gestellt, um damit seine Macht zu präsentieren“, so Meiners. Erst nach dem Tod des Herzogs im Jahre 1747 gingen die Pokale, die jetzt in der Presse dem Königshaus Hannover zugeordnet werden, an seinen Neffen und damit in den Besitz der Welfen über. Diese verkauften den Silberschatz vermutlich kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs.

http://www.cellesche-zeitung.de/kultur/regional/349398.html

FAZ

http://www.kunstmarkt.de/pagesmag/kunst/_id177074-/marktberichte_detail.html?_q=%20

http://www.welt.de/welt_print/article3290151/Yves-Saint-Laurents-Welfenschatz-kehrt-zurueck.html

Zu weiteren Welfenschätzen siehe hier:
http://archiv.twoday.net/search?q=welfen


Freundlicherweise stellte Dietrich Hakelberg den Volltext seines FAZ-Artikels vom 10. Dezember 2008 zur Verfügung, der auszugsweise bereits im Referat durch das Börsenblatt

http://archiv.twoday.net/stories/5384503/

hier präsent war.

Telemann, filetiert

Der Antiquariatshandel zerstört das Stammbuch des Johann Friedrich Behrendt

HAMBURG, 25. Mai 1736. Ein ostpreußischer Student steht voller Respekt vor Georg Philipp Telemann und reicht ihm sein Stammbuch. Der berühmte Komponist trägt sich mit einem Zitat aus der Synopsis musicae des Johann Lippius von 1612 ein: „Omnia stant Harmonia. Anarmonia cadunt omnia. Nec erigitur, reficitur, restituitur quidquam, nisi ad Harmoniam relatum atque redactum.“ – Alles beruht auf Harmonie. Durch Disharmonie geht alles zugrunde. Nichts wird errichtet, erneuert, wiederhergestellt, wenn es nicht in Harmonie zurückgeführt und verwandelt worden ist.

Der mit diesen Worten bedachte junge Mann hieß Johann Friedrich Behrendt. Er wurde in Insterburg geboren, dem heutigen Tschernjachowsk, das Jahr ist nicht bekannt. Der Vater Johann Behrendt redigierte die erste litauische Bibelübersetzung. Sein Sohn studierte zwischen 1736 und 1739 in Hamburg, Königsberg und Amsterdam. Er schlug die Laufbahn eines Pädagogen ein und wurde auf Empfehlung des Theologen und Dichters Erdmann Neumeister Subrektor und Bibliothekar in Lübeck. Schließlich ging Behrendt 1743 als Rektor an das Gymnasium Zum Grauen Kloster in Berlin. 1757 starb er in Zerbst.

Die Studienreise und die vielfältigen Kontakte des Studenten Behrendt spiegeln sich in seinem Stammbuch, einem schmalen vergoldeten Lederbändchen in Queroktav. Unter den etwa 70 Einträgen in diesem Album finden sich zahlreiche Hamburger und Lübecker Persönlichkeiten. Darunter ist auch Erdmann Neumeister, der Hauptpastor an St. Jacobi in Hamburg. Am 12. Mai 1736 trug er sich in das Stammbuch ein und stand einem späteren Vermerk zufolge 1747 bei einem von Behrendts Söhnen Pate. Während seiner Studien bei Jacques Philippe d’Orville in Amsterdam, der sich 1738 ebenfalls im Stammbuch seines Studenten verewigte, gelangte Johann Friedrich Behrendt „sonderlich in der Lateinischen elegischen Dichtkunst zu einer vortrefflichen Geschicklichkeit.“ Nachzulesen ist dies im Zedlerschen Universal-Lexikon.

Die Stammbuchsitte hatte sich im 16. Jahrhundert von Wittenberg aus zunächst über ganz Deutschland und die Niederlande verbreitet. Studenten legten ihr Stammbuch Kommilitonen und Professoren vor und erbaten deren Eintrag. Meist schrieb man sich mit einem Gemeinplatz ein, einem lateinischen Zitat oder Epigramm. Oft waren dies persönliche Lebensdevisen. Dann folgten Widmung, Ort und Jahr sowie die eigenhändige Unterschrift des Einträgers. Stammbücher sind damit Zeugnisse der frühneuzeitlichen Gelehrten- und Adelskultur und wertvolle biographische, bildungs-, literatur- und sozialgeschichtliche Quellen. Stammbücher ermöglichen die Rekonstruktion der adligen Kavalierstour, geben Einblick in die Vernetzung, die Reisen und die Studienaufenthalte der Studenten. Alba amicorum waren und sind aber auch ein teures Sammelgebiet. Dies gilt besonders dann, wenn sie illustriert sind oder Einträge prominenter Persönlichkeiten enthalten.

Hamburg, 21. Mai 2008: Unversehrt hat Behrendts Stammbuch die fast 272 Jahre nach dem Eintrag Telemanns überstanden. Nun wird es bei einem Auktionshaus versteigert. Die Katalogbeschreibung ist gut recherchiert, dokumentiert die Einträge des Stammbuchs und würdigt dessen Bedeutung. Auf 5000 Euro geschätzt und für 4500 Euro einem unbekannten Bieter zugeschlagen, verschwindet Behrendts Stammbuch wieder von der Bildfläche.

Kurze Zeit später muß die Harmonie der Einträge in Behrendts Stammbuch empfindlich gestört worden sein. Im Angebot des Wiener Antiquariates Inlibris vom Oktober diesen Jahres findet sich ein Telemann-Autograph „von größter Seltenheit“. Es ist das Blatt aus dem Stammbuch des Johann Friedrich Behrendt. Für das aus seinem historischen Zusammenhang gerissene, zum autographen Fetisch degradierte Schriftzeugnis verlangt der Händler 28.000 Euro. Ein Blick auf die Internetseite des Antiquariats fördert im Handumdrehen etwa 30 weitere, deutlich niedriger bewertete Blätter aus Behrendts Stammbuch zu Tage. Darunter ist auch das Blatt mit dem Eintrag Erdmann Neumeisters, für das der wackere Autographenfreund 3.500 Euro anlegen soll. Wie wird wohl der zerfledderte Einbandtorso verwertet?

Der Musikantiquar Albi Rosenthal bezeichnete 1982 das Aufschneiden der vollständigen autographen Partitur von Mozarts Serenata KV 185 in Einzelblätter als einen barbarischen Akt, als kriminelle Handlung [1]. Ein Stammbuch, das einer weniger prominenten historischen Persönlichkeit gehörte, mag dagegen wie eine unbedeutende Marginalie erscheinen. Nach wie vor ist es gängige Antiquarspraxis, Manuskripte und illuminierte mittelalterliche Handschriften, illustrierte Werke und historische Sammelbände aufzuschneiden und die Blätter und Drucke einzeln zu verkaufen. Die versehrten Objekte aber sind Kulturgüter und historische Quellen, die nicht nachwachsen. Das Stammbuch Behrendt ist damit nicht nur ein weiterer schockierender Einzelfall, wie der Handel gedrucktes und geschriebenes Kulturgut aus Privatbesitz unwiederbringlich zerstören kann. Es ist ein Fall für die Berufsethik der ganzen Antiquariatsbranche.

DIETRICH HAKELBERG


[1] Ergänzende Anmerkung:

Das Rosenthal-Zitat aus:
Music and Movement. Interview in: Book World Advertiser,
vol. 1, no. 10, 25. Feb. 1982, wieder abgedruckt in:
Obiter scripta : essays, lectures, articles, interviews and
reviews on music, and other subjects / Albi Rosenthal;
edited for publication by Jaqueline Gray. Oxford : Offox
Press, 2000, S. 438-442, Abb. des Mss. S. 441
(Katalogbeschreibung von Stargardt 1975).

Siehe auch:
http://www.seitoku.ac.jp/daigaku/music/mozart06/writings/amuller/amueller061206d.pdf

***

Hinsichtlich der Wertung dieses abscheulichen Schlachtens von Kulturgut ist auf unseren früheren Beitrag zu verweisen. Es handelt sich keinesfalls um einen Einzelfall, siehe etwa

http://archiv.twoday.net/stories/3048883
http://palimpsest.stanford.edu/byform/mailing-lists/exlibris/2004/08/msg00028.html
http://log.netbib.de/index.php?s=zerleg

Zur Diskussion im Börsenblatt die entlarvenden Kommentare einiger Antiquare und Mulzers Verteidigung unserer hier vertretenen Position:
http://www.boersenblatt.net/295855/


In den Kommentaren http://archiv.twoday.net/stories/5592979/ wird teilweise vehement eine 34-Stunden-Bergung gefordert. Dies ist weder durchsetzbar noch sonderlich sinnvoll. Es ist bereits ein großes Entgegenkommen der Feuerwehr, dass sie die gefährliche Arbeit in dem nach wie vor als "Katastrophengebiet" ausgewiesenen Bereich im jetzigen Bereich fortsetzt. Hinsichtlich der Nässe ist der Schadensbefall nach den ersten drei Tagen bereits eingetreten und insofern irreversibel. Ob eine privat zu beauftragende Firma ähnlich engagiert wie die Feuerwehr bergen würde, darf bezweifelt werden. Ein 24-Stunden-Dienst würde auch eine Aufstockung des archivischen Personals in der Severinstraße (je Schicht etwa 4-5 Leute) und natürlich auch im EVZ (dort schwankt die Zahl der Tätigen, meist sind es aber auch 4-5 Personen) bedeuten, was nicht machbar erscheint.

Nach Auskunft eines für die Severienstraße eingeteilten Mitarbeiters war der Zustand der in http://archiv.twoday.net/stories/5593830/ genannten Unterlagen überwiegend so, dass sie mit wenigen Textverlusten restaurierbar sind.

published on Salon Jewish Studies Blog ( http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-x.html)

"Ten times worse than in Weimar", Michael Knoche, director of Anna Amalia Library in Weimar, caught the speaker’s eye. (sueddeutsche.de March 19, 2009 via Archivalia)

…the state of the material is totally mixed. Some documents were covered and protected by the rubble others were destroyed by it.
Up to now, it is uncertain how much of the inventory can be rescued: Some experts assume 20%, optimists suspect 50%. The recurrence of both valuable Albertus Magnus handwritings gives hope. In any case, a majority of single pieces will be rescued rather than inventoried material groups. Scientific research will be made difficult thereby.
The general mindlessness dealing with our written cultural possessions must come to an end. The Elbe flood water in Dresden 2002, the fire in the Herzogin Anna Amalia Library 2004 and the Cologne Historical Archive building’s collapse 2009, obviously pandered by negligence, are three warning symbol (Menetekel); the Biblical king Belsazar only needed one to understand the warning.

Dr. Thomas Stäcker (HAB Wolfenbüttel): OCR für Alte Drucke - eitle Hoffnung oder konkrete Perspektive?
http://www.bibliotheksverband.de/aghandschriften/dokumente/2008-staecker.pdf

Kontext: http://www.bibliotheksverband.de/aghandschriften/veranstaltungen-2008-10.html

Für die Leipziger Musikbibliothek Peters, die u.a. wertvolle Originalhandschriften von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy enthält, durfte der Freistaat Sachsen ein Verfahren zur Eintragung in das Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter nach dem Kulturgutschutzgesetz mit der Folge eines absoluten Ausfuhrverbots einleiten. Dies hat die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Dresden mit einem den Beteiligten im Januar 2009 zugestellten Urteil vom 5. November 2008 (Az.: 5 K 1837/05) entschieden.

Zur qualitativ und quantitativ bedeutsamen Musikbibliothek Peters mit ca. 24.000 Einzelstücken gehören u. a. wertvolle Originalhandschriften bedeutender Musiker wie Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy, die in Pressemeldungen als »das Tafelsilber der Musikstadt Leipzig« bezeichnet wurden. Die Sammlung gehörte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts jüdischen Eigentümern, die aufgrund ihrer Verdienste um die Musikbibliothek mit der Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig ausgezeichnet wurden. Die Musikbibliothek wurde 1938/39 von den Nationalsozialisten enteignet und befand sich seitdem im Besitz der Stadt Leipzig. Zahlreiche Familienmitglieder der Eigentümerfamilie wurden in der Folgezeit ermordet. 1993 wurde das Eigentum an der Musikbibliothek durch das Sächsische Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen an die Erben der jüdischen Enteignungsopfer zurückübertragen. Diese schlossen zunächst unentgeltliche Leih- und Verwahrungsverträge mit der Stadtbibliothek Leipzig und dem Bach-Archiv Leipzig ab. Nach Teilkündigung der Verträge wurden wertvolle Stücke zur deutschen Abteilung eines internationalen Auktionshauses in Berlin verbracht. In diesem Zusammenhang leitete das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst das Verfahren nach dem Kulturgutschutzgesetz ein.

Hiergegen klagten die jüdischen Eigentümer. Da bereits die Einleitung des Eintragungsverfahrens nach dem Kulturgutschutzgesetz zu einem absoluten Ausfuhrverbot bis zur rechtskräftigen Entscheidung über die Eintragung führt, sahen sich die in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Großbritannien und in Kanada lebenden Kläger an der Inbesitznahme ihres Eigentums und an einer Veräußerung zu Weltmarktpreisen gehindert.

Demgegenüber vertraten die Richter des Verwaltungsgerichts Dresden nunmehr die Auffassung, dass die Einleitung des Verfahrens zur Eintragung der Musikbibliothek Peters in das Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter nach dem Gesetz zum Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung - Kulturgutschutzgesetz - rechtlich nicht zu beanstanden sei. Die Anwendbarkeit des Kulturgutschutzgesetzes werde durch die erfolgte Eigentumsrückübertragung an jüdische Alteigentümer nach dem Vermögensgesetz nicht ausgeschlossen. Ein solcher Ausschluss ergebe sich weder aus internationalen Vereinbarungen noch aus völkerrechtlichen Verträgen im Zusammenhang mit der Herstellung der Einheit Deutschlands. Das rückübertragene Eigentum an Kulturgütern unterliege nach dem Grundgesetz wie jedes andere Eigentum einer Sozialbindung, die durch das Kulturgutschutzgesetz konkretisiert werde. Eine Verfügung innerhalb der Bundesrepublik Deutschland bleibe den Eigentümern während des Eintragungsverfahrens und nach einer Eintragung in das Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter möglich. Die Verfahrenseinleitung sei schließlich nicht rechtsmissbräuchlich, da sie offensichtlich dem Schutz wertvoller Kulturgüter gegen Abwanderung diene. Die Stadt Leipzig werde allerdings im Hinblick auf den Standort der Musiksammlung durch das Kulturgutschutzgesetz nicht geschützt. Sie sei vielmehr darauf angewiesen, die Musiksammlung etwa mit Unterstützung von Bund, Ländern und Sponsoren im Rahmen laufender Einigungsbemühungen mit den Eigentümern zu erwerben.

Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig, das Gericht hat die - inzwischen eingelegte - Berufung zum Sächsischen Oberverwaltungsgericht zugelassen.


http://www.justiz.sachsen.de/vgdd/content/860.php

Der Entscheidung ist zuzustimmen.

Zur Bibliothek:

http://de.wikipedia.org/wiki/Musikbibliothek_Peters

Danke an Concord.

"An normalen Arbeitstagen sind die Mitarbeiter von REISSWOLF Köln damit beschäftigt, Akten im Kundenauftrag sicher zu lagern, zu verwalten und nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist
auf Wunsch auch genauso sicher zu vernichten.
Seit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln ..... haben sie zusätzlich noch den schwierigsten Auftrag in der
Unternehmensgeschichte zu bewältigen: Sie sind Retter in der Not. Denn nur sieben Stunden nach dem Unglück erhielt das Kölner Unternehmen von offizieller Seite den Auftrag, bei der Bergung der
verschütteten Archivalien zu helfen.
.....
"Nach so einer Katastrophe muss alles ganz schnell gehen“, sagt Dr. Ulrich Soénius, Direktor der Stiftung des Rheinisch-
Westfälischen Wirtschaftsarchivs. "Wir brauchten sofort große Mengen verschließbarer Transportbehälter, um so viele Dokumente wie möglich aus den zu bergen und so schnell wie möglich an sichere Orte zu bringen. Von REISSWOLF wusste ich, dass sie solche Behälter und außerdem Spezialfahrzeuge haben, und dass die Mitarbeiter absolut zuverlässig sind.“
Walter Passmann, Prokurist bei REISSWOLF Köln, über den unerwarteten Auftrag: "Wir haben uns sofort in Bewegung gesetzt. Seither sind wir 24 Stunden am Tag in drei Schichten an der Einsturzstelle im Einsatz. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten bis an den Rand der Erschöpfung.“
Zunächst mussten Tausende wertvoller Originale aus den vom Unglück verschonten Kellern geborgen und abtransportiert werden. Dann förderten die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen
Hilfswerks unter Lebensgefahr erste Urkunden, Siegel, Pläne und Schriften aus den obersten Schichten des 700-Tonnen- Schuttbergs und packten sie in die von REISSWOLF bereit gestellten Sicherheitsbehälter. .....
"Allein in der ersten Nacht“, so Passmann, "haben wir
rund 400 Behälterbewegungen verzeichnet.“ Dabei können die geretteten Dokumente nur von einer einzigen Stelle an der rückwärtigen Seite der Unglücksstelle abtransportiert werden. .....
"Wir werden alles tun, um den Einsatzkräften und den Mitarbeitern
des Historischen Archivs auch weiterhin behilflich zu sein“, sagt Walter Passmann, der seit Beginn der Rettungsaktion als Einsatzleiter vor Ort ist.
Dr. Ulrich Soénius ist dankbar für die rasche und unbürokratische Hilfe und lobt neben den unermüdlichen Einsatzkräften auch die Helfer von REISSWOLF: *Ich erlebe sie als hoch professionell und sehr flexibel. Selbst in kritischen Situationen erkennen sie sofort, worauf es ankommt, und gehen den Feuerwehrleuten zur Hand. Ohne ihre rasche Hilfe wären wir heute lange nicht da, wo wir jetzt stehen
und hätten das so nicht stemmen können.“ ....."

Quelle: RECYAKTUELL 3/2009 Aus dem bvse (=Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V), S. 15

" .... bvse sprach mit Walter Passmann, Prokurist bei REISSWOLF Köln und Einsatzleiter an der Unglücksstelle in der Kölner Südstadt.
Frage: Herr Passmann, wie war das, als am Abend des 3. März das Telefon bei Ihnen klingelte?
Walter Passmann (WP): Ehrlich gesagt, hat es mich kalt erwischt, als Dr. Soénius, der Direktor der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, mich anrief und fragte, ob wir ab sofort
bei der Bergung der verschütteten Archivalien helfen könnten.
Zwar war das Unglück auch bei REISSWOLF seit dem Nachmittag das Thema
schlechthin. Aber dass aus dieser Katastrophe noch am selben Abend ein Auftrag für uns werden würde, daran hätte ich im Traum nicht gedacht.
Sind Sie denn überhaupt für so eine Aufgabe gerüstet?
WP: Wir haben alles, was man für so eine Hilfsaktion braucht: die Spezialfahrzeuge und die Behälter für den sicheren Transport der Archivalien, die notwendigen erfahrenen Mitarbeiter und die Lagerräumlichkeiten. Gut, dass Dr. Soénius sich dessen erinnert hat.
Wann waren Sie selbst vor Ort?
WP: Gegen 21 Uhr. Wir haben sofort alles mobilisiert und sind zur Unglücksstelle gefahren. Was bei dem Verkehr nicht gerade einfach war. Das Historische Archiv liegt mitten in der dicht bebauten Kölner Südstadt, und um die Unglücksstelle herum war alles weiträumig abgesperrt, da standen jede Menge Krankenwagen, Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge.
Worauf kam es denn zunächst an?
WP: Darauf, die Mitarbeiter des Historischen Archivs, die vor Ort waren, mit möglichst vielen verschließbaren Behältern auszustatten, um so viele Dokumente wie möglich vor dem befürchteten Regen zu retten und in Sicherheit zu bringen. Am Abend hatte die Bergung ja bereits begonnen, so dass jeder der herbeigeschafften Behälter auch dringend benötigt wurde. In der ersten Nacht hatten wir bereits 400 Behälterbewegungen und haben Tausende von wichtigen Dokumenten in Sicherheit gebracht.
Benötigten Sie die Behälter denn nicht für das Tagesgeschäft?
WP: Eigentlich schon, aber unsere Kollegen im Vertrieb sind zur Höchstform aufgelaufen. Sie sind ins Büro gekommen, haben telefoniert, Routen umgelegt und umdisponiert, was das Zeug hielt. Wir haben uns richtig reingehängt, denn das "Gedächtnis“ unserer Stadt liegt uns allen am Herzen. Nicht zuletzt deshalb können
wir auch seit nunmehr elf Tagen nonstop rund um die Uhr vor Ort sein und helfen, wo wir gebraucht werden.
Wohin kommen die geborgenen Materialien?
WP: Sie werden noch an der Unglücksstelle von Fachkräften des Historischen Archivs grob gesichtet und in "trockene“
und "feuchte“ oder "verschmutzte“ Dokumente getrennt.
Erstere werden dann von unseren Leuten in Archivkartons verpackt und mit den Sicherheitsfahrzeugen in unsere Hallen sowie zu mit dem Historischen Archiv befreundeten Archiven gebracht. Die anderen
Unterlagen müssen zur weiteren Behandlung, damit sie nicht vollends zerstört werden, an andere Orte verbracht werden. Dort werden sie zum Beispiel gefriergetrocknet und später zur Restaurierung weitertransportiert.
Was geschieht mit den Urkunden, Siegeln und Schriften aus dem
Stadtarchiv, die bei Ihnen lagern?
WP: Die bleiben jeweils nur so lange hier, bis von offizieller Stelle über ihren endgültigen Verbleib entschieden wird. Dann geben wir die wertvollen historischen Schätze wieder in die Hände derer, die sich von Berufs wegen mit solchen Kulturgütern beschäftigen. Seit dem 12. März verbringen wir erste Urkunden in die Archivräume des Erzbistums Köln.
Eine Frage zum Schluss: Historische Unterlagen zu retten, ist doch eigentlich ein ungewöhnlicher Auftrag für ein Unternehmen, das sich der professionellen Aktenvernichtung verschrieben hat, oder?
WP: Man mag aufgrund unseres Namens und Logos vielleicht irritiert sein. Aber die Vernichtung von Akten ist ja nur einer unserer Geschäftsbereiche. Wir sind ja auch schon lange als Dienstleister im externen Datenmanagement tätig: Wir transportieren, lagern und verwalten Tag für Tag Millionen von Akten und sensiblen Daten im Kundenauftrag in unseren Archivhallen und jetzt eben "vorübergehend" die Dokumente
aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln."

Quelle: RECYAKTUELL 3/2009 Aus dem bvse s.16
Dank an die Zuträgerin!

s.a.
http://archiv.twoday.net/stories/5562961/

http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/1/%5Copen-enteignung%5C-dank-google/

Zustimmend referiert werden die Außenseiterpositionen von Reuß und Jochum.

Weitere Anti-Open-Access-Ergüsse der beiden:

http://www.textkritik.de/digitalia/index.htm

(Danke an BCK)

Aus der Pressemitteilung der Stadt Köln:

Es wurde wieder viel Archivgut gefunden und in circa 130 Rollcontainern abtransportiert. Unter den Fundstücken waren Reichskammergerichtsakten aus dem 17./18. Jahrhundert, Akten der französischen Verwaltung und Unterlagen der Rheinischen Eisenbahn aus dem 19. Jahrhundert, hierunter auch vereinzelt Pergamentschriften und Urkunden.

Zusätzlich aus dem Kölner Stadtanzeiger:

„Wir bergen derzeit Stücke, die im vierten Stockwerk des Archivs gelagert worden waren. Darunter sind auch wichtige Schreinbücher und Handschriften“, sagte Restauratorin Nadine Thiel. Einen Überblick über die bislang geborgene Menge hätten die Verantwortlichen jedoch noch nicht.

Die Seite http://www.archiv-in-truemmern.de/ ist übrigens aktuell nicht mehr erreichbar.

Die AG "Handschriften und Alte Drucke" des Deutschen Bibliotheksverbands hat Empfehlungen zur Erwerbung und Nutzung von Nachlaessen in Editionen, Ausstellungen und Seminaren herausgegeben. Diese Empfehlungen beruhen auf den Ergebnissen eines Workshops, der am 21. und 22. Februar 2008 in der Staats- und Universitaetsbibliothek Hamburg stattfand und gemeinsam von der SUB Hamburg und der Inititative Fortbildung veranstaltet wurde.

Weitere Informationen:
http://www.bibliotheksverband.de/aghandschriften/material.html

(Quelle: dbv-Newsletter Ausgabe 129 Vom 27. 02. 2009)

Stellenausschreibung

Kennziffer: 2445

Im Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministeriums des Innern ist beim Sächsischen Staatsarchiv, Abteilung 1 – Zentrale Aufgaben, Grundsatz –, zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines

Projektleiterin/Projektleiters
- Elektronische Archivierung -

befristet bis zum 31.12.2011 gemäß § 14 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 Teilzeit- und Befristungsgesetz zu besetzen.

Der Freistaat Sachsen hat sich zum Ziel gesetzt, bis Mitte 2011 nach den archivfachlichen Vorgaben des Sächsischen Staatsarchivs im Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste einen Langzeitspeicher und ein elektronisches Archiv aufzubauen. Grundlage bildet das „Rahmenkonzept zur Langzeitspeicherung und elektronischen Archivierung“ des Sächsischen Staatsarchivs. Ziel des Projektes „Langzeitspeicherung und elektronische Archivierung (LeA)“ ist es,

ein landesweit einheitliches System zur Langzeitspeicherung aufzubauen und zu betreiben,
ein elektronisches Archiv aufzubauen und zu betreiben sowie
eine Schnittstellenfunktion für die bestehenden IT-Verfahren zur erarbeiten.

Zu den Aufgaben des Projekts „Elektronische Archivierung“ gehören

die Prüfung und Aktualisierung der Fachanforderungen aus dem o. g. Rahmenkonzept,
die Präzisierung der Mengengerüste,
die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung,
die Beschreibung des Arbeitsablaufs und der Verantwortlichkeiten,
die Erarbeitung eines fachlichen Betreuungskonzeptes,
die Erarbeitung einer Konzeption für die Aus- und Fortbildung,
die Organisation des Test- und Pilotbetriebes,
die Bereitstellung eines Anwenderhandbuches,
die Erarbeitung der erforderlichen Vorschriften und Organisationsanweisungen,
die Erarbeitung einer Errichtungsanordnung,
der Aufbau einer zentralen und dezentralen Anwenderbetreuung,
die interne Öffentlichkeitsarbeit.

Zu den Aufgaben der Projektleiterin/des Projektleiters gehören dabei die

Leitung des Projektteams,
Abstimmung mit den Projekten „Langzeitspeicherung“ und „Technische Umsetzung“,
Abstimmung mit den Abteilungen 2 – 5 des Sächsischen Staatsarchivs,
Zusammenarbeit mit sonstigen Projektbeteiligten (Gerichte, Behörden uns sonstige öffentliche Stellen des Freistaates Sachsen sowie Aus- und Fortbildungseinrichtungen).
Vorausgesetzt werden ein wissenschaftliches Hochschulstudium in den Bereichen Archiv-, Bibliotheks- oder Dokumentationswesen, Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Betriebswirtschaftslehre, umfassende Fachkenntnisse im Bereich der Langzeitspeicherung und elektronischen Archivierung sowie Erfahrung im Projektmanagement. Berufs- und Führungserfahrung sind wünschenswert.

Sie sollten den Anforderungen einer modernen, im Umstrukturierungsprozess stehenden Verwaltung aufgeschlossen gegenüberstehen und über ein hohes Maß an Belastbarkeit verbunden mit Engagement, Teamfähigkeit, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen verfügen.

Die Vergütung für Tarifbeschäftigte erfolgt auf Grundlage einer entsprechenden tarifrechtlichen Bewertung der Tätigkeiten bis zur Entgeltgruppe 14 TV-L.

Da es ein besonderes Anliegen der staatlichen Verwaltung ist, den Anteil von Frauen zu erhöhen, werden Frauen besonders aufgefordert, sich zu bewerben.

Auf die bevorzugte Berücksichtigung von schwerbehinderten Menschen bei Vorliegen gleicher Eignung wird geachtet. Schwerbehinderte Menschen, die die o. g. Voraussetzungen erfüllen, werden daher ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben.

Sind Sie an der vorbeschriebenen Stelle interessiert? Dann bewerben Sie sich bitte mit Ihren aussagefähigen Bewerbungsunterlagen bis zum 25.03.2009 unter Angabe der Kennziffer 2445 beim

Sächsischen Staatsministerium des Innern
Personalreferat
Wilhelm-Buck-Str. 2
01097 Dresden.

Institut für Vergleichende Städtegeschichte an der Universität Münster sucht Reproduktionen aus Beständen des Stadtarchivs Köln
Für Historiker und Archivare ist der Einsturz des Kölner Stadtarchivs eine Katastrophe. Es kamen nicht nur zwei Menschen ums Leben, auch zahlreiche unersetzliche Dokumente sind wahrscheinlich verloren gegangen. Deshalb ruft das Institut für Vergleichende Städtegeschichte an der Universität Münster nun alle Wissenschaftler und Einrichtungen, die mit dem Stadtarchiv zusammengearbeitet haben, auf, nach Reproduktionen der kostbaren Stücke zu forschen.

Seit Jahrzehnten haben Wissenschaftler verschiedener historisch arbeitender Disziplinen aus Deutschland und insbesondere aus dem Ausland für ihre Forschungsvorhaben und Projekte Mikrofilme, Fotos, digitale Aufnahmen und Scans sowie Fotokopien beim Archiv anfertigen lassen. Diese Materialien stellen nun zum Teil die einzige Möglichkeit dar, die Inhalte der verlorenen archivalischen Bestände zu rekonstruieren, zu sichern und langfristig der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen.

Aufgrund der derzeitigen Belastungen des Mitarbeiterstabes des Stadtarchivs hat das Institut für Vergleichende Städtegeschichte die Aufgabe übernommen, die Angaben zu den Reproduktionen zu sammeln und zu ordnen. Die beteiligten Wissenschaftler sollen möglichst genaue Angaben zu den in ihrem Besitz befindlichen Aufnahmen von Handschriften beziehungsweise Archivalien zu machen. Sämtliche Informationen, einschließlich Namen und Kontaktdaten der Besitzer, werden im Institut für vergleichende Städtegeschichte gebündelt und systematisch geordnet, um sie an die Mitarbeiter des Historischen Archivs der Stadt Köln weiterzugeben.
Weitere Informationen:
http://www.uni-muenster.de/Staedtegeschichte Institut für Vergleichende Städtegeschichte


http://idw-online.de/pages/de/news306225

Ich kann nicht verstehen, dass das Digitale Historische Archiv der Stadt Köln

http://www.historischesarchivkoeln.de

das ja auch diese Nachweisfunktion wahrnimmt (mit den nicht mit Scans versehenen Einträgen) und zusätzlich Scans verfügbar macht, mit diesem Aufruf völlig übergangen wird. Ein Kooperationsvertrag zwischen dem digitalen Archiv und der Stadt Köln befindet sich in Vorbereitung.

Ich rufe hiermit alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf, das von Prometheus e.V. getragene digitale Archiv zu unterstützen und ihre Scans/Reproduktionen der Öffentlichkeit im Internet über dieses Angebot zugänglich zu machen.

Update: Es hat eine Abstimmung gegeben, das Münsteraner Institut erscheint inzwischen als Partner des digitalen historischen Archivs.

Bitte nur unter

http://archiv.twoday.net/stories/5567587/

mitteilen, falls eine Mindestseriosität gegeben ist.

Die FAZ berichtet nicht neutral, sondern ergreift ziemlich unverhohlen die Partei der Google-Gegner.

Unter der Überschrift "Zehnmal schlimmer als in Weimar" meldet sich der Weimarer Bibliotheksdirektor Michael Knoche zu der Kölner Tragödie in der "Süddeutschen Zeitung" zu Wort:

...
Der Zustand der geretteten Bestände ist ganz unterschiedlich. Manche Aktenfaszikel sind unbeschädigt, weil sie unter Trümmern verkeilt gelegen haben und nicht einmal feucht geworden sind. Der riesige Schuttkegel hat da wie ein Schutzschild gegen die heftigen Regenfälle gewirkt. Andere Archivalien sind völlig zerfetzt durch die Kräfte, die auf sie eingewirkt haben.

Wieviel gerettet werden kann, ist derzeit noch ungewiss: Manche Experten sprechen von 20 Prozent, Optimisten halten 50 Prozent für möglich. Das Wiederauftauchen der beiden wertvollen Handschriften des Albertus Magnus gibt Anlass zu Hoffnung. Auf jeden Fall werden wohl eher Einzelstücke geborgen werden können als Bestandsgruppen. Das wird die künftige wissenschaftliche Arbeit sehr erschweren. Man hat bereits einzelne Ratsprotokolle wieder gefunden, aber die Akten, die damals den Prozess der Entscheidungsfindung dokumentierten, bleiben vermutlich verschollen.
...

Die allgemeine Gedankenlosigkeit im Umgang mit unserem schriftlichen Kulturgut muss ein Ende haben. Das Elbehochwasser in Dresden 2002, der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek 2004 und der offensichtlich durch Fahrlässigkeit begünstigte Einsturz des Kölner Archivs 2009 - das sind drei Menetekel; der biblische König Belsazar brauchte nur ein einziges, um die Warnung zu verstehen.

http://www.sueddeutsche.de/757387/160/2806179/Zehnmal-schlimmer-als-in-Weimar.html

The Irish government has announced plans to merge the National Archives of Ireland in Bishop Street, Dublin with the National Library of Ireland.

http://thesocietyofqualifiedarchivists.blogspot.com/2009/03/national-archives-of-ireland-falls.html


http://www.mgh.de/datenbanken/wibald-von-stablo/

http://readingarchives.blogspot.com/

http://www.archiefschool.nl/

Das kommt natürlich bei der Archivschule in Marburg nicht in Betracht, hier ist man wie beim VdA, der ja eine Kooperation mit Archivalia abgelehnt hat, offiziell-verknöchert. Immerhin gibts einen instruktiven Bericht vom Kölner Hilfseinsatz:

http://www.archivschule.de/content/655.html

published on Salon JS Blog ( http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-ix.html )

Good News: Cooperation between Cologne Digital Archive (CDA) and City of Cologne (CDA, March 18th 2009 via Archivalia)

"Over the last days, we [CDA] received many enquiries concerning legal issues and the Digital Historical Archive. Even in the press and relevant news groups and mailing lists, this topic has been discussed.
Against this background, the initiators, prometheus e.V. (Cologne) in cooperation with the Department for History (Bonn), and the Cologne Historical Archive will clarify the legal situation in a cooperation contract. This will create a legal basis for the uploaders, the initiators and the CHA.
After a particular interlocution, all persons in charge agreed that this project will be continued under the supervision of the CHA and will be transformed into a 'citizen’s archive' (Buergerarchiv)."

published on Salon Jewish Studies Blog ( http://board-js.blogspot.com/2009/03/orphan-works-and-public-domain.html )

Peter Brantley (Executive Director for the Digital Library Federation) on The orphan monopoly:

"There are a large number of ways that books might fall into orphan status. A quick consultation of Peter Hirtle’s copyright table at Cornell Univ. allows us to see how easy this is. The impact of foreign rights is fiendishly complicated, and even the rules for U.S. publications are baroque; for older works it is a crafty rightsholder indeed who can figure out whether they might retain a claim. As Peter Hirtle observed to me in an email, 'The lengthening copyright terms and the gradual removal of formalities (especially the automatic renewal of works published since 1963) means that works that would have passed into the public domain in the past because the rights owners weren't concerned are still protected. The chances that the rights holders are either unidentifiable or not locatable also goes up.'
[...]
There are rough estimates of around 7 million digitized volumes in GBS [Google Book Search] subtracting 750,000 newly identified works gives us 6.25 million. Let’s take a guess that there are maybe 1.5 million public domain works (this is not entirely out of the blue, but informed by earlier orphan works studies and reports), leaving 4.75 million titles. That’s a lot of books – about 2/3 of the total. It might be more, it might be less; it is a big number.
[...]
A large number of these orphans are going to be truly public domain books, just like pre-1923 works. However, we may never know that they actually have public domain status due to historically incomplete record keeping, and the lack of a national rights tracking and notification infrastructure." (via Archivalia@Twitter)

Recommended:
Article "Public domain" on Wikipedia

Articles in Archivalia ref. to "Public domain" (German)

WIKIMEDIA COMMONS a database of 4,120,985 [March, 18th 2009] freely usable media files TO WHICH ANYONE CAN CONTRIBUTE!

http://twitter.com/Sebastian_Post

Sebastian Post hat schlagend demonstriert, wofür Twitter gut sein kann. Statt einem mit gepflegter Langeweile erstelltem Bericht, der dann nach 1-2 Jahren im Archivar nachzulesen ist, ein offenbar mit dem Handy erstellter Live-Tweet, der die Kernaussagen der Referate zusammenfasst und hilfreich für diejenigen ist, die nicht dabei sein konnten oder wollten.

Besonders interessant:

Nun zur Novellierung des NRW Archivgesetzes: Entwurf liegt vor, d. MiPrä mit "Häckchen" versehen u. an Verbände zur Stellungnahme geleitet.

Eine gute Nachricht!


Kooperation mit der Stadt Köln
18. März 2009
In den letzten Tagen erhielten wir viele Anfragen bezüglich der rechtlichen Grundlage des digitalen Historischen Archivs. Auch in der Presse und in einschlägigen Listen wird dieses Thema bereits diskutiert.

Vor diesem Hintergrund werden die Initiatoren, prometheus e.V. (Köln) und das Institut für Geschichtswissenschaft (Bonn) mit dem Historischen Archiv der Stadt Köln in Kürze die rechtliche Situation in einem Kooperationsvertrag regeln. Damit soll eine klare Rechtsgrundlage für die einstellenden Unterstützer, die Betreiber/Initiatoren und das Historische Archiv geschaffen werden.

In einem ausführlichen Gespräch, waren sich alle Verantwortlichen heute grundsätzlich darin einig, das Projekt unter der Leitung des Historischen Archivs fortzuführen und in ein zukünftiges “Bürgerarchiv” zu überführen.


http://www.historischesarchivkoeln.de

http://www.regesta-imperii.de/nachrichten/artikel/details/mediaevistische-grundlagenforschung-hilft-koelner-verluste-zu-kompensieren.html

Zusammen mit 543 Urkunden Kaiser Friedrichs III. (1440-93), die im Stadtarchiv von Köln verwahrt wurden, muß der Verlust des sogenannten Reichstsstadtprivileg Kölns vom 19. September 1475 befürchtet werden. Mit diesem erhob der Kaiser die Stadt, die sich dem Zugriff des Erzbischofs als ihres ursprünglichen Stadtherrn sukzessive entzogen hatte, aus Dankbarkeit für ihre militärische und finanzielle Unterstützung des Reichskriegs gegen den Herzog von Burgund auf ewige Zeiten zu einer Kaiser und Reich unmittelbar unterstehenden Stadt. Er verlieh ihr damit eine Rechtsqualität, mit der sich die Erzbischöfe bis zum Ende des „Alten Reiches“ um 1800 nicht abfinden mochten.

Foto-Digitalisate aller dieser Kaiserurkunden, auf denen die Publikation moderner Regesten (abstracts) fußte (erschienen 1990 bei Böhlau), wird die Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz dem Kölner Stadtarchiv zur Verfügung stellen. Die Inhalte und Formen nicht nur dieser Urkunden, sondern derjenigen sämtlicher Kaiser und etlicher Päpste des Mittelalters kann jedermann im open access online recherchieren auf www.regesta-imperii.de.

Was in modernen Friedenszeiten ausgeschlossen schien, ist doch eingetreten: Die nicht selten gering geachtete historisch-philologische Grundlagenforschung ist auch unter denkmalschützerischen Gesichtspunkten unersetzlich.


Besser wäre es, diese Digitalisate auch

http://www.historischesarchivkoeln.de

zur Verfügung zu stellen. Dann hätten alle etwas davon.

Ich erfuhr heute von der Stadt Köln, dass die Seite http://www.archiv-in-truemmern.de nicht vom Historischen Archiv der Stadt Köln autorisiert sei. Die Angabe der Archivleiterin im Impressum geschehe ohne Zustimmung der Stadt Köln und der Archivleiterin.

Weiß jemand näheres?
Der Blog war übrigens nur von 10. bis 13. März aktiv. Keine Kommentare bisher.

Am heutigen 18. März 2009 bloggen "computing humanists" aus der ganzen Welt über ihren Arbeitstag. So entsteht ein Gemeinschaftswerk, das Einblick in die alltäglichen Arbeitsabläufe im Bereich der EDV in den Geisteswissenschaften bieten soll.

Aus Deutschland sind, soweit ich sehe, dabei: Kai-Christian Bruhn und Patrick Sahle.

Zwei Fundstücke aus den diversen Berichten:

Cheatsheet für XML, XSLT, XPath, DTD und "Metacrap: Putting the torch to seven straw-men of the meta-utopia" (Cory Doctorow 2001).

In Twitter gibt's auch Beiträge unter dem Hashtag #lifeofdh.

Es ware eine Schade, die Welfen Munzsammlung nach Braunschweig zu schicken. Die Sammlung muss unbedingt in Hannover bleiben.

Lili Dergaciova, Phd Student
Wissenschaftlicher Mitarbeiter,
Institut der Kultureigentum, Zentrum Archaeologie
Academie der Wissenschaften der Rep. Moldova
Str. Bd. Stefan cel Mare 1
Chisinau Rep. Moldova

Yesterday was Natasha's birthday. One of the gifts I wanted to give her was a subscription to the University of Pennsylvania library (we live right next to UPenn), so that she would have remote access to all the academic databases (the free library of Philadelphia provides remote access to some, but not all, of those databases). Natasha has long lamented her lack of access to scientific journals now that she is no longer in school. Such journals are key to both her work as a sustainable food writer. Also, it is relevant to her personal enrichment, due to her interests, and background, in biological science. Further, as a long-time graduate student myself, I remember just how useful it was to have remote access to such a treasure trove of academic work. Even now, there have been numerous times during my writing where I run up against firewalls on JSTOR. So, I figured it was time to get us access to all of this great information.

The problem is, as a I discovered, even if you are willing to spend $400 a year for access to the library as an individual, or $800 as part of a corporate account, access to many of the academic databases is still restricted. Unless you have a job with the university, or are enrolled as a student, many of the databases with the best available research are nearly impossible to access. Right now, the only way it seems that we can ever have access to many academic journals is for someone with access to illegally let us borrow their username and password. Nice.


Read more:
http://www.openleft.com/showDiary.do?diaryId=12243

Martin Dinges: Rezension zu: Schenk, Dietmar: Kleine Theorie des Archivs. Stuttgart 2007. In: H-Soz-u-Kult, 18.03.2009, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-1-226

Zitat:

Abschließend geht der Autor der grundlegenden Frage nach, wofür Archive überhaupt noch notwendig seien. Nach knapper Darstellung des mit der digitalen Revolution einhergehenden Wandels stellt Schenk fest, dass sie sicher weder Archive überflüssig mache, noch die Antwort auf deren Existenzberechtigung beinhalte. Vielmehr behielten diese gerade unter den Bedingungen der digitalen Welt ihre Aufgabe, dem Verlust von Geschichte Einhalt zu gebieten und der vielerorts zu beobachtenden Wendung hin zur Geschichte Stoff und Raum zu bieten. Schenk schließt mit einigen Bemerkungen zu Ethik und Politik des Archivs.

Insgesamt hat der Autor eine intellektuell anregende tour d’horizon vorgelegt, die sehr präzise und kenntnisreich vielfältige Aspekte des Archivs analysiert und der interessierten Öffentlichkeit zur Lektüre nur sehr empfohlen werden kann. Auch für die Fachkollegen enthält sie vielfältige Anregungen zum Nachdenken, die über die Mühen der Tagesarbeit hinausweisen. Durch gute Lesbarkeit hebt sie sich außerdem von den meisten Texten des kulturwissenschaftlichen Diskurses angenehm ab.

http://seekingmichigan.org/

Ein attraktives neues Angebot von Staatsarchiv und Staatsbibliothek in Michigan. Netter Viewer, feste kurze URL, aber leider keine Downloadmöglichkeit bei Mehrseitendokumenten. Bei den frühen Fotografien wird die Möglichkeit zum Abspeichern der Bilder sogar unterdrückt.

Summary VI at Salon Jewish Studies Blog ( http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-viii.html )

2009-03-16-lager-reinigung-17

Cologne Historical Archive's head getting criticism concering copyright statement (Koeln.de March 16th 2009 via Archivalia)
Director of the Cologne Historical Archive is now getting criticism concerning the copyright statement.
Since March 7th, the initiative “Digital Historical Archive Cologne” offers the opportunity to upload copies of the material from the collapsed archive. This way, scientist can help to restore the documents.
Bettina Schmidt-Czaia (director of the CHA), she of all people criticized this ambitious project pointing out copyright issues and ensures indignations.
„Many scientists, that received ordered copies of our material in former times, are now putting them online to provied an access“, said Schmidt-Czaia to Cologne Courier. This might break „copyright-laws“ of the documents. „It would be better, if these copies would be handed to us“, she urged the scientists.
On the internet, this announcement created hard criticism. In the forum „Archivalia“ (among others), is pointed out that there do not exist copyrights for documents whose authors died over 70 years ago. Most of the documents are free to common (common free) and can be handed to others/third.

“Reconsider donation cooperativeness“

The fact that the head of the archive holds on to bureaucratical issues like copyright in this crisis caused a lot of unpleasure. Especially, when one relies on the help of active citizens to rescue the documents. At this moment, it is important not to exclude the scientists but to use their interest to reproduce as many documents as possible, as well as to receive financial support. In the forum as in the service Twitter already appeared a call to reconsider donation cooperativeness towards the archive.
User unfriendly charges in the former CHA are also criticized, taking a digital picture of a document with own camera cost 2 Euros each. The users of the archive state that these fees could be the reason why so less digitized copies were made over the last years.

Comment by Klaus Graf (Archivalia): Let us hope the CHA recognizes that Digital Historical Archive is a support and that a great offer to become a „Bürgerarchiv“ (citizen archive) is given. Hopefully the responsible body (Unterhaltsträger), the City of Cologne will understand that the standing on these fees to collect some little money is absurd in this situation, relying on civic support.
Cultural possessions are common properties, they belong to all of us. We must rap our politicians on the knuckles, when their administration trends towards removing this policy.
A more detailed position of mine towards this issue can be read in the article “Cultural possessions must be free to access” (Kulturgut muß frei sein) in the “Kunstchronik”: http://archiv.twoday.net/stories/5254099/


News on the Cologne Historical Archive by Sebastian Post@Twitter from the 61. Westfaelische Archivtag (March 17th-18th 2009 in Detmold) via Archivalia

1. Archival material & finding aids
Many backup films were recovered.
The Cologne Historical Archive (CHA) queries the German government refering to the archival material backups which are stored in the Barbarastollen. The Barbarastollen is the so called "Memory of German culture". Here, 825 Mio images on microfilms are kept save.
The finding aids of the CHA are completely rescued.

2. Statement on access to digitized documents from the CHA
The CHA do not dislike! the access to uploaded digitized material from the Cologne archives collections via internet, but the CHA has to agree upon every initiative. (see also:

3. Needs and hopes
Manpower and support will be needed for a long time. For sure is: The memory of the city is not lost. We are working on the rescue!


Pictures from the Erstversorgungszentrum (EVZ), showing the divisiveness of rubble and archival material (press service city of Cologne March 16th 2009 via Archivalia)

Zu der Directmedia-CD "Deutsche Märchen und Sagen" wurde im November 2008 ein Wikipedia-Artikel angelegt, der sich nun den üblichen ignoranten Löschantrag einfing.

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_M%C3%A4rchen_und_Sagen

Da meine Rezension in der FABULA 45 (2004), S. 376-378 nicht kostenfrei online verfügbar war, dokumentiere ich sie im folgenden.

Deutsche Märchen und Sagen. ed. Hans-Jörg U t h e r (Digitale Bibliothek 80). Berlin: Directmedia Publishing GmbH 2002 (CD-ROM mit ca 37 000 S.).

Ein digitaler Meilenstein der Erzählforschung! Nunmehr können 48 teilweise mehrbändige Sammlungen von Märchen und Sagen vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts mit etwa 24 000 Texten im Volltext durchsucht werden. Damit liegt zu einem Preis, den sich jeder Interessierte leisten kann, ein umfangreiches maschinenlesbares Korpus vor, das dank Angabe der originalen
Paginierung und wortgetreuer Wiedergabe der Vorlagen voll zitierfähig ist (wenngleich man sich dazu mit der Seitenumbruchfunktion vertraut machen und vorgeschaltete römische Zählungen ‚erraten‘ muß). Die bewährte
und einfach zu bedienende Suchoberfläche der Digitalen Bibliothek ermöglicht differenzierte Abfragen. Uthers allgemeine Einführung, die biographischen Hinweise zu den Sammlern und die abschließende Bibliographie von mehr als 20 000 Titeln sind wissenschaftlich solides Beiwerk.

Was die Auswahl der digitalisierten Werke betrifft, so ist zunächst hervorzuheben, daß aus der Zeit vor den paradigmatischen Sammlungen der Brüder Grimm wertvolle Quellenschriften für jenen historischen Prozeß präsentiert werden, aus dem die Gattungen ‚Märchen‘ und ‚Sage‘ der sogenannten ‚Volksliteratur‘
hervorgingen. Für die Volksmärchen des Musäus (1782/86) wurde der Wortlaut der Artemis-Ausgabe von 1976 zugrundegelegt, für Benedikte Nauberts Volksmärchen (1789/92) ein Druck von 1840. In der Originalausgabe ist dankenswerterweise die erste monographische deutsche Sagensammlung von Nachtigal (1800) greifbar, desgleichen die Bücher von Büsching (1812) und Gottschalck (1814). Von den Grimmschen Märchen wurde sowohl die Erstausgabe von 1812/15 als auch die Artemis-Ausgabe von 1977 erfaßt, während bei den Sagen ausschließlich der Text der Artemis-Ausgabe von 1965 geboten wird. Der Winkler-Verlag mit seiner Artemis-Reihe lieferte auch die Märchen Bechsteins,
während als Grundlage für das Sagenbuch (1853) eine Vorlage von 1930 diente.

Mehr oder minder seltene allgemeine Märchensammlungen wurden aufgenommen von A. L. Grimm (1809 und 1837), Löhr (ca 1819/20), Karoline Stahl [S. 377] (1821), Lehnert (1829), Wolf (1851) und Pröhle (1853 und 1854). Bei den Sagensammlungen
wurde offenkundig Wert darauf gelegt, das Gebiet der heutigen
Bundesrepublik abzudecken, wobei natürlich vor allem die großen Sammlungen Grässes für Preußen und Sachsen (1868/71 und 1874) unverzichtbar waren.

Ausgeklammert wurden – ohne Begründung – das Elsaß, die Schweiz und Österreich. Den Südwesten müssen die zwei badischen Sammlungen Baaders (1851 und 1859) sowie Birlinger/Buck (1861/62) vertreten, Bayern ist nur durch Schöppner (1852/1853) sowie für die Oberpfalz Schönwerth (1857/59) repräsentiert.
Für Hessen (allerdings nur Kurhessen!) steht Lynckers Sammlung
(1854). Das Rheinland erscheint – abgesehen von den preußischen Sagen Grässes – nur mit einer wenig prominenten Kompilation Pröhles (1886), der offenbar als zweimaliger Herausgeber (1856 und 1886) von Harzsagen – im Vorwort wird exemplarisch an ihnen die Quellengeschichte von Sagensammlungen aufgezeigt
– das Wohlwollen des Herausgebers genoß. Für Nord- und Mitteldeutschland sind die frühen Sammlungen von Temme (Altmark 1839, Pommern 1840), Müllenhoff (Schleswig-Holstein 1845) sowie von Kuhn und Schwartz (1843, 1848 und 1859) zu nennen, gefolgt in der zweiten Jahrhunderthälfte
von Schambach 1855 und Bartsch (Mecklenburg 1879/80). Berücksichtigt wurde darüber hinaus Strackerjan für Oldenburg (1909).

Komplettiert wird der Inhalt durch regionale Märchensammlungen sowie Sammlungen, die mehrere Volkserzählungsgattungen im Titel führen: Sommers Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen (1846), die schwäbischen Märchen Meiers (1852), Märchen und Sagen der Brüder Colshorn aus Hannover (1854), Jahns Märchen bzw. Schwänke aus Pommern und Rügen
(1890 und 1891) sowie als jüngstes Werk Spiegels bayerische Märchen von 1914. Eine eigene Erwähnung verdient die Sammlung des meist nur als Humoristen bekannten Wilhelm Busch Ut ôler Welt (München 1910). Nicht so recht zu den beiden im Titel der CD genannten Gattungen passen die Werke von Ludwig
Aurbacher, Büchlein für die Jugend (1834), Ein Volksbüchlein (1827/29). Sie sind als literarische Rezeption von Volksliteratur einzustufen.

Die Auswahlkriterien werden in der – für ein breites Publikum recht trocken geratenen – Einführung Uthers nicht erläutert. Warum fehlt Panzer für Bayern? Vermißt werden im heutigen Baden-Württemberg Ernst Meiers württembergische
Sagen und Birlingers jüngere Sammlung Aus Schwaben. Wieso wurden Wolfs und Bechsteins weitere Sagenausgaben nicht berücksichtigt?

Im wissenschaftlichen Apparat begegnen gelegentlich Nachlässigkeiten und vermeidbare Lücken. Zu Gottschalck wird das Todesjahr nicht angegeben: Er wurde (s. Wellner, A.: Kaspar Friedrich Gottschalck, der Verfasser des ersten
Harzreise-Führers. In: Harz-Zeitschrift 46/47 [1994/95] 91–105) am 15. Juni 1772 in Sondershausen geboren und starb am 17. Juni 1854 in Dresden. Als seine Sagensammlung erschien, war er Assistenzrat des Herzogtums Anhalt-Berneburg in Ballenstedt. Wesentlich weniger einfach spürt man die Lebensdaten von Bernhard Baader auf, die der Herausgeber ebenfalls nicht kennt. Der Geheime Finanzrat Bernhard Baader, teilte mir das Generallandesarchiv Karls[S. 378]ruhe freundlicherweise mit, „wurde am 30. 4. 1790 in Mannheim geboren und
verstarb am 6. 1. 1859 in Karlsruhe. Seine Personalunterlagen befinden sich im GLA unter den Signaturen 76/190 und 232/159, 160“. Ein paar Angaben zu ihm findet man in der Biographie seiner ebenfalls sagensammelnden Ehefrau Amalie (In: Badische Biographien. Bd. 3, Karlsruhe 1881, 8 f.). Zu Bechstein
hätte man die Angabe weiterer maßgeblicher Literatur erwartet, insbesondere der Arbeiten von S. Schmidt-Knaebel (siehe nun ead.: Ludwig Bechstein als Märchenautor. In: LiLi 37,130 [2003] 137–160).

Mit der riesigen Bibliographie, die viel Wertvolles neben Kraut und Rüben bringt, wird man nicht so recht glücklich, denn auf vielen Feldern der Erzählforschung sind grundlegende Studien nicht genannt. Eine kritische Durchsicht der Materialmasse hätte Doppelungen wie Denecke/Deneke oder Peuckert/Peukert
vermieden. Die Suchfunktion wirft nicht weniger als 24 maschinenschriftliche Magisterarbeiten aus. Es darf der dringende Wunsch geäußert werden, solche Arbeiten – wenn irgend möglich – nur mit einer Standortangabe zu zitieren.

Aber das sind alles läßliche Sünden. Erzählforscher werden an den bequem zu durchpflügenden Datenmassen der vorliegenden kleinen Silberscheibe ihre helle Freude haben.

Winningen/Mosel     Klaus Graf

http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03078/

Die Bilder zeigen die Trennung von Dokumenten und Schutt des Archivs

Ab sofort stehen auf unseren Seiten Fotos von der Arbeit im „Erstversorgungszentrum" für die geborgenen Dokumente aus dem eingestürzten Historischen Archiv der Stadt Köln zum Download bereit. Sie zeigen die Archivare, Restaurateure und ehrenamtlichen Helfer bei der Trennung von Dokumenten und Schutt. Fotografen des Rheinischen Bildarchivs der Stadt Köln haben die Bilder aufgenommen. Aus versicherungsrechtlichen Gründen sind Aufnahmen von Dritten im „Erstversorgungszentrum" nicht zugelassen.

Die Fotos stehen kostenlos für die aktuelle Berichterstattung zur Verfügung. Bitte geben Sie bei einer Veröffentlichung die Herkunft der Aufnahmen an. CDs mit bewegten Bildern können Sie unter der Telefonnummer 0221 / 221-25787 anfordern.


Kommentar: Leider stehen diese Fotos nicht unter freier Lizenz zur Verfügung, sind also z.B. für Wikinews oder Wikipedia ungeeignet.


http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/228/461849/text/

Die SZ sprach mit dem Bochumer Doktoranden Alexander Berner, der über Kölner Kreuzfahrer promovieren wollte und sich nun ein neues Thema suchen muss.

http://twitter.com/Sebastian_Post

Super! Vielen Dank! Auszüge zum Stadtarchiv Köln:

Viele Schutzfilme konnten geborgen werden: Kontakt bzgl. Barbarastollen m. Bund besteht dennoch. Problem: Filme teilweise älter.

Findmittel komplett erhalten. Sammlung v. Digitalisaten im Netz steht man nicht! ablehnend gegenüber. Jedoch nach Absprache m. Archiv!

Arbeitskraft bzw. Hilfe wird noch lange benötigt werden. Klar ist: Das Gedächtnis der Stadt ist nicht verloren. Wir arbeiten an der Rettung!

Zum Archivtag:
http://www.ad-hoc-news.de/archivare-beschaeftigen-sich-mit-koelner--/de/Politik/20112346

http://www.sehepunkte.de/2009/03/14673.html

Das besprochene Buch gibts auch online, siehe

http://archiv.twoday.net/stories/4939325/

die DFG fördert seit 2007 die Retrokonversion archivischer Findmittel. Die Fördermittel werden unabhängig von der Größe der Bestände – sie können 1000 oder 100.000 Verzeichnungseinheiten umfassen – und der Archivsparte bewilligt. Wichtig ist lediglich, dass sich Ihr Archiv in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft befindet. Darüber hinaus dürfen die Bestände, für deren Findmittel sie Fördergelder beantragen wollen, keinen Schutz- bzw. Sperrfristen oder anderen Einschränkungen unterliegen.

Für die nächste Antragsphase 2/2009 (Antragstermin Mai/Juni 2009) sowie die darauf folgenden ist das Budget noch nicht erschöpft.

Sollten Sie Interesse an der Retrokonversion Ihrer Findmittel haben, wenden Sie sich gerne an die Koordinierungsstelle Retrokonversion an der Archivschule Marburg (http://www.archivschule.de/content/456.html).

Ansprechpartner:

Ulrike Vogel

Tel.: 06421/16971-37

Mail: Ulrike.Vogel@staff.uni-marburg.de

Jan Jäckel

Tel.: 06421/16971-94

Mail: Jan.Jaeckel@staff.uni-marburg.de

Mit besten Grüßen

Ulrike Vogel

Leitung Koordinierungsstelle Retrokonversion

Bismarckstraße 32

35037 Marburg

Tel.: 06421/16971-37

Mail: Ulrike.Vogel@staff.uni-marburg.de

Zitat aus meinem Aufsatz "Kulturgut muß frei" sein (Kunstchronik 2007):

Wird die Vermarktung zur tragenden Einnahmequelle, so sind insbesondere die steuerlichen Privilegien der Kulturinstitutionen bedroht. Zudem ist völlig zweifelhaft, ob die ökonomischen Blütenträume in Erfüllung gehen werden. Gerade bei kleineren Häusern besteht das Risiko, dass die erhofften Einnahmen ausbleiben, durch ein rigides Rechte-Management aber kulturpolitisches Porzellan zerschlagen wird, indem wichtige Partner der Öffentlichkeitsarbeit verprellt werden.

http://archiv.twoday.net/stories/5254099/

32 Kommentare zu

http://archiv.twoday.net/stories/5583394/

sind, wenn ich mich nicht täusche, Rekord in diesem Weblog. Die Presse hat nun auch die unglückliche Äußerung aufgegriffen.

http://www.koeln.de/koeln/stadtarchivchefin_wegen_urheberrechtsaeusserung_in_der_kritik_141916.html

Stadtarchiv-Chefin wegen Urheberrechts-Äußerung in der Kritik

Die Initiative "Digitales Historisches Archiv Köln" bietet seit dem 7.März Wissenschaftlern die Möglichkeit, Reproduktionen der Archivalien aus dem eingestürzten Stadtarchiv online zu stellen, um so die Restaurierung der Dokumente zu unterstützen. Ausgerechnet die Leiterin des Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, kritisiert nun mit Hinweis auf mögliche Urheberrechtsverletzungen das ambitionierte Projekt und sorgt damit für Empörung.

"Viele Wissenschaftler, denen wir auf Anfrage mal Kopien unserer Archivalien zugesandt haben, stellen diese Kopien ins Internet, um sie nach der Katastrophe anderen zugänglich zu machen", sagte Schmidt-Czaia dem Kölner Stadt-Anzeiger. Dies verletze jedoch die "Copyright-Rechte" der Dokumente. "Besser wäre es, uns diese Kopien zur Verfügung zu stellen", forderte sie die Wissenschaftler auf.

Im Internet stieß die Aussage auf heftige Kritik. So wird im Forum Archivalia unter anderem darauf hingewiesen, dass das Urheberrecht eines Dokuments 70 Jahre nach dem Tod des Autors verfällt; die meisten der Archivalien sind somit gemeinfrei und dürfen weitergegeben werden.

"Spendenbereitschaft überdenken"

Besonderen Unmut erregt dort die Tatsache, dass sich die Leitung des Stadtarchivs in einer solchen Situation, in der sie auf die Hilfe engagierter Mitbürger angewiesen ist um die Dokumente zu retten, übertrieben bürokratisch an Dinge wie das Urheberrecht klammert. Gerade jetzt sei es wichtig, die Wissenschaftler nicht vor den Kopf zu stoßen sondern das derzeitige Interesse zu nutzen, um möglichst viele Reproduktionen der Dokumente sowie finanzielle Unterstützung zu erhalten. Sowohl im Forum als auch über den Dienst Twitter wurde sogar bereits dazu aufgerufen, seine Spendenbereitschaft gegenüber dem Archiv zu überdenken.

Bemängelt wird dort auch die benutzerunfreundliche Gebührenordnung des ehemaligen Stadtarchivs, welche eine Gebühr von je 2 Euro für ein Digitalfoto eines der Dokumente erhob, auch wenn man eine eigene Kamera mitbrachte. Diese strikte Ordnung könnte, nach Meinung der User, verhindert haben, dass mehr Archivalien digitalisiert wurden.


Kommentar: Bleibt zu hoffen, dass das Stadtarchiv erkennt, dass das Digitale Historische Archiv eine Unterstützung des Stadtarchivs und eine großartige Chance darstellt, zum "Bürgerarchiv" zu werden. Und dass es gelingt, auch den Unterhaltsträger, die Stadt Köln, zu überzeugen, dass der fiskalische Anspruch auf ein paar Kröten in einer Situation absurd ist, wenn man auf das bürgerschaftliche Engament für das Stadtarchiv vital angewiesen ist. Kulturgut ist kulturelles Allgemeingut, es gehört uns allen. Und wir müssen den Volksvertretern auf die Finger klopfen, wenn die von ihnen kontrollierte Verwaltung geneigt ist, diesen Grundsatz kurzsichtig über Bord zu werfen.

Ausführlicher begründet habe ich meine Position in dem Beitrag "Kulturgut muß frei sein" in der "Kunstchronik", der in diesem Weblog nachlesbar ist:

http://archiv.twoday.net/stories/5254099/

http://digital.nls.uk/pageturner.cfm?id=74481666

(Danke an FE)

Weitere Digitalisate:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gutenberg-Bibel#Digitalisierte_Exemplare


http://www.philological.bham.ac.uk/bibliography/essay.html

WHY I AM GOING ON STRIKE

When I got into the bibliography business, over a decade ago, text-posting was a new thing. Sites posting texts (both html transcripts and photographic reproductions) were first being established, it was a period of initial experimentation, so it was very understandable that each site went its own way according to its managers’ ideas of how such a site ought to be operated, and that every site manager felt free to behave as a law unto himself. The situation was a kind of free-wheeling, “Wild West” one, with no agreed-upon standards or conventions. Eleven years later, the number of text-posting sites, many sponsored by well-established libraries and other institutions, has multiplied and the number of available texts has increased, both to astronomic levels, and the availability of a large number of texts in electronic form has become an important feature of contemporary literary culture. But, to my astonishment, the degree of chaos and anarchy has scarcely decreased. While I can name a number of sites which are superbly managed in the best tradition of librarianship, many others fall short of these standards, sometimes to a jaw-dropping degree. I am going to mention some gross offenses against good practice, all of which militate against users’ interests, and these will no doubt strike some readers as impossibly exaggerated, but I could easily document the reality of each and every one of them. And if you rely on posted texts for your work, gentle reader, I can also assure you that your interests are affected by the failure of posting sites to observe good standards. So this is a subject about which you should care. Although your primary reaction should, of course, be a feelingof great gratitude towards anybody who makes texts freely available to you, when you perceive that you are being victimized by shoddy practices, and that your work is being impeded by them, you should not hesitate to make your displeasure known.

What malfeasances do I have in mind? In the first place, when one begins to visit text-posting sites, it quickly becomes evident that there is nothing remotely like uniformity in their structure and design. Nearly all of them are, to some degree, different and some are downright idiosyncratic. The result is that when one visits a new site, one is confronted with the necessity of figuring out how to navigate it and find what one wants (and this sometimes involves an exasperating waste of time), since some are considerably more “user friendly” than others. I am not urging any rigorous standardization of design, but in my work I have visited hundreds of such sites, and the varying degrees to which site designers adhere to good ergonomic principles is very striking. Some sites are a joy to work with, and one immediately feels at home. In the case of others, one has the feeling of being constantly engaged in a duel of wits with the site designer (and sometimes coming out the loser). Clearly, it would be in readers’ interests if sites developed some kind of norms or guidelines regarding design and structure. It is my suspicion, by the way, that some sites are designed, and some important policy decisions made about their management, by low-level technicians with inadequate supervision by professional librarians. If I am right, this is a sure-fire formula for disastrous results. As a general rule, every text-posting site requires “hands-on” supervision by a senior librarian.

The single most important design principle involves informing the reader of what holdings the site makes available. Although some site managers appear to think that a Search function is by itself sufficient, some means for browsing the site’s holdings is no less vital a necessity than is a catalogue for a traditional library. Ideally, there should be two browsable lists, one of authors and the other of titles. And the availability of this browsing feature needs to be prominently advertised on the welcome page rather than stashed away in some obscure corner of the site, so that it is immediately accessible to the viewer. It is extremely frustrating to imagine that the people who maintain text sites lacking this feature probably maintain some sort of running list of their holdings for internal management purposes, but that it has not entered their heads that they need to share this information with the rest of the world. The absence of any kind of browsing or catalogue feature goes particularly far towards diminishing the usefulness of sites, which contain a huge number of offerings: the larger the number, the more important browsing becomes (imagine the Library of Alexandria without Callimachus’ catalogue, and you’ll have some idea of the condition of Google Books and The Internet Archive).

It is also necessary for site managers to grasp this seemingly self-evident point: as soon as they begin to post texts, people are actually going to read them and use them, and to manage their material in such a way as to respect this fact, making sure that readers are helped rather than hindered. They also need to understand that, when they post texts, they are making certain tacit commitments to their readers, which they are henceforth obliged to honor, and that they can reasonably be accused of unethical conduct if they fail to honor them.. And this immediately brings me to the subject of URLs.

There are two ways of presenting a site. The first is to assign a fixed, predictable, and permanent URL to each posted text. The second is to use a Javascript “juke box” technology, so that each time a text is accessed, it is assigned a different and temporary one. The vast superiority of the former method at least ought be obvious, although to the managers of a discouraging number of sites it is, unfortunately, not. Individual readers are going to want to bookmark links to texts of interest. Scholars may want to cite URLs in their publications. Even more, in view of the ever-rising costs associated with traditional print publication, scholarly publication is destined to shift increasingly to electronic form. And, as soon as academicians begin to publish their research electronically, they almost automatically start to explore the possibilities of hypertext, with the result that direct links supplement or even replace traditional bibliographical references. All of this is facilitated by the assignment of unique URL to individual texts, but is rendered impossible by “juke box” technology. The assignment of unique URL’s to individual texts is, in fact, is just as much a feature of good librarianship than the assignment of unique shelfmarks to individual physical holdings in a traditional library.

The key word in the preceding paragraph is “permanent.” Whether they realize this nor not, as soon as they assign a URL to a text, the managers of a site enter into a solemn relation of trust with their visitors. It is a strange thing that librarians who would not dream of tampering with, say, the shelfmarks of their manuscript collections (which in some cases have remained undisturbed for centuries), are capable of making arbitrary and capricious changes in the URLs of their electronic postings, although changes in the latter wreak no less damage than are the former. The very best sites advertise the addresses of their postings as PURL’s (Permanent URL’s), thereby issuing an iron-clad guarantee to visitors that they will remain unchanged. Such sites ought to set the standard for the profession as a whole. When this principle is violated, an important relation of trust with readers is violated. For this I guarantee: as soon as a URL is posted, it will be used, and readers need be able to rely on its continuing validity.

The concept of permanence, of course, goes deeper. Posting a text involves an implicit solemn promise to the reader that the text will stay posted. But on some sites texts can mysteriously disappear without any acknowledgement of their removal. Even entire sites vanish without explanation. Some text-sites are maintained by private individuals, as labors of love. One feels great gratitude and respect for the individuals who maintain such sites, but at the same time one cannot help cringing at how short-lived they are, in all likelihood, destined to be. To speak very much about the issue of the long-term archiving of electronic material would take me too far off-subject, so suffice it to say that as no site is very likely to enjoy great longevity if it does not have institutional sponsorship. And once an institution sets up or sponsors a text-posting site, it is, in effect, assuming a responsibility to keep it available on a long-term basis. But I can name a couple of very valuable institution-sponsored sites that suddenly disappeared, to the appreciable detriment of scholarship.

I am highly conscious that, although I am a professional scholar I am a very amateur librarian who has no business dictating rules to the professionals. But I would be so bold as to insist to librarians that the electronic reproduction of texts, both in html format and as photographic reproductions, has become such an important function performed by modern libraries that the present “Wild West” situation needs to come to an end. Detailed industry-wide uniformity of structure and design may not be necessary or even desirable, but general standards of good procedure and some kind of code of ethical behavior need to be developed and observed by site managers, so that the greatest good can be derived from them, with the least possible harm inflicted. And, clearly, this development needs to be a collective effort. Electronic postings, surely, deserve to be treated with the same systematic care and respect that is shown towards physical holdings as a matter of course. Not being a member of the librarian profession, I have no idea whether the management of text sites is yet formally regarded as a branch of library science, and taught (or even thought about) in the schools that provide instruction in that discipline. If not, it should be, and I respectfully suggest that it is high time that librarians begin talking to each other to develop a set of professional standards and ethics, for the better maintenance of such sites and to guarantee the good progress of the scholarship that depends on them. This will entail the development of some kind of “shame culture” in which errant site managers can be reformed as the result of their peers' disapproval. But the development and observations of such standards is not the exclusive business of librarians. It is the right and responsibility of every scholar who relies on posted texts, and also of the general reading public, to insist that sound managerial practices be developed and followed.

This brings me to my own situation. The dawning realization that the situation I encountered eleven years ago has not fundamentally changed entails a concomitant awareness that I cannot continue working with this bibliography. I was operating according to the assumption that a bibliographical record that was true when created would, over time, remain true, and could be represented as such to readers. Although in the past some relatively minor exceptions to this principle did occur, which I corrected as best I could, I believed that as a general rule it was valid. The fact that, by an act which I regard as a severe breach of faith with its readers, the Gallica site of the Bibliothèque Nationale has changed its URLs, thereby obviating the validity of several thousand entries in the present bibliography, has dramatically brought home to me the fact that, when it comes to maintaining text-posting sites, even the world’s premiere libraries cannot be trusted to adhere to fundamental principles of good library science. And trust between libraries, readers, and bibliographers is what it is all about. In the absence of such trust, therefore, continued effort on maintaining this bibliography would clearly be a waste of effort better spent on other projects. I am therefore going “on strike” and will not invest any more time and effort in this bibliography until the situation has materially improved.


http://www.philological.bham.ac.uk/bibliography/

AN ANALYTIC BIBLIOGRAPHY OF ON-LINE NEO-LATIN TEXTS
DANA F. SUTTON
The University of California, Irvine

The enormous profusion of literary texts posted on the World Wide Web will no doubt strike future historians as remarkable and important. But this profusion brings with it an urgent need for many specialized on-line bibliographies. The present one is an analytic bibliography of Latin texts written during the Renaissance and later that are freely available to the general public on the Web (texts posted in access-restricted sites, and Web sites offering electronic texts and digitized photograpic reproductions for sale are not included). Only original sites on which texts are posted are listed here, and not mirror sites.

This page was first posted January 1, 1999 and most recently revised March 16, 2009 . The reader may be interested to know that it currently contains 29,750 records. I urge all those who are able to suggest additions or corrections to this bibliography, as well as those who post new texts on the Web, to inform me by e-mail, so that this bibliography can be kept accurate and up to date. I take this opportunity to express my gratitude to all the individuals who have supplied me with corrections and new information (I extend especial thanks to Klaus Graf and Tommy Tyrberg, who are both responsible for the addition of many hundreds of bibliographical items to this list).

A few further Neo-Latin on-line texts contained in various lists of such items compiled by others are not included here because an invalid URL address is provided. Over the passage of time, of course, some of the URL addresses given here may be changed or broken. If you become aware of such difficulties, I would be grateful to have them drawn to my attention.

NOTE: in addition to standard abbreviations, in this bibliography the special abbreviation dpr (“digitized photographic reproduction”) is employed; unless otherwise specified, the file in question is in PDF format.

NOTE: Access to post-1864 items on the Google Books and University of Michigan University Library sites appear to be blocked for residents of at least some non-US nations.

NOTE: Two sources of texts listed here, La Biblioteca Virtual de Andalucia, and the Universitat de Valéncia Biblioteca Digital, appear to be in the process of rebuilding their sites, and a number of texts previously posted by them are not currently available. These have therefore been at least temporarily withdrawn from this bibliography, but I would hope that they will eventually be posted once more.

EMERGENCY NOTICE

It has been drawn to my attention that the Gallica site of the Bibltiothèque Nationale has, without warning, changed the URLs of its holdings to a new system. The nearly 4000 links to their holdings listed in this bibliography are therefore invalid. At the moment I have no idea of how to cope with this situation, since the new URL scheme is not such that it can be updated in this bibliography by a simple global search-and-replace operation: it appears that each URL would have to be updated manually, which I am unwilling to do. This is, in my opinion, a grave violation of basic principles of library science (no less than if the Bibltiothèque Nationale were to alter the shelfmarks of their physical holdings in an equally arbitrary way), and represents a betrayal of the trust of scholars who use their online material. I request that all affected users of this site join me in contacting the Gallica site to protest this decision in the strongest possible terms, using your professional title, if you have one. They may be contacted at gallica2@bnf.fr

http://de.wikisource.org/wiki/Jahrbücher_der_Deutschen_Geschichte

Die Zusammenstellung wurde erheblich überarbeitet und ergänzt.

Holley, Rose: How Good Can It Get? Analysing and Improving OCR Accuracy in Large Scale Historic Newspaper Digitisation Programs
http://www.dlib.org/dlib/march09/holley/03holley.html

Basic OCR correction by public users was implemented and tested in the prototype search system released to State and Territory Libraries for testing in December 2007. User correction of text was positively received, though most Libraries asked if and how moderation would take place. It was then implemented in the Beta search system (without moderation), which had a soft release to the public without any publicity on 25 July 2008. In the first three months of use (July - October 2008) the public immediately began correcting OCR. We have found it quite hard to monitor what they are doing, how well they are doing it, and how it is affecting the overall quality of the data, since moderation is not yet in place and login to do it is not mandatory (it is optional) at this stage. We also have had difficulties measuring the accuracy of the OCR-corrected text. We have three methods of measuring text correction: number of lines corrected, number of correction "transactions" (i.e., pressing the "save corrections" button), and number of different articles corrected. However, it is questionable how useful any of the three methods are. We are assuming that all correction transactions are to improve text and make it right. No extra text can be added, only existing lines corrected. No text has been deliberately incorrectly changed as far as we are aware.

The results of user activity within the first 12 weeks of the soft launch (without publicity) are that 868 registered users have corrected text and approximately 390 unregistered users (total of 1,200 text correctors). 700,000 lines of text have been corrected within 50,000 articles. The top text corrector has corrected 50,000 lines of text within nearly 2,000 individual articles. Some articles have had corrections added by more than seven users (e.g., articles in the first Australian newspaper the 1803 Sydney Gazette). This particular issue in its entirety has had several different users working on corrections, because it is difficult to read and is an important newspaper.

User feedback returned via surveys, e-mails, phone calls and the "contact us" form has been overwhelmingly positive and interesting. Users did not expect to be able to correct OCR text. Once they discovered they could, they quickly took to the concept and method, and several reported finding correcting the text both addictive and rewarding. Users were actively correcting much more than they or we had expected to correct. In addition, our own users have the potential to achieve a 100% accuracy rate with their knowledge of English, history and context, whereas our contractors are only achieving an accuracy of 99.5% in the title headings.


See also
Holley, Rose (2009) Many Hands Make Light Work: Public Collaborative Text Correction in Australian Historic Newspapers. ISBN 978-0-642-27694-0. Available at http://www.nla.gov.au/ndp/project_details/documents/ANDP_ManyHands.pdf

Excerpt:

The Australian Newspapers beta service has clearly demonstrated that users want to engage and be
involved with full text newspaper data in new and exciting ways. The use of web 2.0 technologies can
enable this. Without publicity, ‘how‐to’ tutorials or even a familiar and refined interface or concept,
the service still rapidly harnessed an active group of users who are enthusiastically enhancing and
improving the data by use of the text correction, tagging and comments functions. Users have
demonstrated a willingness to work towards the ‘common good’, to volunteer their time, energy, skill,
knowledge and ideas and to be involved long term in a program of national historic significance. The
collaborative activity from this new community is enhancing the quality of the data and therefore the
accuracy of full‐text searching in a way that the National Library of Australia could never have
achieved using its own resources alone.

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=1098

Also es kann doch nicht sein, daß man von so wertvollen Archiven kein Backup hat. Wie blöd muß ein Archivar sein, von den Beständen nicht zuerst ein Backup zu machen?

http://www.heise.de/foto/news/foren/S-Wo-sind-die-Backups/forum-155538/msg-16441329/read/

Bei anderen Beiträgen ("Gähn, Kulturgut!") kann man sich nur übergeben.

http://infobib.de/blog/2009/03/16/eichstatter-buchvernichtung-nur-vor-schoffengericht/

Aus der Augsburger Allgemeinen http://tinyurl.com/c3vvuv

Vor zwei Jahren geriet der Stein ins Rollen, als zunächst vergeblich eine alte Schallplattensammlung gesucht wurde, die der Uni als Schenkung überlassen worden war. Dann tauchten uralte Bücher auf Flohmärkten und in Antiquaren auf. Des Rätsels Lösung: Angelika Reich, die Chefin der Bibliothek an der Katholischen Universität in der Bischofsstadt hatte geschätzt etwa 80 Tonnen Bücher und Schriften in den Container werfen lassen. Die Stücke stammten aus dem Bestand der bayerischen Kapuziner, die der Uni anvertraut worden waren.

Für 45 Euro am Flohmarkt gekauft und 5000 Euro erzielt

Darunter könnten Werke von erheblichem Wert gewesen sein. Ein Antiquar entdeckte auf einem Flohmarkt mehrere sehr gut erhaltene Bände über Gartenkulturen, für die er 45 Euro zahlte. Wenig später verkaufte er „Deutschlands Obstsorten aus dem Jahr 1905 bis 1934“ für stolze 5000 Euro.

Dagegen leistete die ehemalige Spitze der Uni Eichstätt mit dem damaligen Kanzler Gottfried Freiherr von der Heydte und dem früheren Präsidenten Ruprecht Wimmer der Bibliothekarin Schützenhilfe. Die habe von ihrem Vorgänger tatsächlich sehr viel vergammeltes und verschimmeltes Material aus den Beständen der Kapuziner übernommen.

Es seien sicher nicht strengste Maßstäbe bei Durchsicht und Aussonderung angewendet worden. Im Endeffekt sei der Schaden aber hinnehmbar, hieß es bei einer Pressekonferenz zu dem spektakulären Fall vor Jahresfrist. Eine ähnlich lautende Einschätzung kam später von der Staatsbibliothek. Kritiker sprechen von einem Gefälligkeitsgutachten, das weiteren Schaden von der Uni anwenden sollte.

Ähnlich bewertet die Sachlage jetzt aber auch das Landgericht Ingolstadt. Die Staatsanwaltschaft klagte zuletzt noch die Veruntreuung von 14 Büchern an, das Landgericht reduzierte die Zahl auf zwei. Konkret geht es um ein „Handbüchlein für Kranke, und alle, die um sie herumseyn müssen“ und das „Leben der Heiligen“ von Sirius. Beide Bücher sind aus dem Jahr 1790, also aus der Zeit vor der Säkularisation und deshalb im Besitz des Freistaats.
Das Landgericht schätzt deren Wert aber nicht besonders hoch ein und hat den gesamten Fall deshalb nun an das Schöffengericht Ingolstadt verwiesen. Die Staatsanwaltschaft wird dagegen keine Beschwere einlegen: „Wir wollen da jetzt mal ein Urteil. Das geht ja schon fast zwei Jahre“, so Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Helmut Walter zur Neuburger Rundschau. Wann die „Büchvernichtung von Eichstätt“ verhandelt wird, ist offen.


Siehe hier:

http://archiv.twoday.net/search?q=eichstätt

Ältere Jahrgänge beim Internetarchiv:

http://tinyurl.com/d3cfkb [Link geht auf den Aachener Geschichtsverein!]

#histverein

Wenn man ein paar Selbstverständlichkeiten für ein bürgernahes Archiv auflistet

http://archiv.twoday.net/stories/5584413/

wird man mit dem Begriff Schlaraffenland konfrontiert.

Ein Schlaraffenland sähe noch ganz anders aus.

Da wären die Öffnungszeiten, die zu wenig Rücksicht nehmen auf Berufstätige. 24/7 wird sogar schon von deutschen Universitätsbibliotheken angeboten. Natürlich ist spät Abends keine Beratung mehr möglich. Aber z.B. eine Samstagsöffnung wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Oder kostenloser Scan on Demand, den im Bereich gedruckter Literatur schon die Boston Public Library via Open Library und (befristet auf die Anfangsphase) derzeit noch die ULB Düsseldorf bieten.

http://www.ub.uni-koeln.de/

Wurde am Wochenende und noch später vermisst
http://article.gmane.org/gmane.culture.libraries.inetbib/12975

Nichts übrigens auch auf der Hauptseite der Diözesanbibliothek:

http://www.dombibliothek-koeln.de/index1.html

Nachtrag: Zum Zeitpunkt der Abfassung des INETBIB-Beitrags und dieses Beitrags befand sich die mit dem Datum 10.3. versehene Presseerklärung zum Archiveinsturz NICHT auf der Startseite der USB.

Zur Anbietung und Archivierung der nicht mehr fortzuführenden standesamtlichen Nebenregister durch die Personenstandsarchive im Landesarchiv NRW

http://www.archive.nrw.de/LandesarchivNRW/Behoerdeninformation/index.html

Apropos: Nette Idee, ein Intranet Extranet zu nennen.

Zu Personenstandsunterlagen:
http://archiv.twoday.net/search?q=personenstand

Ist es wirklich ein Ding der Unmöglichkeit, einfach mal zu ahnen, was Web 2.0-Nutzer womöglich wollen können? Nämlich aktuelle Mitteilungen aus allen Kategorien in einem einheitlichen RSS-Feed abrufen zu können? Stattdessen unter "Aktuelles" eine Vielzahl von Angeboten, die teilweise zu nichtssagenden Seiten wie

http://www.bundesarchiv.de/aktuelles/aus_dem_archiv/index.html

führen, die mit "Schauen Sie gelegentlich wieder rein. Sie werden neue virtuelle Galerien und interessante Dokumente finden" den Besucher verhöhnt. Gern schaue ich wieder rein, wenn mir mein RSS-Feed (oder ganz hip: Twitter) sagt, dass es z.B. eine neue Galerie gibt.

Vor einiger Zeit habe ich mal die hier besprochenen Angebote zusammengetragen:

http://archiv.twoday.net/stories/4580594/

meldet der Videotext der Kölner WDR-Lokalzeit. Es folgt: "Als Konsequenz aus dem Unglück in der Kölner Severinstraße fordert der Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen eine zügige Digitalisierung von Archivbeständen. Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs zeige, dass die historischen Kulturschätze von Jahrhunderten innerhalb kürzester Zeit vernichtet werden können. Eine Digitalisierung könne in solchen Fällen zumindest ein detailgenaues Abbild erhalten. Am Standort des Kölner Stadtarchivs liegen Archivalien mit einem geschätzten Wert von 400 Millionen Euro unter Schutt begraben. Viele der einmaligen historischen Dokumente werden wohl für immer verloren sein."
Digitalisierung ist ja durchaus charmant; allein mir fehlt der Glaube, dass trotz der erwähnten Großkatastrophen Digitalisierung flächendeckend (!) als Schutz- oder Ersatzmedium sich durchsetzen wird. Es wäre zielführend diesen populistischen Forderungen eine belastbare Kostenrechnung beizufügen. Spätestens dann wird die erfreuliche Aufmerksamkeit nachlassen.
Quelle:
http://www.wdr.de/studio/koeln/nachrichten/index.html#r2

http://blog.librarylaw.com/librarylaw/2009/03/google-books-settlement-at-columbia-part-1.html
http://blog.librarylaw.com/librarylaw/2009/03/google-books-settlement-at-columbia-part-2.html

"Ist die Reproduktion einer veröffentlichten Reproduktion urheberrechtlich nicht geschützten Archivguts durch einen Dritten ohne Zustimmung des Archivs zulässig?"

Zu meiner Antwort von 1989 stehe ich heute noch voll und ganz.

http://archiv.twoday.net/stories/2478252/

Die Argumentation, dass bei der Reproduktion zweidimensionalen Archivguts ("Flachware") kein Leistungsschutzrecht nach § 72 UrhG entsteht, wird ausführlicher behandelt in meinem Beitrag zur "Kunstchronik" 2008:

http://archiv.twoday.net/stories/4850312/

Prof. Dr. Polley schloss sich meiner Sichtweise an:

http://archiv.twoday.net/stories/4345664/

Zur Frage der Genehmigungsvorbehalte
http://archiv.twoday.net/stories/3177566/

Für die in Benutzungsordnungen enthaltenen Genehmigungsvorbehalte bei der Reproduktion von Archivgut gibt es keine hinreichende gesetzliche Ermächtigung. Über die Bestandserhaltung und den Schutz der Rechte Dritter (Datenschutz, Persönlichkeitsrechte usw.) hinaus sind der Archivgesetzgebung einschließlich der Amtlichen Begründungen keinerlei Anhaltspunkte dafür zu entnehmen, dass der Gesetzgeber die Veröffentlichung von Archivgut reglementieren wollte. Da die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zu Genehmigungsvorbehalten nicht beachtet werden, sind die entsprechenden Normen nichtig. Siehe auch:

http://archiv.twoday.net/stories/2812929/

Genehmigungsvorbehalte bei der Edition von Archivgut sind unzulässig
http://archiv.twoday.net/stories/2478861/

Einige eher explorative Gedanken zur öffentlichen Hand als Inhaber von Urheberrechten:

http://archiv.twoday.net/stories/3018048/

Zur Anfertigung eigener Reproduktionen durch Benutzer:

http://archiv.twoday.net/stories/4057240/
http://archiv.twoday.net/stories/168920/

Zur "editio princeps" § 71 UrhG siehe die Hinweise
http://archiv.twoday.net/search?q=editio+princeps

Lesenswert ist unbedingt der Beitrag von Silke Clausing
http://www.hypernietzsche.org/events/lmu/clausing.html

Update:

http://archiv.twoday.net/stories/5601185/

Album amicorum Cgm 9256

http://bibliodyssey.blogspot.com/2009/03/facebook-in-1750s.html

An der Unglücksstelle hat die Feuerwehr mit zwei Schrägbohrungen festgestellt, dass es im Boden am Übergang von den U-Bahnröhren zum Gleiswechsel-Bauwerk vor dem Archivgrundstück keine Hohlräume oder lockeres Erdreich gibt. Weitere drei Bohrungen sind geplant. Das Notdach zum Schutz des Archivguts ist fast fertig gestellt, es fehlen nur noch fünf von 50 Metern, den Rest haben die Einsatzkräfte sorgfältig mit Planen abgedeckt. Mit Pumpen leitet die Feuerwehr in dem Gleiswechselbauwerk 160 Kubikmeter Grundwasser pro Stunde ab, damit die Bauwerksdecke nicht überspült wird.

An der Schlitzwand des U-Bahn-Bauwerks hat die Feuerwehr gestern so genannte Schreinsbücher entdeckt, historische Dokumente, die mit dem heutigen Grundbuch vergleichbar sind. Deshalb hat man sich entschlossen, entgegen den ursprünglichen Planungen auch am heutigen Sonntag zu arbeiten und die wertvollen Archivalien zu bergen. Ab morgen arbeiten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mit 50 Leuten an der Unglücksstelle. Die Bergung des Archivguts erfolgt von drei Seiten.

von Süden: hier sind Betondecken und zusammengedrückte Schränke sauber geschichtet.
von Norden: dort liegen Schutt und Archivalien völlig durcheinander
vor der Schlitzwand des U-Bahnbauwerks


http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03068/

http://www.handschriftencensus.de/15930


Gerade festgestellt bei der Kölner Tristan-Handschrift, von der 10 SW-Bilder bei Foto Marburg vorliegen:

http://www.mr1314.de/3203

Siehe auch:
http://archiv.twoday.net/stories/5562438/

Es steht aber auch unter den Neuigkeiten:

http://www.handschriftencensus.de/news

Beim Einsturz des Historischen Archiv der Stadt Köln am 3. März 2009 sind auch die mittelalterlichen Handschriften verschüttet worden. Da es noch Monate oder gar Jahre dauern wird, bis endgültig feststeht, welche Stücke gerettet (und möglicherweise restauriert werden können) und welche Stücke unwiederbringlich als Verlust anzusehen sind, wird im Handschriftencensus bei den über 300 einschlägigen deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters ab sofort angegeben, in wessen Eigentum sich Mikrofilme, Kopien, digitale Aufnahmen usw. der betreffenden Stücke befinden. Alle Institutionen und Privatpersonen, die entsprechende Abbildungen besitzen, werden deshalb gebeten, sich zwecks Verzeichnung mit den Betreuern des Handschriftencensus in Verbindung zu setzen oder die entsprechenden Angaben über das 'Mitteilungsfeld' bei der jeweiligen Handschrift zu übermitteln. Beabsichtigt ist von Seiten des Handschriftencensus keine Digitalisierung oder Veröffentlichung, sondern lediglich der Nachweis, der eine Kontaktaufnahme zum Besitzer des Mikrofilms o.ä. ermöglicht.
Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch darauf, daß von den meisten deutschsprachigen Handschriften des Kölner Stadtarchivs ältere Mikrofilme bei Hill Museum & Monastic Library in den USA vorliegen und dort Abzüge käuflich erworben werden können. - Die Möglichkeit, Abbildungen selbst online zu stellen, bietet das von 'Prometheus' initiierte Projekt 'Das digitale Historische Archiv Köln'.


Kommentar: Es ist bedauerlich, dass der Marburger Census sich nicht selbst an der Digitalisierung beteiligt und Partnerinstitution des digitalen Archivs wird.

http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/koeln.html

Möglicherweise werden diese derzeit komplett digitalisiert, da die ersten Digitalisate der Liste das Datum 3/2009 tragen.

Update: Liegen nun komplett vor (April 2009).

http://www.bildindex.de

Zahlreiche besonders bedeutende Dokumente aus dem zerstörten Historischen Archiv der Stadt Köln sind im Rheinischen Bildarchiv (RBA) fotografisch dokumentiert. Über 2000 dieser Fotografien sind im 'Bildindex' nachgewiesen. Sie sind als qualitativ hochwertige Abzüge oder Scans beim RBA beziehbar.

Eine Reihe von Aufnahmen zeigen das zerstörte Archivgebäude, dessen Architektur in ihrer Funktionalität vorbildlich war.


Aufgrund irgendwelcher Rivalitäten unterstützt Foto Marburg nicht http://www.historischesarchivkoeln.de

Die Bilder sind für Forschung und akademische Lehre aber unbrauchbar, da auch bei 100 % viel zu klein!


http://bibliothekarisch.de/blog/2009/03/16/oesterreichs-alte-websites/

http://www.alliancepermanentaccess.eu/index.php?id=4

No Archive is a member.

http://www.fotostoria.de/?p=1320

http://www.heise.de/newsticker/Einsturz-des-Koelner-Stadtarchivs-vernichtet-Foto-Kulturgut--/meldung/134653

Am 3.3., 4.3., 9.3. und 13.3. berichtete das Kölner THW über die Arbeiten an der Unglücksstelle (mit Bildergalerien).
Quelle:
http://www.thw-koeln.de/

" ..... Waren in der Vergangenheit die Archive oft die Stiefkinder der Kulturverwaltungen, so dürfen sie nun angesichts des großen Schadens in Köln nicht das enge Zeitfenster der Aufmerksamkeit verpassen. Auch wenn dies nicht jedem passt, aber gerade jetzt ist es zwingend notwendig, dass die Institutionen ihre Schätze präsentieren und dabei auf ihre jeweilige Situation vor Ort hinweisen. Politik und Öffentlichkeit können mit Anerkennung und Akzeptanz helfen, ganz abgesehen von Vertrauen in die Gedächtnisspeicher unserer Gesellschaft. Da wäre es schon ein Zeichen gewesen, wenn die Bundesregierung sich vor Ort informiert und Zuversicht vermittelt hätte. Archivare arbeiten aber für die Zukunft, und da gehört der Blick nach vorne zum Ausbildungstornister. Das Schicksal des Kölner Stadtarchivs mag mahnen, aber bietet keinen Anlass zur Resignation."
Quelle:
http://www.welt.de/welt_print/article3382649/Selbstbewusste-Archivare.html

Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen weist die künftigen Arbeitsfelder vfür Archivierende und deren Träger aus:
" ...... Ein zentraler Erinnerungsort der Kölner, der deutschen und europäischen Geschichte ist buchstäblich in der Erde versunken. Was die Ursachen waren, darüber wird nun notwendigerweise spekuliert und vor Ort ermittelt.

Was aber sind die Konsequenzen, welche Entwicklungslinie ist zu ziehen vom Elbhochwasser über den verheerenden Brand der Anna-Amalia-Bibliothek zu den Trümmern des Historischen Archivs der Stadt Köln?

Katastrophen lassen sich nicht grundsätzlich ausschließen! Es hat sie immer gegeben und wird sie immer geben. Doch wir können und müssen unsere Bemühungen weiter verstärken, in möglichst allen Belangen vorzusorgen.

1. Vorsorge ist zu treffen, dass Archiv- und Magazingebäude den Anforderungen an die Aufbewahrung von Archiv- und Bibliotheksgut (DIN/ISO 11799: 2003) so weit wie möglich genügen! Die Norm muss bei Neu- und Umbauten die Richtschnur und Grundlage der Bauplanung und Kalkulation sein. Damit wäre sicherzustellen, dass das Archiv nicht „auf Sand gebaut“ ist, sondern dass Lage, Beschaffenheit, Gliederung und Stabilität der Archiv- und Magazinbauten dauerhaft und stabil sind.
Nur zu oft wurden und werden hier aus Sparsamkeitsgründen Abstriche gemacht!
2. Vorzusorgen ist ferner, dass Archivgut angemessen aufbewahrt und gelagert wird. Auch das ist Bestandteil der DIN/ISO 11799, doch scheitert oft selbst die elementare vorbeugende Maßnahme, Archivgut angemessen zu verpacken, an den zu geringen Budgets der Archive für Bestandserhaltung. Und gerade in Köln hat sich gezeigt, dass in Archivkarton verpacktes Archivgut weitaus bessere Überlebenschancen hat!
3. Vorsorge ist auch und vor allem im Sinne einer umfassenden Notfallvorsorge erforderlich. Dies machen gerade die Kölner Ereignisse ganz besonders sinnfällig! Schadensereignisse bis hin zu Katastrophen wie in Köln und Weimar werden auch künftig nicht immer abwendbar sein. Aber es muss alles getan werden, um die Folgen eintretender Schadensereignisse zu minimieren! Hierfür ist zwingend erforderlich, dass jede Kulturgut verwahrende Institution aktive Notfallvorsorge betreibt, indem sie:
• eine klare Organisationsstruktur für Schadensereignisse und Krisen aufbaut, d.h. vor allem eine/n im Notfall mit allen nötigen Befugnissen ausgestattete/n Notfallbeauftragte/n bestimmt und entsprechend fortbildet,
• gebäudebezogene Notfall- und Alarmierungspläne entwickelt und stets aktuell hält,
• alle erforderlichen Materialien für den Notfall an einem zugänglichen und zentralen Ort der Institution vorhält (Notfallboxen, Schutzkleidung),
• und vor allem sich mit allen anderen Kulturgut verwahrenden Institutionen vernetzt, indem diese sich in einem Notfallverbund zusammenschließen. Denn bei größeren Schadensereignissen, das haben bereits das Elbhochwasser und der Brand in Weimar erwiesen, müssen alle Maßnahmen nicht nur eilig, sondern vor allem möglichst koordiniert ablaufen, d.h. alle Institutionen eines Notfallverbundes brauchen einen gemeinsamen Alarmierungsplan und eindeutige Regelungen, wer im Notfall für welche Maßnahmen zuständig ist.
• Last but not least: Regelmäßig müssen in der eigenen Institution und im Notfallverbund Szenarien von Notfällen geübt werden!

4. Massiv verstärkt werden müssen schließlich die Bemühungen der Sicherungsverfilmung des Bundes, deren wahre Bedeutung gerade in Anbetracht der Ereignisse in Köln zum Vorschein kommt! Bisweilen als Relikt des Kalten Krieges und als "alter Zopf" belächelt, ist sie nun von unschätzbarem Wert! ...."

Quelle:
http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/forum/2009-03.html

sollen digitalisiert und zugänglich gemacht werden. Es handelt sich meist um summarische Verfahren der Militärgerichte Nummern 11, 12 und 13 (mit Sitz in Fuencarral, Madrid) und Valencia. Diese Dokumente sollen in das neue Generalarchiv (Archivo General Histórico de Defensa) in Madrid (Paseo de Moret) verlegt werden. Dort sollen sie restauriert und digitalisiert werden.

http://www.elpais.com/articulo/cultura/Luz/consejos/guerra/Franco/elpepucul/20090316elpepicul_1/Tes

 

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