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Friedrich Meyers Vorstellung von Teilhabe ist also nicht unbedingt diesselbe, die Bibliotheken pflegen (sollten). Wenn man wie er, warum auch immer, derart auf Konfrontationskurs geht, sollte man vielleicht mit etwas weniger feuchtem Pulver laden. Sonst wird’s nicht mal ein Börsenblattschuß.

Die Causa Karlsruhe geriet in den letzten Tagen verständlicherweise etwas aus unserem Blickfeld, aber die BLB berichtet wie gehabt:

http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/verkauf.php

Auszug:

Zu den Kunstgütern, die nach dem Gutachten der Expertenkommission bislang unstreitig Eigentum des Hauses Baden sind und vom Land erworben werden sollen, gehören vier Skulpturen aus der Kunsthalle Karlsruhe, sowie Handschriften aus der Badischen Landesbibliothek. Darunter zwei Tulpenbücher, das Werk "Speculum Humanae Salvationis" sowie der Teilnachlass Hebel. Hinzu kommen weitere Tulpenbücher aus dem Generallandesarchiv, der künstlerische Nachlass von Joseph Kopf im Badischen Landesmuseum sowie die Wessenberg'sche Gemäldesammlung in Konstanz. Nicht verkaufen wollte das Haus Baden das im Generallandesarchiv lagernde Klosterarchiv Salem.

Siehe dazu auch

http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/salem/art372491,3663002

Monatelang durchliefen Scharen von Architekten und Kunsthistorikern die frostkalten Gemäuer. Jedes Bild, jeder Wandbehang, jeder Leuchter wurde inventarisiert, geschätzt und auf Besitz und Eigentum geprüft, was ein kleiner, aber erheblicher Unterschied im Streit um die badischen Kulturgüter ist. Anders als das Haus Württemberg, beließ es das Haus Baden seit Beginn des 20. Jahrhunderts bei einem rechtlich diffusen Zustand (siehe Text rechts). In den Museen und Bibliotheken des Landes hingen und standen Kunst- und Kulturgüter, die, wie die so genannten Tulpenbücher oder die Wessenberg'sche Gemäldesammlung in Konstanz, eindeutig dem Haus Baden gehörten.

Im Zuge der Verhandlungen kam, gestützt auf vorhandene Expertisen, mehr Licht ins Dunkel. Experten von der Kulturstiftung der Länder rieten, badische Kulturgüter für 17 Millionen Euro zu kaufen. Dabei nahm man längst nicht alles. Mal wollte das Haus Baden sein Klosterarchiv, den alten Thronsessel oder die Abtskrümme nicht veräußern, mal lehnte das Land wie bei der Jüncke'schen Sammlung dankend ab, weil deren historischer Wert den ministeriellen Fachleuten schon sehr übersichtlich schien.

Die "Einschränkung der freien Beweglichkeit" der rund 200 Gegenstände musste ebenso geprüft werden wie deren Eintrag in der Denkmalschutzliste. Man sprach über Preise, über Abschläge und Rabatte, weil etwa ein Beichtstuhl oder ein Kruzifix aus dem Salemer Münster zwar verkauft werden kann, seinen angestammten Platz aber wohl nie verlassen wird. Ein bisschen Bazar also. Aber es gab auch Gegenstände, die nicht eindeutig zuzuordnen, also juristisch "strittig" waren. Streitwert: rund 300 Millionen Euro. Als Oettinger einen ersten Vergleich anstrebte, scheiterte er kläglich. Die internationalen Hüter der Bibliophilie schlugen Alarm, als historische Bücher und Handschriften in der Verhandlungsmasse aufgehen sollten. Und Oettinger haftete der Ruf des geschichtslosen Managers an.

Das wurmte den Christdemokraten. War er doch der einzige, der dieses heiße Eisen anpackte, während die Filbingers, Späths und Teufels die Causa Baden immer aufs Neue in der untersten Schublade abgeladen hatten. Auch wenn der schwäbische Premier das frühere Zisterzienserkloster schon mal als "alten Kasten" tituliert, mit dem man kein Geld verdienen könne, wird er ins Geschichtsbuch eingehen als Ministerpräsident, der Rechtsfrieden herstellte mit dem Haus Baden. Zwar wird es keinen formellen "Klageverzicht" geben, aber doch eine Art "Generalbereinigung": Das Haus Baden übergibt Kunst und Kultur offiziell ans Land. 15 Millionen Euro zahlt das Land im Gegenzug. "Angemessen" sei das, meint Wissenschaftsminister Peter Frankenberg. Die Summe könne man "guten Gewissens" zahlen, um "reinen Tisch zu machen".

Das Land wird sich nicht verschulden müssen für die Salemer Immobilie samt "Aufbauten und Zubehör", die ab diesem Sommer durch die Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg "bespielt" werden soll. Finanzminister Stächele gibt bereits den selbstbewussten Schlossherrn: "Vom Tag der Vertragsunterzeichnung an, muss spürbar sein, dass der Wind des Landes weht." Im Sommer ist ein großes Landesfest geplant. Dann allerdings könnte doch Manches beim Alten bleiben: Weinproben im Herbst, Weihnachtsmarkt im Advent.

Die markgräfliche Familie muss - theoretisch - für "private" Veranstaltungen auf dem Areal Raummiete zahlen, "wenn es nicht karitativ ist", so heißt es aus der ministeriellen Fachabteilung. Es scheint nur eine vertragliche Fußnote, aber für die politische Opposition bleibt es der zentrale Kritikpunkt: Das Adelshaus mit Oberhaupt Max an der Spitze residiert weiter in der Schlossanlage, genauer: in der Prälatur. Den "Prinz zum Anfassen", wie Oettinger einmal flapsig formulierte, wird es zwar nicht geben. Der Generalbevollmächtigte und Baden-Manager Bernhard wohnt mit Familie längst im früheren Forsthaus abseits. Aber das Haus Baden bleibt doch deutlich präsent. "Wir wären dumm, die Familie nicht als Ratgeber zu nutzen", verteidigt Finanz-Staatssekretär Gundolf Fleischer die öffentlich-private Lösung.

Ein Bürgerarchiv wäre zuallererst für seine Kunden, die Bürgerinnen und Bürger, da, als moderne Serviceeinrichtung, die sich der neuen Medien bedient und ganz dem Gedanken der Offenheit und Transparenz verpflichtet ist.

Ein Bürgerarchiv ist sich ständig bewusst, dass seine Benutzer als Steuerzahler bereits für den Unterhalt des Archivs gezahlt haben.

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Ein Bürgerarchiv verzichtet darauf, die Forschung und die Bürger durch absurd hohe Kopier- und Digitalisierungsgebühren zu maßregeln.

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Ein Bürgerarchiv orientiert sich bei seinen Kopiergebühren an den in Bibliotheken üblichen günstigeren Tarifen.

Ein Bürgerarchiv stellt ebenso wie bereits einige deutsche Bibliotheken einen Auflichtscanner auf, an dem Benutzer selbst - gegebenenfalls unter Aufsicht - Scans anfertigen und kostenlos auf dem USB-Stick abspeichern dürfen.

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Ein Bürgerarchiv arbeitet mit dem Medien als den Partnern der eigenen Öffentlichkeitsarbeit eng zusammen und stellt ihnen nur dann Kosten in Rechnung, wenn ein außergewöhnlicher Aufwand vorliegt.

Ein Bürgerarchiv beantwortet Anfragen kostenlos und unter Beifügung von kostenlosen Kopien oder Scans, wenn es sich um eine geringfügige Anzahl handelt (wie dies auch Bibliotheken praktizieren und kleinere Archive).

Ein Bürgerarchiv unterhält ein ständig wachsendes attraktives und benutzerfreundliches Angebot an im Internet kostenfrei zugänglichen Digitalisaten, die nach den Grundsätzen von "Open Access" libre nachnutzbar sind (z.B. Gemeinfreies ohne Beschränkungen, anderes CC-BY oder CC-BY-NC).

Ein Bürgerarchiv verzichtet auf Copyfraud, beansprucht also keine Rechte, die ihm nicht zustehen.

Ein Bürgerarchiv freut sich, wenn andere Institutionen Archivgut im Internet veröffentlichen und unterstützt insbesondere wissenschaftliche Projekte dabei.

Ein Bürgerarchiv betreibt aktives Fundraising, um alle diese Serviceangebote finanzieren zu können.

Nach der Bergung des zweiten Vermissten am Donnerstagabend will sich die Feuerwehr nun auf die Rettung der Archivalien im Wert von mehreren Millionen Euro konzentrieren. Das dazu errichtete Notdach sei nahezu abgeschlossen, sagte Feuerwehrchef Stephan Neuhoff. Die Arbeiten seien über das Wochenende weiter gelaufen. Am Samstagnachmittag hätten die Einsatzkräfte mit sogenannten Schreinsbüchern «sehr wertvolle Funde aus dem Mittelalter gemacht»

http://www.derwesten.de/nachrichten/2009/3/15/news-114473715/detail.html

http://news.google.de/news?pz=1&ned=de&hl=de&q=schreinsbücher&scoring=n

Satzung für das Historische Archiv der Stadt Köln

vom

30. August 2007

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 19. Juni 2007 aufgrund der §§ 7, 41 Abs. 1 Satz 2 lit. f der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 14. Juli 1994 (GV NRW S. 666) in der bei Erlass dieser Satzung geltenden Fassung folgende Satzung beschlossen:


§ 1

(1) Das Historische Archiv der Stadt Köln ist eine öffentliche Einrichtung.

(2) Das Historische Archiv der Stadt Köln verfolgt ausschließlich und unmittelbar
gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der
Abgabenordnung (AO 1977).

(3) Das Historische Archiv der Stadt Köln dient folgenden Zwecken:

1. Es unterstützt Rat und Verwaltung bei der Produktion und Organisation des digitalen und analogen Schriftgutes.

2. Es bewertet und übernimmt das zur dauernden Aufbewahrung bestimmte analoge und digitale Schrift,- Karten-, Bild-, Ton- und sonstige Registraturgut der Dienststellen, Betriebe und Beteiligungsgesellschaften der Stadt Köln, das für den laufenden Geschäftsbetrieb nicht mehr benötigt wird.

3. Es steht Rat und Verwaltung der Stadt Köln sowie den Behörden des Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie den Gerichten zur dienstlichen Benutzung zur Verfügung.

4. Es ermöglicht die wissenschaftliche und private Nutzung seiner Bestände.

5. Es führt Veranstaltungen als Beitrag zur geschichtlichen Bildung und Unterrichtung der breiten Öffentlichkeit durch.

6. Es unterstützt und betreibt die wissenschaftliche Erforschung der Kölner Stadtgeschichte


§ 2

(1) Das Historische Archiv der Stadt Köln ist selbstlos tätig. Es verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche, zum Beispiel gewerbliche oder sonstige Erwerbszwecke.

(2) Mittel des Historischen Archivs der Stadt Köln dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Stadt Köln erhält keine Zuwendungen aus Mitteln des Historischen Archivs.

(3) Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Historischen Archivs der Stadt Köln fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.

(4) Bei Auflösung des Historischen Archivs der Stadt Köln oder bei Wegfall seines bisherigen Zwecks darf das Vermögen des Historischen Archivs der Stadt Köln nur für steuerbegünstigte Zwecke verwendet werden (Grundsatz der Vermögensbindung).


§ 3

(1) Diese Satzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft.

(2) Gleichzeitig tritt die Satzung für das Historische Archiv der Stadt Köln vom 21. März 1977 außer Kraft.

Quelle

http://www.ksta.de/html/artikel/1236866641900.shtml

Ein neues Stadtarchiv in Köln könnte es nach Einschätzung von Kulturdezernent Georg Quander erst in fünf Jahren geben. Zunächst müsse ein Standort für den Bau gefunden werden, sagte Quander am Wochenende. "Wenn das neue Gebäude steht, muss es erstmal zwei Jahre durchgeheizt werden, damit die Wände so trocken sind, dass sie keine Feuchtigkeit an die Archivalien abgeben." Er rechne insgesamt mit fünf Jahren. [...]

Die Direktorin des Kölner Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, verwies darauf, dass die Bergung der Archivalien noch immer gefährlich sei, weil ständig die Gefahr bestehe, dass Schutt ins Rutschen komme. Die Bergung werde noch mindestens sechs Monate dauern. Eine großen Hilfe sei jedoch das provisorische Holzdach über dem Trümmerfeld. Seitenwände sollen die Unglücksstelle künftig auch vor schräg einfallendem Regen schützen.

[...]

Schmidt-Czaia sprach ein ganz anderes Problem an, das sich nun ergebe: "Viele Wissenschaftler, denen wir auf Anfrage mal Kopien unserer Archivalien zugesandt haben, stellen diese Kopien ins Internet, um sie nach der Katastrophe anderen zugänglich zu machen", erläuterte sie. Das verletze jedoch Copyright-Rechte. "Besser wäre es, uns diese Kopien zur Verfügung zu stellen", appellierte die Archiv-Direktorin an die Forscher. (epd)


Wie kann man sich nur so unklug einlassen, wenn man auf die Solidarität anderer vital angewiesen ist? http://www.historischesarchivkoeln.de steht doch voll und ganz dem Archiv zur Verfügung, aber eben auch der Öffentlichkeit. Mit der Kritik an diesem Angebot stellt sich die Direktorin auch gegen den VdA als Projektpartner. Jetzt die Solidarität einkassieren und anschließend - wie offenbar vor dem Unglück geplant - ein kostenpflichtiges Virtuelles Archiv einzurichten und abkassieren, wird hoffentlich nicht funktionieren. Ich hätte gehofft, dass man diese unerfreuliche Auseinandersetzung noch etwas vertagen könnte. Aber diese zutiefst dumme Äußerung der Direktorin darf nicht unwidersprochen bleiben.

In den neuen VÖB Mitteilungen. Download unter
http://www.univie.ac.at/voeb/php/publikationen/vm/voebmitt6220091/
oder direkt
http://www.univie.ac.at/voeb/php/downloads/vm6220091.pdf

In der Internetfindbuchdatenbank http://scopeq.cc.univie.ac.at/query/default.aspx gibts Vorschaubilder in geringer Qualität.



http://scopeq.cc.univie.ac.at/query/detail.aspx?ID=160903

Summary VI at Salon Jewish Studies (http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-vi_13.html)



UPDATE Duration of the rescue process, the new building for the Cologne Historical Archive and COPYRIGHTS (KSTa March 15th 2009 via Archivalia)
Georg Quander (Kulturdezernent [Department for Culture]) makes an appraisal of the situation that the construction of a new Cologne Historical Archive will take at least five years. First of all, there has to be a location for constructing a building. “When the building is finished there must be constant heating for two years to dry the wall that the material will not get clammy or wet.” He amounts five years for this procedure. […]
The director of the Cologne Historical Archive, Bettina Schmidt-Czaia, points out that the rescue of material is still dangerous because the rubble could slide at any time. The rescue process will take at least another six months. The tentative wooden roof covering the rubble is a good shelter though. Wall on the side to shelter from sloping rain will be build soon. [...] Schmidt-Czaia addresses another problem that arises now: „Many scientists, that received copies of our material over the last years, are uploading it now on the internet to give access to the resources after the collapse” she explains. That breaks copyright-positions. “It would be better, if these people would give us the copies” addresses the director the scientists. (epd)
The statement of Bettina Schmidt-Czaia has already led to a controversy on Archivalia.

News on the Cologne Historical Archive's rescue process
Archivists and conservators start drying, cleaning and boxing the archival material from the rubble at the newly established Erstversorgungszentrum (EVZ) In Cologne. The aim is to identify and dry wet archival material as fast as possible to preclud must. Documents which are strongly affected will be dispatched to the Centre for freeze-drying at the Archivamt LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) in Munster. (Archiv-in-Truemmern via Archivalia)
Elmar Ries on March 12th 2009 in Westfaelische Nachrichten: “It seems derogatory to the valuable documents, how they arrived in Muenster. There are stored in two metal boxes in the trailer of a car. The valuable books and very old documents are freezing cold and quickly wrapped into Cellophane. Archivists would have torn their hair under ordinary circumstances. The first delivery amounts 8.5 l.t. During the last days, the whole material have been frozen in the Humana-Milk-Union (Hamana-Milchunion) in Everswinkel – 'minus 30 degrees Celsius, so that the documents, wet from rain and groundwater do not smite from mildews' Dr. Marcus Stumpf the head of the Archivamt says." (via Archivalia)

After covering the archive's rubble with blankets, now the work on the canopy is almost finished. (Archiv-in-Truemmern via Archivalia)

A series of pictures on the conditions of archival material reaching the EVZ (Archiv-in-Truemmern)

Folgendes Stellenangebot dürfte für die KollegInnen die sich ebenfalls mit elektronischen Unterlagen auseinandersetzen bzw. dies tun wollen spannend sein:

http://www.infora.de/Stellenangebot_Organisationsprojekte/

Die INFORA sucht gezielt eine(n) Archivar(in) als Berater(in) für Langzeitspeicherung und Archivierung mit Schwerpunkt in der öV. Archivierung ist hier im archivischen Sinn zu verstehen!

http://www.mgh-bibliothek.de/etc/google/086240.pdf

ist z.B. das nur mit US-Proxy (apropos: Welcome back, http://www.sureproxy.com )zugängliche Google-Digitalisat der Jahrbücher Heinrichs I., 3. Auflage von Waitz, siehe

http://de.wikisource.org/wiki/Jahrbücher_der_Deutschen_Geschichte

(Dort auch viele weitere Funde von PDFs im MGH-OPAC)

http://www.mgh-bibliothek.de/etc/dokumente/086234.pdf

sind die Historischen Aufsätze zum Andenken an Waitz (ebenfalls von Google-US gespiegelt)

Eine Möglichkeit der gezielten Suche nach diesen PDFs besteht anscheinend nicht (auch nicht bei Google: http://tinyurl.com/djx4hl ). Es wurden bei frei zugänglichen Google-Büchern Internetadressen im OPAC eingetragen, aber eher sporadisch als systematisch.

Länger bekannt ist der Mirror der Altpreußischen Monatsschrift durch die MGH-Bibliothek:
http://www.mgh-bibliothek.de/bibliothek/altpreussischemonatsschrift.html

Update: PDF-Verzeichnis
http://www.mgh-bibliothek.de/etc/google/

Paul Winterfelds Übersetzungen lateinischer Dichtungen:
http://www.mgh-bibliothek.de/etc/google/083222.pdf

http://www.bildblog.de/6483/vom-nutzen-des-latinums-im-alltag/

Sonst werfe ich ja den "Stadtkurier" ungelesen in die blaue Altpapiertonne, aber heute fiel mir der Bericht auf der Startseite auf. Der Neusser Stadtarchivar Dr. Jens Metzdorf befindet sich mit drei Mitarbeitern in Köln, um dort den Einsatz der Kollegen aus ganz Deutschland zu koordinieren.

Das Hochschularchiv der RWTH Aachen hat natürlich auch schon ein personelles Hilfeangebot gemacht, es liegt aber noch keine konkrete Terminabsprache vor.

Im Heimat- und Informationsportal, HIP, stehen dem Besucher sämtliche Ausgaben der Zeitschrift SAUERLAND und ihrer Vorgänger Sauerlandruf, Heimwacht und Trutznachtigall sowie die Kalender der Hinkende Bote und De Suerlänner/ Suerländer in hoher Qualität zum Durchsuchen zur Verfügung.

1 Jahr moving wall (Zeitverzögerung)

http://www.sauerlaender-heimatbund.de/html/zeitschrift_archiv.html

Großartig!

#histverein


http://article.gmane.org/gmane.culture.libraries.inetbib/12975

http://www2.genealogy.net/vereine/ArGeWe/datenschutz.htm

Man vergleiche die absurden Angriffe auf mich in Sachen Kinski in NETLAW-L:

http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa?A1=ind0903&L=netlaw-l

http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00025446/images/

Das postum in Augsburg 1538 gedruckte Gesundheitsregimen für Eberhard im Bart von Württemberg (²VL 9, 342).

Zu dem Ulmer Stadtarzt Stocker vgl. zuletzt
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4798/


Ein besonders geschmackvoller Artikel der F.A.Z., 14.03.2009, Nr. 62 / Seite 11 erinnert an den Massenmörder Wagner, der in Stuttgart zahlreiche Menschen tötete, wegen Unzurechnungsfähigkeit aber nicht zum Tode verurteilte, sondern in die Heilanstalt von Winnenden eingewiesen wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_August_Wagner


http://www.libreas.eu/ausgabe14/017pam.htm

Rainer Strzolka, 21 Gute Gründe für gute Bibliotheken?

http://www.libreas.eu/ausgabe14/008strz.htm

Zitat

Es wird behauptet, Bibliotheken seien Generalisten, die über ihre Kontakte jede Information auch außerhalb ihrer eigenen Bestände beschaffen würden. Ich habe einmal versucht, über eine Stadtbibliothek ein Buch per Fernleihe zu beschaffen. Kein einziger Mitarbeiter dieser Bibliothek wusste, wie so etwas geht, obwohl die Bibliothek an den Deutschen Leihverkehr angeschlossen ist. Vielleicht liegt dies daran, dass die Leiterin der Bibliothek auch Allrounderin ist. Aus Ersparnisgründen hat die Stadtverwaltung eine einzige Person eingestellt, die für ein trostloses Gehalt Museum, Archiv und Bibliothek der Stadt leitet – und für keine dieser Funktionen eine adäquate Ausbildung hat. Sie ist Allrounderin.

Der Berliner Tagesspiegel (Link) widmet sich auf seiner Seite 3 diesem Thema.

http://www.badische-zeitung.de/bleibende-werte--12624457.html

Ein Potpourri: ein wenig Köln, GLAK, Stadtarchiv Breisach, Barbarastollen, Bestandserhaltung, digitale Daten.

Kam mit dem Kommentar "Ihr Archivare seid ja mächtig im Kurs gestiegen, Kölle sei Dank" in der clara-Liste.

Fremdwoerter raus! Ausstellung Papiergewitter 1914-18 on TwitPic

Aufs Bild klicken!

Zur Straßburger Vorgänger-Ausstellung:

http://www.arte.tv/de/Der-Erste-Weltkrieg/2294754.html

Einige einschlägige Medien auch auf der Website des Hochschularchivs Aachen als Bilder:

http://www.archiv.rwth-aachen.de/Online%20Praesentation%201_WK/index.htm

Dort findet man in dem PDF
http://www.archiv.rwth-aachen.de/Online%20Praesentation%201_WK/Vitrine_1.pdf
beispielsweise das Faksimile eines Einblattdrucks mit Aachener Kriegsliedern von Peter Grotzfeld (sonst m.W. nirgends nachweisbar)

http://library-mistress.blogspot.com/2009/03/verbeamtete-langeweile.html

" Der Autor setzt dann fort: "Es scheint mir typisch für Leute, die vieles in ihren Bannkreis ziehen wollen, dies dann weder bewältigen noch sicher aufbewahren zu können". Hmpf. Als hätten die ArchivarInnen in Köln ihr Haus selbst zum Einsturz gebracht. "

http://archivesfound.com/2009/03/13/second-verse-same-as-the-first-state-archives-in-trouble/

Wieder ein liebevoll geschriebener Beitrag im Burgerbe-Weblog:

http://burgerbe.wordpress.com/2009/03/13/lichtenstein_schloss_aus_einem_roman/



Dazu aus meinem Buch "Sagen der Schwäbischen Alb" 2008 Nr. 208:

http://www.amazon.de/Sagen-Schwäbischen-Alb-Klaus-Graf/dp/3871810312 16,90 Euro
http://archiv.twoday.net/stories/5401895/

Lichtenstein

Herzog Ulrichs Zuflucht

Gewiß ist aus diesem Wenigen schon ersichtlich, wie der Lichtenstein eigentlich der Glanzpunkt der Alppartie ist, die wir von Reutlingen aus angetreten haben; allein welchem Württemberger und Schwaben würde nicht, wenn er den Namen „Lichtenstein“ hört, unwillkürlich auch das Wort „Nebelhöhle“ oder „Nebelloch“, wie man es früher hieß, auf die Zunge kommen? Beide sind ja in der württembergischen Volkssage unzertrennlich, laut welcher Herzog Ulrich, als er sich von dem schwäbischen Bunde flüchtig im Lande herumtrieb, in der Nebelhöhle eine sichere Zuflucht gefunden habe und allda von dem nahem Lichtenstein aus mit Speise und Trank versehen worden sei! (108)

Wie hier Theodor Griesinger 1866 wusste schon Wilhelm Zimmermann 1836 von einer angeblichen „Volkssage“ vom Aufenthalt Ulrichs in der Nebelhöhle. Diese Überlieferung geht aber ganz auf den 1826 erschienenen Erfolgsroman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff zurück. Dieses Buch war auch der Grund für die Erbauung des historistischen „Märchenschlosses“ Lichtenstein um 1840.

Während der Nebelhöhlen-Aufenthalt von Hauff erfunden wurde, gab es eine ältere Tradition über Herzog Ulrich und Schloss Lichtenstein. Schwabs Albbeschreibung, eine Quelle Hauffs, zitierte die Beschreibung des Schlosses Lichtenstein bei Martin Crusius am Ende des 16. Jahrhunderts. Diese lautet in der Übersetzung von Johann Jakob Moser:


Einen Stuck-Schuß weit von Holzelfingen, gegen Mittag sieht man das Schloß Lichtenstein, welches nicht groß ist und auf einem Felsen ligt, so daß die untere Zimmer in den Felsen gehauen sind. Dieses hat, wie man sagt, eine alte Edel-Frau erbauet; man weißt aber nicht, wer sie gewesen und zu welcher Zeit sie gelebt. Doch ist von alten Leuthen erzehlt worden, daß sie, da der Bau zu Ende war, gesagt habe: Nun bin ich GOttes Freundin, aber der gantzen Welt Feindin. Denn sie glaubte, sie sey nun wieder jedermann in demselben sicher. [...] Im obern Stockwerck ist eine überaus schöne Stuben oder Saal, rings herum mit Fenstern, aus welchen man biß an den Asperg sehen kan: Darinn hat der vertriebene Fürst, Ulrich von Würtemberg, öffters gewohnt, der des Nachts vor das Schloß kam, und nur sagte: Der Mann ist da; so wurde er eingelassen.

Quellen: Theodor Griesinger, Württemberg. Nach seiner Vergangenheit und Gegenwart in Land und Leuten, 1866, S. 169 (Ü); Martin Crusius, Schwäbische Chronick, Bd. 2, Frankfurt a. M. 1733, S. 426. Vgl. Max Schuster, Der geschichtliche Kern von Hauffs Lichtenstein, 1904, S. 9, 18-30; Hans Binder, Ein Fürst und ein Dichter begründen den Ruhm der Nebelhöhle, in: Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde, Reihe A Heft 4,1969, S. 33-55, hier S. 47-51. Zum Schloss vgl. Barbara Potthast, Der Lichtenstein – ein Sehnsuchtsort des 19. Jahrhunderts, in: Kurzer Aufenthalt, 2007, S. 197-201.

http://archiv.twoday.net/stories/4941756/

Nicht berücksichtigt sind anderweitig erschienene Besprechungen, die in Archivalia wiedergegeben wurden.

Karlheinz Blaschke, Lauter alte Akten. Den von Formularen geplagten Zeitgenossen zum Trost, zur Belehrung und Erheiterung. Illustriert von Walter Gorski. Nachdruck der Originalausgabe von 1956, mit einem Geleitwort versehen von Lorenz Friedrich Beck. Berlin: BibSpider 2008. 114 S. 13 Euro

"Wohl selten ist in die bis heute nicht jedermann geläufige Welt der Archive so unterhaltsam und gemeinverständlich eingeführt worden", schreibt Lorenz Friedrich Beck in seinem kurzen Nachwort. Und er hat Recht! Das mir bislang unbekannte Büchlein ist in der DDR erschienen, hat aber keinen unangenehmen ideologischen Nachgeschmack, was auch nicht wundert, wenn man die Vita des Verfassers kennt: Der Nestor der sächsischen Landesgeschichtsforschung sah sich ja aus politischen Gründen gezwungen, den Archivdienst zu verlassen.

Was Blaschke schreibt, ist im Kern noch heute zutreffend. Wer als Archivarin oder Archivar Freunde oder Bekannte hat, die Sinn für Historisches haben (und Frakturschrift lesen können) und immer schon einmal wissen wollten, was Archivare so treiben, findet hier ein geeignetes kleines Geschenk (das mit 13 Euro leider so wohlfeil auch wieder nicht ist). Mit ironischer Distanz - 1956 hätte man wohl geschrieben: "mit flotter Feder" - porträtiert der damalige Staatsarchivar Blaschke gekonnt und humorvoll das Archivwesen in den folgenden kurzen Kapiteln: Zum Thema - Wissen Sie, was ein Archiv ist? - Brief und Siegel [Urkunden] - Ad acta [Aktenkunde] - Miscellanea [Selekte] - Wie, womit und worauf man schrieb - Gewölbe und Gewächshäuser [Archivbau] - Sinn und Zweck - Archivbenutzer - Archivstrategie [Sprengel] - Kassation - Von wirklichen und unwirklichen Geheimen Räten, Aktuaren und anderem Kanzleiinventar [Verwaltungsgeschichte] - Krankenstube der Archivalien [Bestandserhaltung] - Die Konkurrenz [Bibliothekare, Museumsleute und Denkmalpfleger] - Beruf und Berufung - Etwas zum Abschied.

Die Originalausgabe von 1956 steht übrigens auf den Seiten des Stadtarchivs Frankfurt Oder auch online zur Verfügung:

http://www.frankfurt-oder.de/data/stadtarchiv/bes_ang/alte_akten/titel.htm

http://www.stadtarchiv-ffo.de/bes_ang/alte_akten/titel.htm

War es wirklich sinnvoll, diese Publikation aus der Mottenkiste zu holen? Die Antwort fällt nicht schwer: Ja!


"Ein Schlag für die moderne Fotografie in Deutschland: Der Nachlass des Fotosammlers L. Fritz Gruber existiert nicht mehr. ....."
Quelle:
http://www.zeit.de/2009/12/Koeln

Eine Bilderserie der Kölner Kollegen:
http://www.archiv-in-truemmern.de/2009/03/13/zustand-der-ins-evz-kommenden-archivalienfunde/

Bild ergänzt kg

Die Kammgarnspinnerei in Wernshausen steht unter Denkmalschutz, trotzdem haben die Abrissarbeiten bereits begonnen. Der Erhalt war der Gemeinde Schmalkalden zu teuer. Das von dem Thüringer Architekten Karl Behlert errichtete Gebäude aus den zwanziger Jahren soll jetzt einem Gewerbegebiet weichen.
http://www.art-magazin.de/architektur/16316/wernshausen_garnspinnereieCommerceeCommerce

Rainer Nonnenmann berichte in der Online-Ausgabe der Neuen Musikzeitung über die zu befürchtenden Verluste an Musikarchiven in Köln. Er kündigt einen Artikel in der April-Print-Ausgabe der Zeitschrift an.
Link:
http://www.nmz.de/online/vom-erdboden-verschluckt-die-musikstadt-koeln-verliert-ihr-historisches-archiv

" ..... “Gerade 2006 habe ich zum Ende meiner Amtszeit als Geschäftsführer der JU Köln unsere Akten der letzten 15 Jahre ins Archiv gebracht. Es ist gute Tradition in der Jungen Union, die älteren Akten im Archiv einzulagern. Quasi seit Gründung der JU in Köln von 1946 waren alle Bestände im Archiv. Somit verlieren wir auch einen Großteil unserer eigenen Geschichte.” so berichtet Stephan Krüger, JU-Geschäftsführer von 1999 bis 2005. .....
Auch die CDU Köln und andere Parteien hatten ihre eigenen historischen Bestände im Stadtarchiv eingelagert. ...."

Quelle:
http://www.junge-union-koeln.de/ju/aktuelles/presse/letzte-chance/. (8. März 2009 )

s. a. http://archiv.twoday.net/stories/5569422/

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Auf das Foto klicken!

Die Rechtsprechung divergiert. Entscheidungen stellt zusammen und bewertet (mit nicht schlüssigem Ergebnis)

http://www.nennen.de/blog/blog/artikel/contentklau-unter-anwaelten.html?tx_ttnews[backPid]=4&cHash=f744f66d7f

PS: Unsachliches Gepöbel von Anwälten und anderen Juristen in den Kommentaren lösche ich umstandslos.

Köln verliert sein historisches Gedächtnis heißt die morgige west.art-Gesprächsrunde, die das WDR-Fernsehen ab 11.00 Uhr überträgt.

Lesermeinung in der FAZ

http://www.faz.net/f30/kom/KomUser.aspx?lo=munatak

Politiker 1946 Wer im Glashaus sitzt.........
Der erste Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Gründungsvater der FDP, Dr. Hermann Höpker Aschoff, sowie der erste Ministerpräsident Niedersachsens Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) bekleideten im Generalgouvernement höchste Ämter in der HTO (Haupttreuhandstelle Ost). Die HTO war die von Göring gegründete Stelle für die massive Enteignung jüdischen Vermögens. Hinrich Wilhelm Kopf sollte an Polen wegen Kriegsverbrechen ausgeliefert werden. Willy Brandt intervenierte. Zur Auslieferung kam es nicht. Bischof Williamson hat falsche Tasachenbehauptungen aufgestellt und ist von der katholischen Kirche zum Widerruf aufgefordert worden. Benedikts Position hinsichtlich der Verbrechen an Juden ist eindeutig und unzweifelhaft. Hat die FDP die Vergangenheit von Herrn Dr. Höpker Aschoff verurteilt oder die SPD das Gebaren des Herrn Kopf ? Es handelte sich um Täter. Politiker sind sehr schnell, wenn es um Effekthascherei geht, aber auch sehr gründlich, wenn es darum geht, die eigene Vergangenheit zu verschleiern. So hat das Foreign Office bis heute die Akte Kopf nicht freigegeben. Eine weitere Kopie liegt unter Verschluss in der niedersächssischen Staatskanzlei (Abteilung Hauptstaatsarchiv Hannover).


http://vierprinzen.blogspot.com/

http://zukunftswerkstatt.wordpress.com/2009/03/13/qr-code-in-bibliothek/

http://www.boersenblatt.net/311872/

http://www.libreas.eu/aktuell_index.html

Editorial zur Ausgabe 14: Open Access und Geisteswissenschaften

Postmoderne Wissensorganisation oder: Wie subversiv ist Wikipedia? – Dina Brandt | Anschlussdiskussion zwischen Ben Kaden und Dina Brandt

If Malinowski had been a Blogger – Leah Rosenblum
[Anthropologie]

Open Access und Geschichtswissenschaften – Notwendigkeit, Chancen, Probleme – Lilian Landes
[eigentlich nur Werbung für perspectivia.net]

Not Your Parents' History Professors: An Introduction to Three Digital Humanists – Elisabeth Mead Cavert Scheibel
[Dan Cohen (http://www.dancohen.org/), Tom Scheinfeldt (http://www.foundhistory.org/), and Mills Kelly (http://edwired.org/) all work in the Center for History and New Media (http://chnm.gmu.edu/) at George Mason University, in Fairfax, Virginia, USA.]

Bedeutung und Praxis von Open Access an der HU-Berlin – Nicole Henschel
[befragte Anfang 2007 266 Profs etc. zu OA]

Insgesamt wenig Bemerkenswertes, ist halt eine studentische Zeitschrift, die im übrigen keine korrekten OAI-Metadaten liefert.

http://scholarlykitchen.sspnet.org/author/pmd8/

Philip Davis reichte ein Nonsense-Manuskript bei Bentham Science ein, das zwar zurückgewiesen wurde - soweit die gute Nachricht - aber das hinderte den des Wissenschaftler-Spammings bezichtigten Open-Access-Verlag nicht daran, den Autor um Empfehlungen zu bitten und das nächste Manuskript zu erwarten.

[#beall]

http://www.stern.de/panorama/:K%F6lner-S%FCdstadt-Bilder-Verw%FCstung/656566.html?backref=657768&cp=1

Unter den 64 Bildern sind auch einige wenige zum Archivgut.

http://karrierebibel.de/zwitscherliste-%E2%80%93-uber-100-twitter-tipps-und-tools/

Ein Schüler berichtet über seinen Besuch im Historischen Archiv der Stadt Köln vor dem Einsturz:

http://einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/3783/besuch_ohne_wiederkehr.html

Unangenehm berührt der Nachruf-Charakter des Textes. Wer weiß, ob nicht viel verloren Geglaubtes wieder zur Verfügung stehen wird?

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,611647-2,00.html
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,druck-611647,00.html

thematisiert - wenig originell dieser Tage - die Sicherungsverfilmung des Bundes.

"Objektiv lässt sich schwer sagen, was wichtig ist", sagt Oberarchivar Martin Luchterhandt, Vorsitzender des Auswahlausschuss. Also wird abgefilmt, was die Landesarchive hergeben: Statistiken, Gerichtsakten, Gesetzestexte. Spektakuläre Beispiele lassen sich unter den Aufnahmen finden, doch in der Breite konservieren die Fässer das Vermächtnis der deutschen Verwaltung.

Für Aleida Assmann hat das wenig mit kulturellem Gedächtnis zu tun. "Es heißt ja oft: Schatztruhe der Nation - dabei ist das vor allem die Schatzkiste der Verwaltungsbürokratie", sagt die Kulturwissenschaftlerin. Sie hat den Begriff des kulturellen Gedächtnisses geprägt: Das Wissen aus und von der Vergangenheit, so ihre These, prägt unsere Persönlichkeit. Die Überlieferung durch Bibliotheken, Museen und Archive sorgt dafür, dass die Philosophie Kants ebenso wie der Holocaust noch heute dazu führen, dass wir nicht nur eine individuelle, sondern auch eine kollektive, kulturelle Identität besitzen.

Für die Wissenschaftlerin ist indes nicht nachvollziehbar, warum die Entscheidung über die Einlagerung allein unter Archivaren bleibt. "Über die Auswahl gibt es keinen Diskurs, da findet ein mechanischer Ablauf statt, der einmal in Gang gesetzt wurde und nicht mehr gestoppt werden kann", so Assmann. Allerdings habe sie im letzten Jahr auf dem Deutschen Archivtag ein Umdenken bemerkt: "Ich habe dort mit vielen Archivaren gesprochen, die leiden unter einem Öffentlichkeitsentzug." Es gebe einen Paradigmenwechsel, "die Bereitschaft zur Wandlung ist immens".

http://www.goethe.de/wis/bib/thm/urh/de4295873.htm

Zitat:

Indem die alten, aus der analogen Welt stammenden Modelle geschützt werden, verhindert das Urheberrecht mittelfristig die Entwicklung von Geschäfts- und Organisationsmodellen der Informationswirtschaft, die elektronischen Umgebungen angemessen sind. Dabei ist es ganz deutlich, dass die Zukunft auch der Verlage nur bei Modellen liegt, die das Open-Access-Paradigma anerkennen. Je freier Information ist, desto mehr kann damit verdient werden. Das klingt paradox, wird aber immer mehr auf den Märkten bestätigt, siehe Google etc. Das nennen die Ökonomen „Freeconomics“: Information selber ist frei; verdient wird mit Leistungen, die an die Information angrenzen, zum Beispiel mit Werbung oder Mehrwertleistungen.

Auch beim zweiten Start ein Flop ...

Spiegel-Autor Konrad Lischka im Selbstversuch ...
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,613158,00.html

100.704 digitale Bücher deutschsprachiger Verlage kann man nun im Web im Volltext durchsuchen. (...) Auf der Libreka-Startseite steht eine aktuelle Bestsellerliste "Belletristik". Kein Titel darauf ist anklickbar. (...) Ein zweiter Versuch mit dem Bestseller "Feuchtgebiete": Gibt man den Buchtitel in der erweiterten Libreka-Suche im Suchfeld Titel ein, teilt Libreka dem potentiellen Käufer mit: "Ihre Suchanfrage nach 'Buchen Titel enthält Feuchtgebiete' lieferte keine Ergebnisse." Was immer das heißen soll - Feuchtgebiete ist im Libreka-Katalog nicht zu finden. (...)

Wer sich registriert hat, kann auch auf einen Knopf namens "Warenkorb" klicken - und dann die Aufforderung lesen: "Bitte wählen Sie einen oder mehrere Titel aus und fügen Sie sie dem Warenkorb hinzu." Das Problem ist: Man findet einfach keine Titel, die sich in diesen Korb legen lassen. (...)

Im Klartext: Es gibt auf der zentralen Plattform zum Vertrieb von E-Books des deutschen Buchhandels keine Übersicht der als E-Book erhältlichen Titel. (...)

Warum der Verband es nicht geschafft hat, seinen Mitgliedern einfach anteilig Tantiemen auszuschütten, statt ein bizarres virtuelles Buchhandel-Shoppen einzuziehen, ist eine weitere Frage (...)

Das PDF ist geschützt - das Drucken oder Kopieren von Passagen ist unmöglich. Wer aus so einem E-Book zitieren will, muss die Textpassagen von Hand abtippen. Auch das ist wie der gesamte Bestellprozess eine sehr aufwendige Nachbildung des analogen Buchs. (...)

Als Quelle für Angaben aus der heutigen Pressekonferenz ist zugrundezulegen:

http://twitter.com/SamZidat
http://twitter.com/DieMedienprofis

Es wurde auch die zweite Handschrift von Albertus Magnus gefunden.

Ab Montag werden Montag bis Samstag 4 Gruppen zu je 9 Mann im Schichtbetrieb (zwei Schichten 7-19 Uhr) an der Bergung des Archivguts arbeiten: Feuerwehr, THW, Archivare, Gebäudewirtschaft für Logistik. Das Schutzdach ist beinahe fertiggestellt.

Feuerwehr-Chef Neuhoff konnte nicht bestätigen, dass 20 Prozent des Archivmaterials geborgen sind. Er habe dazu keine Zahlen.

Update aus anderer Quelle: Die neue Halle (Erstversorgungszentrum) weist ein erheblich besseres Raumklima auf. Bei den Rettungsarbeiten geben sich THW und Feuerwehr sehr viel Mühe. Heute Nachmittag wurden kaum Archivalien, vor allem Aktenschnipsel gefunden. Der Zustand der gefundenen mittelalterlichen Codices sei überwiegend gut gewesen, aber es habe auch einzelne zerfetzte Handschriften gegeben.

http://www.koelner-stadtarchiv.de/news.html

http://archiv.twoday.net/stories/5559607/#5579941

RF Meyer (anonym) antwortete am 13. Mrz, 15:35:
Sammler sind Kulturträger
Völlig falsch ist es, anzunehmen, die Kultur habe einen Vorteil davon, daß alles hinter Schloß und Riegel in Bibliotheken, Archiven und dergleichen verstaut sei. Abgesehen von der Geldfrage, denn es reicht ja noch nicht einmal für die wichtigen unikalen Stücke, bliebe der (sichere!) Lagerraum und die Bearbeitung. Erst gestern hörte ich wieder von einem Dichternachlaß, der seit mehr als zehn Jahren auf seine Bearbeitung wartet.
Es scheint mir typisch für Leute, die vieles in ihren Bannkreis ziehen wollen, dies dann weder bewältigen noch sicher aufbewahren zu können.
Angesichts der großen Verluste in den Kriegen, der kleineren durch Fehlrestauration, sinnlose Neubindung und unzulängliche Bewahrung, erscheint mir eine möglichst breite Zerstreuung kultureller Güter wesentlich sinnvoller: so überlebt mehr.
Und: Kultur bleibt nur lebendig, wenn möglichst viele direkt und unmittelbar an ihr teilhaben, auch darum gehören die meisten wichtigen Bücher, Autographen etc in den Handel, damit sie von Hand zu Hand gereicht werden, damit die überhaupt noch daran Interessierten an ihnen Vergangenheit wie Gegenwart miterfahren können und diese Erfahrung wie Kristallisationskeime ausstrahlen.
Bibliotheken und Archive strahlen nur eine mehr oder weniger gediegene, verbeamtete Langeweile aus. An ihnen wird sich unsere Kultur nicht erneuern.


[Nun auch http://www.boersenblatt.net/311872/ ]

Ich habe angekündigt, auf http://archiv.twoday.net/stories/5575697 weitere Kommentare zu löschen und das auch in diesem Fall getan. Die obige ideologische Antiquars-Jauche erscheint mir aber bemerkenswert genug, um sie zu dokumentieren. Angesichts des Kölner Unglücks wird man es für verständlich erachten, dass ich solche zynischen Positionen nicht goutieren kann. Wir haben zur Zeit Wichtigeres zu tun, daher gilt:

Ende der Diskussion

http://www.ksta.de/html/artikel/1236866641231.shtml

Der gesamte Adenauernachlass ist unversehrt aus den Trümmern des Kölner Historischen Stadtarchivs geborgen worden. "Das ist eine echte Sensation", sagte der Leiter des Rheinischen Archivberatungs- und Fortbildungszentrum Brauweiler, Arie Nabrings, am Freitag dem epd. In dem Rheinischen Zentrum soll ein Teil der beschädigten Archivmaterialien aus dem vor zehn Tagen zerstörten Kölner Stadtarchiv aufbewahrt und restauriert werden.

"Die erfolgreiche Bergung sei unter anderem den sehr stabilen und großen Kartons zu verdanken, in denen das Stadtarchiv seine Archivalien aufbewahrt habe", sagte Nabrings. In Fachkreisen würden sie die "Kölner Kartons" genannt, weil die meisten anderen Archive kleinere und weniger stabile Kartons zur Aufbewahrung nutzen. "Daraus wird man für zukünftige Archivierungen sicherlich lernen", sagte er. Etwa 20 Prozent des Bestandes sind bislang unversehrt geborgen worden.

In welchem Zustand sich die weiteren Dokumente befinden, die tief unten in den 28 Meter tiefen Krater gerutscht sind, können die Experten noch nicht abschätzen. Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Bergung an der Unglücksstelle bis zu einem Jahr dauern wird. "Die Archivalien werden vermutlich als feuchter Klumpen geborgen werden", sagte Nabrings. Dennoch sei er Optimist: "Heutzutage können wir mit moderner Technik viel bewirken."

Der Einsatz im Trümmerfeld bleibt weiter den gut ausgebildeten Experten von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) vorbehalten, die die geborgenen Güter schnellstmöglich Archivaren und Restauratoren übergeben. Andere der bislang geretteten Dokumente sind erstaunlich gut erhalten, andere so stark zerstört, dass es nur noch Papierschnitzel gibt. Eine dritte Gruppe befindet sich nach Angaben der Feuerwehr zufolge zwar in desolatem Zustand, kann aber restauriert werden. Von den mehr als 1500 besonders wertvollen Handschriften im Bestand des Stadtarchivs wurden bisher etwa 100 Exemplare geborgen. (epd/ddp)

Vortrag von Mario Wimmer am 16.03. in Wien
Dank an und Link zu:
http://arcana.twoday.net/stories/5569767/

Von Heiko Ostendorf, Kölner Stadtanzeiger, 12.3.
http://www.ksta.de/html/artikel/1233584126446.shtml

Das geborgene Archivmaterial aus Köln wird in Münster in einem Spezialverfahren bei minus 30 Grad und Unterdruck gefriergetrocknet. So sollen die durchnässten Dokumente vor Schimmel geschützt werden....

MÜNSTER/KÖLN - Beim Anblick der beschädigten Dokumente leidet die Restaurierungstechnikerin mit. „Das ist für mich erschreckend, wie viel unseres Kulturgutes kaputt gehen kann“, sagt Anke Perske betroffen, als sie die ersten Akten in der Hand hält, die nach dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln geborgen worden sind. Ihr Hauptfeind sei der Schimmel. Der könne innerhalb von fünf Tagen unwiederbringliche Schäden an Büchern und Akten verursachen. (...)

und Restaurierung: Archivgut soll digitalisiert werden
Von Matthias Pesch, Kölner Stadtanzeiger, 12.03.09

Die Leiterin des eingestürzten Kölner Stadtarchivs Bettina Schmidt-Czaja will die aus den Trümmern geretteten Dokumente so schnell wie möglich digitalisieren. Um das Archivgut zu restaurieren, werden die Dokumente auch an auswärtige Archive weitergeleitet. (...)

Dazu Bildergalerie: Rettung der Stadtarchiv-Dokumente
Vgl. auch Video der WDR-Mediathek, Sendung WDR 5 - Westblick, Do, 12.3.2009, Dokumente on the rocks

Sammeladresse der einschlägigen KSTA-Beiträge zum Thema:
Schätze aus dem Stadtarchiv

http://www.23-archiefdingen.nl/

Summary VI at Salon Jewish Studies (http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-vi_13.html)

278139_Cologne_4 (UPDATE: Unfortunately, the picture above marks the wrong church of which the steel tipped to one side in 2004. Please follow this link [google maps] to see the correct location of St. Johann Baptist church in Severinstr. 1)

Notes on the rescue process from the new blog Archiv-in-Truemmern.de (AiT), which was launched on 10th of March 2009
Students of the Academy of Art Bern (Department for conservation and restauration), supervised by Sebastian Dobrusskin, support the rescue team at the scene. (AiT March 12th 2009 via Archivalia)
On March 12th 2009, the following material was recovered: 1) medieval handwritings 2) council records 3) files of the Adenauer inventory (902) 4) deeply damaged material from the personal papers collection of the architect Schneider-Wessling. (AiT March 12th 2009 via Archivalia)

Figures from the Digital Cologne Historical Archive
Up to now, 378 documents had been uploaded by 222 Users.

Individual experiences during the rescue process at the scene
(http://twitter.com/SunshineFan via Archivalia)
S. found many modern (20th century) material: typed, construction plans in good condition but partly wet and crinkled and sometimes just snippets. S. did not find any deeds or similar things but many books of private (bequest-)collections, partly tattered and squashed. Many mikrofiches, diapositives and negatives had been found – mostly destroyed, some got cleaned. 3-D-objects such as medals, badges, gifts to the City of Cologne and others (parts of bequests) had also been found.

Consequences of the Cologne Archive's collapse for research centers, an example (Kuvi - Kultur & Visionen March 13th 2009 via Archivalia)
“The collapse of the Cologne Historical Archive (CHA) also has consequences for the students at Bochumer Ruhr- University. Many students are not able to complete their work because of the loss. Especially, the historians researching and working on Middle Ages are affected very hard. For example, there is a young researcher who has been working for a book on the topic of patrician families in Cologne for the last four years. He is that all the material for his work is submerged. His research is apruptly abandoned. The director of the concerned department at Bochum Ruhr- University wants to help his students and prevent hardship provisions. Until now, he can only wait to see how many documents can be found and restored in the end out of the rubble."

Selected news on the collapse (in English)
Authorities Uncover Second Victim of Cologne Archive Collapse (DW-World.de March 12th 2009)
While announcing the discovery of a second corpse on Thursday, March 12, a Cologne fire department spokesperson could not confirm whether the body found was that of a 24-year-old who reportedly lived in a building near the archive and has been missing since the archive suddenly collapsed on March 3.
The remains, which were found nine meters (29.5 feet) beneath ground level, had not yet been removed from the rubble and it was impossible to tell [on] Thursday evening if they were from a man or woman, the spokesman added."
Cologne collapse: no compensation grouting used for archive (Jessica Rowson, Technical reporter for New Civil Engineer on March 12th 2009)
"Cologne’s City archive building had not been underpinned or compensation grouted despite its proximity to the underground works being carried out for the Cologne North-South light railway, a Cologne transit authority Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) spokesman revealed today." (Further reports by Jessica Rowson availabe on NCE)

(Picture above: Location of underground structure published onNew Civil Engineer)

S. Post berichtet über die Auswirkung einer PRessemitteilung der FH Potsdam.
Link:
http://www.spost.info/archives/198

Hobohm ordnet es informationswissenschaftlich ein:
http://hobohm.edublogs.org/2009/03/11/fh-potsdam-hilft-stadtarchiv-koln-medienreaktionen/

http://twitter.com/Sebastian_Post

"Der Einsturz des Stadtarchivs in Köln hat auch Auswirkungen auf die Arbeit der Geschichts- Studenten an der Bochumer Ruhr- Universität. Durch den Verlust der historischen Dokumente kann eine Reihe von Studenten ihre Forschungsarbeiten nicht beenden. Besonders hart sind die Historiker betroffen, die sich auf die Erforschung des Mittelalters spezialisiert haben. Zum Beispiel ein junger Forscher, der seit vier Jahren an einem Buch über Kölner Patrizier-Familien im Mittelalter arbeitet. Alle Materialien für seine Arbeit seien verschüttet, sagte er. Seine Forschungen seien damit am Ende. Der Leiter des Fachbereichs an der Ruhr Universität will seinen Studenten helfen und Härtefalle verhindern. Jedoch könne er zurzeit nur abwarten, wie viele historische Dokumente aus den Trümmern des Stadtarchivs geborgen werden können."
Quelle: Link

Hildegard Stausberg, Diplomatische Korrespondentin der WELT, stellt den VdA-Koordinator vor Ort vor: " ..... Der promovierte Historiker ist in der Stadt glänzend vernetzt: Sein Bruder Peter Michael ist Stadtkämmerer, sein Vater war ein bekannter Stadt- und Landespolitiker. .....Er rief Kölner Unternehmer an, die Speditionen hatten oder über freie Lagerflächen und Kühlhäuser verfügten. "Klüngel ist nicht nur schlecht", sagt er. Das Motto "man kennt sich, man hilft sich" habe sich diesmal bewährt. "Ich habe übers Handy in wenigen Stunden ein Unterstützungsnetz knüpfen können, das sich sehen lassen kann, da hat sich keiner gedrückt." ....."
Quelle:
http://www.welt.de/welt_print/article3368573/Koelscher-Kluengel.html

Elmar Ries berichtet für die Westfälischen Nachrichten: " ....Es wirkt der alten, teilweise äußerst wertvollen Dokumente fast schon unwürdig, wie sie da in Münster ankommen müssen. Auf einem Pkw-Anhänger liegen sie in zwei der Metallkisten. Eiskalt sind die kostbaren Bücher und uralten Akten, eilends eingewickelt in Cellophanpapier und so notdürftig geschützt. Unter normalen Umständen hätten sich die Archivare die Haare gerauft. 8,5 Tonnen umfasst die erste Lieferung. Sämtliche Un­ter­lagen sind in den vergangenen Tagen bei der Humana-Milchunion in Everswinkel tiefgefroren worden - „bei minus 30 Grad Celsius, damit die von Grundwasser und Regen völlig durchnässten Papiere nicht vom Schimmelpilz befallen werden“, sagt Dr. Marcus Stumpf, der Leiter des Ar­chivamtes.
....."

1) Studierende der Hochschule der Künste Bern (Fachbereich Konservierung und Restaurierung) verstärken das Team im Erstversorgungszentrum.
Link:
http://www.archiv-in-truemmern.de/2009/03/12/angehende-restauratoren-im-evz/

2) Am 12.03.2009 konnten unter anderem geborgen werden:
- mehrere mittelalterliche Handschriften
- Ratsprotokolle
- Akten aus dem Bestand Adenauer (902)
- stark beschädigte Archivalien aus dem Architekten-Nachlass Schneider-Wessling.
Link:
http://www.archiv-in-truemmern.de/2009/03/12/bergung-der-archivalien-geht-voran/

Am 8. Dezember 2008 schrieb ich dem LG München I zu einer unveröffentlichten Entscheidung: "Es wird um kostenlose Uebermittlung einer Urteilsabschrift via Mail
gebeten (ersatzweise per Post). Diese wird zum Zweck
wissenschaftlicher Forschung, der Mitteilung in einer kostenlosen
Entscheidungssammlung im Internet und der Presseberichterstattung benoetigt." Heute, über drei Monate später, waren 12 Kopien in der Post samt Rechnung in Höhe von 7,50 Euro - und natürlich kein Wort zu meiner Bitte um kostenlose Übersendung.

Außerdem ist der Abdruck durch Schwärzungen regelrecht verstümmelt. Ein kommerzieller Verlag wäre so vermutlich nicht bedient worden:

"... zu unterlassen, Nachdrucke von Ausgaben, insbesondere Original-Ausgaben , der im -------- Musikwerke mit einem Copyright-Vermerk ... anzubieten"

"... die einzelnen Nachdrucke von Ausgaben der ------ erschienenen Musikwerke"

Daraus kann man keinen veröffentlichungsfähigen Text erstellen, auch wenn aus dem Zusammenhang klar wird, dass höchstwahrscheinlich in der ersten Lücke "im Musikverlag ... erschienenen" und in der zweiten "im Musikverlag ... erschienenen" zu ergänzen sein wird.

Besonders dreist: "unter Bezugnahme auf BGH GRUR 1988, Seite 313 --------)" Es wurde also auch der publizierte Urteilsname "Auto F. GmbH" neutralisiert.

Update: das Gericht weigert sich, eine per Mail eingereichte Beschwerde zu bearbeiten.

F.A.Z., 13.03.2009, Nr. 61 S. 34. Inzwischen gibt es 372 Uploads von Archivalien aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln.


http://twitter.com/SunshineFan

S. hatte in erster Linie viele neueren Dokumente: maschinengeschrieben, Bauleitplanung in recht gutem Zustand, teils jedoch nur stark zerknittert oder sehr nass, manchmal aber auch nur noch einzelne Papierschnippsel. Urkunden u.ä. sind ihm nicht untergekommen, aber viele Bücher aus Nachlässen, z.T. stark zerfleddert und eingedrückt. Es wurden viele Mikrofiches, Dias und Negative gefunden - zum Teil zerstört, viele konnten aber gereinigt werden. Ebenso wurden 3-D-Objekte aus Nachlässen gefunden, z.T. in sehr gutem Zustand: Orden, Abzeichen, Gastgeschenke an die Stadt Köln, etc.

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=1053

Steinhauer

http://www.bibliotheksrecht.de/2009/03/12/zweitveroeffentlichungsrecht-schranke-5743943/

widerlegt überzeugend Hirschfelder über die rechtliche Umsetzbarkeit von Open Access

http://www.jurpc.de/aufsatz/20090046.htm

Auch eine arbeitsvertragliche Anbietungspflicht wäre keine Urheberrechtsschranke!Wenn verlangt werden kann, dass Dissertationen zu veröffentlichen sind, was einen Eingriff in das Veröffentlichungsrecht darstellt, ist es m.E. auch zulässig, in Anknüpfung an staatliche Leistungen eine zusätzliche Open-Access-Zweitveröffentlichung zu normieren.

Update zu: http://archiv.twoday.net/search?q=zeitungszeugen

Via http://www.urheberrecht.org/news/3573/url

http://www.sueddeutsche.de/752382/017/2795502/Vorschnelles-Verbot.html

In München zweifelte die 21. Zivilkammer die Argumentation des Freistaats an, der sich auf das Urheberrecht beruft. Vor Gericht geht es unter anderem um Faksimiles der NSDAP-Zeitung Völkischer Beobachter vom Frühjahr 1933. Der Freistaat behauptet, dass er die Urheberrechte des damaligen Herausgebers - Adolf Hitler - und die des NS-Verlags Franz Eher hält. Die Zivilkammer unter Vorsitz von Richter Thomas Kaess ließ jedoch durchblicken, dass sie dieses Urheberrecht bereits für erloschen ansieht. Wenn der Freistaat solche Nachdrucke verbieten wolle, solle er entsprechende Gesetze schaffen statt im Urheberrecht "herumzustochern", hieß es. Dieses sei für solche Fragen eine schwierige Rechtsgrundlage. Adolf Hitler, so das Gericht, sei zwar offiziell Herausgeber des Völkischen Beobachters gewesen. Es sei jedoch sehr zweifelhaft, ob er auch als solcher, also schöpferisch tätig gewesen sei. Ob er etwa die Zeit hatte, zu entscheiden, welcher Artikel wo im Blatt erschien. Nur als Herausgeber genannt zu werden, reiche für das Eigentum an den Rechten aber nicht aus, so die Richter.

Ähnlich verhalte es sich mit den sogenannten Schriftleitern des NS-Blattes, Alfred Rosenberg und Wilhelm Weiß. Der Freistaat hatte sich vor Gericht auch auf das Schriftleitergesetz von 1933 berufen. Nun ist es schon an sich sehr bemerkenswert, dass Bayern seine Position mit einem NS-Gesetz zu untermauern versucht, welches unter anderem vorschrieb, dass ein Schriftleiter "arisch" zu sein habe. Das Gericht wies den Punkt aber schon deshalb zurück, weil trotz des Gesetzes nicht klar sei, ob es überhaupt eine Rechtsübertragung von Weiß und Rosenberg an den Eher-Verlag gegeben hat - und wenn ja, was für eine (einfach, ausschließlich?). Zweitens, so die Richter, sei das Gesetz erst im Oktober 1933 in Kraft getreten. Die Faksimiles stammen aber vom März "33. Verleger McGee sprach nach der Verhandlung von einem "entscheidenden Schritt in Richtung rechtlicher Klarheit". Er sei gespannt auf das Urteil.


Damit werden in Archivalia geäußerte Zweifel bestätigt.

Allerdings hätte ich gern einen Beleg für die u.a. in der WELT zitierte Aussage: "Rechte der Verlage laufen 70 Jahre nach Erscheinen der jeweiligen Ausgabe ab, erklärte der Vorsitzende Richter Thomas Kaess."
http://www.welt.de/kultur/article3358304/Zeitungszeugen-Bayern-steht-vor-Niederlage.html

Es gibt kein eigenständiges Verlagsrecht neben dem Urheberrrecht!

Wenn man auf anonyme Werke § 66 UrhG abhebt, so setzt das voraus, dass es einen Schöpfer gegeben hat, der das Sammelwerk als Ganzes, also die Zeitung zusammengestellt hat. Ist ein solcher nicht sofort ersichtlich, greift die Vermutung der Urheberschaft nach § 10 Abs. 2 UrhG, wonach der Herausgeber oder ist ein solcher nicht angegeben, der Verleger ermächtigt ist, die Rechte geltend zu machen.

Bei Sammelwerken gilt nach Schricker § 10 Rz. 15, dass der als Herausgeber bezeichnete der Urheber nach Abs. 1 ist.

Ob die Herausgebertätigkeit tatsächlich ausgeübt wurde, ist irrelevant (Rz. 13).

Nachtrag: Laut http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29920/1.html verweist das Gericht auf § 134 UrhG. War eine juristische Person nach dem LUG als Urheber anzusehen, so beträgt die Dauer des Urheberrechts 70 Jahre nach Veröffentlichung, § 32 Satz 1 LUG

http://de.wikisource.org/wiki/Gesetz_betreffend_das_Urheberrecht_an_Werken_der_Literatur_und_der_Tonkunst

§ 3 LUG lautet aber "Juristische Personen des öffentlichen Rechtes, die als Herausgeber ein Werk veröffentlichen, dessen Verfasser nicht auf dem Titelblatt, in der Zueignung, in der Vorrede oder am Schlusse genannt wird, werden, wenn nicht ein Anderes vereinbart ist, als Urheber des Werkes angesehen."

Wie man auf den Gedanken kommen kann, der Eher-Verlag sei eine juristische Person des öffentlichen Rechts gewesen, erschließt sich mir nicht.

§ 4 lautet: "Besteht ein Werk aus den getrennten Beiträgen Mehrerer (Sammelwerk), so wird für das Werk als Ganzes der Herausgeber als Urheber angesehen. Ist ein solcher nicht genannt, so gilt der Verleger als Herausgeber." Siehe heute dazu § 10 UrhG.

Die fraglichen Zeitungen waren Sammelwerke, die als solche ihrem Herausgeber zugerechnet werden können. Einen Anwendungsbereich für § 134 sehe ich nicht.

Update zu:

http://archiv.twoday.net/search?q=kinski

http://www.schirach.de/?p=346

Die psychiatrische Akte von Klaus Kinski bleibt unter Verschluss, dennoch bleibt der Leiter des Landesarchivs unbestraft. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Uwe Schaper wegen angeblichen "Verbotsirrtums" eingestellt. Schaper profitierte von der unterstützenden Stellungnahme des Landesdatenschutzbeauftragten Dix.

Unsere archivrechtliche Stellungnahme wurde mit der Einschätzung, die Offenbarung sei rechtswidrig gewesen, voll und ganz bestätigt:

http://archiv.twoday.net/stories/5080454/

Update via Twitter:

VG 1 A 374.08: Zulässigkeit der Herausgabe der Krankenakte von Klaus Kinski an Dritte. VG Berlin, Mündliche Verhandlung 29.04.2009

http://archiv.twoday.net/stories/5576545/

Thanks Frank!

Titel: "Fragmente - Der Umgang mit lückenhafter Quellenüberlieferung in der Mittelalterforschung"
Zeit: 19.3. - 21.3.2009
Ort: A-1040 Wien, Wohllebengasse 12-14, EG
Veranstalter: Zentrum Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Anmeldung: nicht erforderlich
Programm: http://www.oeaw.ac.at/zmf/zmf_symposium2009.pdf
Publikation der Kongressakten in der Reihe Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der Österr. Akademie der Wissenschaften (Ende 2009/Anfang 2010)

Liebe Kommentatoren,

für Eure zahlreichen konstruktiven Beiträge möchte ich ausdrücklich danken. Bitte überlegt aber, ob Ihr im Einzelfall nicht einen neuen Beitrag mit Link zum Bezugsbeitrag anlegen wollt. Ihr müsst euch dafür nur kurz bei Twoday registrieren (unter einem beliebigen Pseudonym) und könnt dann selbst Beiträge erstellen.

Die Erwägungen, die mich zu der Bitte führen, sind folgende:

* Leser von Archivalia sehen immer nur die ganz wenigen Hinweise auf neue Beiträge rechts, es sind immer nur fünf. Gibt es viele Beiträge, rutschen neue Kommentare rasch weg.

* Nur wenige Leser dürften die Möglichkeit nutzen, Archivalia via RSS mit Kommentaren zu beziehen :

http://archiv.twoday.net/comments.rdf

* Emailbenachrichtigungen bei neuen Kommentaren dürften ebenso die wenigsten aktiviert haben.

* Auf der Startseite werden Kommentare bei den Beiträgen nicht angezeigt, man erfährt nur, ob solche vorhanden sind, sieht aber nicht, ob Kommentare neu sind.

Vielen Lesern entgehen dadurch wertvolle Informationen, auch wenn diese beim Einzelabruf des jeweiligen Beitrags sichtbar sind.

Heute gab es Neuigkeiten zur Psychiatrieakte Kinski in den Kommentaren - aber wer soll davon aktuell etwas erfahren? Auf der Hauptseite ist kein Hinweis mehr zu finden. Dies legt zwingend nahe, bei interessanten Kommentaren zu älteren Beiträgen in jedem Fall einen neueintrag mit Rückverweis anzulegen.

Vielen Dank für die Beachtung!

N 24 meldete vor kurzem den Fund einer zweiten Leiche in den Trümmern. Ob es der vermisste Khalil sei, stehe noch nicht fest.

Vor wenigen Minuten waren auch entsprechende Twitter-Meldungen zu lesen. Mit der Google-News-Suche war die Meldung noch nicht zu bestätigen. Gemeldet hat allerdings der KSTA den Fund:

http://www.ksta.de/html/artikel/1236692284420.shtml

19:05: Die Einsatzkräfte haben wahrscheinlich den vermissten Khalil G. gefunden. Neun Tage nach dem Einsturz des historischen Stadtarchivs haben die Hilfskräfte einen zweiten Verschütteten gefunden. Man könne noch nicht sagen, ob es der vermisste 24 Jahre alte Khalil G. sei. Die Leiche liege neun Meter unter dem Erdniveau.

Auch hier gilt unser Mitgefühl den Angehörigen, für die nun schreckliche Gewissheit ist, was zu befürchten war.

Update: http://www.ksta.de/html/artikel/1236866641031.shtml

Man habe keine Zweifel, dass es der vermisste Khalil sei. Die Feuerwehr will ihre Aktivitäten nach der tagelangen personalintensiven Vermisstensuche zurückfahren. „Wir können nun in Ruhe vorgehen und die Archivalien bergen. Die großen Trümmer werden weiter mit Baggern beseitigt, der Rest wird in Handarbeit erledigt“, sagte Feuerwehrsprecher Thomas Bürgerhausen. Vor allem in dem Tunnelbauwerk der Stadtbahn soll intensiv nach verschütteten Schriften gesucht werden.

Update: Khalil zweifelsfrei identifiziert
http://www.ksta.de/html/artikel/1236866641031.shtml

http://www.wissenswerkstatt.net/2009/03/12/twitternde-wissenschaftler-gibt-es-akademisches-micro-blogging/

http://fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1688541&em_cnt_page=1

In der FR schäumt mit starken Worten Editionswissenschaftler Reuß, der uns bereits durch eine Suada gegen Open Access unliebsam auffiel

http://archiv.twoday.net/search?q=reuß+roland

gegen Googles Bibliothekspartnerschaft. Ein ziemlich dümmliches, teuilweise ahnungsloses Ressentiment, das eklatant verkennt, welche großartigen Möglichkeiten der Editionsphilologie sich durch die Volltextindizierung eröffnen.

Dass im Prinzip alle Bücher, die auf den amerikanischen Servern zu finden sind (also auch die für europäische IPs gesperrten), auch auf www.archive.org eingestellt werden, dürfte sich bei den betroffenen Verlagen zudem langsam ebenfalls herumgesprochen haben. Zur Rückgewinnung von moralischer Kraft und im Interesse einer einheitlichen Position der Verlagsbranche sollten die peinlichen Verträge mit Google allesamt gekündigt (die Kündigungsgründe liegen auf der Hand) und das Allgemeine in den Blick genommen werden.

Was auf archive.org eingestellt wird, ist in den USA legal Public Domain (und überwiegend hier auch). Welche Rechte Verlage daran haben, wäre erst einmal zu erweisen. Dass es bei Google vereinzelte Irrtümer bei der Etikettierung von Public Domain gab und gibt - wen sollte das wundern, bei diesen Büchermassen?

Die Verwertungsgesellschaft ihrerseits sollte sich darauf konzentrieren, die teilweise marodierenden nationalen Bibliotheken wieder zur Räson zu bringen (nicht nur die Frage nach den Intranets, sondern auch die nach den neuerdings wie Pilzen aus dem Boden schießenden öffentlich aufgestellten Scannern drängt sich mir auf, wo für einen Scan nichts bezahlt und folglich auch kein Pfennig an die Produzenten abgeführt wird).

Dummfug! Natürlich wird aufgrund der Geräteabgabe an die Urheber bezahlt, und ansonsten gelten auch die Vergütungsregeln unabhängig davon, ob Entgelt für eine Kopie berechnet wird.

Das Historische Archiv des Erzbistums Köln hat heute die bisher in einer Lagerhalle aufbewahrten geretteten Pergamenturkunden des Historischen Archivs der Stadt Köln übernommen. Diese werden in den für das Stadtarchiv reservierten Archivräumen archivfachlich gelagert, teilweise auch - wie im Stadtarchiv - gehängt, soweit das möglich ist ("Kölner Hängebügelsystem"). Die Zahl lässt sich nicht angeben, aber Archivleiter Dr. Ulrich Helbach schätzt etwa 30.000 Urkunden. An der Betreuung beteiligt als als Pensionär der Vorgänger Helbachs, Prof. Dr. Toni Diederich, der auch am Stadtarchiv wirkte und als führender deutscher Sphragistiker gelten kann. Man hofft, dass man die Urkunden möglichst bald in einen Neubau des Historischen Archivs der Stadt Köln überführen kann.

http://www.zeit.de/online/2009/11/koeln-stadtarchiv-handschriften

Auszug:

Den Verlust von Menschenleben kann man nicht gegen kulturelle Verluste aufrechnen. Quander sagt, sie seien womöglich größer als der Schaden nach dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar.

"Wir hatten sehr viele Unikate, von denen es keine Abschriften oder Sicherheitsverfilmungen gibt und die teilweise noch nie publiziert wurden.“ Bei 30 Regalkilometern habe man mit der Digitalisierung erst am Anfang gestanden. Einige Mikrofilme aus Köln zählen zwar zu den 2000 Tonnen sicherungsverfilmten Archivguts im Oberrieder Stollen im Schwarzwald. Aber Kopien ersetzen kein Original.

Das betont auch Eef Overgaauw, Leiter der Handschriftenabteilung der Berliner Staatsbibliothek. Er kennt das Archiv der Kollegen. "In der Stabi lagern zwischen 7000 und 8000 mittelalterliche Handschriften, in Köln gab es weit über 1000,“ erinnert er sich. Auch Overgaauw zieht den Anna-Amalia-Vergleich: "Das historische Gebäude der Weimarer Bibliothek ist ungleich wertvoller. Aber das Kölner Gebäude von 1971 war ein seinerzeit sehr fortschrittliches Gebäude, wegen der besonderen Klimatechnik. Die Außenluft wurde nach innen geleitet, für die Regelung des Mikroklimas im Magazin.“ Und was dort lagerte, war ebenso wertvoll wie die Bücherschätze von Weimar. Wegen der Bedeutung des mittelalterlichen Köln für Europa. Und wegen der Originale.

Allein die über 500 Schreinsbücher, in denen Katastereintragungen seit dem 12. Jahrhundert verzeichnet sind. Oder Zehntausende Testamente. "Gedruckte Bücher gibt es in einer bestimmten Auflage. Wenn eins vernichtet ist, kann man es ersetzen, Handschriften nicht“, sagt Overgaauw. "Alles, was wir über die Antike und das Mittelalter wissen, kennen wir aus ihnen. Sie sind die Zeugnisse ganzer Epochen. So war zum Beispiel das Karthäuser-Kloster St. Barbara, aus dem in Köln über 100 Handschriften lagen, im frühen 16. Jahrhundert eins der intellektuellen Zentren Westdeutschlands. Die Karthäuser verfassten theologische Werke, sie waren in den Handschriften der Klosterbibliothek überliefert.“

Warum sind Dokumente in Plastikfolien, tonnenweise beschriebenes Papier in Hängeschränken oder Schriftwechsel, die in staubdichten Pappkartons verwahrt werden, so unendlich kostbar – im Zeitalter der Digitalisierung?

Robert Kretzschmar, Präsident des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archive (VdA), erklärt es so: "Archivgut gibt es oft nur ein einziges Mal. Das Haptische einer Urkunde ist unwiederbringlich dahin, wenn das Unikat zerstört ist. Es ist, wie wenn wir von der ,Mona Lisa’ nur noch eine Reproduktion hätten.“

Overgaauw spricht von der dritten Dimension. "Ein gedrucktes Buch ist zweidimensional, eine mittelalterliche Handschrift dreidimensional. Es gibt die Schrift auf Pergament oder Papier, und noch viel mehr: die Struktur, die Farben, die Beschaffenheit, den Einband.“ Overgaauw weiß, wovon er spricht: Die juristischen Handschriften aus Köln wurden in der Berliner Staatsbibliothek katalogisiert. Oft wurden später Eintragungen vorgenommen, die selbst auf einer guten Kopie kaum entzifferbar sind. Bei Codices sind die Initialen kunstvoll verziert – Meisterwerke der Buchmalerei.

Köln. Rheinische Geschichte, deutsche Geschichte, Europageschichte. "Jede Generation“, sagt Robert Kretzschmar, der auch das Landesarchiv von Baden-Württemberg leitet, "geht mit neuen Fragen an die Dokumente der Vergangenheit heran. Ein Archiv ist ein unerschöpfliches Reservoir für diese Auseinandersetzung.“ Nicht nur für die Forschung. Eine Ratsurkunde bedeutet immer auch Identitätsstiftung. Und ein Stadtarchiv birgt komprimierte, in immer neuen Facetten abrufbare Geschichte mit hohem emotionalem Faktor. Deshalb hatte sich die Archivleiterin Bettina Schmidt-Czaia, seit 2004 im Amt, um mehr Bürgernähe bemüht. Deshalb hatte sie erst kürzlich den Platzmangel in Deutschlands größtem kommunalen Archiv beklagt und die Forderung nach einem baldigen Neubau bekräftigt. Bis Ostern sollte der Standort für den 40-Millionen-Euro-Bau gefunden sein.

[...] Nur wenige deutsche Stadtarchive sind laut Overgaauw ähnlich reich, München, Augsburg oder Nürnberg.

Ein Schatz, der sich nun in einen Schutthaufen verwandelt hat. Dennoch warnt VdA-Präsident Kretzschmar: "Bitte noch keine Nachrufe auf das Stadtarchiv schreiben.“


Dort auch weitere Beiträge:
http://www.zeit.de/feuilleton/index

Achatz von Müller kommentiert:

Was geschah also in Köln? Nichts weniger als ein Anschlag auf unser aller Gedächtnis. Im Namen des rasenden Stillstandes werden wir verurteilt, nur noch auf uns selbst zu blicken. Tausche drei Minuten verkürzte Fahrzeit gegen 1000 Jahre Gedächtnis, lautet das Motto dieses Anschlages. Der Terrorist, der ihn verübte, sind wir selbst.

Interview mit einem verzweifelten Doktoranden:
http://www.zeit.de/2009/12/C-Gefragt-Stadtarchiv-Koeln

http://banger.twoday.net/stories/winnenden-medien-gehen-einem-fake-auf-den-leim/ vertritt die Ansicht, der angebliche Chat des Amokläufers von Winnenden sei ein nachträgliches Fake.

http://krautchan.net/ nimmt dazu Stellung: "Scheinbar ist recherchieren heutzutage uncool. Schlimm genug, bei Wikipedia abzuschreiben, aber hier? Grundgütiger."

Mit dem Fake-Verdacht setzt sich auseinander:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,612928,00.html

Demnach habe die Polizei die Authentizität des Chats aufgrund der Einsichtnahme in den PC von Tim K. bestätigt.

Krautchan replizierte: "Was man übrigens auf dem PC des Täters gefunden haben will, wissen wir nicht. Vielleicht hat er die Site mal besucht, den durch die Presse gegangenen Beitrag hat er jedenfalls nicht verfasst, denn der hat nie existiert."

Die Netzeitung: Nun steht Aussage gegen Aussage
http://www.netzeitung.de/internet/1297457.html

Ausgezeichneter Kommentar zu den Aufgeregtheiten:
http://tinyurl.com/b9mqpl

SZ: kein klares Urteil möglich
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/496349

ntv schwenkt auf Fake-These um
http://www.n-tv.de/1119350.html

Obwohl schon am Nachmittag in Blogger- und Twitterkreisen ernsthafte Zweifel an der Ankündigung im Chat laut und belegt wurden, hat die Tagesschau, die nun zurückrudert, in der 20-Uhr-Ausgabe die Ankündigung noch als Faktum gemeldet.

SPIEGEL geht nun auch von Fake aus
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613038,00.html

1 Tag später:
http://www.netzeitung.de/vermischtes/1297617.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,613092,00.html

Angebliches Interview mit Faker
http://blog.dieweltistgarnichtso.net/der-mediale-amoklauf-interview-mit-dem-ersteller-der-fake-grafik

Baranek und die Rolle von Twitter
http://dirk-baranek.de/internet/der-fake-ein-protokoll/

http://www.wdr.de/themen/panorama/26/koeln_hauseinsturz/090312_interview.jhtml

Wir haben über 300 Hilfsangebote aus Deutschland und auch aus angrenzenden Ländern, zum Beispiel der Schweiz. Das sind alles Archivare. Dazu kommen rund 60 Restauratoren. Sie alle wollen in den nächsten Wochen helfen. Dann haben wir Hilfsangebote von anderen Archiven. Insbesondere auch bezüglich Magazinflächen.

[...] WDR.de: Viele Kölner Bürger wollen mit anpacken. Auf der Homepage "Wir retten unser Kölner Stadtarchiv" heißt es "Wir machen es einfach wie die Trümmerfrauen"...

Soénius: Das ist natürlich nicht so einfach. Ich habe mit Herrn Gahn, dem Betreiber der Homepage, gesprochen. Ich finde die Initiative super, das kann man gar nicht genug loben. Es haben sich bei ihm auch Archivare gemeldet, 60 oder 70 Leute kommen allein über ihn. Alle anderen können erst mal nicht helfen. Wir hatten auch schon überlegt, ob wir Unterkünfte für die Archivare brauchen. Aber das regelt alles die Stadt. Das ist ja auch nicht diese Riesenmenge wie beim Weltjugendtag, wo Betten gesucht wurden. Und viele kommen aus einer anfahrbaren Gegend. Köln hat ja allein 40 Archive, die Mitarbeiter helfen auch alle sehr engagiert, das ist ja klar.

Der WDR hat freundlicherweise einen Link auf

http://archiv.twoday.net/stories/5569335/

spendiert. Dort habe ich auch

http://archiv.twoday.net/stories/5566219/

im Kommentar ergänzt. Es kamen bereits über 70 Leute via WDR hierher (Referrer).

http://www.archivesdefrance.culture.gouv.fr/static/2357 (PDF)

http://twitter.com/SunshineFan

Update: http://archiv.twoday.net/stories/5578659/

http://www.archiv-in-truemmern.de/

Zunächst gibt es unkommentiert einige Fotos von den Aufräumarbeiten.

Umgestaltet wurde auch der Internetauftritt bei Archive NRW:

http://www.archive.nrw.de/Kommunalarchive/KommunalarchiveI-L/K/Koeln/index.html

„Erst mal habe ich den Verlust verdrängt, weil ja Menschen verschüttet waren. Da sind die Papiere sekundär.
Interview DIE ZEIT, 12.03.2009 Nr. 12
Link:
http://www.zeit.de/2009/12/Interview-Wallraff

Dank dem anonymen Mitleser!

Nachtrag 16.03.2008:
Gleichlautendes Wallraf-Interview im Kölner Domradio:
http://www.domradio.de/aktuell/artikel_51432.html

" .... Spengler: Es war das bedeutendste Kommunalarchiv nördlich der Alpen. Wie viel Prozent der historischen Archivschätze hoffen Sie, noch retten zu können?

Schramma: Die Auskunft von unserem Kulturdezernenten gestern in der Ratssitzung lautete, dass etwa 20 bis 25 Prozent bisher gerettet sei. Wir sehen aber, vor uns liegen in dem Schuttberg noch riesige Mengen eingedrückt, gepresst, aber doch zum Teil relativ gut erhaltenes Material, das wir noch hoffen zu bergen. Es wird sicherlich große Verluste geben, das ist sicher, aber ich bin dennoch der Meinung, dass wir, wenn wir etwas Glück haben und wenn uns das Wasser nicht einschlägt, doch eine Menge von diesem wichtigen Kulturgut bergen können.

Spengler: Das heißt, es könnte auch einmal ein neues Stadtarchiv geben?

Schramma: Das ist jetzt schon im Auftrag, wenn Sie so wollen. Wir sind derzeit in der Planung von Standorten. Es war ohnehin vorgesehen, für das Stadtarchiv, weil es dort aus den Nähten platzt, wegen Raummangel und auch wegen wieder modernerer Technologien, ein neues Stadtarchiv zu planen und zu bauen. Obwohl dieses Haus erst 1971 gebaut worden ist und nach den neuesten Erkenntnissen errichtet ist, die damals für Archive weltweit gültig waren, hat sich natürlich in der Zwischenzeit die Entwicklung weiter vorangetrieben, und jetzt würde man wiederum noch bessere Maßnahmen, noch bessere Sicherungsmaßnahmen einbauen.

Spengler: Welche Hilfe benötigen Sie von Bund und Land?

Schramma: Bund und Land haben sofort Zusagen gemacht. Das Land hat eine Soforthilfe in Höhe von 300.000 Euro in dieser Woche zugesagt. Ich denke aber, dass dieses historische Archiv in der Tat von nationaler Bedeutung ist, dass es auch eine landesweite und bundesweite Aufgabe ist, hier mitzuhelfen. Allerdings wird natürlich auch ein erheblicher Batzen auf die Stadt Köln zukommen. Das ist überhaupt keine Frage. ....

Spengler: Nun gab es ja an den Gebäuden längs der Strecke an mehr als 100 Gebäuden Risse. Es gab ein Statikgutachten vom Januar, das empfohlen hat, noch mal einen Sachverständigen für Bauwerkschäden beim Stadtarchiv hinzuzuziehen. Das ist nicht passiert. Da kann man doch nicht sagen, dass das alles in Ordnung war, oder?

Schramma: Das ist gerade das, was ich persönlich nicht beurteilen kann, aber was der Untersuchung jetzt unterzogen werden muss, ob das so richtig ist, dass das so bewertet und beurteilt worden ist. Ich bin kein Statiker, ich bin kein Baufachmann, kann das selbst nicht begutachten. Dafür müssen wir Fachleute haben, die habe ich auch eingefordert, und zwar neutrale, unabhängige. Die sollen uns sagen, ob diese Bewertung in Ordnung war, denn davon hängt ja nun einiges ab. Ich kann aber wie gesagt erst nach Ergebnissen hier mir ein Urteil bilden. Persönlich habe ich nicht die fachliche Ausbildung, dass ich hier selbst über diese Baumaßnahmen urteilen kann. ...."

Quelle:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/932772/

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Einsatz der vielen Archivarinnen und Archivare vor Ort zur Rettung des
bedrohten Archivguts ist wirklich beeindruckend - dies wird von der
örtlichen Presse auch im hohem Maße vermittelt. Viele Helfer haben sich
bereits gemeldet. Herzlichen Dank allen, die ihre Hilfsbereitschaft so
eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Nach wie vor gilt: Angebote zu Magazinräumen bitte an den
Landschaftsverband Rheinland (afz.archivberatung@lvr.de), Hilfsangebote
von Restauratoren an bert.jacek@fh-koeln.de sowie solche von Archivaren an
rwwa@koeln.ihk.de. Zum Procedere: Die Archivare werden hier in Listen
erfasst und vorsortiert. Diese Listen werden dann an Mitarbeiter der
Stadtverwaltung übersendet, die diese wiederum mit anderen Angeboten
(Restauratoren) und dem Einsatz der städtischen Archivare in einen
Dienstplan bringen und Teams bilden. Die Stadt Köln informiert die
jeweiligen freiwilligen Helfer. Daher bitte ich, das RWWA mit
telefonischen Nachfragen zu verschonen, daher wir sehr mit
Koordinierungsarbeiten für das Stadtarchiv beschäftigt sind - neben dem
normalen Archivbetrieb. Auch in den nächsten Wochen werden noch Fachleute
vor Ort gebraucht, da wir derzeit von einer mehrere Monate langen Bergung
ausgehen.

Dennoch gehen die Bergungsarbeiten voran, das provisorische Dach über dem
Trümmerberg nimmt größere Ausmaße an. Es werden laufend Archivalien
geborgen, die allerdings teilweise sehr beschädigt sind. In einem Kölner
Stadtviertel sind Räumlichkeiten gefunden worden, die den klimatischen
Anforderungen einigermaßen entsprechen und in denen nun die Archivalien
vorbehandelt und sortiert werden. Die sauberen und trockenen Archivalien
sollen in Kürze auf Magazine verteilt werden, die freundlicherweise von
anderen Archiven angeboten wurden. Dabei werden zuerst die nahen Archive
berücksichtigt, fernere später. Beachtet wird auch die Art der
Einlagerungsmöglichkeiten.

Seit Sonntag berät ein Archiv-AK die Stadt Köln bei der Bergung und
Behandlung der Archivalien. Dieser besteht aus folgenden Personen:

Historisches Archiv der Stadt Köln:
Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Dr. Ulrich Fischer
Nadine Thiel
Claudia Tiggemann-Klein

Stadt Köln, Kulturdezernat:
Michael Lohaus

ARGE Stadtarchive beim Städtetag NRW:
Dr. Jens Metzdorf

Land Nordrhein-Westfalen:
Dr. Johannes Kistenich

Landschaftsverband Rheinland:
Dr. Arie Nabrings

Landschaftsverband Westfalen-Lippe:
Dr. Marcus Stumpf

Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv / VdA- Verband deutscher
Archivarinnen und Archivare:
Dr. Ulrich S. Soénius

Fachhochschule Köln
Prof. Dr. Robert Fuchs
Bert Jacek


Diese Arbeitsgruppe berät intensiv fachlich über die Bergungs- und
Rettungsmaßnahmen.


Immer wieder tauchen in der Presse Meldungen über gerettete und teilweise
zerstörte Bestände oder einzelne Archivalien auf. Bei allem Verständnis
für das öffentliche Interesse, führen solche Meldungen nur in die Irre. So
wird in der heutigen "Zeit" über den Verlust der Fotosammlung von L. Fritz
Gruber lamentiert. Leider nehmen Jounalisten immer wieder unprofessionelle
Einzelmeinungen auf, ohne den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die
Verbreitung von solche Meldungen verunsichert nur die Depositalgeber, die
sich natürlich berechtigte Sorgen machen. Ich bin sehr gespannt, ob die
"Zeit" einen ähnlich langen Artikel über die geretteten Fotos von Gruber
bringen wird.

Leider wird auch immer wieder behauptet, das "Gedächtnis von Köln" sei
komplett zerstört worden, ebenso würde das Archiv über Jahre hinaus
geschlossen bleiben. Beide Behauptungen sind natürlich Unsinn und
kontraproduktiv - neben den geretteten Archivalien, den
sicherheitsverfilmten Quellen, den Gegenüberlieferungen in anderen
Archiven etc. sind über 40 andere Archive in Köln ebenfalls Hüter des
Gedächtnisses von Köln. Das ständige Klagen über einen angeblichen
Totalverlust führt nur dazu, dass in der Öffentlichkeit ohne Sachverstand
negativ über die sehr aufwändige Bergung gesprochen wird. Solche falschen
Behauptungen schädigen das Ansehen der Archive und der Archivare sowie
demotivieren die vielen engagierten Helfer. Zudem muss das Stadtarchiv
bald wieder - mit einer Notbesetzung - öffnen, denn nicht präsente
Institutionen verschwinden in der Versenkung. Auch wird ein baldiger
Neubau eine prima Gelegenheit zur Präsentation geben.

Statt klagen ist es sehr viel wichtiger und entscheidend, dass jetzt
politisch an der Zukunft des Stadtarchivs gebaut wird. Dies habe ich auch
in folgendem Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger eingefordert:
http://www.ksta.de/html/artikel/1233584110412.shtml .

Der Arbeitskreis Kölner Archivarinnen und Archivare (AKA) wird - trotz der
derzeitgen Belastung - Ende März die ersten Planungen für den Kölner
Beitrag zum Tag der Archive im nächsten Jahr aufnehmen! Da ich höre, dass
noch nicht alle Archivare in der Archivliste sind, können Sie diesen
Beitrag natürlich gerne weitersenden.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Soénius"
via Archivliste

Summary V at Salon Jewish Studies - Blog (http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-v.html)

Archivist-looking

UPDATE 1 Notes on the rescue process from a circular by the Society of German Archivists (VDA) (via
Archivalia)
The rescue work continues and the tentative roof to shelter the material at the scene is being improved. Documents are permanently discovered, some of them are deeply damaged. Storage room, suitable for the material was found in a Cologne district. The storage room‘s climatic conditions comply with the requirements, so the archival material is now pretreated and sorted there. The clean and dry materials will be brought to other archive storages soon, which kindly offered this possibility. First, the closest archives will be used and later on the others in a wider area. The type of storage possibilities also is important according to the decision where to bring the material.
Since last Sunday, Archiv-AK (Archive task force) advises intensely professional the City Cologne on rescuing and processing the archival material. The Archiv-AK consists of the following persons:

Historisches Archiv Koeln [Historical Archive Cologne]
Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Dr. Ulrich Fischer
Nadine Thiel
Claudia Tiggemann-Klein

Kulturdezernat Stadt Koeln [Cultural Department of the City of Cologne]
Michael Lohaus

ARGE Stadtarchive NRW [Worgroup City Archives North Rhine-Westphalia]
Dr. Jens Metzdorf

Land Nordrhein-Westfalen [Federal State of North-Rhine Westphalia]
Dr. Johannes Kistenich

Landschaftsverband Rheinland [Society of Landscape Rhineland]
Dr. Arie Nabrings

Landschaftsverband Westfalen-Lippe [Society of Landscape Westphalia-Lippe]
Dr. Marcus Stumpf

Rheinisch-Westfaelisches Wirtschaftsarchiv [Economy Archives of Rhein-Westfalia]/ VdA- Verband deutscher Archivarinnen und Archivare [Society of German Archivists]:
Dr. Ulrich S. Soénius

Fachhochschule Köln [University for Applied Sciences Cologne]
Prof. Dr. Robert Fuchs
Bert Jacek

Continually, news items are published on saved or destroyed inventories or certain documents. Appreciating the public interests, but these items are leading astray. Unfortunately, it has been stated several times, that the “memory of Cologne“ is totally destroyed, as well as the archive will be closed for several years. Both statements are absurd.

UPDATE 2 Ulrich Soénius, director of the Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv [economy archives of Rhine-Westphalia] in an interview with WDR.de on March 11th 2009. (via Archivalia)
There are 300 archivists from Germany and from bordering countries, e.g. Switzerland, who offer support . In addition ca. 60 conservators asked to help. All of them asked to provide assitance during the next weeks. [...] The restauration of the documents costs a lot of money. We talk about a figure in the hundreds of millions Euro, but a precise amount can only be figured out after rescue work is finished. The restauration of an ordinary file may cost between 15,000 and 20,000 Euro.

UPDATE 3 Parchment deeds transfered to the Historische Erzbistumsarchiv Koeln [Archbishopric Historical Archive of the city of Cologne]
Today the Historische Erzbistumsarchiv Koeln took over the recued parchment deeds of the CHA. The number cannot be specified precisly, but Dr. Ulrich Helbach, head of the Archvishophric Archive estimates the number at 30,000. (Archivalia March 12th 2009 17:37)

UPDATE 4 Action force probably found the second missed Khalil G. (KSTa March 12th 2009 19:05 via Archivalia)

Rescue-process of the archival inventory
Unfortunately, there is no official statement on the Cologne archival material from the special meeting of the Cologne city council which was held yesterday. Hence, following information is based on http://twitter.com/DieMedienprofis & http://twitter.com/SamZidat (via Archivalia). 40% of the CHA inventory was rescued undamaged from the rearward building. 20% of the CHA inventory was rescued from the rubble. (?) Up to now, 27,000 m³ rubble were dumped in Porz (a district of Cologne).
Ratsprotokolle [council protocols] as well as a cupboard loaded with wax signets from the 14th and 15th century were recovered.
A huge number of documents had been on the fourth floor. These ones dissapeared in the rubble when the archive collapsed.

Meeting of the Kulturauschuss NRW [Landtag cultural commitee of the state of North-Rhine Westphalia] in the afternoon of March 11th 2009; Chair: Dr. Fritz Behrens (Minister of the interior NRW)
The Kulturstaatssekretär (permanent secretary for Culture) Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff briefed the representatives about current action and nationwide support. Also the Landtag administration supports the Cologne Historical Archive (CHA).
  1. The department for information services assists the recovery and the restoration of the archival material.
  2. The Landtag administration offered to house a CHA staff member's on-the-job training.
  3. The department for information services will call for donations and install an information desk on the event Nacht der Museen (night of the museums) in Dusseldorf on May 9th 2009. Visitors will get informed about the dimensions of the Cologne catastrophe and about aspects of the protection of cultural possessions.(press release Landtag NRW via Archivalia)
Selected news on the collapse (in English)
Spiegel Online asked Were Subway Builders Cautious Enough? on March 9th 2009: "Workers at Bilfinger Berger, the German company leading construction of this part of the underground line, have said internally that planners may have forgotten to take account of the particular impact that the weight of the books and the water were having on this problematic soil.It's also possible that city administrators failed to take a recent report on structural damage at the city archive as seriously as it should have."

Hildegard Stausberg asked in the article Assault on Cologne's historical core (Welt Online - English News) on March 6th 2009: "Could it be that the collapse of the Cologne city archives building will mark a change in this mentality [which archives generally associated with something dried out and perhaps a little dull of] in Germany?" (via Archivalia)

Pictures from the Rescue Work at the scene
Salvaging Cologne's Destroyed Historical Archive a picture series by Spiegel Online

GERMAN: http://archiv.twoday.net/topics/Kommunalarchive

(Picture above: "An archivist [Prof. Dr. Polley, Archivschule Marburg] looks at the debris of the collapsed building of Cologne’s city archive in a hall in Cologne, Germany, yesterday." (photograph published on Times&Transsripts)

Neu in Wolfenbüttel: http://tinyurl.com/dd7ffj

Ich habe das Buch in einer lateinischen Ausgabe selbst, ist ein ganz winziges Büchlein von 1635.

In Salzburg online:

http://plusbib02.plus.sbg.ac.at/repro/

Update 2010: verschwunden, siehe aber

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk

#histverein

http://www.scribd.com/doc/13166453/-OCLC-Policy-WorldCat-metadata-libraries

(via Twitter-Account des Autors)

Wieso Bibliothekare Scribd statt E-LIS nehmen, erschließt sich mir nicht.

Mehr dazu:
http://www.uebertext.org/2009/03/ein-artikel-uber-die-oclc-metadaten.html

Siehe hier:
http://archiv.twoday.net/search?q=oclc

Der Autor konstatiert, dass die OCLC-Metadaten-Policy in der deutschen Bibliothekswelt keine Resonanz gefunden hat. Wir hatten in Archivalia, wie sich aus dem vorigen Link ergibt, allein drei Beiträge zu ihr seit November 2008!

Seit Jahren bietet im übrigen das österreichische Bibliothekswerk Katalogdaten unter CC-NC an:

http://www.biblio.at/service/katalogisate/suche.html

Die Arbeit der Pressestelle der Stadt Köln sieht im 21. Jahrhundert so aus, dass der bei einer Pressekonferenz o.ä. anwesende Mitarbeiter mit einem möglichst weichen Bleistift mitschreibt. Arbeitet er Angaben nicht in eine Pressemitteilung ein, kann natürlich nur er selbst dazu Auskunft geben, und wenn er telefonisch nicht mehr greifbar ist, dann hat der Anfragende erst einmal Pech gehabt. Daher müssen wir uns auf die lapidaren Mitteilungen von

http://twitter.com/DieMedienprofis
http://twitter.com/SamZidat

verlassen, was die heutigen Äußerungen zum Archivgut auf der Sondersitzung des Stadtrats angeht.

Demnach sind 40 % des Archivbestands unbeschädigt aus einem hinteren Gebäudeteil geborgen worden. 20 % seien aus dem Schutt geborgen worden (?). Der Schutt wird nach Porz gefahren und durchsucht, bisher wurden 27000 m³ dort abgeladen.

Neu gefunden wurden Ratsprotokolle und heute Nacht ein Schrank mit Wachssiegeln aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Viel befand sich aus Hochwasserschutzgründen im 4. Stock und befindet sich daher nun tief im Schutt.

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:62007J0545:DE:NOT

Urteil des Gerichtshofes - 5. März 2009
Apis-Hristovich
Rechtssache C-545/07

1. Die Begriffe „ständige Übertragung“ und „vorübergehende Übertragung“ im Sinne von Art. 7 der Richtlinie 96/9/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 1996 über den rechtlichen Schutz von Datenbanken werden voneinander nach dem Kriterium der Dauer der Sicherung der aus einer geschützten Datenbank entnommenen Elemente auf einem anderen Datenträger als dem dieser Datenbank abgegrenzt. Zeitpunkt einer Entnahme im Sinne von Art. 7 aus einer elektronisch zugänglichen geschützten Datenbank ist der Moment, in dem die von der Übertragung erfassten Elemente auf einem anderen Datenträger als dem dieser Datenbank fixiert werden. Für diesen Entnahmebegriff spielen das Ziel des Urhebers der fraglichen Handlung, die von ihm unter Umständen vorgenommenen Änderungen des Inhalts der auf diese Weise übertragenen Elemente und die etwaigen Unterschiede in der strukturellen Organisation der betreffenden Datenbanken keine Rolle.

Der Umstand, dass die materiellen und technischen Merkmale, die der Inhalt einer geschützten Datenbank eines Herstellers aufweist, auch im Inhalt einer Datenbank eines anderen Herstellers vorkommen, kann als Indiz für eine Entnahme im Sinne von Art. 7 der Richtlinie 96/9 gedeutet werden, sofern sich eine solche Übereinstimmung nicht durch andere Faktoren als eine Übertragung zwischen den beiden Datenbanken erklären lässt. Die Tatsache, dass die Elemente, die der Hersteller einer Datenbank aus nicht öffentlich zugänglichen Quellen beschafft hat, auch in der Datenbank eines anderen Herstellers vorkommen, genügt als solche nicht, um eine derartige Entnahme zu beweisen, kann aber ein Indiz dafür bilden.

Welcher Art die Computerprogramme sind, die für die Verwaltung zweier elektronischer Datenbanken verwendet werden, ist kein Kriterium für die Beurteilung der Frage, ob eine Entnahme im Sinne von Art. 7 der Richtlinie 96/9 vorliegt.

2. Art. 7 der Richtlinie 96/9 ist dahin auszulegen, dass im Fall eines Gesamtbestands von Elementen, der einzelne Untergruppen umfasst, das Volumen der angeblich entnommenen und/oder weiterverwendeten Elemente jeweils einer Untergruppe zur Beurteilung der Frage, ob eine Entnahme und/oder eine Weiterverwendung eines in quantitativer Hinsicht wesentlichen Teils des Inhalts einer Datenbank im Sinne dieses Artikels vorliegt, mit dem Volumen des Gesamtinhalts dieser Untergruppe zu vergleichen ist, wenn Letztere als solche eine Datenbank darstellt, die die Voraussetzungen für die Gewährung des Schutzes durch das Schutzrecht sui generis erfüllt. Andernfalls – und soweit der genannte Bestand eine solche geschützte Datenbank darstellt – ist der Vergleich zwischen dem Volumen der angeblich entnommenen und/oder weiterverwendeten Elemente der verschiedenen Untergruppen dieses Bestands und dem Volumen des Gesamtinhalts des Bestands anzustellen.

Der Umstand, dass Elemente, die aus einer durch das Schutzrecht sui generis geschützten Datenbank entnommen und/oder weiterverwendet worden sein sollen, vom Hersteller der Datenbank aus nicht öffentlich zugänglichen Quellen beschafft wurden, kann sich je nach Umfang der menschlichen, technischen und/oder finanziellen Mittel, die der Hersteller eingesetzt hat, um diese Elemente aus derartigen Quellen zusammenzustellen, auf die Einstufung der Elemente als in qualitativer Hinsicht wesentlicher Teil des Inhalts der betreffenden Datenbank im Sinne von Art. 7 der Richtlinie 96/9 auswirken.

Der Umstand, dass ein Teil der in einer Datenbank enthaltenen Elemente amtlich und öffentlich zugänglich ist, befreit das nationale Gericht nicht von der Verpflichtung, zur Beurteilung der Frage, ob eine Entnahme und/oder eine Weiterverwendung eines wesentlichen Teils des Inhalts dieser Datenbank vorliegt, festzustellen, ob die angeblich aus der Datenbank entnommenen und/oder weiterverwendeten Elemente in quantitativer Hinsicht einen wesentlichen Teil des Gesamtinhalts der Datenbank darstellen oder ob sie gegebenenfalls in qualitativer Hinsicht einen solchen wesentlichen Teil bilden, weil sie, was die Beschaffung, die Überprüfung oder die Darstellung angeht, eine erhebliche menschliche, technische oder finanzielle Investition darstellen.

In Archiven läuft der Fortschritt rückwärts. Sukzessive werden alte Fotografien, Zeichnungen und Drucke digitalisiert und online verfügbar gemacht - entgegen der Chronologie. Im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt ist man mittlerweile zu den Anfängen der Fotografie vorgedrungen und hat dabei eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht. In einem schönen roten Album, das wohl der Großherzogin von Hessen, Prinzessin Alice, gehörte, klebten zwei Aufnahmen von Georg Büchners Schwestern. Das Porträt der engagierten Frauenrechtlerin Luise Büchner ist bekannt. Die ältere aber, Mathilde, war für die Forschung bisher gesichtslos.

F.A.Z., 12.03.2009, Nr. 60 / Seite 36

mehr dazu:
http://www.welt.de/welt_print/article3348613/Die-Zurueckhaltende-und-die-Genies.html

http://archiv.twoday.net/stories/5568147/#5575739

"Über den Stand der Bergungsarbeiten in den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs hat sich der Kulturausschuss des Landtags unter Vorsitz von Dr. Fritz Behrens am Mittwochnachmittag in einer aktuellen Viertelstunde unterrichten lassen.
Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff informierte die Abgeordneten über die laufenden Maßnahmen und die landesweite Unterstützung zur Rettung möglichst vieler historischer Dokumente. Die Ausschussmitglieder zeigten sich betroffen über den Verlust national bedeutender Kulturgüter. Ungleich größer jedoch sei der Verlust von Menschenleben durch den Gebäudeeinsturz in der Kölner Severinstraße zu bewerten, machte der Kulturausschuss deutlich.
Auch die Landtagsverwaltung unterstützt das Kölner Stadtarchiv. So hilft das Referat Informationsdienste bei der Bergung und Restaurierung von Archivgut. Außerdem hat die Landtagsverwaltung angeboten, bei Bedarf einen Auszubildenden des Archivs aufzunehmen. Die Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste könnte somit zeitweise im Landesparlament fortgeführt werden. Außerdem wollen die Informationsdienste des Landtags zur Düsseldorfer "Nacht der Museen" am 9. Mai 2009 Spenden für die Restaurierung beschädigter Dokumente sammeln. An einem Stand im Parlamentsgebäude sollen Besucherinnen und Besucher der Museumsnacht Wissenswertes über den Kulturgutschutz erfahren und sich näher über die Ausmaße der Kölner Katastrophe informieren können."

Quelle: Pressemitteilung des NRW-Landtages

http://www.dhm.de/pipermail/demuseum/2009-March/009475.html

Die vielleicht letzte große Privatsammlung zu Leben und Werk von Heinrich Heine hat ein Düsseldorfer Antiquariat erworben. Seinen Angaben zufolge enthält die mehr als fünfhundert Positionen umfassende Bibliothek sowohl sämtliche Erst- und Gesamtausgaben als auch alle Drucke, die zu Lebzeiten des Dichters erschienen sind, umfangreiche Konvolute an Nachauflagen sowie die relevante Sekundärliteratur bis heute. Bereits zu Heines Geburtstag am 13. Dezember soll als bibliophiles Hilfsmittel für alle Heine-Interessenten ein Katalog erscheinen, der die Bestände in Wort und Bild dokumentiert. Wie der Buchhändler Christoph Schäfer gegenüber dieser Zeitung bestätigte, handelt es sich um die Sammlung eines Düsseldorfer Geschäftmanns und Galeristen, der noch nicht genannt werden will. Von "einer ganz dezidiert in vielen Jahrzehnten zusammengetragenen Spezialsammlung eines Kenners und Liebhabers" spricht Joseph Kruse, Direktor des Heinrich-Heine-Instituts, der es begrüßen würde, "wenn die Kollektion zusammen- und eine Trouvaille bleiben könnte". Das wäre auch dem Antiquar die liebste Lösung.

F.A.Z., 12.03.2009, Nr. 60 / Seite 35

Die übliche Heuchelei der Antiquare ...

KOMMENTARE:

Christoph Schäfer (anonym) meinte am 12. Mrz, 08:31:
Heuchelei ?
Sehr geehrter Herr Graf,

wir kennen uns nicht persönlich, wie wollen Sie dann wissen, ob ich heuchle ?

Woher wollen Sie wissen, worum wir uns bemühen ? Ich denke, daß alle um Weihnachten herum wissen werden, ob es gelungen ist EINEN Platz für die komplette Sammlung zu finden, oder die einzelnen, hierzulande alle bestens in den Bibliotheken vertretenen Titel in Sammlerhände zu vermitteln und somit den Aufbau neuer Sammlungen zu unterstützen, was ja die eigentliche Aufgabe des Antiquars ist.

Ebenso polemisch wie Sie: diese Titel in viele Hände zu geben und sie so wieder in Umlauf zu bringen scheint mir momentan für ihren Erhalt sicherer zu sein, als sie alle an einem Ort zu belassen, oder ?

Das "verzerrt angezeigte Wort" einzugeben, um diesen Text freizuschalten fäll mir schwer, es lautet "coxer", nun denn ...

Mit freundlichen Grüßen und der allgemeinen Bitte um Fairness, denn nicht alle Antiquare vernichten Kulturgut, so wie es auch nicht alle Archive tun ...

Christoph Schäfer
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Peter Mulzer (anonym) antwortete am 12. Mrz, 20:04:
Beim Kollegen Schäfer wieder einmal das ewige Mißverständnis aller Antiquare, zuletzt in der Wetscherek-Affaire bemüht:

Ein E n s e m b l e hat seinen Wert auch und gerade in der Zusammenstellung selbst. Es ist mehr als die Summe der Einzelstücke.

Hier würde ich Herrn Schäfer raten, nicht zu heucheln, sondern unseren Beruf als das zu sehen, was er nun einmal meistens ist, nämlich die bibliophile Aasfresserei, die bestmöglichste Verwertung der Hinterlassenschaft von Toten.

Man muß aber gerecht sein - der Kardinalfehler liegt nicht bei uns Antiquaren, sondern bei den E r b e n bzw. beim Verkäufer. Es sei denn, man v e r f ü h r t, neudeutsch heißt das wohl man "berät" als Antiquar den Besitzer dahingehend, seine Schätze rabiat aufzulösen, wie das Graf Douglas so gern tut und sich dann noch dafür als Hüter der Kultur in den Feuilletons deutscher Leitblätter preisen läßt.

In jedem Fall muß man festhalten: Es ist eine übermenschliche Forderung, als Antiquar Nein sagen zu sollen zum Angebot, einen schönen Nachlaß verkaufen zu dürfen.

Allerdingst besteht die große und eigentliche Kunst unseres Gewerbes darin, für *integrale Konvolute* seriöse Kunden zu finden. Ich kenne eine Handvoll qualifizierter Kollegen, die das können und wollen - faszinierend ist es, sie bei den dafür notwendigen Recherchen, Vorgesprächen und oft genug auch beim Ausgraben passender F o n d s zu beobachten. Das ist höchste Antiquariatskunst, besonders wenn man dem Käufer, etwa der öffentlichen Hand, zugleich noch die Geldquellen mitliefern soll.

Ein weites Feld. Jedenfalls sollte man das Argument, daß die E i n z e l -Titel "an Bibliotheken reichlich vorhanden sind", nicht mehr hören müssen. Der Schutz eines Ensembles könnte sich auch unter uns Antiquaren als Teil eines kommenden Ehrenkodex herumsprechen. Leider haben wir einen V e r b a n d, der sich eher als Sammelbecken raubfischähnlicher Geldjäger versteht. Kulturelle Verantwortung - wo denn bitte, wie denn bitte.
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ladislaus (anonym) antwortete am 12. Mrz, 22:23:
Ich bin nun wirklich kein Verfechter des Zerfledderns von Sammlungen, aber es gibt und gab bedeutende Sammler, die aus gutem Grund die Auflösung ihrer Sammlung nach ihrem Tode verfügen. Sie wissen, dass sie die Freuden des Sammelns nicht genießen hätten können, wenn es keine aufgelösten Nachlässe gäbe und alles immer nur in Bibliotheken auf alle Ewigkeit landete. Ein schöner Katalog war ihnen oft genug der Ehre. Solange es sich nicht um Manuskripte und ähnliche Unikate oder historische (ererbte und erkaufte) Ensembles handelt, ist der einzige Zeitpunkt, zu dem man so etwas legitimerweise und moralischerweise machen kann, der eigene Lebensabend oder zeitnah nach dem Tod des Sammlers. Wenn dieses Recht nicht vorhanden sein soll, ist das auch eine Enteignung durch die Hintertür, die nicht wie beim Denkmalschutz alternativlos ist, sondern nur auf ein "es wäre halt schöner, wenn" zurückgreift, und das kann nun wirklich keine moralische oder wirtschaftliche oder gesetzliche Grundlage sein, oder?
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Peter Mulzer (anonym) antwortete am 12. Mrz, 23:05:
Eine wirklich spannnde Frage, die t i e f in die Fundamente unserer Gesellschaft hinabreicht. Von mir her muß ich bekennen, daß zwei Seelen, ach, in meiner Brust wohnen: Als Buchantiquar seit 35 Jahren macht es mir wirklich Freude, Sammlungen aufzulösen, neue Käufer dafür zu finden und an diesem fruchtbaren Kreislauf Tod - neues Leben - Tod - neues Leben teilzunehmen. Da ich nebenbei aber alle diese Jahre hindurch Kriminologe geblieben bin, freue ich mich täglich sehr darüber, daß es in unserem Fach zwei umfassende zentrale Archivbibliotheken gibt (UB Tübingen und MPI Freiburg), die mit großer Mühe und erheblichen Mitteln ö f f e n t l i c h jenes Material gesammelt haben, ohne das sinnvolle Arbeit gar nicht möglich wäre. Der Segen ö f f e n t l i c h e r Sammlungen ist sehr groß.

Aus dieser Zwittersituation heraus möchte ich sagen, daß es jeden Einzelfall abzuwägen gilt. Der Antiquar trägt hier eine große Verantwortung. Stete Mahner wie Dr. Graf sind Gold wert.

Um beim konkreten Fall zu bleiben - Kollege Schäfer ist da in gewissem Maß "selber schuld". Mir ist die allzu plakativ-renommierende Meldung im Börsenblatt sofort unangenehm aufgefallen, die Formulierung "Abschluß per Handschlag" war eine der üblichen Peinlichkeiten meines sonst fachlich s e h r guten, in solchen Eigenwerbefragen aber ziemlich linkischen Kollegen.

Ich hätte es begrüßt, wenn Koll. Schäfer *von sich aus* die Abwägung einer Auflösung bzw. integralen Weitergabe der Sammlung *in dem Pressebericht* angestellt haben würde. Er ist sonst nicht weiter zögerlich in direkten Kontakten zur betreffenden Redaktion, die den Bericht abgefaßt hatte. Dies hätte ich eigentlich von ihm erwartet, und die kritische Randbemerkung Dr. Grafs war v o l l a u f berechtigt, soweit er sich nur auf diesen Presse- bzw. Netzzeitungsbericht stützen konnte.

Da wir ganz fürchterliche Ereignisse in diesem Bereich kennen, an denen so gut wie alle beteiligten Antiquare völlig kritiklos mitgewirkt hatten, Dr. Grafs Fälle sind Legion, muß in Zukunft in unserem Gewerbe ein Ehrenkodex erarbeitet werden, der weitere "Ereignisse" dieser Art verhindert.

Was, wie eingangs bemerkt, in den Tiefen unserer Gesellschaftsordnung dazu zu sagen ist, könnte ich mangels kulturpolitischer Fachkompetenz nur andeuten.
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Christoph Schäfer (anonym) antwortete am 13. Mrz, 08:47:
Sammlung
Es ist immer wieder schön, wenn nach Presseberichten geurteilt wird und nicht nach Tatsachen.

Es könnte bekannt sein, auch ohne kulturpolitische Fachkompetenz zu besitzen, daß sich in Düsseldorf, der Stadt in der sich unser Antiquariat befindet, nicht nur das reichhaltig, u.a. von Kippenberg bestückte Goethe-Museum, sondern in der Bilkerstraße, unweit von unserer Citadellstraße entfernt auch das Heinrich-Heine-Institut liegt, das auf umfangreichen Sammlungen basiert, die im Laufe der Zeit durch gezielte Zukäufe ergänzt wurden. Hier konnten wir in bescheidenem Maße mithelfen, Autographen, vom Dichter annotierte Ausgaben, auch eine wirklich bibliophile Gesamtausgabe ging durch unsere Hände und dann selbstverständlich dorthin, wo meinem Verständnis nach unikale Stücke hingehören: ins "Museum", also ins Heine-Institut.

Entsprechende Objekte können wir erkennen und bieten sie immer den jeweils in Frage kommenden öffentlichen Stellen zuerst an,leider haben diese immer weniger Geld zur Verfügung.
Unsere bibliophilen Meistereinbände von Walter Gerlach z.B. haben wir unlängst mit einem schönen Katalog geehrt, und sie natürlich dort angeboten, wo wir sie gerne gesehen hätten - einige dieser Pressendrucke wurden tatsächlich von einer Bibliothek erworben.

Die soeben angekaufte Heine-Sammlung ist sehr schön und hat auch ihren Reiz, allerdings ein Problem: sie enthält nichts, was wir dem Institut anbieten könnten, sie dürften sie dort wohl noch nicht einmal en bloc ankaufen, weil alles bereits, teilweise mehrfach vorhanden ist, dies ist doch wohl auch der Grund, warum wir überhaupt ins Spiel gekommen sind.

Die interessierte Öffentlichkeit möge sich noch etwas gedulden, hoffentlich im Dezember liegt der Katalog gedruckt vor und kann belegen, was ich vorerst nur behaupten kann - dieser Katalog wird auf Subskription erscheinen, er wird Geld kosten, um zumindest die Kosten seiner Herstellung zu decken und die Sammlung und ihre Geschichte als hommage an den Sammler für immer zu dokumentieren. Bitte beachten Sie, daß wir dafür die Gestalt eines gedruckten Buches wählen und nicht die flüchtige Form einer pdf-Datei im Internet.

Zum Thema Ehrlichkeit, Moral etc. möchte ich in Zukunft von gewissen Leuten nichts mehr lesen, das "verzerrt" einzugebene Wort gefällt mir diesmal ausnehmend gut: "pang" !
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Michael Stein (anonym) antwortete am 13. Mrz, 09:44:
Unwürdige Pauschalisierung
Der Satz "Die übliche Heuchelei der Antiquare ..." ist genau so falsch wie "Alle Bibliothekare sind verkniffene Sesselfurzer".
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Peter Mulzer (anonym) antwortete am 13. Mrz, 12:02:
...kommt darauf an, nämlich auf die Art Ihrer Erfahrungen. Wer seit Jahren, in so gut wie allen einschlägigen Fällen, zuerst einige halbseidene Standardentschuldigungen zu lesen bekommt von Kollegen, denen das schlechte Gewissen auf der Stirn gechrieben steht und die ihre bessere Überzeugung f ü r G e l d v e r r a t e n - der kann schon von der "üblichen Heuchelei" sprechen.

Ohne Verallgemeinerungen ließe sich überhaupt keine Aussage mehr machen. Es kommt darauf an, daß man grosso modo t y p i s c h e s Verhalten beschreibt. Und das ist hier (leider) der Fall.
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Peter Mulzer (anonym) antwortete am 13. Mrz, 12:18:
Eben erst lese ich die Stellungnahme des Koll. Schäfer. Sie geht zum überwiegenden Teil am Thema vorbei.

Denn kein Mensch bestreitet, daß Schäfer fachlich ein sehr guter Antiquar ist. Dazu lobt er sich seit Jahren selber viel zu penetrant, als daß wirs nicht alle wüßten. Er führt seine verdienstlichen anderen Werke vor. Niemand bestreitet, daß Schäfer gute (für meinen Geschmack etwas zu affig-geschmäcklerische) Einbandkataloge verfaßt, daß er einen Blick auf die Bestände der ihm vertrauten Düsseldorfer Heine-Sammelstellen geworfen hat.

Schäfer scheint mir aber immer noch nicht verstanden zu haben, daß - von einer gewissen Qualität und Dichte ab - jedes E n s e m b l e einen geschlosenen Werkcharakter hat, eine in dieser Zusammenstellung unwiederholbare Einheit darstellt. Das gilt schon für sehr gute, ein Leben lang aufgebaute Briefmarkensammlungen etwa im altdeutschen Bereich (die an sich ja das Musterbeispiel einer beliebig austauschbaren Einzelstück-Zusammenstellung darstellen - aber eben nur auf den ersten Blick).

Natürlich hat Schäfer die "Pressemeldungen", auf die er sich nun süffisant grinsend zurückzieht, weil wir ihnen geglaubt haben, s e l b e r angestoßen. Dazu kennen wir ihn viel zu gut, und sein intimes Verhältnis zur Redaktion des Börsenblatts hat er wiederholt bewiesen.

Stellen wir also fest, daß Schäfer uns keineswegs wiederlegt hat, was ich so zusammenfassen möchte:

1) Schäfer hat festgestellt, daß die wichtigste Sammelstellen zu Heine seine Objekte als "Einzelstücke" schon haben. Ich setze hier ein dickes Fragezeichen an, aber warum sollen wirs ihm nicht glauben.

2) Er hat aber nicht begriffen, daß und warum ein Ensemble, eine Sammlung als solche einen integralen, besonderen Forschungswert hat.

3) Die detaillierte Verzeichnung/ Katalogisierung der in alle Winde zu zerstreuenden, zu verscherbelnden Bestände war noch immer das schäbige Trostpflästerchen, mit dem sich die Verschacherer f r e i z u k a u f e n gedenken von ihrer kulturellen Verantwortung.
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Christoph Schäfer (anonym) antwortete am 13. Mrz, 12:46:
Verzerrte Wörter
Lesen hilft, Mulzer ! Nachdenken vor dem Schreiben auch. Habe weiter oben alles gesagt, was es zu sagen gibt.
Das "verzerrt angezeigte Wort" läßt sich auch diesmal gut verwenden, es lautet "waer", also:

... waer das Leben schön ohne Trolle, Stalker, Mobber und sonstige Irre ...
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KlausGraf antwortete am 13. Mrz, 12:53:
Hausverbot!
"waer das Leben schön ohne Trolle, Stalker, Mobber und sonstige Irre ... " ist eine grob unsachliche, ganz und gar unangemessene Äußerung, die suggeriert, dass der angesprochene Diskutant zu dem Personenkreis gehört. Ich erteile dafür virtuelles Hausverbot.
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Peter Mulzer (anonym) antwortete am 13. Mrz, 13:16:
Im Sinne einer fairen Gegenseitigkeit rege ich an, die Diskussion an dieser Stelle insgesamt abzubrechen.

Ich denke, daß wir uns seitens der Antiquare auf einen gemeinsamen Nenner einigen können, dem sich auf Koll. Schäfer nicht wird verschließen wollen:

Wir brauchen *dringend* eine Überarbeitung des Verhaltenskodex der Buchantiquare, in dem der Punkt der Auflösung/ Detaillierung von solchen Beständen näher geregelt wird, die vom archivalischen Gesichtspunkt her eine gewachsene E i n h e i t / ein E n s e m b l e darstellen können, das möglicherweise erhaltenswert/ schützenswert ist.

Für solche Fälle könnte man auch an eine Schiedskommission denken, die Empfehlungen aussprechen und Gutachten einholen würde. Sie wäre einstweilen beim Vorstand des Verbands anzusiedeln.
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Christoph Schäfer (anonym) antwortete am 13. Mrz, 14:32:
Das verzerrt angezeigte Wort lautet "merd"e !
Sehr geehrter Herr Graf,

halten Sie Ihr "Hausverbot" in Anbetracht dessen, welche Anwürfe Sie zuvor gegen mich geduldet haben, nicht für ein klein wenig albern, selbst-, ungerecht und überzogen ? Und wie wollen Sie das eigentlich um- und durchsetzen ? Durch Zensur ?

"merd"e und Grüße,

Christoph Schäfer
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KlausGraf antwortete am 13. Mrz, 14:45:
Ich dulde hier keine Schlammschlacht
Administrative Eingriffe, um die gebotene Sachlichkeit herzustellen, sind keine Zensur. Ich werde weitere Diskussionsbeiträge an dieser Stelle löschen. Beiträge, die mit Christoph Schäfer gekennzeichnet sind, werden von mir künftig gelöscht.

Hier ist Ende der Diskussion. Weiteres wird gelöscht und denjenigen, die das nicht akzeptieren möchten, rufe ich einfach nur zu: Hier muss niemand mitlesen. Danke fürs Abhauen.

Da meine Entscheidung nicht respektiert wurde, habe ich die vorliegenden Kommentare kopiert und schließe die Kommentare. Hinweis: Antiquare, es gibt genügend andere Foren für Eure Jauche!

Update: 6.2.2011 Per Mail wird mir mitgeteilt:

"Wir haben einen detaillierten Katalog zur Heine Sammlung Söhn erstellt,
der von jedem Interessenten bei uns erworben werden kann (s. link weiter
unten) und wir haben die Sammlung en bloc an einen Düsseldorfer Sammler
verkauft, der sie zusammenhalten und sogar ausbauen will.

Insoweit haben wir unsere Versprechen gehalten.

Mit freundlichen Grüßen,

Christoph Schäfer

PS:
Unser Katalog der Heine Sammlung Söhn ist soeben erschienen:
http://www.heineantiquariat.de/seiten/kataloge "

Der Schriftsteller Burkhard Spinnen (Jg. 1956) macht sich in der FR aus Anlass des Kölner Unglücks Gedanken über die Vergänglichkeit von Papier und die Notwendigkeit der Digitalisierung.

Das schwächste Glied in der Ereigniskette ist der Mensch, das zweitschwächste: das Papier.

Und was heißt das für unsere Vergangenheit in Akten, Druck- und Handschriften? Es heißt, dass wir sie noch besser pflegen und schützen müssen und - dass wir alle Möglichkeiten wahrnehmen sollten, den Bestand unseres papierenen Kulturerbes auf einen Haftgrund zu übertragen, der besser zu sichern ist als das empfindliche Papier. Ich meine die Digitalisierung. Natürlich geht es bei der Sicherung unseres kulturellen Erbes auch um den Erhalt der Originale. Eine Handschrift aus dem Mittelalter ist eine sicht- und greifbare Brücke in die Vergangenheit.Ein Manuskript von Heinrich Böll bewahrt die Aura des Werkes und die Gegenwart seines Autors. So etwas zu verlieren ist eine Katastrophe. Aber im Wesentlichen konservieren wir nicht Papier, sondern Texte, Daten und Pläne. Und da wir heute die technische Möglichkeit haben, all das auf andere, raffinierter zu sichernde Datenträger zu transferieren, sollten wir von dieser Möglichkeit auch Gebrauch machen.

Ich weiß, eine Böll-Handschrift, eingescannt und vom Computer auf einen Monitor ausgegeben, hat wenig Auratisches. Dennoch wünschte ich mir mehr noch als die Pflege aller Akten- und Papierbestände die Sicherung der Geistesbestände. Letztens habe ich ein Foto verloren, einen beiläufigen Schnappschuss. Allerdings eines der wenigen Bilder, die mich als Junge mit sehr langem Haar zeigen. Dreißig Jahre klebte es in einem Album, und schließlich verklebte es mit der gegenüberliegenden Seite. Ich war verzweifelt. Bis mir einfiel, dass ich es für ein digitales Album hochauflösend gescannt hatte. Meine Jugend war gerettet.

Sichere digitale Archive werden etwas Überlebenswichtiges für unsere Kultur sein. Ich weiß, sie sind nicht für den Preis von ein paar CDs zu haben. Aber sie versprechen Erfolg und sind eine kraftvolle Maßnahme gegen die Bedrohung des Papiers durch Wasser, Feuer, Milben, Säure und Baufehler im Untergrund. Digital umgesetzt, passen Tausende Bücher und Akten in eine Schuhschachtel. Für alle Fälle.


Kommentare?

http://www.netzeitung.de/kultur/1296437.html

Wie konnte das passieren? Zu wenig Geld, zu wenige Leute und über lange Jahre kaum Interesse der Politik an der Pflege des Kulturerbes - die Rechtfertigung des Landesamtes vom Mittwoch geriet zum Hilfeschrei einer chronisch überforderten Behörde. Amtsleiter Michael Bednorz sagte: «Die Einbäume sind nur ein Beispiel für unsere Probleme. Sie sind ein besonders drastisches Beispiel dafür, was passiert, wenn das Landesamt seiner Pflicht nicht ordnungsgemäß nachkommen kann.» Auch zuvor hatte es schon Schäden gegeben: Im Landeshauptarchiv in Schwerin bauten sich Mäuse mit Fetzen zernagter historischer Dokumente ihre Nester, in einem anderen Notdepot beschädigte ein Wassereinbruch wertvolle Stücke.

Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/5573167/

Wiederholung:

Sie galten als archäologische Sensation, nun sind sie offenbar unwiederbringlich verloren: Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat drei jahrtausendealte Einbäume durch unsachgemäße Lagerung schwer beschädigt. Dies teilte am Dienstag das Kultusministerium in Schwerin mit. Demnach waren die bis zu 7.000 Jahre alten Einbäume bereits 2004 verrottet. Sie galten als die ältesten erhaltenen Wasserfahrzeuge des Ostseeraums.

http://www1.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/einbaum100.html

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/1467700.html

" ...... Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln ist aber auch eine kulturelle Katastrophe, die weit über die Grenzen der Stadt und unseres Bundeslandes hinaus reicht. Das Historische Archiv der Stadt Köln war das größte und bedeutendste kommunale Archiv nördlich der Alpen. Neben dem menschlichen Schicksalsschlag ist ein immenser kulturgeschichtlicher Schaden zu beklagen: der Verlust und die Beschädigung von unersetzbaren historischen Originalzeugnissen. Es geht um Kulturgut von nationaler Bedeutung.
Die Rettung dieses Kulturgutes ist eine nationale Aufgabe – eine vielleicht noch größere Anstrengung wie seinerzeit bei der Herzogin Anna Amalia Bibliothek oder Dresdner Frauenkirche. Bei der Krisenbewältigung steht die Stadt Köln national wie international im Fokus der interessierten und auch kritischen Öffentlichkeit.
Meine Damen und Herren, in dieser schlimmen Zeit stehen wir zum Glück nicht alleine da. Das Unglück auf der Severinstraße zeigt in beeindruckender Weise, dass wir Kölner gerade in Ausnahmesituationen zusammenstehen und füreinander da sind. ....
Zu nennen sind hier Archivare, Restauratoren und andere Fachkräfte aus allen Teilen Deutschlands, die in unermüdlichem Einsatz die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Archivs bei der mühsamen Bergung der verschütteten Archivalien aktiv und sachkundig unterstützen; Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich durch Spenden oder sonstige Hilfsangebote engagieren; Einsatzkräfte der Feuerwehr und anderer Hilfsdienste, die vor Ort die Sicherung des Archivguts begleiten.
Wir müssen alle gemeinsam aber auch unverzüglich eine Antwort finden auf die drängende Frage nach einem geeigneten Standort für einen Archivneubau, einem sicheren Hort für das kulturelle Gedächtnis dieser Stadt. Das schulden wir dem Wirken der vergangenen Generationen: ein Kommunalarchiv als wissenschaftliche Institution von weltweiter Bedeutung, als Bürgerarchiv und Bildungsstätte für unsere Stadtgesellschaft und als moderner Dienstleister für die Verwaltung. ....."

Quelle (PDF):
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf-ob/reden/2009/03/20090311-historisches-archiv.pdf

8 March, 2009

Dear Colleagues,

The interest in the fate of the Historical Archive in Cologne continues to grow unabated among experts. Much help has been offered - hence this report and further information on coordinating aid.

Today (March 8) an archive crisis-team has been assembled - consisting of representatives of the city, the historical archive, the professional firefighters of Cologne, the state archive of North Rhine-Westphalia, [various other archive administrations], and restorers - which will advise and make decisions on further steps of the recovery process.

On Wednesday, a large portion of the rubble-heap could be spared the rain that set in a couple hours later, by being covered by tarps. Delays occurred while a roof was being constructed over the rubble; these had to do with the uncertain stability of the school across from it. Only once that stability had been assured could the construction of the roof be undertaken. As of today, one third of the rubble heap has been stabilized by the roof; the remaining portions of the roof are being prepared and will be erected in the course of the next couple of days.

What has been saved, and how? First, how: At the site, firefighters are carrying the archival materials by hand - very carefully and according to established techniques [fachgerecht] - from the areas of the site that are ready to be cleared. The archival materials come from the areas that had to be cleared in order to allow for the construction of the roof and that arose during the search for missing persons. These materials are undergoing a preliminary examination, and then being packed up by archivists, restorers, museum workers, and other specialists on site. The condition is highly variable. Some of the materials have been damaged considerably, but there are some files and even boxes of files that have been completely preserved, and that could, in theory, be used again right away. Especially wet materials have been set aside. Away from the accident site, in a covered hall, all of the debris that's been hauled away in trucks is being examined and sorted. At the moment - a!
side from firefighters, rescue workers, [and other emergency specialists] - there are continually between 40 and 50 people in action, working in three shifts, around the clock, seven days a week. The archival holdings are being pre-sorted, readied for transport into the warehouse, and/or packed for freezing [Einfrierung]. The helpers include many colleagues from Cologne archives and from other places as well. In the next few days, the Archive School in Marburg will be sending over 50 students, teachers and other staff. The Fachhochschule in Potsdam has also offered help, which will be arriving soon.

Special thanks are owed to everyone, really everyone who has helped out on site, setting themselves to the task tirelessly and pushing themselves to the limits of their own capabilities. The solidarity among the Cologne archivists from all corners - without consideration of their career levels or divisions - is simply overwhelming. Colleagues throughout the state and country are also giving tremendous support.

At the moment we are seeking a larger hall in which the long-term conditions for the sorting work can proceed more efficiently; in this domain we're optimistic. I've just looked at one possible site that I'd noticed along with my colleague Dr. Ulrich Fischer. Further offers are coming from the city administration; in the next few days, we will certainly have a longer-term place to be able to sort through the archival materials in a way that is safe, climate-controlled, and technically appropriate.

The Historical Archive of Cologne nonetheless still needs help, now and in the coming weeks - above all from our colleagues! Only specialized help can save these cultural artifacts from 1000 years!

Offers to help are coming in from all over the world. In order to ensure a better coordination, we'd like to channel the aid as follows:

1) Offers for shelving and storage units [Magazinflächen]

Please contact the LVR-Archivberaturngs- und Fortbildungszentrum, attn. Herrn Dr. Arie Nabrings, rafo@lvr.de. There the donated units will be pre-sorted and transferred to the Historical Archive.

2) Offers of personnel (archivists)

Please contact me first as the representative of the Association of German Archivists (VdA) on site. To facilitate all our work, please also be sure to contact this address - rwwa@koeln.ihk.de - with information about your position or that of your group. We need the following information: first and last names, current position, place, telephone number, email address, and duration of your term (Excel-spreadsheet). Please understand that any archivist who needs a place to stay overnight (we'll help with this) should count on spending at least three days here; otherwise the administrative costs are prohibitively high. In particular the large archive administrations are asked to [vet or oversee] an assembly of specialized workers.

3) Offers of personnel (restorers)

Please contact bert.jacek@fh-koeln.de with the information asked for above.

All offers already made have been considered here; a new communication is not necessary (and actually makes our work harder).

At the moment, the most important thing we need is personnel; consider the fact that, for the time being, it's necessary to have people working night shifts - over a full seven-day week - so that items can be salvaged as quickly as possible. Only when the systematic and coordinated recovery of items from the rubble has been undertaken can we shift to working through the salvaged materials as a strictly daytime activity.

There are of course various ways of contributing to this cause. But this message is aimed, above all, at archivists, with a plea for assistance with personnel in the coming weeks. We ask you to help now in the senses described above. Please show your solidarity through your specialized assistance.

All responsible parties - the city, fire department, and outside organizations - are well aware of the significance of the archival holdings, and they're undertaking every conceivable measure to save as much as possible! We are overseeing daily the rescue of materials at the site of operation. Just today I've witnessed a high level of engagement both at the disaster site and in the relocation areas.

The Historical Archive of Cologne, as an institution, did not collapse on March 3, 2009. We will all work to ensure that it receives a secure and sufficiently sized new building, in which the previous holdings as well as new ones can be used. The memory of Cologne - and, with it, the Rhineland and, in part, the nation - has a future! Together with the more than forty other archives in Cologne the Historical Archive will do justice to its mission in the future as well.

With warm regards,

Dr. Ulrich S. Soénius
Director
Stiftung Rheinisch-Westfälisches
Wirtschaftsarchiv zu Köln
Unter Sachsenhausen 10-26
50667 Cologne
Email: ulrich.soenius@koeln.ihk.de
Internet: www.ihk-koeln.de/archiv/index.htm

Via Mail, posted at H-France

Gemeinsame Erklärung
Köln, 4. März 2009

Das Historische Archiv der Stadt Köln liegt in Trümmern. In diesen Stunden stehen die Bergung der Vermissten und die rasche Genesung aller Verletzten dieses Unglücks im Vordergrund. Priorität müssen sodann die Rettungsmaßnahmen für die unwiederbringlichen Archivalien dieses größten und wichtigsten Archivs nördlich der Alpen haben. Die einzigartigen Kunstschätze, Urkunden und sonstigen Dokumente sind uns von den vorangegangenen Generationen überantwortet worden und erfordern nun außergewöhnliche Hilfe. Zusammen mit den Fachleuten des Archivwesens und den Historikern, Kunsthistorikern, Liturgiehistorikern, Theologen und sonstigen Wissenschaftlern, Bibliothekaren, Schriftstellern und Künstlern, Denkmalpflegern, Architekten und Städtebauern in Köln fordern wir die Stadt Köln auf, ohne Verzug durch die Errichtung eines wirksamen Schutzes über den Trümmern die noch auffindbaren Archivalien zu sichern und so zügig wie möglich zu bergen. Zugleich bitten wir darum, die Stadt Köln seitens des Landes und des Bundes zu unterstützen und so rasch wie möglich Mittel für ein umfassendes und sachkundiges Such- und Restaurierungsvorhaben zuzusagen und auch zeitnah bereitzustellen.

Mit den Bürgern der Stadt Köln in großer Sorge um die historischen Schätze unserer Stadt:

Freunde des historischen Archivs der Stadt Köln
AFR Architektur Forum Rheinland
Aktionsbündnis Stadtbaukultur
Bund Deutscher Architekten BDA Köln
Dekanat Köln-Mitte
DWB Deutscher Werkbund NW
Dombauarchiv
Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek
Förderverein Geschichte in Köln/Zeitschrift "Geschichte in Köln"
Förderverein Romanischer Kirchen
Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln
Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde
Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur in Köln
haus der architektur köln hdak
Historische Gesellschaft Köln
Historischer Verein für den Niederrhein
Historisches Archiv des Erzbistums Köln
IHK - Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv
Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln, Abteilung Architekturgeschichte
Kölner Haus und Grundbesitzerverein von 1888
Kölnischer Geschichtsverein
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz RVDL
Verein zur Förderung von Architektur und Städtebau

Um Spenden wird gebeten! Spendenkonto: FREUNDE DES HISTORISCHEN ARCHIVS DER STADT KÖLN, Konto-Nr. 19 00 45 89 59, BLZ 370 501 98 bei der Sparkasse KölnBonn, Stichwort: Rettung Historisches Stadtarchiv. Per Adresse: Historische Gesellschaft Köln, Postfach 10 22 51, 50462 Köln, Telefon 0221 5102604, Telefax 0221 5736-203 - E-Mail: sekretariat@koelner-hausundgrund.de

Sah ich eben erst auf
http://www.vdb-online.org/news/shownews.php?ID=343

Berlin, 10.03.2009

Aufruf zur Unterstützung des Historischen Archivs der Stadt Köln

Eine Erklärung des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv)

Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln ist ein schreckliches Ereignis und führt uns vor Augen, wie
schnell etwas Unvorstellbares zur realen Katastrophe wird.
Der Vorstand des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) drückt im Namen aller im Verband organisierten
Bibliotheken den Angehörigen des Verstorbenen und des Vermissten, den verletzten und in Mitleidenschaft
gezogenen Personen sein volles Mitgefühl aus.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Historischen Archivs der Stadt Köln und allen, die nun vor der
gewaltigen Aufgabe stehen, zu retten, was noch zu retten ist, spricht der Deutsche Bibliotheksverband seine
Solidarität aus und sagt vielfältige, fachliche Unterstützung aus dem Bibliotheksbereich zu. Daher bittet der
Vorstand alle im dbv organisierten Bibliotheken, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Unterstützung für z. B.
logistische, lagertechnische oder restauratorische Maßnahmen anzubieten.
Von dem Einsturzunglück sind auch Bürgerinnen und Bürger betroffen. Eine Spende ist die beste Möglichkeit, um
diesen Menschen zu helfen. Die Stadt Köln hat für sie ein Spendenkonto eingerichtet:
Stadt Köln
Stichwort „Severin"
Konto: 190 319 0419
Bankleitzahl: 370 501 98
Sparkasse KölnBonn
Für Maßnahmen zur Bergung, Sicherung und anschließenden Restaurierung des wertvollen Kulturgutes können
Spenden auf folgendes Spendenkonto überwiesen werden:
Freunde des historischen Archivs der Stadt Köln e.V.
Stichwort: „Rettung Historisches Stadtarchiv“
Konto: 19 00 45 89 59
Bankleitzahl: 370 501 98
Sparkasse Köln-Bonn
Wie wichtig Katastrophenschutz- und Notfallplanung für Bibliotheken und Archive ist, zeigt sich nach den
Hochwasser- und Brandkatastrophen der vergangenen Jahre erneut in Köln. Eine enge Zusammenarbeit ist
weiterhin wichtig, um notwendige Pläne zu erarbeiten und bereitzustellen, wie es z. B. die AG Bestandserhaltung
unter: http://www.forum-bestandserhaltung.de getan hat.
Prof. Dr. Gabriele Beger
Vorstandsvorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V.
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) sind ca. 2.000 Bibliotheken aller Sparten und Grössenklassen
Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient der Förderung des Bibliothekswesens und
der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung
sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehört auch die
Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information, sowie
die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechniken.
Kontakt: Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Barbara Schleihagen, Geschäftsführerin, Tel.: 0 30/644 98 99 12
E-Mail: dbv@bibliotheksverband.de, http://www.bibliotheksverband.de, http://www.bibliotheksportal.de

http://ocs.zgk.de/mdsocs/mod_movies_archiv/movie/schramma_centertv100309/ocs_ausgabe/ksta/index.html

Auf das Archivgut wird ab Minute 32 eingegangen.

http://www.das-juelicht.de/rundherum/artikel/8651.php

Meint der DLF:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/932476/

"THE ARCHIVE WAS OUR LIFE" - notes from an interview with Bettina Schmidt-Czaia (Head of the Cologne Historical Archive)

http://board-js.blogspot.com/2009/03/archive-was-our-life-interview-with.html

From the Summary IV at
http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-vi.html

UPDATE 3: After the meeting of the Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland in Cologne, the Landschaftsverband Rheinland (LVR) ensured and substantiated its help and support for the rescue of the Cologne Historical Archive inventory, once again. The LVR will provide its spatial, material and personnel resources as needed. The concrete support at the scene is one team consisting of five conservators of the Landschaftsverband Rheinland Archivberatungs- und Fortbildungszentrum. This team uses its knowledge in an unbureaucratical way to rescue and secure the inventory. The LVR also makes transport boxes, masks, wrapping foil, moveable pallets and other needed things available.
Ulrich Soénius, director of the Rheinische Wirtschaftsarchiv, and Jürgen Wilhelm, chairman of the LVR suggest an aid fund which should bundle up financial resources of insurances, German federal and state governments as well as other public and private institutions. (das Jülicht 11.03.2009 12:30 via Archivalia)

UPDATE 2
:“Besides the handwritings of Albertus Magnus, scientists bewail big losses for research on political catholicism. The Cologne Historical Archive coffered among others the bequest of Carl Bachem (1858-1945), the journalist and politician of the catholic Zentrum-party. Bachem belonged to the leadership of catholic politicians in the Kaiserreich and the Weimarer Republik.” (Radio Vatikan 10.03.2009 16:27 via Archivalia)

UPDATE 1: The state government North Rhine-Westphalia supports the Cologne Historical Archive with 300,000 Euro for immediate aid. (Koelner Stadtanzeiger 11.03.2009 08:33 via Archivalia)

The Konferenz der Archivreferenten des Bundes und der Laender [German federal and state archive administrations conference] (ARK) give following statements on the collapse of the Cologne Historical Archive's (CHA) building in Muenster-Coerde on March 10th 2009 (ARK statements [German] via Archivalia):

The German federal and state archive administrations are deeply shocked by the collapse of the CHA building and the loss of human lifes. They feel sympathy for the persons affected and their families.

The Bundesarchiv and German state archives offer their assistance to the Cologne fellows. They offer their solidly united support on the actual rescue and recovery of the archival material. The CHA will coordinate this support.

Furthermore help is needed by all German archives to restore the (damaged) rescued archival material. The German federal and state archives will make every endeavor to assist the CHA at this.
The catastrophe in Cologne showed the special meaning of appropriate emergency plans. These plans have to be obligatory nationwide. They have to be implemented area-wide. They should not fail by limits of adminstrative structure.

The archives, whose value for the basis of our polity became clear after the catastrophy, need more support, in the fields of preventing catastrophies, by the government and the society in future times, f.e. by security filmings [digitizations]

The standards for archive buildings (existing or in future to be built) need to be examined carefully, especially when the constructional parameters in the surrounding of the archives could change. The responsible bodies are asked to do so.

The German federal and state archive administrations are confident that the CHA will continue to be a cultural institution of national and European distinction, despite the considerable loss. It is also convinced that the city of Cologne will face the responsibility to rebuild and preserve the archive.

Edited by Frank Schloeffel

Am 18. November 1609 wurde Franz Haffner in Solothurn geboren. Heute ist Haffner vor allem als Verfasser der Chronik Der klein Solothurner Allgemeine Schaw-Platz von 1666 bekannt, der ersten gedruckten Geschichte Solothurns.

Die Zentralbibliothek Solothurn hat den 400. Geburtstag zum Anlass genommen, dieses bedeutende Grundlagen- und Quellenwerk für die Geschichte des Kantons und der Stadt Solothurn zu digitalisieren und im Internet zugänglich zu machen.

http://212.101.26.250/pub/haffner/index.html

Update: Siehe nun auch
http://diglib.hab.de/drucke/xb-6901-1s/start.htm


http://skriptorium.blog.de/2009/03/11/microbloggen-nabelschau-standortbestimmung-5735700/

Dieser Frage geht Michael Kohler im art-magazine (Link) nach: " ..... Auch die rheinische Kunstszene ist vom Einsturz des Stadtarchivs in erheblichem Umfang betroffen. Der Nachlass von Franz Ferdinand Wallraf (1748 bis 1824), dem Gelehrten, Sammler und Stifter des Wallraf-Richartz-Museums, scheint derzeit verloren, darunter die gesammelten Korrespondenzen und Gemäldeverzeichnisse mitsamt den dazugehörigen Kaufbelegen. .....Außerdem habe das Museum mit dem Nachlass des ersten Kölner Stadtbaumeisters Johann Peter Weyer (1794 bis 1864) möglicherweise auch andere Zeugnisse seiner von Umzügen und Neubauten geprägten Geschichte verloren. ..... Einen ebenfalls bedeutenden Verlust beklagt die Direktorin des Kölnischen Kunstvereins Kathrin Jentjens. Weil der Verein über kein eigenes Depot verfügt, wurden beinahe sämtliche Dokumente ins Stadtarchiv ausgelagert, angefangen bei den Mitgliedslisten aus dem 19. Jahrhundert bis zu den zahlreichen Fotografien, Videos, Katalogen und Plakaten der Nachkriegszeit. Sollte diese Archivalien nicht gerettet werden können, würden mit ihnen auch buchstäblich unwiederbringliche Erinnerungen an Happenings und Performances der 1970er und 1980er Jahre untergehen. Insofern zahlt es sich doppelt aus, dass der Kunstverein mit seiner Ausstellungsreihe "Der springende Punkt" begonnen hat, die eigene Geschichte aufzuarbeiten. So ist immerhin von Harald Szeemanns bahnbrechender und Skandal machender Schau "Happening und Fluxus" (1970) eine "Sicherheitskopie" im Haus geblieben. ....Bedeutsam sind etwa die Hinterlassenschaften des Malers Wilhelm Leibl (1844 bis 1900), dessen Leibl-Kreis ein wichtiges Zentrum des deutschen Realismus war, oder das Fluxus-Archiv der Künstlerin Mary Bauermeister. Wissenschaftlich noch lange nicht ausgeschöpft scheint der Nachlass des Kurators und Sammlers L. Fritz Gruber (1908 bis 2005). Sein Erbe umfasst Briefwechsel mit den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts (unter anderem Edward Steichen, Man Ray, Irving Penn), tausende Fotografien, die er in seinem berühmten Freundeskreis aufnahm, und Interviewfilme beispielsweise mit Alfred Stieglitz und Paul Strand. ....."

„Neben den Handschriften von Albertus Magnus beklagen Wissenschaftler zudem große Verluste für die Forschung zum politischen Katholizismus. Das Kölner Stadtarchiv verwahrte unter anderem den Nachlass des Journalisten und Politikers der katholischen Zentrumspartei Carl Bachem (1858-1945). Bachem gehörte zum Führungskreis katholischer Politiker im Kaiserreich und der Weimarer Republik.“
Dank an den anonymen Mitleser!
Quelle:
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=271765

Link zum Bericht in der Radio-Sendung "Westblick"(WDR 5, 10.03.09)

" .....Der Schock wirkt fort?

SCHMIDT-CZAIA: Bis sich das alles gesetzt hat, wird es lange dauern. Aber der erste Schock ist vorbei: Dass man denkt, die Welt ist zu Ende. Irgendwann setzen die Überlebensinstinkte wieder ein.

Wie geht es Ihren Mitarbeitern?

SCHMIDT-CZAIA: Schlecht! Die sind jetzt seit über einer Woche fast ununterbrochen im Einsatz. Einige sind so stark mitgenommen, dass sie nicht mehr zum Dienst erschienen sind. Dieses Archiv war unser Leben. Wir haben alle so sehr darum gekämpft - wir wollten das Haus und die Bestände retten. ...."

Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1233584113799.shtml

Das Ein-Wochen-Amt in der Bild (Link)

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11187/1366241/polizei_muenster

Die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder haben heute auf ihrer Konferenz
in Münster-Coerde zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs wie folgt Stellung genommen:

1. Die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder sind tief betroffen über
den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln und dem damit verbundenen
Verlust von Menschenleben. Ihr Mitgefühl gilt allen von diesem Unglück
Betroffenen und ihren Angehörigen.

2. Bundesarchiv und Landesarchive bieten den Kölner Kolleginnen und Kollegen
ihre solidarische Hilfe bei der unmittelbaren Sicherung und Bergung des Archivguts
an. Diese Hilfe wird von Köln aus koordiniert.

3. Darüber hinaus wird zur Restaurierung des geretteten, aber beschädigten Archivguts
die Hilfe aller deutschen Archive benötigt. Die Archive von Bund und
Ländern werden auch hierbei Köln nach Kräften unterstützen.

4. Die Katastrophe von Köln hat die hohe Bedeutung von geeigneten Notfallplänen
für die Archive verdeutlicht. Sie müssen bundesweit und flächendeckend
zur Regel werden und dürfen nicht an Verwaltungsgrenzen scheitern.

5. Die Archive, deren großer Wert für die Grundlagen unseres Gemeinwesens
nach der Katastrophe allen klar geworden ist, müssen künftig in der Katastrophenprävention
von Staat und Gesellschaft noch stärker unterstützt werden,
z.B. durch Sicherungsverfilmungen.

6. Die vorhandenen Standards für bestehende und noch zu errichtenden Archivbauten
müssen standortbezogen auf ihre Einhaltung überprüft werden, insbesondere,
wenn sich bauliche Rahmenbedingungen im Umfeld der Archive ändern.
Hierzu sind alle Archivträger aufgerufen.

7. Die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder sind zuversichtlich, dass
trotz der erheblichen Verluste das Historische Archiv der Stadt Köln eine Zukunft
als Kulturinstitution von nationalem und europäischem Rang haben wird.
Sie sind davon überzeugt, dass sich die Stadt Köln der Verantwortung stellen
wird, das Stadtarchiv zu erhalten und wieder aufzubauen.

Münster, den 10. März 2009

Für die Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder
Prof. Dr. Wilfried Reininghaus
Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen
derzeitiger Vorsitzender der Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder

http://www.archive.nrw.de/LandesarchivNRW/BilderKartenLogosDateien/Erklaerung_ARK_Koeln.pdf

http://www.numismatikforum.com/ftopic28767-15.html

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Ein Rekord für einen aktuellen Beitrag, auf den wir gern verzichtet hätten. Zum Vergleich: die Archivliste hat 450 Abonennten.

Siehe auch: http://top.twoday.net/?modTopListName=storiesByRankPerWeek

http://tinyurl.com/b5az7v

http://digitalcuration.blogspot.com/2009/03/repository-preservation-revisited.html

http://www.earlham.edu/~peters/fos/2009/03/nearly-24000-e-journals-listed-at.html

http://gallica.bnf.fr/

Es gibt ein Blog, aber die Scanqualität ist nicht viel besser ...

19.15 Uhr: Die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder erklären ihre "solidarische Hilfe" für das Kölner Stadtarchiv. Die Landesregierung stellt 300 000 Euro für Soforthilfe zur Verfügung. Zu den zuletzt gesicherten Kulturgütern gehören unter anderem Akten der ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer und Ernst Schwering. Ob das Zeitungsarchiv der Kölner Zeitungen vollständig verloren ist, ist derzeit noch unklar. Für eine längere Lagerung des Archivguts hat die Stadt Köln eine Halle gemietet.

http://www.ksta.de/html/artikel/1236343915790.shtml

Erklärung der Archivreferentenkonferenz im Wortlaut:

http://www.archive.nrw.de/LandesarchivNRW/BilderKartenLogosDateien/Erklaerung_ARK_Koeln.pdf

Die Restaurierung der verschütteten Bestände des Historischen Archivs in Köln wird nach ersten Schätzungen voraussichtlich rund 30 Jahre dauern. Das erklärte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am Dienstag in Düsseldorf.

Als eine Konsequenz will das Land das Archivgesetz verschärfen. Es schreibt vor, wie historische Dokumente auf Dauer vor Beschädigung zu schützen sind. Dazu wurde eine Expertenkommission eingesetzt. Wegen der „kulturellen Katastrophe” von Köln, so Rüttgers, habe das Land darüber hinaus angeordnet, den geplanten Neubau des Landesarchivs in Duisburg auf ausreichende Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen. Den 1400 Privat-Archiven in NRW soll zudem Hilfe beim Check ihrer Sicherheitsstandards angeboten werden.

Zur Unterstützung der Kölner bei der Bergung der Kulturschätze hat das Land zunächst 30 Mitarbeiter abgestellt. 300 000 Euro stehen als Soforthilfe bereit. Bei aller Tragik habe er sich gefreut, als in den Trümmern des Archivs zwei Bücher aus dem Nachlass von Konrad Adenauer gefunden worden seien.


http://www.derwesten.de/nachrichten/waz/rhein-ruhr/2009/3/10/news-114030060/detail.html

Bilderstrecke aus der Sortierhalle:

http://www.wdr.de/themen/panorama/26/koeln_hauseinsturz/_mo/090309_lagerhalle.jhtml

Foto: WDR/Tenta

Die Google-Digitalisate wurden auf Wikimedia Commons gesichert:

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Mittheilungen_aus_dem_Stadtarchiv_von_Koeln

Heft 1 (1883): Höhlbaum, Konstantin: Über Archive, Hagedorn, Anton, u. Konstantin Höhlbaum: Das Hanse-Kontor zu Brügge-Antwerpen; Verzeichnis der Urkunden. I Hoeniger, Robert: Der älteste Aktenbestand der städtischen Verwaltung Köln, Tannert. Richard: Der Kölner Schiedspruch von 1169, Keller, Kaspar: Die stadtkölnischen Kopienbücher; Regesten. I.1361-1361
Heft 2 (1883): Frensdorff, Ferdinand: Das Recht der Dienstmannen des Erzbischofs von Köln, Perlbach, Max: Die Zisterzienser-Abtei Lond im stadtkölnischen Archiv.
Heft 3 (1883): Korth, Leonard: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln bis 1396. Regesten I. 927-1274
Heft 4 (1883): Korth, Leonard: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln bis 1396. Regesten. II. 1215-1303. [Nebst] Nachtrag. 1232 Keller, Kaspar: Die stadtkölnischen Kopienbücher. Regesten. II. 1313-1401
Heft 5 (1884): Korth, Leonard: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln bis 1396. Regesten. III. 1304-1330. (Nebst) Nachtrag. 1203-1313
Heft 6 (1884): Korth, Leonard: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln bis 1396. Regesten. IV. 1331-1350. [Nebst) Nachtrag. 1300, Höhlbaum, Konstantin. U. Keussen, Hermann: Die stadtkölnischen Kopienbücher. Regesten. III. 1412-1415, Höhlbaum, Konstantin: Eine Handschrift zur kölnischen Geschichte in Deventer
Heft 7 (1885): Keussen, Hermann: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln bis 1396. Regesten. V. 1351-1375, Keussen, Hermann: Die stadtkölnischen Kopienbücher. Regesten. IV. 1416, 1417 , Höhlbaum, Konstantin: Akten der Universität Köln, Korth, Leonard: S. Gereon in Köln 1329, Höhlbaum, Konstantin: Die Zunft Eisenmarkt, Höhlbaum, Konstantin: Die Chronica Regia Col. und Joh. Dlugoss, Höhlbaum, Konstantin: Kanzleitaxen von 1384
Heft 8 (1885): Ulrich, Adolf: Zur Geschichte der Belagerung von Neuss 1474-1475. Regesten, Korth, Leonard: Passauer Briefsammlung, Korth, Leonard: Legende vom hl. Rock; Höhlbaum, Konstantin: Visbysches Seerecht; Höhlbaum, Konstantin: Köln und Thorn .an der Weichsel; Höhlbaum, Konstantin: Gefangennahme K. Maximilians I.; Höhlbaum, Konstantin: Globen von Caspar Vopelius; Höhlbaum, Konstantin: Pazifikationskongreß in Köln 1579
Heft 9 (1886): Keussen, Hermann: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln bis 1396. Regesten. VI. 1376-1396; Keussen, Hermann, u. Leonard Korth: Urkunden der Gymnasial-Bibliothek von 922-1375; Höhlbaum, Konstantin: Peter Fuchs’ Inhaltsverzeichnis zu den Farragines Gelenii Korth, Leonard: Die Kölner Nekrologien im Stadtarchiv; Höhlbaum, Konstantin: Das Kloster Dünnwald; Korth, Leonard: Gesta Francorum expugnantium Hierusalem; Höhlbaum, Konstantin: Ein Schreiben EB. Konrads von Hostaden; Höhlbaum, Konstantin: Hinterlassenschaft Peter Quentels
Heft 10 (1886): Ulrich, Adolf: Zur älteren Geschichte des Kölner Stadtarchivs. Registratur der Reichsstädte; Keussen, Hermann: Die stadtkölnischen Kopienbücher. Regesten.V. 1418-1424; Höhlbaum, Konstantin: Unkosten einer Kölner Hansefahrt von 1399.Zur Geschichte der Werte und Preise.; Korth, Leonard: Das Schreinsarchiv der Pfarrei S. Columba in Köln; Höhlbaum, Konstantin: Die Hanse zu S. Goar (Kölner Stapel); Höhlbaum, Konstantin: Ein Kölner Bericht über den Orient
Heft 11 (1887): Höhlbaum, Konstantin: Kölner Briefe über den bayerisch-pfälzischen Krieg im Jahre 1504; Geering, Traugott: Kölns Kolonialwarenhandel vor 400 Jahren; Keussen, Hermann: Kölns Stellung zum Schisma unter König Wenzel; Höhlbaum, Konstantin: Die Gesellschaft von der Windeck in Köln
Heft 12 (1887): Keussen, Hermann: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln seit d. J. 1397. Inventar. I. 1397-1400. [Nebst] Nachträge. 1291-1388, 1290-1397; Korth, Leonard: Ein Kopiar des Erzbischofs Siegfried von Köln. Mit einem Anhang über die Gütererwerbung des Erzbischofs Philipp von Heinsberg; Keussen, Hermann: Zwei Kölner Gesandtschaften nach Rom im 14. Jahrhundert; Höhlbaum, Konstantin: Kölnische Kolonisation in Polen
Heft 13 (1887): Korth, Leonard: Die ältesten Gutachten über die Brüderschaft des gemeinsamen Lebens; Keussen, Herrmann: Der Dominikaner Matthäus Grabow und die Brüder vom gemeinsamen Leben; Ulrich, Adolf, u. Leonard Korth: Die stadtkölnischen Kopienbücher. Regesten. VI. 1427-1430; Höhlbaum, Konstantin: Der Fürsten-und Städtetag zu Frankfurt im Mai 1397; Hasse, Paul: Über Wipos Kap. I; Korth, Leonard: Die älteste deutsche Übersetzung der "Imitatio Christi"; Höhlbaum, Konstantin: Arnold Buchell, Iter Coloniense; Höhlbaum, Konstantin: Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz
Heft 14 (1888): Keussen, Hermann: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln seit d. J. 1397. Inventar. II. 1401-1410; Höhlbaum, Konstantin: Köln und König Ruprecht. Briefe; Hayn, Kasimir: Zur Geschichte der Kölner Revolution von 1396; Korth, Leonard: Der kölnische Bauer und das Quaternionen-System; Höhlbaum, Konstantin: Bayerischpfälzischer Krieg, Belagerung von Kufstein 1504; Höhlbaum, Konstantin: Deutsche Einwanderung nach Siebenbürgen; Höhlbaum, Konstantin: Zwei Briefe K. Richards aus d. J. 1257; Höhlbaum, Konstantin: Die Feme; Höhlbaum, Konstantin: Speyerer Reichstag 1526
Heft 15 (1888): Keussen, Hermann: Der Verfasser des Verbundbriefes und des "Neuen Buches". Zur Geschichte der Kölner Revolution 1396; Ulrich, Adolf, u. Korth, Leonard: Die stadtkölnischen Kopienbücher, VII. 1431-1434; Korth, Leonard: Kanonie Herren Leichnam; Korth, Leonard: Güter des S. Severinsstiftes (Bensberg, Kalk, Sinnersdorf); Höhlbaum, Konstantin: Zur Kölner Geschichte aus Handschriften in Trier (Schreiben des Priesters Winand 1141, Kölner Jahrbücher, Kölner Dienstrecht und Hofdienst); Hayn, Kasimir: Zur Kritik des "Neuen Buches'“
Heft 16 (1889): Korth, Leonard: Papsturkunden des ehemaligen Minoriten-Archivs zu Köln; Keussen, Hermann: Das Urkunden- Archiv der Stadt Köln seit d. J. 1391. Inventar. III. 1411-1420
Heft 17 (1889): Korth, Leonard: Die stadtkölnischen Kopienbücher. VIII. 1435-1440; Höhlbaum, Konstantin: Ostfriesland und die Niederlande 1568-1571. Zur Geschichte der Wassergeusen. Kölnische Beiträge; Korth, Leonard: De aula archiepiscopali Coloniensi; Höhlbaum, Konstatin: Die deutsche Nation auf der Universität Orléans im 14. Jahrhundert. Zur Geschichte der Universität Köln; Loersch, Hugo: [Besprechung von] Marcel Fournier:: La nation allemande à l'universite d' Orléans au 14. siècle. (Nouvelle revue historique de droit Français et étranger, 1888, S. 386-431).; Ropp, Goswin Frh. von der: Eine Handschrift hansischer Rezesse; Höhlbaum, Konstantin: Die „Audienz“ des hansischen Kontors in Brügge
Heft 18 (1889): Höhlbaum, Konstantin: Die Admiralsakten von Pfalzgraf Georg Hans, Graf zu Veldenz; Keussen, Hermann: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln seit d. J. 1391. Inventar. IV. 1421-1430; Satzungen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde; Grundzüge für die Archiv-Verwaltung der Stadt Köln; Dienstanweisung für den Vorsteher des Historischen Archivs der Stadt Köln; Bestimmungen über die Benutzung des Historischen Archivs der Stadt Köln
Heft 19 (1890): Keussen, Hermann: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln seit d. J. 1397. Inventar. V. 1431-1450. [Nebst] Nachträge.1196-1450; Keussen, Hermnann: Der Dominikaner Matthäus Grabow; Höhlbaum, Konstantin: Zur Geschichte der sog. Koelhoffschen Chronik
Heft 20 (1891): Keussen, Hermann: Die Rotuli der Kölner Universität; Hansen, Joseph: Der Informativprozeß de vita et moribus des Kölner Erzbischofs Gebhard Truchseß; Keussen, Hermann, u. Hansen, Joseph: Chroniken und verwandte Darstellungen im Stadtarchiv; Korth, Leonard: Kölner Archivalien im Nachlaß von Anton Fahne; Keussen, Hermann: Der vierte Band der Kölner Ratsprotokolle (1501-1523); Höhlbaum, Konstantin: Verpfändung hennegauischholländischer Kleinodien in Köln; Keussen, Hermann: Handschriften des Kölner Stadtarchivs. 1. Kyesers Bellifortis 2. a. Institutionen Justinians b. Novellenauszug des Julian c. Die fingierten Konstitutionen; 3. Schwabenspiegel; Keussen, Hermann: Die Urkunden des Herzogs Przemyslaws II. von Großpolen für das Kloster Lond
Heft 21 (1892): Schwörbel, Ludwig: Die Rechnungsbücher der Stadt Köln 1351-1198; Höhlbaum, Konstantin: Aussagen und Urteile über den Kölner Aufruhr von 1525; Keussen, Hermann, u. Knipping, Richard: Erwerbungen aus dem Nachlaß Joh. Hub. Kessel; Höhlbaum, Konstantin: Entwurf einer niederrheinischwestfälischen Kriegsverfassung vom Jahre 1591; Keussen, Hermann: Franz Kreuters Topographische Sammlung
Heft 22 (1892): Keussen, Hermann: Die stadtkölnischen Kopienbücher. IX. 1441-1444; Keussen, Hermann: Brief-Eingänge des 14. und 15. Jahrhunderts. A. Datierte Stücke. Hälfte 1: 1320-1400; Knipping, Richard: Der literarische Nachlaß des Kölner Historikers Stephan Broelmann
Heft 23 (1893): Knipping, Richard: Die mittelalterlichen Rechnungen der Stadt Köln; Keussen, Hermann, u. Knipping, Richard: Das Urkunden-Archiv der Stadt Köln. Ergänzungen. 1169-1400. [Nebst] Nachträge. 1159-1394; Hansen, Joseph: Zur ältesten Geschichte des Jesuitenordens in Deutschland
Heft 24 (1893): Kelleter, Heinrich: Handschriften der geistlichen Abteilung; Keussen, Hermann: Kölner Prozeß-Akten. 1364-1520; Lau, Friedrich: Das Kölner Patriziat bis zum Jahre 1325. I.; Diemar, Hermann: Köln und das Reich. I. 1356-1451; Lau, Friedrich: Ein Kölnisches Kopiar in Karlsruhe; Knipping, Richard: Zu den Farragines des Gelenius
Heft 25 (1894): Diemar, Hermann: Köln und das Reich. II. 1452-1474; Lau, Friedrich: Das Kölner Patriziat bis zum Jahre 1325. II.;
Heft 26 (1896): Keussen, Hermann: Brief-Eingänge des 14. und 15. Jahrhunderts. B. Undatierte Stücke. Hälfte I ; Lau, Friedrich: Das Kölner Patriziat bis zum Jahre 1325. III.
Heft 27 (1896): Keussen, Hermann: Brief-Eingänge des 14. und 15. Jahrhunderts. B. Undatierte Stücke. Hälfte 2; Knipping, Richard: Die Papierurkunden des 15. Jahrhunderts und die städtischen Urkundenkopiare. I. 1210-1450; Stieve, Felix: Grundsätze, welche bei der Herausgabe von Aktenstücken zur neueren Geschichte zu befolgen sind
Heft 28 (1899): Keussen, Hermann: Brief-Eingänge des 14. und 15. Jahrhunderts. A. Datierte Stücke. Hälfte 2: 1401-1444; Mollwo, Carl: Kölner Kaufleute im 16. Jahrhundert auf den kanarischen Inseln; Hansen, Joseph: Arnold Mercator und die wiederentdeckten Kölner Stadtpläne von 1571 und 1642. Mit 2 Stadtplänen
Heft 29 (1899): Keussen, Hermann: Inhaltsverzeichnis zu den Sammlungen der Ratsedikte 1493-1819 (43)
Heft 30 (1900): Greving, Joseph: Steuerlisten des Kirchspiels S. Kolumba in Köln vom 13.-16. Jahrhundert
Heft 31 (1902): Verzeichnis der im Historischen Archiv und im Historischen Museum vorhandenen Pläne und Ansichten zur Geschichte der Stadt Köln und ihrer Umgebung
Heft 32 (1904): Keussen, Hermann: Verzeichnis der Schreinskarten und Schreinsbücher

Danke Paulis!


Bd. 1 und 2 digitalisiert von der ULB Düsseldorf (vielen Dank!):

http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/titleinfo/207967

Bd. 2 fehlte bei Google. Weitere sollen folgen.

Wissenschaftler gründen das digitale Historische Archiv Köln

Initiative will kulturelle Erinnerung der Stadt Köln für die Zukunft sichern

Köln, den 10. März 2009. „prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre e.V.“ hat am Wochenende das digitale Historische Archiv Köln ins Leben gerufen. Die Initiative will einen Beitrag zur Rettung und Sicherung der kulturellen Erinnerung der Stadt Köln leisten. Berufsverbände unterstützen das Projekt.

Der Einsturz des Historischen Archivs Köln am 3. März 2009 ist eine menschliche und kulturhistorische Katastrophe, deren Ausmaß man erst langsam begreift. Das Archiv war nicht nur eines der größten, sondern auch der ältesten Stadtarchive. Seit 1320 wurden die Beschlüsse des Rates protokolliert, und seit 1513 lagen sie lückenlos vor. Das „Gedächtnis" der Stadt Köln hütete Archivalien aus über 1000 Jahren Stadtgeschichte. Mehr als 65.000 Urkunden, 26 Regalkilometer Akten, 104.000 Karten und Pläne, 50.000 Plakate, 780 Nachlässe und rund eine halbe Million Fotos wurden hier aufbewahrt – materielle Zeugnisse, die kulturelle Erinnerung begründeten und von Forscherinnnen und Forschern aus der ganzen Welt rege konsultiert wurden.

Ein großer Teil dieser Zeugnisse ist vermutlich unwiederbringlich zerstört. In diesen Tagen konzentrieren sich alle Kräfte auf die Rettung der Realien vor Ort. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ihre Fachkenntnisse angeboten und helfen tatkräftig mit.

„Auch wir wollen einen Beitrag zur Rettung der kulturellen Erinnerung der Stadt Köln leisten“, unterstreicht der Initiator des digitalen Historischen Archivs Köln Priv.-Doz. Dr. Holger Simon. „Mit dem Aufbau eines offenen digitalen Archivs unter www.historischesarchivkoeln.de möchten wir alle vorhandenen Vervielfältigungen der Archivalien zusammentragen, um eine Grundlage für die Zeit nach der Bergung zu schaffen.“

Hierfür brauchen wir Hilfe!

Wir bitten alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschungsunterlagen nach Vervielfältigungen von Archivalien aus dem Historischen Archiv zu durchsuchen und ihre Fotografien, Kopien und Verfilmungen in das digitale Historische Archiv einzustellen.

Das digitale Historische Archiv Köln ist als ein offenes Archiv konzipiert und dient vor allem

* der Rekonstruktion und Sicherung der Archivalien nach der Bergung und
* der wissenschaftlichen Forschung, die nun über Jahre nicht auf die Originale wird zugreifen können.

Helfen Sie mit!

Stellen Sie unter www.historischesarchivkoeln.de Ihre digitalen Bilder ein!

Melden Sie uns Vervielfältigungen von Kölner Archivalien!

Helfen Sie mit und tragen Sie dazu bei, das historische Gedächtnis der Stadt Köln zumindest in Teilen wieder zusammenzuführen.

Neben namhaften regionalen und überregionalen Partnern und Privatpersonen wird die Initiative besonders unterstützt von den drei großen Berufsverbänden:

* Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., Prof. Dr. Robert Kretzschmar (Präsident)
* Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V., Prof. Dr. Werner Plumpe (Vorsitzender)
* Verband der Restauratoren e.V., Prof. Volker Schaible (Präsident)

Kontakt:

Die Initiative wird koordiniert von „Prometheus – Das digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre e.V.“ (www.prometheus-bildarchiv.de) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichtswissenschaften, Abt. für Rheinische Landesgeschichte der Universität Bonn.

PD Dr. Holger Simon (prometheus e.V.)

Dr. Andreas Rutz (Abt. f. Rhein. Landesgeschichte)

EMail: info@historischesarchivkoeln.de

Illustration aus dem Bestand, ausgesucht von mir KG

Sie galten als archäologische Sensation, nun sind sie offenbar unwiederbringlich verloren: Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat drei jahrtausendealte Einbäume durch unsachgemäße Lagerung schwer beschädigt. Dies teilte am Dienstag das Kultusministerium in Schwerin mit. Demnach waren die bis zu 7.000 Jahre alten Einbäume bereits 2004 verrottet. Sie galten als die ältesten erhaltenen Wasserfahrzeuge des Ostseeraums.

http://www1.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/einbaum100.html

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/1467700.html

http://idw-online.de/pages/de/news304385

Ein vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik entwickelter Laserbelichter ermöglicht erstmals eine sichere Langzeitarchivierung originalgetreuer Kopien auf Farbmikrofilm.

Gesammelt vom VdA am 6. März

http://www.vda.archiv.net/pdf/koeln-solidaritaet.pdf

http://www.historischesarchivkoeln.de/

[UPDATE: http://archiv.twoday.net/stories/5573210/ ]

Partner inzwischen:

# Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., Prof. Dr. Robert Kretzschmar (Präsident)
http://www.vda.archiv.net/
# Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V., Prof. Dr. Werner Plumpe (Vorsitzender)
http://www.vhd.gwdg.de/
# Verband der Restauratoren e.V., Prof. Volker Schaible (Präsident)
http://www.restauratoren.de/
# Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Rheinische Landesgeschichte
http://www.landesgeschichte.uni-bonn.de
# Landschaftsverband Rheinland – Amt für Denkmalpflege im Rheinland
http://www.denkmalpflege.lvr.de/
# Deutscher Kunstrat
(Sektion des deutschen Kulturrats e.V.)
kunstrat.kulturserver-nrw.de
# Deutsche Fotothek Dresden
www.deutschefotothek.de
bietet Hilfestellung bei der Digitalisierung von Microfilmen an, Kontakt: Dr. Jens Bove (bove@slub-dresden.de)
# Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
www.slub-dresden.de
# Universitätsbibliothek Heidelberg
www.ub.uni-heidelberg.de
# Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln
www.uni-koeln.de/phil-fak/khi/
# Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften
www.uni-giessen.de/fb04
Hilfestellung bei der Digitalisierung von Fotografien/Dias: medienstelle@fb04.uni-giessen.de
# Forschungsinstitut Lichtbildarchiv älterer Orginalurkunden,
Philipps-Universität Marburg
www.uni-marburg.de/fb06/mag/lba

Bei den registrierten Unterstützern fällt auf, dass sehr viele Kunsthistoriker darunter sind, wenige Historiker und Archivare! Wer sich registriert, kann durch ein Häkchen die Aufnahme in die Unterstützerliste veranlassen.

http://www.ksta.de/html/artikel/1233584110412.shtml

Auszüge

[...] Der entsetzliche, für Archivare und Historiker emotional kaum auszuhaltende Verlust und die Beschädigung unersetzbarer Quellen in Köln stellen einen immensen kulturellen Schaden dar. Weiteres Übel unter Zeitdruck zu vermeiden, belastet akut die Fachleute. Die Nation ist zu Recht schockiert. Trotzdem hat Köln nicht „das Gedächtnis“ verloren. Neben den sächlichen Quellen in Form von Relikten und Bauwerken, den erhalten gebliebenen Unterlagen aus dem Historischen Archiv und den Exponaten in den Museen lässt eine breite Forschungsliteratur inklusive Quelleneditionen einen Blick in die Vergangenheit zu. Hinzu kommen andernorts gesicherte Quellen aus dem Historischen Archiv in Kopien, die zwar die Originale nicht ersetzen, aber den Inhalt doch wiedergeben. Nicht zu vergessen die mehr als 40 anderen Archive in Köln, die eben auch Stadtgeschichte dokumentieren und die in ihrer gesamten Überlieferungsmenge an jene des Stadtarchivs heranreichen.

Da zeigt sich einmal mehr, dass in der Vielfalt die Stärke liegt. Zum Glück hat niemand das Modell verfolgt, alles in einem Haus zu verwahren oder dem Stadtarchiv den Alleinanspruch auf Stadtgeschichte zuzuweisen - kleine Sünden ausgenommen.

Angesichts des Trümmerbergs, der notdürftig mit Planen und einem Dach abgeschirmt ist, stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Bangemachen gilt nicht! Am 3. März sind Quellen verloren oder beschädigt worden. Aber die Institution „Archiv“ ist doch nicht vom Erdboden verschluckt worden. [...]

International wird Köln an Weimar gemessen. Wer sich an die Bewältigung der Brandkatastrophe in der Anna-Amalia-Bibliothek erinnert, der weiß, was zu tun ist. Neben kurzfristigen Maßnahmen ist die langfristige Perspektive wichtig. Die Zukunft im Sinn - das bedeutet, jetzt über den Tag hinaus denken und handeln. Da ist zum einen die Frage des Archiv-Neubaus, die schon seit Monaten diskutiert wird und die nun eine zwingende Aktualität hat. Keine Gefechte mehr! Gefragt ist die schnelle Standortentscheidung unter Beachtung aller Eventualitäten. Der Neubau mit genügend Raum für die nächsten 50 Jahre benötigt eine klare Zielvorstellung: 2012 zum Deutschen Archivtag in Köln soll er fertig sein. Basta!

Aber andere Entscheidungen sind auch wichtig: Archive sind keine verstaubten Keller, die am Ende der Schlange von Bedürftigen stehen. Ohne Quellen keine Forschung, keine Ausstellungen, keine Bibliotheken, keine Bildung. Daher müssen die Archive in die Lage versetzt werden, ihrem Auftrag nachzukommen. Neben der Sicherung der Überlieferung gehört dazu auch die Vermittlung von Wissen. Dies bedingt eine entsprechende Ausstattung mit Personal und Sachmitteln, aber vor allem auch die notwendige Anerkennung und Akzeptanz. Archivare sind keine Bittsteller, sondern Informationsmanager, deren Dienst in einer modernen Wissensgesellschaft wertvoller denn je ist. Wenn in einigen Jahren der Rückblick auf „drei, drei, neun“ erfolgt, den Tag des Einsturzes, und wir daran gemessen werden, was wir heute leisten, dann hatten wir die Zukunft wirklich im Sinn!

http://www.kunsthistoriker.org/621.html

Zur Einsturzkatastrophe des Historischen Archivs der Stadt Köln

Liebe Mitglieder,

das Thema unserer Podiumsdiskussion auf dem bevorstehenden Marburger Kunsthistorikertag „Kulturelles Erbe – Gesellschaftlicher Auftrag ?“ hat sich angesichts der Kölner Ereignisse als von geradezu makabrer Aktualität erwiesen. Dem werden wir Rechnung zu tragen haben.

Heute möchten wir Sie sehr herzlich bitten, nach Möglichkeit und Kräften die notwendigen Hilfsmaßnahmen zur Rettung der verschütteten Bestände des Historischen Archivs der Stadt Köln zu unterstützen. Dazu wurde ein Spendenkonto eingerichtet:

Spendenkonto: Freunde des historischen Archivs der Stadt Köln e.V.,
Konto-Nr. 19 00 45 89 59, BLZ 370 501 98 bei der Sparkasse KölnBonn
Stichwort: "Rettung Archiv"
Spendenquittungen werden vom Verein ausgestellt.

Im Namen des Vorstandes

Georg Satzinger

Eine Bündelung einschlägiger Hilfsmöglichkeiten und -adressen finden Sie unter: http://archiv.twoday.net/stories/5566219

Soeben hatte ich Gelegnheit zu einem kurzen Telefonat mit dem stellvertretenden Leiter des Historischen Archivs der Stadt Köln, Dr. Fischer. Jede Art von quantitativen Angaben über die Verluste bzw. ganz gerettete Bestände wäre zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Das Archiv ist sehr dankbar für die ungeheure Hilfe und den großen Zuspruch. Hinsichtlich der mittelalterlichen Codices trifft es zu, dass Dutzende gerettet werden konnten (in ganz unterschiedlichem Zustand). Von den Pergamenturkunden des Archivs konnte fast alles (also nicht nur das Haupturkundenarchiv) aus einem weitgehend erhaltenen Kellerraum geborgen werden.

Die Sicherungs- und Sortierarbeiten zur Bergung des Archivgutes laufen mit Unterstützung von freiwilligen Experten weiter. Bisher liegen dem Archiv Hilfsangebote von rund 20.000 Einsatzstunden (sogenannte Mannstunden) vor. Die Mitarbeiter des Historischen Archivs haben inzwischen erste provisorische Räume in der 14. Etage des Stadthauses bezogen. Die Arbeitsplätze werden derzeit mit Technik ausgestattet. Zu den Funden der letzten Tage gehörten unter anderem Akten der ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Adenauer und Schwering. Teilweise konnten Mikrofilme gesichert werden. Inwieweit das im Historischen Archiv vorhandene Zeitungsarchiv der Kölner Zeitungen vollständig verloren ist, ist derzeit noch unklar. Bisher konnten noch keine Zeitungsbände gesichert werden. Für eine längere Lagerung und Behandlung von geborgenem Archivgut hat die Stadt Köln eine entsprechende Halle durch Aufruf in den Medien gesucht. Die Reaktion war enorm. Nunmehr scheint eine Halle gefunden zu sein, die den besonderen Anforderungen für die Lagerung der Archivalien entspricht und auch hinsichtlich der logistischen Kette in der Behandlung des Bergegutes geeignet ist. Die Stadt Köln dankt allen, die schnell und unkonventionell Hilfe angeboten haben.

http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03027/index.html

melden die Medienprofis ( http://twitter.com/DieMedienprofis ).

"Es ist schon viel gerettet worden", sagte der Leiter der [Marbuger] Archivschule, Frank Bischoff. Er selbst habe vor wenigen Stunden eine Reichskammergerichtsakte aus dem 16. oder 17. Jahrhundert in den Händen gehalten, die das Unglück vor einer Woche relativ gut überstanden habe." (10.03., 12:45)
Aus dem Ticker des Stadtanzeigers ( http://www.ksta.de )

"Studierende der Fachhochschule (FH) Potsdam wollen bei der Rettung von Dokumenten des eingestürzten Kölner Stadtarchivs helfen. 30 Studenten der Informationswissenschaften folgten trotz der Semesterferien einem Aufruf zur Hilfe in der Domstadt, kündigt die FH heute in Potsdam an. Zwölf von ihnen sollen nun nach Köln fahren, geborgene Archivalien sichten, sortieren und entstandene Schäden feststellen. ....."
Dann hoffen wir auf Erfahrungsberichte von Kollegen Post.
Quelle: Märkische Allgemeine

"Die Studierende des Instituts für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft an der Fachhochschule Köln folgten damit einem Aufruf des Institutsleiters Prof. Dr. Robert Fuchs, der den Einsatz der Studierenden, die gemeinsam mit weiterem Institutsmitarbeiter vor Ort sind koordiniert. Obwohl die Bergungsarbeiten durch die ständige Gefahr des Einsturzes weiterer Gebäude oftmals unterbrochen werden muss, konnten die Studierenden bereits mehr als 20 Container Bergungs-Material füllen.
Die Archivalien werden nach dem Abtransport von der Unglücksstelle durch die Studentinnen und Studenten in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Landschaftsverbände und weiteren Archiveinrichtungen gereinigt und sortiert um dann zu eigens eingerichteten Zwischenlagern gebracht zu werden. Dort erfolgt dann die eigentliche konservatorische Bearbeitung. "

Quelle:
Hochschulnachrichten

Aus einer Pressemitteilung der Universität Kassel (Link): " .... Ein Lichtblick kommt dazu jetzt von der Universität Kassel: Einige der Originalquellen, die unter den Trümmern des Archivs begraben wurden, liegen hier in digitalisierter Form vor und sind über das Internet recherchierbar.
Dieser Glücksfall geht zurück auf ein Seminar des Fachgebiets "Mittelalterliche Geschichte" unter der Leitung von Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner. "Wir haben einen Teil der Kölner Ratsmemorialbücher des 14. Jahrhunderts erfasst, um festzustellen, wie Entscheidungen revidiert und neu gefasst wurden und wie dies niedergeschrieben wurde", sagt Ingrid Baumgärtner. Interessant sind dabei Randnotate (also Anmerkungen späterer Stadtschreiber), Hand- und Tintenwechsel, Schwärzungen und Streichungen sowie interlineare (zwischen den Zeilen eingefügte) Ergänzungen. "Das gibt uns wichtige Einblicke in die Arbeitsvorgänge im Kölner Rat und in der städtischen Kanzlei um 1400", so Baumgärtner. Die Gerichtsbarkeit in der mittelalterlichen Stadt ist ein wichtiger Forschungsgegenstand des Fachgebiets, wobei die Stadt Köln mit ihrem reichen Archivbestand im Mittelpunkt steht. Die Kasseler Studierenden sollten dabei lernen, dass der Umgang mit Quellen "kulturell bedingt" ist; denn Quellen können in verschiedener Form aufbereitet werden: - digitalisiert als Wiedergabe des Originals, - editiert als Wiedergabe im vollen Wortlaut in moderner Schrift, - als moderne Zusammenfassung des Rechtsinhalts ("Regest"), - übersetzt ins moderne Deutsch und so weiter.
Um zu lesen, zu übersetzen und Texte in unterschiedliche Formen bringen zu können, wurden die mittelalterlichen Quellen so Teil des umfangreichen E-Learning-Angebots der Universität Kassel und stehen jetzt für jedermann unter:

http://www.uni-kassel.de/~tramite

zur Verfügung. Es handelt sich um die in einer einzigen Handschrift sukzessiv niedergeschriebenen Ratsprotokolle, die an der Kasseler Universität bisher nur für die ersten zehn Jahre von 1397 an erfasst wurden, was nur einen sehr geringen Teil des Kölner Archivbestandes ausmacht, aber die Handschrift gehört zu den wertvollen Exemplaren, weil Ratsprotokolle in kaum einer anderen deutschen Stadt so früh einsetzen wie in Köln. "Wenn das Kölner Stadtarchiv daran Interesse haben sollte, stehen wir gerne zur Hilfe bereit", sagt Ingrid Baumgärtner."


http://idw-online.de Bild ergänzt kg

http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-iii.html (Thanks, Frank!)

[ATTENTION UPDATE:
http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-cologne-archives-collapse-iii.html ]

In general
Prof. Georg Quander (Head of the Squad for Culture and Art of the City of Cologne) qualifies the situation at the scene as unclear and catastrophic. Michael Knocke, director of the Herzogin Anna Amalia Library, Weimar confirms that the collapse of the Cologne Historical Archive’s building is more fatal than the fire at the library in 2004. He refers to the unique documents destroyed in Cologne.
The atmosphere at the scene is described as „gently optimistic“.

Rescue-Process
Now up to 15-20% of archival inventory (total 30 kilometers). In any case not all the documents can be rescued. Restoration will take 20-30 years. Firefighters only save archival material in the process of rescuing persons (Notbergung). As long as Notbergung is processed, the recovery process of archival documents cannot be optimized. When the 2nd missed person (current depth of rescue work 5,5-6 m) is going to be found, the Cologne Archive will become coordinating institution of the rescue work. Soon the Cologne archive staff will change from a tiny office to a floor in the Deutzer Stadthaus (Willy-Brandt-Platz 2).
The Cologne archive staff as well as supporting institutions work in three shifts of 20 attendees. Mayor tasks are rescuing and sorting (broadly) the documents. Some of the documents are almost undamaged, others are completely corrupted. It depends on the concrete locality. The archvists arrange the documents by kind of damage: parchment or paper, wet or dry. Wet documents are boxed. They will be frozen for min. two years. Afterwards, freeze drying will start.
The two handwritings of the theologist and philosopher Albertus Magnus as well as four of five volumes of Chronik des Kölner Ratsherren Hermann von Weinsberg [Chronicle of the city of Cologne’s councilman Hermann von Weinsberg], published in 16th century, belong to the rescued archival material of special meaning. Furthermore the (shredded) files of Cologne housing office appeared. The Historical Archive’s head, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, doubts the reconstructibility.

Interim solution for a Historical Archive's building
In the meantime a storehouse in Cologne has been found. It seems to have proper facilities for housing a provisional Historical Archive. (Press Service city of Cologne 10.03.2009, 08:58 a.m.)

Pictures from the Rescue Work at the scene
"Die Archiv-Trümmer" [The archive rubble] (Express.de via Archivalia)
ttp://tinyurl.com/aufow3

SEE ALSO COLOGNE HISTORICAL ARCHIVE - POSSIBILITIES TO HELP
http://board-js.blogspot.com/2009/03/cologne-historical-archive.html

GERMAN: http://archiv.twoday.net/topics/Kommunalarchive

In der gestrigen "Aktuellen Stunde" wurde dieser ca. 3-min-Film gesendet. Er ist hier abrufbar.

Wer gut über das aktuelle Schicksal des Historischen Archivs der Stadt Köln unterrichtet sein möchte, der sollte täglich bei Archivalia vorbeischauen. Die Informationen sind allemal besser als die Ihres heimischen Käseblattes.
http://joernborchert.twoday.net/stories/war-das-historische-archiv-der-stadt-koeln-unterversichert/

S.a. http://www.finanzer.org/blog/index.php/2009/03/09/archivalia-und-das-klner-archiv/

Auch per Mail erreichten mich aufmunternde Zeilen. Die tun einfach gut (und lassen Brüskierungen durch VdA-Offizielle vergessen ...)

Das Lob gilt natürlich ebenso den anderen Beiträgern, allen voran Herrn Wolf, der als allererster hier zum Kölner Unglück berichtete, und den Kommentatoren, die nicht selten wichtige Hinweise/Links beisteuerten. Ich bin froh, dass Archivalia auch in diesem Fall ein "Gemeinschaftsweblog" ist. Unsere Arbeit hier an der "Informationsfront" (eigentlich mag ich keine solchen martialischen Metaphern) hat ihren eigenen Reiz und Wert und soll auf dem bisherigen hohen Niveau fortgesetzt werden.

Deutsche Historiker sehen die grundgesetzlich garantierte Freiheit der Wissenschaft in Gefahr. Der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (VHD) wirft der Bundesregierung vor, sie behindere die Forschung durch "zögerliche und uneinheitliche", manchmal auch "chaotische" Freigabe von Akten. Wenn die vom Innenministerium 2006 verfügte Teilfreigabe von Regierungsakten nunmehr aufgehoben werde, verliere die Geschichtswissenschaft "ihre Arbeitsgrundlage und damit die Möglichkeit, ihre gesellschaftlich relevanten Aufgaben zu erfüllen", so der Verband in einem Protestschreiben an Innenminister Schäuble (CDU), in dessen Ressort der Geheimschutzbeauftragte für die "Verschlusssachenanordnung" zuständig ist.

Die Historiker wehren sich mit ihrem öffentlichen Protest gegen die Aufhebung einer Anordnung aus dem Jahre 2006, die mit Übergangsfrist bis 2011 die Forschungsfreigabe der meisten historischen Akten vorsah, die älter sind als dreißig Jahre. Nach bürokratischen Widerständen gegen diese Regelung wurde sie vom Innenministerium zunächst außer Kraft gesetzt und dann Ende 2008 aufgehoben. Man verwies dabei auf Sicherheitsbelange des Staates. Diese Begründung hält der VHD für vorgeschoben und stellt fest, dass der Großteil der klassifizierten Akten aus den Jahren 1949 bis 1979 "längst nur noch von historischem Interesse" sei.


[...] F.A.Z., 10.03.2009, Nr. 58 / Seite 4

VHHD-PM:
http://www.vhd.gwdg.de/presse/2009-03-06-pressemitteilung.pdf

Zum Thema hier:

http://archiv.twoday.net/stories/5483119/


Vom Kaufmannsbund
Kölner Verlust: Bestände zur Hansegeschichte

Als Bremen 2008 seinen Beitritt zur Hanse vor 650 Jahren feierte, wurde überall die versiegelte Pergamenturkunde vom 8. August 1358 abgebildet. Das Original lagerte in Köln. Auch dieses dürfte beim Einsturz des dortigen Stadtarchivs zerstört worden sein wie unzählige andere Dokumente zur Hanse.


Man muss es immer wieder schreiben: Für Nachrufe ist es zu früh. Wenn die Urkunde im Haupturkundenarchiv aufbewahrt wurde, ist sie höchstwahrscheinlich unbeschadet gerettet worden - ebenso wie z.B. der immer wieder zitierte Verbundbrief, von dem ich definitiv weiss, dass ers "geschafft hat".

Köln war neben Lübeck der wichtigste Ort zur Aufbewahrung der Geschichte des Städtebundes. Wenige Stunden vor dem Einsturz hatten die Archivleiter aus Bremen und Lübeck miteinander telefoniert. Es sei "kein Geheimnis" gewesen, sagt Konrad Elmshäuser, Leiter des Staatsarchivs in Bremen, dass es "um das Gebäude nicht gut bestellt war".

So riefen jetzt die Archivleiter aus Lübeck, Hamburg und Bremen - Jan Lokers, Udo Schäfer und Elmshäuser - gemeinsam zur Rettung des verschütteten Materials auf [1]. Schon 1418 hatte sich der Rat der Stadt Bremen in einem Streit mit Hamburg an Köln gewandt und - vergeblich - um eine Abschrift "van der fundatacien der Duytzschen hensze", der Gründungsurkunde also der Hanse, gebeten. Neben Lübeck zweiter Erinnerungsort der Hanse wurde Köln spätestens 1594, als Aktenarchiv und Abschriften der Hanserezesse des Brügger Hansekontors aus Antwerpen hierhergebracht wurden - seither lagern sie im Archiv der Stadt Köln.

Die Antwerper wählten nach dem Niedergang ihres Handels Köln zur Bestandssicherung nicht nur, weil es die nächstgelegene Hansestadt war. Die Umsiedlung der Urkunden des damals größten Hansekontors zwischen 1593 und 1594 erfolgte auch, weil Köln als sichere Stadt galt - sie ist tatsächlich vor dem Zweiten Weltkrieg nie zerstört, erobert, geplündert worden. Zudem gehörte Köln zu den Reichsständen, die meisten anderen Hansestädte aber waren landständisch. Nur mit der Reichsstandschaft, so die damalige Rechtswissenschaft, war das "Ius archivium habendi" [2] verbunden, das Recht eines Archivs mit Beweiskraft. So vertraute die Hanse neben Lübeck den Stadträten von Köln ihren schriftlichen Hanseschatz an.

[...]

Was blieb, waren die Hanseakten. Das Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen, so Konrad Elmshäuser, verwahrt 6000 Urkunden aus dem Mittelalter. Köln, dessen Stadtfarben Weiß und Rot die der Hanse sind, nannte 65 000 sein Eigen. Wie viele die Katatrophe überdauert haben, weiß derzeit niemand. ROBERT VON LUCIUS


Text: F.A.Z., 10.03.2009, Nr. 58 / Seite 34

[1] http://www.bremen.de/sixcms/detail.php?&id=10293665&_hauptid=551437&_subid=928493

[2] Siehe dazu auch den Bericht über ein Kolloquium zu den Beständen des Kölner Stadtarchivs 2007 "Überlieferungsbildung im Historischen Archiv der Stadt Köln":

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1859&count=59&recno=13&sort=datum&order=down&geschichte=60

Als ich in INETBIB bemerkte, dass mir Solidaritätsbekundungen der Bibliotheksverbände nicht bekannt seien, kamen zwei Hinweise:

Die spanische Vereinigung der Archivare, Bibliothekare, Archäologen, Museumskundler und Dokumentare hat sich geäußert:
http://www.anabad.org/archivo/docdow.php?id=522

"Verschiedene Bibliotheken, die über Restaurierwerkstätten und Erfahrungen im Umgang mit Pergamenten und Papieren verfügen, haben den Koordinatoren der Katastrophenhilfe Unterstützung angeboten. Gegenwärtig steht - nach Mitteilung der zuständigen Stellen - die Suche nach den Vermissten im Vordergrund." (Werner Arnold, HAB)

Das ist ganz bestimmt nicht mehr der neueste Stand, siehe auch:

http://archiv.twoday.net/stories/5566219/

[UPDATE: DBV hat reagiert http://archiv.twoday.net/stories/5575210/ ]

http://archieven.blogspot.com/2009/03/oudste-foto-van-nederland.html


http://bibliothekarisch.de/blog/2009/03/09/luxemburg-laesst-sich-chance-nicht-entgehen/

Das Land Luxemburg hat sich diese einmalige Chance nicht entgehen lassen. Für 3,1 Millionen Euro erwarb man bereits im letzten Jahr ein Paket, welches die Bibliothek mit 3000 Büchern und das gesamte Archiv der Grafen von Ansemburg beinhaltet. Bücher und Archiv stammen aus dem 13. bis 18. Jahrhundert. Bei den Kosten für dieses Angebot blieb man sogar unter dem von internationalen Experten veranschlagten Schätzwert. Die Erben legt Wert darauf, dass die Sammlung zusammenhängend dem Großherzogtum erhalten bleibt und in die öffentliche Hand übergeht. Das wichtigste Buch in diesem Paket ist der “Codex Mariendalensis”.

http://www.gouvernement.lu/salle_presse/interviews/2009/03-mars/09-codex-mariendalensis/

http://anlux.lu/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=22&cntnt01lang=fr_FR&cntnt01returnid=15



Zur Wiederentdeckung des Codex mit der moselfränkischen Dichtung Yolanda von Vianden 1999:

http://www.land.lu/html/dossiers/dossier_luxemburgensia/yolanda_261199.html



Im Verfasserlexikon 2. Aufl. B. 11, Sp. 647f. unter Bruder Hermann I OP vermerkt. Siehe auch:

http://www.mr1314.de/18718
http://gaer27.uni-trier.de/CLL/Yolanda/Yvorspann.htm
ttp://books.google.com/books?pg=PA103&id=gLBDAAAAIAAJ (Pfeiffer, Franz: Altdeutsches Übungsbuch zum Gebrauch an Hochschulen. Wien 1866, S. 103-113, Ausgabe nach anderer Hs.)


http://creativecommons.org/weblog/entry/13232

Verpflichtende Lizenzvorschriften lassen sich nicht durch Abstimmung regeln. Nur für die Zukunft kann ein Wiki eine bestimmte Art und Weise der Urhebernennung im Rahmen der CC-Lizenzen vorgeben.

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/03/08/dlf_20090308_1705_4925a620.mp3

In langweiligem Ton käut Börsenvereins-Justiziar in einem langen Gespräch die bekannten Positionen der Verlage wieder. Ausgangspunkt sind ein paar Bemerkungen über Köln, dann gehts auf E-Books über und dann auf Google: Was Google tut ist evil, da ohne Zustimmung der Urheber. Ganz am Schluss bekommt noch Open Access kurz eins übergebraten: da nimmt der Staat die Werke dem Urheber weg.

http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/die-stueckelarbeit-der-archivare_artikel_1235811353385.html?fotolineid=1235811352373

Bilderstrecke mit z.T. erschreckenden Bildern.


http://archiv.twoday.net/stories/5566219/ wurde heute aktualisiert.

http://www.blog.beck.de/2009/03/09/kolner-stadtarchiv-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-fahrlassiger-totung-und-baugefahrdung/ Das Beck-Blog versucht eine juristische Einordnung. Zu den archivfachlichen Aspekten haben wir hier sehr ausführlich berichtet:

http://archiv.twoday.net/topics/Kommunalarchive/

Jurablogs-LeserInnen werden gebeten, die in

http://archiv.twoday.net/stories/5566219/

aufgelisteten Hilfemöglichkeiten möglichst weit zu verbreiten.

Nicht rechtskräftiges Urteil des LG Hamburg vom 14. November 2008 Az. 308 O 114/08, ZUM 2009, 165-168, wonach bei einer Plastik nach dem Foto des berühmten "Mauerspringers" eine freie Benutzung nach dem UrhG anzunehmen ist.

Volltext: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ZUM_2009-165_LG_Hamburg_308_O_114-08.pdf

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/931091/

Kölner Restaurator Thomas Klinke über seine Arbeit nach der Archiv-Katastrophe

Auszüge:

Ich bin es ja gewohnt, mit Kulturgut umzugehen, in geborgenen Räumen, in Schutzräumen, in klimatisierten Räumen bei höchster Sicherheitsstufe. Und jetzt erlebe ich es, dass kostbares Kulturgut in Trümmern liegt, teilweise regelrecht zerfetzt, beschädigt durch Steinschlag, durch allerlei Dreck und Einflüsse von außen, unter freiem Himmel. Wir hatten ja extrem schlechtes Wetter letzte Woche in Köln, es hat ergiebige Regenfälle gegeben. [...]

Es ist so, dass die Zugänge zur Baustelle nach wie vor sehr schwierig sind. Also es gibt im nördlichen Bereich und im südlichen Bereich dieses Unglücksortes sehr schmale Zugänge. Man hat sich beispielsweise im nördlichen Bereich, dort, wo auch jetzt nach den Verschütteten gesucht wird, einen künstlichen Zugang verschaffen müssen über den Hinterhof eines Gebäudes einer angrenzenden Straße. Dort können also immer auch nur kleine Gruppen von Personen arbeiten, weil einfach gar nicht mehr Platz zur Verfügung steht. Und es sieht also so aus, dass die Feuerwehrkräfte dann wirklich mit bloßen Händen einzelne Archivalien aus den Trümmern holen, soweit sie das erkennen können. Und es wird eine Kette gebildet, die Feuerwehrkräfte reichen diese Kulturgüter weiter. Und dann steht eine Gruppe von Restauratoren vor Ort, die schon einmal grob vorsondiert. Es stehen Rollcontainer bereit, es stehen unzählige Pappkartons bereit, und es kann eine grobe Sortierung vorgenommen werden. Und dann werden diese Fundstücke weitergeleitet an einen Ort, wo sehr viel mehr Platz zur Verfügung steht zum einen und sehr viel mehr Hilfskräfte auch zur Verfügung stehen.

Heise: Was macht man als Erstes, wenn man diese Dinge in die Hände bekommt?

Klinke: Ja, also im Moment kann es tatsächlich nur um allererste Notfallmaßnahmen gehen, denn es ist ja so, wir dürfen einfach noch gar nicht an die Restaurierung denken. Bei den Beständen des Historischen Archivs der Stadt Köln handelt es sich - ich möchte Neudeutsch sagen - um einen echten Multimediamix. Wir haben dort sowohl alte Handschriften, wertvollste Urkunden auf Pergament. Wir haben natürlich unzählige Mengen an Papier, aber auch an Fotografien. Also die ganze Geschichte der Fotografie ist dort abgebildet. Es gibt Papierabzüge, es gibt Negative, es gibt Glasnegative, sehr empfindliche. Es gibt Tonbänder, seltenes Siegelmaterial. Und allein dieser Mix an verschiedenen Materialien, der macht es auch so schwierig, jetzt eine Pauschalmaßnahme zu veranlassen. Das Wichtigste ist also, erst mal zu sondieren, zu trennen auch die verschiedenen Medien und erst dann zu entscheiden, wie man weiter mit ihnen verfährt. [...]

Also es ist ja so, dass wir das Problem des Wassereintrags von oben durch den Regen [...] haben und zum anderen müssen wir damit rechnen, da wir wissen, dass das Archivgebäude komplett in die Baugrube eingesunken ist und dann erst gekippt, ein Großteil der Mengen des Archivs in den Tiefen des Grundwassers versunken ist. Ich habe mir das in einem Gespräch mit einem Feuerwehrmann noch mal bestätigen lassen. Die Situation im Schacht sieht also so aus, dass man auf regelrechte Pressschichten trifft. Das heißt, wenn wir im Moment Kulturgüter bergen, dann ist das freilich ein anderer Fall. Es sind Dinge, die aus dem vierten bis sechsten Obergeschoss stammen. Es ist überraschend, dass da einige Dinge bereits zutage treten, die noch in einem vergleichsweise guten Zustand sind. Ich habe also ein gutes Dutzend, mehrere Dutzend kann ich sagen, mittelalterliche Handschriften selber in der Hand gehabt, die in einem vergleichsweise guten Zustand vorliegen, die noch nicht mal zu Wasserschäden geworden sind. Das ist also wirklich eine gute Nachricht in dieser traurigen Zeit. Und wir werden, je tiefer man jetzt mit der Bergung voranschreitet, damit rechnen müssen, dass in den Tiefen des Archivs dann wirklich es zu ganz schweren Verbackungen von Trümmer, Schutt, Verschmutzungen und eben kostbarem Archivgut gekommen ist. Und das sind für uns natürlich die größeren Probleme. Wir sind darauf vorbereitet, diese stark durchnässten Kulturgüter schnellstmöglich in eine sogenannte Schockfrostung zu geben. Das sind also große Gefrieranlagen, in denen man auch beispielsweise Lebensmittel aufbewahren kann. Das muss deshalb gemacht werden, einfach weil die Gefahr des Schimmelpilzwachstums sehr groß ist. Die Archivbestände bestehen ja zu - na, ich möchte sagen - 90 Prozent aus organischem Material. Dieses organische Material ist idealer Nährboden für Mikroorganismen, Pilze. Und wenn man nicht schnell interveniert in einem solchen Fall, dann ist das Wachstum von Pilzen unvermeidlich und es tritt sozusagen ein zweiter Teil des Schadens ein, der fast wiederum dann noch unwiederbringlicher ist als der erste Teil.

http://board-js.blogspot.com/2009/03/summary-of-latest-developments.html (Thanks, Frank)

“Acting quickly, Germany's Prometheus image archive launched a special OA collection, Das digitale Historische Archiv Köln, to host and protect digital copies of documents from the Köln (Cologne) city archives, which collapsed on March 3. The new archive is calling for help in collecting documents on the history of Cologne. (Thanks to Klaus Graf.)“ (Open Access News 09.03.2009 06:31 p.m. via Archivalia@Twitter)

Even after six days have passed since the collapse of Cologne Historical Archive’s building, rescue workers are still searching for the 24 years old man in the rubble. (Reuters 09.03.2009 12:21)
The national meaning of the documents was the reason that the German Kulturrat, the Spitzenverband der Bundeskulturverbände asked the Kulturstaatsminister Bernd Neumann for support to reconstruct the Historical Archive Cologne (like he did for the Anna Amalia Library in Weimar), especially the restauration of the documents should be focused. (Deutscher Kulturrat 08.03.2009 via Archivalia)

Institutions and societies offer support with the recovery and restauration of the still capable to rescue material of the Historical Archive. Any kind of support is needed: financial, material, in person.The secretary-general of the Kulturstiftung der Länder, promises a immediate aid for the fast and secure protection of the valuable archival inventory. (Koelner Stadtanzeiger 06.03.2009 12:16 a.m. via Archivalia@Twitter)

Precedent entries see

http://archiv.twoday.net/topics/English+Corner/

http://www.koelner-stadtarchiv.de/news.html

Erste Helfer wurden vermittelt - aus den Berufsgruppen Archivare, Bibliothekare, Restauratoren. Ich denke, realistischerweise werden die einfachen Bürgerinnen und Bürger, die mithelfen wollen, auf finanzielle Unterstützung verwiesen werden müssen.

http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03018/index.html (mit Bildern)

Kulturdezernent Professor Georg Quander bezeichnet die Lage für das Archivgut als nach wie vor als unübersichtlich und katastrophal. Der Direktor der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar habe seine Einschätzung bestätigt, dass der Einsturz des Historischen Archivs schlimmer als der Brand der Bibliothek sei. Feuer und Löschwasser hätten in Weimar zwar sehr wertvolle Druckwerke, darunter viele Erstausgaben, zerstört. Davon gebe es aber mehrere und diese ließen sich deshalb ersetzen, während es sich in Köln um Unikate handele, die unwiederbringlich seien.

Von den gesamten Beständen des Historischen Archivs, die auf Regalen von 30 Kilometern Länge lagerten, sind bis jetzt 15 bis 20 Prozent geborgen. Davon ist sicher nicht alles zu retten, die Rekonstruktion wird 20 bis 30 Jahre dauern. Die Feuerwehr stellt Archivgut zurzeit nur dann sicher, wenn sie darauf bei der Suche nach der verschütteten Person stößt, sie bezeichnet das als so genannte Notbergung.

Die Mitarbeiter des Kölner Archivs und der anderen mithelfenden Archive beschäftigen sich im Drei-Schichten-Betrieb mit der Bergung und Sortierung der Dokumente. Manche der Archivalien sind fast unbeschädigt, andere dagegen nahezu völlig zerstört. Der Erhaltungszustand hängt stark davon, was beim Einsturz wohin gefallen ist. Bei der Sortierung gehen die Archivare nach Schadensklassen vor: Pergament oder Papier, nass oder trocken. Feuchte Dokumente müssen für mindestens zwei Jahre tiefgefroren werden, bevor die Rettung in Form der Gefriertrocknung beginnen kann.

Zu den geretteten Archivalien von besonderer Bedeutung gehört eine der beiden Handschriften des Theologen und Philosophen Albertus Magnus und vier der fünf Bände der Chronik des Kölner Ratsherren Hermann von Weinsberg aus dem 16. Jahrhundert. Auch Akten des städtischen Wohnungsamts aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sind wieder aufgetaucht, allerdings fast völlig zerfetzt. Die Leiterin des Historischen Archivs, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, hat Zweifel, ob die Dokumente rekonstruierbar sind.


Meine Informationslage hat sich auch etwas verbessert, ich konnte heute drei Telefonate führen, darunter mit Herrn Palm von der Pressestelle der Stadt Köln, der so freundlich war, mir die Ergebnisse der (oben zusammengefassten) Pressekonferenz (dieser Teil wurde leider nicht im Fernsehen übertragen, soweit bekannt) mitzuteilen.

Zu ergänzen wäre: Es wird täglich in drei Schichten gearbeitet, wobei etwa 20 Leute pro Schicht anwesend sind. Diese befassen sich mit der Grobsortierung des Materials der angelieferten Schuttladungen. Was durchnässt ist, wird zur Gefriertrocknung in Kisten verpackt.

Solange es sich um eine "Notbergung" handelt, kann die Bergung der Stücke nicht optimiert erfolgen. Wird die vermisste Person aufgefunden, wird das Archiv die Leitung der Bergungsarbeiten übernehmen. Während das Archiv derzeit nur über ein winziges Notbüro verfügt, wird es demnächst eine ganze Etage im Deutzer Stadthaus erhalten.

Der Erhaltungszustand der Archivalien ist ganz unterschiedlich: Er reicht von vollständig erhalten bis zu wertlosen winzigen Schnitzelchen, die nur noch weggeworfen werden können. Die Stimmung wird als "vorsichtig optimistisch" beschrieben.


http://www.industrie-kultur.de/index.php?name=News&file=article&sid=303

Vergleichsweise ausführliche Darstellung unter besonderer Berücksichtung der Erhaltungsmaßnahmen des LV Westfalen-Lippe.


http://pressetext.de/news/090309021/digitale-revolution-fuer-bibliotheken-und-museen/

Kann es sein, dass da ein Digitalisierungsprojekt aufgeblasen wird? Wo ist der Clou?

http://board-js.blogspot.com/2009/03/update-cologne-historical-archive.html (Thanks for translating, Frank!)

There is some additional information on conditions and outlines of supporting Cologne Historical Archive at the scene for ARCHIVISTS (senior service) and CONSERVATORS (especially for paper and photography) based on Archivalia 09.03.2009 11:08:
ARCHIVISTS please contact: rwwa@koeln.ihk.de
CONSERVATORS please contact: bert.jacek@fh-koeln.de
(Leave your name, agency, possible dates and working hours as well as your contact information)
Min. duration of work assignment is 3 days. Work will be done all week long (7 days). There are shifts of 6 hours starting at 8:00 a.m., 2:00 p.m. and 8:00 p.m. Accommodation and board will be taken care of.

Tasks:
Fellows who want to join the team in Cologne are going to
1) record rescued material in lists
2) develop the future working process (restauration, professional storage solutions)
3) provisionally box the material

See also:
http://board-js.blogspot.com/2009/03/cologne-historical-archive.html

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Siehe auch:
http://twitpic.com/1ykkz

Das Stadtarchiv Heilbronn und sein Förderverein haben vier Vorführungen historischer Heilbronn-Filme am vergangenen Wochenende kurzerhand in Benefiz-Veranstaltungen für das Stadtarchiv Köln umgewidmet. Die seit Wochen ausgebuchten Filmabende in einem Heilbronner Kino wurden von fast 2000 Leuten besucht. Auf diese Weise kamen über 4000 Euro an Spenden zusammen, die der Förderverein des Stadtarchivs Heilbronn an die Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln e.V. weiterleiten wird.
Auch personell wird sich das Stadtarchiv Heilbronn an den Aufräumarbeiten in Köln beteiligen und für einige Tage eine Kollegin entsenden.

Das Hochschularchiv Aachen meldet, dass die entsprechende Rektorrede als PDF abrufbar ist:

http://hochschularchiv-aachen.blogspot.com/2009_03_01_archive.html#5889966552575658070

http://www.time.com/time/arts/article/0,8599,1883770,00.html?cnn=yes



See also
http://www.nosweatshakespeare.com/resources/shakespeare-picture-portrait.htm

http://www.newyorker.com/online/blogs/books/2009/03/look-here-upon.html

http://www.lse.ac.uk/library/archive/archives_user_survey_report_2008.pdf

Vergessen wird nicht nur zwischen Lesesaal und Magazin, sondern auch in diesen Räumen. Beide Archivräume werden in ihrem Verhältnis geordnet durch Findmittel, denen, weil sie immer auch Nicht-Findmittel darstellen können, der „Vergessens-Unterschied“ wesentlich eingebaut ist. Fragwürdig wird nicht zuletzt das Verhältnis von Nicht-Auffindbarem im Archiv und Nicht-Auffindbarem außerhalb des Archivs: dem Ausgeschiedenen, Kassierten, den Leerstellen und Resten.

Den Rest des Tagungsberichts lese man:

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2545

handelt folgender Eintrag auf http://ebertplatz.de/artikel/5033.html

In den letzten Tagen sind zahlreiche Hilfsangebote für das Stadtarchiv Köln sowohl in Köln als auch bei anderen Stellen eingegangen. Auf der Sitzung eines Arbeitsstabes am 08.03.09 im Kölner Kulturdezernat wurde verabredet, dass freiwillige personelle Unterstützungen und die Ermittlung von Magazinraum für gesichertes Archivgut zusammengestellt werden sollen. Das Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv (RWWA) stellt die personellen Unterstützungsangebote aus dem Bereich Archiv und die Fachhochschule Köln aus dem Bereich Restaurierung zusammen. Die Ermittlung von Magazinraum zur Unterbringung der Archivalien wird das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum vornehmen.
Wir bitten Kolleginnen und Kollegen sowie Archive, die Angebote machen können, diese baldmöglichst zu melden. Dabei sind folgende Angaben erforderlich bzw. Voraussetzungen zu berücksichtigen:

Personelle Unterstützungen:
a) Archivarinnen und Archivare (gehobener oder höherer Dienst)
- Mindesteinsatzzeit: 3 Tage
- Es wird an sieben Tagen in der Woche in drei 6-Stunden-Schichten gearbeitet, die jeweils um 08:00, 14:00 und 20:00 Uhr beginnen.
- Bitte geben Sie den Namen, die Dienststelle, die Einsatzzeit und mögliche Termine sowie ihre Kontaktdaten an.
- Übernachtungsmöglichkeit und Verpflegung werden gestellt.
- Meldungen bitte per Mail an: rwwa[at]koeln.ihk.de
b) Restauratorinnen und Restauratoren vornehmlich für Papier und Fotos
- Voraussetzungen und notwendige Angaben wie bei den Archivarinnen und Archivaren
- Meldungen bitte per Mail an: bert.jacek[at]fh-koeln.de

Aufgaben:
Kolleginnen und Kollegen, die mitarbeiten möchten, werden sich an Arbeitstischen in einer Halle, die als Zwischenlager dient, um die listenmäßige Erfassung des geborgenen Materials, die Festlegung der weiteren Arbeitsschritte (Restaurierung, Magazinierung) und die vorläufige Verpackung zu kümmern haben.

Magazinraum:
Das für eine Magazinierung geeignete Material muss bis zu einem Neubau des Stadtarchivs zwischengelagert werden. Dafür werden Regalkapazitäten gesucht und um folgende Angaben gebeten:

- Name des Archivs
- Regalfläche in Metern (bitte Länge, Breite und Abstand zwischen den Regalflächen melden)
- Lage und Ausstattung des Magazins (Klimatisierung, Kühlung oder ähnliches angeben)
- Dauer der Lagermöglichkeit (Monate)
- Meldungen bitte per Mail an: afz.archivberatung[at]lvr.de

"Leider war das Archiv, als ich hier anfing, aus dem Bewusstsein der Stadt weggerutscht, sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den politisch Verantwortlichen. Die Führung des Archivs hat sich gegen Modernisierungen gesträubt und so gut wie keine Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Außerdem war durch das rigorose Sparsamkeitsregime die Zahl der Mitarbeiter um fast die Hälfte gekürzt worden. ......"
Quelle:
http://www.welt.de/wams_print/article3337678/Das-Archiv-war-aus-dem-Bewusstsein-der-Stadt-weggerutscht.html

"Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hatte am 05.03.2009 aufgrund der nationalen Bedeutung der Dokumente des Kölner Stadtarchivs Kulturstaatsminister Bernd Neumann, MdB aufgefordert, sich wie beim Wiederaufbau der Anna Amalia Bibliothek in Weimar auch beim Wiederaufbau des Kölner Stadtarchivs und besonders bei der Restaurierung der Dokumente zu engagieren.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann hatte am selben Tag in einer Pressemitteilung mitgeteilt: „Sollte es mittels restaurativer Maßnahmen möglich sein, zumindest Teile der Bestände zu retten, werden selbstverständlich das Fachwissen und das Potenzial der von meinem Haus finanzierten Einrichtungen eingesetzt, um den Schaden wenigstens in Grenzen zu halten. ... Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln haben nun zur Aufgabe, das Ausmaß der Katastrophe zu ermitteln und zu retten, was zu retten ist.“
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Wir begrüßen, dass das Fachwissen und das Potenzial der vom Kulturstaatsminister finanzierten Einrichtungen eingesetzt werden soll, um bei der Restaurierung des in Köln schwer beschädigten national wertvollen Kulturgutes zu helfen. Es steht aber zu befürchten, dass diese Hilfe noch nicht ausreichend sein könnte und deshalb der Kulturstaatsminister auch unmittelbare finanziellen Hilfe leisten muss. Um zu retten, was zu retten ist, wird es ohne Bundeshilfe in Köln nicht gehen.“

Quelle:
http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1507&rubrik=2

s. a.
http://archiv.twoday.net/stories/5561678/
http://archiv.twoday.net/stories/5566351/

http://liswiki.org/wiki/Microblogs

Muss man wirklich im Jahr 2009 noch darauf hinweisen, dass man bitteschön Webseiten pflegt und aktualisiert? Auf der Seite

http://www.freunde-des-historischen-archivs.de/

keine Silbe vom Unglück, dafür aber ein Link zum Historischen Archiv, der nicht mehr funktioniert ...

Bei denen wird Kölner Geschichte gross geschrieben? Gewiss, aber nicht im Internet ...

http://www.muensterschezeitung.de/nachrichten/kultur/art601,502573

Für Michael Knoche, Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, ist der Verlust des einzigartigen Archivguts in Köln eine «Heimsuchung von biblischem Ausmaß».

Es sei nach dem Elbe-Hochwasser in Dresden und dem Brand seiner Bibliothek innerhalb weniger Jahre «ein neuer dramatischer Verlust unserer nationalen Überlieferung», sagte Knoche in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Ich habe so das Gefühl, dass die Öffentlichkeit die Katastrophe zwar wahrnimmt, aber noch nicht die Dimension.»

Beim Einsturz des Historischen Stadtarchivs seien unwiederbringliche Unikate aus tausend Jahre Geschichte in den «Höllenschlund» gerutscht. In Weimar seien zu 95 Prozent gedruckte Bücher verloren gegangen, deren hoher Wert vorrangig in ihrer Zusammenstellung und in der Geschichte des Hauses begründet war, sagte Knoche. Vieles davon könne - wenn auch mit hohen Kosten und über lange Zeit - wiederbeschafft oder restauriert werden. «Das Ausmaß in Köln ist um ein vieles höher und schlimmer.»

Der Germanist und Bibliothekar appellierte an Politiker, Kulturverantwortliche und Öffentlichkeit, verantwortungsbewusster mit Schriftgut umzugehen und Restaurierungen, Sanierungen oder Neubauten nicht auf die lange Bank zu schieben. «Auch bei uns hat es zehn Jahre zu lange gedauert», erinnerte der Germanist und Bibliothekar an die Weimarer Brandkatastrophe im September 2004.

Schriftliches Kulturgut ist laut Knoche «nicht so im Bewusstsein der Menschen wie Baudenkmale oder Kunst». Es müsse aber ebenfalls als Denkmal höchsten Ranges angesehen werden, mahnte Knoche. Um diesen Prozess zu fördern, hätten sich 14 große Bibliotheken und Archive zu einer «Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes» zusammengeschlossen, neben Weimar unter anderem die Staatsbibliothek Berlin, die Sächsische Landesbibliothek Dresden und das Bundesarchiv in Koblenz.

«Die Allianz will eine Denkschrift herausgeben und diese Bundespräsident Horst Köhler überreichen. Knoch kritisierte, dass das Thema nur als Landesangelegenheit betrachtet werde: «Wir müssen deshalb ein nationales Konzept entwerfen, um aus dieser "Länderwurschtelei" herauszukommen.»

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57483

 

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